1856 / 263 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

den gegenwärtigen Landtags⸗Abschied Hoͤchsteigenhändig vollzogen, und verbleiben Unseren getreuen Ständen in Gnaden gewogen.

Gegeben Berlin, den 22. September 1856. 11“ 8 1.“ Friedrich Wilhelm.

von Manteuffel. von der Heydt. Simons. von Raumer. von Westphalen. von Bodelschwingh. Graf Waldersee. Für den Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten: von Manteuffel.

Miunisterium der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten.

8 Die Taubstummen⸗Lehrer Joseph Kirchhoff zu Kempen und Wilhelm Küppers zu Brühl sind als solche definitiv an⸗ gestellt worden. E116 v“

„Ministeriumu.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 114ter Ksniglicher Klassen⸗Lotterie fiel 1 Hauptgewinn zu 10,000

Rthlr. auf Nr. 37,220. b 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 34,729.

4 Gewinne zu 38,185. 88,506 und 90,028. 1. 45 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 601. 5324. 5610. 6901. 7321. 8819. 11,759. 15,535. 24,658. 25,852. 27,007. 27,043. 28,871. 30,220. 32,454. 36,253. 37,329. 37,412. 37,585. 37,615. 39,503. 44,559. 44,978. 47,512. 49,802. 51,494. 54,746. b56,597. 58,590. 60,837. 61,797. 64,987. 66,500. 69,457. 70,166. 70,453. 71,185. 72,679. 73,037. 73,552. 74,237. 75,657. 81,068.

86,642 und 88,754.

37 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1224. 9155. 9271. 10,028. 13,068. 14,441. 18,871. 24,946. 25,124. 28,607. 28,759. 30,742. 35,964. 42,047. 42,846. 44,884. 45,220. 47,916. 49,251. 50,723. 51,415. 53,080. 57,699. 58,453. 60,471. 62,398. 62,608. 65,079. 66,104. 69,394. 70,680. 76,525. 80,944. 81,791. 91,972.

93,415 und 94,488. 80 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 876. 2490. 2982. 7200. 7584. 7710. 8978.

3356. 3366. 4350. 5330. 5572. 6823.

9823. 12,111. 14,918. 16,691. 16,953. 17,924. 18,054. 18,173. 18,833. 19,474. 19,899. 20,122. 22,116. 25,761. 28,296. 28,624. 29,177. 30,023. 30,198. 31,456. 31,620. 31,836. 31,992. 32,220. 32,277. 32,731. 34,242. 34,394. 34,521. 34,581. 37,707. 41,541. 43,961. 44,325. 45,075. 45,374. 45,602. 49,592. 51,331. 52,042. 52,183. 54,873. 56,504. 56,718. 58,466. 59,151. 63,723. 64,554. 65,018. 66,918. 70,203. 70,227. 73,561. 75,037. 75,112. 78,846. 79,552. 81,879. 82,950. 83,079. 84,184. 84,450. 85,471. 86,014. 88,584. 89,350 und 93,314. Berlin, den 6. November 1856. 8 Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Der Ober⸗Präsident der Provinz Posen, von Puttkammer, von Posen.

Beerlin, 6. November. Se. Majestät der Koͤnig haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Geheimen Finanzrath Geim im Finanz⸗ Ministerium die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Oesterreich Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des Leopold⸗ Ordens, und dem Landes⸗Oekonomie⸗Rath Weyhe zu Bonn zur Anlegung des von des Kaisers der Franzosen Majestät ihm ver⸗ liehenen Offizierkreuzes des Ordens der Ehrenlegion, so wie dem Professor C. Bock zu Aachen zur Anlegung des von des Königs der Belgier Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes des Leopold⸗ Ordens zu ertheilen.

.

MNichtamtliches.

