1857 / 86 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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wie folgt: Art. 1. Es liegt Mißbrauch vor 1) in den vom Bischofe von Moulins mehreren Geiftlichen seiner Diözese auferlegten Verzicht⸗ leistungen; 2) in der Untersagung jedes Rekurses an die weltliche Be⸗ hörde, die bei Strafe der Execommunication ipso facto und ohne vorherige Warnung allen denen angedroht worden, welche den Schutz der Civil⸗ behörde fuͤr Thatsachen ihrer Kompetenz anrufen würden; 3) in der Einrichtung des Kapitels der Kathedral⸗Kirche von Moulins, geschehen mit Uebertretung des Art. 35 des Gesetzes vom 18. Germinal des Jah⸗ res 10 und der köͤniglichen Ordonnanz vom 29. Oktober 1823, welche Handlungen als Mißbräuche erklärt, unterdrückt sind und bleiben.

Die Mitglieder der Minorität, für den Bischof von Moulins sprachen, waren die vier Herren, nämlich von Cormenin, Cornudet, Donjoy und Vincent. Es heißt, der Bischof werde auf as Kaiserliche Dekret in keiner Weise antworten. Die Budget⸗ Kommission hat, aus Mangel an Zeit, gegen den sonstigen Ge⸗ brauch bereits Herrn Leroux zum Berichterstatter ernannt, bevor die ihr vorliegenden Fragen gründlich diskutirt worden; Leroux hat sich verpflichtet, zum 1. Mai bereits seinen Bericht zu liefern. Das Gesetz wegen des Adels und der Titel⸗Usurpation soll dem Vernehmen nach bis zum nächsten Jahre ver⸗ tagt werden. Der französische Generalstab in Rom hat eine Karte vom Kirchenstaate in vier Blättern vollen⸗ det und dem Papste ein Exemplar durch General Goyon, überreichen lassen. Ein Dragoner⸗Regiment der lyoner Armee hat Befehl zum Abmarsche nach Rom erhalten. Aus Marseille, 7. April, wird telegraphirt: „Die Getreidepreise sind im Sinken; die jüngsten Einläufe betragen 80,000 Hektolitres. Die Saaten stehen in der Provence, im Languedoc, in Spanien, in Italien und Algerien ausgezeichnet. Wie es heißt, wird die Aufhebung des Getreide „Ausfuhrverbotes im Königreiche beider Sicilien nicht lange mehr auf sich warten lassen.“

Spanien. Madrid, 3. April. Der Gesundheitszustand des Königs hat sich etwas gebessert. Der nene Palast⸗Inten⸗ dant, Gibert, ist damit beschäftigt, in dem Hofhalte wesentliche Er⸗ sparungen einzuführen. Da die Regierung von der Absicht der Revolutionäre Kunde erhielt, die Ruhe zu stören, so schickte sie Truppen nach mehreren Punkten ab; so nach Logrono und Vit⸗ toria. Am 31. März ging eine Truppen⸗Kolonne von Burgos nach diesen beiden Städten ab. Wegen der mexicanischen Ange⸗ legenheit besteht in diesem Augenblicke ein lebhafter Correspondenz⸗ Wechsel zwischen der spanischen Regierung und denen von England und Frankreich. Spanien hofft wenigstens die moralische Unterstützung dieser beiden Mächte zu erlangen und den materiellen Beistand für den Fall, daß die Angelegenheit die Grenzen eines Krieges zwischen Spanien und Mexiko überschreiten sollte. Die „Gaceta“ ver⸗ öffentlicht ein Decret bezüglich der Organisation der Truppen auf Cuba.

Eine Depesche aus Madrid vom 6. April lautet: „Die „Gaceta“ veröffentlicht ein Deecret bezüglich eine

6 Millionen Realen für die Straßenbauten.“

1

Italien. Nachrichten aus Rom zufolge ist die Kaiser Mutter von Rußland am 3. April dort eingetroffen.

Turin, 5. April. Der Kronprinz und die Kronprinzessin Württemberg sind am Bord des Dampfers „Olaff“ in Civi ig angekommen.

