1856 / 186 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ferner wurde die im Großherzogthum Sachsen⸗Weimar erfolg te Publication des Bundesbeschlusses vom 6. Juli 1854, Maßregeln gegen den Mißbrauch der Preßfreiheit betreffend, angezeigt.

Für die Verluste und Beschädigungen, welche der Bund im Jahre 1849 an dem Festungs⸗Eigenthum zu Rastatt erlitten hat, ist, in Folge gerichtlicher Einschreitungen, nach Anzeige des Groß⸗ herzoglich badischen Gesandten, für den Bund ein theilweiser Ersatz im Betrage von 5799 Fl. 36 Kr. ermittelt worden. Die Versamm⸗ lung ließ die Festungs⸗Hauptkasse ermächtigen, diesen Betrag zu vereinnahmen, und überwies denselben dem Reservefond der ge⸗ nannten Festung.

Aus Anlaß des Antrags Baierns bezüglich der Handelsgesetz⸗ gebung haben bereits 9 Regierungen die Absicht zu erkennen ge⸗ geben, Sachverständige zu der behufs der Ausarbeitung eines Ent⸗ wurfes für ein allgemeines deutsches Handelsgesetz niederzusetzenden Kommission abzuordnen.

Da, in Anbetracht der hierdurch gesicherten zureichenden Mit⸗ V

wirkung, die Arbeit nun in Angriff genommen werden kann, be⸗ schloß die Versammlung, auf Vortrag des handelspolitischen Aus⸗ schusses, eine hohe Regierung, welche schon früher hatte anzeigen lassen, daß, ehe sie einen Sachverständigen instruiren und abordnen könne, vorerst die von ihr desfalls bereits eingeleiteten Vorarbeiten zu Ende gediehen sein müßten, um Aufschluß darüber zu ersuchen, ob gedachte Vorarbeiten bis Hälfte des Monats November vollendet sein könnten, oder aber bis zu welchem anderen Zeitpunkt solches in Aussicht genommen werden dürfe?

Nach Antrag des Militair⸗Ausschusses genehmigte die Ver⸗ sammlung die Vornahme von Schießversuchen mit Festungsgeschützen und wies die hierzu erforderlichen Mittel an.

Die Reclamations⸗Kommission erstattete Vortrag über die Ein⸗ gabe eines Privaten, welcher die Zurückgabe einer ihm im Jahre 1848 durch die Landesgesetzgebung entzogenen Gerechtsame, oder aber eine Entschädigung für dieselbe zu erwirken sucht, und um desfallsige Verwendung bittet; es beschloß die Versammlung, auf dessen Gesuch nicht einzugehen.

In der Forderungssache der Freiherren von Dungern und Ritter auf Bezahlung der von ihren Vorfahren dem ehemaligen oberrheinischen Rittercanton gegebenen Darlehen, haben sich, auf Vorschlag des betreffenden Vermittelungs⸗Ausschusses, die höchsten

und hohen Regierungen, welche Bestandtheile jenes ehemaligen

Cantons besitzen, und unter welchen die Verpflichtung zu Vertretung jenes Anspruches gegenüber dem Reklamanten streitig ist, dahin geeinigt, vorerst den Betheiligten bezüglich der Begründung ihres Anspruches den Rechtsweg vor den Gerichten des Großherzogthums Hessen zu eröffnen, für den Fall einer denselben günstigen Entschei⸗

rung aber das austrägalgerichtliche Verfahren in Bezug auf die V

Betheiligung der einzelnen Regierungen vorzubehalten. Von dieser Uebereinkunft wurde den Reklamanten durch die Kanzlei⸗Direction Kenntniß zu geben beschlossen.