2u Berlin, 6. November. Die Verhandlungen der von des Königs Majestät berufenen kirchlichen Konferenz sind

Preußen.

am 4. d. M. früh 10 Uhr eröffnet worden. ginne faßte der General⸗Superintendent Dr. Sartorius aus Königsberg die Bitten und Gelöbnisse der Mitglieder in einem von tiefem Ernst und herzlicher Liebe getragenen Ge⸗ bete zusammen. Hierauf begrüßte der Präsident, Wirkliche Geheime Rath von Uechtritz, die Versammlung. Er erin⸗ nerte daran, daß die Aufgabe, welche derselben

Vor dem Be⸗

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E 8. T1“

stellt worden, in der gegenwärtigen bewegten Zeit doppelt sch zu lösen sei. Aber er sprach zugleich die Zuversicht aus, da wer Liebe zu der evangelischen Landeskirche, welche alle Anwesende du die dringe, alle Schwierigkeiten zu überwinden wissen werde. Demmc. wiederholte er, daß die Fragen, welche in den mitgetheilten Dich schriften behandelt seien, wie es der Organismus der Landeskin . mit sich bringe, von dem Ober⸗Kirchenrath nochmals erwogen 6 alsdann zur Allerhöchsten Beschlußnahme gebracht werden würdmd daß es aber auf Allerhöchsteignem Befehl Sr. Majestät des Köünza beruhe, wenn dieselben, durch eine schriftliche Begutachtung vort⸗ reitet, zuvörderst noch einer Versammlung durch Erfahrung in krch lichen Dingen, durch wissenschaftliches Einsehen und rurch Kenntniß der provinziellen Zustände befähigter Männer zu mündlicher Pe⸗ rathung vorgelegt worden seien. Am Schlusse endlich forderte er die Versammlung auf, ihre Arbeiten in der Hoffnung zu beginnen dnß wenn auch die Ansichten über Mittel und Wege zuweilen weit auseinandergehen möchten, dennoch die Einigkeit im Geist erhalten bleiben werde durch das Band des Friedens zur Ehre Gottes, zum Segen der Kirche und zur Freude des Königs. An diese Ansprache schloß sich die Konstituirung des Büreaus durch die Ernennung der Herren Konsistorial⸗Direktor Noeldechen, Konsistorialrath Thielen Superintendent König und Superintendent Stiller zu Secretairen der Konferenz. Es folgten dann die Vorträge des Referenten (Konsistorialrath Liedke) und der Korreferenten (General⸗Super⸗ intendent Sartorius, Superintendent Schultz und Superintendent Stiller) über die angeregte Revision der Grundzüge einer kirchlichen Gemeinde⸗Ordnung für die östlichen Provinzen. (Pr. C.)

Königsberg, 4. November. In der 9ten und 10ten Plenar⸗ Sitzung des preußischen Provinzial⸗Landtags, welcher am 24. v. M. geschlossen wurde (S. Nr. 254 d. Bl.), kamen folgende Gegenstäͤnde zur Berathung:

8 der Neunten Plenarsizung: Die Provinzial⸗Hülfskasse betreffend. I. Nach dem von der Direction der Provinzial⸗Hülfskase unter dem 23. September c. an den Landtag abgestatteten Verwaltungs⸗ Bericht beläuft sich das Gesammtvermögen der Provinzial⸗Hülfskasse auf 550,009 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Davon gehoͤren: a) dem Fonds der Pro⸗ vinzial⸗Hülfskasse 439,145 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf., und zwar in Darlehnen 424,020 Rthlr., in Bestand und zwar in Staatsschuldscheinen 14,875 Rihlr., baar 250 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf.; b) dem Fonds zur Prämiirung von Sparkasfe⸗ Interessenten 70,600 Rthlr. 8Sgr. 2 Pf., und zwar in Darlehnen 69,000 Rthlr. Bestand und zwar in Staatsschuldscheinen 1600 Thlr., baar 8 Sgr. 2 Pf.; c) dem Fonds, welcher dem Landtage zur Dispofition vorbehal⸗ ten ist 40,263 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf., und zwar in Staatsschuldscheinen 40,250 Thlr., baar 13 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. An diesen Fonds haben Ostpreußen (Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinnen) und West⸗ preußen (Regierungsbezirke Danzig und Marienwerder) Antheil nach dem Verhältniß von 241 zu 159. Die Fonds find großen Theils (circa + des Gesammtbetrages) aus der Staatskasse in Staatsschuldscheinen hergegeben worden. Hieraus drohte dem Institute ein erheblicher Verlust, indem die Staatsschuldscheine zur Zeit ihrer Ueberweisung 93 bis 94 Prozent standen, im Laufe der Zeit aber bedeutend sanken, gegen das Ende des Jahres 1853 vis gegen 80 Prozent und zeitweise noch tiefer. Die Direction ist daher zu der Maßnahme gekommen, in der Regel nur Darlehne in Staatsschuldscheinen nach dem Nominalbetrage unter der Bedingung der Rückzahlung wieder in Staatsschuldscheinen nach dem Nominalbetrage

