1856 / 196 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

JZustiz⸗Ministerium

Der Rechtsanwalt und Notar Wunderlich zu Nordhausen ist unter Verleihung des Notariats im Departement des Appella⸗ tionsgerichts zu Naumburg als Rechtsanwalt an das Kreisgericht in Sangerhausen, mit Einräumung der Praxis im Bezirke desselben und mit Anweisung seines Wohnsitzes in Sangerhausen und der Rechtsanwalt und Notar Consentius zu Sangerhausen, unter Verleihung des Notariats im Departement des Appellationsgerichts zu Halberstadt als Rechtsanwalt an das Kreisgericht zu Nordhausen mit Einräumung der Praxis im Bezirke desselben und mit Anwei⸗ sung seines Wohnsitzes in Nordhausen versetzt; so wie

Die Ernennung des Staatsanwalts Ryll zu Kosten zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgericht zu Lissa und zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Posen zurückgenommen; erner Der Rechtsanwalt und Notar Pohle zu Schrimm in gleicher Eigenschaft an das Kreisgericht zu Lissa mit Einräumung der Praxis im Bezirke desselben und mit Anweisung des Wohnsitzes in Lissa versetzt worden. ö

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsident des Haupt⸗Bank⸗Direktoriums von Lamprecht, von Magdeburg.

Der General⸗Major und Commandeur der 7ten Herwarth von Bittenfeld, von Mainz.

Der Ober⸗Ceremonienmeister und Kammerherr, Freiherr von Stillfried⸗Rattonitz, von Leipzig.

Se. Erzbischöfliche Gnaden der Erzbischof von Posen

Division,

und

Gnesen, von Przyluski, von Posen. Der General⸗Bau⸗Direktor Mellin, aus Teplitz.

Abgereist: Der Ober⸗-Präsident der Rheinprovinz, von Kleist⸗Retzow, nach Koblenz.

Berlin, 20. August. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Rentner Freiherrn Theodor Johann von Hallberg zu Aachen die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Johanniter⸗Maltheser⸗Ordens zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Ueber das vorgestern bereits erwähnte Theils der Schiffsmannschaft Sr. Majestät Korvette EEEE16A“

gegen die sogenannten Riff⸗Piraten an der Küste Nordafrika's sind der „Pr. C.“ noch folgende nähere Mittheilungen zugekommen: Nachdem von dem Geschwader, mit welchem sich der Prinz Admiral nach der Insel Madeira begeben hatte, am 27. Juli die Fregatte „Thetis“ und der Schooner „Frauenlob“ von Funchal nach Süd⸗ Amerika abgegangen waren, und nachdem auch die Korvette „Amazone“ ihren weiteren Bestimmungen gefolgt war, mußte für die Dampf⸗Korvette „Danzig“, an deren Bord sich Se. König⸗ liche Hoheit befand, wegen der in Funchal herrschenden Cholera auf Erlangung eines vortheilhaften Gesundheitspasses Bedacht ge⸗ nommen werden, damit nicht in Gibraltar oder Malta in Bezug auf die Communication mit dem Lande etwa Schwierigkeiten ent⸗ ständen und dadurch der Aufenthalt in jenen Häfen in einer der Weiterreise nachtheiligen Art verlängert würde. Se. Königliche Hoheit der Prinz Admiral veschloß vaher, mit der Korvette „Danzig“ Mogador anzulaufen, um von den dortigen französischen, englischen und spanischen Konsulaten die zur Sicherung der Befreiung von der Quarantaine in den Häfen des Mittel⸗ meers erforderlichen Certificate zu erhalten. Als dieser Zweck erreicht war, langte Se. Königl. Hoheit mit der Korvette „Danzig“ am 4. August zu Gibraltar an. Dort konnte man aber nicht so viel Kohlen bekommen, als zur direkten Fortsetzung der Reise nöthig waren; nur eine kleine Quantität wurde an Bord gebracht, welche die dortigen Behörden mit großer Bereitwilligkeit aus den Bestän⸗ den des Königlich großbritannischen Werfts daselbst abließen. Nach eingezogenen Erkundigungen sollten in Algier hinlängliche Vorräthe von Kohlen vorhanden sein, die Korvette „Danzig“ nahm daher ihren direkten Cours nach dieser Hafenstadt, um sich dort mit dem unentbehrlichen Material zu versorgen. Indem nun die Korvette auf dieser Fahrt längs der afrikanischen Küste hinlief, gelangte sie unterhalb des Vorgebirges von Tres Forcas, unweit der spanischen Stadt Melilla, an diejenige Stelle, an welcher einige Jahre zuvor eine preußische Handelsbrigg durch

