1857 / 80 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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digt. Auch andere britische Kriegs schisse haben mit den Dschunken mehrfach Kugeln zu wechseln gehabt. Das Macao⸗ oder Teatotum⸗ Fort, der Schlüssel der britischen Stellung, ist jetzt stark befestigt. Die Zahl sämmtlicher im Flusse besindlichen Kriegs⸗Dschunken wi d auf 1000 angegeben.

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11“]

Wien, Donnerstag, 2. April. (Wolff's Tel. Bur.) Eine auf außerordentlichem Wege hier eingetroffene Nachricht aus Kon⸗ stantinopel vom 1sten d. meldet, daß die englische Flotte am 31. März Konstantinopel verlassen habe und nach Malta abge⸗ segelt sei

5

Statistische Mittheilungen.

Nach amtlichen Notizen uͤber den Zu⸗ und Abgang durch Ein⸗ und Auswanderung im Unkreise der Provinz Brandenburg während des Jahres 1856 sind im Bezirk des Königlichen Polizei Präsidiums zu Ber⸗ Un eingewandert und mit Naturalisations⸗Urkunden versehen worden: 6 unter 14 Jahren, davon 3 männlichen, 3 weiblichen Geschlechts, 142

über 14 Jahren, davon 137 männlichen, 5 weiblichen Geschlechts, zu⸗ sammen 148 Personen, welche, so weit die Ermittelungen reichen, an Ver⸗ mögen 472,811 Rthlr. zugebracht haben. Ausgewandert find mit Ent⸗ lassungsscheinen 20 unter 14 Jahren, davon 9 männlichen, 11 weiblichen Geschlechts, 106 über 14 Jahren, davon 88 männlichen, 18 weiblichen Geschlechts, zusammen 126, wovon nachweisbar 28 über See weg. Im Regierungsbezirk Potsdam belief sich die Zahl der Eingewanderten, welchen Naturalisations⸗Urkunden berliehen wurden, auf 38 unter 14 Jahren, davon 20 männlichen, 18 weiblichen Geschlechts, 166 über 14 Jahren, davon 134 männlichen, 32 weiblichen Geschlechts, zusammen 204 Personen (57 mehr gegen das Vorjahr), welche erweislich an Vermögen 214,585 Rthlr. (155,270 Rthlr. mehr) zugebracht haben. Ausgewandert sind mit Entlassungsurkunden 415 unter 14 Jahren, davon 219 männ⸗ lichen, 196 weiblichen Geschlechts, 874 über 14 Jahren, davon 494 männ⸗ lichen, 380 weiblichen Geschlechts, zusammen 1289 Personen (685 mehr gegen das Vorjahr), welche, so weit die Ermittelungen reichen, an Ver⸗ moögen 112,395 Rthlr. (77,515 Rthlr. mehr) mitgenommen haben; 1242 sind erweislich davon über See fortgegangen, darunter 259 durch Ver⸗ mittelung konzessionirter Agenten oder Unteragenten. Im Regierungs⸗ Frankfurt sind eingewandert und mit Naturalisations⸗Patenten versehen worden: 4 unter 14 Jahren, davon 3 männlichen, 1 weiblichen Geschlechts, 53 über 14 Jahren, davon 49 männlichen, 4 weiblichen Ge⸗ schlechts, zusammen 57 Personen, welche erweislich 180,440 Rthlr. an Vermögen zugebracht haben. Ausgewandert sind mit Entlassungs⸗Urkun⸗ den versehen: 677 unter 14 Jahren, davon 320 männlichen, 357 weib⸗ lichen Geschlechts, 1210 über 14 Jahren, davon 679 männlichen, 531 weiblichen Geschlechts, zusammen 1887 Personen (gegen das Vorjahr 462 mehr), welche, so weit die Ermittelungen reichen, 221,655 Rthlr. an Ver⸗ mögen (93,855 mehr) mitgenommen haben. Ueber See sind davon aus⸗ gewandert 1831, darunter 533 durch Vermittelung konzessionirter Agen⸗ ten. Ohne Entlassungs⸗Urkunde sind erweislich in demselben Regierungs⸗ bezirk ausgewandert 35 Personen, davon 9 unter 14 Jahren, 26 darüber. Hiernach flellt sich der Ab⸗ und Zuzug in der Provinz Brandenburg überhaupt folgendermaßen: Eingewandert 409 Personen mit 867,836 Rthlrn. Vermögen; ausgewandert 3302 Personen mit erweislich 334,050 Rthlrn. Vermögen. (Pr. C.)

