1857 / 90 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

712

Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog Christian zu Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg ⸗Au enburg,

EEEWEEIö1ö“ 1 von Gotha. IE“ G oth v“

1

RNichtamtliche 8

Preußen. Potsdam, 10. April. Se. Mafjestät der Koönig nahmen gestern Vormittag in Charlottenburg die gewöhn⸗ lichen Vorträͤge entgegen und machten noch vor dem Diner einen längeren Spaziergang. Nach dem Diner arbeiteten Se. Majestät mit dem Minister⸗Präsidenten und begaben Sich Abends mit Ihrer Majestät der Königin zu dem bei Ihrer Königlichen Hohett der Prinzessin Carl stattfindenden Ball, nach Berlin. S

Seine Majestät fuhren noch um 11 Uhr nach Potsdam, wogegen Ihre Masjestät die Königin nach Charlottenburg zurückkehrten und erst heute hier erwartet werden.

Hessen. Darmstadt, 13. Avril. Die dermalen hier ver⸗ einigten Ausschüsse der zweiten Ständekammer sind inzwischen mit ihren Arbeiten so wett vorangeschritten, daß, wie man vernimmt, die Kammern am 18. Mai ihre Sitzungen wieder gufnehmen werden, um sich vor Allem mit dem Budget und den Finanzvor⸗ lagen zu beschaͤftigen. Nach Crledigung dieser Aufgabe dürfte vor⸗

8

Portugal. Aus Lissabon, 1. April, wird der „Times“ geschrieben: „Die portugiesische Fregatte „Don Fernando“ geht heute mit Truppen nach Mozambique ab, und ungefähr 300 Mann setzen sich zur Abfahrt nach Macao in Bereitschaft, da die Portu⸗ giesen die Nothwendigkeit einzusehen beginnen, jenen Ort mit einer größeren Streitmacht, als bisher, zu beschützen.“

Italien. Turin, 2. April. Ihre Majestéẽt die Kaiserin⸗Wittwe von Rustland reiste heute am Bord des Kriegsdampfers „Olaf“ von Villafranca nach Civitavecchia. Die wegen Verlegung der Kriegsmarine bestellte Kommission sprach sich dahin aus, daß solche in Spezzia zweckmäßtiger pestirt sein würde als in Genua.

Rom, 10. April. Das „Giornale di Roma“ meldet die An⸗ V kunft des Kronprinzen und der Kronprinzessin von Württemberg. des Prinzen Karl von Preusten und der Tante des Königs von

Portugal, Donna Anna va Jesus. Der Herzeg von Aumale ist in

Caserta eingetroffen.

Griechenland. Aus Athen vem 8. April wird gemeldet, daß das Ministerium, da es ietzt von der Oppesttion im Senate fret geworden, sich zur Einführung „groster Resormen“ rüstet und sich unter Anderem aguch mit dem Baue einer Eisenbahn vom Pirüeue nach Athen beschäftigt. Dte Konzession zur Gasbeleuch⸗ tung Athens ist einer französischen Gesellschaft ertheilt worden.

Schweden und Norwegen. Stocholm, 8. April.

aussichtlich zu Ende des Monats Jult eine Vertagun nuf zwet 1 8 ats agung auf Die Denkschrift des Constitutions Ausschusses, welche einen Vor⸗-

bis drei Monate eintreten, um den für die Gesetzgebungsangelegen⸗ deiten gebildeten Ausschüssen Zeit zur Beendigung ihrer sehr um⸗ fassenden Vorarbeiten zu gewähren, mit welchen sich sodann die Kammern dis kief in den Winter hbinein werden zu beschäftigen daden. (Mz. J.)

Oesterreich. Wien, 15. April. Im amtlichen Theile der Wien. Ztag. wud der „Staatsvertrag zwischen dem Kirchenstaate und Oesterreich vom 5. Dezember 1850 wegen gegenseiligen Auslteserung der Verbrecher’“ mitgetbetlt; dte beidersettigen Ratiftcatienen sind zu Rem am 9. Mäaͤrz d. J. ausgewechselt worden. Der Vertrag Tage nach Auswechslung der Ratisiegtionen in Wirksamkett getreten

dat für die Dauer von fünf Jahren zu gelten und wird von fünf zu fünf Jahren als erneuert angesehen, bis zur gegentheiligen Erlung von Seite einer der deiden Regierungen, welche Erklé⸗ rung der anderen auf diplomatischem Wege mindestens sechs Mo⸗

nate vor Adlauf des fünfiährigen Termins mitgetheilt werden soll. Großbritannten und Irland. London, 14 April. reokderzog von Mecklenburg⸗Strelitz sammt seiner werden im Laufe des näͤchsten Monats auf Besuch bei

