1857 / 24 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Frankfurt, 24. Januar. In der Bundes tagssitzung vom 22. d. M. (wie schon telegraphisch gemeldet ist) theilte der Königl. preußische Gesandte mit, daß, nachdem von den eidgenössi⸗ schen Behörden zu Bern die bedingungslose Freigebung der Neuen⸗ burger Gefangenen beschlossen und vollzogen worden sei, Se. M a⸗ jestät der König von Preußen nunmehr bereit seien, über die fernere Gestaltung der politischen Beziehungen des Fürsten⸗ thums Neuenburg in Verhandlungen zu treten, wobei Se. Majestät sich von demselben versöhnlichen Sinne würden leiten lassen, welcher Allerhöchstdero bisheriges Verhalten in der fraglichen Angelegenheit charakterisirt hat. Gleichzeitig war der Gesandte beauftragt, sowohl der hohen Bundesversammlung als auch den einzel⸗ nen Regierungen für ihre namentlich in Bezug auf den Durchmarsch der preußischen Truppen bethätigte bundesfreundliche Gesinnung wiederholt den Dank der Königlichen Regierung auszusprechen. Der königlich dänische Gesandte für Holstein und Lauenburg zeigte an, daß der bisherige Königliche Militairbevollmächtigte Oberst von Bülow zu einer andern dienstlichen Verwendung berufen und daß der Königlich hannöversche Bevollmächtigte zur Stimmsührung in der Militairkommission für das 10te Armeecorps substituirt worden sei. Zum Dienstgebrauche für die Militairkommission wurden Notizen über die in mehreren Bundesländern bestehenden Eisenbahnen und Standesausweise von Kontingenten des Bundesheeres überreicht. Die Großherzoglich luremburgische Regierung ließ anzeigen, daß sie, dem durch Beschluß vom 11. Dezember v. J. gestellten Ansuchen ent⸗ sprechend, das zur Herstellung eines bombensichern Lazareths in Luxemburg erforderliche Grundstück von Einregistrirungs⸗ und an⸗ deren in die Staatskasse fließenden Abgaben freigegeben habe, und es nahm die Versammlung diese Anzeige unter Bezeigung des Dankes an die Großherzogliche Regierung zur Kenntniß. Ferner wurden noch die erfolgte Einzahlung eines Beitrags zur Unterstützung der Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde und die Ent⸗ sendung von Sachverständigen in die zur Entwerfung eines allge⸗ meinen Handelsgesetzbuches nach Nürnberg berufene Kommission an⸗ gezeigt. Endlich erstattete der Ausschuß für Militair⸗Angelegen⸗ heiten Vorträge über die Rechnungen des Festungsbaues zu Ulm und der Artillerie⸗Ausrüstung der gedachten Festung in den Jah⸗ ren 1850 und 1851 und beziehungsweise 1854, und es genehmigte die Versammlung die definitive Bescheidung dieser Rechnungen. (Fr. Bl.)

Belgien. Brüssel, 25. Januar. Se. Majestät der König ist heute Abends von Ardenne nach Schloß Laeken zurückgekehrt. Wie bekannt, hatten die Kammern eine bestimmte Summe zur würdigen Feier des Juli⸗Festes bewilligt; es hat sich indessen her⸗ ausgestellt, daß die der Regierung zur Verfügung gestellten Kredite nicht hinreichend waren, um den erwähnten Zweck in angemessener Weise zu erfüllen. Von Seiten des Ministeriums sind nämlich 1,070,658 Fr. 22 C. für die Festlichkeiten verausgabt, wodurch es gezwungen worden, die Kammern um einen nachträglichen Kredit von 770,638 Fr. 22 C. anzugehen. Der betreffende Bericht ist ss⸗ eben von Herrn De Decker auf das Büreau des Hauses niedergelegt worden.

