—ee W11- EeE“ “
FIüactact. 94☛—— 8 * . 8
Zahl der Webestühle. 11
111“
11,038 54,311 12,693 47,052
Zahl der Arbeiter.
Gewerbsweise betriebene 58. Weberei. 1) In Seide ꝛc.... “ „ Baumwolle ꝛc 8 Leinenꝛc. . . Wolleꝛ ecP . Strumpfweberei... 1,659 Bandweberei.. 5,131 Andere Gewebeee. 985
Summe.. 132,869
62,078
1,126 158,869
23,98838 29,888
14,733
In Seideꝛecr.... 16,717
Baumwolle ꝛc... e“ 10,909 anderen wollenen 4,724 Teppicen . 297 Strumpfwaaren.. 626 Band. 88 4,504 Shawl “ 528 PosamentirwaarenV
Spitzen.
Hierzu:
b) Arbeiten in die mit der Weberei in Ver⸗ 9
bindung stehen y“ “ 18,238
c) Spinnerei⸗Arbeiter 8 28,241
Ueberhaut. 188,7200 300,207
Die Königlichen Regierungen sind angewiesen, besondere Nachweisun⸗ gen von denjenigen Fabrik⸗Anstalten einzureichen, bei denen verschiedene Fabricationszweige zugleich vorkommen. Diese Nachweisungen sind noch außerordentlich unvollständig, schon weil die aufnehmenden Behörden nicht überall nach gleichen Prinzipien verfahren. Eine Kattundruckerei größerer Art vereinigt unzweifelhaft viele verschiedene Fabricationen, Bleicherei, Färberei, Druckerei ꝛc. Die Kattundruckereien Berlins aber sind z. B. in diesen Listen nicht mit angegeben, wohl weil man davon ausging, daß dies eben nur eine Art von Fabrik sei, und alle Fabriken, die eben nur eine Art von Geschäft betreiben, nicht aufgeführt sind. Auch fehlen
außerdem aus demselben Grunde gerade die bedeutendsten Fabriken, z. B. Kammgarn⸗Spinnereien, die aber nur Kammgarn liefern.
Bei Gespinnsten und Geweben kommt es aber sehr häufig vor, daß in derselben Fabrik bielerlei Arbeiten gemacht werden. Bei großen Tuch⸗ fabriken ist in der Regel Spinnerei, Weberei, Walkerei, Färberei; bei Bearbeitung der Baumwolle Spinnerei, Weberei, Färberei oft zusammen
vereinigt.
Wi⸗ unvollständig diese Nachrichten auch sind, so geben sie doch in ihrer noch ganz unvollständigen Form ein merkwürdiges Bild von der Ausdehnung des Fabrikwesens im preußischen Staate in Bezug auf Ge⸗ webe und Gespinnste, insofern mehrere der Vorrichtungen in derselben Fabrik vorhanden sind. Es folgt daher nachstehend eine summarische Nachweisung der Anzahl der in jedem Regierungs⸗Bezirke 1852 vorhanden gewesenen Fabrications⸗Anstalten in Bezug auf Gewebe und Gespinnste, deren verschiedene vereinigte Fabricationszweige eine Anstalt bilden und die mehr als 50 Arbeiter beschäftigen.
Zur Erläuterung der nachstehend bezeichneten Kolonnen „Fabrications⸗ zweige und Fabrications⸗Vorrichtungen“ ist zu bemerken, daß
a) zu den Fabricationszweigen, die in einer Anstalt vereinigt betrieben werden, gehoren: Maschinenspinnerei, Weberei, Bleicherei, Färberei, Ap⸗ pretur⸗Anstalt, Walkerei, Druckerei, Strick⸗, Stick⸗ und Nähgarn⸗
Fabrication, Seiden⸗Moulinagen ꝛc.
b) zu den Fabrications⸗Vorrichtungen die Feinspindeln, Webestühle, Dampfmaschinen, Druckmaschinen, Drucktische, Schlichtmaschinen, Rauh⸗ maschinen, Cylinder⸗Scheermaschinen, Bürsten⸗Maschinen, Kratzmaschinen, Krempelmaschinen, Dekatur⸗Apparate, Walken, Perrotinen, Glättmaschi⸗ nen, Wasser⸗Triebwerke u. s. w. -e““
Nachweisung 11“ 8 der Anzahl der Fabriken in Gewebe, welche mehrere dahin gehörige Fa⸗ bricationszweige in sich vereinigen, iusofern solche überhanpt 50 und mehr
Arbeiter beschäftigen.
den Fabriken,
5 * 14,50 8 53780 5,865
Durchschnittlich kom⸗ men auf Eine Fabri⸗ cations⸗Anstalt:
0 0
22 — & 22. 8
2se
Regie⸗
rungs⸗ Fabrica⸗ Ar. „Fa⸗ Fabrica⸗ Ar⸗
tions⸗ brica⸗ tions⸗ Vorrich⸗ tions⸗Vorrich⸗ tungen. zweigetungen.
