1856 / 203 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1672

hin und wieder gelitten und sind namentlich an manchen Stellen 1—

Wesentlichen die schon vor längerer Zeit von der londoner „Times“ gemachten Vorschläge, nämlich die Abtretung Ruatans an Hon⸗ duras, die Aufhebung der Mosquito⸗Souverainetät und die Er⸗ richtung eines Freihafens in Greytown, zu Grunde zu legen. Hoffentlich werden damit die jetzt beinahe schon siebenjährigen Un⸗ terhandlungen ihr Ende erreichen und der unglückliche Clayton⸗ Bulwer⸗Vertrag, von dem General Taylor sagte, es werde ein neuer Vertrag nöthig sein, um ihn zu erklären, seine Erledigung finden. In San Domingo soll eine furchtbare Revolution

ausgebrochen sein.

v“ 1“

Paris, Mittwo 27. Augu

aus Algier eingetroffenen Nachrichten vom 22. d. hat daselbst letz⸗ en Donnerstag und Freitag ein Erdbeben stattgefunden, welches

viele Verheerungen in seinem Gefolge gehabt hat

8

Nach Angaben über die Kohlenförderung im Regierungs⸗ Bezirk Düsseldorf belief sich dieselbe während des ersten Semesters d. J. auf 4,500,535 Tonnen; gegen den gleichen Zeitraum des vorigen Jahres ein Mehr von 357,355 Tonnen. Der Absatz betrug 4,180,486 Tonnen, 194,899 Tonnen mehr gegen das Vorjahr. Der Bestand am Schlusse des Semesters war 390,370 Tonnen, gegen das Vorjahr ein Mehr von 191,596 Tonnen. Die Anzahl der anfahrenden Arbeiter und deren Familienglieder betrug in demselben Zeitraum 11,035 Arbeiter und 17,093 Frauen und Kinder, gegen das Vorjahr ein Mehr von bezüglich 1517 und 1728. Die durchschnittliche Förderung eines Tages betrug 30,409 Tonnen; 2224 mehr als im Vorjahre. Dessenungeachtet wird der dortige Kohlenhandel als nicht ganz befriedigend geschildert, weil aller⸗ dings die Förderung den Absatz überstieg und stellenweise nicht unbe⸗ trächtliche Vorräthe lagerten. Schürfversuche und Bohrarbeiten wurden aber deswegen nicht weniger lebhaft betrieben. Der Stand der Eisen⸗ Industrie im genannten Regierungs⸗Bezirk darf als ein sehr günstiger bezeichnet werden. Im Essen⸗Werderschen sind augenblicklich vierzehn Hochöfen in Betrieb, denen bis Jahresschluß noch sechs neue hinzutreten ollen. (Pr. C.) 8 e

8

Die brasilianische Schifffahrtsbewegung hat sich im Fahr. 1853 54, nach Berichten aus Rio Janeiro, folgendermaßen ge⸗

kaltet: Es liefen im Ganzen aus uͤberseeischen Plätzen ein 2556 Schiffe von zusammen 791,520 Tonnen Gehalt und 30,313 Mann Besatzung, d. h. gegen das Vorjahr ein Mehr von 307 73,568 Tonnen und 3047 Mann. Davon gebörten 133 Schiffe von 31,521 Tonnen der Nationalflagge, die übrigen waren fremde Schiffe. Ueber die einzelnen Häfen vertheilte sich die Gesammtzahl folgendermaßen: Rio Janeiro 1165 Schiffe (davon 53 nationale) und 455,016 Tonnen; Pernambuco 394 Schiffe, 85,740 Tonnen; Bahia 260 Schiffe, 72,113 Tonnen; Para 122 Schiffe, 23,335 Tonnen; Rio Grande do Sul 120 Schiffe, 20,806 Tonnen; S. José del Norte 108 Schiffe, 17,733 Tonnen; Santos 82 Schiffe, 28,306 Tonnen; Maranhao 79 Schiffe, 21.943 Tonnen, Paranagua 62 Schiffe, 16,291 Tonnen; Parahyba 54 Schiffe, 16,913 Tonnen; Santa Catarina 55 Schiffe, 11,607 Tonnen; Alagoas 29 Schiffe, 11,823 Tonnen; Fortaleza 16 Schiffe, 5068 Tonnen; Rio⸗ Grande del Norte 9 Schiffe, 3139 Tonnen; Portoalegre 6 Schiffe, 853 Tonnen; Paranahyba 5 Schiffe, 834 Tonnen. Außerdem belief sich der Eingang an Küstenfahrern auf 3294 Schiffe von zusammen 387,263 Ton⸗ nen, welche sich auf die bedeutendsten Häfen folgendermaßen vertheilten: Rio⸗Janeiro 1145 Fahrzeuge von 129,767 Tonnen; Bahia 460 Schiffe, 74,000 Tonnen; Pernambuco 223 Schiffe, 26,866 Tonnen; Santos 197 Schiffe, 19,084 Tonnen; Rio⸗Grande do Sul 154 Schiffe, 27,085 Tonnen; Alagoas 151 Schiffe, 12,355 Tonnen; Paranagua 140 Schiffe, 9607 Tonnen; Sta. Catarina 108 Schiffe, 12,130 Tonnen; Portoalegre 69 Schiffe, 10,963 Tonnen; außerdem Sergipe 241 Schiffe, 25,816 Tonnen. 1. 41 1 18 v“

