1938
spielte seit einiger Zeit an der Börse, und seine Zahlungs⸗Ver⸗ bindlichkeiten betrugen angeblich 12 Millionen Realen. — Nach der „Epoca“ hat man zu Saragossa Falschmünzer, die falsche Billets der Anleihe von 250 Millionen im Betrage von 700,000 Realen verausgabt hatten, sammt ihren Werkzeugen verhaftet.“ Italien. Nizza, 2. Oktober. Ihre Majestät die Kaiserin Wittwe von Rußland wird nach zwei⸗ oder dreitägigem Aufenthalt in Turin am 15ten d. M. hier erwartet. Der Prinz Eugen von Carignan soll sie empfangen. , Neapel, 1. Oktober. Die Batterieen des Hafens werden in Vertheidigungsstand gesetzt. — Türkei. Aus Konstantinopel, 29. September, sind mit dem Dampfer „Ganges“ am 5. Oktober Nachrichten in Marseille ein⸗ getroffen. In Folge des auf telegraphischem Wege aus London eingetroffenen Befehls waren drei Dampfer und sechs Kanonen⸗ boote wieder ins Schwarze Meer eingelaufen. Laut der „Presse d'Orient“ sollte auch eine französische Schiffs⸗Division zu der englischen stoßen. Serbien arbeitet bei den Westmächten darauf hin, daß ihm die Erlaubniß zur Vermehrung seiner Streitkräfte ertheilt werde. Oesterreich unterstützt die Ausdehnung der montenegrinischen Grenzen (2); in Folge der Unterhandlungen sind die Feindseligkeiten eingestellt. Die Eisenbahn nach dem Euphrat ist den Engländern definitiv zugeschlagen worden. Reschid Pascha hat dem Admiral Lyons ein Festmahl gegeben. Der „Lyon⸗ nais“ ist von Belgrad zurückgekehrt und wird die Donau bis Wien hinauffahren. Als Grund der Zurückziehung Omer Pascha's vom poli⸗ tischen Schauplatze wird angegeben, daß der oberste Kriegsrath
seinen Generalstab vermindert, ihm selbst eine monatliche Pension
von 50,000 Piastern angewiesen und untersagt habe, am Freitag im Gefolge des Sultans in der Moschee zu erscheinen.
Die ägyptischen Truppen haben nun ebenfalls Konstantinopel geräumt; die wenigen Soldaten, die noch zurückblieben, sollen nächstens eingeschifft werden.
Aus Mekka laufen befriedigende Nachrichten über die Wieder⸗ herstellung der Ruhe und das Eintreffen der unbehelligt gebliebenen Pilger daselbst ein.
Der englische Konsul in Damaskus, der im Juni die jüdi⸗ sche Bevölkerung zu Damaskus gegen Anschuldigungen wegen Kinderraubes in Schutz nahm, hat in Folge des gleichzeitigen Ein⸗ schreitens der englischen Gesandtschaft in Konstantinopel ein Vesirial⸗ schreiben erhalten, in welchem die Lokalbehörde angewiesen wird, darüber zu wachen, daß die Juden gleich den andern Unterthanen der hohen Pforte behandelt werden mögen. Der englische Konsul hat dieses Vesirialschreiben amtlich der erwähnten Gemeinde mit⸗
etheilt. 3 Nußland und Polen. St. Petersburg, 30. Sep⸗ tember. Großfürst Nikolaus ist mit seiner Gemahlin von Mos⸗ kan hier angekommen. Der Kaiser mit seiner Gemahlin wird über⸗ morgen hier erwartet; die Stadt hat sich auf seinen Empfang vor⸗ bereitet. Auf Befehl des Kaisers ist die fünfte Abtheilung seiner geheimen Kanzlei aufgehoben worden; dagegen ist in Zukunft ein neues Hofamt kreirt, das eines „Ober-⸗Vorschneiders.“ Zu dem neuen Hofamt ist Geheimrath Muchanow ernannt. Der Direktor⸗ posten der Kriegs⸗Feldkanzlei beim Statthalter vom Kaukasus, welcher 1855 aufgehoben worden, ist wieder hergestellt. — Der 1840 vom Kriegsgericht zum Verlust von Orden, Rang, Fürsten⸗ titel und Adel verurtheilte Fürst Dadian, Commandeur des Regi⸗ ments Erivan, ist vom Kaiser begnadigt und in seine Rechte als „verabschiedeter Oberst“ wieder eingesetzt. — Den Verwaltungs⸗ Chefs der kaukasischen und transkaukasischen Regierungsbezirke ist
befohlen worden, daß sie ihre Rechenschaftsberichte in Zukunft