Bezirke.
Unstalten. Fabrica⸗ tionszweige
8 2
beiter. beiter.
Fabricat.⸗
2
.—
sodhnigsberg 125,50 78 288 8 Gumbinnen de- 9- 868 8 5 “ Danzig 151 16513 151 165 Marien⸗
werder — — 2 8 28 Preußenn. 702 323,55 137 107
—
251 156 3,50
— 22
8 nI—23232
Posen
Bromberg 12 183
12 1
Berlin 5 11 1,922 384,40 84 Potsdam 12 27 779 64,02 8640 Frankfurt 41 141] 12,333 300,s0 1 12
. JS,58170 195,052 3830 IEmn Stenin 3 —2 u1,012 631 SJ7. Nür Köslin 1 9 67 9 67 Stralsund — — — — Pommern. 4 11] 1,021 701 12 33] 41,354] 4,242 2 6 1,291 623 . 22 73] 15,680 5,449 Schlesien.. 36 1121 58,325 10,314 Magdeburg 15] 53 415 1,392 Merseburg 10 44 876 1,316 Erfurt 15 52 3.,638 2,393 JU bbb5ö 7 38 1,050 1,221 Minden 12 16 1,426 1,532 Arnsberg 9 33 4,381] 2.110 32 85 6,906] 4,866 12 36 20,362 2,427 Düsseldorf 85 200 41,878 21,995 492,68 258,76 Koblenz — — — — — 85 Trier 52 104 52 1104 4,778 15,015 85,32 268,12 435,52 [756,76 [T.S7 308 466,72 [205,1¹9
Brandenb
255,25 175,25 3446,17 [287,8 645,50 311,30 712,73 247,72 1620,14 286,50
27,67 97,80
87,60 131,60 242,53 159,59 1123,22 177,52 99,99 111,27 118,83 127,67 486,78 234,44 [215,81 157,08 1696,83 202,25
Sachsen...
—— 56 187
157 225 57070 30,511 Hobenzollernsche Lande 8 614 924 —— Summe.. 337 901 “ 57,020
Die große Zahl der Fabrications⸗Vorrichtungen beruht hauptsächlich auf der Zahl der Spindeln in Maschinen⸗Spinnereien und der Webe⸗ stühle, indem jede Spindel und jeder Webestuhl als eine solche Vorrich⸗ tung gerechnet ist. Die Durchschnittssummen der Fabrications⸗Vorrich⸗ tungen würden noch viel höher sich belaufen, wenn Fabriken, die ledig— be Spinnereien oder blos Webereien auf Webstühlen find, mitgerechnet wären.
„In der Provinz Preußen ist zu Tapiau 1 Anstalt für Maschinen⸗ Spinnerei in Wolle, gleichzeitig verbunden mit Tuch⸗, Wollenwaaren⸗ baumwollenen und leinenen Zeug⸗Fabrication in der dortigen Landarmen⸗ Verpflegungs⸗ und Corrections⸗Anstalt. Es werden hierbei 106 Arbeiter beschaͤftigt. Ferner ist in Elbing 1 Anstalt für Weberei, Bleicherei, Färberei mit 165 Arbeitern.
Im Negierungs⸗Bezirk Bromberg beschäftigt die Köͤnigl. Strafanstalt zu Polnisch⸗Krone 113 Arbeiter mit Wollspinnerei, Gewebe für Baum⸗ wolle, Leinwand, Wolle, Stuüͤck⸗ und Garnbleicherei, Färberei; es find 12 verschiedene Fabricationszweige benannt.