Im Regierungsbezirk Merseburg ist nach der „Pr. C.“ zu

gegangenen Mittheilungen die Heu⸗Ernte dort, wo nicht Ueberschwem⸗ mungen geschadet haben, sehr ergiebig ausgefallen. Eben so lieferte der erste Schnitt des Klee's reichlichen Ertrag. Die Winter⸗Oelsaaten, die unter den Einwirkungen der Witterung nicht wenig gelitten hatten, gewährten einen Ertrag, der den Durchschnitt einer Mittelernte noch nicht erreichte. Der Roggen war zu Anfang August schon gröͤßtentheils in die Scheunen gebracht. Er lieferte eine sehr große Schockzahl. Auch die Körner sind meistens mehlreich; doch soll in einigen Gegenden die der früheren Kälte und Nässe plötzlich gefolgte anhaltende „Hitze der noch besseren Ausbildung der Frucht hinderlich ge⸗ wesen sein. Mutterkorn zeigte sich dann und wann, aber nicht In Menge. Weizen, Gerste und Hafer versprachen im Ganzen eben⸗ falls eine reichliche Ernte. Doch haben die ersteren beiden Getreidearten

J1““ .

Rost und Brand befallen. Die Frühkartoffeln find ausgezeich schoͤn und haben reichen Ertrag. Von der Krankheit waren nur ein 3 Spuren zu bemerken. Die Spätkartoffeln, so wie die andern Hackrüchte und die Gartengewächse begannen Ende Juli durch die seit der Mütt dieses Monats herrschende Hitze zu leiden. Der alsdann eintretende Rer gen war schon sehnlich herbeigewünscht worden. Dem Obst haben d Maikäfer und Naupen nicht wenig geschadet. Kirschen lieferten . mittleren Ertrag. In einzelnen Gegenden wird auch die Pflaumen⸗Ernt recht ergiebig ausfallen. Der Wein, dessen Bluͤthe durch die frühere 8 günstige Witterung sehr zurückgehalten worden, dürfte, falls nicht 58 dauernd warmes Wetter eintritt, kaum zur Reife gelangen.

1 Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. Berlin, den 25 August. Auf der Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn brach am 16ten d. Mts. an einem der Königlich Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn zugehörigen Kohlenwagen eine aus der ehemals v u. Kühne'schen Fabrik in Bochum gelieferte ungehaͤrtete Gußstahl⸗ Achse, seitdem 6276 Meilen durchlaufen hat. Der Bruch fand im Schenkel der Achse statt.

Die Tuchfabrication im Juͤterbock⸗Luckenwaldeschen Kreise und in der Stadt Brandenburg hat nach den uns zugehenden Nachrichten in der letzten Zeit eine merkbare Ausdehnung gewonnen. Durch den günstigen Ausfall der Wollmärkte sind die Fabriken für län⸗ gere Zeit mit Arbeit versorgt. In Luckenwalde sind wieder mehrere Dampfwerke dem Betrieb der Tuchfabriken übergeben, und in Bran⸗ denburg machen diese Fabriken gegenwärtig einen großen Umsatz. (Pr. C.)

