kichen Museum sind an jedem Montatz und Sonnabend, di Ganminngen der antiken Basen, gebrannten Thon⸗Werke und Bronzen im Antiquarium, ebendaselbst an jedem Mittwoch, mit Ausschluß der Feiertage, dem Besuche des
blikums geöffnet; und zwar vf 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr,
“ in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uuhr.
Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in die genannten Abtheilungen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter 10 Jahren werden gar nicht zugelassen, Unerwachsene aber nur in Begleitung älterer Personen.
2) Den Galerie⸗Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen. Beerlin, den 31. März 1857.
General⸗Direction der Königlichen Museen
Bekanntmachung vom 21. März 1857 — betref⸗ fend die Verloosung von Prioritäts⸗Aetien Ser. I. und II. der Niederschlesisch⸗Maͤrkischen
Die am 1. Juli d. J. zu tilgenden Prioritäts⸗Actien Ser. I. nd II. der Niederschlesisch⸗Mäͤrkischen Eisenbahn, und zwar: 184 Stück Ser. J. à 100 Rthlr. und ““ 145 „»„ »„ II. à 62 ½ » ö werden am 15ten k. M., Vormittags 10 Uhr, in unserem Sitzungszimmer, Oranienstraße Nr. 92, im Beisein eines Notars öffentlich durch das Loos gezogen und demnächst bekannt gemacht werden. v1“ Berlin, den 21. März 1857. E
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschu d Natan. Gamet. Robiling. Guenther
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Angekommen: Se. Excellenz der Ober⸗Burggraf im König⸗ eich Preußen, von Brünneck, von Lichtenow.
Der General⸗Major und General à la suite Sr. Majestät des Königs, Militair⸗Bevollmächtigter bei der Königlichen Gesandt⸗ chaft in St. Petersburg, von Ruvolphi, von St. Petersburg.
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8 Berlin, 30. März. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Regierungs⸗Assessor von Rosen zu Koblenz die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Dänemark
Majestät ihm verliehenen Ritter⸗Kreuzes des Danebrog⸗Ordens u ertheilen. 8 8 1u16“*“ 1 “ zu erth ö 111114“*
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Preußen. Charlottenburg, 29. März. Des Königs Majestät fuhren gestern früh 8 Uhr nach Berlin, woselbst Aller⸗ hoͤchstdieselben im Kgl. Schlosse verschiedene Vorträge empfingen. Um 11 ÜUhr nahmen Allerhöchstdieselben die Parade des Kaiser Ale⸗ xander Gren.⸗Regts., des Garde⸗Schützen⸗Bataillons und der Garde⸗ Pionier⸗Abtheil. ab, begaben Sich in das Prinzessinnen⸗Palais zu Ihrer Durchlaucht der Färstin von Liegnitz, woselbst auch Ihre Majestät die Königin und die Ksniglichen Prinzessinnen anwesend waren, nahmen dort das Dejeuner ein und kehrten hierauf nach dem Schlosse zurück, wo die Vorträge fortgesetzt wur⸗ den. Um 3 ⅛ Uhr fand bei J. J KK. Majestäten im Sternsaale ein militairisches Diner statt, nach welchem Allerhöchstdieselben nach Charlgttenburg zurückfuhren. Heute wohnten Ihre Majestäten der König und die Königin dem vom Hofprediger von Hengstenberg in der Schloßkapelle hierselbst gehaltenen Gottes⸗ dienste hei, Um 4 Uhr war bei Allerhöchst denselben Familientafel.