und der Verzinsung mit 4 Prozent jährlich vom Nominalbetrage zu ge⸗

währen, bei Zusicherung solcher Darlehne aber noch die Wiederaufhebung des Darlehnsgeschäftes vorzubehalten, falls bis zur Realisirung desselben der Cours der Staatsschuldscheine unter 66 ¾ Prozent sinken sollte, weil in letzterem Falle der Zinsfuß mehr als 6 Prozent betragen, mithin das gesetzliche Maximum übersteigen würde. In dieser Weise sind Staatsschuld⸗ schein⸗Darlehne im Betrage von 219,400 Thlr. gegeben worden. Ferner hat die Direction mit Rücksicht auf den besonders nach dem pariser Friedensschlusfe eingetretenen starken Begehr nach baarem Gelde und auf die demgemäß eingetretene allgemeine Steigerung des Zinsfußes den Zinsfuß der Pro⸗ vinzial⸗Hülfskasse um ein halbes Prozent jährlich höher gestellt, als er in den §§. 9 u. 10 des Hülfskassen⸗Statuts angenommen. worden ist. Der Landtag hat sich mit diesen Operationen der Direction der Probin⸗ zial⸗Hülfskasse vollkommen einverstanden erklärt, und die Decharge über die vorgelegten Rechnungen ertheilt. Der Landtag hat ferner nachstehende Beschlüsse gefaßt: a) in Betreff des Fonds zur Prämiirung der Spar⸗ kassen⸗Interessenten: Der vorhandene und der bis zum Erscheinen des im § 24 des Hülfskassen⸗Statuts verheißenen Regulativs noch anzusam⸗ melnde Bestand dieses Fonds soll der Hülfskasse überwiesen und dem Stammkapital derselben zugeschlagen werden mit der Maßgabe, daß nur sg Theil dieses Fonds, welcher aus der Häͤlfte des Jahreszinsgewinnes der hülse⸗ kasse, besteht, und zwar aus dem Jahre, in welchem das qu. Negulativeman, werden wird, zur Prämiirung von Sparkassen ⸗Interessenten h h werden soll; b) in Betreff des dem Landtage zur Dispofition stehende, Fonds: der Bestand dieses Fonds soll, insoweit der Landtag nicht weit darüber disponirt, der Hülfskasse zur Verstärkung ihrer Fonds . 6s wiesen werden, so daß es der Direction gestattet wird, ihn zu Hülfskase⸗ Zwecken zu verwenden; doch soll dieser Fonds in den Büchern und 5* nungen abgesondert behandelt werden, um ihn immer zur Disboflle des Landtages zu erhalten. Durch diese Beschlüsse, deren resp. wird höchste Genehmigung erbeten werden soll und zu erwarten steht, ften es möglich sein, den bis auf 15,125 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf. erschöplen Fonds der Hülfskasse ansehnlich zu verstärken und dadurch J dielseitigen Anforderungen einigermaßen zu genügen. Phetafal⸗ Folge des Beschlusses des vorigen Landtages ist die si der tung des Meliorationsfonds für die Provinz Preußen i

ng der Provinzial⸗Hülfskosse verbunden worden. Zur Zeit der nahme des Meliorations⸗Fonds Seitens der Direction der Provin⸗ ülfskasse am 1. November 1853, war in demselben ein Bestand von

n Pfandbriefen 33,525 Thlr., b) in baarem Gelde 3899 Thlr. 29 Sgr.

gf., c) in ausstehenden Resten 688 Thlr. 23 Sgr. 1 Pf. Gegenwärtig noch ein Bestand vorhanden von 24,000 Thlr. in Pfandbriefen. Es dat sich ergeben, daß das Regulativ in Betreff des Meliorations⸗Fonds sir 13. September 1853 viele Bestimmungen enthält, die den Darlehn⸗ nchmern viele Weitläufigkeiten verursachen, und ist die Folge davon, daß . Fonds einen verhältnißmäßig so großen ungenutzten Bestand hat. ger Landtag hat daher den Antrag beschlossen, daß der Meliorations⸗ sonds nicht nach einem besondern Reglement, sondern nach den Vor⸗ bbriften der Provinzial⸗Hülfskasse für Meliorationen verwaltet, und daß san nur ein besonderes Conto und seine Bestimmung für kleinere Grund⸗ besitzer erhalten werde. 8