Im Kreise Schleusingen berrscht reges Leben in der Stahl⸗ und Eifenfabrication. Dagegen werden die Suhler Gewehr⸗ fabriken waägen mangelnder Bestellung jetzt nicht mehr so lebhaft be⸗ trieben wie noch vor kurzer Zeit. Auch der Begehr nach den dortigen gewebten Waaren hat abgenommen, obschon bis jetzt noch sämmtliche Arbeiter beschäftigt sind. (Pr. C) NISI

6 8

In der Stadt Benneckenstein am Harz sind die jetzt bor⸗ handenen vier Zündholzfa briken nicht mehr im Stande, allen Be⸗ stellungen zu genügen; es ist daher eine fünfte Fabrik dort in der Ein— richtung begriffen, und wegen Anlegung einer sechsten wird verhandelt.

(Pr. C.)

Der Leinwandhandel im Regierungsbezirk Münster ist auf

der Legge zu Cappeln im Kreise Tecklenburg anhaltend lebhaft; dagegen

hat derselbe auf den Leggen zu Lengerich in demselben Kreise und zu Lienen im Kreise Warendorf sich vermindert, und zu Ibbenbüren war im laufenden Jahre bis zum August noch kein Stück Leinen geleggt wor⸗ den. Der Preis des Löwentleinens ist indeß in die Höhe gegangen. Die Nesselweberei wird in jenen Gegenden fortwährend schwunghaft betrieben, wodurch einer großen Anzahl bon Leuten Gelegenheit zu lohnender Be⸗ schäftigung gegeben ist. (Pr. C.)

1 8

Die „Neue Münchener Ztg.“ meldet: „In der Magistratssitzung

am 22sten d. M. kam die interessante Thatsache ans Licht, daß der Bier⸗

vorrath Münchens nur mehr für 50 Tage reiche. Dieser allgemeinen Kalamität vorzubeugen, wurde vier Brauereien auf ihr Ansuchen und in Erwägung des Umstandes, daß es nicht ihre Schuld ist (wenigstens nicht strafbare, vielmehr löbliche Schuld), daß ihre Biervorräthe auf die Neige gehen, bewilligt, vor der festgesetzten Zeit mit dem Einsieden des Winter⸗ bieres zu beginnen. Vor zwei Tagen betrug der Gesammtvorrath Münche⸗ ner Biere nur noch 101,470 Eimer, d. h. 5039 Eimer weniger gegen, das Vorjahr, obwobl in diesem Jahre mehr eingesotten worden und bom 20. April bis 20. August wurden überhaupt 275,791 Eimer konsumitt, so daß auf einen Tag 137,880 Maaß treffen.“

Die Vergleichung der Nachrichten, welche uns von den bei⸗ schiedensten Orten über den Ausfall der Seidenernte vorliegen, ergiebt, daß in Spanien eine völlige Mißernte, in Frankreich kaum eine halbe und in-Italien nur eine geringe Mittelernte stattgefunden hat. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, wenn seit etwa zwei Monaten die Preise der französischen und italienischen Seide um 25 pCt. gestiegen sind, wäͤhrend andererseits selbst in chinesischer und ef⸗ indischer Seide eine Preissteigerung von 20 pCt. eingetreten ist. Emn solcher Zustand der Dinge muß natürlich auf unsere inlaͤndische Seiden— fabrication unvortheilhaft zurückwirken. So wird uns aus Crefeld ge⸗ meldet, daß, wenn auch bisher noch die dortigen Fabriken lebhaft! be⸗ schäftigt waren, dieselben voraussichtlich doch eine Verminderung ihrer Thätigkeit würden eintreten lassen müssen, so bald die Herbstbestellungen effektuirt sind, da bei so bedeutenden Preisen Niemand auf Lager arbeiten lassen kann. Bis jetzt hat namentlich lebhafte Nachfrage nach Sammet, Sammetband und Besatzartikeln überhaupt für England und den Konti⸗ nent die Fabrikthäͤtigkeit erhalten. (Pr. C.) EE“

Die Lootsen der Flüsse Uruguay und Parana haben „. Verein gebildet und einen Tarif festgesetzt, nach welchem sie die Schiffe diese Ströme hinaufbringen wollen, und zwar sowohl von dem Hafer von Montevideo, wie von dem Hafen von Buenos⸗Ayres. Diesen Tarif haben dieselben unterm 1. Juni zu Montebideo bekannt gemacht. is der direkte Handel zwischen Europa und den Häfen der gedachten Flüste in bedeutender Zunahme begriffen ist und durch den zwischen Brafllien und Paraguay abgeschlossenen Vertrag demselben ein neues Feld eröͤffnte

welche im November 1853 in Gebrauch genommen wurde und

ird, so dürfte die Mittheilung jener Publication auch für unser schiffahrt⸗

mabendes Publikum von Interesse sein. Es werden in dem besagten varif für jedes Schiff von einer Wassertiefe bis zu 13 englische Fuß nach dem Uruguay und zurück 160 Patacones (sranische Thaler) berechnet, für ein Schiff von einer Wassertiefe über 13 engl. Fuß 192 Patacones, nd nach den Häfen des Parana einschließlich Rosario de Santa Fe ebenfalls 192 Patacones. (Pr. C.)