In Berlin ist eine Teppichfabrik mit 6 Druckmaschinen, 1 Dampf⸗ maschine, 1 Schlichtmaschine und 110 Arbeitern; 1 Anstalt für Maschi⸗ nenspinnerei, Tuchweberei und Walkerei mit 100 Arbeitern; 1 Anstcalt für Seiden⸗ und Wollengarn, so wie Wollen⸗ und Seidenfärberei mit 98 Arbeitern, eine Kattundruckerei und Färberei mit 62 Arbeitern, und eine Seidenwaaren⸗Weberei, verbunden mit Canevas in Seide und Baum⸗ wafe und Seiden⸗Moulinage, angegeben, welche Anstalt 62 Arbeiter be⸗ schäftigt. 1
Im Negierungs⸗Bezirk Potsdam beziehen sich sämmtliche angegebene 12 Anstalten auf Wollspinnerei, Tuch⸗, Wollen⸗ und Baum wollenwaaren⸗ Fabrication; die größte Anstalt hat 241 Arbeiter und befindet sich in Neu⸗Ruppin.
Von den 41 Anstalten im Regierungs⸗Bezirk Frankfurt sind 39. Tuch⸗ Fabriken zum Theil mit Wollspinnerei und allen Fabricationen bis zur Darstellung der fertigen Waare zum Verkaufe verbunden. In Köͤnigs⸗ walde, Gleißen und Züllichau sind 2 Fabriken für seidene Waaren ber⸗ schiedener Art, welche resp. 287 und 116 Arbeiter beschäftigten.
Im Regierungs⸗Bezirk Stettin beschaͤftigte die Strafanstalt zu Nau⸗ gard 372 Arbeiter mit Handspinnerei in Wolle und Leinen, mit Weberei in Wolle, Leinen und Halbleinen. Außerdem 1 Fabrik 199 Arbeiter mit Maschinenspinnerei, Weberei, Färberei und Fabrication in Werg.
Im Regierungs⸗Bezirk Köslin beschäftigte eine Fabrik zu Falkenberg 67 Arbeiter mit Wollspinnerei und Tuchfabrication.
Im Regierungs⸗Bezirk Breslau waren 2 Baumwollenspinnereien in Rengersdorf und Ullersdorf mit verschiedenen Fabrications⸗Vorrichtungen, Dampfmaschine ꝛc., und manchen Nebenfabricationen mit zusammen 1370 Arbeitern, 2 Flachs⸗ und Wergspinnereien in Patschkey und Ober⸗Wal denburg mit resp. 420 und 528 Arbeitern; ferner 6 Tuchfabriken muif Weberei, Färberei, 1 Fabrik mit Weberei, Färberei, Bleicherei, Druckerei 339 Arbeiter und 1 Anstalt mit Stück⸗ und Garnbleicherei und Kattun—⸗ Färberei 128 Arbeiter. 1“
Von den im Regierungs⸗Bezirk Oppeln angegebenen 2 Anstalten 1 1 eine Baumwollenspinnerei mit chemischer Bleiche, welche 102 Arbeiter, und die andere eine Damastweberei mit Stückbleicherei, Preß⸗ und Schur⸗ Anstalt 521 Arbeiter beschäftigt. llen⸗
Im Regierungs⸗Bezirk Liegnitz sind 19 Anstalten, welche 888 ich spinnerei, Weberei ꝛc. betreiben, deren Arbeiterzahl zwischen 56 und 4 An⸗ bewegt. Die Flachsgarnspinnerei, Weberei, Bleich⸗ und Appreturterei stalt zu Erdmannsdorf beschäftigt 639 Arbeiter; die Anstalt für Wenter in Leinen mit Bleicherei und Appretur in Dittersbach 1099 Aeasche und eine Anstalt in Schmiedeberg für Seide, Halbseide, Shawls und P 470 Arbeiter.
