111A141XAX“ 8 8v25
“ 1““ I11“ III1IͤI1 vom 19. d. M., betreffend die Ernennung einer Kommission zur Ausarbeitung eines “ Landgemeinde⸗Ordnung für das Herzogthum Holstein, genehmigt. 8 1 Freihat Polen. Petersburg, 25. November. Während von Kischenew über eine Feierlichkeit der Vorlesung des Kaiserlichen Rescriptes an die Bewohner Bessarabiens berichtet wird, wobei sich die Abgesandten der fremden Mächte zur Regu⸗ lirung der Grenze eingefunden hatten, und Derwisch Pascha die Wohl⸗ fahrt Bessarabiens und die Erhaltung des Friedens leben ließ, bringt der „Kaukasus“ eine Proclamation des neuen Statthalters Baria⸗ tinski an die Truppen: „Krieger des Kaukasus! Auf Euch blickend, Euch bewundernd, wuchs ich auf und reifte zum Manne. Durch Euch und um Euretwegen trifft mich die glückliche Bestimmung, Euer Heerführer zu sein. Ich werde mich bestreben, diese Huld, Gllück und große Ehre zu rechtfertigen. Gott helfe uns bei allen Unternehmungen zum Ruhm des Kaisers!“ Der Fürst Orbelian, Befehlshaber der Truppen im Lande am Kaspischen Meere und Verweser der Civilverwaltung daselbst, hat vom Kaiser den St. Wla⸗ dimir⸗Orden für seine musterhafte Thätigkeit und Eifer im Dienste erhalten. Für die Armee⸗Infanterie⸗Reserven, welche nicht entlassen sind, ist ein neuer Stabs⸗Chef ernannt worden in der Person des ehemaligen Ingenieur⸗Chefs der Mittelarmee, General Kowalinski. — Drei Tage nach dem Ableben Woronzow's starb hier der General Graf L. Perowski, Appanagen⸗Minister und Verweser des kaiser⸗ lichen Kabinets, im 65. Jahre seines Lebensalters. Nach 30 jährigem Wirken im Appanagen⸗Ministerium folgte er 1852 als Minister dem in diesem Jahre verstorbenen Fürsten Wolkonski. Ihm verdankt man die Vermehrung der Einkünfte des Kabinets durch vortheil⸗ haftere Ausbeute der Gold⸗ und Silberbergwerke in Sibirien und am Ural, mittelst aus Belgien eingeführter verbesserter Maschinen. — Vorgestern verließ der türkische Gesandte, Mehemed Pascha, die Stadt mit seinem militairischen Gefolge. Er begiebt sich über Warschau, Wien, Triest und Nord⸗Italien nach Konstantinopel. Das übrige Gesandtschaftspersonal ist zurückgeblieben und der erste Secretair, Sesawer Effendi, fungirt als Geschäftsträger. An Stelle dees jetzigen sardinischen Geschäftsträgers Oldoni soll nun bald Marquis Sauli als Gesandter eintreten. Er war bisher Ge⸗ sandter in Florenz. Anfangs künftiger Woche wird der spanische Gesandte, Herzog von Ossuna, mit dem Antwortschreiben auf die Krrönungs⸗Notification erwartet. Er soll als beständiger Gesand⸗ ter in der Folge hier accreditirt werden, der portugiesische, Loba de Moire, soll nach Rom gehen und an seine Stelle sein Neffe, Herzog Saldanha, hierher kommen. (H. V. Hehnwdiaa1 eaeh 82.
Statistische Mittheilungen.