Niemand anders als dem Statthalter übersenden, der dieselben im Original mit seinen Bemerkungen versehen der Central⸗Regierung überreicht. Der Kaiser hat dem neuernannten Domainen⸗ minister Schermatieff gestattet, den Antritt seines Amtes bis zum 13. Oktober auszusetzen. Inzwischen wird er vom Geheimenrath Chruschtscheff vertreten. — Der „Handelszeitung“ zufolge betrug die Ausfuhr von Getreide aus St. Petersburg bis zum 22. Sep⸗ tember im Jahre 1853 erst 341,693 Tschw., bis zum selbigen Datum d. J. 1,433,264 Tschw., also mehr als das Vierfache. — Nachrichten aus Warschau vom 5. Oktober zufolge, hat⸗ ten an diesem Tage um 3 Uhr früh der Prinz Alexander Ludwig von Hessen und bei Rhein in Begleitung seines Adjutanten, des Rittmeisters Ricco, und der Prinz Friedrich von Hessen, in Be⸗ gleitung des General⸗Adjutanten von Losberg und des Rittmeisters von Eskor, auf der Rückkehr von Moskau jene Hauptstadt passirt. Dänemark. Kopenhagen, 6. Oktober. In Veranlassung des Königlichen Geburtstages hat heute eine Reihe von Ernen⸗ nennungen, Beförderungen und Dekorirungen stattgefunden. Der bisherige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich französischen Hofe, Geheimerath Kammerherr E. C. L. Graf Moltke ist mit Pension seines Postens enthoben; Graf L. Moltke⸗Hvidtfeld, bisher Legations⸗Secretair in Wien, ist zum
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Minister⸗Residenten in Madrid und Lissabon, der Kammerherr baf.
Jägermeister J. C. D. U. Dirckinck Baron Holmfeldt zum außer.
ordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister beim Kaiser ͤ1114“4“*“ der Franzosen ernannt. 11“1““
Paris, Dienstag, 7. Oktober. (Wolff's rel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der Kaiser gestern den Grafen Benkendorf empfangen habe. 41
Statistische Mittheilungen. 8
— Im Regierungsbezirke Trier sind während des Zeitraumes vom 1. August 1855 bis 31. Juli 1856 2030 entgeltliche und 313 un⸗ entgeltliche, in Summa 2343 Jagdscheine ausgefertigt worden.
Warschau, 3. September. Die antlichen statistischen Zahlen von 1856 liefern einen schlagenden Beweis von der Einbuße, welche die Be⸗ völkerung des Königreichs seit zehn Jahren in Folge verheerender Epi⸗ demieen und decimirender Rekrutirungen, namentlich der letzten 4 ahre welche die Blüthe der Jugend aus dem Lande entführten, erlitten hat. Das Köuigreich zählte an Katholiken im Jahre 1846 3,793,887 Seelen; 1856 aber nur 3,607,313 Seelen, also 187,379 Seelen weniger. 1846 belief sich die Gesammtbevoͤlkerung auf 4,867,129 Seelen, jetzt ist dieselbe nicht nur nicht vermehrt, sondern um 200,000 Seelen vermindert Warschau zählte 1846 163,000 Einwohner; jetzt nur 156,000 Seelen. also 7000 Seelen weniger. (W. C.) 1
“
—
Leipzig, 7. Oktober. Leipzig-Dresdener 290 G. L’ben. Zi. lauer Litt. A. 61 ¾⅜ Br.; Litt. B. —. Magdel urg -Leipzige⸗ 543 G. Zerlin-Anhaltische —. Berlin -Stettiner —. LCöln —rindener — Thüripgische 128 Br. FEriedrich-Wilheims-Nordbahn —. Ahona- Kieler —. Anhalt-Deszauer Landesbank-Actien Litt. A. a. *8. 438 Br.; Litt. G. 124 ½ Br. Braunschweigische Bank-Actien alte 150 ½ Br do. von 1856 —. Weimacische Rank-Actien Litt. A. u. B. 430 Br. Wiener Banknoten 96 ¼ G. Oesterreichische 5proz. Metalliques 80 ¼ Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 81 ¼ Br. Preussische prä- mien-Anleihe —.
Harmbezrg, 7., Oktober, Nachmittags 2 Uhr 30 Vin. 3 proz. Spanier 35, 1proz Spanier 22. Günstigere Stimmung bei mässigem Umsatz.
Getreidemarkt. Weizen fester gehalten. Roggen loco und Frühjahr flau. Oel loco 33, pro Mai 29 ½. Kaffee sülle.