Die Versammlung schritt hierauf zur Abstimmung über meh⸗ rere in früheren Sitzungen erstattete Ausschußvorträge und beschloß zunächst die Nachweise üͤber Verwendung der Dotation der Bun⸗ desfestung Rastatt im verflossenen Jahre 1855 anzuerkennen, sodann die Voranschläge des Aufwandes pro 1856 zu genehmigen und zu deren Deckung eine Matrikularumlage von 38,000 Fl., be⸗

ziehungsweise über die bereits im Januar laufenden Jahres auf

Abschlag erhobene Hälfte jener Summe, noch eine Umlage von 19,000 Fl. auszuschreiben. Sie traf sodann auch Anordnungen be⸗

züglich des Ausbaues der gedachten Festung und bestimmte die mit V

den annoch verfügbaren Mitteln herzustellenden Werke.

Wegen Beschaffung und Sicherstellung der Kleingewehr-Mu⸗ nition in den Bundesfestungen wurden zum Vollzuge des desfall⸗ sae Beschlusses vom 8. Mai l. J. weitere Bestimmungen ge⸗ roffen.

Es wurde ferner einem vormaligen Marine⸗Beamten eine Unterstützung bewilligt, und endlich Einleitung behufs der Flüssig⸗ machung und rechnungsmäßigen Behandlung der von den höchsten und hohen Regierungen zu Förderung des Unternehmens der Ge⸗ schaft für ältere deutsche Geschichtskunde verwilligten Beiträge getroffen, gleichzeitig aber der Central⸗Direction dieser Gesellschaft über den erfreulichen Fortgang des Unternehmens volle Anerken⸗ nung ausgedrückt und die von ihr vorgelegten weiteren Bände der monumenta germaniae und sonstiger Druckschriften in der Bun⸗ des. reponiren beschlossen.

Schließlich vertagte die Versammlung i Si bis Ende Bkrober. (8:. S.) F111““

8 Großbritannien und Irland. London, 6. August. In Portsmouth ist der Befehl eingetroffen, keine Truppen mehr von dort nach Aldershott zu bringen, es müßte denn eine be⸗ sondere Ordre dafür von der Königin ertheilt werden.

Aus Aldershott hören wir wieder, daß die Auflösung der deutschen Legion nahe bevorstehe, und daß man den Legionairen es freistellen werde, unter vortheilhaften Bedingungen nach dem Cap zu gehen. So viel aus dem Lager verlautet, sind die wenigsten gemeint, ein solches Anerbieten anzunehmen.

In Manchester wird am 9. d. M dortigen Handwerker⸗Vereins eröffnet werden. Man erwartet, 8 Lord Palmerston der Feierlichkeit beiwohnen und die Inaug da tions⸗Rede halten wird. Es findet bei dieser Gelegenheig aü⸗ Ausstellung von Stutuen, Gemäͤlden, anderen Kunstwerken n Maschinen statt. Der Handwerker⸗Verein von Manchester ist ge erste derartige Verein in Englaud, welcher Kunst⸗ und Gew S Ausstellungen veranstaltet hat. bess Die bisherigen Berichte über die Kartoffel⸗Ernte in Irl lauten im Allgemeinen günstig, wenn sich auch hier und da S 8 der Kartoffel⸗Krankheit gezeigt haben. eeg. Im Monat Juli haben an der englischen Küste 104 und j den ersten 7 Monaten des Jahres 1041 Fahrzeuge Schiffbrun gelitten. Am größten war die Zahl im Monat Januar, wo ch sich auf 265 belief. . sie 7. August. Die Actionaire der mexikanischen Anleihe n men die Vermittlung Lord Clarendon's für i wnte Uhcssrnch g für ihre Forderungen in