Eine aus Odessa der „Pr. C.“ zugegangene Mittheilung bring nähere Angaben über den Getreidehandel dieses Platzes. Odessa erhält seine Zufuhren aus dem ganzen Südwesten des russischen Reichs. Die Fracht für die Landtransporte aus Podolien, Volhynien und dem Lrwschen Gouvernement beträgt im Durchschnitt 15 25 Kopeken Silber per Pud, oder 1 Rubel S. 50 Kopeken bis 2 Rubel 80 Kopeken per Ischetwert Weizen, den Tschetwert zu 10 Pud gerechnet. Aus den Gou⸗ vernements Poltawa, Charkow und Jekaterinoslaw kömmt zu Lande kein Getreide, sondern nur Talg und Wolle. Das dortige Getreide wird in Booten bis in die Mündung des Dniepr gebracht und von da in Küstenfahrzeugen nach Odessa befördert. Die Getreidezufuhren sind aus naheliegenden Gründen im Herbst nach der Ernte am stärksten. Sie beginnen in der Regel zu Ende August und dauern in ihrer Massenhaftigkeit bis Ende Oktober, selbst bis tief in den November hin⸗ ein, wenn nicht anhaltender Regen die Wege grundlos gemacht hat. Bei der starken Nachfrage im Jahre. 1846 wurden die Landtransporte den ganzen Winter hindurch fortgesetzt. Zum Frühjahr beginnen die Sendungen nach Odessa im Monat Mai und bleiben bedeutend bis zur Mitte des Monats Juli, wo dann die Ernte⸗Arbeiten alle Kräfte in Anspruch nehmen. Die Zufuhren zu Wasser aus Cherson fangen im April an und hören gewöhnlich Ende Oktober auf. Der Odessaer hafen ist beinahe das ganze Jahr offen. Häufig friert das Meer gegen Ende Dezember auf 2 bis 4 Wochen zu. Es⸗ giebt aber nicht selten auch so gelinde Winter, daß die Schifffahrt im Hafen gar nicht unterbrochen wird. Die Assekuranzen der dortigen Ladungen werden meistens nicht in Odessa, sondern im Auslande gedeckt. Fuüͤr England und den Norden des Kontinents belaufen sich dieselben in der Regel von Anfang Mai bis Ende Juli auf 2 3 pCt., von Anfang August bis Ende April auf 4—6 pCt. des Werthes; für das Mittellaͤndische Meer von Anfang Mai bis Ende Juli auf 1 2 pCt., von Anfang August bis Ende April auf 3— 4 pCt. Aus einer vergleichenden Ueber⸗ scht der Getreide⸗Ausfuhr in den Jahren 1848 bis 1855 ergiebt sich, daß aus Odessa an Weizen exportirt wurden: 2 Millionen 055,950 zschetwert im Jabre 1848; 1 Mill. 714,741 Tschetwert im Jahre 1849; 1 Mill. 542,170 im Jahre 1850; 1 Mill. 141,535 im Jahre 1851; 1 Mill. 954,000 im Jahre 1852; 3 Mill. 126,433 im Jahre 1853; 630,000 im Jahre 1854 und gar nichts im Jahre 1855. Die Noggen⸗Ausfuhr be⸗ sief sich auf 30,000 Tschetw. im Jahre 1848; auf 865 im Jahre 1849; auf 8051 im Jahre 1850; auf 99,816 im Jahre 1851; auf 300,000 in Jahre 1852; auf 273,493 im Jahre 1853; auf 141,207 im Jahre 1854 und auf Null im Jahre 1855. Der Gersten⸗Export stellte sich auf 2311 Tschetwert im Jahre 1848; auf 1864 im Jahre 1849, auf Null im Jahre 1850, auf 7612 im Jahre 1851, auf 50,003 im Jahre 1852; auf 50,081 im Jahre 1853; auf Null in den Jahren 1854 und 1855. Hafer wurde nicht ausgeführt. Von Mais gingen aus: 3701 çschetwert im Jahre 1848; 43,370 im Jahre 1849; 54,841 im Jahre 1850; 148,159 im Jahre 1851; 311,047 im Jahre 1852; 348,621 im Jahre 1853; 170,832 im Jahre 1854, und nichts im Jahre 1855. An Leinsaat wurden exvortirt: 146,000 Tschetwert im Jahre 1848; 51,000 im Jahre 1849; 62,238 im Jahre 1850; 94,966 im Jahre 1851; 202,830 im Jahre 1852; 207,876 im Jahre 1853; 251,023 im Jahre 1854 und 3197 im Jahre 1855.