8
8— Von den 15 Anstalten im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg beziehen sich 14
ei und Tuchfabrication; nur 4 von diesen beschaͤftigen mehr
. 111821½ Die 15te Anstalt ist eine Bandfabrik mit „Färberei und 138 Arbeitern. . 1
m Kegierungs⸗Bezirk Merseburg beschäftigten sich die meisten An⸗
z’mit dem Weben baumwollener Zeuge und mit Zeugdruckerei. Eine
Strumpfweberei, Strickgarnfabrication, Wollenfärberei und
Walkerei und 2 Anstalten mit Wollenspinnerei, Geweben in Wolle und
halbwolle sind außerdem vorhanden. 1
Von den 15 Anstalten im Regierungs⸗Bezirk Erfurt sind 10 mit
innerei von Streich⸗ und Kammgarn, Weberei, Färberei, Druckerei,
pretur und Käͤmmerei beschäftigt. Die bedeutendste dieser Fabriken, in Dingelstedt, hatte 709 Arbeiter in Thaͤtigkeit. Außerdem wurden in n Anstalten baumwollene Gewebe, in einer Anstalt Zwirn und Band, 2 Ainer Strumpfwaaren angefertigt. In der 15ten Anstalt aber war ärberei Druckerei, Appretur und Bleicherei vereinigt. 8 Im Regierungs⸗Bezirk Munster waren 9 Anstalten mit dem Baum⸗ wollenspinnen, Weben von baumwollenen und halbbaumwollenen Zeugen, aärben und Drucken derselben thätig. In 2 Anstalten war Wollspinnerei, sücweberei und Färberei. 1 “
Der Regierungs⸗Bezirk Minden umfaßt in den 12 Anstalten, in 7 die gabrication von Leinen, Halbleinen, Dammast und Drell, in 2 seidene und halbseidene Waaren, in einer Maschinenspinnerei für Wolle und Fabri⸗ kation wollener Zeuge, in einer Flachs⸗ und Wergspinnerei, in einer chemische Bleicherei fuür baumwollene und halbbaumwollene Zeuge, Blau⸗ und Schönfärberei und Druckerei für Zeuge aller Art.
z von den 9 Anstalten in Regierungs⸗Bezirk Arnsberg beschäftigten sich mit Wollenspinnerei, Weberei, Appretur, Färberei und Walkerei wollener Waaren. Eine Anstalt in Schwelm beschäftigt 667 Arbeiter mit Bandfabrication, Stückbleicherei, Garnbleicherei, Färberei, Kordel⸗ und Litzenfabrication. Zwei Anstalten haben Fabrication für baum⸗ wollene, halbbaumwollene und leinene Zeuge und endlich beschäftigt eine Anstalt in Hagen 249. Arbeiter mit Türkisch⸗Nothgarn⸗Färberei und Hruckerei von blauen und bunten Nesseln, so wie mit der Fabrication baumwollener Tücher. “ b
Im Regierungs⸗Bezirk Köln sind 5 Anstalten mit Maschinenspinnerei fir Haumwolle, Baumwollengewebe, Stückbleicherei, Druckerei und Färberei beschäftigt; in 4 Anstalten wird Kammgarnspinnerei, das Weben von geppichen und Tuch, in 3 Anstalten Seidenweberei, Färberei und Druckerei hetrieben. 8 “ 1 6 In dem so überaus fabricationsreichen Regierungsbezirk Duͤsseldorf urbeiten die großen Anstalten in der Regel gleichzeitig die verschiedensten WPaaren desselben Stoffes, haben viele Fabrications⸗Vorrichtungen, und stellen die fertige Waare oft in demselben Gebäude vom ganz unbearbei⸗ jeten Rohstoffe an bis zur vollendeten Waare dar. Die in der Tabelle angegebenen 85 Anstalten vertheilen sich wie folgt:
Färberei und Druckerei ““ Baumwollenspinnerei und Weberei.. E Wollene, halbwollene, baumwollene, halbbaumwollene und halbseidene Gewebe, die meist in einer Fabrik gearbeitet werden 8 G Tuchfabrikation und Walkerei ꝛc 1 1“ Seidene, halbseidene Waaren, Sammet, Baͤnder, Sagyett⸗ und Strumpfw. B öb“ Seiden⸗Moulinagen, Seide⸗Haspel⸗ und Zwirn⸗Anstalten, Fabrik für seidene und halbseidene Zeuge, Krabat⸗ ten⸗ und Weißzeug⸗Fabiillll .
. 6 Anstalten
77.
..„„9226005606042242—9b95b—2—-—⸗-e
Summe 85 Anstalten
Die Fabrik für seidene und halbseidene Bänder und Zeuge des Ge⸗ beimen Kommerzienraths Diergardt zu Viersen beschaͤftigt 1730 Webe⸗-
ftühle und 2531 Arbeiter.
Im Negierungsbezirk Trier ist in der Strafanstalt zu Trier eine
Laumwollen⸗ und Leinenwaaren⸗Fabrik mit 104 Arbeitern. Sämmtliche in der Tabelle fuͤr den Regierungsbezirk Aachen angege⸗
henen 56 Anstalten beziehen sich auf die Tuchfabrication und umfassen alle Zweige zur vollständigen Herstellung der Tuche der verschiedensten Art bis zum Verkaufe. Sie haben alle Walkerei, Streichgarn⸗Fabrication und eine große Menge fabrikativer Vorrichtungen. Die bedeutendsten der⸗-
selben, welche mehr als 300 Arbeiter beschäftigten, sind:
Nellessen und Soͤhne in Aachen mit 1689 Arbeitern, Kütgens sas. 618
Lingens qals. 482
Bischof deas. 540
Knops das. 333
Deutz u. Bündgen 1“ 359
Deden das. 980
J. Erkens Söhne in Burtschei F. Erkens das. Peters in Eupen J. Ch. Stolle jun. das.
8 8
Es ist bekannt, mit welcher Auszeichnung die Tüch nd wollenen Waaren des Regierungsbezirks Aachen bei der pariser Ausstellung ge⸗
nannt worden find.