Die Königin Victoria hat dem britischen Orient⸗Heere ihren

Dank öffentlich ausgesprochen. 8 Frankreich. Paris, 6. August. Der „Moniteur“ ver öffentlicht ein Dekret wegen Anlegung eines Dorfes an der Straße von Algier nach Dellys. Dem Vorschlage des Kriegs ⸗Mirnistetz gemäß soll dasselbe zum Andenken an den ersten Sieg in de Krim den Namen „Alma“ erhalten. Vorläufig werden sich 72 Fr⸗ milien dort niederlassen. Nach dem „Moniteur“ geschah es auf das ausdrückliche Ansuchen des Marschalls Pelissier, daß ün vergönnt wurde, dem Kaiser noch vor dessen Ankunft zu Paris seine Aufwartung zu machen. Der Marschall sollte heute Abends zu Plombiéres eintreffen. Ein Kon⸗ zilium der Bischöfe des Südens wurde am 3. August in der Kathedrale von Perigueux unter dem Vorsitze des Kardi⸗ nal⸗Erzbischofs von Bordeaux eröffnet. Der Bürgermeister von Gardefort ist vom Präfekten des Cher-Departements vom Amte suspendirt worden, weil er einen Verschütteten umkommen ließ, statt Rettungsversuche anzuordnen, die allem Anschein nach von Erfolg gewesen wären. Die meisten kürzlich nach Perpignan gewiesenen spanischen Flüchtlinge, Unteroffiziere und Soldaten haben von ihrer Regierung die nachgesuchte Ermächtigung zur Heimkehr erhalten. Bevor sie von Perpignan abgingen, erklärten sie vor dem dortigen spanischen Konsul ihre Unterwerfung und schwuren in seine Hände der Königin Isabella den Eid der Treut. Spanien. Die „Madrider Zeitung“ vom 2. August br⸗ richtet: „Einige Insurgenten⸗Reste, die im ersten Augenblicke der Verfolgung den Truppen entkommen konnten, irren in der Un⸗ gegend von Igualada, Villafranca und an anderen Punkten um⸗ her. Diese Leute, welche auf den Barrikaden die Republik aus⸗ riefen, sind heute von wohlbekannten Carlisten⸗Cabecillas be⸗ fehligt, was das seit einiger Zeit verbreitete Gerücht von einer Allianz der extremen Parteien bestätigt. Der General⸗ Capitain von Catalonien meldet unterm 25. Juli: Der Chef des Jäger⸗Bataillons von Alba und Tormes kam gestern, nachdem er die Entwaffnung der National⸗Miliz von San Pedoc vorgenommen und zu Sellent 18 vom dortigen Militair⸗ Kommandanten gefangene barcelonger Insurgenten und 6 andere Individuen, welche sich zu Artes ergaben, übernommen hatte, nach Manresa zurück. Die anderen Insurgenten, welche die Waffen in der Hand gefangen wurden, und jene, welche aus Gracia kamen, sollen, sobald die von den Bando’s vorgeschriebenen Formalitäten erfüllt sind, vor dem Hause der Stadt erschossen werden, wo die Insurgenten die, Chefs und Offiziere der Armee, die sich ergeben hatten, ermordeten. Derselbe General⸗ Capitain meldet nnterm 29sten: Nachdem die 16 Individuen, von welchen ich gestern sprach, durch die Militair⸗Kommission gerichtet und zum Tode verurtheilt worden, sind dieselben gestern Nachmittags am Eingange der Stadt Gracia vor dem Hause erschossen worden, wo die Nationalmilizen der empörten Stadt den Militair⸗Kommandan⸗ ten D. Magin Ravell und sechs Offiziere, die sich dort eingeschlos⸗ sen und dann ergeben hatten, mordeten. Weder vor, noch nach der Hinrichtung fiel etwas Neues vor. Es scheint, daß Espartero, sobald er die Uebergabe Saragossa's erfuhr, seine Pässe nach Lo⸗ grono verlangte. Der Mangel an Gendarmen auf den Land⸗ straßen, in Folge der jüngsten Ereignisse, hat den Straßenraub so keck gemacht, daß man noch nie Aehnliches erlebte. Es ist Befehl ertheilt, die Gendarmen wieder auf ihre Posten zurückzuschicken.

Drei Brandstifter sind zu Rio Seco hingerichtet. Die Heirath der Infantin, Schwester des Königs, ist auf den 16. dieses Monats festgesezt. Der General Ros de Olono hat die General⸗ Direction der Infanterie übernommen.