Leipzig. 27. August. Leipzig-Dresdener 290 G. lauer Litt. A. 57 G.; Litt. B. 90 Br. Magdel urg-Lei Berlin-Auhaltische —. Berlin-Stettiner 153 Br. Cöln-ind ringische 130 G. Friedzich-Wüheims -Nordbaha 1 Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. K. 144¼ G.; Litt. C. 127 Br. Braunschweigische Bank-Actien alte 150 ¼ G.; do. von 1856 148 5 G. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 439 ½¼ G.

P2 1* e

Altona-

Der Fubrmann Peter Wilke ist durch rechtskräftiges Erkenntniß des hiesigen Koͤnigl. Kreisgerichts vom 13. Juni c. wegen Zuwider⸗ handelns gegen die ihm in Folge der Stellung unter Polizei⸗Aufsicht auferlegten Beschränkun— gen zu sieben Wochen Gefaͤngniß verurtheilt worden.

Derselbe hat sich jedoch heimlich von hier entfernt und soll sich in Moͤser bei Plaue und anderen in der dortigen Naͤhe befindlichen Ort⸗ schaften abwechselnd aufhalten.

Wir ersuchen die betreffenden Behörden er⸗ gebenst, auf den ꝛc. Wilke zu achten, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und mittelst Trans⸗ vorts an die nächste Gerichtsbehörde, welche hierdurch um Vollstreckung der vorgedachten

Gestalt: untersetzt; gegeben werden.

1“

Wiener Banknoten 100 ¾ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 84 ¾ Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 86 Br. Preussische Prö- mien-Anleihe —.

Hamburg, 27. August, Nachmit'ags 2 Ubr 37 Mmuten. 3 proz. Spanier 37 ¼, 1proz. Spanier 22 . Lebhafter Umsatz in Bankactien. Disconto aR, 7 pCt.

Getreidemarkt. Weizen und Roggen loco, so wie auch für andere Sorten Stimmung günstiger. Oel loco 32 ⅔˖ G., pro Herbst 32. Kalfee unverändert. Zink 3000 Ctr. Lieserung 15223 und 15 ⅞.

Frankfurt a. M., 27. August, Nachmittags 2 Uhr 30 Min. Oesterreichische Bankactien etwas beliebter. Spanische Fonds sest und höher.

Schluss -Course: Kassenscheine 104 ½.

Neueste preussische Anteihe 116 ¾. Prenssische Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhehns -Nordbahn 64. Ludwigshafen-Bexbach 145 ⅓. Frankfurt- Hanau —. Berlner Wechse] 104 ¾ Br. Hamburger Wechsel 88 . Londoner Wechsel 118 Br. Pariser Wechsel 93 ½ Br. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechsel 115 5. Frankfurter Bank-Aatheile —. sproz. Spanier 39 ½. 1proz. Spanier 24 ½. Kurhessische Loose 40 ¼. Ba- dische Loose 49 ½. 5 proz. Metalliques 81 ½. 4 ½Q proz. Metalliques 71 ½. 1854 er Loose 105 ½. Oesterreichisches National-Anlehen 82 ⅞. Oesterreich. Bank-Antheile 1267.

Wien, 28. August, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. (Woltfs Tel. Bur.) Anfangs schwach, später steigend.

Silber-Anleihe 89. 5 proz. Metalliques 83 ½ 4 ½ proz. Metalliques 73 ¾ Bankactien 1092. Bank-Interims-Scheine 338. Nordbabn 2847. 1854 er Loose 108 ½. National- Anlehen 85 ⅛. London 10, 05. Hamburg 76: Paris 120. Gold 7 ½. Silber 4 ½¼.