Ein Beweis, wie die Erwerbsverhältnisse für die Hand⸗ werker in Breslau waährend der jüngst verflossenen Jahre sich gebessert haben, geht unter Anderem daraus hervor, daß die Zahl der von aus⸗ wärts dorthin gekommenen und in Arbeit getretenen inländischen Hand⸗ werksgesellen dauernd gestiegen ist. Die Zahlenverhältnisse seit den letzten 5 Jahren find Föegen. 1 2316, 2718, 2452, 2792, 2959 bezüglich ro 1851 bis 1856. r. C.

b Ueber die ö16““ der Schullehrer⸗Gehäͤlter im Regierungsbezirk Erfurt liegen der „Pr. Corr.“ amtliche Zu⸗ sammenstellungen vor, nach denen von dem Jahre 1849 bis inkl. 1853: 61 Stellen mit 2685 Rthlr. aus Gemeinde⸗ resp. kirchlichen Mitteln, im Jahre 1854:̃10 Stellen aus denselben Mitteln, im Jahre 1855: 40 Stellen mit 293 Rthlr. aus Staatsfonds und mit 870 Rthlr. aus Gemeinde⸗ resp. kirchlichen Mitteln, im Jahre 1856: 43 Stellen mit 317 Rthlr. aus Staatsfonds und mit 667 Rthlr. aus Gemeinde⸗ resp. kirchlichen Mitteln verbessert wurden. Für die bessere Dotirung der zu gering aus⸗ gestatteten katholischen Schulstellen in armen Gemeinden des Eichs⸗ feldes ꝛc. find aus dem unter Verwaltung des Staates stehenden Kirchen⸗ und Schulfonds, resp. ehemaligen Jesuitenfonds, namhafte Summen zum Ankauf von Ländereien verwendet worden. Es erhielten auf diese Weise vom Jahre 1849 bis incl. 1853 Verbesserungen durch Land 24 Stellen im Werthe von 4099 Rthlr., im Jahre 1855: 7 Stellen im Werthe von 1694 Rthir, im Jahre 1856: 8 Stellen im Werthe von 1814 Nthlr. und im Jahre 1856: 5 Stellen im Werthe von 683 Rthlr.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Man schreibt der Pr. C. aus Posen über die günstigere Ge⸗ staltung der gewerblichen Verhältnisse im dortigen Regierungs⸗ Bezirk: „Theils in Folge der milden Witterung, welche dem Landmann gestattet, sich mit den Vorarbeiten für die Bestellung der Sommersaaten anhaltend zu beschäftigen, theils in Folge der in Ängriff genommenen Vorfluths⸗ und Entwässerungs⸗Arbeiten, Chausseebauten und Arbeiten im Obrabruch war den Tagearbeitern zum Verdienst hinreichende Gelegenheit gegeben. Ihre, wie die Lage der kleinen Hand⸗ werker, welchen es im Allgemeinen ebenfalls nicht an Beschäf⸗ tigung fehlte, ist daber bei den mäßigen Preisen der Lebensmittel und dem geringen Bedarf an Feuerungsmaterial im Ganzen eine

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erträgliche gewesen. Der Handel hat bei den ungünstigen Kredit⸗ verhältnissen der hiesigen Provinz und dem hohen russischen Tarif einen besonders lebhaften Aufschwung allerdings nicht nehmen können.

Auch ist der Verkehr durch die häufigen und langen Grenzsperren, welche die Rinderpest nothwendig machte, beeinträchtigt, in der letzteren Zeit in⸗

deß durch die Posen⸗Breslauer Eisenbahn wieder gehoben worden. Als

ein in

hiesiger Stadt im Laufe weniger Jahre schnell aufgeblühtes in⸗ dustrielles Geschäft verdient Erwähnung eine Fabrik von landwirthschaft⸗

lichen Werkzeugen und Maschinen, welche jetzt ungefähr 80 Arbeiter be. 8

schäftigt. Eben so befindet sich die in der Stadt Posen bestehende Eisen⸗ gießerei und Maschinenfabrik in lebhaftem Betrieb; auch liefern die dort errichtete Gasanstalt und eine Dampfmahlmühle befriedigende Resultate. Die bei der Stadt vor einigen Jahren auf Actien gegründete Guano⸗ Fabrik findet für ihr Knochenmehl und den Guano, welchen sie meist aus thierischen Abgängen und Torfasche erzeugt, hinreichenden Absatz.“

