1856 / 228 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

tern, nimmt natürlich die Aufmerksamkeit der hiesigen Presse in

hohem Grade in Anspruch. Die „Times“ spricht heute die Ansicht aus, daß der amerikanische Norden sich aus seiner Trägheit oder Feigheit aufraffen und dem Süden mit dem Schwerte in der Hand entgegentreten müsse. „Es ist hohe Zeit“, sagt sie, „daß die nörd⸗ lichen Staaten der Union ihre Stellung begreifen und die Pflichten erkennen, welche die gegenwärtige Krisis ihnen auferlegt. Es ist allerdings nicht besonders angenehm, sich zu schlagen, und wenn es eine andere Art giebt, eine Streitfrage beizulegen, so ist sie gewiß vorzuziehen. Wenn aber die Macht der Ereignisse dem Norden eine solche Alternative (Ausscheiden aus der Union, oder Kampf mit dem Süden) aufzwingt, so fragt es sich sehr ernstlich, in wiefern er ihr, ohne seinen Pflichten und seiner Selbstachtung zu viel zu vergeben, aus dem Wege gehen kann. Am Ende ist es doch nicht gerade ungewöhnlich, daß Nationen an die physische Gewalt appelliren, um große politische Prinzipien zu vertheidigen, und die Nationen, welche dieses Verfahren bei der geeigneten Gelegenheit beobachten, fahren am Ende gut dabei und werden für kurze Opfer durch dauernden Ruhm und dauerndes Ansehen entschädigt. 8888 Hauptstadt wird ein neues anglikanisches Bisthum gegründet. Außer dem Bischof von London erhalten wir noch einen Bischof von Westminster. Wie diese Neuerung im Publikum auf⸗ genommen worden ist, läßt sich noch nicht recht ersehen. Die

„Times“ äußert sich darüber und meint, daß sich die gottlosen Lon⸗

doner überhaupt nicht viel um Bischöfe kümmern.

Frankreich. Paris, 24. September. Der veröffentlicht heute das Domainen-⸗Gesetz, so wie ein Dekret, das die Annahme der alten Ein⸗ und Zwei⸗ Sousstücke, so wie der Fünf⸗ und Zehn⸗Centimenstücke mit dem Kopfe der Freiheit in den öffentlichen Kassen vom 1. bis zum 10. Oktober verlängert. Der General⸗Gouverneur von Algerien, Marschall Randon, hat dem Kriegs⸗Minister nachstehenden Bericht eingeschickt:

Herr Marschall! Ich meldete Ihnen bereits, daß General Jussuf sich mit der unter seinem Befehle stehenden Kolonne, verstärkt durch jene des Generals Gastu, in das Land der Frikat begab. Die so vereinigten Truppen wurden in zwei Brigaden formirt, deren eine aus 2 Bataillonen und 4 Compagnieen des ersten Zuaven⸗Regiments, einem Bataillon des 68. Negiments und einem Bataillon Jäger zu Fuß unter den Befehlen Gastu's bestand, während 2 Bataillone des 45. Linien⸗Regiments und zwei Bataillone des ersten Tirailleur⸗Negiments unter Oberst Bataille die andere bildeten. Osten durch einen großen Felsen beherrscht, dessen Vertheidigung dem ersten Tirailleur⸗Bataillon anvertraut war. Die Kabylen, die Wichtigkeit dieser beherrschenden Stellung erkennend, griffen sie in der Nacht vom 11ten auf den 12ten entschlossen an und wiederbolten im Laufe des 12ten den Angriff; sie wurden jedesmal kräftig zurückgeworfen. Man durfte keine Zeit verlieren, das feindliche Land heimzusuchen; Ge⸗ neral Jussuf ließ daher noch am nämlichen 12ten die Dörfer im Norden des Lagers durch zwei Bataillone angreifen; sie wurden ohne allen Wi⸗ derstand besetzt, obgleich zahlreiche Kontingente versammelt und im An⸗ gesichte waren. Am 13ten stieg General Gastu mit fünf Bataillonen in die Dörfer der Frikat hinab und brachte dem Feinde erhebliche materielle Verluste bei, während zahlreiche Gruppen, auf den umliegenden Höhen aufgestellt, blos einige Flintenschüsse mit un⸗ seren Truppen wechselten. Die Kabylen, das Lager entblößt wähnend, griffen, wie Tags zuvor, den Posten des Felsens, und zwar dieses dritte Mal mit großer Erbitterung, an; sie wurden jedoch aber⸗ mals nachdrücklich zurückgeworfen, und da unsere Mannschaften, von ihrer Hitze fortgerissen, theilweise ihre Verschanzungen verlassen hatten, um den Feind zu verfolgen, so eilte Oberst Bataille rasch mit neuen Com⸗ pagnieen auf den Kampfplatz. Gleichzeitig rückte Oberst Fenelon mit einer Jäger-Schwadron und unseren Goums auf die Rückzugslinie des Feindes vor, der Hals über Kopf floh und in Unordnung den Schluch⸗ ten zustürzte. Am 14ten besuchte Oberst Bataille mit seiner Kolonne die Dörfer der Frikat, die an das Land der Beni⸗Smail gren⸗ zen; die Kabylen unterhielten ein lebhaftes Gewehrfeuer mit unseren Tirailleuren, und es bedurfte eines kräftigen Bajonett⸗Angriffs, um sie zurückzutreiben. Die Truppen kehrten ins Lager zurück, ohne ernstlich beunruhigt zu werden. Der Feind muß in diesen Kämpfen sehr empfindliche Verluste erlitten haben; wir unsererseits hatten 3 Todte und 24 Verwundete; worunter 3 Offiziere zu beklagen. Am 16. wandte sich die Kolonne zu den Beni⸗Smail der Guechtoulas. General Jussuf hielt es für nützlich, im eigentlichen Herzen des Landes Stellung zu nehmen, um die mit Dörfern besetzten Höhenkämme zu beherrschen. Die Stellung die er zu Mahallet⸗Ramdan, oberhalb der Zouia von Sidi⸗Abderahman, gewählt hat, erfüllt vollständig diesen Zweck. Die Kabylen baben große Anstrengungen gemacht, um die Besetzung von Mahallet⸗Nam⸗ dan zu verhindern, sie mußten sich aber vor dem Ungestüm unserer Soldaten und den guten Anordnungen Jussuf's zurückziehen. (Der Ge⸗ neral⸗Gouverneur schaltet hier einen Bericht Jussuf's ein, der am 16. ein siegreiches Gefecht mit den Kabylen bestand, worin er 2 Todte und 11 Verwundete hatte, und sagt zum Schlusse:) Nach diesem Berichte, Herr Marschall, glaube ich, daß der Kampf im Lande der Guechtoulas seinem Ende naht; denn die zu Algier, während man die Lebensmittel⸗ Zufuhren sammelte, vereinigten Truppen sind in Bewegung, und gerade heute werden die Spitzen der Kolonne auf der Hochebene von Boghni zu erscheinen beginnen.

Wie der „Moniteur“ anzeigt, wird auf Befehl des Kaisers

eine Ausstellung von Werken lebender Künstler vom 15. Mai bis

Der „Moniteur“

Das vom General Jussuf bezogene Lager ward im

8 bereits Anstalten getroffen hatte

zum 15. Juni 1857 zu Paris stattfinden. Die Regierung h beschlossen, daß die Vollendung der zu Arbeiter⸗Wohnungen be⸗ stimmten Gebäude möglichst beschleunigt werde. Nach der dies⸗ jährigen Zählung betrug 1— Köpfe. Die Bevölkerung von Havre ist seit 1851 von 56,541 auf 64,137 Köpfe gestiegen. Der Sachwalter der Stadt Paris hat den Eigenthümern von 81 Häusern, die für den Bau des Boulevard von Sebastopol expropriirt werden, so wie 149 Miethwohnern im Ganzen 6,597,422 Fr. als Schadloshaltung angeboten.