Frankreich. Paris, 25. Januar. Der „Moniteur“ be⸗ richtet: „Se. Ercellenz Ferukh Khan, persischer Botschafter, hatte die Ehre, gestern vom Kaiser in öffentlicher Audienz im Thronsaale empfangen zu werden und demselben die Schreiben zu überreichen, die ihn bei Sr. Majestät beglaubigen. Se. Excellenz wurde gleich⸗ zeitig von der Kaiserin empfangen. Ihre Majestäten waren von ihrem ganzen Hofstaate umgeben. Der Minister des Auswärtigen wohnte der Audienz bei. Der Botschafter hielt nachstehende Anrede an den Kaiser:

„Sire! Da die Freundschafts⸗Verhältnisse, die seit lange zwischen Frankreich und Persien bestehen, bei einem kuüͤrzlich stattgehabten Anlasse von Neuem befestigt worden sind, so bin ich auf Befehl Sr. Majestät des großmächtigsten Schabinschab von Iran, meines erlauchten Souve⸗ rains und Woblthäters, beauftragt worden, Ew. Kaiserlichen Majestaͤt die Grüße und Glückwünsche meines Souberains zu überbringen. Es ist ein Gluüͤck für mich, daß meine Sendung in eine Zeit fiel, wo Frankreich von so vielen Wohlthaten des Himmels überhäuft ist, ich meine zuerst die glorreiche Gelangung Ew. Kaiserlichen Ma⸗ jestät auf den Thron von Frankreich: sodann, Sire, die Geburt Sr. Kaiserlichen Hoheit, des Erben Ihrer Krone, ein Ereigniß, das eine Bürgschaft für die Dauer der Dynastie Ew. Majestät und ein Gegen⸗ stand der Freude für alle Franzosen und für alle Freunde Frankreichs in; ferner den Abschluß des Friedens zwischen den verbündeten Maͤch⸗ ten g- Rußland in eben dieser Hauptstadt von Frankreich. Ueberdies Sire, betrete ich Frankreich nach dem Abschlusse eines Vertrages zwischen Persien und dem mächtigen Kaiserreich Frankreich, eine Thatsache, die steis Gegenstand der Hoffnungen und Wünsche beider Staaten gewesen war, ein Ziel, worauf die Bemühungen der Regierungen und der Sou⸗ beraine beider Länder hinarbeiteten und welches heute sich erreicht findet unter dem Beistande Gottes, gemäß dem innigen Wunsche der erlauchten Sonberaine von Frankreich und Iran.“

Der Kaiser antwortete: 8

Herr Botschafter! Ich fühle mich glücklich, daß Ihr Souverain Sie Feauftragt at, mir seine Glückwünsche Nheleeen Als der

8 88

14

EAEö11u““ 77899

Krieg im Orient ausbrach, habe ich mit Vergnügen unsere alten Be⸗ ziehungen mit Persien wieder anzuknüpfen gesucht, und seine Neutra⸗ lität ist für uns nicht ohne Nutzen gewesen. Heute freue ich mich des zwischen unseren beiden Ländern abgeschlossenen Handels⸗Vertrages; denn gut eingerichtete Handels⸗Beziehungen befestigen stets die Freund⸗ schaft der Völker. Mit Schmerz habe ich von dem Kriege vernommen, der zwischen Ihnen und einem meiner innigsten Bundesgenossen ausge⸗ brochen ist; ich hege jedoch den aufrichtigen Wunsch, daß Ihre Mission nach diesem Theile der Welt die Wiederkehr eines dauerhaften Friedens beschleunigen möge. Ich danke Ihnen für die schmeichelhaften Aeuße⸗ rungen, die Sie bezüglich Frankreichs, bezüglich des Kaiserlichen Prinzen an mich richten, und ich bitte Sie, an mein vollstes Wohlwollen für Sie zu glauben.“ 1

Nachdem Ferukh Khan den Majestäten die Personen seines Ge⸗ folges vorgestellt hatte, überreichte er im Namen und von Seiten seines Souverains dem Kaiser den Königlichen Orden von Persien und Geschenke für die Kaiserin und den Kaiserlichen Prinzen. Das Dekret, welches den Erzbischof von Tours, Kardinal Morlot, zum Erzbischof von Paris ernennt, ist vom 24. Januar datirt. Der neue Erzbischof wurde am 18. Dezember 1795 in Langres ge⸗ boren. Er ist also 61 Jahre alt. Im Jahre 1839 wurde er zum Bischof von Orleans gesalbt, 1842 zum Erzbischof von Tours er⸗ nannt und am 7. März 1853 zur Kardinalswürde erhoben, kraft welcher er zugleich Mitglied des Senates ist.

26. Januar. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der

schweizerische Ständerath Dr. Kern am 25sten d. dem Kaiser seine

Beglaubigungsschreiben überreicht habe.“ Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 19. Januar: „Die amtliche Zeitung bringt die Ankündigung, daß der hiesige Palast der Königin Christine, natürlich in ihrem eigenen Auftrage, öffentlich verkauft werden soll. General Oribe ist, wie ich ver⸗ nehme, heute verhaftet und nach dem Saladero gebracht worden. Schon vor einigen Monaten war er verhaftet, jedoch wieder ent⸗ lassen worden. Als Ursache bezeichnete man damals ein Desicit von 3 Millionen Realen in seinen Rechnungen als General⸗In⸗ spektor des Gensd'armerie⸗Corps. Die gerichtliche Untersuchung wird ergeben, was an der Sache ist.

NRußland und Polen. St. Petersburg, 20. Januar. Die hiesige „Senats⸗Zeitung“ enthält einige Verordnungen von untergeordneter Bedeutung über den theilweisen Erlaß von Stadt⸗ Abgaben der Postbauern an der Chaussee z vischen hier und Moskau; Reorganisation des Stadt⸗Comité's von Nikolajew; Ver⸗ änderung in Bezeichnung der Chargen, welche in Folge der Um— wandlung des Apanagen⸗Ministeriums in das Departement der Apanagen nothwendig geworden. Der Minister des Kaiserlichen Hauses, Graf Adlerberg, ist, wie bereits erwähnt, definitiv seines Postens als General⸗Post⸗Direktor enthoben und der Wirkliche Geheimerath Prianischnikoff mittelst Kabinets⸗Befehls vom 13ten d. M. zum Ober⸗Direktor en chef des Post⸗Departements, ferner der Ober-Hofmeister Baron Meyendorff zum Präsidenten des Kaiserlichen Kabinets und der St. Petersburger Ober⸗Postamts⸗ Direktor Geheimerath Antonski zum Präses des Bau⸗Comptoirs im Ministerium des Kaiserlichen Hauses ernannt. 88

Dänemark. Kopenhagen, 24. Januar. In der vor⸗ gestrigen Sitzung des Volksthings ward der vom Minister des Innern in modifizirter Form vorgelegte Gesetz⸗Entwurf, betreffend die Verzinsung des Kassenbehalts des Königreichs, mit allen Stim⸗ men gegen eine in zweiter Berathung angenommen. Demnach wird der Minister des Innern für das Königreich für die Verwaltung verantwortlich gemacht und ein besonderer Fond von dem Ueber⸗ schuß des Königreichs gebildet.“ .

Flensburg, 23. Januar. In der der Ständeversammlung motivirte der Abgeordnete Baron von Hobe seinen Antrag, in welchem er sich darüber beschwert, daß ihm, angeblich weil er Katholik sei, das Patronat des ihm zuge⸗ hörigen adeligen Guts Gelting genommen und daß dem von ihm zu seinem Stellvertreter erwählten Gutsbesitzer Boͤdiker die Patro⸗ nats⸗Verwaltung ohne Untersuchung vom Ministerium wieder ent⸗ zogen worden sei. Der Königliche Commissair trat der Beschwerde des Barons von Hobe entgegen und erklärte, daß zu der von dem⸗ selben empfohlenen Niedersetzung eines Comités keine Veranlassung vorliege. Dessenungeachtet erklärte sich die Majorität schließlich für die Niedersetzung eines Comités, zu deren Mitgliedern außer dem Antragsteller noch Ahlefeld⸗Saxtorff, Ahlefeldt⸗Lindau, Thomsen von Oldenswort und Där gewählt wurden. 8

11“]

gestrigen Abendsitzung

98 1 hh 116“

Eine unserer achtbarsten und verbreitetsten literarischen Zeitschrif⸗ ten ist so eben in das zweite Vierteljahrhundert ihrer Existenz eingetre⸗ ten: Das „Magazin für die Literatur des Anslandes.“ Am 24. Januar 1832 wurde die erste Nummer davon ausgegeben, welche, zur Feier des Geburstages Friedrichs des Großen, von dem Begründer und Redacteur des Blattes, Herrn J. Lehmann, mit der Besprechung eines damals eben erschienenen biographischen Werkes über den großen König, „The lise of Frederic the Second, King of Prussia, by Lord Dorer“, eröffnet wurde. Und wiederum ist es das Leben eines der großen Geister Deutschlands, von einem Schriftsteller Englands geschildert, die Biographie Göthe's von Lewes, womit die unmittelbar nach dem fünfundzwan⸗ zigjährigen Jubiläum des „Magazins“ ausgegebene Nummer dieses Jour⸗ nals beginnt. Es bilden diese Eingänge des ersten und des zweiten Zeit⸗ abschnitts gewissermaßen das Motto der Tendenz, welche den Heraus⸗ geber bei seinem Unternehmen geleitet hat und welcher derselbe stets treu geblieben ist: in der über alle fremden Gebiete der Literatur, der Wissen⸗ schaft und Kunst sich verbreitenden Rundschau immer den vaterländischen Gesichtspunkt festzuhalten, alle Erscheinungen des Auslandes wesentlich von diesem aus zu beurtheilen und unter denselben vor Allem auf das⸗ jenige aufmerksam zu machen, waäs für das eigene Vaterland von beson⸗ derem Werth und Interesse sein kann. Ein Rückblick auf die Geschichte des „Magazins für die Literatur des Auslandes“, welches im ersten Dezennium nach seiner Begründung als Beiblatt der damaligen „Allge⸗ meinen Prenßischen Staatszeitung“ erschien, deren Mitredacteur Herr Lehmann zu jener Zeit war, findet sich aus dessen Feder in der ersten Nummer des Jahres 1857, mit welchem der 26ste Jahrgang dieses gediegenen und allem Parteiwesen stets fern gebliebenen Journals ins Leben tritt. Wir wollten zu der Jubelfeier desselben nur die weit⸗ verbreitete Anerkennung und Theilnahme konstatiren, welche es sich eben— sowohl durch taktvolle Nedaction, wie durch umfassende Vielseitigkeit der dargebotenen Beiträge erworben und bewahrt hat. (Pr. C.)

In Petersburg ist eine neue Karte vom Kaspischen Meere

von dem Marine⸗Lieutenant Iwatschintsoff erschienen, welche das Ergebniß der Spezial⸗Kommission ist, die zur Sondirung dieses wichtigen Binnen⸗ meeres und zur Aufnahme seiner Ost⸗ und Südküsten von der russischen Regierung ernannt worden war. Nach diesen Vermessungen ist das Kas⸗ pische Meer, mit Einrechnung der Golfe und Buchten, 352,000 Quadrat⸗ Werst groß, und seine größte Längen⸗Ausdehnung beträgt 650, seine größte Breiten⸗Ausdehnung 300 Meilen. In der Einleitung bemerkt der Herausgeber: „Durch dieses Meer und die Flußwege sind unsere Ostsee— häfen mit den reichen Provinzen des nördlichen Persiens verbunden.“ Die Russen hoffen, daß jetzt mit Hülfe der Flußdampfer und der Eisen⸗ bahnen der alte Handelsweg von Binnen⸗Asien wieder über das Kaspische Meer, die Wolga u. s. w. in Aufnahme kommen werde.

Statistische Mi

6 ttheilungen.