Leiprig-Dresdener 298 Br. Löbau-Zittauer

Magdeburg-Leipziger 266 Br.; do. I. Em. 245 Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stettiner —. Cöln- Mindener —. Thüringische 126 Br. Friedr.-Wilh.-Nordbahn —. Altona-Kieler 129 Br. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 133 Br.; do. Litt. C. 130 Br. Braunschweigische Bank-Actien 130 Br. Weimarische Bank -Actien 116 ½ G. Oeserreichische 5 proz. Metalliques 81 Br. 1854er Loose —. 1854e- National-Anleihe 83 ¼.

Br. Preussische Prömien-Anleihe —.

Leipzig, 1. April Litt. A. 58 Br.; Litt. B. —.

Hamburzg, 1. April, Nachmitt. 2 Uhr 35 Minuten. Stim-

mung günstig, besonde’s für Banken.

Sueglits de 1855 96. Zproz. Spanier 36 ⅓. National-Anleihe 82 . Disconto 6 ¾R, e*.

Getreidemarkt Weizen und Roggen nur zu merblich niedrigen Preisen einiger Umsatz, ab auswärts flau und unbeachtet pro Frühjahr 32 ½, pro Herbst 29 ⅞. Kaffee sehr stille.

1proz Spanier 23½.

Franhkfurt a. M., 1. April, Nachmittags 2 Uhr 35 Minut.

Lebhaster Umsatz in 5proz. National-Anleihe zu höheren Coursen.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleibe 117. Preussische Kassenscheine 105 8½. Cöln-Mindener Eisenbabn-Actien —. Friedrich- Wilbelms-Nordbahn —. Ludwigshafen-Bexbach 147 ½. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 105 5. Hamburger Wechsel 88 ⅜. Londoner Wechsel 117⅔ Pariser Wechsel 93. Amsterdamer Wechsel —. Miener Wechsel 114 ½. Frankfurter Bank-Antheile —. 3proz. Spanier 38 ½. 1proz. Spanier 24 ½. Kurhessische Loose 41 ⅛. Badische Loose 50 ¾. 5 proz. Metalliques 79 ½. 70. 1854er Loose 104 ½5. Oesterreichisches National-Anlehen 81¼. Oesterreichische Pank-Antheile 1160.

Wien, 1. April, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.)

Silberanleihe 92. ö5proz. Meiallicues 83 ½. Bank-Actien 1021 Bank-Int.-Scheine Nordbahn 229. Loose 110 Natwopa’-Anl hen 85 ½. London 10, 10. Paris 121 ⅛. Gold 7 ½. Silber 4 ½1

Amsterdanmn 1. April, Nachmittags 4 Uhr. Bur.) Günstige Stimmung.

Schiuse Ca un 5prez. Zeterreichische National-Anleihe 78 ½. Metalbques Iitz. E 86 ¾. 59r0z. Merzlliques 76 ½. 39 ½. 1 pres Sparier 24 ½.

18Aer

(Wolfl'; Tel.

5prez.

Integrale 63 ¾.

Getreidemarkt: Weizen und Roggen unverändert und wenig

Geschöst. Baps pro Frühjahr 89 ¾¼, pro Herbst 75 ½. Rüböl pro Früh-

jahr 49 ⅞.

London, 1. April, Mittags 1 Ukr. sols 93 ¾

Nachmittags 3 Uhr. sols 93 ½. 1proz. Spanier 25. Merzikaner 23 ½.

Russen 106. 4½proz. Russen 96 4. Getreidemarkt: Englischer Weizen unverärdert, in fremdem

Weizen sehr wenig Geschäst zu unveränderten Preisen.

1 Schilling billiger, Mehl, Bohnen, Erbpsen unverändert. Der fällige Dampser aus West-Indien ist eingetroffen. ELiverponl, 1. April, Mittags 12 Uhr. (Wolft's Tel. Bur.)

Baumwolle: 6000 Ballen Umsan. Preise gegen gestern unverändert. Paris, 1. April, Nachmittags 3 Uhr. (Wolsl'’, Tel. Bur.)