n von Camdridge hier eintreffen. Untersuchungen in Kidderminster schreiten vor immer Narer zu deweisen, daß die Rubestörung bei mörderische Angriff auf Mr. Lowe planmäͤßig

wuͤd mit seiner Flotte am 20 sten d. in von den Befehlen der Admiralttat ab, zusolge werden am

glücklichen Niederkunft

meldet,

n Sund⸗

2*

du Rrrmsüircrr. nldet fernmar mch emen pererrSrrge vrß der rufffche Smmmifste Gernedrl. hn in Karsz emnmrfsen iuilm, m vnn Frankrrich, Engürm mn mung ker ruffsch-rirffchern Serenzz in wirite Zweiter rufsffcher Penrlmögheigter Ffemer Erlegen in Tstis rmmraen. 20. Awril vo Marseik . gumner im nüchsten vnenrren urd der timms, Enzrs mwird 1m1. April. e es tqguvr Sriimftrzziis, Enxglunds, 1 Fanmemtumnf m er Nenerburger Irm. „Mionnen⸗“ verüffntl: E l mbhekten

1 „% 8

Blatt

8 - ,918 —6

8* 1

Ham. nd 2u Sülitxuün; vrrx Maaur Märꝛ, ulesn mirtg. 7 „1115/ℳℳ, Fr.

schlag zu einer Veränderung der Interims⸗Regterung enthäͤlt, ist durch die Beschlusse aller viter Staände dem nächsten Reichstage zur versassungsmästigen Entscheidung überwiesen worden. Dieses ge⸗ schah jedech nicht ohne lebhafte Diskusston und ohne Abstimmung woben wenigern eine anerkannte Zweckmäͤsugkeit und Vollständigkelt der Vorlage, als der Wunsch, diese Frage einstweilen zu heseittgen, wirksam gewesen zu sein scheint. Man fäaährt hier fort, den Artikeln jenseitiger Blätter, welche sich über den Skandinavismus gussprechen, die gröstte Aufmerksamkeit zuzuwenden. (H. C.) Dänemark. Kopenbagen, 14. April. Die (gestern tele⸗

welcher aus funfzedn Artifeln destevt, ist vierzehn Fapbhisch gemeldete) Entlassung des Hrn. v. & scheele ist, „Fädre⸗-

landet“ zuselge, vom Marineminister Michelsen contrasignirt. Ge⸗ veimerath Bluhme hat, wie es heißtt, die ihm vom Könige angetragene Bildung eines neuen Ministertums aus Gesundbheits- Rücdsichten abgelehnt. Die bisherigen Minister werden aller Wahr⸗ scheinlichkeit nach ihre Portefeuilles nicht wieder übernehmen, ob⸗ wohl sie bis jetzt die nachgesuchte Entlassung nicht erhalten haben.

Asien. Ein Korrespondent der „Delbt Gazette“ aus Kabul giebt Folgendes als wesentlichen Inhalt des zwischen dem Emir Dost Mohamed und der britischen Regterung neulich abgeschlossenen Vertrages an: Der Emir verpflichtet sich, die Fortschritte der Per⸗ ser zu überwachen. Ein brüutischer Agent bleibt am Hofe zu Kabul und ein Agent des Emirs in Peschawer. Zwei bis drei⸗ englische Offiziere bleiben in Kandabar. Der Emir erhält von der englischen Regterung jährlich 12 Lakhs Rupien für seine Mit⸗- hülfe gegen fremde Invasionen. Bei inneren Streitigkeiten in Afghantstan mischt sich die englische Regierung nicht ein. Wenn der Schah von Persten Herat dem Emir oder einem andern afgha⸗ nischen Häuptling abtritt, so wird der Streit zwischen England und Persien als geschlichtet zu betrachten sein. Beharrt er aber auf dem Besitze von Herat, so verpflichten sich die Engländer, die Per⸗ ser von dort zu vertreiben.

Aus Lacknau vernimmt man, daß einem Besfehle des General- Gouverneurs zufolge dem abgesetzten Könige von Audh sein ganzes konfiszirtes Privateigenthum zurückgestellt worden sei.

Aus China sind weder Briefe noch Zeitungen mit der dies- maligen Overland Mail angelangt; wahrscheinlich hat der Steamer

den Anschluß in Singapore verfehlt, was auch früher schon einmal

vorgekommen ist.

Eine Privat⸗Korrespondenz des „Pays“ aus dem per sischen

erbusen meldet, daß der zwischen England und Persien ab⸗

schlossene Waffenstillstand dem Oberbefehlshaber der englischen

edition am 9. März angekündigt worden ist. Das Abkommen ich dieses Einstellens der Feindseligkeiten war vor dem Frie⸗

ae i. 8 —.