Von den „Beiträgen zur Statistik der inneren Ver⸗ waltung des Großherzogthums Baden“, welche vom Groß⸗ herzoglichen Ministerium des Innern herausgegeben werden, sind so eben das dritte und das vierte Heft erschienen. Letzteres bringt nähere Nach— weise über die Volkszählung von 1855. Von allgemeinerem Interesse ist das dritte Heft, welches eine Statistik der Forst⸗Polizei und der Gemeinde-Forstverwaltung im Großherzogthum enthält. In dieser Sta⸗ tistik werden nach einander behandelt: die Organisation der Forst⸗ Behörden, die Waldflächen, die Holzpreise, das Waldeigenthum der Gemeinden und Körperschaften, der Naturalertrag der Gemeinde⸗ und Körperschaftswaldungen, so wie die Kultur⸗Arbeiten in den Gemeinde⸗ und Körperschaftswaldungen. Was die Organisation der Forstbehörden betrifft, so ist das Großherzogthum in 110 Bezirksforsteien eingetheilt, bon denen 2 dem Großherzoglichen Hofe, 92 dem Staat, 14 den Gemeinden, und 2 den Körperschaften angehören. Bezüglich der Wirthschaft, Verwaltung und Forstpolizei stehen die Bezirksförster unter der Direction der Forsten, Berg⸗ und Hüttenwerke. Zwischen der Direction der Forsten und den Bezirksforsteien fungiren als Aufsichts⸗ und Kontrolorgane 8 Forst⸗Inspek⸗ toren Die Direction der Forsten ist leitende Central⸗Behörde. Sie steht bezüglich der Forstpolizei und der Forstwirthschaft in den Gemeinde⸗ und Koörperschaßtswaldungen unter dem Ministerium des Innern, bezüg⸗ lich Domainenforsten aber unter dem Ministerium der Finanzen. Das Großberzogthum Baden hat bei 277 Meilen Oberfläche 89 Meilen oder 32 pCt. Waldflächen. Davon kommen auf den Seekreis bei 63 —◻½ Meilen Oberfläche 18 ½ Meilen Wald, auf den Oberrbheinkreis bei 74 Meilen 23 ½, auf den Mittelrheinkreis bei 75 Meilen 26 ½, auf den Unterrheinkreis bei 65 Meilen 21 Meilen Wald. Da nun auf Waiden,

V

w

* T

I

Triften, Reutfeldern u. a. auch noch bedeutende unter forstpolizeilicher Auf⸗

sicht stehende Holzpflanzungen vorhanden sind, so wird man nicht irren,

wenn man die bewaldete Fläche des Großherzogthums zu einem Drittbeil

seiner Gesammtfläche veranschlagt. Baden gehört daher zu den wald⸗ reichsten Ländern von Mittel⸗Europa. Von dem Waldbesitz gehören 17,6 Prozent dem Forstdomainen⸗Aerar, 46,6 den Gemeinden, 2,1 den Körper⸗ schaften und 30,7 den Privaten. Die größte Waldfläche hat der Mittel⸗ rheinkreis, die kleinste der Seekreis. Ersterer schließt einen großen Theil des Schwarzwaldes in sich. Außerdem haben auch einzelne Theile der Rheinthal⸗Ebene große Waldungen, namentlich die Gegend von Rastatt an bis Bruchsal. (Pr. C.)

V

Die ungünstige Finanzlage Spaniens sindet sich neuerdings V

durch einen Bericht konstatirt, welchen das Schatzamt über⸗den gegen⸗

8

wärtigen Stand der schwebenden Schuld des Landes veröffentlicht hat. Am 1. Dezember v. J. betrug diese Schuld an Giros ꝛc. 291,617,431 Realen, an Anweisungen auf die Kolonieen 60,166,321 Realen, an Vor⸗ schüssen 154,056,766 R., insgesammt 505,840,518 R. oder 36,600,000 Rthlr. Diese Schuld hatte sich bis zum 1. Januar d. J. durch Giros ꝛc. (117,340,161 N.) und Vorschüsse (12,262,025 R.) auf 129,503,625 R. erhöht, während dieselbe sich gleichzeitig durch Giros ꝛc (107,017,593 R.), Kolonial⸗Revenüen G“ 88 und veag (4,162,522 R.) um nur 114,301,529 ealen vermindert hatte. Die flottirende Schuld betrug somit a 1. Januar d. J. 521,042,014 N. oder 37,250,000 Thaler, g sich also in einem einzigen Monate um 1,090,000 Thaler vermehrt. Durch Dekret der Köͤnigin ist angeordnet worden, daß zur Deckung der laufenden Aus⸗ gaben des Monats Januar die in dem Entwurf des Bubdgets für 1857 berechnete Summe von 152,003,318 Realen oder 10,900,000 Thaler aus den bereitesten Fonds entnommen werden sollen. Für das erste Trimester 1857 wird ein Zuschlag zur Grund⸗ und Gewerbesteuer von 16 ½ Prozent oder eine Sechstel erhobe (Pr. C.) 1

Marktpreise.