Das Geschäft pr. Liquidation war sehr belebt. Die 3proz. begann zu

70, 45, wich auf 70 und wurde schliesslich zu 70, 10 gemacht. Per

(Wolst's Tel. Bur.) Silber 61 ½. Con-

Sardinier 90 ½.

April eröffnete die 3 proz. zu 70, 90, sank auf 70, 65 und schloss bei

starkem Umsatze in sehr matter Haltung zur Notiz. Eisenbahn-Actien waren fest. Consols von Mittags 12 Uhr waren 93 ⅞, von Mittags

1 Uhr 93 ¾ eingetroffen 8 Schluss-Course: 3proz. Rente 70, 75. 4 „proz. Rente 92, 25. 2proz. Spanier 39 %6. 41proz. Sranier —. Silber-Auleihe 90.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. April. Im Opernhause. (62ste Vorstellung.) Die lustigen Weiber von Windsor.

Musik von Otto Nicolai. Tanz von Hoguet.

S. H. Mosenthal. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (90ste Abonnements⸗Vorstellung.) Zum ersten Male wiederholt: Aus dem Leben. Charakterbild in 5 Anf⸗ zügen, von Julius Bacher. Kleine Preise.

Sonnabend, 4. April. Im Schauspielhause. (91ste Abon⸗ nements⸗Vorstellung.) Auf Begehren: Narziß. Trauerspiel in 5 Akten, von A. E. Brachvogel. Kleine Preise.

Im Opernhause. Keine Vorstellung.

Oel 32 ½,

4 ½ p;roz. Metalliques

4 ½proz. Metalhques —.

Hamburg 77.

2 ½ proz. Meiallignes 3proz Spanier 38 27à. 5 proz. Russen Stiegliikzb 95. 5proz. Russea Stieglitz de 1855 96 ⅛. Mexikaner 22 ⁄. Holländische (Wolff, Tel. Bur.) Con-

5proz.

Gerste, Hafer

Komisch⸗phantastische Oper in 1 3 Akten, nach Shakespeare's gleichnamigen Lustspiel, gedichtet von

621 öniglich

Freitag, den 3. April

Preußischen Staats⸗-Anzeiger.

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EIas

Die unten näher bezeichnete unverehelichte Pauline Auguste Friederike Rodo⸗ minsky aus Neuendorf bei Reppen ist des schweren Diebstahls angeklagt und hat sich von hier entfernt, ohne daß ihr gegenwaͤrtiger Auf⸗ enthalt zu ermitteln gewesen ist.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte der Rodominsky Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der näͤchsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf dieselbe zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihr sich vor⸗ findenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefäaäͤngniß⸗Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der da⸗ durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. 1“

Berlin, den 26. Mäͤrz 1857.

Königliches Stadtgericht,— Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation J. für Schwurgerichtssachen.

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Signalement der Rodominsky.

Dieselbe ist 34 Jahr alt, evangelischer Re⸗ ligion, am 5. Nobember 1822 zu Neuendorf bei Repven geboren, 5 Fuß 2 Strich groß, hat dunkelblonde Haare, braune Augen, blonde Augenbrauen, schmales gerundetes Kinn, ovale, hagere Gesichtsbildung, gelblichblaß geröthete sommerfleckige Gesichtsfarbe, gespitzte und ge⸗ stutzte Nase, sehr großen und sehr dicken Mund, besonders dicke Oberlippe, vorn vollständige Zaͤhne; ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche Sprache, und hat keine besondere Kennzeichen.

[732] Steckbhrief.

Der nachstehend signalifirte Tuchfabrikant Eduard Albertus aus Forst, mehrfacher Wechselfälschungen dringend verdächtig, hat sich von hier heimlich entfernt und ist sein gegen⸗ wärtiger Aufenthaltsort unbekannt.

Alle Civil⸗ und Militairbehörden werden dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Albertus zu achten, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und in unser Gefängniß abzuliefern.

Auch wird ein Jeder, welcher von dem Auf⸗ enthalte des ꝛc. Albertus Kenntniß hat, auf⸗ gefordert, dies sofort der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde anzuzeigen.

Forst, den 31. März 1857.

Königl. Kreisgerichts⸗Deputation Signalement.