Nachdem bereits viele der Einwohner, ohne Feindseligkeiten auszuüh

sich dem Ufer genähert und mehrere eine weiße Flagge gezeigt hatten wurde plötzlich ganz unerwartet auf die Boote gefeuert. Diese erwieder. ten das Feuer, und da sich das des Feindes verstärkte, ließ 2 Prinz Admiral die Korvette „Danzig“, die in der Nähe ankerte Theil an dem Gefecht nehmen, um den ohne allen Grund auf 8 preußische Flagge erfolgten Angriff zurückzuweisen. Zugleich 8 schloß Se. Königl. Hoheit zu landen und einen geeigneten Ah. schnitt an der Küste, wenn auch nur auf kurze Zeit, zu halten Die Korvette legte sich dicht unter Land, und nachdem sie den die Demonstration ausersehenen Platz mit Kartätschen und Bomteg einigermaßen gesäubert hatte, landete der Prinz mit den Booken ließ einige Mannschaft bei denselben zurück und versuchte mit dem übrigen Theil die Mauren von der zunächst der Küste sich erheben⸗ den, etwa 500 Fuß hohen Anhöhe zu vertreiben. Das Expeditionz⸗ Corps stieg, in Tirailleur⸗Linie aufgelöst, unter der Führung Er. Königlichen Hoheit rasch die Anhöhe hinauf und trieb die Araber vor sich her. Das vorher bestimmte Angriffs-Objekt wurde auf diese Art genommen; bald aber verstärkte sich der Feind durch V Zuzug von den benachbarten Höhen und Schluchten immer mehr und suchte die preußische Mannschaft nicht nur aus ihrem Besitz wieder zu verdrängen, sondern sie auch von ihren Booten abzu⸗ sen Umständen gab der Prinz den Befehl zum

schneiden. Unter dies Rückzuge, welcher darauf unter dem heftigsten Andrängen der Berg⸗ völker mit der größten Ordnung bewerkstelligt wurde. Hierbem wurde die Mannschaft durch das von dem Korvetten⸗Kapitain Prinz Wilhelm von Hessen von der Korvette „Danzig“ aus wohlgerichtete Feuer wesentlich unterstützt, indem die über ihre Köpfe weg unter den Feind geschleuderten Bomben durch ihre verheerenden Wirkungen

ö feindlichen Verfolgung lähmten. Unter dem heftig⸗ öI“ Gewehrfeuer, und nachdem die gelandete Mannschaft fast ihre sämmtliche mitgenommene Munition verschossen hatte, kehrte der

Prinz mit ihr zu den Booten zurück. Die gelandeten Offiziere, Fähn⸗ riche und Kadetten, waren die Lieutenants zur See Niesemann, von Bothwell, Batsch und Grapow, der Stabsarzt Dr. Bercht, der

Seconde⸗Lieutenant vom See⸗Bataillon Ewald, die Fähnriche zur See Chüden und Pietsch und die See⸗Kadetten von Lobo, Knorr, Donner, Zirzow und Behrendt. Der diesseitige Verlust öbrlief sich leider auf 6 Todte und 17 Verwundete, unter den Letzte⸗

ren befindet sich, wie schon gemeldet, der Prinz-Admiral selbs welchem ein Schuß durch das Fleisch am rechten Schenkel ging, und

ddeer Fähnrich Pietsch, der eine heftige Wunde am linken Arm erhielt; v“ Ersteren der Adjutant Sr. Königl. Hoheit, Lieutenant Niesemann. Gefecht eines