Berlin, 30. März. Auf der Tages⸗Ordnung der (Atsten) Sitzung des Abgeordnetenhauses am 28sten d. M. stand die
ortsehung der Berathung über den Gesetz⸗Entwurf betreffend die rhöhung des Salzverkaufepreises von 12 Thalern auf 15 Thaler für die Tonne von 405 Pfund. Der §. 1 des Gesetzes,
mit welchem zugleich die allgemeine Debatte verbunden war, lautet:
„Das zum inlanhischen
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durch Königliche Verordnung zu bestimmenden Zeitpunkte ab in allen denjenigen Landestheilen, in welchen nicht, ihrer abgesonderten Lage wegen, ein geringerer Salzpreis stattfindet, aus den oͤffentlichen Ver⸗ 8 kaufsstellen zu dem Preise don 15 5 fuüͤr die Tonne von 405 Pfd. verkauft werden. Nach Einführung des Zollgewichts als allgemeines Landesgewicht (Geseß, vom 17. Mai 1856 — Geseß⸗Sammlung Seite 545) werden 380 Pfv. Zollgewicht Salz für 15 thlr. verkauft. In Betreff der ermäßigien Preise, für welche das Salz zur Viehfütterung und zum Gebrauche bei einigen inländischen Gewerben abgelassen wird, wird durch das gegenwärtige Gesetz in den bestehenden Anordnungen
Nachdem sich zuerst der Abgeordnete von Bardeleben gegen das Gesetz erklärt, der Regierungs⸗Kommissarius, Geh. Rath Scheele, 8 sowie der Minister⸗Präsident dasselbe vertheidigt, wurde der Schluß der Debatte angenommen. Ein zu dem §. 1 gestelltes Amende⸗ ment des Abgeordneten Schier lautet: Das Haus der Abgeordne⸗ ten wolle beschließen, dem §. 1. folgenden Zusatz beizufügen: „Auch soll eine Salzverbrauchs⸗Kontrole in denjenigen Bezirken, in wel⸗ chen solche gegenwärtig nicht besteht, nur dann eingeführt werden, wenn die Bißerenz zwischen dem Preise des inländischen Salzes und dem Salzpreise des betreffenden Nachbarlandes mindestens Vier trägt.“ Durch Aufstehen und Sitzenbleiben erklären sich für das Amendement 164 Abgeordnete (darunter auch die sämmtlichen Mi⸗ nister), und gegen dasselbe 144 Abgeordnete. Ueber den ganzen mit
mung vorgenommen. Dafür erklärten sich 164 Abgeordnete, da⸗ gegen 150 Abgeordnete. Der Paragraph ist somit angenommen.
Bei der ferneren Diskussion wurde der §. 2 des Gesetzes auf An⸗
trag des Abg. Schier, dem das Ministerium zustimmte, gestrichen.
Der §. 3 wurde nach kurzer Debatte mit einem Amendement dessel⸗
ben Abgeordneten angenommen und lautet jetzt:
„Wird Salz beim Transport in den Grenzbezirken, in welchen die
Verbrauchs⸗Kontrole bereits gegenwärtig besteht, ohne die vorschrifts⸗
mäßige Bezettelung angetroffen, oder stimmt der Transport hinsichtlich des
vorgeschriebenen Weges oder der vorgeschriebenen Zeit oder hinsichtlich
der Menge mit der Bezettelung nicht uͤberein, so findet die Strafe der Contrebande — §. 1 des Zoll⸗Strafgesetzes vom 28 Januar 1838, Ge⸗
setzsammlung Seite 78 — statt. Weiset jedoch der Angeklagte vollständig
nach, daß er eine Contrebande nicht habe begehen können oder wollen;
so tritt nur eine Ordnungsstrafe von 1 bis 10 Rthlr. ein.“
Sachsen. Weimar, 27. Maͤrz. Der Rechtsgesetzgebungsaus⸗ schuß unsers Landtags hat seinen Bericht über die von ihm beantragte Ablehnung der Revision des Wahlgesezes veroͤffentlicht. Er bemerkt darin zuvörderst, daß, wenn auch die Majorität in dem Resultate einig war, doch die Motive verschieden seien, indem ein Theil unbedingt an den Grundsätzen des Wahlgesetzes von 1848 fest⸗ halte. Andererseits habe man gerade vom konservativen Standpunkte aus sich gegen eine Abänderung des vor wenigen Jahren gegebenen Wahlgesetzes erklären zu müssen geglaubt. Im Uerrigen sehe der Ausschuß durchaus nicht in dem größern oder geschlossenen Grund⸗ besitz eine Gewähr für ein besonnenes Festhalten an dem Bestehen⸗ den und müsse auch glauben, daß schon die allgemeinen Wahlen auf eine geeignete Kraft an der Landesuniversität reflectiren würden. Aus diesen Gründen glaube er sich gegen die Vermehrung der Vertretung aus der Klasse des großen Grundbesitzes, gegen die Beschränkung des Wahlrechts derselben auf den Besitz eines ge⸗ schlossenen Gutes und gegen eine besondere Vertretung der Landes⸗ Universität erklären zu müssen. (Dr. J.)