Aus Belgrad wird uns der eben festgestellte neue Staats⸗ haushalts⸗Etat des Fürstenthums Serbien für das Rechnungsjahr vom 1. Nobember 1856 bis zum 31. Oktober 1857 mitgetheilt. Das Bludget schließt mit einem Defizit von 228,668 ½ Speziesthaler (a 1⅛ preuß. Rthlr) ab, welche Summe aus dem Reservefonds gedeckt werden soll. Die Einnahmen des neuen Finanzjahres sind auf 1,338,230, die Aus⸗ gaben auf 1,566,898 ½ Speziesthaler angesetzt. Die größere Hälfte der Einnahmen, 894,400 Rthlr., liefert die Kopf⸗ und Grundsteuer. Dem⸗ näͤchst folgen die Zoll⸗Einkünfte mit 216,666 7 Rthlr., dann der Ertrag der Bergwerke mit 64,200, die zufäͤlligen Einnahmen mit 33,333 ⅛, die Einkünfte aus den Domainen und Pachten mit 25,500, von den Gerichtstagen 23,333 ½%, Zinsen für ausgeliehene Kapitalien 14,000, Post⸗ Revenuüen 13,333 ½, Kopfsteuer der Betjaren (unverbeiratheten Männer)
8200, Kanzlei⸗Taxen 7300, Quarantaine⸗Einnahmen 66662*%, Kopfsteuer
der Zigeuner 5350, Prozente von der Verwaltung des Pupillen⸗Fonds 5000, Apotheken⸗Einnahme 4666 *%, Ertrag der Staatsdruckerei 4000, Waldtaxen⸗Einnahme 2833 ⅞, für eingepfandetes Vieh bei unbefugtem 8 Weiden 2666 1, Telegraphen 20833 , Fehnten. und Natural⸗Ab⸗
gaben 1780, Abgabe von öffentlichen Versteigerungen (Doboscharia) 1666 %, Einnahme von Cours⸗Differenzen 1250 Thaler. Un⸗ ter den Ausgaben ist der staͤrkste Posten der des Ministeriums des Innern, der jedoch den Militair⸗Etat (172,000 Speziesthaler) in sich schließt und mit diesem zusammen 847,030 22 Thaler beträgt. Dar⸗
auf folgt das Finanz⸗Ministerium mit 211,8752%%, Thaler; in dieser Ver⸗ waltung ist die der Bergwerke mit inbegriffen, welche eine Ausgabe von 146,049 Thaler verursacht, also den nur auf 64,200 Thaler veranschlag⸗ ten Ertrag der Bergwerke an Kosten um 81,849 Thaler übersteigt. Die üͤbrigen Ausgabeposten, nach der Höhe ihres Betrages geordnet, sied: Jrustiz⸗Ministerium 142,766 Thaler, Tribut an die Pforte 106,153 ⅞, Kultus⸗Ministerium 88,751, Civilliste des Fürsten 85,714 ¼, Senat 53,614, Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 30,584, für den Patriarchen in Konstantinopel 409 ⁄2 Thaler. (Pr. C.)
Landwirthschaft.
— Eine aus dem Regierungsbezirk Posen der „Pr. C.“ zugegan⸗ gene Mittheilung bezeichnet das nunmehr vollständig zu übersehende Er⸗ gebniß der dortigen Ernte als ein im Ganzen recht befriedigendes. Der Roggen ist in Stroh wie Körnern durchweg gut gerathen und eben so gut eingebracht. Hafer und Gerste haben eine gute Mittelernte geliefert. Der Weizen dagegen ist in Folge des zur Erntezeit gefallenen häufigen
Regens an vielen Stellen ausgewachsen. Die Erbsen find besonders ut gediehen; sie liefern einen außergewöhnlich reichen Ertrag und find agst gezeichnet im Korn. Die Wicken haben durch die Bluͤthenmade nicht wenig gelitten und sind nur theilweise gerathen. Sehr reichlich ist di Kartoffelernte ausgefallen. Die in mehreren Kreiseu zum Vorschein 8 kommene Trockenfaͤule war bei ihrem späten Eintreten der Entwickelune der Knollen nicht sehr nachtheilig. Auch der Kohl, ein Hauptnahrungs⸗ mittel der polnischen Bevölkerung, so wie die Rüben sind im Allgemeinen gut gerathen. Die Heu⸗Ernte lieferte einen guten Mittelertrag. Das Obst hat aber nur einen geringen Ertrag gegeben. Zu Ende des Mo⸗ nats Oktober war die Winteraussaat fast überall in die Erde gebracht Die frühe Saat steht meistens gut, auf die spätere hat die Trockenheit des Herbstes nachtheilig eingewirkt. Durch diese Trockenheit wurde auf der andern Seite aber die Reinigung der in den letzten Jahren stark ver⸗ queckten Aecker ungemein begünstigt. Zur Förderung der Landeskultur trug außerdem die Anlegung neuer und die Näumung alter Gräben, so wie die Anlage von Drainirungen und die Anwendung von Guano we⸗ sentlich bei. Im Krotoschiner Kreise wurden durch Regulirung des Hrla⸗ Flusses auf einer etwa eine Meile langen Strecke bedeutende Wiesenflächen welche versumpft waren, wieder tragfähig gemacht.
Gewerbe⸗ und Handels ⸗Machrichten.
—— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Lissabon unter dem 19ten d. M.: „Die Regierung hat mittelst einer vom 18ten d. M. datirten Ver⸗ fügung die Oeffnung des Hafens von Ambriz in der Provinz Angola (afrikanische Westküste) für den auswärtigen Handel verordnet. Fremde Waaren und ftemde Flagge zahlen 12 Prozent, unter National⸗ flagge 6 Prozent; wenn über Lissabon und Oporto als Reepportgegen⸗ stände von dort eingeführt, 4 Prozent. Einheimische Erzeugnisse unter der Nationalflagge zahlen 3 pECt. Erzeugnisse der Provinz zahlen bei der Ausfuhr nach einem einheimischen Hafen 3 pCt., nach einem fremden Hafen 2 pCt.
— Die „Pr. C.“ erhäͤlt nachstehende von der Mitte des laufenden Monats datirte Handelsnachrichten aus Galatz: „Die waͤhrend des ganzen Oktober anhaltende trockene, schöne Witterung hat es mög⸗ lich gemacht, daß ein guter Theil der diesjährigen Weizen⸗ und der bor⸗ jährigen Maisernte nach unseren Häfen zugeführt und verschifft werden konnte. Die Cerealienpreise sind aber noch immer auf eine außerordent⸗ liche Höhe geschraubt und gestatten der Speculation nicht, irgend welche erhebliche Thäͤtigkeit auf unseren Märkten zu entwickeln. Die ziemlich bedeutenden Umsätze und Verschiffungen wäͤhrend des verflossenen Mo⸗
nats (etwa 300,000 Quarter Cerealien auf dreihundert Schiffen) fanden daher fast nur auf früher geschlossene Lieferungs⸗ und Frachtkoͤntrakte nach England, Frankreich und Piemont hin statt. — Da die zu Anfang Oktobers in unseren Häfen stationirt gewesene, ziemlich bedeutende Flotte nach und nach Verwendung gefunden hat, auch die Ankunft zahl⸗ reicher Schiffe vor Winter nicht zu erwarten steht, so beginnt auf un⸗ seren Märkten eine etwas flauere Stimmung sich einzustellen, weshalb zu hoffen, daß unsere Getreidepreise heruntergehen werden. Der Stand de Frachten ist zwar immer noch etwas schwankend, ihre Tendenz ist jedoch im Allgemeinen als steigend zu betrachten. Zur Zeit befinden sich etwa 40 Schiffe auf der Donau nach unseren Häfen unterwegs, während noch etwa 200 in Galatz und Braila ankern. Preußische Schiffe sind nicht darunter. Wahrscheinlich wird eine Anzahl Schiffe hier überwintern, besonders, da un Frühjahr ein ziemlich lebhafter Exportverkehr zu erwar⸗ ten steht und die uͤberwinternden Schiffe vor Eintreffen der Masse der im Frühjahr gewähnlich nach hier segelnden Schiffe auf günstige Frachten rechnen können. — Die Dampfschiffs⸗Ankünfte sowohl von Wien als von Konstantinopel können, theils wegen des stellenweise zu niedrigen Fahr⸗ wassers in der Donau, theils auch der häufigen Nebel wegen, nicht mebr regelmäͤßig und tarifgemäß hier erfolgen. Obwohl das Möglichste ge⸗ schieht, so treffen doch selbst die Eilschiffe oöfters einen oder auch mehrere Tage spaͤter als vorgeschrieben, hier ein, daher denn Stockungen und Störungen im Passagier⸗ und Güterverkehr leider nicht ausbleiben können.“ 1 1e. EAhh ⸗
yKoöoönigliches statistisches Büreau.
g Ueber den Meßverkehr im deutschen Zollverein.
Es wird mehrfach die Meinung geäußert, und auch Rau deutet dieselbe im §. 245 der Volkswirthschaftspolitik an, daß Messen füͤr Za⸗ stände noch nicht weit entwickelter Civilisation von großer EE seien, damit Großhändler aus allen Gegenden mit den Kaufleuten, wesch die Waaren in kleineren Quantitäten in der Heimath zum Absatz 61 g in persönliche Beziehung treten; daß aber bei außerordentlich 5. Communicationsmitteln, wie die jetzige Zeit hat, bei vielfachen Reisen 1 auftragter größerer Handlungen und Fabrik⸗Unternehmer Messen ¹ hel⸗ tigen Tagen nicht mehr ein solches Bedürfniß für den Handel seien, in früherer Zeit. 13881 b Wir wbes die Richtigkeit dieser Ansichten nicht geradezu in Flchn⸗ stellen, wie denn England Messen in unserem Sinne nicht n. Ufa dessen spricht doch für Deutschland und insbesondere wG 1 sa Zollverein die Erfahrung gegen die allgemeine Gültigkert n 2 fuͤhrung. Die Bedeutung der Messen hat im deutschen Zo agg 1 welchem die Bevölkerung und der Handel an Messen gecßbönt Vertrieb der letzten Zeit zugenommen. Allerdings ist der Verkauf 1 Fand gig fremder Waaren aus England, Frankreich, Italien T 8 gering und nimmt ab; — dagegen sind die Messen im Zo 18 Zoll⸗ außerordentlicher Wichtigkeit für den Vertrieb der Waaren hariügen, vereins selbst, für den Absatz der Waaren aus Sochsen e unt hus Berlin den gewerbreicheren Provinzen des preußischen Staates
den anderen Gebieten des Zollvereins. Es find nicht vorzugsweise Roh⸗ rodukte, sondern vorzüglich die Erzeugnisse der Fabriken, der Industrie, nelche auf den Messen Deutschlands ihren Hauptabsa suchen und finden; und es ist ein günstiges Zeichen, daß sie im Ganzen steigen, die Zufuhren aus fremden Ländern aber abnehmen. Dies beweist, daß die steigende andustrie des Zollvereins die Bedürfnisse der Bevölkerung mehr und Fehr selbst befriedigt. g
Die Geschichte des deutschen Zollvereins macht einen Abschnitt mit dem Ende des Jahres 1853. Von 1854 an traten Hannover, Oldenburg,
überhaupt der Steuerverein hinzu; und mehrfach neue Verhältnisse und
Beziehungen machten seitdem sich geltend. Wir wollen zunäͤchst die Re⸗ sultate der Messen in den Jahren 1849 bis 1853 mittheilen, diesen jedoch die Resultate von 1854 hinzufügen, da dieselben von 1855 noch nicht vffiziell zusammengestellt sind. — Wir beschraͤnken uns zunächst auf die zeit bis Ende 1853, wollen dabei Rückblicke werfen auf die zunächst vor⸗ ungehenden Jahre, bei denen wir allerdings nicht verschweigen dürfen, zaß das stürmische Jahr 1848 auch im Meßverkehr besonders ungünstige Ergebnisse zeigte; und werden zum Schluß Einiges über die Messen von 1854 hinzufügen, um vorläufig anzudeuten, wohin die Richtung des Meß⸗ berkehrs in Deutschland nach dem Zutritt des hannöverisch⸗oldenbur⸗ gischen Steuervereins gehen möchte.
30Die im deutschen Zollverein bestehenden Messen sind: drei in Leip⸗ zig (Neujahr, Ostern, Michaelis), drei in Frankfurt a. d. Oder (Re⸗ niniscere, Margarethe, Martini, d. i. Februar, Juli, November), zwei in Frankfurt a. Main (Oster⸗ und Heroͤstmesse), zwei in Braunschweig (eichtmesse und Laurentiusmesse, Ende Januar, auch Anfang Februar und August), eine in Naumburg a. d. Saale (Petri⸗Paul, Juni. — Seit 1834 st in Naumburg die zweite Messe im Jahr aufgehoben). — Es sind 11 Messen im Zollverein an 5 Orten. — Der Vortheil, welcher den die Messen besuchen den Kaufleuten von Seiten des Staates gewährt wird, st neben der Erleichterung, ihr Lager für alle Kauflustige auszu⸗
legen und anzubieten, und neben mancherlei begünstigenden Maßregeln in
zezug auf polizeiliche Anordnungen und Verkehrsverhältnisse, die Bewilli⸗ gung eines Meßcontos. Dies bezieht sich nur auf fremde, ausländische Paaren, da alle aus dem Zollvereine und dem freien Verkehr zu den Messen kommende Waaren einer Eingangssteuer, wie sich von selbst ver⸗ sebt, nicht unterliegen. Ein Meßconto, welches jedem wohlbekannten
Faufmann unbedenklich gewährt wird, besteht darin, daß er alle fremde
Waaren unverzollt an der Grenze zum Meßplatz erhält, sie dort nach den eingegangenen Quantitäten notirt werden, der Betrag der Ein⸗ gangsabgabe aber erst bezahlt wird, wenn die Messe vorüber ist, und der zaufmann durch die Vorlegung und zollamtliche Abfertigung der nicht
verkauften Waaren zur Wiederausfuhr nachweist, wie viel er von den
öm zugegangenen, fremden Waaren wirklich verkauft, oder auch für den Verkauf reservirt hat. Für dasjenige Quantum der eingegangenen Waaren, welches nicht verkauft ist, und in das Ausland zurückgeschickt wird, zahlt der Kaufmann nur die Durchgangsabgabe.
Den Großhändlern in den Meßplätzen Leipzig, Frankfurt a. M., braunschweig ist, außer den gewöhnlichen Meßconten waͤhrend der Dauer der Messen, für den Verkehr mir ausländischen Waaren von den Zollvereins⸗Regierungen vertragsmäßig die sehr wichtige Begünstigung der fortlaufenden Conten gewährt; d. h. es dürfen die zu diesen fort⸗ laufenden Conten berechtigten Großhändler, abgesehen von den außerdem ihnen bewilligten Geldkredit⸗Begünstigungen, Jahr aus Jahr ein auslän⸗
dische Waaren zollfrei auf ihre Lager nehmen, sie können die unverkauf⸗ ien Waaren zurückschicken und brauchen von den verkauften Waaren nur diejenigen zu verzollen, welche zufolge der halbjährigen Abschlüsse der
donten in das Gebiet des Zollvereins abgesetzt worden find;
Lrährend von den nach dem Auslande verkauften oder von den zurück⸗
gangenen Waaren nur die Durchgangsabgabe zu entrichten ist. Für stankfüurt a. d. O. besteht dagegen fuͤr die während der Messe nach den
eßconten in das Gebiet des Zollvereins verkauften ausländischen Waa⸗ Unn von mehreren meßartigen Gegenständen ein Zollrabatt. Derselbe be⸗
zuft sich auf 5 Prozent der tarifmäßigen Eingangsabgabe für baum⸗
hvollene Stuhlwaaren, bedruckte gemusterte wollene Waaren und (fir wollene Zeuge, Tuch, Strumpf⸗ und Filzwaaren; auf 10 Pro⸗
int der Eingangsabgabe für seidene und mit Seide gemischte Laaren. Dieser Meßrabatt wird von der preußischen Regierung, als zuf privative Rechnung gewährt, in den Abrechnungen über die im zollbvereine aufkommenden gemeinschaftlichen Eingangsabgaben mit zur
Lertheilung gestellt, wenngleich anzunehmen ist, daß ein großer, vielleicht
der größeste Theil dieser unter Genuß des Meßrabatts verkauften Waaren sicht im preußischen Staate verbleibt. Dieser von Preußen für seine igne Rechnung für den Meßplatz in Frankfurt a. O. eingeworfene Ra⸗ watt betrug 1846: 13,169 Rthlr.; 1847: 11,079 Rthlr., — er kann im durchschnitte immer auf 11 bis 12,000 Rthlr. veranschlagt werden. Vor 1834 bestand auch für den Meßplatz in Naumburg a. d. Saale in ähnlicher Meßrabatt. Derselbe hatte zur Folge, daß auch an diesem Patze während der Meßzeit viele ausländische Waaren verkauft wurden; s belief sich 1832 die Menge der in Naumburg contirten fremden Waa⸗ nn noch auf 8959 Ctr. Von 1834 an fiel dieser Rabatt fort, und es amen in Naumburg 1834 nur 710 Ctr., 1835 nur 20 Ctr., 1836 nur 2 Ctr. zur Contirung; in neuerer Zeit kommen oft gar keine oder doch nur einige Centner zur Contirung. — Würde für Frankfurt a. Oder, damit die Einbuße an den Zollrevenüen⸗ wegfiele, jener Rabatt entzogen, so würde wahrscheinlich die Zufuhr fremder Waaren zur Messe nach Frankfurt sich sehr vermindern. Dieser Nabatt ist für die Blüthe der Messe in Frank⸗ furt a. Oder sehr wichtig.
Virr lassen eine Nachweisung folgen der von 1842 bis 1853 zu den Ressen in Frankfurt a. d. O., Naumburg a. d. S., Leipzig, Frankfurt z. M., Braunschweig gebrachten Güter, welche unsern Hauptbetrachtungen zum Grunde liegt, setzen die Hauptresultate der Messen für 1854 beson⸗ ders dieser Nachweisung binzu und lassen dann eine speziellere Darstel⸗ ang des Verkehrs auf diesen Messen in der Zeit von 1849 bis 1853.
gen.
712,962 738,254 725,187
34
Summe 743,469 754,240 727,528 614,9 672,266 706,791 762,2
27
771,459 778,793
8,708,110
725,676
5
—
9
w. 019
* 5
5 687,489
672,182 713,630 696,415 590,062
680,383 64 677,380
Verkehr 6
dem freien
ländische u. resp. aus
4 8
33,968 745,542
,—
7
8
8809 72052
8,253,705 687
4
3
45
1,11 24,872
55,707 27,2
57,871 55,980 53,005 40,610 29,411 28,259 25,917
3
Waaren
24,413 454,405
37,867
3
82 2
50,416 41,323 44,220 40,60 41,348 41,003 37,174 45,296 44,440 45,750 43,558 40,692 515,823
Summe
12,985 [55,351
82
4
49,338 40,428 43,443 39,560 40,205
82
9,96 43,086
43,201
*
36,108
8.
3
1
u. resp.
aus dem freien Verkehr
44,744 42228 39,578
501,881
3
1078 895 777
1,04:
1,143
1,041
1,066
2,095
1,354
1,006 1,330 1,114
41,823
7055 53,393
2
3,94 1,162
13
3
99,431 94,898 86,650
1,306,547
1
92,672 99,045 3
125,399 97,9
Summe 115,1 123,675 120,824 132,170 118,719
108,879
3 4₰
4
Vereins⸗ ländische u. aus dem freien Verkehr Ctr. 106,44 142.887 117,25 114,485 126,819 114,444 89,404 96,040 94,210 96,423
resp.
84,140 1,249,430
8
92,233
8
104,119
Fremde Waaren 8,688 7,862 6,423 6,339 5,351 4,275 3,268 3,005 3, 3,008 2,665
2,510
60
4,7
5 8
57,117
1655
4,568 315,186 267,651
25,505
84 9
9,920
92
₰
298,486 9
308,368 308,065
33 2
4 *
2
52,742
8
4 4
7,572
58,578 802,296
5
3
3
316.,858 370,961
3
3
7 4
en
2 1
00,631 256,541
2
dem fre 305,764
287,733 283,881
9
311,524
288,981
70,9 2729,705
3
8 2
Vereins⸗ ländische u. resp. aus
8,027
3
344,849 343,296
300,990
505925]
18,977 18,781 19,387 18,804 14,555 11,110 11,774 13,981 14,715 13,729 14,276
Fremde Waaren
190,721 3,611,875 15,868
292
6,497 202 5,26
5,165 4,176 4,348
22
6,394 6,161
zu den Messen in Frankfurt a. O., Naumburg a. S., Leipzig, Frankfurt a. M. und Braunschweig gebrachten Güter. 4,798
2
4,805 4,962
64,216
351 150 ,18
5
3
8 2
5
ländische u. resp. aus dem freien Verkehr Ctr. 6,497 5,156 4,794 6,391 6,283 6,161 4,176 4,348 5,329
Vereins⸗
5,290
4,802
4,962 64,189 5,349
Fremde Waaren
27 2
250,998 267,881 262,408
249,301 249,871
246,459 233,578
213,261 227,922
Summe
2
der von 1842 bis einschließlich 18
3* 17
9
019
224,013
3 )
4
2 5 4
237,557 234,559
ereins ländische u. Ctr. 224,0 23
Verkehr 23
2 9
„
resp. aus
2
269,620
59,01
29 2
288,917 3,019,228
964 30,324 29,389
—
15,312 11,242
2
—
Waaren dem freien
¶
Fremde
1
1,603
25
330
4 4 *
528
826 358
2
7 412* 2
16,075
192,898
285
Durchschnitt.
3,549
4 4
20,6178
1 —2
81,300
5,025]
—
9 2
4,459