422

rr r

en unterzeichnet worden. Konstantinopel wird gemeldet, daß Persien beabsichtige, ürkisch⸗persischen Gränzstreite eine europäische Macht, wahr⸗ ich Frankreich, zur Schiedsrichterin zu wählen.

Kopenh agen, Mittwoch, 15. April, Abends. (Wolffs Tel. Zur.) Der Reichsrath hat in seiner heutigen Sitzung den Sund⸗ zolltraktat einstimmig angenommen. Fast sämmtliche Ritterschafts⸗ mitglieder des Reichsraths sind hier eingetroffen. 18 8 In der Ministerkrists ist noch keine Veränderung eingetreten. Wie ee heißt, hat auch Herr von Tillisch die Bildung eines

ntuen Ministeriums abgelehnt. ““

Fertrage und sofort nach dem Aufstellen der Grundlagen

1

“]

Statistische Mittheilungen. H

Unter den Unfällen, welchen der taͤgliche Eisenbahnbetrieb aus⸗ geseßt ist, spielt das Vrechen von Achsen eine wesentliche Rolle. Nach den vem technischen Büreau bdes Ministeriums for Handel, Ge⸗ werbe und öffentliche Arbeiten bearbeiteten „Statistischen Nach⸗ richten“ stellt sich fuͤr die Preu⸗ üischen Eisenbabhnen die Statistik ber Achsbrüche folgendermaßen: Im Betrieb waren am Schlutz des Jahres 1855: 2572 Lokomotiv⸗ und 2473 * enberachsen, zusammen 5095 Stück; ferner 4614 Personenwagen⸗Achsen, welche sich auf 45 acht⸗ vabrige, 1322 sechsraͤdrige, 20 8 vierräbrige und 37,08⸗ Güterwagenachsen, welche sich auf 9890 achträbrise, 3250 sechsraͤbrige, 11,701 vierrädrige Wagen vertheilten. Bei einem berartigen Matertalbestand waren im vaufe des Jahres 90 Achsen gebrochen, naämlich? 8 Lokomotib Areib⸗ achsen, 3 Hokomotiv⸗Laufachsen, d Lenberachsen, zusannmnen 13 Achsen an vokomotiven und Lendern; ferner unter Sraäbrigen Personenwagen keine, unter Graͤdrigen 13 Stüuck (eber 0,398 pCt. der darunten besinblichen Achsen), unter raͤbrigen keine, unter Kraäbrigen Guüterwagen 18 (oder 0,45 k pCt.), unter Gräbrigen 15 (ober 0,184 pEt.), unten lLröbhrigen 2⸗ (obder 0,094 pPCt.), zusammen 19 Wagenachsen; 91 Achsbrüuche 664 pEt, aller überhaupt. vorgekommenen) fanden unmittelbar binter der Nabe statt, 24 (30 p Ct.) im Schenkel, 4 (5 p Ct) zwischen heiben Naben; bet 12 Achs⸗ brüchen (15 péEt.) zeigte die Bruchflaͤche normale Beschaffenbeit des Materials, be57 (72 pCt.) zeigten sich alte Einbrüche, bei 6 (71,6 pECt.) zeigten sich Fehler im Matertal; 35 Achsbrüͤche (44 pêt.) famen auf freiern Vahn in voller Fahrt vor, 15 (eber 19 pEt.) bei verminberter Geschwindigkeit, resp. Vremfung. 13 (16 pCt.) wurden bemerkt bei der Reviston der Wagen. Wie die Statistik der Unglun Fafalte ergiebt, so kamen 7 öbtungen von Reisenden vor keine, Verletungen (barunter 2 in Folge eigener Un⸗ vorsichtigkeit), Löbtungen veon Bahnbeamten und Vahnarbeitern 71 (davon 65 mehr oder minder durch eigenes Verschulden), Verletzungen 1 (36 durch eigenes Verschulden), Joͤdtungen von fremben Per⸗ sonen in Folge von Unvorsichtigkeit beim Betreten der Bahn 20, desgleichen Verletzungen 3, JTobtungen ven Personen, welche äabsichtlich den Ted suchten 16, desgleichen Verletzungen 1, zusam⸗ men 107 Todtungen, 54 Verletzungen Berücksichtigt man hinsichts der Verletzung von Reisenden die Gesammtzahl der letzteren, welche in Preußen nabezu 123, Millionen betrug, so ist gegen die entsprechenden Unfälle in England das biesige Verhäͤltniß (124,250,000) überaus günstig zu nennen Hort sind bei 114 Millionen Reisender ohne eigene Schulb 10 getödtet. und Ilt verletzt, mit eigner Schuld 18 getöbtet und 20 verletzt worden, so daß schon auf nahe 350,000 Passagiere eine unverschulbete Verletzung, auf rund 320,000 Passagiere aber eine Verleßung überhaupt. lkommt Pie relative Zahl der Verletzungen von Neisenden ist also in England erheblich grösser newesen, als in Preußen, ahsolut aber, do dort. 9 Mal mehr Passagiere gefördert worben, noch ansehnlich höber