Gotha, 27. März. Gestern übergab der Minister dem noch vom vorigen Gesammtlandtage her functionirenden Ausschuß das von Lübeck eingetroffene Erkenntniß hinsichtlich der Einführung der neuen Justizorganisation. Nachdem dieselbe vom letz⸗ ten vereinigten Landtage zu Ende berathen und angenommen war, behaupteten bekanntlich die koburger Abgeordneten, das Gesetz be⸗ dürfe noch der Zustimmung der beiden Einzellandtage. Da diese Ansicht vom Ministerium nicht getheilt wurde, geschah in Folge einer Verfassungsbestimmung die Aktenversendung, und das Oberappellations⸗
ericht der freien Städte hat nach Jahresfrist sich für die ministerielle nsicht entschieden. Nach erfolgter Entscheidung wird nun die Organisation der neuen Justizeinrichtungen nicht auf sich warten lassen dürfen, da das Gesetz selbst nebst Ausführungsverordnung fertig vorliegt und die zunüchst erforderlichen Geldmittel bereits bewilligt wurden. Wir werden künftig Oeffentlichkeit, Mündlichkeit und Geschworene haben; ferner Einzelrichter, zwei Kreisgerichte in Koburg und Gotha und ein Appellationsgericht in Gotha. Jedoch ist damit die Trennung der erstinstanzlichen Justizpflege von der Verwaltung noch nicht ausgesprochen. (L. Z.) 1.
Waldeck. Arolsen, 26. März. Die Ständekammer ist endlich noch zu einem Entschlusse hinsichtlich der Holzfrage ge⸗ langt. In der gestrigen Sitzung vereinigte sich dieselbe zur An⸗ nahme des Wirths'schen Antrags, dahin gehend, die Sache vor⸗ erst und bis auf Weiteres auf sich beruhen zu lassen und gegen den Erlaß der Verordnung vom 20. September 1855, so wie gegen die öffentlichen Versteigerungen und alle aus der Verordnung her⸗ fließenden Folgen feierlichen Protest zu erheben und Rechtsverwah⸗
rung einzulegen. Folgeweise verweigerte die Kammer denn auch
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und Vorschrifzen nichts Fenens 8
Thaler Funfzehn Silbergroschen für die Tonne zu 405 Pfund be-
diesem Zusatz verbundenen Paragraphen wurde namentliche Abstim-⸗
der betreffenden Einnahmeposition im Budget magen des aus den hitte eengen zu erzielenden Mehrertrags ihre Sanction. (West⸗ al. Ztg.)