In der zehnten Plenarsitzung wurde der übermäßige Genuß

z Branntweins als eines der größten Uebel anerkannt, welches auch die Provinz Preußen heimsucht und dem nicht nur durch Einwir⸗ kung der Moral, als durch Mäßigkeits⸗ und Enthaltsamkeits⸗Vereine und dergl., sondern auch im Wege der Gesetzgebung entgegenzutreten sei. Der Antrag einer eingegangenen Petition, das Kreditiren des Branntweins u verbieten, wurde als nicht ausreichend befunden und beschloß der Landtag, in ernster Würdigung des Gegenstandes eine Bitte an Se. Ma⸗ sestät den König zu richten, in Erwägung, daß die bestehenden Gesetze sich als unzureichend erweisen, dem uͤbermäßigen Branntweingenusse zu wehren, anderweite gesetzliche Bestimmungen zur Abhülfe dieses Uebels Alergnädigst anordnen zu laffen.

Der Antrag, daß bei Feststellung der von der Stadt Graudenz zu entrichtenden Provinzial⸗Chaussee⸗Baubeiträge, die in der dortigen Straf⸗ und Besserungs⸗Anstalt befindlichen Gefangenen vom 1. Januar 1857 ab der Bevölkerung der Stadt nicht weiter zugezählt werden, wurde als be⸗ gründet erachtet und beschloß der Landtag, denselben Sr. Excellenz dem herrn Ober⸗Präsidenten zur geneigten weitern Veranlassung zu übergeben.

Der einmonatliche Betrag der Klassen⸗ und Einkommensteuer, welcher nach dem Beschlusse des vorigen Landtags und der Allerböchsten sabinets⸗Ordre vom 23. Juni 1854 durch einen Zeitraum von funfzehn gahren zum Chausseebau⸗Fonds der Provinz Preußen aufgebracht wer⸗ nn soll, beträgt im Regierungs⸗Bezirk Marienwerder jährlich ca. 30,000 Rthlr., also für den Zeitraum von funfzehn Jahren 450,000 Rthlr., es st aber bereits durch Kreistags⸗Beschlüsse und höhere Genehmigung der Bau von 125 Meilen Chausseen im Regierungs⸗Bezirk Marienwerder schergestellt, welche an Prämien à 5000 Rthlr. pro Meile die Summe von 60,000 Rthlr. in Anspruch nehmen, mithin ergiebt sich ein Defizit von 175,000 Rthlr. 2 Prämien unter 5000 Rthlr., noch das Zurückweisen einzelner Anträge auf

prämien eintreten dürfe, daß vielmehr die fehlende Summe aufgebracht

werden müsse und zwar durch die sechsjährige Zahlung des einmonatlichen Sseuerbetrages; fraglich war nur, ob dieser Betrag durch Zahlung der weimonatlichen Steuer durch sechs Jahre oder durch sechsjährige Fort⸗ sählung der Steuer nach Ablauf der funfzehnjährigen Periode aufzu⸗ vringen sei. Der Landtag entschied sich für die letzte Alternative, be⸗ sonders in Erwägung, daß eine stärkere Heranziehung zu den Staatssteuern nöglicherweise eintreten könne, und daß alsdann die Erschöpfung der Steuerkraft vieler Censiten die Folge sein würde, und beschloß: an Se. Majestät den König die Bitte zu richten, die im Regulativ vom 1. Fun 1854 auf 15 Jahre festgesetzte Einziehung einer einmonatlichen Klassen⸗

und klasfifizirten Einkommensteuer für den Regierungsbezirk Marienwerder

zuf fernere sechs Jahre zu genehmigen.