Der Unterrichts⸗Minister hat bezüglich des Hirtenbriefes des Bischofs von Arras folgendes Schreiben an den Rektor der Akademie von Douai gerichtet: 88

Ich vernehme, daß die protestantischen, franzöfischen und englischen Familien, die im Departement Pas⸗ de⸗Calais wohnen, befürchten, daß ihre Kinder künftig in den gemischten Schulen keinen genügenden Schu für die Ausübung ihrer religiösen Bekenntnisse finden dürften. Es it nöthig, daß solche Befürchtungen sich nicht beglaubigen. Se. Majestät will alle durch die Verfassung des Reichs gewährleisteten Grundrechte umfassend aufrecht erhalten wissen. Diese Familien können darauf rech⸗ nen, daß die Gewissensfreiheit auch ferner, wie seither, geachtet werden wird, und daß die Kinder, die den verschiedenen vom Staate anerkannten Kulten angehoͤren, bei freier Ausübung ihrer religiösen Bekenntnisse auf⸗ richtigen Schutz finden werden. Theilen Sie dieses Schreiben gefälligst den Vorstehern und Direktoren der gemischten Schulen Ihres Bezirks mit.

25. September. Die heutigen „Débats“ melden, daß Baron von Hübner über Marseille nach Biarritz abreisen werde.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 20. Sep⸗ tember: „Dem Rücktritte Cantero's wird wahrscheinlich der des ihm gleichgesinnten Baharri folgen. Zwischen O'Donnell und Rios Rosas ist das einen Augenblick durch die Bemühungen der Freunde Cantero's getrübte Einvernehmen hergestellt. Man beschäftigt sich eifrig mit der Bildung des künftigen Senates, der zunächst aus 140 Mitgliedern bestehen wird, später aber ver⸗ fassungsgemäß durch Ernennungen der Regierung erweitert werden kann. Die Namen der neuen Senatoren werden in vier Serien und in Zwischenräumen veröffentlicht werden; die erste, jene der Erzbischöfe und Bischöfe, soll schon fertig sein und nicht weniger als dreißig der fünfzig Prälaten Spaniens umfassen.“

Eine Depesche aus Madrid vom 23. September lautet: „Die Ernennung des spanischen Gesandten am russischen Hofe ist noch nicht entschieden. Eine Aufrührerbande, die sich in den Bergen von Toledo gezeigt hat, wird lebhaft verfolgt.“

Türkei. Konstantinopel, 14. September. Die christ⸗ lichen Kaimakans in Bulgarien haben eine Bittschrift an den Sultan um Nachlaß der rückständigen Steuern eingereicht, und zwar mit Berufung auf die großen Natural⸗Leistungen, besonders an Fuhren, Einquartierungen in den letzten drei Jahren, wofür ste keine Entschädigung erhielten. Der Pascha von Skutari hat keinen Auftrag, den bereits abgelaufenen Waffenstillstand von Montenegro zu erneuern. Ein einziger Raubzug der Czernagorzen würde wieder Alles in Frage stellen.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 16. Sep⸗ tember. Aus Moskau meldet man, daß Graf Sollojub, bekannt durch seine Romane, zum Redacteur des offiziellen Berichts über die Krönungsfeierlichkeiten bestimmt ist. Der artistische Theil dieser Arbeit ist unter der Leitung des Fürsten Gagarin, den Herren Blanchard (Mitarbeiter der pariser „Illustration“), Timm, Re⸗ Redacteur des russischen Kunstblattes, und Zichy übertragen. Der russische „Invalide“ giebt die Zahl der in Moskau angekommenen Fremden, mit Ausnahme der 100,000 Mann Militair, auf 60,000 an. Die Angabe, daß sich die Bevölkerung Moskau's verdoppelt habe, ist also sehr unbegründet. Das Volksfest am 20. September ist von dem General-Gouverneur von Moskau, Grafen Zakrewsky, offiziell angekündigt worden. Er ermahnt darin die Einwohner, sich zu vergnügen und nach Herzenslust zu essen und zu trinken, aber sch so zu benehmen, daß sie das Herz des Czaren erfreuen. Der Kaͤiser wird vor dem Feste mit seiner Suite um alle Tafeln herum reiten und dann das Zeichen zum Beginn geben. Nach dem genannten Blatte, dem die offiziellen Mittheilungen am vollständigsten zu Ge⸗ bote stehen, beträgt die Länge der Tafeln 10 ½ Werst, also etwa 1 ½ Meile; sie sind in einem Kreise aufgestellt, dessen Halbmesser 310 Klafter beträgt. Zur Verspeisung kommen 2496 Pud Pfund) Schinken, 936 Pud Wurst, 3120 gebratene Hammel, 12 188 gebratene Hühner, 49,920 Pasteten, 24,960 Käsekuchen, 145,088 Weißbrode, 312 Pud Butter, 1252 Eimer Wein und 3120 Eisne⸗ Bier. 3120 Pyramiden sind für die Aufstellung der Hammel, 122 für die Schinken, 2496 für die Pasteten ꝛc., 14,400 Stück Trint⸗ gefäße vorhanden. Der Bau allein kostet 75,425 Rubel.