Familienname: Albertus, Vorname: Eduard, Geburts⸗ und Aufenthaltsort: Forst, Religion: ebangelisch, Alter: 41 Jahre, Größe: 5 Fuß 7 Zoll, Haar: braun, Stirn: halbbedeckt, Augenbrauen: braun, Nase: spitz, Mund: klein, Bart: rasirt, Zähne: lückenhaft, Kinn: spitz, Gesichtsbildung: rund, hager, Gesichtsfarbe: gesund, Gestalt: schlank. 1b

[7331 10 Thaler Belohnun Bekanntmachung. In der Nacht vom 25. zum 26. März c. ist dem Tuchscheerermeister Vieweger hier ein hellblaues Tuch von 22 Ellen Länge, 2 Ellen Breite, so wie ein dunkelbraunes, schwarzgeripp⸗ tes Tuch, 21 Ellen lang, 2 Ellen breit, beide etwa 52 Thlr. werth, von den Tuchrähmen mit Zurücklassung der Leisten entwendet worden. Es wird vor dem Ankaufe dieser Tuche ge⸗ warnt, und Jeder, der von dem Verbleibe der⸗ selben oder der Thäterschaft Wissenschaft hat, aufgefordert, davon Anzeige zu machen. Als besonderes Kennzeichon dient, daß die Tuche nicht geschoren waren. Der Bestohlene hat eine Belohnung von 10 Thlr. auf die Entdeckung des Diebes ausgesetzt. Spremberg, den 30. März 1857. Königlicher Staats⸗Anwalt.

11729]

Nothwendiger Verkauf. Königliches Kreisgericht Berlin. Erste (Civil⸗) Abtheilung,

den 9. März 1857. Die dem Pferdehaͤndler Wilhelm Gottlieb Wegener gehoͤrige ideelle Hälfte des auf dem

Wedding bei Berlin belegenen, im Hypothekenbuche des Kreisgerichts Berlin von den Umgebungen

im Niederbarnimschen Kreise Vol 12 No. 703

fol. 49 verzeichneten Grundstücks, abgeschätzt auf 5591 Thlr. 20 Sgr. 5 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in unserem V. Büreau einzu-

sehenden Taxe, soll am 23. Oktober 1857, 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, Zimmerstr. Nr. 25, subhastirt werden. Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hy⸗ pothekenbuch nicht ersichtlichen Realforderung

Vormittags

aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben bei dem Subhastationsgeri

ihren Anspruch anzumelden.

[2311 Nothwendiger Verkauf. Das dem Kaufmann Johannes Gottfried Sieg⸗ mund gehörige, im Dorfe Saspe sub Nr. 1 des Hypothekenbuchs belegene Erbpachts⸗Grundstück, genannt „der rothe Hof“, das auf 5079 Thlr. 23 Sgr. 4 Sgr. gerichtlich abgeschaͤtzt ist, soll Schuldenhalber in dem auf

den 5. September 1857, Vormittags

11 ½ Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine im Wege der nothwendigen Subhastation ver⸗ kauft werden.

Die Taxe und der neuste Hypothekenschein des Grundstücks sind im V. Büreau einzusehen. Der seinem Aufenthalte nach unbekannte Neal⸗ glaͤubiger, Seconde⸗Lieutenant August Friedrich von NRoebel, wird zum Termine hierdurch öffent⸗ lich eingeladen.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hh⸗ pothekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastations⸗Gerichte anzumelden.

Danzig, den 23. Januar 1857. Kodbnigl. Stadt⸗ und Kreis⸗Gericht.

1 I. Abtheilung. [742] Bekanntmachung.

Es wird hiermit bekannt gemacht, daß der Rentenbrief der Provinz Brandenburg Litt A. Nr. 1050 über 1000 Thlr. durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 15. Januar 1857 für amorti⸗ sirt erklärt worden ist.

Berlin, den 21. Marz 1857.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civil⸗ sachen. Deputation für Kredit⸗ ꝛc. und Nachlaßsachen.

[741] Bekanntmachung.

Der hierselbst in der Nacht vom 28. zum 29. Juli 1855 verstorbene Partikulier Leib Levin, Sohn des J. Joseph Levin und der Mirel geborenen Hirsch Aschkenaß, hat in seinem am 25. September 1853 errichteten, am 3. Sep⸗ tember 1855 eröffneten Testamente, angeordnet, daß ein Kapital von circa 27,000 Thaler, als eine Familienstiftung seines Vaters, unter dem Namen „J. Joseph Levin's Familienstiftung“ angesehen werden solle.

