1857 / 63 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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II. über den Etat der Gestüt⸗Verwaltung, wurde folgender Antrag der Kommission angenommen: „der Köoͤniglichen Staats⸗Regierung die Erwägung anheimzugeben, ob nicht das Landes⸗Oekonomie⸗ Kollegium als selbstständige Behörde eingehen und mit dem Ministe⸗ rium vereinigt und dadurch eine Kosten⸗Ersparniß beim Budget herbeigeführt werden könne.“ 1

Dirschau, 12. März. Oberhalb der früheren Eisbahn ist eine Blänke gehaͤuen und die Posten werden theils per Kahn, theils per Prahm zur Tages⸗ und Nachtzeit über die Weichsel geschafft. Die Nogat⸗Cisdecke ist noch passirbar für Fuhrwerk jeder Gattung.

Hannover, 12. März. In der gestrigen Sitzung der Ersten Kammer stand auf der Tagesordnung die Berathung des Finanzkapitels nebst den dazu von dem Verfassungsausschusse gestellten Anträgen. Das Schreiben des Königlichen Gesammt⸗ Ministeriums, wodurch der neue Entwurf vorgelegt ist, ward noch⸗

mals verlesen, worauf General⸗Syndikus v. d. Knesebeck, als

Referent des Ausschusses, das Wort ergriff und zunächst in einigen allgemeinen Bemerkungen dem Hause darlegte, wie die Kommission der hohen Bedeutung der Angelegenheit und der großen Verant⸗ wortung, welche sie bei Prüfung der Vorlage getragen, sich wohl bewußt gewesen sei, den Entwurf inzwischen um so mehr als eine ee⸗ Grundlage einer Vereinbarung betrachtet habe, als der⸗ elbe den Beschlüssen der früheren Ersten Kammer und eines großen Theiles der aufgelösten Zweiten Kammer im Wesentlichen entspreche. Erblanddrost von Bar beleuchtete die Vorlage und die Arbeiten der Kommission aus den beiden Gesichtspunkten, einmal, ob die Rechte der Krone, sodann ob die Rechte der Stände und des Lan⸗ des genügend gewahrt seien. Er wolle dabei die beiden Gesichts⸗ punkte nicht einander entgegenstellen, da auch die Rechte des Königs von dem höchsten Interesse für das Land seien, welches einer kräf⸗ tigen monarchischen Verfassung bedürfe. Für die Stände hielt er aber auch deshalb die Erwägung des ersten Gesichtspunktes im Interesse des dauernden Bestandes des jetzt zu vereinbarenden Ge⸗ setzentwurfes für erforderlich, damit ihnen nicht dermaleinst der Vor⸗ wurf gemacht werden könne, sie hätten die Interessen der Krone nicht genügend gewürdigt. In der Feststellung der königlichen Be⸗ darfsumme, in den Bestimmungen wegen der Ausscheidung der Do⸗

mainen, in denen wegen der Etats und in dem Verzicht der Stände

auf Theilnahme an der Steuerverwaltung fand er genügende

Garantieen für die Interessen der Krone. Was die Rechte der

Stände anlange, so sei zu erwägen, daß eine Einigung jetzt absolutes Bedürfniß geworden, und daß, wenn Konzessionen

gemacht seien, darin nur die unmittelbare Folge der Ablehnung des ersten Regierungsentwurfes erblickt werden könne. Der eine Punkt habe indessen wesentliche Bedeutung, daß das Interesse der

Dienerschaft, dieser nicht zu entbehrenden Grundlage des modernen

Staats, in der Vorlage und in den Kommissionsvorschlägen Be⸗ rücksichtigung gefunden habe, sofern dasselbe nämlich auf der Kassen⸗ vereinigung und der damit verbundenen Feststellung der Etats be⸗

gründet sei.

Zum Einzelnen übergehend erläuterte hierauf General⸗Syn⸗

e dikus v. d. Knesebeck und genehmigte das Haus ohne Diskussion v 88 nen die letzteren und §. 2 fast wörtlich mit den Beschlüssen der

die §§. 1 und 2, so wie die drei ersten Absätze des §. 3, von de⸗

Ersten Kammer der vorigen Diät übereinstimmen. 8 Der §. 4 enthält die Vereinbarung zwischen Seiner Maje⸗ stät dem Könige und der allgemeinen Stände⸗Versammlung

über die Vereinigung der Einkünfte der Domainen und Regalien

8

1 mit den Einkünften der fruͤheren Landeskasse. In getrennter Be⸗ 1 n

rathung und Abstimmung über die einzelnen Absätze des Paragra⸗ phen nahm die Versammlung die beiden ersten Alinea an. Im dritten Absatze ist die Feststellung der Königlichen Bedarfsumme durch den §. 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 7. September 1856 in Bezug genommen und hinzugefügt, daß die betreffende Be⸗ stimmung dieser Verordnung Theil der abzuschließenden Vereinba⸗ rung werden solle. So einhellig die Kommission auch über die Fest⸗ stellung der Bedarfsumme selbst sich gezeigt hat, so sind doch im Ausschusse Zweifel gegen die Rechtsbeständigkeit der Verordnung vom 7. Sep⸗ vee er v. J. gerade in der hier fraglichen Segiegng erhoben. Ein A siche ward jedoch nicht gestellt. In der Kommission hatte die vfich entschieden, daß es materiell gleichgültig sei, ob die Ver⸗ 8 88 Acgirt werde oder nicht, und daß bestimmte Gründe vor⸗ 8 8 vr.Sne⸗ wenn die Streichung des Allegats befürwortet wer⸗ 8 solche Gründe aber nicht vorhanden seien, indem Ansicht urf nur einen rein faktischen Ausspruch enthalte. Diese ward auch jetzt vertreten und wenn auch der Wunsch

nicht nnterdrüctt werden mochte, daß das Allegat nicht auf⸗

enommen wäre, so nahm das Haus gleichwohl die Fas⸗ sung d Entwurfs an, nachdem Staatsminister hGraf gSal. 2 usegge darauf aufmerisam gemacht hatte, daß durch e Feststellung der Bedarfsumme in der genannten Verordnung Is Außerordentliches geschehen sei, indem im Gegentheil König 2 ilhelm IV. und König Ernst August ebenfalls die Dotation der Efenf 89 Wege des Resfripts festgestellt hätten und nachdem Staatsmin ster von Bothmer den Unterschied nochmals hervor⸗

gehoben hatte tzwischen der Frage, ob der Entwurf anders habe redigirt werden sollen eine Frage, welche er nan e on

könne und der, ob jetzt das Allegat zu streichen sei, wozu man

nicht anders berechtigt sein werde, als wenn man die d

für ungültig erklären wolle. Mit der hiernächst 8888 5

Diskussion erfolgenden Annahme des Alinea 4 und 5 schloß die

Sitzung. (Hann. Ztg.) Sachsen. Weimar, 11. März. Se. Königliche Hoheit

der Prinz von Preußen ist gestern Abend zum Besuch bei Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Großherzogin⸗ ben Aasuch 8

getroffen und wird heut Abend Höchstseine Rei ü

dem 8.5 fortsetzen. (Weim. 1u“* . esterreich. Wien, 12. März. Heute Nachmitta 3 Uhr sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiferis n; hier eingetroffen.

Niederlande. Häag, . Die Zweite Kammer

hat sich bis nach Ostern verabschiedet, um der Regierung Zeit zu

lassen zur Beantwortung der Bedenken, welche in den Abtheilungen in Betreff der verschiedenen jüngst vorgelegten Gesetz⸗Entwürfe er⸗ hoben wurden, wovon das Unterrichtsgesetz und dasjenige be⸗ züglich der Gerichts⸗Organisation die wichtigsten sind. Die Erörterungen über das indische Preßgesetz wurden ebenfalls bis nach Ostern verschoben. In den beiden letzten Sitzungen wurden zwei Gesetzentwürfe angenommen, welche für den Handel nicht un⸗ wichtig sind; der erste schafft die bis jetzt bestehenden Ein⸗ und von Fischen aller Art, so wie den Einfuhrzoll auf peck von Wallsischen und Robben fremder Fischerei, gänzlich ab. Durch den zweiten, welcher die inländischen Fischereien von allen dieselben bis jetzt hemmenden Vorschriften befreit, wird zugleich das bestehende Verbot der Einfuhr von fremdem Hering, so wie die Bedingung der Reciprocität in Hinsicht auf die Einfuhr fremder Seesische, aufgehoben. (Köln. Ztg.) Großbritannien und Irland. London, 11. März. In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung zeigte Spooner an, er werde, falls er einen Platz im nächsten Parlamente erhalte, die erste sich dar⸗ bietende Gelegenheit benutzen, um einen Antrag gegen die Dotirung des Seminars von Maynooth zu stellen. F. Peel zeigte an, er werde am nächsten Donnerstage im Subsidien⸗Comité die Votirung des Kriegs⸗ Budgets beantragen. Lord Palmerston erhob sich hierauf, um nach einigen für den Sprecher des Hauses, Herrn Shaw Lefebre, sehr schmeichelhaften Worten folgenden Antrag zu stellen: „Das Haus drückt dem Sprecher seinen Dank aus für die hervorragenden und ausgezeichneten Dienste, welche er waͤhrend seiner beinahe 18jäͤhrigen Amtsführung geleistet hat. Er kann davon überzeugt sein, daß das Haus den Eifer und die Geschicklichkeit, womit er seine Pflichten als Sprecher unter Umständen, die unerhörte Arbeit und Anstrengung erheischten, er⸗ fuͤllt hat, vollständig zu würdigen weiß, und daß das Haus im höchsten Grade die Festigkeit und Wuüͤrde anerkennt, womit er seine Privilegien aufrecht erhalten hat, so wie seine unermüdliche geschäftliche Thaͤtig⸗ keit, die Sorgfalt, welche er der Verbesserung der Geschäfts⸗Ord⸗ nung widmete, und die Höflichkeit und Milde, welche stets sein Verhalten auf dem Präsidentenstuhle auszeichneten und ihm die Achtung und Dankbarkeit jedes Mitgliedes des Hauses erwarben.“ (Lau⸗ ter und anhaltender Beifall.) Disraeli unterstützte den Antrag im Namen seiner Partei mit großer Wärme und zollte dem Takt und der Unparteilichkeit des Sprechers den glänzendsten Tribut. Nachdem noch Lord J. R. ussell für den Antrag gesprochen hat, wurde derselbe ein⸗ stimmig unter lauten Beifallsbezeugungen angenommen. Der Sprecher Herr Shaw Lefevre, drückte seinen Dank über die ihm zu Theil gewor⸗ dene Ehre aus. Während er das Haus anredet, entbloͤßen die anwesen⸗ den Parlamentsmitglieder ihre Haͤupter, ein Zeichen der Ehrerbietung, welches gewöhnlich nur bei Gelegenheit der Anwesenheit der Königin, oder bei Verlesung einer königlichen Botschaft dargebracht wird. Lord Palmer⸗ ston stellte hierauf folgenden Antrag: „Das Haus ersucht Ihre Majestät in einer unterthänigen Adresse, dem sehr ehrenwerthen Tharles Shaw Lefevre, Sprecher dieses Hauses, huldreichst ein auffallendes Zei⸗ chen ihrer Königlichen Gunst zu verleihen für die von ihm waͤhrend des langen und wichtigen Zeitraumes, in welchem er mit so ausge⸗ zeichneter Geschicklichkeit und Redlichkeit (integrity) den Präsidenten⸗ Stuhl dieses Hauses einnahm, seinem Vaterlande geleisteten großen und hervorragenden Dienste. Das Haus ertheilt Ihrer Majestät die Verficherung, daß es für alle Ausgaben, welche Ihre Majestät etwa für diesen Zweck bewilligen wird, einsteht“ Nachdem Sir J. Paking⸗ ton (Oppositions⸗Mitglied) den Antrag unterstützt hat, wird derselbe ein⸗ stimmig angenommen. Das Haus konstituirte sich hierauf als Comité, um über die Ein kommensteuer⸗Bill zu berathen. Ein Amendement Sir F. Kelly'’s, welches darauf abzielt, für das nächste Jahr den Steuersatz auf 5 D. statt auf 6 D. fürs Pfd. Sterl. festzusetzen, wurde vercoveh. 8 enthch bss Agfozösesen W. Williams, Einkommen lter. . er Steuer zu befreien, wurde glei Die Bill geht hierauf durchs 1.; eern. Aus London, 11. März, Abende, wird telegraphirt: „Lord Palmerston hat die ihm von dem londoner Handelsstande ange⸗ botene Kandidatur für die City von London abgelehnt und erklärt,

es sei sein Wunsch, auch in ukunft Tiverton im Hause der Ge-

meinen zu vertreten.“

12. März. Lord John Russell hat sein Wahl⸗Pro⸗

gramm für die City von London veröffentlicht. Er werde sich hier um die Wiederwahl bewerben, ungeachtet das Wahl⸗ Comité ihn ausgeschlossen habe. Bis ketzt sei indeß die Zeit noch nicht ge⸗

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kommen, um das von ihm bei den wiener Friedens⸗Konferenzen beobachtete Verhalten genügend erläutern zu fönnen. Der „Adver⸗ tiser“ bekämpft, die „Daily News“ unterstützen die Bewerbung Lord John's. S ä

Paris, 11. Maͤrz. Der Senat hat den um Präsidenten und Berichterstatter der mit 'schen Dotation beauftragten Kommission er⸗ nannt. Moniteur“ meldet, daß die Dampf⸗Fregatte „Asmodée“ vorgestern mit Occupations⸗Truppen aus Griechenland zu Toulon eintraf, und daß daselbst am nämlichen Tage ein Dampf⸗ Aviso anlangte, der eine an den hyerischen Inseln gescheiterte fran⸗ zösische Brigg im Schlepptau hatte. Fürst Danilo soll wenig Aus⸗ sicht haben, unsere Regierung dahin zu bestimmen, daß sie seinem Plane, sich von Frankreich, England und Rußland die erbliche Fürstenwürde von Montenegro gewährleisten zu lassen, ihren Bei⸗ stand zusage. Auf der Orleans⸗Eisenbahn sind vorgestern Abends zwei Güterzüge auf einander gestoßen; einige Angestellte sollen schwer verletzt worden sein; ein anderer Unfall, der gestern Mor⸗ gens auf der Bahn nach Havre sich begab, lief ohne Unglück ab. Die Kommission zur Vertheilung der Beiträge für die Ueber⸗ schwemmten wird zu einer zweiten Vertheilung schreiten. Außer den schon empfangenen 10 pCt. des erlittenen Verlustes, der auf

140 Millionen Fr. angegeben wird, empfangen die Betroffenen jetzt

Spanien. Eine Depesche aus Madrid vom 9. März

lautet: „Das Gerücht von dem Rücktritte des spanischen Botschaf⸗

ters zu Paris ist unbegründet. Der Königliche Rath stimmt für

die Vorlegung des Grenzvertrages zwischen Frankreich und Spanien

an die Cortes.“ Eine zweite Depesche vom 10. März meldet: „Das Journal „La Espana“ sagt, daß die französische und die

englische Regierung offen das Recht Spaniens anerkennen, für den Fall eines Krieges gegen Mexiko die Neutralität der Vereinigten Staaten von Nordamerika beanspruchen zu dürfen.

Italien. Das in Neapel am Zten d. erschienene „Gior-⸗

nale“ theilt mit, daß seitens der Regierung ausgedehnte Begnadi⸗ gungen und viele Strafverminderungen erfolgt seien.

änderung des Ministeriums gemeldet. Achmet Pascha hat das Portefeuillr des Innern, Abdel Halim Pascha das des Krieges und Mustapha Bey das der Finanzen erhalten. Alle drei haben eine europäische Erziehung genossen.

Asien. Die Ueberlandspost ist in Triest den 12. März eingetroffen und bringt Nachrichten aus Bombay bis zum 16. Fe⸗ bruar. Danach war Colonel Jacob mit einem Regimente In⸗ fanterie und 1000 Mann Kavallerie nach dem persischen Meerbusen abgegangen. Dost Mohamed war gegen General Lawrence willfährig gewesen und hatte die Errichtung einer Residenzschaft

zu Kandahar genehmigt. Aus China wird nichts Neues berichtet, die Lage Hong⸗

kongs war unverändert.

. London, Donnerstag, 12. März, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In heutiger Nachtsitzung des Oberhauses wurde über die Kriegs⸗ führung in China debattirt. Der Staatssecretair des Krieges, Lord Panmure, erklärte, daß ein Kommissarius in Begleitung von Kanonenbooten und Truppen nach China abgehe; derselbe werde zuerst auf friedlichem Wege die Erfüllung der Verträge fordern. Im Unterhause wurden die Voranschläge für die Armee

unbeanstandet votirt.

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Buenos⸗Ayres: „Geogra⸗ phisch interessant und für die Entwickelung der vier argentinischen Pro⸗ inzen Santa Fé, Santiago, Tucuman und Salta, so wie des Distrikts on El Chaco von außerster Wichtigkeit war die Schiffbarkeit des Rio

alado (Nebenfluß des Parana), bisher in keiner Weise genügend fest⸗

estellt. Erst jetzt ist dieser Strom, welcher die Verbindung mit dem La Plata und somit die Wasserstraße nach Buenos⸗Ahres vermittelt, durch eine Expedition des argentinischen. Generals Taboa und zweier Englän⸗ der, der Herren Page und Murdaugh. näͤher erforscht worden. Die Expedition schiffte sich ein an dem 14 Leguas von Santiago del Estero

elegenen Ort Sepulturas und erreichte stromabfahrend Santa Fdê. Die Strecke von hier bis Sandia Paso, 300 englische Meilen strom⸗ aufwärts, in gerader Linie gemessen, ist zu jeder Jahreszeit mit 6 bis 7 ½ Fuß Wasser schiffbar: die einzige flache Stelle mit 6 Fuß Wasser findet sich bei Estero des Bracho. Von Dezember bis Juni stehen der Schifffahrt weiter hinauf selbst bis Miraflores keine Hindernisse im Wege. Ein Dampfschiff würde vom La Plata bis Sepulturas etwa 14 Tage brauchen. Für die Negierung sind diese Thatsachen sehr wichtig, insofern es sich darum handelt, die räuberischen Einfälle der Indianer aus dem

Gran Chaco zu unterdrücken. Denn da diese unvermeidlich an drei be⸗- S

stimmten Stellen den Salado passiren muͤssen, so bedarf es nur der An⸗ legung dreier kleiner Forts an eben diesen Punkten, deren Verbindung unter sich und mit Santa durch den Strom gegeben ist, während be- reits 200,000 Dollars für anderweitige Vertheidigungs⸗Anstalten der

Tomsstraße angesetzt waren, die sich doch ungenügend erwiesen hätten.

Statistische Mittheilungen.

Berlin, 13. März. Der diesjährige Etat ür die geistliche, Unterrichts⸗ und S., dc8 e eg sa hat die . auf 88,548 Rthlr., die dauernden Ausgaben, einschließlich 136,925 Rthlr. künftig wegfallender Ausgaben, auf 3,560,703 Rthlr., und die außer⸗ ordentliche einmalige Ausgabe auf 539,343 Rthlr. angesetzt, so daß gegen das Jahr 1856 an Einnahme mehr 1328 Rthlr., an dauernder Ausgabe mehr 38,644 Rthlr. und an einmaliger außerordentlicher Ausgabe weni⸗ ger 61,717 Rthlr. in Ansatz gebracht worden find.

Bei den Ausgaben für den katholischen Kultus sind zur Aus⸗

stattung der Bisthümer und der zu denselben gehörenden Institute 353,214 Rthlr. ausgeworfen, mit einem Mehr von 1560 Rthlr. gegen das Vorjahr. Diese 1560 Rthlr. sollen zur vollständigen Dotirung des Bisthums Ermland gewäͤhrt werden. Zur Erläuterung dieser Forderung bemerkte der Herr Regierungs⸗ Kommissarius in der Budget⸗Kommission des Abgeordnetenhauses, daß die Feststellung des Etats der Diözese Erm⸗ land nicht gleichzeitig mit der Aufstellung der Etats für die übrigen Dibzesen erfolgt ist, vielmehr bis nach dem Tode des damaligen Bischofs, Joseph, Prinzen zu Hohenzollern, welcher im Genusse seiner bis⸗ herigen Einkünfte belassen wurde, vorbehalten blieb, wie dies in der Bulle de salute animarum auch ausgesprochen worden ist. im Jahre 1837 erfolgten Tode desselben wurde demgemäß zur Fest⸗ stellung des Etats geschritten, wobei die folgenden Bischöfe v. Hatten und Dr. Geritz zugezogen und deren Wünsche vollständig berücksichtigt wurden. Der sonach regulirte Dotations⸗Etat wurde unterm 11. Januar 1840 von des Koͤnigs Majestät vollzogen; später sind jedoch von dem Römischen Stuhle in Beziehung auf die persönlichen Einkünfte des Bi⸗ schofs, oder der sogenannten Mensa episcopalis und der Dotation des Kapitals der Frauenburger Kathedrale dagegen Einwendungen erhoben worden, welche zu langwierigen Verhandlungen Anlaß gaben, und welche erst gegenwärtig zum Abschluß gediehen sind.