Amerika. Aus Chicago, 28. August, wird gemeldenn Dr. Sutter, früher in New⸗York wohnhaft, kam heute auf setnen Wege von Lawrence (Kansas) hier durch. Er meldet, daß er in Westport von den missourier Grenz⸗Banditen angehalten, seiner 2500 Dollars bestehenden Baarschaft beraubt wurde und daß mal

die Bevölkerung von Paris 1,174,333

ihn im Wege Lynchrechtens zu

ersäufen, als er noch durch das Einschreiten eines Menschen, der ihm das Leben verdankte, gerettet wurde. Die Quäker⸗Nieder⸗ lassung in Kansas, zwischen Westport und Lawrence, ist gänzlich

en und alle Bewohner derselben haben sich flüchten müssen.“

EEEI“ E11

111“ 11““ 2.

„Donnerstag, 25. September. (Wolsfs's Tel. Bur.) Feldmarschall Hardinge ist gestern Abend gestorben. Der Vicekanzler hat die Abwickelung der Geschäfte der „Royal British Bank“ genehmigt.

Madrid, Donnerstag, 25. September. (Wolff's Tel. Bur.) Ein Dekret verfügt die Einstellung des Verkaufs der Kirchengüter.

Kopenhagen, Donnerstag, 25. September. (Wolff's. Tel. Bur.) Der König hat die Demission des Finanzministers Andrae bis jetzt noch nicht angenommen. Heute fand eine sehr lebhafte Ministerkonferenz statt. Das ganze Ministerium ist in der Auf⸗ lösung begriffen.

Im Regierungsbezirk Königsberg sind in der Zeit vom 1. Au⸗ gust 1855 bis zum 31. Juli 1856 2590 entgeltliche und 380 unentgelt⸗ liche, in Summa 2970 Jagdscheine ausgefertigt worden.

