ford und Feruk Khan beruft e indem er bemerkt: „Der teheraner Hof und dessen Gesandter haben so gehandelt, daß es von allen Maͤchten sehr wohl anerkannt ward, daß die persische Regierung dem Bündnisse mit England keinerlei Eintrag gethan habe. Die Regierung von Großbritannien hat Beweise von Hochmuth gegeben und scheint ihren Befehlen alle Völker unterwerfen zu wollen.“ 11“ 8 “ b h““
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a“ 1“ 8 11““
— Vor dem Zuchtpolizeigericht von Warschau sind im verflossenen Jahre 3793 Fälle von Uebertretungen und Vergehungen zur Verhand⸗ lung gekommen, darunter 57 Vergehen wider die Religion und die die⸗ selbe schüßzenden Vorschriften, 209 gegen die Landesverwaltung und ihr ·˖ Anordnungen, 11 Vergehen im Civildienst, 4 gegen die Vorschriften des Militairdienstes, 41 gegen den Fiskus, 174 gegen die öffentliche Ordnung und die polizeilichen Vorschriften, 1 gegen die Standesrechte, 1416 gegen Leben, Gesundheit, Freibeit und Ehre von Privatpersonen, 4 gegen die
amiliengesetze (Polygamie) und 1854 gegen das Privat⸗Eigenthum. Nach Stand und Veruf gehoͤrten von den wegen dieser verschiedenen Arten von Vergehen vor Gericht gezogenen Personen 47 dem Adel an, 21 der Kauf⸗ mannschaft, 233 den anderen Bürgerklassen, 2128 dem Bauern⸗ und Ar⸗ beiterstande; dem Geschlechte nach 1591 dem männlichen und 537 dem weiblichen; der Bildung nach befanden sich unter der Gesammtzahl 1477 ohne alle Kenntnisse, 860, die lesen und schreiben konnten, und 34 aus en gebildeteren Ständen.
— Die Bevölkerung der Stadt Warschau hat sich nach der letzten, daselbst vorgenommenen amtlichen Zählung, laut Berichten von dort, im Jabre 1856 auf 156,072 Seelen belaufen. Von dieser Ein⸗ wohnerzabl waren 75,873 männlichen und 80,199 weiblichen Geschlechts. Nach dem religiöͤsen Bekenntniß theilte sich die Gesammtbevölkerung in 1510 Orthodoxe (der russisch⸗griechischen Kirche Angehoͤrige), 102,263 Katholiken, 160 Griechisch⸗Unirte, 10,118 Evangelische (Lutheraner), 1075 Reformirte, 3 Mennoniten, 21 Filiponen oder Altgläͤubige und 40,922 Juden. Getraut wurden 1829 Paare, davon 41 nach dem russisch⸗ griechischen Ritus, 1298 nach dem katholischen, 2 nach dem griechisch⸗ unirten, 196 nach dem augsburg⸗evangelischen, 26 nach dem reformi⸗ t
vT 89 evangelischen und 266 nach dem jüdischen Ritus. (Pr. C.)
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Der Weinbhandel von Oporto ist einer aus Portugal der „Pr. C.“ zugegangenen Mittbeilung zufolge ungeachtet der hohen Preise des Gewächses im Jabre 1856 sehr lebhaft gewesen. Da die Traubenkrankheit in Portugal idre Verheerungen noch fortsetzt und einen großen Theil der Weinberge, namentlich auch in der Umgegend von Oporto, bereits voll⸗ ständig zerstört hat, so sind bei dem Mangel an Waare die vorhandenen Bestände zu ganz ungewöhnlich gesteigerten Preisen weggekauft worden. Es befinden sich fast gar keine Vorrätbe mehr am Platz. Verladen nach dem Auslande wurden im vorigen Jahre uüͤberhaupt 41,621 Pipen Port⸗ wein. Davon gingen nach England 29,216 Pipen, nach Brasi⸗ lien 6611, nach Hamburg 891, nach den Vereinigten Staaten 1813, nach Canada 594, nach Dänemark 350, nach Schwe⸗ den 586., nach Preußen 430, nach verschiedenen andern Ländern zusam⸗ men 1130 Pipen. Zur Fabrication neuer Vorräthe an Stelle der aus⸗ gegangenen echten werden seit Kurzem bedeutende Sendungen katalonischer Landweine nach Oporto geschmuggelt. Die sonst für diesen Platz so be⸗ deutende Einfuhr von Faßdauben beschränkte sich im Jahre 1856 auf 502,750 Srück. Davon, kamen 12,320 Stück aus Memel, 338,656 aus New⸗Pork, 138,7723 aus Riga, 8036 aus Quebek und 4975 aus Frank⸗ reich. Unter den im letzten Jahr zu Oporto eingelaufenen Schiffen be⸗ fanden sich 3 preußische. Sie brachten Steinkohlen, Dauben, Flachs und Campescheholz, und luden Wein, Früchte und Korkrinde.
sich auf die europaͤischen Mächte,
8 S uö 9. 8 “ 1 8 dessa, im Januar. Die Ausfuhr im Dezember belief sich auf einen Werth von 1,963,228 S. R., meist Getreide, Wolle und Talg. Der Einfuh rwerth betrug 1,076,377 S. R., darunter 116,759 S. R. in baarem Gelde.
Bekanntlich wurde seitens der russischen Regierung seiner Zeit jenen fremden Kaufleuten in Odessa, welche durch das während des Krieges erlassene Getreide⸗Ausfuhrverbot Verluste erlitten hatten, eine entsprechende Entschädigung zugesichert.
Die von den Betheiligten seit langer Zeit erwartete Erfüllung dieser Zusicherung ist nunmehr erfolgt, indem neuestens etwa 600,000 Silber⸗ rubel an verschiedene Handelsfirmen, unter welchen sich auch die Oester⸗ reichischen Ditten, Nocca, Gopeevich und Mandolfo befinden, ausbezahlt wurden. Die Ausgleichung der Verzugszinsen wurde vorläufig abgelehnt.
82
Leipzix, 7. Februar. Leipzig-Dresdener 298 G. Löbau- Zittauer Litt. A. 63 ⅓ G.; Litt. B. beeene Magdeburg Leipziger 274 Br.; do. II. Em 252 G. Berlin- Anhaltische —. Berlin -Stettiner — Cöln- Mindener —. Thüringische 133 G. Friedrich-Wilhelms-Nord- bahn —. Altona- Kieler -—. Anhalt-Dessauer Litt. A. u. B. 135 G.; do. Litt. C. 32 ½ G. Bank-Actien 134 Br. Weimarische Rank-Actien 1728 ½¼½ B. Oester- reichische Sproz. Metalliques 8 ¾% Br. 1854er Loose —. 1854 er National-Anleihe 85 Br. preussische Prämien-Anleihe —.
„ Konstantinopel, 28. Januar. 3 Monat 125 — 124 — 125 ¾; Paris 198; Course etwas theuerer in Folge der immer noch sehr schwankenden Gorüchte über die Bank. “ .
11““
Mien, 9. Februar, Mettags 12 Uhr 45 Mm. etwas festere Stimmung.
Sisjber-Anierbe 92. Bankactien 1032 1üe4der L0e 111
2
77 ½ Paris 122.
(Wolfl' Tel. Bur.) 5nrozg. Metalliqnes 84 ½. 4 pros. Metalliques 74 ½.
DBank - Interim.s — Scheine —. Nordbahn 220 Nations!- nleben 6 ½. London 10, 10. Hamburg
Gold 8. Silber 4 ½. 8
Landesbank- Actien Braunschweigische
Wechsel-Cours: London
Marseille 4197 — 198; Geld-
London, 7. Fepruar, Nachmittags 3 UÜhr. (Wolft's Tel. Bar.)
Consols 93 ½. 1pr os. Spanier 22 %½. Mexikaner 21 ½. Sproz. Russen 108 ½. 4 ½proz. Russen 96 ½.
Das nach Hamburg bestimmte Dampfboot „Constitution“, welches New -York am 23. Januar verlassen hat, ist in Southampton einge- troffen 8
Liverpool, 7. Februar, Mittags 12 Uhnr (Woll, Tel. Bar.) Haumweolle: 10,000 Rallen Umsatz. Markt ruhig.
Paris, 8. Februar. Wolli's Pel. Bar.) Das Geschäst in heuti- b ger Passage war wenig belebt und der Umsatz nur sehr gering. Die 3proz. wurde zu 68, 25 gemacht und schloss zu 68, 27 . Die Spebu- lanten blieben unentschlossen, weil man unausgesetat von der Besteue- 3 rung der Werthpapiere sprach.
Königliche Schauspiele.
“ 8
Sardinier 90.
Dienstag, 10. Februar. Im Opernhause. (27ste Vorstellung.)
Auf Allerhöchsten Befehl. Als zweite Karnevals⸗Oper: lagerung von Corinth. Musik von Rossini. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (40ste Abonnements⸗Vorstellung): Der Nasenstüber. Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach. Hierauf: Am Fenster. Schwank in 1 Aufzug, nach dem Franzoösischen von
Stein. Kleine Preise.
Mittwoch, 11. Februar. Im Opernhause. (28ste Vorstellung.) Tannhäuser und der Saͤngerkrieg auf der Wartburg. Große romantische Oper in 3 Akten, von R. Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister P. Taglioni. Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (4lste Abonnements⸗Vorstellung.) Die Grille. Ländliches Charakterbild in 5 Akten, mit theilweiser Be⸗ nutzung einer Erzählung von G. Sand, von Charlotte Birch⸗ Pfeiffer. Kleine Preise. 1“ 8
Das Sachregister zu den im Staats⸗Anzeiger vom 1sten Januar bis Ende Gesetzen, Verordnungen und Bekanntmachungen ist erschienen und zu dem Preis von 5 Sgr. zu beziehen: außerhalb
Expedition des Staats »Anzeigers, Mauer⸗Straße No. 54., Preis⸗Erhöhung). “
6 8
Dezember 1856 enthaltenen in Berlin durch die
jedoch nur durch die Königlichen Post⸗Anstalten ohne
[223] Steckbrief Der unten näher bezeichnete Porzellanmaler, spãͤtere Arbeitsmann Titus Sas 1 en Neinickendorferstraße hierselbst wohnhaft, bes Diebstahls dringend bderdächtig und hat
Ein Sasse 8.
111
welcher von dem Aufenthalte des hat, wird aufgefordert, davon
n.
fängnißz.Expedition ab
unverzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Poli⸗
zei⸗Behörde Anzeige zu mach Gleichzeitig werden alle Behörden des In⸗ und Auslandes diensterge⸗ 85 ersucht, facf enes zu bclen. 8 heimli im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen ich eutfernt. bei ihm fic Sen ses Gegenständen und
Geldern mittelst Transports an die hiesige Ge⸗ 1 8 liefe 8 kommission II. für Vorunter
Es wird die ungesaͤumte Erstattung da⸗ durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. ““
ivil⸗ und Militair⸗
F 1 8
Koͤnigliches Stadtgericht.
Abtheilung für 3 uͤchungen.
Die Be⸗ Lyrisches Drama in 3 Abtheilungen. Ballets vom K. Balletmeister P. Taglioni.
3
Signalement des Sasse.
Derselbe ist ungefähr 27 Jahre alt, evange⸗ lischer Neligion, 5 Fuß 5 Zoll groß, hat blon⸗ des Haar, graue Augen, blonde Augenbrauen, rundes Kinn, längliche Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase, kleinen Mund, blonden Schnurrbart; ist mittler Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine besonderen Kennzeichen. 1
Bekleidet war derselbe mit brau und grün karirten Buxkin⸗Hosen, russisch⸗grüͤnem Tuchrock und halblangen Lederstiefeln. Die übrigen Be⸗ kleidungsstücke koͤnnen nicht angegeben werden.
— Oeffentliche Vorladung. Auf Grund der Anklageschrift der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft hierselbst vom 1. November 1856 und des Beschlusses des unterzeichneten Kreisgerichts vom 25. November 1856 ist gegen Julius Robert Suckow, geb. den 12. Oktober 1829, und gegen Johann Carl Kuünzel, geb. den 24. Juli 1825, beide aus Crossen, das Strafverfahren wegen unerlaubten Verlassens der Koͤnigl. Lande, um sich dadurch dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres zu ent⸗ ziehen, in Gemäßheit des F. 110 des Straf⸗ Gesetzbuchs und des Gesetzes vom 10. März 1856 eröffnet.
Die ihrem Aufenthalt nach unbekannten An⸗ geklagten werden hierdurch zu dem
am 31. März k. J., Mittags 12 Uhr, im Gerichtsgebäude hierselbst zum oͤffentlichen mündlichen Verfahren vor unserer Kriminal⸗ Abtheilung anberaumten Termin mit der Auf⸗ forderung vorgeladen, in diesem Termin zur festgesetten Stunde zu erscheinen, und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden koͤnnen. Im Fall des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Beweis⸗Aufnahme in contumaciam verfahren werden. Belastungs⸗ zeugen sind zum Termin nicht vorgeladen. Crossen, den 25. November 1856. 8
Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.
2811. Nothwendiger Verkauf. Königliche Kreisgerichts⸗Deputation Rathenow, den 28. Januar 1857.
Die zu Bützer belegene, Vol. I. Nr. 62 des Hypothekenbuchs von Bützer eingetragene und zur Kaufmann Johann Andreas Wallstabschen Privatvermögens⸗Konkursmasse gehörige soge⸗ nannte kleine Ziegelei, gerichtlich abgeschätzt nach dem Ertrage auf 9449 Thlr. 22 Sgr. 4 Pf. und nach dem Grund⸗ und Materialwerth auf 9290 Thlr. 20 Sgr. zufolge der, nebst Hypotheken⸗
schein und Kaufbedingungen, in unserem Büreau
III. einzusehenden Taxe, soll am 12. September 1857, Vormit⸗ tags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle vor dem Deputir⸗
ten Herrn Kreisrichter Angern subhastirt werden.
Gläubiger, welche wegen einer nicht aus dem
Hypothekenbuche ersichtlichen Realforderung aus
den Kaufgeldern Befriedigung suchen, baben sich mit ihren Ansuchen bei dem Subhastations⸗Ge⸗ richt zu melden. .“
Oeffentliche Vorladung.
Die Erben des hierselbst verstorbenen Kauf⸗ manns Salomon Dornblatt, des alleinigen In⸗ habers der hiesigen Handlung S. Dornblatt u. Co., nämlich die Witlwe Dornblatt, Eva geborene Salomon und deren minorenne Kinder Mathilde und Sophie, Geschwister Dornblatt, bertreten durch ihre Vormünder, die hiesigen Kaufleute Hirsch Salomon und Joseph Behrend, haben gegen den früher hier wohnhaften Kauf⸗ mann J. E. Grumbach wegen des für die ihm von ihrem Erblasser gelieferten Waaren noch zu fordernden verabredeten Kaufpreises von noch 1661 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. nebst 6 pCt. Zinsen seit dem 1. November 1850, so wie wegen der vorläufig auf 80 Thlr. geschätzten Kosten dieses Verfahrens die Arrestklage erhoben und den auf des dem Beklagten an dem Nachlasse seiner
SIEII“
. hierselbst verstorbenen Ehefrau zugefallenen Erb⸗
theil nachgesuchten Arrest begruͤndet.
Die .“ der Klage ist verfügt und das gedachte Erbtheil dem Antrage gemäß mit Be⸗ schlag belegt.
Da der Aufenthalt des Beklagten unbekannt ist, so wird derselbe hierdurch oͤffentlich aufge⸗ fordert, in dem zur Beantwortung der Arrest⸗ klage, so wie zur weiteren mündlichen Verhand⸗ lung der Sache auf den 4. Mai 1857, Vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht im Stadtgerichts⸗ Gebaͤude, Juͤdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 32, anberaumten Termine entweder in Person oder durch einen gehörig le gitimirten Bevollmäͤchtig⸗ ten zu erscheinen, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, die Klage vollständig zu beantwor⸗ ten. die Beweismittel bestimmt anzugeben, die Urkunden im Originale einzureichen und die etwa erforderlichen Editionsgesuche anzubringen, indem später auf neue Einreden, welche auf Thatsachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht mehr genommen werden darf.
Wenn der Beklagte oder sein Bevollmaͤchtig . ter sich nicht pünktlich zur bestimmten Stunde einfindet, oder sich nicht vollstaͤndig auf die Klage erklaͤren sollte, oder wenn sein Stellver⸗ treter seinen Auftrag nicht durch Vollmacht oder Schreiben nachzuweisen vermag, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und die Urkunden, worüber er sich nicht erklaͤrt hat, auf Antrag des Klägers in contumaciam für ugestanden und anerkannt geachtet und was en Rechten nach daraus folgt, wird im Er⸗ kenntniß gegen den Verklagten ausgesprochen und der angelegte Arrest für gerechtsertigt er⸗ achtet werden.
Berlin, den 11. Oktober 1856.
Königl. Stadtgericht, Abtheil. für Civil⸗Sachen.
Preozeß⸗Deputation II. 98
190]/ Oeffentliche Vorladun g.
Der Kaufmann A. Solmsen zu Schneidemühl hat gegen den ehemaligen Lieutenant Friedrich von Schickfuß⸗Neudorff aus dem Wechsel vom 6. August 1856 wegen der darin verschriebenen Summe von 250 Stück Friedrichsd'or oder 1416 Thlr. 20 Sgr. Courant nebst 6 pCt. Zin⸗
Isen seit dem 20. Oktober 1856 und 4 Thlr.
15 Sgr. Protestkosten, so wie ½ pCt. Provision die Wechselklage erhoben.
Die Einleitung der Klage ist verfügt und wird der Beklagte, da dessen zeitiger Aufent⸗ halt unbekannt ist, hierdurch öͤffentlich aufge⸗ fordert, in dem zur Beantwortung der Klage und weitern mündlichen Vekbandlung der Sache auf
den 17. April 1857, Vormittags
11 Uhr,
vor dem unterzeichneten Gerichte im Stadtge⸗ richtsgebände, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 32, anberaumten Termine entweder in Per⸗ son oder durch einen gehörig legitimirten Be⸗ vollmächtigten zu erscheinen, etwaige Zeugen mit zur Stelle zu bringen, die Beweismittel be⸗ stimmt anzugeben, die Urkunden im Originale einzureichen und die erforderlichen Editions⸗ gesuche anzubringen, indem später auf neue Einreden, die auf Thatsachen beruhen, im Laufe der Instanz keine Rücksicht mehr genommen werden kann.
Wenn der Beklagte sich nicht zur bestimmten Stunde einfindet, so werden die in der Klage angeführten Thatsachen und die Urkunden, wor⸗ über er sich nicht erklärt hat, auf Antrag des Klägers in contumaciam für zugestanden und anerkannt geachtet, und was den Rechten nach daraus folgt, wird im Erkenntniß gegen den Verklagten ausgesprochen werden.
Berlin, den 7. Januar 1857.
Koͤnigliches Stadtgericht, Abtheilung für Civil⸗ sachen, II. Prozeßdeputation 8 “ . “
[2822 Ediktal⸗Citation. Nachverzeichnete Nentenbriefe der Provinz Sachsen, als: 1) a 1000 Thlr. Nr. 4210. 4211 und 421
2) Lir. C. a 100 Thlr. Nr. 4547. 4548. 4549. 5008. 5241. 5242. 5243.
3) Lit. E. a 10 Thlr. Nr. 5947. 5948. 5949. 6873. 6874. und 6875.
1u“
zusammen über 3760 Thlr., welche angeblich der verwittweten Frau Hof⸗Kammerräthin Straß⸗ burger, Amalie gebornen Schaller im Monat November 1855 in ihrer Wohnung zu Dresden mittelst Einbruchs entwendet worden, werden hiermit oͤffentlich aufgeboten, mit der Aufforde⸗ rung, daß ein Feder, der an diese Rentenbriefe ein Anrecht zu haben vermeint, sich bei dem un 1 Gerichte, spätestens aber in dem u 8 den 25. Februar 1858, Vormittags D 12 Uhr, 3 vor dem Gerichts⸗Assessor Schwaniz an Gerichts⸗ stelle, Domplatz Nr. 9, anberaumten Termine melden und sein Recht daran nachweisen muß, widrigenfalls die obigen Rentenbriefe für er⸗ loschen erklärt und der obengenannten Damnifi⸗ catin neue an deren Stelle werden ausgefertigt werden. Magdeburg, den 22. Januar 1857. Konigliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Erste Abtheilung.
[279] Konkurs⸗Eröffnung.
Königl. Kreisgericht zu Tilsit. I. Abtheilu g. den 4. Februar 1857, Nachmittags 5 Uhr. 8
Ueber das Vermögen des Kaufmanns Adol ph Birszansky zu Tilsit ist der kaufmännische Kon⸗ kurs eröffnet und der Tag der Zahlungsein⸗ stellung auf den 3. Februar 1857 festgesetzt worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Herr Justizrath Behr bestellt. Die Gläu⸗ biger des Gemeinschuldners werden aufgefor⸗ dert, in dem
auf den 17. Febxuar d. J., Vor⸗
mittags 11 Uhr, in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Dippe anberaumten Termine die Erklärungen und Vor⸗ schläge über die Beibehaltung des bestellten einstweiligen Verwalters oder die Bestellung eines anderen einstweiligen Verwalters abzu⸗ geben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche an ihn etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel⸗ mehr von dem Besitz der Gegenstände
bis zum 28. Februar d. J. einschließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwa⸗ nigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse ab⸗ zuliefern. Pfandinhaber und andere mit den⸗ selben gleichberechtigte Gläͤubiger des Gemein⸗ schuldners haben von den in ihrem Besitz be⸗ findlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen. . Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkurs⸗Gläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre An⸗ sprüche, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vor⸗ rechte
bis zum 7. Mäͤrz d. J. einschließlich bei uns schriftlich oder zu Protokoll anzumelden und demnäͤchst zur Prüfung der sämmtlichen, innerhalb der gedachten Frist angemeldeten For⸗ derungen, so wie nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungspersonals auf den 27. März d. J., Vormittags 10 Uhr, in unserm Gerichtslokal, Terminszimmer Nr. 11, vor dem Kommissar Herrn Kreisrichter Dippe zu erscheinen.
Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen. 1
Jeder Gläubiger, welcher nicht in unserm Amtsbezirke seinen Wohnsitz hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiefigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevollmächtigten be⸗ stellen und zu den Akten anzeigen.
Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechts⸗Anwalte, d ustizrath Kaempffert, Rechts⸗Anwalte Kolb, O erkampff und Spiegelthal zu Sachwaltern vorgeschlagen
Tilsit, A. Februar 1857.
Köͤnigl. Kreisgericht. Erste Abtheilung.