Amsterdann, 27. August, Nachm. 4 Uhr. Börse stille. Schlufs-Course: 5prosz.

(Wolff's Tel. Bur.)

österreichisches Nationa]-Anlehen 79 . 5proz. Metalliques Litt. B. 96. öprosz. Metalliques 78 %. 2 5¶proz. Wetalliques 40 ½. 1proz. Spanier 25. 3proz. Spanier 39 ¾ 5proz. Russen Stieglitz 94 ⅛. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 96 5. Mexi- kaner 21 ½. Holländische Integrale 63 ¾.

Getreidemarkt. Weizen unverändert, lebhaft. Roggen fest, ziemlich lebhaft. Raps pro Herbst 88. Rüböl pro Herbst 49 .

Paris, 27. August, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die 3proz. eröffnete unter Gewinn-RKealisirungen zu 70, 60, wich auf 70, 35 und schloss sehr belebt und fest zur Notiz. Consols von Mirttags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 95 einge- troffen.

Schluss-Course: 3proz. Rente 70, 55. 4 ⅛proz. Rente 94, 25. 3 proz. Spanier 40. 1proz Spanier 25 ½. Silberanleihe 88.

London, 27. August, Nachmittags 3 Uhr. Sämmtliche Effekten angeboten.

Consols 95 ½. 1proz. Spanier 25. Mezikaner 22 ⅞. 5proz. Russen 112. 4 ⁄Qproz. Russen 98 ½.

Getreidemarkt. Sehr geringes Geschäft. Weizenpreise nur nominell. Hafer etwas theurer. Frühjahrsgetreide unverändert.

ILilvernbbeool, 27. August, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.)

Baumwolle: 8090 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert-

(Wolck's Tel. Bur.) Sardinier 9

Freitag, 29. August. Im Opernhause. Auf Begehren: Der Feensee. von Scribe und Melesville, J. C. Grünbaum. Musik von Auber. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung. 1

Sonnabend, 30. August. Im Schauspielhause. (151ste Abonnements⸗Vorstellung). Der Goldschmied von Ulm. Roman⸗ tisches Volks⸗Märchen in 3 Aufzügen, nach einer alten Volkssage,

Königliche Schauspiele.

(142ste Vorstellung.) Große Oper in 5 Abtheilungen,

aus dem Französischen übersetzt von

½

Ballets von Hoguet.

wöchentlichen Gefängnißstrafe an Wilke er⸗ sucht wird, abliefern zu lassen.

Zugleich werden alle diejenigen, welche von dem Aufenthaltsorte des ꝛc. Wilke Kenntniß ha⸗ ben, hiermit aufgefordert, dies sofort der nächsten Polizei⸗ oder Gerichts⸗Behörde anzuzeigen.

Potsdam, den 25. August 1856.

Königliches Kreisgericht, Abtheilung I.

Signalement.

Vor⸗ und Zuname: burts⸗ und Aufenthaltsort: Potsdam; 48 Jahre alt; Größe: 5 Fuß; Haare: braun; Stirn: halb bedeckt; Gesicht: groß; Bart: Backenbart; Gesichtsfarbe: gesund; Bekleidung kann nicht an⸗

vom Dr. S. H. Mosenthal. Kleine Preise. Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Heffentlicher Anzeiger.

Bekanntmachung,

betreffend die Verpachtung des Domainen⸗ Vorwerks Redebas im Kreise Franzburg

Das Königliche Domainen⸗Vorwerk Nedebas im Kreise Franzburg, 2 ½ Meilen von der Kreis⸗ stadt, Meilen von Stralsund und 1 ½ Meilen ““ von Barth entfernt, mit einem Areale von 2303 Morgen 54 QKuthen, worunter 2006 Morgen 2 ¶Ruthen Acker und 153 Morgen 139 ¶Ruthen Wiesen, soll von Ostern 1857 bis zu Johannis 1875 im Wege des öffentlichen Aufgebots an⸗ derweit verpachtet werden. Das dem Aufgebote zum Grunde zu legende Pachtgelder⸗Minimum beträgt 6400 Thlr. einschließlich 8 in Golde. Die zu bestellende Pacht⸗Caution ist auf den Betrag der einjährigen Pacht bestimmt und das zur Uebernahme der Pacht erforderliche Ver⸗

Peter Wilke; Ge⸗ Alter:

breit; Mund: