1) die nach Winschotten und Veendam bestimmte Korrespondenz aus ganz Preußen und allen fremden Ländern, deren Kor⸗ respondenz nach den Niederlanden durch Preußen transitirt,
2) die nach Appingadam, Assen, Delfzyl, Dokkum, Franecken, Gröningen, Harlingen, Hoogezand, Leuwarden und Onderden⸗ dam bestimmte Korrespondenz aus den östlichen preußischen
Provinzen und aus der Provinz Westphalen, so wie aus allen b weitergelegenen fremden Ländern. “ Die Korrespondenz nach den sub 2 genannten niederländischen Orten aus der Rheinprovinz und aus denjenigen fremden Ländern, deren Korrespondenz nach den Niederlanden durch diese Provinz transitirt, erhält bei der Leitung über Emmerich und Arnheim eine schnellere Befoöͤrderung, als bei der Spedition über Rheine und Winschotten, und bleibt daher nach wie vor auf dem ersteren Wege
versenden. g Ui⸗ Post⸗Anstalten werden angewiesen, sich hiernach hinsicht⸗ lich der Spedition der Korrespondenz nach den oben sub 1 und 2 aufgeführten Niederländischen Orten genau zu achten.—
Dadurch, daß nach Einrichtung des gedachten Brief⸗Paket⸗ wechsels eine Auslieferung von Korrespondenz zwischen Preußen und den Niederlanden auch auf der Route über Winschotten statt⸗ findet, ermäßigt sich das niederländische Porto für die preußische und die durch Preußen transitirende Korrespondenz nach und aus folgenden, von den niederländischen Grenz⸗ Post ⸗Comtoirs gegen Hannover nicht weiter als 30 niederländische Meilen entfernten Orten des Königreichs der Niederlande, nämlich: Appingadam, Delfzyl, Gröningen, Hoogezand, Koevorden, Onder⸗ dendam, Veendam und Winschotten, von 10 auf 5 Cents pro ein⸗ fachen Brief. Der letztere Satz ist von dem oben bezeichneten Termine ab zu erheben, gleichviel, ob die Beförderung der Korre⸗ spondenz nach und aus diesen Orten auf dem Wege über Rheine und Winschotten oder auf anderen Routen stattfindet. In Bezug auf das diesseitige Porto tritt durch die Einrichtung des fraglichen Briefkartenwechsels eine Veränderung nicht ein. Dasselbe ist viel- mehr nach wie vor nach den Bestimmungen der General-Verfügung vom 13. März 1851 zu erheben und zu berechnen.
Berlin, den 8. November 1856 General⸗Post⸗
Das 58ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus gegeben wird, enthält unter Nr. 4548. das Statut des Aken⸗Rosenburger Deichverbandes.
Vom 28. August 1856; unter den Vertrag zwischen der Königlich Preußischen und der Herzoglich Anhalt-Dessau⸗Cöthenschen Regierung wegen Bildung eines Deichverbandes für die Niederung von Aken bis Rosenburg. Vom 22. Mai 1856; unter den Allerhöchsten Erlaß vom 23. Oktober 1856, betreffend die Verleihung der Städte⸗Ordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 an die Gemeinde Wipperfürth, Regierungs⸗Bezirks Köln; und unter den Allerhöchsten Erlaß vom 23. Oktober 1856, betreffend die Verleihung der Städe-Ordnung für die Rheinprovinz vom 15. Mai 1856 an die Gemeinden Süchtelen, Kronenberg, Velbert, Wülfrath und Mett⸗ mann, Regierungs⸗Bezirks Düsseldorf.
Justiz⸗Ministerium. Der Landgerichts⸗Referendarius Heinrich Courth zu Düssel⸗ dorf ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellationsgerichtshofes zu Cöln er⸗
rium der geistlichen, Unterrichts . Medizinal⸗Angelegenbeiten.
Der Schulamts⸗Kandidat Theodor Hansen ist als ordent⸗ licher Lehrer am Gymnasium zu Wetzlar angestellt; und
Der Schulamts⸗Kandidat Franck zum ordentli dem Gymnasium zu Neu⸗Stettin ernannt worden.
Akademie der Künste.
““ Bekanntmachunc.
Die Kunst⸗Ausstellung im Königlichen Akademie⸗Gebäude wir am Sonntag, den 16ten d. M., geschlossen. Die Herren Aus. steller werden ersucht, die ausgestellten Kunstwerke von Montag,
den 17ten d. M. an baldigst abholen zu lassen, indem die Räume
anderweitig müssen benutzt werden. 8 . Berlin, den 13. November 1855. 1 Königliche Akademie der Kür Professor Herbig, Dr. E. H. Toelken, irektor Geheimer Regierungs⸗Rath z0 6“ Sceecretair der Akademie.“
8
Preußische Bank.
Bekanntmachung vom 3. November 1856 8 treffend das den in die Stammbücher der Bank eingetragenen Bank⸗Antheil⸗Eignern zustehende
Vorzugsrecht.
11““
Vertrag vom 28. Januar 1856. (Staats⸗Anzeiger Nr. 111. S. 862.)
Nach §. 11 sub 4 des am 28. Januar d. J. zwischen dem Königlichen Finanz⸗Ministerium und der preußischen Bank abge⸗ schlossenen Vertrages steht den in die Stammbücher der Bank eingetragenen Bank⸗Antheil⸗Eignern, sobald der Chef der Bank die Vermehrung des Einschuß⸗Kapitals der Bank⸗ Antheil⸗Eigner um Fünf Millionen Thaler gegen ein von der Bank⸗ Verwaltung festzusetzendes Aufgeld auordnet, ein Vorzugsrecht in der Art zu, daß denselben auf zwei ihnen gehörige Bank⸗An⸗ theile gegen Zahlung von 1000 Rthlr. und des Aufgeldes ein neuer Bank⸗Antheilschein über 1000 Rthlr. auf ihr Verlangen aus⸗ gehändigt wird.
Eben so können nach §. 61 der Bank⸗Ordnung vom 5. Okto⸗ ber 1846 (Gesetz⸗Samml. Seite 435) nur die in die Stamm⸗ bücher der Preußischen Bank eingetragenen Bank⸗ Antheil⸗Eigner Mitglieder der Versammlung der Meistbethei⸗ ligten, des Central-Ausschusses der Bank, so wie der Provinzial⸗ Ausschüsse oder Beigeordnete der Provinzial⸗Bank⸗Comtoire sein.
Auf diese Bestimmungen werden Diejenigen aufmerksam ge⸗ macht, welche Bank⸗Antheile erworben, die Eintragung in die Stammbücher der Bank aber noch nicht bevirkt haben.
Berlin, den 3. November 1856.
Königlich preußisches Haupt⸗Bank⸗Direktorium.
Witt. Meyen. Schmidt. Dechend. Woywod.
von Lamprecht.
Berli 1, 13. November. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Direktor der Porzellan⸗Manufaktur, Ge⸗ heimen Regierungsrath Kolbe zu Berlin, die Erlaubniß zur An⸗ legung des von Ihrer Majestät der Königin von Spanien ihm verliehenen Ritter-Kreuzes des Ordens Karl's III. zu ertheilen.
Nichtamtliches.
Preußen. Potsdam, 13. November. Se. Majestät der König empfingen gestern Nachmittag die gewöhnlichen Vor⸗ träge. Zum Diner waren Allerhöchstdieselben nebst Ihrer Ma— jestät der Königin und der Großherzogin Mutter von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin bei Ihrer Durchlaucht der Fürstin von Liegnitz⸗ Nach demselben arbeiteten Se. Majestät mit dem Minister⸗Präst⸗ denten. Abends beehrten die Aberhöchsten und Höchsten Herrschaf⸗ ten die Vorstellung im Schauspielhause „der Sonnwendhof“ mit Ihrer Gegenwart. 8
— Durch Allerhöchste Verordnung vom 11. November d. . werden beide Häuser des Landtags der Monarchie, das Herrenhaus und das Haus der Abgeordneten, auf den 29. Novem⸗ ber d. J. in Berlin zusammenberufen. (Pr. C.)
Köln, 12. November. Die Post aus England vom 10ten und 11. November ist ausgeblieben. 1
Sachsen. Dresden, 12. November. Ihre Kaͤͦsebh Königlichen Hoheiten der Erzherzog Karl Ludwig und die Erzhen zogin Margaretha haben gestern Nachmittag Dresden verlassen g.) über Prag und Wien die Reise nach Innsbruck angetr ten. (Dr. J.
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Altenbur 11. November. Unter den Vorlagen, welche der
fden 24. d. M. einberufene Landtag zu erledigen haben wird,
nt man hauptsächlich eine Novelle zu den grundgesetzlichen Wahl⸗ leftimmungen nebst einer neubearbeiteten Wahlordnung; ein Gesetz über Zusammenlegung von Grundstücken; einen Nachtrag zum Gesetz iber die Wehrpflicht, in welchem namentlich den Anträgen der norigen Landschaft gemäß die Stellvertretung wieder als zulässig ein⸗ grführt werden soll; ferner ein Gesetz wegen Erleichterung von Außer⸗ und Wiederincvurssetzung werthvoller Papiere au borteur und inen Nachtrag zum Gesetz über das Heimaths⸗ und Armenwesen. die letztere Vorlage soll besonders das zu frühe Heirathen be⸗ shränken und als Regel das heirathsfähige Alter für Manns⸗ personen auf das vollendete vierundzwanzigste Jahr setzen. Von mnanziellen Berathungsgegenständen wird außer dem Etat insbe⸗ sondere noch ein Antrag auf eine größere Verwilligung zum Be⸗
lufe der Erweiterung des Schullehrerseminars zur Vorlage gelan⸗ 7 gen Hessen. Kassel, 11. November. In ber heutigen Sitzung
der Ersten Stände⸗Kammer erklärte der Präsident, Erbmarschall Riedesel, nach Verlesung des Protokolls, daß, da anderweitige Aus⸗ schußberichte nicht vorlägen, zur Berathung des Berichts des Ver⸗ fasungsausschusses über die Verfassung von 1852 und über die darauf bezüglichen Eröffnungen der Regierung überzugehen sei, wodurch sich der Landtagscommissair, gestützt auf §. 17 der land⸗ sändischen Geschäfts⸗Ordnung, welcher demselben das Recht ein⸗ kumt, zu jeder Zeit eine vertrauliche Sitzung zu verlangen, ver⸗ unlaßt sah, eine solche im gegenwärtigen Fall behufs einer Re⸗ gierungseröffnung zu beantragen. u““
Diesem Antrage zufolge ließ der Präsident die Galerieen räu— men. Das Resultat der geheimen Sitzung war der Beschluß, die Verfassungsfrage in öffentlicher Sitzung zu verhandeln.
— 12. November. In der heutigen Sitzung der Ersten Kam⸗ mer, in welcher die Staats⸗Minister von Meyer und Scheffer und der Ministerkalvorstand Rohde zugegen waren, wurde die Diskussion jber den Bericht des Verfassungs⸗Ausschusses begonnen und war diesebe um 12 Uhr bis zum §. 26 einschließlich erledigt. (Kass. Ztg.)
Schweiz. Bern, 10. November. Gestern war zu Frei⸗
burg ein Kartoffelkrawall; 400 Individuen griffen zwei Kartoffel⸗
fuhren an und plünderten ein Faß. Mit der Polizei, die Ordnung scaffen wollte, kam es zum Handgemenge; dieselbe wurde gestei⸗ nigt, so daß sie Gebrauch von den Feuerwaffen machen mußte. Es gab zwei Verwundete und einen Todten. Die gemachten Gefange⸗ nen sind wieder entlassen. Heute ist in Freiburg Markt, und es snd große Vorsichtsmaßregeln getroffen. (Schw. N.⸗Z.)
Belgien. Brüssel, 11. November. Die Thronrede, mit welcher heute König Leopold die Session der Kammern eröffnete, lautet:
Meine Herren! Ich sehnte mich danach, wieder in ihrer Mitte zu sein, um an die Nation den Ausdruck des beglückenden Gefühles zu rich⸗ ten, welches mir die glänzenden Beweise von Zuneigung und Ergebenheit erregten, die sie mir aus Anlaß des fünfundzwanzigsten Jahrestages der Inauguration meiner Regierung gegeben hat. Diese, durch die patrio⸗ ische Anregung der Kammern veranlaßten Kundgebungen werden nicht unfruchtbar für das Land gewesen sein; sie stellen es höher in seinen eige⸗ nen Augen und ehren es im Auslande.
Unsere internationalen Beziehungen verspüren davon den Einfluß; nie trugen dieselben einen wohlwollenderen Charakter.
Die Fürsehung, indem sie uns die Wohlthat einer im Allgemeinen reichlichen Ernte gewäͤhrte, hat eine große Anzahl von Familien beruhigt, welche die Oopfer und Leiden der letzten Jahre schwer geprüft hatten. Nichtsdestoweniger muß die Aufgabe der öffentlichen Ernährung uns auch ferner lebhaft beschäftigen.
Die dreijährigen Berichte, welche unter Sie vertheilt worden sind, beweisen die volle Fürsorge meiner Regierung für die Fortschritte des Elementar⸗ und mittleren Unterrichtes. Ein nicht minder großes Inter⸗ ise knüpft sich für sie an den höberen Unterricht. Die Eröffnung des ckademischen Jahres hat ihr kürzlich die Gelegenheit geboten, an die Grundsätze zu erinnern, deren feste und aufrichtige Anwendung die Wohlfahrt der Universitäten des Staates sichern muß. Die Bewegung unserer vaterländischen Literatur hat keinesweges nachgelassen. Die Wissenschaften und die Künste strahlen in gleichem Glanze und erweitern
mit jedem Tage ihre nützlichen Anwendungen.
„Viele Fortschritte können noch durch unsere Landwirthschaft ver⸗ wirklicht werden. Um dazu beizutragen, wird meine Regierung Ihnen die Revision der Gesetzgebung über die Strom⸗Regulirungen vorschlagen. 8 Gewerbfleiß entlehnt mehr als je der Kunst den Reichthum und die eganz ihrer Formen; es ist nothwendig, die gesetzlichen Bürgschaften zu Gunsten des Eigenthums von Fabrik⸗Modellen und Zeichnungen zu bervollstäͤndigen. 1 b „Die kommerzielle Lage ist in ihrer Gesammtheit befriedigend. Ein nisöhrer letzten Session angenomm enes Gesetz hat die Grundlagen unseres gameiziellen Regime's festgestell:⸗ Ich erwarte von der Weisheit der und daß die Revision des Zoll⸗Tarifs in jenem Geiste der Mäßigung die edugbeit fortgesetzt werde, welchen Maßregeln erheischen, an die sich sihtts⸗derendsten Interessen knüpfen. Ich habe eine Handels⸗ und Schiff⸗ getlos ebereinkunft mit Sr. Majestät dem Koͤnige von Griechenland ab⸗ die den. Mit anderen Staaten sind Unterhandlungen angeknüpft, um epse estimmungen der Verträge mit den Grundsätzen unseres neuen See⸗ ins in Einklang zu bringen.
Mit Freude spreche ich es aus, daß der Ertrag m r Zwei des öffentlichen Einkommens zugenommen hat. Ein aeg esrh ee⸗ Abänderung der gegenwärtigen Gesetzgebung über die Patentsteuer wird Ihren Berathungen unterbreitet werden. Die zahlreichen Aenderungen welche Zeit und Umstände in dem Einkommen bezüglich des unbeweg⸗ lichen Eigenthums herbeigeführt haben, sfind ein Hinderniß der gerechten Vertheilung der Grundsteuer unter die Provinzen, die Gemeinden und die Privaten. Neue katastralische Veranschlagungen sind unerläßlich, um die verhältnißmäßige Gleichheit bei Anwendung dieser Steuer herzustellen. “ Zweck wird Ihnen meine Regierung einen Gesetzentwurf vor⸗
Es werden Ihnen Vorschläge gemacht werden, um, in gewissem Maßstabe und auf dauernde Wafe, die Htanns der unteren Beamten zu verbessern. Die stufenweise Revifion der Strafgesetgebung geht ihren Gang fort; einige Titel des zweiten Buches des Strafgesetz⸗ buches werden Ihrer Begutachtung überantwortet werden. Der Unter⸗ halt der in die Bettler⸗Depots Eingesperrten wird den Gemeinden sehr beschwerlich. Meine Regierung beschäftigt sich mit den Mitteln, diese Lasten zu erleichtern. Man wird Ihnen Maßregeln zu diesem Zwecke vorschlagen. 8 Meine Regierung legt besondere Wichtigkeit auf den Gesetzentwurf über die Wohlthätigkeits⸗Anstalten; ich hoffe, daß er demnächst wird be⸗ rathen werden können.
Unsere Bürger⸗Miliz ergreift eifrig jeden Anlaß, den sie beseelenden trefflichen Geist kund zu geben. Die Armee ihrerseits hört nicht auf, die ganzen Sympathieen des Landes zu verdienen. Gründliche Studien sind angeordnet, um meiner Regierung die nöthigen Elemente zu liefern, damit Sie Ihrer Begutachtung die Mittel unterbreiten kann, die großen Interessen der Vertheidigung des Landes mit jenen unseres nationalen Handels und unserer See⸗-Metropole in Einklang zu bringen. Ich empfehle die Lösungen dieser wichtigen Fragen Ibrer einsichtsvollen Vaterlandsliebe.
Die vom Staate unternommenen großen Bauten von öffentlichem Nutzen werden thäͤtig fortgesetzt. Dieses Jahr sah neue Verkehrswege sich eröffnen: mehrere Eisenbahnlinien, Straßen⸗ und Kanal⸗Abschnitte sind dem Verkehre übergeben worden. So erweitern und vervollständi⸗ gen sich ohne Unterbrechung die Verbindungen der verschiedenen Theile Belgiens Meine Herren! Die Gesetzentwürfe, deren Vorlegung angekündigt ist, und jene, mit denen die Kammer schon beschäftigt ist, verleihen den Arbeiten der sich eröffnenden Session eine hohe Wichtigkeit. Es ist an Ihnen, sie fruchtbar für die Zukunft des Landes zu machen, indem Sie meiner Regierung einen redlichen und thätigen Beistand gewähren.
Großbritannien und Irland. London, 11. November. Gestern fand unter den herköoͤmmlichen Ceremonien die feierliche Inauguration des neuen Lord⸗Magyors von London, Alderman Thomas Quested Finnis, statt. Am Abend gaben der neue Würdenträger und die Sheriffs in der Guildhall ein glänzendes Festmahl, welchem unter Andern der Herzog von Cambridge, der vorige Lord-Mayor, der Lord-Kanzler, Lord Palmerston, Lord Pan⸗- mure, der Schatz⸗Kanzler, der peruanische Gesandte, der brasili⸗ sche Gesandte, der Gesandte von Hayti, der mexikanische Geschäfts-⸗ träger, General Williams, der Earl von Harrowby, Sir Benjamin Hall und Sergeant Shee beiwohnten. Unter den Reden, welche gehalten wurden, thun wir jener Lord Palmerston's Erwähnung. Auf den Krieg mit Rußland Bezug nehmend, hob der Premier die pa⸗ triotische Begeisterung des englischen Volkes hervor, so wie die ge⸗ waltigen Hülfsmittel (Heer und Flotte), welche ihm zu Gebote standen, und fuhr dann fort: „Zu Anfang dieses Jahres war alle Aussicht darauf vorhanden, daß, wenn der Krieg fortgedauert hätte, wir auch in Zukunft mindestens eben so große Erfolge errungen haben würden, wie die, welche die Heere der Verbündeten bereits gekrönt hatten. Als wir aber fanden, daß wir auf dem Wege der Unterhandlungen Friedensbedingungen erwirken konnten, die geeig⸗ net waren, unseren gerechten Forderungen zu genügen und für die Zukunft den Frieden und die Unabhängigkeit Europa’'s zu sichern, da hielten wir es für unsere Pflicht, das Schwerdt in die Scheide zu stecken und in Gemeinschaft mit unseren Bundesgenossen den Feindseligkeiten ein Ende zu machen, welche damals noch im Gange waren. Wir waren über⸗ zeugt, daß das englische Volk gern den Aussichten auf zukünftigen Kriegsruhm zu Wasser und zu Lande entsagen werde, wenn es eine Bürgschaft dafür habe, daß die Zwecke des Krieges der Haupt⸗ sache nach erfüllt seien. Es kommt nun darauf an, daß die Friedens⸗ Bedingungen getreu ausgeführt und in ehrenhafter Weise beob⸗ achtet werden. Geschieht dieses, so hoffe ich, daß der Friede Europa's auf einer sicheren und dauerhaften Grundlage ruhen wird.“
Die Königin hat auf die Empfehlung Lord Palmerston's hin der 83jährigen Mutter des Lieutenants Waghorn, des Schöͤpfers der asiatischen Ueberlandpost, eine Pension von jährlich 50 Pfd. St verliehen.
Der Geburtstag des Prinzen von Wales (er wurde 15 Jahr alt) ist von der Koͤniglichen Familie in Windsor vorgestern im Familienkreise gefeiert worden, während in der Hauptstadt die Re⸗ gierungsgebäude an der Themse und die Schiffe aller Nationen ihre Feiertagsflaggen aufgezogen hatten. Der Hof bleibt wahr⸗ scheinlich bis Ende des Monats in Windsor, um sich dann nach der Insel Wight zu begeben, wo der Geburtstag der Prinzeß Ropal, cbenfalls im Familienkreise festlich begangen werden soll.