Türkei. Aus Kon stantinopel, 30. März, sind in Mar⸗ seille am 7. Adpril Nachrichten eingetroffen. Der Sultan hat das Admiralschiff der englischen Flotte, den „Royal Albert“ am 26sten März besucht und ist an Bord festlich empfangen worden. Am 2sten ging das Geschwader in See, um auf der Fahrt nach Malta

Sora zu besuchen. Das österreichische Kabinet hat sei Bruch mit Piemont in Konstanti⸗ Aus Bucharest wird gemeldet, daß nun, nachdem die Räu⸗ mung der Donau⸗Fürstenthümer vollständig erfolgt, die Divans ad hoc mit Anfang Mai zusammentreten werden. Man glaubt nicht, daß die europäische Kommission für die Reorganisation der Fürsten⸗

thümer ihren Bericht vor Ende August wird vollendet haben kön⸗ nen; somit würde das Zusammentreten der pariser Konferenz in dieser Angelegenheit frühestens im September zu erwarten sein. Die kürkische Regierung hat in England den Bau von vier stimmt sind.

Die Nachrichten aus Montenegro lauten immer bedenklicher. Unter dem 24. März schreibt man von der montenegrinischen Gränze der „Agr. Zeitung,“ „daß der Senat endlich das Urtheil gefällt hat, mwelches die Verbannung und Vermögens⸗Konfiszirung der Gesrg, Massan und Vuko Petrovie ausspricht. Auch die De⸗ me! ihres prächtigen Hauses in Cettinje soll angeordnet und em von 100 Zechinen auf ihre Köpfe gesetzt worden sein. Die Röcktehr des Fürsten Danilo wird sehnlichst erwartet.“ Georg

etrosiet, ein naher Anverwandter des Fürsten Danilo, befindet kelanntlich in Wien.

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Rußland und Polen. Der Kaiser hat einer Actien⸗Gesellschaft zur Rettung auf den Strand gelaufener, wie für untergegangene Schiffe und Ladungen

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ertheilen lassen. zeichnung „Hydrostat“ mit einer Actien⸗Emission für 120,000 Silber⸗Rubel.

Der Kaiser hat eine neue Instruction für den Präsidenten

Kaiserlichen Haushalts.

Dorpat für die inländischen Sachen auch die Censur aus Bücher überlassen werden. 84. 88s

doch 1,200,000 Rthlr. für nutz wurde gestern Monrad, Tscherning, der Finanz⸗Minister, David und A. Hage betheiligten, einstimmig die Niedersetzung eines Comité's von fünf Mitgliedern beschlossen. aber nur mit 34 gegen 17 Stimmen, in Betreff des von der Re⸗ gierung vorgelegten nachdem Rathmann Thomsen aus Oldensworth (Schleswig), Bro⸗ berg und Renck sich für die gänzliche Abschaffung des Eider⸗Kanal⸗ zolles, dagegen Rosenörn, der Minister des Innern,

St. Petersburg, 1. April.

der Strecke von Kronstadt nach Petersburg die Genehmigung Dieselbe beginnt ihre Thätigkeit unter der Be⸗

Kaiserlichen Kabinets bestätigt. Zum Ressort des Kabinets zäh⸗ alle das Privat⸗Eigenthum des Kaisers bildenden Theile des Einer vom Kaiser bestätigten Verfügung Unterrichts⸗Ministers gemäß, soll dem besonderen Censor in

ländischer

(H. B. H.) Kopenhagen,

Dänemark. 7. April. Der in

zweiten Sitzung des Reichsrathes vom Finanzminister vorgelegte Gesetzentwurf über die Verwendung der durch die Ablösung des Sundzolles erworbenen Summen lautet folgendermaßen: „Das Finanz⸗Ministerium b lösung zweckmäßigere auß 8 von welcher solche Pöste, die dazu geeignet erachtet werden möch⸗

wird ermächtigt, die durch die des Sundzolles erworbenen Summen, die Weise fruchtbar gemacht werden können,

erordentlichen Abzahlungen auf die Staatsschuld der Monarchie

zur Auszahlung gekündigt werden können, zu verwenden. Je⸗ soll im Finanzjahr 1857 58 ein Betrag von bis zu die laufenden Ausgaben des Ighres be⸗ t werden können.“ Zur Begutachtung dieses Gesetz⸗Entwurfes nach einer Debatte, an welcher sich besonders

Ein gleicher Beschluß wurde gestern,

Gesetzentwurfs über den Transitzoll gefaßt,

für die Ge⸗

V sammtmonarchie und David für die Beibehaltung desselben aus⸗ I gesprochen, auch Cossel und A. Hage sich über denselben Gegenstand

geäußert und Thomsen gegen, Orla Lehmann aber f petenz des Reichsraths,

ür die Kom⸗ als Organs der Gesammtmonarchie, sich

erklärt hatten.