Sachsen. Leipzig, 5. November. Ihre Kaiserliche Hobeit iie Frau Großfürstin Helene von Rußland hat heute früh uhr ihre Weiterreise nach Nizza, wohin sich Höchstdieselbe zu Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Mutter von Rußland begiebt, auf der sichisch⸗baierischen Staats⸗Eisenbahn mittelst Extrazuges angetre⸗ ten. Mit demselben Zuge sind Ihre Hoheiten der Prinz Nikolaus und die Prinzessin Sophie von Nassau, welche die Frau Groß⸗ 81 b bis Nürnberg begleiten werden, von hier abgereist.

. g.

Altenburg, 4. November. Sicherem Vernehmen nach wird der Landtag des Herzogthums am 24. November wiederum zusam⸗ nentreten, um einige Gesetzvorlagen und finanzielle Angelegenheiten zu erledigen. Die Mitglieder der in der vorigen Session nieder⸗ gesetzten außerordentlichen Kommission zur Vorberathung eines Grundstückszusammenlegungsgesetzes, sind bereits zum 14. und die Mitglieder der Kommission wegen Revision der Armengesetzgebung

„Baiern. München, 4. November. Se. Majestät der König Otto von Griechenland hat heute Morgen nach längerem Aufenthalte in Mitte der Königlichen Familie, unsere Hauptstadt wieder verlassen, um über Salzburg, Bruck und Triest nach Athen zurückzukehren. (N. M. Ztg.) cl Schweiz. Ne uenburg, 3. November. Der am 12. Ok⸗ ober gewählte neue Gemeinderath unserer Stadt hat zu seinem hräͤsidenten Advokat Philippin, zum Vicepräsidenten Ulysses Gi⸗ nheeg zu Secretairen Dr. Guillaume und Advokat Eugen Borel 8 Belgien, Brüssel, 4. November. Heute Morgens 9 Uhr 1 auf einem englischen Dampfer der Prinz Alfred, jüngerer V8 der Königin Victoria, in Begleitung seines Gouverneurs zu stende ein und reiste nach Brüssel ab. d Großbritannien und Irland. London, 4. November. tHerzog und die Herzogin von Brabant trafen gestern

zuf den 21. November einberufen worden.

Der Landtag war einig, daß weder eine Verringerung der Sultan.

Mittags in Windsor ein, und wurden vom Prinzen Albert am Bahnhofe empfangen. Wenige Stunden dagn. 2 tras I seine Reise nach dem Kontinent an. Der Dampfer „Vivid“ stand in Dover, wohin ihn der Prinz von Wales begleitet hatte, bereit ihn über den Kanal zu bringen. . 1 Die durch den Tod von Sir John Jervis erledigte Ober⸗

richterstelle des Court of Comon Pleas ist gestern von Lord Pal⸗

merston vermittelst des Telegraphen dem Attorney⸗General, Sir Alexander Cockburn angeboten worden, und dieser soll bereits seine Bereitwilligkeit, den Posten anzunehmen, angezeigt haben. Frankreich. Paris, 4. November. Aus amtlichen Zu⸗ sammenstellungen ergiebt sich, daß im Oktober d. J. der Mittel⸗ preis des Weizens 29 Fr. 55 C. per Hektoliter betrug, d. h. 3 Fr. 14 C. weniger, als im Oktober 1855. Die erste Strecke der zur Bahn von Bordeaux nach Bayonne gehörigen Zweigbahn von Morcens nach Mont⸗de⸗Marsan ist neulich dem Verkehr eröffnet

worden, und bald wird diese ganze Zweigbahn bis zum Hauptorte des Landes⸗Departements dem Betriebe übergeben henen 1

Arbeiten an der Zweigbahn von Narbonne nach Perpignan 1 eifrigst fortgesetzt.

Das Spyndikat der Börse hat dem Finanz⸗Minister eine Denk⸗ schrift gegen das beschlossene Börsen⸗Eintrittsgeld überreicht.

Nach amtlichen Berichten betrug die Einnahme der vierzehn fran⸗

zösischen Eisenbahnen in den ersten drei Quartalen d. J. 204,121,071 Franken gegen 190,297,180 Fr. im vorigen Jahre.

Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 4. November lautet: „Die „Madrider Zeitung“ veröffentlicht ein Dekret, das be⸗ züglich der Presse die Gesetzgebung von 1844 und 1845 wieder in

Kraft setzt. Herr Luis Estrada ist zum Direktor der Verwal⸗

tung der Nationalgüter ernannt worden. Der Ministerrath wird in Kurzem seinen Finanzplan vorlegen.“

Italien. Livorno, 1. November. Dem Vernehmen nach habe der König von Neapel ein Amnestie⸗Dekret unterzeichnet,

V dessen Vollziehung indeß noch auf unbestimmte Zeit verschoben ist.

Türkei. Auf dem Landwege erhalten wir eine Post aus

Konstantinopel vom 29. v. M.: Die Nachrichten über die da⸗ mals eben im Zuge befindliche Ministerkrisis erscheinen natürlich

verspätet. Lord Stratford nahm dieserhalb sofort Audienz bei dem

Eine Konferenz bezüglich der Berufung der Divans ad hoc in den Donaufürstenthümern hatte bei Fuad Pascha stattgefun⸗

den, blieb jedoch ohne Ergebniß. Nußland und Polen. St. Petersburg, 29. Oktober.

I Der Kaiser ist nach Gatschina übergesiedelt, es werden zwischen die⸗

sem Orte und St. Petersburg während des Aufenthaltes Ihrer

Majestäten täglich drei Züge hin und drei zurück auf dem War⸗ schau⸗Petersburger Schienenwege cirkuliren. teter Stelle wird behauptet, Rußland läßt sich die Erfahrung des letzten Krieges,

An gut unterrich⸗

der die finnländische Küste von Schweden her, mit Ausnahme von Hangö, Gustavsväarn und Bomarsund, fast wehrlos fand, zur Lehre dienen. Nicht nur auf Kaskö wird eine Seefestung erbaut, die einen tiefen und bequemen Kriegs⸗ hafen haben und Bomarsund beschützen soll, sondern fünf andere Kriegshäfen und Seefesten werden die 80 Meilen lange Küste am bothnischen Meerbusen vertheidigen. Die Wahl der Orte ist bereits getroffen. Eine von den projektirten, allmälig zu erbauenden See⸗ festungen wird am Nordende des bothnischen Meerbusens, einige Meilen von der Grenzstadt Tornea erbaut, da wo der Fluß Lemielf sich in den Meerbusen ergießt. Die vorspringende Halbinsel San⸗ wofaari wird, mit Batterieen bedeckt, die Einfahrt zur bequemen Rhede vertheidigen. Aus Kronstadt wird von vorgestern gemeldet, daß der Sturm in der Nacht sehr viele Schiffe beschädigt hat. Ein Transportschiff mit Ladung ist gänzlich verloren gegangen, andere sind leck geworden, auf Untiefen, Sandbänke gerathen und mehr oder weniger beschädigt. (H. B. H.)

Amerika. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Lima unter dem 12. Juni d. J.: „Leider ist der Zustand des Landes in jeder Beziehung ein fehr trauriger, indem Mangel und Krankheiten, so wie eine sehr mangelhafte Verwaltung es in einen Verfall bringen, von welchem es sich in vielen Jahren, selbst bei günstigeren Verhältnissen, nicht leicht wird erholen können. Fieber und Typhus haben furchtbare Verheerungen im Innern unter der indianischen Bevölkerung an⸗ gerichtet. Ganze Landstriche, Dörfer und Flecken sind ausge⸗ storben und schätzt man die Zahl der Gestorbenen auf 300,000, nach Anderen auf 500,000, so daß also Peru ein Viertheil weni⸗ ger Bevölkerung als vor zwei Jahren hätte. Auch jetzt ist die Krankheit noch nicht gänzlich fort und scheint sich nach Bolivien zu ziehen. Das Fieber an der Küste, welches große Aehnlichkeit mit dem gelben Fieber hat, ist in diesem Jahre sehr bösartig auf⸗ getreten, wovon aber weniger die längere Zeit hier Lebenden, als neue Ankömmlinge von Chili, von Europa und von dem Innern zu leiden hatten. Seit vierzehn Tagen scheint diese Plage gänzlich verschwunden. Die Theuerung im Lande ist so bedrohlich, daß wahrscheinlich der Zoll auf die nothwendigsten Lebensmittel gänzlich aufgehoben wird. Die hauptsächliche Ursache dieser Theuerung ist, daß theils, se di Neger im vorigen Jahre ihre