Eine Depesche aus Madrid vom 5. August lautet: Dit catalonischen Banden sind theils eingeschlossen, theils zerstreut. General Falcon zog sich nach Frankreich zurück. Mehrere Ge⸗ nerale werden Titel von Castilien erhalten. Marquis von Albaida (Orense), dessen Freilassung berichtet wurde, befindet sich zu Valencia noch immer in Haft.“ ö11““

as jüngste Heft des „Marine⸗Jourunals“ bringt die folgende ng:

Verordne Ferr und Kaiser hat Allerhöchst geruht zu befehlen: 1) Es ird unter dem Vorsitz des General⸗Adjutanten Fürsten Wassiltschi⸗ e II. eine Untersuchungs⸗Kommission niedergesetzt zur Enthüllung Aufklärung der Unordnungen, welche bei Bereitung der Rahrungsmittel für die Truppen der vormaligen Krim⸗Armee nd Süd⸗Armee, so wie bei der Unterhaltung der Militair⸗Hospi⸗ niler im Südgebiete stattgefunden baben. 2) Es wird der Kommission 1— ssen, alle diejenigen Personen, von denen sich ergeben könnte, daß

lbenn dieser Angelegenheit in Berührung stehen, entweder vorzufordern

sis sich darauf zu beschränken, von ihnen Erläuterungen zu verlangen

mittelst der Militair⸗ oder Civilbehörden der Orte, an welchen die be⸗ eichneten Personen anzutreffen sein werden. Diesen Behoͤrden macht es b Majestät hiermit zur strengsten Pflicht, allen bezüglichen Forderun⸗ gen der Kommission ohne den geringsten Verzug nachzukommen. 3) Steht der Kommission zu, von den respektiven Kameralhöfen und Domainen⸗ kammern, so wie von den übrigen Verwaltungs⸗Behörden des Civil⸗ Ressorts alle Aufschlüsse und Erläuterungen zu erlangen, welche im Ver⸗ lauf der Arbeiten der Kommission als nothwendig erscheinen können. Saͤmmtliche Stellen und Personen der Militair⸗ und Civil⸗ Verwal⸗ tung haben der Kommission ihre Mitwirkung zu leisten, insofern dies zur Erfüllung der Allerhöchst ihr zugetheilten Obliegenheiten unentbehrlich

erscheint.“ 1 1 1 Das „Journal de St. Petersbourg“ meldet amtlich, daß der

General⸗Adjutant Graf Kisseleff zum Botschafter (ambassadeur)

bei dem Kaiser der Franzosen ernannt worden sei, bis zu seinem Abgange aber mit der Leitung des Domainen⸗Ministeriums betraut

Triest, Donnerstag, 7. August. (Wolff's Tel. Bur.) Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel vom 1. d. M. Nach denselben ist ein englisches Geschwader nach dem Schwarzen Meere abgegangen. Das „Journal de Constantinople“ behauptet, es werde so lange in demselben blei⸗ ben, bis Rußland, das noch Kars und die Schlangeninseln in Besitz hält, die im Pariser Kongresse festgestellten Stipulationen

Paris, Donnerstag, 7. August. (Wolff's Trl. m.) De

heutige „Constitutionnel“ meldet, daß der Kaiser morgen in Lune⸗ v““ ““

ville eintreffen werde. 8

Sctatistische Mittheilungen.

Auf den Universitéten des preußischen Staates waren im Winter Semester von 1855 zu 1856 zusammen 774, im Sommer⸗Semester von 1856 aber 840 inländische Studirende der evangelischen Theo⸗ logie immatrikulirt. Im Sommer⸗Semester von 1855 betrug die Zahl der inländischen Studirenden der evangelischen Theologie auf den sämmt⸗ lichen Landes⸗Universitäten 711; es waren daher im darauf folgenden