vom 26. März eingetroffen. gungen angenommen, die dem Vertrage zur

Amerika. Es sind Nachrichten aus den Vereinigten Staaten Der Senat hat die neuen Bedin⸗

Grundlage dienen

sollen, welcher den Clarendon⸗Dallas⸗Vertrag in Bezug auf Central⸗

Amerika zu ersetzen bestimmt ist. I schläge in England als annehmbar erscheinen werden. I

zwischen V fürchten,

Cowley und Ferukh Khan vereinbarten Friedens wird.

des

Man glaubt, daß diese Vor⸗

Asien. Da in Folge des Schneefalles noch alle Straßen Trapezunt und Teheran unwegsam sind, so steht zu be⸗ daß das Eintreffen der Ratification des zwischen Lord

sich sehr verzögern Der türkische Gesandte in Teheran hat wegen Ausführung Grenzbestimmungs⸗Vertrages und wegen Zurückgabe von sieben

Grenzorten, darunter Urmiah und Sulimanteh, an die Türkei dem

Demission überreicht.

Kopenhagen,

persischen Kabinette eine Note überreicht.

Mittwoch, 8. April, Abends. (Wolff's 8 Bur.) Sämmtliche Minister haben dem Könige heute ihre

Die Krise ist nicht durch neue Schritte aus⸗

wärtiger Regierungen entstanden.

als

V werde. 1 V Der „Advertiser“ versichert, daß Sidney Herbert nächstenz die Stelle Lord Panmure s, jetztigen Staatssekretairs des Kriegee,

London, Donnerstag, 9. April, Morgens. (Wolff's Tel Die „Times“ meldet, daß die ministerielle Partei Denison Kandidaten für die Sprecherschaft im Unterhause aufstellen

übernehmen werde.

Dampfern bestellt, welche zur Ueberwachung auf der Donau be⸗ stimmt sind, mußte umkehren, weil d

Der „Transit“ mit 600 Mann an Bord, die für China be⸗ erselbe unterwegs leck gewor⸗

Preußischen Eisenbahnen“ bearbeitet, welche, im Ver

Statistische Mittheilungen.

Auf Anordnung Sr. Excellenz des Herrn Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten werden von dem technischen Eisenbahn⸗ Büreau des Ministeriums „Statistische Nachrichten von den

lage der hie⸗

en Gropiusschen Buch⸗ und Kunsthandlung, durch den Druck sgenonigt dec. Von diesem überaus reichhaltigen und interessanten Werke ist so eben der zte Band, enthaltend die Ergebnisse des Jahres 1855, erschienen. Bei der Bearbeitung des vorhandenen Stoffes sind auch für diesen Band die für die früheren befolgten Grundsätze festgehalten worden, nach welchen das umfassende Material sich nach allen fuͤr die Statistik wichtigen Beziehungen und in klarster Uebersicht darstellt. Neu hinzugekommen ist eine Uebersicht über den Fahrbetrieb der Bahnen und dessen Störungen während des genannten Betriebsjahres. Auch befindet sich bei diesem zten Bande ein Anhang mit einer Uebersichtskarte des Preußischen Eisenbahnnetzes und den Nivellements⸗ Plänen nebst graphischen Darstellungen der grümmungsverhältnisse dieser Bahnen, eine Beigabe, welche das Verständniß der in den Betriebs⸗Tabellen angegebenen Zahlenwerthe wesentlich erleichtert und wegen ibres allgemeinen Nutzens dem Interesse für das Werk selbst Vorschub leistet. sammt⸗Ueberblick ergiebt, daß am Schluß des Jahres 1855 eine ahnstreche von 507,443 Meilen in Betriebe war. Werden diesen Bahnen diejenigen Strecken auswärtiger Bahnen hinzugerechnet, welche im Preußischen Gebiete liegen, nämlich 2,424 Meilen der Herzog⸗ lich⸗Braunschweigischen Eisenbahn und 2,490 Meilen der Saͤchsisch⸗Schlesi⸗ Eisenbahn, zusammen 4 914 Meilen, dagegen die außerhalb Preu⸗ liegenden Strecken, welche in obiger Länge mit enthalten sind,