In dem diesjaͤhrigen Etat des Unterrichts⸗Departements findet sich fuͤr temenke en die Summe von 217,337 Rthlrn., mit einem Mehr gegen das Vorjahr von 11,805 Rthlrn. ausgeworfen. Als neue

Ausgaben sind zum Ansatz gebracht: Türkei. Aus Alexandrien wird vom 7ten d. eine Ver⸗

a) an Zuschüssen zur Erhaltung bereits bestehender oder Errichtung neuer Schulstellen in den Regierungs⸗Bezirken: Königsberg 155 Rthlr., Posen 584 Rthlr., Bromberg 135 Rihlr., Stettin 650 Rthlr., Köslin 30 Rthlr., Potsdam 258 Rthlr., Köln 150. Rthlr., Koblenz 60 Rthlr., Düsseldorf 100 Rthlr., Trier 256 Rthlr., zusammen 2378 Rthlr., und zwar für evangelische Schulstellen 1671 Rthlr. und für katholische

707 Rthlr.

b) Zur Verbesserung der Lehrer⸗Besoldungen in den Regierungs⸗ bezirken: Königsberg 371 Rthlr., Marienwerder 20 Rthlr., Posen 71 Rthlr., Bromberg 504 Rthlr., Stetiin 16 Rthlr., Köslin 2000 Rthlr., Breslau 510 Rthlr., Liegnitz 40 Rthlr., Oppeln 25 Rthlr., Potsdam 298 Rthlr., Magdeburg 89 Rthlr., Erfurt 631 Rthlr., Minden 242 Rthlr., Koblenz 3957 Rthlr., Düsseldorf 60 Rthlr., Aachen 390 Nthlr., Trier 356 Rthlr., zusammen 9580 Rthlr., und zwar für Lehrer an evangelischen Schulen 5078 Rthlr., für Lehrer an katholischen Schulen 4502 Rthlr.

Bei Gelegenheit der Erörterung dieses Ausgabepostens im Schooße der Budget⸗Kommission des Abgeordnetenhauses wurde von dem H Regierungs⸗Kommissarius nachrichtlich bemerkt, daß in Folge der Ministe⸗ rial⸗Erlasse vom 6. März 1852 und 9. Mai 1856 an Gehaltsverbesse⸗ rungen für Elementarlehrer folgende Summen bewilligt und gegeben worden sind: aus Mitteln der Verpflichteten im Jahre 1852 33,405 Rthlr., im Jahre 1853 48,460 Nthlr., im Jahre 1854 65,136 Rthlr., im Jahre 1855 36,023 Rthlr., im Jahre 1856 17,433 Rthlr., und aus Staatsmitteln in denselben Jahren respektive 229 Rthlr., 558 Rthlr., 16,413 Rthlr., 9307 Rthlr. und 5023 Rthlr. Für das Jahr 1857 sind aus Staatsmitteln zum Etat gebracht 9580 Rthlr.

Unter der einmaligen und außerordentlichen Ausgabe für Kultus und Unterricht ist zur Einrichtung des Schlosses zu Oranienburg zu einem zweiten Schullehrer⸗Seminar für den Regierungsbezirk Potsdam eine erste Rate von 20,000 Rthlr. ausgeworfen. Im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Potsdam, für we in Schullehrer⸗Seminar besteht, ist nämlich ein so großer Mangel an Sch . 8 daß eine bedeutende Zahl von Schulstellen unbesetzt bleiben muß. Wäh⸗ rend der genannte Bezirk 80 90 Kandidaten läbrlich bedarf, liefert das vorhandene Seminar zu Köpenick deren nur 40 50. Die Errichtung eines zweiten Seminars ist daher ein unabweisbares Bedürfniß. Die Kosten der baulichen Einrichtung des Schlosses, so wie der Anschaffung der nöthigen Geräͤthe und Utensilien sind nach den von technischen Bau⸗ behörden revidirten Anschlägen auf 50,693 Rthlr. festgestellt. Zur Erweiterung der Gebäude des katbolischen Schullehrer⸗Seminars zu Graudenz sind 4464 Rrhlr. bestimmt Die in diesem Seminar be⸗ stehenden, durch Lokalverhältnisse bedingten Einrichtungen wirken sehr nachtheilig auf ⸗den Fleiß, die Einheit der Lebensordnung der Seminaristen und auf die Handhabung der Disziplin. Die Beseitigung der vorhan⸗ denen Uebelstände ist nur durch bauliche Veränderungen in den Seminar⸗ Gebäuden herbeizuführen. Zur Vollendung der Bauten beim Schul⸗ lehrer⸗Seminar und Waisenhause zu Bunzlau sind 5526 Rthlr., und zur Deckung der Mehrausgaben bei dem Bau des Seminar⸗Ge⸗ bäudes zu Steinau 5293 Rthlr. in Ansatz gebracht.

Bei Gelegenheit der Budget⸗Berathung pro 1856 kam in der Kom⸗

dnetenhauses zur Sprache, daß bei Aufnahme einer Seminar⸗Einrichtung auf den Etat es nicht genüge⸗

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