Berlin, der 26. Januar.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Boggen 2 Rthlr. 1 Sgr. , auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr.

auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Rihlr. 17 Sgr. , auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 11 Pf. Hafer ¼ Kthlr. 5 Sgr, auch thlr. 1 Sgr. 3 Pf.

Z2u Wazszer: Neizen 3 Rthlir 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr 6 Pf. Roeggen 2 Bthlr, auclh 1 Rthlr 26 Sgr. 3 Pü. Grosse Gerste 7 Rechh 22 Sgr. 6 Pf., auct!. 4 Rthlr 15 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthle. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr 11 Sgr. 3 Pf. Haler 1 Rthör.

3 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf. Erbsen 2 Rchle, auch 4 Bthlr. 17

Sonznabend, den 24. Januar.

Uas ochous Strob 7 Rtbb. 5 Sgr., auch 6 Ribi- Centner Heu 25 Sgr, geringere Sorte auch 22 Sgr.

Kartoffeln, der Scheffel 22 Sgr 6 Pf., auch 15 Sr., me 2

.“ 11“ 1 ““ 6 1 Lelpzig, 26b. Januar Leipzig-Dresdener 294 G. Löbau- Züttauer Litt. A. 63 ½ G.; Litt. B. —. Magdeburg Leipziger 273 ½ G., do. II. Em. 249 ½ G. Berlin- Anbaltische —. Berlin-Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 134 Br. Friedrich-Wilhelms-Nord- bahn Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u- B. 132 ¾ G.; do. Litt. C. 127 ½ G. Braunschweigische Bank-Actien, alte 134 ½ G.; do. vom Juli 1356 —; do. vom No- vember 1855 Weimarische BSank-Actien Litt. A. u. B 129 ¾¼ Br. Wiener Banknoten 96⅛ 6. Oesterreichische 5proz. Metalliques 79 ½¼ G. 1854 er 854 er National-Anleihe 81 5 G. Preussische Pra mien-Anleihe

0030

““ 31A““ v1“

12 1 ½ ε τν 26. Januar, 2 Uhr 40 Minuten Nachmitiags.

Börse fest. wssen Stieglite de 1855 96 ⅛. *proz. Spanier 34 ½. 1 proz. Spanier Berlin-IIamburger 112 ½ G. Disconto 5 ¼ pCt.

1 6 2 I Getreidemar kt. Weizen loco flau, Früöhjahr ab auswärts Preise fest nominell. Roggen loco stille, Früähjahr ab auswärts sehr flau.

e3. 3 Hel 31 ¼, pro Frühjahr 31 ½, 32, pro Herbst 29 ⁄. Kaffee unveröndert. 6 542 p 1 37 7 J Zink hoch gehalten.

9202

1 2283

Smraunkfurt a. [2³⁵2., 26 Januar, Nachmittags 2 Q μιτ½ 20 Min. Sehr lebhaf er Umsatz zu theilweise festen, theilweise niedrigen Coursen.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 116 ⅞. Preussische Kassenscheine 105 ½. Cöln- Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn —. Ludwigshafen-Berbach 145 ¼. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 105 ¼ Hamburger Wechsel 88 ½. Londoner Wechsel 117 ½¼. Pariser Wechsel 92 ½. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechbsel 112 ¾. Frankfurter Bank-Antheile —. 3proz. Spanier 37. 1proz. Spanier 23 ⁄. Kurhessische Loose 39 ⅜. Badische Loose 49 ½. 5proz. Metalliques 78 4 ⁄proz. Metalliques 68 ½ 834er Loose 102 ½. Oesterreichisches National-Anlehen 80 ¼. Oesterreichische Bank-Antheile 1149

Wien, 27. Januar, Mittags 12 Uhr 45 Minuten (Wolff'⸗ Tel. Bur.) Fond⸗ stark begehrt, Loose höher, Valuten offertrt. Silberauleihe 90. 5proz. Metalliques 83. Sproz. Meralliques 723 Bank-Actien 1028. Bank--Int.-Scheine —. Nordbahn 228. 1854er Loose 109 ¾ National-Anlehern 85 ¾ Paris 122. Gold 8 ½. Silber

8 8.