8 abgerechnet, nämlich 17,290 Meilen der Berlin⸗ Hamburger Bahn, 4,615 Meilen der Magdeburg⸗Leipziger Bahn, 8,042 Meilen der Verlin⸗Anhalter Bahn, 16,096 Meilen der Thüringischen Bahn, 3,68s Meilen der Aachen⸗Mastrichter Bahn, zusammen 49,731 Meilen, so betraͤgt die wirkliche Länge der am Schluß des Jahres in Preußen vor⸗ andenen Eisenbahnen 462,626 Meilen. Unter der obigen Zahl von 507,443 Meilen ist die nur theilweise im Betrieb stehende Cöln⸗Crefelder Bahn von 4,700 Meilen inbegriffen. Die Gesammtlänge der vollständig m Betrieb stehenden Bahnen betrug daher am Jahresschluß nur 502,743. Diese Bahnen haben, bei einem darauf verwendeten Anlage⸗Kapital von 209,379,309 Rthlrn., einen Brutto⸗Ertrag von 26,976,453 Rthlrn. gelie⸗

fert. Die Summe der wirklichen Betriebs⸗Ausgaben betrug 13,561,028

Rithlr. dete Anlage⸗ Kapital im Ganzen einen Ertrag von 6,41 pCt. gewaͤhrt hat.

Mithin blieb Ueberschuß 13,415,425 Rthlr., so daß das verwen⸗

Gewerbe⸗ und Handels „NRachrichten.

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Die Handels⸗ und Schifffahrs⸗Verhältnisse, Groß⸗ britanniens haben sich im Jahre 1856 im Ganzen äußerst günstig gestaltet. In mancher Hinsicht gehörte dies Jahr zu den bemerkens⸗ werthesten in der britischen Handelsgeschichte. Er zeichnete sich inmitten schwieriger Verhaͤltnisse durch eine seltene Stabilität und Sicherheit aus, die auf die Entwickelung der Gewerbs⸗ und Handelsthaͤtigkeit den er⸗ sprießlichen Einfluß ausübte, und namentlich die Ausfuhr britischer Produkte wie Fabrikate zu einer bewundernswürdigen Höhe steigerte. Der Gesammtwerth der Ausfuhr belief sich auf 115 Millionen 890,857 Pfund St., wogegen die bis dahin höchste des Jahres 1854 sich nur auf 97 Millionen 184,726 Pfd. St. belief. Dieser bedeutende Auf⸗ schwung erklärt sich zum Theil daraus, daß mit der Wiederherstellung des Friedens die eine Zeit lang verschlossen gewesenen Absaßgebiete dem öritischen Handel wieder geöffnet wurden und zur Ergänzung ihrer erschöpften Waarenvorräͤthe sehr starke Bezüge machten. Ganz auf den wiederhergestellten Verkehr mit Rußland kommt indessen die Vermehrung durchaus nicht; ihr großer Umfang giebt vielmehr Zeugniß davon, daß der britische Ausfuhrverkehr mit allen Theilen der Erde zugenommen hat. Am meisten ist dies der Fall mit Australien und Nordamerika. Die auf eine lange Zukunft hin noch in Aussicht stehende andauernde Steigerung der Bedürfnisse wie der Consumtionsfähigkeit der neuen Welt bildet ein sehr gewichtiges Moment für die Entwickelung der britischen Industrie⸗ und Handelsverhältnisse, namentlich auch auf dem Gebiete weit aussehen⸗ der Speculationen. Es erscheint die schon wiederholt laut gewordene Meinung, daß die Ausfuhr Großbritanniens bald einen Stillstand er⸗ fahren und selbst Rückschritte machen werde, besonders im Hin⸗ blick darauf unbegründet, daß aller menschlichen Voraussicht nach Amerika und Australien noch auf unabsehbare Zeit mit jedem Jahr einen steigenden Bedarf und damit den europäischen Waaren einen immer ausgedehnteren Markt darbieten. Auch wird für eine lange Reihe von Jahren die eigene industrielle Entwickelung dieser weiten Ge⸗ biete, wie eifrig sie auch gepflegt werden mag, noch nicht im Stande sein, die europäische und insbesondere die britische Konkurrenz zurückzu⸗ rängen. Außerdem ist England aber unabläͤssig bemüht, auch in der alten Welt sich neue Absatzgebiete zu eröffnen oder schon eröffnete sich zugänglicher zu machen, und dem neuen Handelsvertrag mit Siam wer⸗ den ohne Zweifel andere mit Persien und China sich anschließen. Auch für andere europaͤische Laͤnder dürfte es an der Zeit sein, engere Handelsverbindungen mit diesen Theilen Asiens anzuknüpfen. Be⸗ reits in den letzten Monaten des Jahres 1855 hatte der Export

britischer Rohstoffe und Fabrikate eine bedeutende Zunahme erfah⸗ ren, wodurch die Ausfälle der drei ersten Quartale zum Theil gedeckt wurden. Diese Zunahme dauerte auch in den ersten Mo⸗ naten des letzten Jahres fort, ungeachtet der Krieg noch nicht be⸗ endet war, trat aber mit dem erfolgten Abschluß des Friedens ganz ent⸗ schieden hervor und zeigte von Monat zu Monat immer großartigere Verhaͤltnisse. Zugleich wirkte die glückliche Wendung der Dinge in gün⸗ stigsten Weise auf den Stand der Fonds ein, indem schon in den ersten vierzehn Tagen nach dem Eintreffen der Nachricht von der russischerseits erfolgten Annahme der Friedenspropositionen die Consols um 5 bis 6 pCt. stiegen. Eines besonderen Aufschwunges erfreute sich die 6prozentige türkische Anleihe, die bis zum Schluß des Jahres von 80 pCt. auf 95½ stieg. Die Coursschwankungen an der Börse bewegten sich über⸗

Ijntegrale 63 ¾.

h während des Jahres zwischen 8 und 20 pEt. Unter mannig⸗ achen Wechseln gingen die Konsols von 85 ¾ bis zu 95 à¾R hinauf, ihrem höchsten Stand im Jahr, wichen dann wieder etwas und standen beim Jahresschluß auf 94 ½. Während in dieser Weise die Fonds sich wieder hoben und im Ganzen fest blieben, war dagegen der Geldmarkt viele Veränderungen unterworfen. Die schon im Vorjahr so drückende Knapp- beit des Geldes hielt auch 1856 mit geringen Unterbrechungen an und erreichte mehrmals einen Besorgniß erregenden Grad, zumal die reichen Zusuhren aus Amerika und Australien sich als völlig unzu⸗ reichend erwiesen, um die vom wachsenden Abfluß edler Metalle nach dem Osten herbeigeführte Lücke wieder auszufüllen. Das Silber ging wieder fast ausschließlich nach Ostindien und China, das Gold mehr nach Frankreich zur Deckung des Goldbedarfs der dor⸗ tigen Bank. Die Silberausfuhr des Jahres wird auf nicht weniger als 14 Millionen Pfund Sterling geschätzt. Als die hauptsächlichsten finan⸗ ziellen Ereignisse in England traten 1856 die beiden britischen Anleihen im Betrage von je 5 Mill. Pfd. St. hervor, die unter dem 22. Februar und 19. Mai beide in Consols zum Course von resp. 90 und 93 pCt. abgeschlossen wurden. Gleichzeitig erfolgte die Fundirung von 3 Mill. Pfd. St. Schatzkammerscheinen. Diese 13 Mill. Pfd. St. find nebst der Anleihe von 16 Mill. des Jahres 1855 die einzigen Fonds, welche auf dem Wege des Anleihens zu den Zwecken des orientalischen Krieges be⸗ schafft wurden. Die übrigen dazu nötbigen Geldmittel wurden durch außerordentliche Abgaben, namentlich durch Erhöhung der Zölle für Thee und Kaffee, so wie durch einen Zuschlag zur Einkommensteuer auf⸗ gebracht. Letzterer Zuschlag betrug nicht weniger als 9 d. pro Pfd. St. und die gesammte Steuer gewährte eine Einnahme von 16 Mill. Pfd. St. Die Erhöhung des Theezolls bewirkte keine Verminderung in dem Con⸗ sumo dieses Artikels. Die Kaffee⸗Consumtion hat auch im letzten Jahre wieder etwas abgenommen. (Pr. C.)

D¶Durch Königlich spanisches Decret vom sten v. M. ist bestimmt worden, daß Pipen, halbe Pipen und kleinere Weinfässer, welche in den Häfen Benicarlo und Vinaroz in der Provinz Castellan ausgeschifft werden, um mit Wein gefüllt das Land wieder zu verlassen, steuerfrei bleiben sollen, sobald sie auf denselben Schiffen wieder ausgeführt werden.