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Brüssel unter dem 23sten d. Mts.: „Die zweite Sitzung des Kongresses für die Zoll⸗Re⸗ formen, die heute hier stattfand, zeichnete sich durch eine ganz beson⸗ dere Theilnahme, sowohl von Seiten der Mitglieder, wie des Publikums aus. Es waren mehr als sechszehn Redner eingeschrieben, unter denen mehrere Mitglieder des englischen Parlamentes, hervorragende franzöfi⸗ sche Gelehrte und Abgeordnete kleinerer Staaten. Männer wie Lamartine, Cobden, Michel Chevalier, Herzog d'Arcourt, der Lord⸗Mayor von London u. s. w. hatten ihre Abwesenheit entschuldigt und schriftliche Erklärungen abgegeben, daß sie den Bestrebungen des Kongresses beistimmen. Den ersten Vortrag hielt der Abgeordnete der sardinischen Regierung, Herr Scialoja, der ein langes Memoire voll statistischer Angaben vorlas, in welchem er die Fortschritte des liberalen Handels⸗Systems in Piemont darstellte. Ihm folgte der Graf Arrivabene mit einer kurzen Auseinandersetzung der toskanischen Handelsverhältnisse. Darauf eröffnete der bekannte Redacteur des Journals „L'Economiste“, Herr Garnier aus Paris, den Feldzug ge⸗ gen das französische Prohibitiv⸗System. Seine Rede war geistreich aber wenig parlamentarisch; sie suchte zu beweisen, daß die Bemühungen der französischen Freihändler die Kaiserliche Regierung endlich dazu gebracht haben, im Prinzipe wenigstens, sich für völlige Abschaffung der Pro⸗ hibition auszusprechen. Herr Garnier meinte, das sei die Hauptsache, da sich über den Tarif selbst dann weitere Konzessionen erwarten lassen dürften. Ihm folgte der Professor der National⸗Oekonomie und Akademiker Wolowski aus Paris, der mehr die Einzelzustände der französischen Industrie, aber im Ganzen mit gleichen Schlußfolgerun⸗ gen besprach. Herr Molinari griff die Industriezölle Belgiens, Herr Vandenbruck dessen Agrikulturzölle an, Beide mit einer entschieden frei⸗ händlerischen Tendenz. Vandenbruck konstatirte die Fortschritte, welche die Freibandels⸗Partei besonders in Verviers gemacht habe und erklärte, daß diese Stadt allein dem Kongresse 200 Mitglieder zugeschickt habe. Ueber den Zollverein und über die Handelsverhältnisse Preußens insbe⸗ sondere sprach Herr Dr. Bamberg aus Paris. Er theilte eine kurze Geschichte des Zollvereins, seine jüngsten Kämpfe und Ausbehnungen mit und machte besonders auf die Wichtigkeit des neuen Vertrags mit Bremen aufmerksam. Er hob die Thatsachen hervor, welche, den Lehren eines absoluten Freihandels gegenüber, das Emporblühen von Handel und Gewerbe im Zollverein nachweisen, und unterstützte seine Bemerkungen durch statistische Beigaben, welche offenbar aus authentischen Quellen entlehnt waren. Einen eigenthümlichen Gegensatz zu diesem objektiv ge⸗ haltenen Vortrage machte die theoretische Rede des Herrn Pascal Duprat, des bekannten ehemaligen Mitgliedes der französischen Linken in der National⸗Versammlung. Ohne besonders neue Argumente vorzubringen, sbrach er von den „moralischen Hindernissen“ der Zollreform und ging, von einigen Beifallsbezeugungen aufgemuntert, so weit, die Phrase aus⸗ zusprechen, „daß heute die Actienbesitzer sich selbst nicht mehr angehören.“ Ein Mitglied der Handelskammer von Verviers, Herr Mallendorf, hielt einen interessanten Vortrag, in welchem er Herrn Duprat und seine An⸗ hänger stark angriff. Darauf trat Herr Olivero, Mitglied des eng⸗ lischen Parlamentes, mit gemäßigten Handelsgrundsaäͤtzen auf, und eben so der bekannte londoner Buchhändler Bohn. Der Präsident von Brouckeère theilte darauf die unterdessen eingelaufenen sehr zahlreichen Vorschläge mit, welche der Kongreß sich aneignen soll, und die wahrscheinlich morgen zur Verhandlung kommen werden.“ Wie der „Pr. C.“ aus Cadiz gemeldet wird, sollen nach einer Lirkular⸗Verfügung vom 26. b. M. Eisenbleche mit Blei⸗Ueber⸗ zug, welche im spanischen Zolltarif nicht besonders aufgeführt waren, nach Artikel 644 des letzteren, d. i. wie Eisenblech zu Faßreifen, je nach er Einfuhr unter National⸗ oder fremder Flagge mit bezüglich 42 oder 3 Realen pro Quintal verzollt werden.

8 Zu Lande:

Oderberger Prioritäts-Obligationen —.

. 2s 9 b 249 81 den 25. September. oggen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 10 Ser Hafer 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 4₰ 2 Rühlr. 3 Sgr. 9 Pf. n r

Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., aueh 2 Rthlr. 27 S 5 Pf. Roggen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Grosse 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. Hater 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Mittwoch, den 24. September.8

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr. 15 Centner Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 23 Sgr.

Kartoffeln, der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., metzenweis

1 Sgr. 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf.

*8

Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am 49. Septhr. 38“ o. 14“ 1 uö34 Rthlr. 34 ¾ Bthlr. 35 ¼ Rihlr.