Flanefurt, 28. März. Iu der dars sscrennes vom 26. März d. J. legte das Präsidium das Abberufungsschreiben des bisherigen Königlich spanischen Ministerresidenten Herrn von Estrava, an dessen Stelle Don Cayo Quinnones de Leon Marquis de San Carlos in gleicher Eigenschaft bei dem Bunde beglaubigt werden wird, vor, und es wurde das Prästdium ermäͤchtigt, ge⸗ dachtes Abberufungsschreiben in gewohnter Weise zu beantworten. Die Gesandten von Baiern und Württemderg überreichten eine, vorbehaltlich allerhöchster Ratification, zur Regelung der Personal⸗ verhältnisse bei der Genie⸗Direction der Bundesfestung Ulm durch Bevollmächtigte ihrer höchsten Regierungen abgeschlos⸗ sene Uebereinkunft zur Gutheißung, nach Einvernehmung der Militair⸗Kommission, an welch' letztere dieselbe hiernach überwiesen wurde. Die Anzeige, daß eine Streitsache zweier Regierungen wegen einer Darlehnsforderung, welche bei der Bundesversammlung zur Vermittlung anhängig war, durch Vergleich gütlich beigelegt worden ist und damit auch hier ihre Erledigung gefunden habe, wurde mit Befriedigung zur Kenntniß genommen. Im Vollzuge des Beschlusses vom 29. Januar l. J., den Stand deo Bundes⸗ heeres betreffend, ließ eine Regierung eine Erklärung in Bezug auf die hinsichtlich ihres Contingentes in dem Beschlusse enthalte⸗ nen Bemerkungen zu Protokoll geben, und es wurde diese Erklä⸗ rung an die Militair⸗Kommission überwiesen. Der Militair-⸗Aus⸗ schuß erstattete Vortrag über die Verwaltung der Bundesfestung Ulm im verflossenen Jahre und über deren Erfordernisse im Jahr 1857, und auf Vortrag der Reclamations⸗Kommission wurde schließ⸗ lich ein Gesuch mehrerer Besitzer vormals königlich westfälischer Zwangs⸗Anlehens⸗Obligationen, im Hinblick auf die bereits in Mitte liegenden, diesen Gegenstand betreffenden mehrfachen Bundes⸗ beschlüsse abweislich beschieden. (Fr. Bl.)
Nassau. Wiesbaden, 27. März. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer machte Präsident Wirth den Vorschlag, eine Deputation an den Herzog abzuordnen, um demselben für die dem Landtag gemachte Mittheilung in Betreff der Verlobung und bevor⸗ stehenden Vermählung der Prinzessin Sophie zu Nassau mit dem Prinzen Oscar von Schweden zu danken und gleichzeitig dem Herzog die tiefe Theilnahme der Versammlung an vgen Ereignisse auszu⸗ sprechen. Hierauf wurde die Deputation durch das Loos bestimmt. — Der Herzogliche Regierungs⸗ Kommissair übergab der Kammer zur Berathung: das provisorische Jagdgesetz vom 20. September 1855. (Nass. Ztg.)
Sesterreich. Wien, 29. März. Die heutige „Wiener Ztg.“ veröffentlicht amtlich: „Se. K. K. Apostolische Majestät haben Sich bestimmt gefunden, Allerhöchstihre Gesandtschaft am Königlich sardinischen Hofe von dort abzuberufen. Die Königlich preußische Gesandtschaft in Turin hat in Folge des mit dem König lich preußischen Hofe diesfalls gepflogenen Einverständnisses es über nommen, die Interessen der Kaiserlich österreichischen Staatsange⸗ hörigen im Königreiche Sardinien vorkommendenfalls zu vertreten.
Verona, 27. März. Se. Majestät der König Ludwig von Baiern ist, von Botzen kommend, hier eingetroffen.
Niederlande. Haag, 24. März. Die heutige „Staats⸗ Zeitung“ enthält eine Einladung an niederländische Konkurrenten, dem Ministerium der Kolonieen ihre Angebote einzusenden für die Herstellung einer monatlichen Paketfahrt nach und von Indien, mittels Segel⸗Klipperschiffe mit Auxiliär⸗Dampfkvaft. Unter den Bedingungen, welche seitens der Regierung gestellt worden, ist auch die, daß sowohl die Hin⸗ als die Zurückreise innerhalb 60 Tage vollbracht werden muß, was also die gewöhnliche Dauer der Reise um fast die Hälfte abkürzt. Jeden Monat soll ein Schiff sowohl von hier als von Java absegeln. Der Kontrakt soll auf zehn Jahre abgeschlossen, wenn aber der Suez⸗Kanal in⸗ nerhalb dieses Zeitraums vollendet werden sollte, modifizirt werden können. — Den Mitgliedern der Zweiten Kammer wurde dieser Tage ein Gesetz⸗Entwurf zugesandt, welcher den auf den Ein⸗ nahme⸗Etat des Jahres 1855 zu bringenden reinen Ueberschuß aus den Kolonial⸗Mitteln definitiv regelt und auf 14,547,850 Fl. festsetzt. Aus den Beilagen erhellt, daß die im genannten Jahre für Rechnung der Regierung verkauften Kolonial⸗Produkte einen Reinertrag von 49,986,204 Fl. lieferten, wovon 35 Millionen für Bedürfnisse der Kolonieen verwandt wurden. (Köln. Ztg.)