8 In den Hohenzollernschen Landen befand sich Ende 1852 eine Baum⸗ V wollen⸗Maschinenspinnerei und Weberei in Sigmaringen mit 243 Arbei⸗ ern, und 2 Fabriken für Halbwollen⸗, Leinen⸗ und baumwollene Waa⸗
ren in Hechingen, welche resp. 542 und 139 Arbeiter beschaͤftigten.
Die am Ende des Jahres 1855 wiederum nach Verlauf von 3 Jah⸗
8 aufgenommenen Gewerbetabellen der Fabrications⸗Anstalten und Fa⸗ rit⸗Unternehmungen aller Art sind bis zur gegenwäͤrtigen Zeit (Mitte november) noch nicht von sämmtlichen Regierungsbezirken bei dem sta⸗
ischen Büreau eingegangen. Es fehlen dieselben noch von 4 Regie⸗ rungsbezirken. Nach Anzeige der betreffenden Königlichen Regierungen
ist das zur Zusammenstellung bei denselben eingegangene von den Unter⸗ behörden aufgestellte Material nicht genügend erläutert oder unvollständig befunden worden, und hat zu Rückfragen Veranlassung gegeben, die bis jetzt noch nicht erledigt sind. Aber auch die bis jetzt bei dem statistischen Büreau eingegangenen Gewerbetabellen für 1855, die hier einer möglichst sorgfältigen Prüfung unterzogen werden, geben zu vielen Bemerkungen Anlaß, welche den Königlichen Regierungen zur Erledigung mitgetheilt werden und, da in der Regel bis auf die erste Aufnahme⸗Instanz zurück⸗ gegangen werden muß, ein Hinderniß geben, die Resultate der Aufnahme pro 1855 so zeitig zu veröffentlichen, wie es wohl von Seiten des dabei interessirten Publikums wünschenswerth erscheint. 1.
. ieterici.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Zur Eindeichung der Oder⸗Niederung, welche sich unter⸗ halb Breslau von der Nikolai⸗Vorstadt bis zum Dorfe Kosel erstreckt und 1899 Morgen Landes umfaßt, hat sich ein Deichverband der Betheiligten gebildet, dessen Statuten die Allerhöchste Genehmigung erhal⸗ ten haben, so daß deren Publication in der Gesetzsammlung nächstens zu erwarten steht. Wie wir hören, sind die Baukosten des Deiches, der eine Länge von 1500 Ruthen haben wird, mit Einschluß der Normalifirung eines vorhandenen alten Deichs, auf 30,207 Thaler veranschlagt. Da⸗ von wird jedoch den auf der einzudeichenden Fläche begüterten Grund⸗ besitzeen nur die Summe von 13,425 Thalern, was auf den Morgen etwa 7 Thaler ausmacht, zur Last fallen, da die Oberschlesische Eisenbahn⸗ Gesellschaft, welche durch den Deich einen sicheren Anschlußpunkt für den Stirnpfeiler ihrer Oderbrücke auf dem linken Stromufer erlangt, 15,782 Thaler von den Kosten übernommen und der Militair⸗Fiskus wegen seines Interesses an der Eindeichung des von ihm benutzten Exerzierplatzes in jener Niederung einen Beitrag von 1000 Thaler gezahlt hat. Der neue Deich, dessen Bau schon im vorigen Jahre begonnen hat und seiner Vollendung nabe ist, erhält eine Höhe von 2 Fuß über den bisherigen höchsten Wasserstand der Oder. (Pr. C.)
— Ueber den Stand des Gewerbebetriebs in den Hohen⸗
zollernschen Landen erhielten wir neuerdings folgende Mitthei⸗ lungen: Zu der Weißstickerei, bei welcher in den letzten Monaten der tägliche Arbeitsverdienst recht geübter Stickerinnen in manchen Fällen bis zu 30 Kreuzern stieg, gesellt sich im Gammertinger Bezirke nun auch die gewerbsmäßige Wollenstickerei, und man hofft von ihr guten Erfolg. Bei den verschiedenen im Killerthale betriebenen und zur Ernährung der zahlreichen Bewohner kleiner Gemarkungen erforderlichen Industriezweigen ist es vornehmlich nur der Mangel an Betriebskapital, welcher einer lohnenderen Entwickelung derselben entgegensteht. — Die Foͤrderstrecke aus dem Salzschachte bei Stetten zur Ausrichtung des Steinsäalzes hat bereits eine Länge von 44 Lachtern erreicht und die Nichtung auf das Bohrloch Nr. II. genommen; die Förder⸗ und Wasserhaltungs⸗Maschine ist voll⸗ endet, und es darf wohl ein baldiger Beginn des Salinen⸗Betriebes ge⸗ hofft werden. (Pr. C.) ““ — Ueber das in öffentlichen Blättern bereits erwähnte Unternehmen der Errichtung eines norddeutschen Lloyds in Bremen entnehmen wir dem uns vorliegenden provisorischen Statut folgende nähere Angaben. Den Hauptzweck des Unternehmens, zu welchem die bisher unter dem Namen „Weser⸗Hunte Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft“, „Schleppschifffahrts⸗ Gesellschaft auf der Unterweser“, „Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft auf der Oberweser“, „Allgemeine Assekuranz⸗Anstalt auf der Oberweser“ bestan⸗ denen Gesellschaften sich vereinigt haben, soll die Herstellung einer regelmäßigen Dampfschiffs⸗Verbindung mit europäischen und trans⸗ atlantischen Ländern, so wie die Uebernahme von Fluß⸗ und See⸗ Assekuranzen bilden. Außerdem wird der Bau, Kauf und Ver⸗ kauf, die Befrachtung, Verfrachtung, Reparatur und die Ein⸗ und Aus⸗ klarirung von Dampfboten und sonstigen Schiffen, der Erwerb der Bremer Flagge für sämmtliche Schiffe, der Ein⸗- und Verkauf von Kohlen und sonstigem Schiffsbedarf, die Annahme und Beförderung von Passagieren und Gütern als in den Kreis der Compagniethätigkeit fallend bezeichnet. Das Grundkapital ist auf 4 Millionen Thaler Gold, einge⸗ theilt in 40,000 Actien, jede Actie zu 100 Thalern, festgestellt und soll durch das Actienkapital der begründenden Gesellschaften und weitere Actienzeichnungen gebildet werden. Sobald von diesen Actien wenigstens 20,000 Stück, entsprechend einem Nominalwerth von 2 Millionen Thalern, inkl. des Kapitals der begründenden Gesellschaften, gezeichnet und Einzahlungen darauf geleistet sind, kann der provisorische Verwal⸗ tungsrath die definitive Konstituirung der Gesellschaft beschließen. Für den Fortgang des Unternehmens werden die Beschlüsse entscheidend sein, welche in der am 21. d. M. stattgehabten Versammlung von Abgeordneten der gründenden Stamm⸗Compagnieen gefaßt worden sind. (Pr. C.)
St. Petersburg, 20. November. Am 13ten d. M. vereinigte der Gründer der russischen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Gesellschaft, Herr Arkoß, die Actionaire derselben und kündigte ihnen an, daß die zur Ent⸗ wickelung der innern Industriekräfte Rußlands geschaffene Actien⸗Gesell⸗ schaft, welche im Schwarzen und Asowschen Meere den Verkebr zwischen russischen und ausländischen Häͤfen vermitteln solle, von Seiten der Re⸗ gierung ein Mitglied erhalten habe, welches den von der Regierung über⸗ nommenen Tbeil der Actien in der Person des Generals Sinowjeff re⸗ präsentire. Es sollen nun drei Direktoren und fünf Kassen⸗Inspicienten gewählt werden. Es seien bereits 3,370,462 S.⸗R. als Einzahlung auf 2000 Actien eingegangen, wovon 18,299 R. 46; K. in baarem Gelde. 6 Millionen betrage die gesammte Actiensumme. In der nächsten, am 24sten d. M. stattfindenden General⸗ Versammlung werden, nachdem die Direktoren gewählt worden und am 14ten auch der Regierungs⸗Direktor van der Flitt sich der Gesellschaft vorgestellt hat, definitive Beschlüsse über die weiteren Maßnahmen folgen. 8
8 *