Winter⸗Semester 63 und find im gegenwärtigen Sommer⸗ Semester 129

Studirende mehr in dieser Fakultät immatrikulirt; ein erfreuliches Zeichen von der unter der evangelischen Jugend wieder zunehmenden Neigung für den Beruf der geistlichen Seelsorge, nachdem in früheren Jahren dieser Eifer etwas nachzulassen geschienen hatte. Auf die einzelnen Uni⸗ versitäten Preußens vertheilte sich die Zahl der Studirenden der evan⸗ gelischen Theologie in den beiden letzten Semestern, dem vorigen und dem saufenden, folgendermaßen: an der Universität zu Halle waren deren resp. 349 und 380 immatrikulirt, zu Berlin 198 und 223, zu Königsberg 83 und 85, zu Breslau 69 und 66, zu Bonn 52 und 61, zu Greifswald 23 und 25. (Pr. C.)

Wir entnehmen einer vergleichenden Uebersicht derbelgischen Handelsbewegung während des ersten Semesters der Jahre 1856, 1855 und 1854 folgende die Einfuhr der wichtigeren Lebensb edürf⸗ nisse betreffende Notizen: 8 8

Einfuhr: 1856. 1855. 20,387 20,922 17,960 24,275 25,394 31,414 lb5 99,202593 32,555,277 68,731,834 Roggen.... 6,142,043 8,390,185 20,592,830 Hafer 7,883,094 2,881,945 3,406,677 Buchweizen 2597,295 1,450,626 396,352 Bohnen 3,738,848 5,237,403 4,854,528 Gerste 17,625,394 18,732,435 14,146,113 Mehl 3,615,256 1,071,483 2,318,818 Kartoffeln 27,440 91,244 7,516 Hektol. Reis. 20,002,566 15,169,758 17,181,173 Kilogr. Fische, Hering 1 v“ 1,197 1 913 Faß desgl. frische 11,185,000 90 S8,481,000 Stück Kabliau 886 1,022 Faß 8Jgge eK⸗. 2 60 224,157 Kilogr. Pr. 8 sch 86, vF. S aa; v 11u11“ us g.

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Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. August. Landwirthschaft.

Bponn, 5. August. Die Landwirthe von Bonn und Umgegend haben vollauf mit dem Einbringen der Getreide⸗Ernte zu thun. Der Roggen wurde bereits geschnitten und ist man mit dem Weizen eben be⸗ schaͤftigt. Nach der Versicherung kompetenter Landwirthe von hier ist der Ertrag unserer Felder in beiden Fruchtgattungen ein äußerst ergie⸗ biger. Quantität wie Qualität ließen, so heißt es, nichts zu wünschen übrig. Seit dem Jahre 1823 sei überhaupt keine so reichliche und volle Ernte in hiesiger Gegend erzielt worden. (Bonn. Z.)

Köln, 6. August. Gestern haben, ungeachtet einer sehr spärlichen Zufuhr, die Roggenpreise auch hier einen Sprung abwärts gethan, in⸗ dem sie per 2 ½ Scheffel auf duxchschnittlich 6 Rthlr. 15 Sgr. zu stehen kamen. Die Beschaffenheit des auf den hiesigen Markt gebrachten neuen Roggens hörten wir sehr loben.

Ueberlingen, 1. August. Die Ernte, welche hier zu Ende geht, ob den Bergen aber erst beginnt, liefert einen solch reichen Ertrag, daß der diesjährige Jahrgang den gesegnetsten sich an die Seite stellt. Als Resultate ergeben sich: 1) Wintergetreide: Seit Jahren ist der Roggen und Veesen nicht so schwer beladen und so lang von Stroh gewesen, wie in diesem Jahre; die Veesenernte kommt nahe an Ernte gleich; das Malter Kernen wiegt nicht selten 230 Pfund. 2) Sommerfrucht: Gerste und Haber versprechen ebenfalls viel. 3) Die Kartoffeln find gesund und hofft man viel. 4) Obst: Diese sonst so reiche Ertragsquelle unserer Ge⸗ gend fehlt dieses Jahr gänzlich. 5) Reben: Trauben giebt es mehr als im Jahre 1856, und das anhaltend gute Wetter befördert ungemein ihr Wachsthum. An einem Stock zählt man oft 30 Trauben und mehr. (Albbote.) 1