London lang 12 Mk. 14 ¼ Sh. not., 12 Mk. 15 8½ Sb. bez. London, kurz 13 Mk. 1 ½¼ Sh. not., 13 Mk. 2 ⅞ Sh. bez. Amsterdam 36, 30. Wien 80 ½. Disconto 7 ½%, ½ pCt.
Frankfurt a. M., 7. Oktober, Nacbmitt. 2 Chr 34 Minuten. Auswärtige Notirung wenig Einfluss. Feste Haltung.
Schluss- Course. Neueste preuasische Anienbe 114. Kassenscheine 404 ½. Cöln-Mindener Eisenbahn Actien Friedrich Wilhelms -Nordbahn —. Ludwigshaten-Bexbach 136 ½. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 104 ½ Br. Hamburger Wechsel 98 ⅞. Londoner Wechsel 116 ⅛. Pariser Wechsel 92 X¼. Amsterdamner Wecl- sel —. Wiener Wechsel 112 ¾ Br. Franklurter Rank Authese —. 3proz Spanier 38. 1proz. Spanier 23, 9. Kurhessische Loose 39¼. Badische Loose 47 ⅞. 6proz. Metalliques 76 ½. 67 ½. 1854 er Loose 101 ⅛. Oesterreichisches Bational - Anlechen 785. Oesterreichische Bank-Antheile 1210.
Wien, 8. Oktober, Nachmittags 12 Uhr 45 Minut. Tel. Bur.) Geringes Geschäft wegen des jüdischen Festtages.
Silberanleihe 90 5proz. Metallig. 82 4 ½ br 2. Metalliques 702¼. Bank-Actien 1060. Nordbabn 267. 1854er I. 00se 105 ¾. National- Anlehen 83 ½. Bank-Int.-Scheine 292. London 10, 17. Augsburg —. Hamburg 78 ¼. Paris 123 ½. Gold 9. Silber 6 ¾..
AInsterdann, 7. Oktober, Nachmittags 4 Uhr. Bur.) Course etwas niedriger, lebhastes Geschöst.
Schluss-Course: 5proz. österreichische National-Anleihe 74 ½ öproz. Metalliques Litt. B. 83 ¼. 5proz. Metalliques 73 7272. 2 ½proz. Metalliques 38 156. 1proz. Spanier 234%. 3proz. Spanier 37¹%, 5proz. Russen Stieg- litz 93 ½. 5proz. Russen Stieglitz de 1855 94 ¾ Mexibaner 20 . Lon- doner Wechsel, kurz 11, 67 ½. Hamburger Wechsel, kurz 35 ½. Hol- ländische Integrale 62 ½.
Faris, 7. Oktober, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Der Bericht des Finanzministers Magne über die Finanzlage, welchen der heutige „Moniteur“ mitgetheilt hatte, wirkte günstig auf die Börse. Die 3proz. eröfsnete gegen die gestrigen Schluss-Course mit einer Hausse von 25 Centimes zu 66, 35, wich aber, als Consols von Mittags 12 Uhr pCt. schlechter als gestrige Schluss Consols, 90 8, eingetroffen waren, auf 66, 20. Consols von Mittags 1 Uhr wurden ½ pCt. höher, 914, gemeldet. Die 3proz. stieg auf 66, 70, sank aber wiederum bei grosser Unentschlossenheit der Spckulanten, aber in lebhafter Haltung, auf 66, 35, zu welchem Course dieselbe auch schloss.
Schluss-Course: 3proz. Rente 66, 35. 4 ⅛½proz. Rente 90, 50. 3pros- Spanier 39 ¼. 1 proz. Spanier —. Silber-Anleihe 86. 1 London, 7. Oktober, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfl’ Tel. Bur.) Börse ohne Geschäft, alles nominell. Silber 62 ½ d. pr. Unze. Consols pr. November 91 ¼.
Consols 91 ½. 1proz. Spanier 23 ¼. 5proz. Russen 106. 4⁄proz. Russen 96.
Hamburg 3 Monat 13 Mk. 8 ¼ Sh. Wien 10 Fl. 38 Kr.
Liverpool, 7. Oktober, Mittags 12 Uhr. (Wol Bur.) Baumwolle: 8000 Ballen Umsatz. Preise gegen unverändert.
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Preuesische
(Wolll's
(Wollts Tej
Mezikaner 21 ½. Sardinier 90.
4 ½ꝑp: 0z. Metalliqunes.
Königliche Schauspiele. Im Opernhause.
Donnerstag 9. Oktober. lung): Orpheus und Euridice.