Der Verlust des Feindes aber war um das Drei⸗ bis Vierfache größer. Daß der Prinz Admiral nach diesem Ereigniß sich mit der Dampf⸗ Korvette „Danzig“ wieder nach Gibraltar begab, ist schon berichtet, eben so, daß Se. königl. Hoheit nach seiner Genesung über Eng— land zurückzukehren gedenkt. Die Korvette „Danzig“ aber sollte, den uns vorliegenden Mittheilungen zufolge, nach etwa achttägigem Verweilen zu Gibraltar, nach ihrem weiteren Bestimmungsorte al⸗ gehen. V Berlin, 19. August. Das Postdampfschiff „Preußischer Adler“, von Kronstadt am 16ten d. M. abgegangen, ist in Stettin heute 12 ½ Uhr Mittags mit 75 Passagieren eingetroffen. Unter den letzteren befinden sich der Kaiserlich russische Gesandte, Baron ven V Budberg, und die Generalin Engelhardt. V Koblenz, 18. August. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen in Begleitung höchst⸗ deren Tochter der Prinzessin Louise, trafen am verflossenen Sonnabend von Aachen im besten Wohlsein hierselbst wieder ei, und erfolgte auch gestern früh die Ankunft des Prinz⸗Regenten von Baden. Gegen 12 Uhr erschien der Prinz von Preußen auf der Parade, woselbst Hochderselbe sich die hier anwesenden fremden Offiziere vorstellen ließ. Se. Königliche Hoheit verläßt unsert Stadt bereits morgen früh wieder, begiebt sich zu der großen Pionierübung nach St. Goar und von da direkt über Frankfurt nach Verlin. (Kobl. Z.) V Paderborn, 18. August. Die feierliche Consecration umd Inthronisation des Bischofs Dr. Conrad Martin wurde gestern durch Se. Eminenz den Kardinal⸗Erzbischof Joh. von Geißel unten Assistenz des Bischofs Wedekin von Hildesheim und des Weihbischofe Freusberg von hier vollzogen. (Westf. Z.)

Bremen, 18. August. Herzog Paul Wilhelm von Württemberg ist vorgestern wieder hier eingetroffen und im Hotel de l'Europe abgestiegen. Wie die „Wes. Ztg.“ vernimmt, hat der hohe Reisende im gedachten Hotel Zimmer gemiethet, um diesen Winter in Bremen seinen Aufenthalt zu nehmen und seine reichhaltige Sammlungen, welche er von Amerika mitgebracht hat,

die Küstenbewohner genommen und theilweise ausgeplündert worden zu ordnen.

war. Mit Rücksicht auf diesen Umstand erschien es von Interesse, jenen Theil der dortigen Küste zu besichtigen. Se. Königliche Hoheit ließ daher einige Boote ausrüsten und ging selbst mit diesen Fahrzeugen längs der Küste hin. Eine Landung aber lag durch⸗ aus nicht in der Absicht des Prinzen, wie Se. Königliche Hoheit dies den betreffenden Offizieren vorher ausdrücklich mitgetheilt hatte.

Belgien. Antwerpen, 17. August. In der zweiten Sitzung des niederländischen Sprach⸗Kongresses wurde beschlossen, die Zusammenkunft nächstes Jahr im Haag abzuhalten. (Düs. 3.)

Großbritannien und Irland. London, 18. A Die Königin wird nächsten Donnerstag einen Geheimen St rath in Osborne abhalten. 8 1ö“

iner Tiefe

der Pariser Studenten zu Gunsten der italienischen Nationalität.

öonstituirenden Cortes auflöst.

litairs dieselben zurückgeben werde.

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19. August. Dem heutigen „Morning Advertiser“ zufolge V hat der amerikanische Staats⸗Secretair Marcy dem Gesandten 1 Union in Paris bezüglich der das Seerecht betreffenden Er⸗ ne. der Westmächte die Instruction ertheilt, zwar den das Uaperspstem angehenden Artikel nicht zu genehmigen, den drei übri⸗ 29 jedoch seine Zustimmung zu geben. Die Instruction ist vom 88 Zuli datirt. 8 2 Frankreich. Paris, 18. August. Die (gestern nach ihren zahlenverhältnissen unrichtig mitgetheilte) Nachricht des „Moniteurs ber Vertheilung von Geldsummen aus dem Testamente Napoleon's I. lautet wörtlich: „Aus Anlaß des Nationalfestes vom 15. August hat der Staatsminister auf die zur Vollziehung des Testaments Napoleon's J. bestimmten Fonds die Summe von 1,300,000 Fr. ngewiesen, die in gleichen Beträgen von je 50,000 Fr. unter die 8— den erlauchten Testator bezeichneten 26 Departements ver⸗ hzeilt werden soll. Der Minister hat auch dem Großkanzler der Ehrenlegion einen Theil der im Testament für die ehemaligen Militairs bestimmten Fonds zur Verfügung gestellt, damit sie unter „⸗ bis 5000 der ältesten und bedürftigsten vertheilt werden.“ Das amtliche Blatt meldet ferner: „Das Tau des elektrischen kelegraphen, der Frankreich mit Afrika verknüpfen soll, ist am 15. August mit vollständigem Erfolge, trotz der Schwierigkeiten und „efe von 1900 Meter, bis auf einige Meilen von Galita gelegt worden; bald wird es Bona erreichen, und dem gemäß wird vor Ende des Jahres Algerien in unmittelbarer Verbindung mit Faankreich stehen.“ Zu Brest ist am 15ten die Dampf⸗Fregatte von 800 Pferdekraft, „LImpetueuse“, mit bestem Erfolge vom Stapel gelaufen. Tags zuvor war dort auf der von den Antillen kommenden Fregatte „Penelope“ der Gouverneur von Mauritius, Contre⸗Admiral Gueydon, angelangt.

19. August. Der heutige „Siecle“ enthält eine Adresse

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 13. August: „In zwei oder drei Wochen wird das Dekret erscheinen, das die Nach dem Programm für die be⸗ vorstehende Heirathsfeier bei Hofe werden vie Cortes dort nicht vertreten sein. Der „Leon Espanol“, das Organ von Narvaez, hatte nach dem Siege der Regierung über den Aufstand erklärt, daß er das Kabinet unterstützen werde; er hat aber anscheinend undere Weisungen erhalten, da er seit drei Tagen durchaus feind⸗ lich auftritt. Gestern enthielt er einen so heftigen Artikel, daß der Civil⸗Gouverneur, trotz seiner entschiedenen Vorliebe für die Jour⸗ nale der Moderados, die Ausgebung des Blattes untersagen mußte. Man will wissen, daß die Regierung allen aus Anlaß der jüng⸗ see Unruhen angeklagten Personen völlige Amnestie bewilligen und daß H' Donnell sogar den ihrer Grade verlustig erklärten Mi- Salamanca hat sich er⸗ boten, sechs Jahre lang die Hauptstadt zu 9 Quartos per Pfund sder jetzige Preis ist 17 Quartos) mit Brod zu versehen, wenn ihm das unbedingte Monopol des Backens ertheilt werde. Die Regierung hat diese Forderung für zu bedenklich erachtet und will vorläufig andere Vorschläge abwarten. Italien. Bologna, 14. August. Piemontese“ in anderen turiner Blättern nachgedruckte Nachricht, daß im hiesigen Gemeinderathe Bemerkungen gegen die österreichische zeitweilige Occupation gemacht worden seien, wird aus bester Quelle als erfunden bezeichnet.

Türkei. Nach den Bestimmungen des Pariser Friedensvertrages sollen zur Regelung der Donauschifffahrt zwei Kommissio⸗ nen ins Leben treten. Die eine, europäische, aus Kommissarien Preußens, Oesterreichs, Frankreichs, Großbritanniens, Rußlands, Sardiniens und der Türkei bestehend, wird den speziellen Zweck haben, die Mündungen der Donau von dem dort sich anhäufenden Sandezu befreien und die Ausführung der dazu nothwendigen Arbeiten so wie die zur Bestreitung dieser Arbeiten erforderlichen Abgaben zu bestimmen. Die andere, inte rnationale und permanente Kommission wird aus Bevollmächtigten Oesterreichs, Baierns, Württembergs, - irk. zusammengesetzt sein. Diese wird die Schifffahrts⸗ und Polizei⸗ Reglements auszuarbeiten und die Hindernisse zu beseitigen haben, welche sich der Anwendung der Bestimmungen der Wiener Kongreß⸗ Akte auf die Donau und ihre Nebenflüsse entgegenstellen möchten. Die Mitglieder der erstgedachten Kommission sind von den betreffenden Staaten bereits ernannt und werden voraussichtlich ihre Arbeiten aufnehmen, sobald die der Grenzregulirungs ⸗Kommission beendet sind. Ernennungen zu der erwähnten zweiten, internationalen Kom⸗ mission sind noch nicht bekannt geworden. Indessen können wir darin keinen so überaus „schlimmen Umstand“ erblicken, wie ihn die „Vossische Zeitung“ in dem Leitartikel ihrer Nummer vom 16. August darstellt. Es scheint uns vielmehr durch die Sachlage sehr erklärlich, daß diese Kommission noch nicht ernannt ist, da die Arbeiten derselben

an die Festsetzungen anzuschließen haben werden, welche die europäische Kommission zu treffen hat. Etwaige Dispositionen über die Freiheit der Schifffahrt auf der Donau würden von sehr

geringer Bedeutung sein, wenn nicht zuvor Sorge dafür getragen

Militairgewalt zu hintertreiben.

V stände der Art waren, um den Oberst Sumner Die von der „Gazzetta

Serbiens, der Wallachei, der Moldau und der Türkei

würde, daß diese wirklich an der Stelle frei wird, welche bisher die wesentlichsten Hindernisse in dieser Beziehung geboten hat. (Pr. C.) 1t 8

Die Wirren an der montenegrinischen Grenze nehmen wie man der „Triester Ztg.“ schreibt die Aufmerksamkeit der hohen Pforte in Anspruch. Nach den neuesten in Konstantinopel einge⸗ troffenen Nachrichten sind die türkischen irregulairen Truppen in Podgorizza eingezogen. Die Montenegriner bedrohten verschiedene andere ottomanische Bezirke, weshalb der General⸗Gouverneur von Bosnien, Kurschid Pascha, seine Truppen zusammenzog und an die Kaimakams von Banjaluca und Bihacz einen Aufruf zum Zuge gegen den Feind erlteß. Ein Theil der großherrlichen Garde soll nach Albanien über Salonich oder Delphino befördert werden.

Nach Meldung des „Oss. Triest.“ sieht man in Konstantinopel dem Eintreffen einer aus 60 Personen bestehenden, vom Naib Emir Pascha, von Sefer Pascha und den Ubughen ernannten Tscher⸗ kessischen Deputation entgegen.

Aus der Krim sind folgende Nachrichten in Konstan⸗ tinopel eingetroffen. Von den siebzehn Positionen im Norden der Rhede von Sebastopol sind nur noch die nördliche Stern⸗ schanze und die Forts Konstantin, Michael und Severnaja vorhanden. Die regulären Truppen von Taurien werden entlassen. Die Besitzer im Plateau des Chersonnes kehren allmälig zurück und nehmen wieder Besitz von ihren Grundstücken. Den Friedhöfen, in welchen die gefallenen Verbündeten ruhen, wird die größte Achtung erwiesen.

Rußland. Von der russischen Grenze, 17. August, wird der „Königsb. H. Ztg.“ mitgetheilt: Se. Majestät der Kaiser von Rußland hat angeordnet, daß aus allen Gouvernements fünf Deputirte der Judenschaft im Laufe des Monats September nach St. Petersburg zu einer großen Konferenz abgesandt werden sollen. Die letztere soll die staatlichen Veränderungen in den bis⸗ her bestandenen Verhältnissen der Juden gründlich regeln, und die erforderlichen Vorschläge dem Throne bereit legen. Es ist nicht bekannt, ob auch die polnische Judenbevölkerung an diesem Gnadenakte Theil zu nehmen berufen ist.

Dänemark. Kopenhagen, 18. August. „Fädrelandet“ schreibt: „Dem Vernehmen nach hat der britische Gesandte an un⸗ serem Hofe, Herr Buchanan, welcher am Sonnabend von seinem Aufenthalte in England, wohin er von seiner Regierung berufen war, um Aufklärungen über den Sundzoll zu geben, zurückgekehrt

ist, die frohe Kunde mitgebracht, daß die englische Regierung ge⸗

neigt sei, auf den dänischen Vorschlag zur Capitalisation und Ab⸗ lösung dieses Zolls einzugehen.“

Amerika. New⸗York, 8. August. Eine Depesche aus Washington von gestern sagt: Der Präsident hat eine Botschaft an den Senat erlassen, mit der Erklärung, daß das Kriegsdepartement keinem in Kansas kommandirenden Offtzier Befehl ertheilt hat, irgend ein unbewaffnetes Meeting auseinander zu jagen und durch

Nach der vorgelegten Korrespon⸗ denz hält sich der Staats⸗Secretair nicht überzeugt, daß die Um⸗ zum mllitairischen Einschreiten gegen die Versammlung in Topeca zu berechtigen, und er hat ihn aufgefordert, sich über diesen Punkt näher zu erklären, da es noch nicht vollkommen klar sei, daß der Fall zu denjenigen

gehörte, in denen seine Weisungen ihn zum Handeln ermächtigen. Im Monat Juli allein sind durch Eisenbahn⸗ und Dampf⸗ boot⸗Unfälle, so wie durch größere Feuersbrünste, 152 Personen getödtet und eben so viele verwundet worden. Der an Eigenthum dabei erlittene Schaden beträgt einen Werth von 1,121,000 Doll.

Der englische Dampfer „Propontis“ hat das unterseeische Tau glücklich über den St. Laurence Meerbusen gelegt. Die tele⸗ graphische Verbindung zwischen beiden Ufern des Meerbusens, zwisthen Prince Edward's Island und den Vereinigten Staaten eine Strecke von 85 Meilen ist nun vollkommen hergestellt.

Der Attorney⸗General, M. C. Cushing, zeigt in allen hiesigen Blättern an, daß er auf eine Weisung vom Präsidenten alle noch schwebenden Werbungsprozesse niedergeschlagen und dem wegen die ihm gesetzlich zuer-

desselben Vergehens verurtheilten Wagner kannte Strafe erlassen hat. 8 1 Die zweite Kammer des zu Parana versammelten Kon⸗ gresses der Argentinischen Conföderation hatte, nach Mit⸗ theilungen aus Montevideo vom 3. Juli, so eben einen von ihre handelspolitischen Kommission befürworteten Gesetzentwurf angenom⸗ men, durch welchen alle nicht direkt von jenseits der dung nach argentinischen Häfen kommende Einfuhr, also jede * fuhr über Buenos⸗Ayres und Montevideo aus dem Staatengebiet der Argentina ausgeschlossen werden soll. Wenn auch der Senat dieser Bundes⸗Republik seine Zustimmung zu diesem Gesetzentwurf giebt und letzterer in Kraft und Ausführung kommt, so würde da⸗ durch dem überseeischen Handel nach dem La Plata keine geringe Ungelegenheit bereitet werden, da derselbe bis jetzt großentheils seinen Weg über Buenos⸗Ayres und Montevideo genommen hat. überfeeischen Einfuhr des Hafens von Buenos⸗ Ayres Jahre 1855 allein 60 pCt. Durchfuhrgut für die