Leipzig, 8 April. Leipzig-Dresdener 295 ½ Br. Löbau-Zittauer Litt. A. 61 Br.; Liu. B. —. Masdeburg- Leipziger 266 Br.; do. II. 1m. 245 Br. Berbn Anbaltische —. Berlin-Stettiner —. Söln- Mindener —. Thürinaische 123 G. Friedr.-Wilb.-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B 132 Br.; do. Litt. C. 128 Br. Brauoschweigische Rank-Actien 129 Br. Weimarische Bank- Actien 108 ½ Br. Oesterreichische 5proz. Metalliques 81 Br. 1854er Loose —. 41854er National- Anleihe 83 Br. Preuasische Prämien-Anleihe —.

8 8

8

Stettin, 9. AprlI, 1 Uhr 42 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers. Weizen Frühjahr 68. Roggen 39 ½ 40 ⅞, Frübs jahr 40 40 ½¼, Mai- Juni 40 ½⅛, Juli-August 41 %. Spiritus 12 ½, Frühjahr 12 7%, Juni-Juli 11 8 bez. Rüböl 17 gefordert, April 1615 17, April- Mar 46 %, September-Oktober 14 ¼ bez.

ül a kan NBvE , 8. April, Nachwittags 2 Uhr 37 Minuten. Börse 8 sest, in Norddeutschen und Kredit lebhaftes Geschäft. b

Stieglitz de 1855 96 ½. 3proz. Spanier 35 ¾, 1proz. Spanier 23 ¾ National-Anleihe 80 ½¼. Disconto 6 ¾%, 6 ½.

Getreidemarkt: Weizen loco zu niedrigen Preisen, Kauflust ab auswärts unverändert. Roggen loco flau, ab auswärts unverändert.

Oel 32 ⅛, pro Frühjahr 32 ½, pro Herbst 28 ½. Kaffee stille. 8

Fraskfart a. M., 8. April. Nachmittags 2 8er 29 Minuten. 5p roz. u. 4 ½proz Metalliques merklich. Bexbacher Actien und Staats- Bahn wiederum flauer.

Schluss-Course: Neueste preussische Anleihe 117 Kassenscheine 105 ½. Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- vVilhelms-Nordbabn —. Ludwigshafen- Zexbach 145 ½¼. Franhturt- Hanau —. Berliner Wechsel 105 ½ br. Hamburger Wechsel 88 ½. Lon- doner Wechksel 118 ½ Fr.ñ Pariser Wechse! 93 Br. Ameterdamer Wechsel —. Wiener Wechsel 1135 Br. Frankfurre: Bonk-Antheile —. 3prox. Spanier 38 ½. 1proz. Spenier 24 ½ Br. Kurheesische Loose 41 ½. Badische Loose 50 à. Sproz. Metall ques 77. 44proz. Metalliques 67 ¼. 4854er Loose 401 ¼. Gesterreichisches Nationa!-Anlehen 80.

Oesterreichische hank -Antheile 1139.

Preussische

Wien, 9. April, Wittags 12 Uhr 45 Minutevn. (Wolff's Tel. Bur.) Fonds und Actien höher.

Silberanleihe 92. 5 proz. Metalligues 83 ½¼. 4 1o0s. Metalliques 73 ½. Rank-Aciien 4006 Bank - int.- Scheine Nordbahn 227 ¼. 18548 Loose 109 ¼ SJational- Anlehen 84 57. London 410, 13. Hamburg Pasi 122 ¼¾. Gold 7 ½. bilter 4 ¾.

4 Amsterdanmn 8. Ap il, Nachmittags 4 Uhr. Bur.) Günstige Stimmung. Schluse Ceueern: 5 pros. Saterreichische Naüonsl-Apleibe 77 Metalkqaes Iint. N. 86 ½. 5proz. Metaliques 75 % 2 pros 39,% pros Spasies 24 ¼. Sproz. Spanier 38 6. 5proz. Russen Stieglits 94 ½. 5 proz. Russen Stietlitz de 1855 96 ¾ Mexikaner 22 ⅛½. Hoüländische

Börse fester.

(Wolfl's Tel.

Getreidemarkt: Weizen und Roggen unverändect und stille Raps pro Herbst 76. Rüböl pro Frühjahr 49 ⅓. 8

London, 8. April, Mittags 1 Uhr. (Wolffs Tel. Bur) Con- 92 ⅞. 3 (Wolfl'⸗ Tel Bur.)

Consols 92 pr. Mai.

11“

Nachmittags 3 Uhr.