Gluck. Anfang 7 Uhr. von Im Schauspielhause. Der Zeitgeist.
Vorher:
deutsch von Schlivian. Kleine Preise.
Oper in 3 Abtheilungen, von
Moline, aus dem Französischen übersetzt von J. D. Sander. Musik Mittel⸗Preise.
(186ste Abonnements⸗Vorstellung):
Possenspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.
Mein Glücksstern, Lustspiel in 1 Akt, von Scribe,
(168ste Vorstel⸗
Spontini. Mittel⸗Preise.
Kleine Preise.
Freitag, 10. Oktober. lung.) Fernand Cortez, oder: Die Eroberung Mexikos, in 3 Abtheilungen, von de Jouy, deutsch von Mai. Musik von Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni.
Im Schauspielhause. Klytämnestra. Tragödie in 5 Aufzügen, von Eduard Tempeltey.
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(169ste Vorstel⸗ Oper
Im Opernhaus 8
(187ͤte Abonnements⸗Vorstellung.)
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[1965] v EE1 Der wegen Betruges zu vier Jahren Ge⸗ fängniß verurtheilte Handelsmann Philipp Bernhard Ißle aus Carlsberg, in Rhein⸗ baiern, hat Gelegenheit gefunden, von der Ar⸗ beit, bei welcher er als Strafgefangener beschäf⸗ iigt war, zu entweichen. Sämmtliche Sicher⸗ heitsbehörden werden hierdurch ersucht, auf den enannten Verbrecher, dessen Signalement um⸗ stehend folgt, zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗ falle zu velhasten und unter sicherem Geleit in das Gefängniß des unterzeichneten Kreisgerichts oder im Falle erheblicher Entfernung einstweilen an das nächste Gericht zur Fortsetzung der Strafhaft abliefern zu lassen. Landshut in Schlesien, den 6. Oktober 1856. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Signalement
ddes Handelsmann Philipp Ißle.
1) Familienname: Ißle, 2) Vornamen: Philipp Bernhard, 3) Geburts⸗ und Auf⸗ enthaltsort: Carlsberg in Rheinbaiern, 4) Re⸗ ligion: evangelisch, 5) Alter: 36 Jahre, 6) Größe: 5 Fuß 8 Zoll, 7) Haare: braun, 8) Stirn: niedrig, 9) Augenbrauen: hellbraun, 10) Augen: braun, 11) Nase und Mund: ge⸗ wöhnlich, 12) Bart: braun, 13) Kinn: rund, 14) Gesichtsbildung: oval. “
Die Schauspielerin Rosa Martineck aus Magdeburg, zuletzt bei der v. Hoxar’schen Truppe in Peitz engagirt, soll in einer Untersuchung als Zeugin vernommen werden. Es wird um Auskunft über den gegenwärtigen Aufenthalt derselben ersucht. C“
Sorau, den 6. Oktober 18556..
Der Staats⸗Anwalt.
[196333 Bekanntmachung. In dem Konkurse über das Vermögen des Labuletkrämers Fabian Kalischer zu Thorn ist zur Anmeldung der Forderungen der Konkurs⸗ Gläͤubiger noch eine zweite Frist bis
zum 3. November d. J. einschließlich festgesetzt worden.
Die Gläubiger, welche ihre Ansprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufgefordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zum gedachten Tage bei uns schriftlich oder ju Protokoll anzumelden.
Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit bom 8. September c. bis zum Ablauf der züoei⸗ ten Frist angemeldeten Forderungen ist auf den 21. Novem hef PPTETEEWEeeretaee
1UMh v, ür 66g Kommissar, Herrn Gerichts⸗Assessor h heedn hieselbst anberaumt. Zum Erscheinen 1 M Termin werden alle diejenigen Gläu⸗ hngea ssorbert. welche ihre Forderungen in⸗
1 einer der Fristen angemeldet haben.
er seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat
eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei⸗
dgcen.
eder Gläubiger welcher ni t s
b , er nicht in unserem
düisberke seinen Wohnsitz hat, muß bei der
b seiner Forderung einen am hiesigen
rechi mwohnhaften, oder zur Praxis bei uns be⸗
9 gten Bevollmächtigten bestellen und zu den
ken anzeigen.
Utenlenigen, welchen es hier an Bekanntschaft
roll Berfben Rechts⸗Anwälte Henning, 71 und Simmel hi Sachwal⸗
tern borgeschlagen. mel hieselbst zu Sachwal
den 3. Oktober 1856.
Koͤnigl. Kreisgericht, I. Abtheilung.