Vom südlichen Schwarzwald, 4. August. Die Ernte ist bei uns in vollem Gange, und fällt im Ganzen so gut aus, wie jemals eine. Bis auf die Höhen von 3000 Fuß und darüber sieht man allenthalben die schönsten Früchte, und nicht etwa blos Hafer und Gerste, sondern auch die besseren Fruchtgattungen und Bodenerzeugnisse, wie Roggen, Weizen und Klee. Wenn noch die Kartoffeln vollkommen gerathen, wozu bis jetzt alle Aussichten vorhanden sind, so hat man in diesem Landes⸗

theile allen Grund, dieses Jahr für ein gesegnetes zu erklären. (Karlsr. Z.)

1 Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. Berichte über die Schifffahrts⸗Bewegung in den preußi⸗

schen Ostseehäfen ergeben, daß daselbst in der letzten Zeit eine grötere Anzahl von Schiffen eingelaufen war, als in der entsprechenden Periode des vorigen Jahr es, indem viele von den Fahrzeugen, welche nach dem Friedensschluß nach russischen Häͤfen gesegelt waren und dort keine loh⸗ nende Fracht⸗Abschlüsse machen konnten, sich von da nach preußischen

Häfen wendeten. (Pr. C.)

8 Marktpreise Berlin, den 7. August. zu Lande: Roggen 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Bthlr. 8 Sgr.

2 Pf. Grosse Gerste 2 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. Hafer 1 8

Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pt.

Zzu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 8 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Grosse

Gerste 2 Athlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hafer

1 Rthlr. 16 Sgr. 11 Pf. Mittwoch, den 6. August,.

Das Schock Stroh 8 Rihlr., auck 6 Rthir. 15 Sgr. Der Centaer

Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr. 1 Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 2 Sgr., azuch 20 Sgr., metzenweis

Sgr, auch 1 Sgr. 3 Pf.

Die Markt-Preise des Kartotfel Spiritus, per 10,800 pro Cent

nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am

1. Aunguet 32 ¼ u. 32 Bthlr. 2. 31 u. 30 ¾¼ Rthlr. 31 u. 31 ½ Rthlr. 8 32 Rthlr. 7 5 33 ½ 9. 33 ¾ Athlr. Berlin, den 7. August 1856. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

awer Litt, 5. 69 Br; Litt. B. 9) G. Nasde urg Leipziger 350 Br. Berlin -Anhaltische —. Berlin. Stettiner 153 ½ Br. Cöin-wendener —. Thüringische 129 ¼ G. Friedsich- Wilhelms- ordbah —. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 143 ½ G.; Litt. C. 128 Br. Braunschweigische Bank-Actien alte 148 ½ Br. do. von 1856 146 Br. Weimactsche Bank-Actien Litt. A. u. B. 134 ¾ G. Wiener Banknoten 100 ¾ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 84 ½ Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 86 G. Preussische

Pprämien-Anleihe —.

Hamburg, 7. August, Nachmitrags 2 Uhr 35 Winuten. Schluss-Course: Preussische 4 ⁄Q proz. Staats-Anleihe 100. Preussische 3 ½ proz. Prämien- Anleihe 111. Oesterreichische 4 proz. Loose 104. 3proz. Spanier 37 ½. 1 proz. Spanier 23 ¾ G. Stieglitz de 1855 —. Berlin-Hamburger 104. Cöm -Mindener 156. Mecklenburger 57. Magdeburg- Wittenberge 49 nominell. Berlin- Hamburger 1ste Prio- rität 100. Cöln -Mindener 3te Priorität 89 ½ G. Lebhaftes Geschäft nur in Banken zu weichenden Coursen. Russen 96. Disconto 6 ½, 7 pCt. Getreidemarkt gänzlich geschästslos, ohne alle Frage. Oel loco

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Leipzig. 7. August Le pzig- Dresdeaer 288 ¾ G. Löbau-Tit-

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