Nachdem der Erblasser die Kapitalien ange⸗ geben, die Zinsen berechnet, und bestimmte Per⸗ sonen benannt, welche dieselben jährlich erhalten sollen, sagt er wörtlich:.

„Es würde also von 1040 Thaler Ein⸗ nahme ein jährlicher Bestand von 285 Thlr. verbleiben.

Von diesen 285 Thalern sollen die noch übrigen Verwandten, sowohl bväterlicher als mütterlicher Seits, bis inklusive 8ten Grad, jährliche Legate erhalten, und

war die Verwandten bis inklusive den 6ten Grad 200 Thlr. zusammen, so viel ihrer sich legitimirend melden, ohne Unterschied des näheren od

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er entfernteren Grades zu

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gleichen Theilen, die Verwandten vom 6ten bis inelusive 8ten Grad 85 Rthlr. zusam⸗ men, ohne Unterschied des Grades, so viel ihrer sich legitimirend melden, zu gleichen Theilen. Mein übriges Vermögen, welches 4tens aus einem Erbanspruch an dem Nach⸗ lasse der Adele Hirsch geborenen Samuel Aschkenaß besteht, und dessen Belauf ich auf 450 Thlr. als meinen Antheil schätze, diese 450 Thlr. sollen auch noch zu dem Stiftungsfonds geschlagen und die Zinsen derselben an die Verwandten vom 6ten bis inklusibve 8ten Grade vertheilt werden, nämlich jährlich.“ Auf Antrag des Kurators der obengedachten Stiftung, des Rechtsanwalts Brachvogel, werden alle diejenigen Personen, welche zu den vorstehend gedachten Legaten berufen zu sein vermeinen, oͤffentlich vorgeladen, sich binnen 9 Monaten, spätestens in dem auf den 23. Januar 1858, Vormittags . 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Nath Hermanni, im Stadtgerichtsgebäude, Jüdenstraße Nr. 58, Portal III., Zimmer Nr. 11, anstehenden Ter⸗ mine zu melden und ihre Theilnahmeberech⸗ tigung und Ansprüche nachzuweisen, widrigen⸗ falls sie mit denselben ausgeschlossen wer⸗ den, und den sich meldenden und legi⸗ timirten Legatarien, die Legate nach vor⸗ stehenden Bestimmungen verabfolgt werden, und die etwa nach erfolgter Präklusion sich melden⸗ den gleich⸗ oder näher berechtigten Legatarien alle Handlungen und Dispositionen der sich früher gemeldeten und legitimirten Legatarien anzuerkennen und zu übernehmen schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglich mit dem, was dann noch von den Revenüen der J. Joseph Levinschen Familion stiftung vorhanden, zu begnügen verbunden sein sollen. Auswärtigen werden die Herren Justiz⸗ Näthe Ciborovius, Caspar und Fretzdorff als⸗ Sachwalter in Vorschlag gebracht. Berlin, den 17. März 1857. Königl. Stadtgericht, Abtheil. für Civilsachen Deputation für Kredit⸗ ꝛc. und Nachlaßsachen

8

Konkurs⸗Eröff! . Königl. Kreisgericht zu Thorn.

Erste Abtheilung, u

n 27. März 1857, Vormittags 11 Uhr.

Ueber das Vermögen der Kaufmanns⸗Wittwe Henriette Feilchenfeld zu Thorn ist der kauf⸗ mäͤnnische Konkurs eröffnet, und der Tag der LE auf den 25. März c. fest⸗ ge etk.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Jacob Landecker zu Thorn be⸗ stellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf

den 18. April d. J., Vormittags in dem kleinen Verhandlungszimmer des Ge⸗ richtsgebäudes vor dem gerichtlichen Kommissar, Herrn Gerichts⸗Assessor Lilienhain anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Be⸗ stellung eines andern einstweiligen Verwalters abzugeben. 1

Allen, welche vom Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zahlen, viel⸗ mehr von dem Besitze der Gegenstünde—

bis zum 18. April d. J. einschließlich dem Gerichte oder dem Verwal⸗ ter der Masse Anzeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahi zur Konkursmasse abzuliefern. Pfand⸗Inhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläu⸗ biger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken uns An

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zeige zu machen. 8