[1966] Konkurs⸗Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Cottbus. Erste Abtheilung.
Den 7. Oktober 1856, Mittags 12 Uhr.
Ueber das Vermögen des Fabrikbesitzers August Rundorff zu Peitz ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungs-Einstellung auf den
25. September 1856 festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Adolf Luckner zu Peitz bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 18. Oktober d. J., Vormittags
11 slhr., in unserem Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 28 vor dem Kommissar Kreisgerichts⸗Kath Koerbin anberaumten Termin ihre Erklärungen und Vor⸗ schläge über die Beibehaltung dieses Verwal⸗ ters oder die Bestellung eines andern einst⸗ weiligen Verwalters abzugeben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel— mehr von dem Besitz der Gegenstände bis zum 3. November d. J. einschließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse An⸗ zeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwa⸗ nigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzu⸗ liefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitz befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.
Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vor⸗ recht
bis zum 3. November d. J. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnächst zur Prüfung der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten For⸗ derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs⸗Personals auf den 1. Dezember d. J., Vormittags
9 Uhr, in unserem Gerichtslokal, Termins⸗Zimmer Nr. 28, vor dem gedachten Kommissar zu er⸗ scheinen.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen bei⸗ zufügen.
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns be⸗ rechtigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts⸗Anwälte Behm, Hagen und Kobligk hier zu Sachwaltern vorgeschlagen.
[1964] Konkurs⸗Eröffnung. Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht zu Magdeburg. Erste Abtheilung, den 6. Oktober 1856.
Ueber das Vermögen der Kaufleute Heinrich Theodor Gustab Reinhardt und Albert Ferdi⸗ nand Wilhelm Schütze, Inhaber der Handlung Johann Stephan Neinhardt u. Comp. hier, ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 4. Okto⸗ ber 1856 festgestellt worden. 1
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist
der Kaufmann Franz
“
—
8 8 1116“ ö11“
Overlach hier bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf
den 21. Oktober d. J., Vormittags
41 . vor dem Kommissar Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗ Rath Nelz an Gerichtsstelle Domplatz Nr. 9 anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Ver⸗ walters oder die Bestellung eines andern einst⸗ weiligen Verwalters abzugeben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an densel ben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitze der Gegenstände bis zum 30 sten Oktober d. J. einschließlich dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleich⸗ berechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.
Die Unterlassung der hier erforderten An⸗ zeigen zieht die im §. 147 der Konkurs⸗ Ordnung vom 8. Mai 1855 angedeuteten Nach⸗
theile nach h“ 4⁴
Vorlesungen für Phan 11890) maceuten.
Laut Rescript des Königlichen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten vom 22. September 1854 ist für Breslau die Errichtung einer delegirten Examinations -Kommission für Pharmacecuten beschlossen und der Unterzeichnete für jetzt zum Direktoer dieser Kommission und des phar- maceutischen Studiums an hiesiger Königlicher Universität ernannt worden In Folge dieser Verfügung werden die Kandidaten der Phar- macie, welche hierselbst studiren wollen, auf- gefordert, sich bei dem Ansange des bevor- stehenden Semesters (den 15. Oktober) unter Beibringung ihrer Zeugnisse zum Empfange der zu ihrem Studium erforderlichen Anwei- sungen zu melden. . ü. Breslau, den 25. September 1850. Der Königliche Geheime Medizinal-Rath
Prof. Dr. Goeppert. 3
[19688 Bekanntmachung.
Die in der Nähe der Stadt Züllichau bele⸗ genen Borker Güter, welche aus den Vorwer⸗ ken Bork, Oderthal Crummendorf, Birk und Riegel im Gesammtflächeninhalte von circa 4850 Morgen bestehen und zur Zeit für unsere Rechnung administrirt werden, sollen vom 1. Juli 1857 ab auf 18 Jahre im Wege der Submission verpachtet werden. Indem wir dies schon jetzt zur öffentlichen Kenntniß brin⸗ gen und uns in Betreff der Verpachtungs⸗ Bedingungen und der einzuleitenden Submission eine weitere Bekanntmachung vorbehalten, be⸗ merken wir, daß Pachtlustige sich wegen der etwaigen Besichtigung der gedachten Güter an den Rittergutsbesitzer Herrn Finck auf Buckow bei Züllichau zu wenden haben, der auf Ver⸗ langen die Güte haben wird, über die Verhält⸗ nisse derselben naͤhere Auskunft zu ertheilen. Letztere kann auch bei uns eingezogen werden.
Berlin, den 7. Oktober 1856. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Sozietät.
Camphausen. Günther.