5. September 1856.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Leipzig, 25. September. Peipzig-Dresdener 284 G. Löbau- Zittauer Litt. A. 58 Br.; Litt. B. —. Magdelb urg-Leipziger 340 Br. Berlin -Anhaltische —. Berlin -Stettiner Cöln -Mindener —. Thüringische 125 G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Aliona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 140 Br.; Litt. C. 124 Br. Braunschweigische Bank-Actien alte 152 Br., do. von 1856 —. Weimarische Bank-Actien Litt. A. u. B. 27 G. Wiener Banknoten 96 ½ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 78 G. 1854er Loose —. 1854er National-Apleihe 80 Br. Preussische Prä-

mien-Anleihe —.

Breslau, 26. September, 1 Uhr 15 Minuten Nachm. (Tel. Dep d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 96 Br. Freiburger Actien 158 ¾ G., neuer Emission 147 ¾ G. Oberschlesische Actien Lit. A. 183 G. Oberschlesische Actien Lit. B. —. Oberschlesische Prio- ritäts-Obligationen D. —. Oberschlesische Prioritäts - Obligatio- nen E. 75 ¼ Br. Kosel-Oderberger —, neuer Emission —. Kosel- Neisse-Brieger Actien 66 ¾ Br. Spiritus pr. Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 14 ½ Rthlr. G. Weizen, weiss. 85 108 Sgr., gelb. 85 102 Sgr. Roggen 57 63 Sgr. Gerste 45 52 Sgr. Hafer 28 31 Sgr. Die Börse war fest bei sehr geringem Geschäft.

Hamburg, 25. September, Nachmitt. 2 Uhr 30 Minut. 3 proz. Spanier 35, 1proz. Spanier 22. Börse sehr aufgeregt und alle Effekten stark angetragen. Disconto 8 Br.

Getreidemarkt. Weizen stille und matt. Roggen stille, ab Königsberg 120 Psd pr. Frühjahr einzeln zu 85 Frage. Oel, pro Oktober 31 ½, pro Mai 29 ¼. Zink 2000 Ctr. loco mit Termin 417. 15.

Frankfurt a. M., 25. September, Nachmitt. 2 Uhr 50 Min. Abrechnung bei niedrigeren Coursen ohne Anstände von Statten; Geld- verhältnisse drückten.

Schluss Course: Kassenscheine 104 ⅛⅞.

Neueste preussische Anleihe —. Preussische

Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhehmns - Nordbahn —. Ludwigshafen-Bexbach 134. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 104 ½. Hamburger Wechsel 88 ¾ Br. Londoner Wechsel 117 Br. Pariser Wechsel 92 Br. Amsterdamer Wecksel —. Wiener Wechsel 113 ¼. Franklurter Bank Autbeile —. 3Zproz. Spanier 38 ½. 1proz. Spanier 2326. Kurhessische Loose 39. Badische Loose 48. Sproz Metalliques 75. 4 ¼proz. Metalligues 66 ½. 1854 er Loose 99 ¾ Oesterreichisches National -Anleben 77. Oesterrei hische Bank-Antheile 1203.

Wien, 25. September, Nachmittags 12 Uhr 45 Min. (Wolff's Tel. Bur.) Börse ruhiger. 1

Silber-Anleihe 91. 5 proz. Metalliques 79 ¾¼ 4 ½ proz. Metalliques 69 ¾. Bankactien 10568. Bank-Interims-Scheine 310. Nordbahn 261. 1854 er Loose 105. National-Apleben 81 ½. London 10, 12. Hamburg 77 ¼. Paris 122. Gold 8 ¼. Silber 5 ¼.

Amsterdann, 25. September, Nachmitt. 4 Uhr. (Wolff'’s Tel. Bur.) Lebhaftes Gescehäft. 1

Schluss-Course: 5 proz-. österreichische National-Anleihe 74 öproz. Metalliques Litt. B. 81 ½. 5 proz. Metalliques 72 ¼. 2⅛ proz. Metalliques 37 ½. 1proz. Spanier 23¹⁄%6à, 3 proz. Spanier 38 ¼. 5 proz. Russen Stieg- litz de 1855 92 ⅛. Mexikaner 20 ⅛. Londoner Wechsel, kurz 11, 67 ½ Br. Wiener Wechsel, kurz 33 Br. Hamburger Wechsel, kurz 35 %. Pe- tersIburger Wechsel 1, 81 ½. Holländische Integrale 61 8¼.

*

2

2