Belgien. Brüssel, 27. März. In der heutigen Kammer⸗ Sitzung fand die Abstimmung im Ganzen über die Modifica⸗ tionen des Zolltarifs statt; 61 Mitglieder erklärten sich da⸗ für, 14 enthielten sich der Abstimmung. Die Osterferien werden am 5ten k. M. beginnen und bis zum 21sten fortdauern. — Der Senat diskutirte heute das Budget der öffentlichen Bauten.
Großbritannien und Irland. London, 28. März. Die Parlaments⸗Wahlen für die City von London sind be⸗ endigt. Die vier glücklichen Kandidaten sind: Lord John Russell, Baron Lionel v. Rothschilv, Sir James Duke und Crawfurd. Der
fünfte Bewerber, Herr Raikes Currie, siel mit seiner Kandidatur
.
durch. Lord John Russell erhielt 7425, Baron Rothschtlb 7236, Sir James Duke 7082, Crawfurd 6088 und Currie 4772 Stim⸗ men. In Manchester sind Milner Gibson und Bright gegen eine feindliche Majorität von mehr als 2000 Stimmen erlegen. Auch Cobden war in Huddersfield unglücklich, indem er mit einer Majorität von 246 Stimmen geschlagen wurde. In Salford hat Armitagt ein aͤhn⸗ liches Schicksal gehabt; eine sehr große Majorität sprach sich gegen ihn aus. Zu Carlisle ist Sir J. Graham mit einer Majorität von nur 16 Stimmen wieder gewählt worden. Tamworth hat Sir Robert Peel aber⸗ mals zu seinem Vertreter im Parlamente gewählt, und die Universität Oxford wird nach wie vor durch Herrn Gladstone vertreten wer⸗ den. Als Bewerber für Lynn ist Lord Stanley aufgetreten und hat vor den dortigen Wählern eine sehr freisinnige Rede gehalten. In Tiverton sind Lord Palmerston und Herr Heatheoat ohne Opposttion wieder gewählt worden. Ursprünglich hatte ein konser⸗ vativer schottischer Baronet, Sir J. Heron Maxwell, die Absicht, gegen einen der beiden Herren in die Schranken zu treten, fand es jedoch später gerathen, sich in keinen Wahlkampf einzulassen. Als die Wiedererwählung der beiden Abgeordneten verkündigt wor⸗ den war, hielt der Premier eine längere Ansprache an die An⸗ wesenden.
Der „Morning Post“ zufolge ist bereits das Ergebniß von 130 Wahlen bekannt. Unter den Gewählten befinden sich nach An⸗ gabe des erwähnten Blattes 83 Liberale, 16 Liberal⸗Conservative und 31 Conservative.
Der „Globe“ giebt die Zahl der bis jetzt gewählten Liberalen auf 99, die der Conservativen auf 43 an.
Wie der „Globe“ meldet, ist Admiral Sir Richard Saunders Dundas an Stelle des zum Kommissar des Hospitals von Green wich beförderten Admirals Richards zu einem der Lorde der Admi⸗ ralität ernannt worden.
— 29. März. Sämmtliche Mitglieder der Regierung sind wieder gewählt worden. Layard und Morley, zwei Hauptverfechter der „administrativen Reform“, sind durchgefallen. In Liverpool wurden Horsfall und Ewart, in Dover Herr B. Osborne und in Sheffield Roebuck gewählt. In den Burgflecken, wo das Ergebniß der Wahl noch zweifelhaft ist, scheint sich die Wagschale im Ganzen auf die Seite der Regierung zu neigen.
Dem ministeriellen „Observer“” zufolge wird Lord Cowley, der britische Gesandte am pariser Hofe, den Titel als Earl erhalten.
Frankreich. Paris, 27. März. Die schon nach ihrem wesentlichen Inhalte mitgetheilte Note des „Moniteur“ bezüglich des Bischofs von Moulins lautet:
Mehrere ausländische Journale, durch den Parteigeist verblendet oder durch uͤbelwollende Korrespondenzen getäuscht, haben die gegen den Bischof von Moulins gerichtete Untersuchung vor dem Staatsrathe als die Wirkung politischen Grolls dargestellt. Es wäre der Negierung Sr. Maäjestät unwürdig, derartige Insinuationen zu erörtern, die mit ihren Gesinnungen der Weisheit und Loyalität so sehr im Widerspruche stehen. Die Wahrheit — und das ganze Land kennt sie — ist, daß der wegen Mißbrauchs belangte Praͤlat in seinem Sprengel durch ein unkluges Ver⸗ fahren tiefe Abneigung erweckt und auf diese Weise die Interessen der Religion und jene der öffentlichen Ordnung gefaͤhrdet hat.
Die Bevölkerung des Departements des Allier hat sich beunruhigt, und ihre höchstgestellten und ehrenhaftesten Vertreter haben nicht gezögert, sich ihren Beschwerden anzuschließen. Der Kaiser selbst hat zwei von mehr als 3000 Einwohnern in der einzigen Stadt Moulins unterzeich⸗ nete Petitionen empfangen, und diese Petitionen zeugen für die ernsten Zerwuͤrfnisse, die zwischen dem Bischofe und seinen Diözesanen bestehen. Die Regierung hatte im Angesichte ernster Klagen und tadelnswerther Handlungen eine Pflicht der Ueberwachung und des Schutzes zu erfüllen. Sie hat daher des einzigen Weges der Protestation sich bedient, der durch unsere organischen Gesetze konsakrirt ist, wäbrend sie gleichzeitig den päpst⸗ lichen Stuhl von der Sachlage benachrichtigte. Sie hat ohne Leiden⸗ schaft, wie ohne Schwäche gehandelt.
Die Rede, die Herr de Falloux bei seiner Aufnahme in die Akademie hielt und die Antwortrede des Herrn Brifaut werden heute vom „Monitenr“ veröffentlicht. — Das Gehalt des für St. Helena ernannten Konservators de Rougemont beträgt 12,000 Fr.
— Großfürst Konstantin wird gegen den 25. April hier eintreffen.
— 28. Marz. Fürst Danilo reist in der nächsten Zeit noch nicht nach London ab, sondern wird vorläufig hier bleiben, da un⸗ sere Regierung ihm versprochen haben soll, bei der Pforte zu er wirken, daß sie ihren hiesigen Botschafter mit den zur Verhandlung über die Frage von Montenegro erforderlichen Vollmachten versieht. — Der gesetzgebende Körper beschästigte sich in den letzten Tagen blos mit Gesetzentwürfen von öͤrtlichem Interesse. Uebermorgen wird er in seinen Büreaus die Berathung über das Budget beginnen und dieselbe wahrscheinlich schon am nächsten Tage be⸗ endigen. Die von ihm ernannte Prüfungs⸗Kommission von 14 Mitgliedern wird dann sofort an die Arbeit gehen und diese ohne Zweifel so beschleunigen, daß eine Verlängerung der Sessien nicht nöthig werden dürfte. — Gestern haben dahier etwa 40 po⸗ litische Verhaftungen stattgehabt; die davon Betroffenen sind an⸗ geblich Mitglieder einer geheimen Gesellschaft, die sich den Namen „Freirichter“ beigelegt hat. — Man erfährt, daß Herrn Buloz, der seit 27 Jahren, d. h. seit ihrer Gründung, Eigenthümer und