Ueber den Stand der Sparkasse der Stadt Posen geben der „Pr. C.“ folgende, amtlichen Berichten entnommene Mittbeilungen zu. Die Errichtung der Sparkasse erfolgte am 1. Januar 1838. Pas Minimum der Einlage bheträgt 15 Ggr. und das Maximum 500 Mthlr. Bei Einlagen bis auf Hoöhe von 200 Rihlrn werben 3; pCt., bei höheren Einlagen 2 pCt. Zinsen gewaͤhrt Am Schlusse des Jahres 1855 war ein Vestand von 7,0909 Rihlrn. 29 Sgr. 7 Pf. vorbanden. Während des Jahres 1856 sind binzugekommen: a) durch neue Einlagen 97,696 Rihlr. 26 Sgr. 6 Pf., und b) durch Zuschreibung bvon Zinsen 6292 Nthlr. 00 Sgr. 8 Pf. In demselben Jahre betrugen die Ausgahen der Spar⸗ kasse für zurückgenommene Einlagen 110,378 Rtihlr. 27 Sgr. 7 Pf. und es verblieb am Schlusse des Jahres an Einlagen ein Bestand von 230,670 Rtblr. 21 Sgr. 2 Pf. Davon sind 195,483 Rthlr. 10 Sgr. auf posener Grundstücke bypotbekarisch eingetragen; 93,729 Rthlr. sind zu 4 pCt. und 100 Rthlr. zu pCt. in Zinsen tragenden Papieren angelegt und 26,856 Rthlr. 2 Syr. 8 Pf. der seit dem 11. Jannar 1847 errichteten Pfandleihe⸗Anstalt zu 5 pCt. Zinsen geliehen. Der gesammte Kassenbestand stellte sich am Schlusse des Jahres 1856 auf 250,960 Nthlr. 8 Sgr. Hierzu tritt noch ein Zinsenrest von 2960 Rtblr. 15 Sgr., so daß also dos Aktiv⸗Vermögen der Kasse sich überhaupt auf 253,922 Nthlr. 23 Sgr. stellt Nach Abzug der Verbindlichkeiten der Sparkasse von 230,670 Rthlr. 21 Sgr. 2 Pf. bleibt demnach ein Ueberschuß von 23,252 Rtbhlr. 1 Sgr. 10 Pf. zu Gunsten der Kasse. Die Zabhl der im Umlauf befind⸗ lichen Sparkassen⸗Quittungsbücher betrug in Summa 3860; nämlich: a) bis zur Einlage von 20 Rthlr. = 1765, b) von 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. = 1048, c) von 50 Rthlr. bis⸗ 100 Nthlr. = 640, d) von 100 Rthlr. bis 200 Rthlr. = 271, ce) über 200 Rthlr. = 1236.

Das Ba ukwesen der Verein igten Staaten ist noch fort⸗ während in einer staunenswerthen Entwickelung begriffen. Während im Jahre 1836 im Bereiche der Union nur 712 Banken mit einem Ge⸗ sammtkapital von rund 250 ,000,000 Dollars vorhanden waren, zaͤhlte man am Schlusse des Jahres 1856 nach amtlichen Angaben 1398 Banken mit einem Gesammtkapital von etwa 350,000,000 Dollars. Innerbalb eines zwanzigjährigen Zeitraums hatte sich also die Zahl der Banken fast verdoppelt, während das Kapital derselben sich um 40 pCt gesteigert batte. Die amtlichen Zusammenstellungen gehen bis zum 1. Januar 1857;, doch war seit Beginn dieses Jahres die Speculation so geschäftig,

man gegenwaͤrtig die Zabhl der innerhalb der Vereinigten Staaten estehenden Vanken auf etwa 1500 mit einem Gesammtkapital von min⸗ estens 370 Millionen Dollars anschlaͤgt.

Landwirthschaft.

2.

Wir haben ganz kürzlich gemeldet, heißt es in der „Pr. C.“, daß man n Spanien sich auf eine gesegnete Ernte Hoffnungen zu machen be⸗ inne. Nach neuerdings eingelaufenen Nachrichten sind diese Hoffnungen im Hinblick auf den Stand der Saaten seit Kurzem sehr gestiegen. Da aberdies durch unausgesetzte Zufuhr fremden Getreides bereits Vorräthe ngesammelt worden, so sind die Preise von Mehl und Weizen auf der

8— 11“

1u“ 8 1“ 8 1 1“

8

ganzen Halbinsel bebeutend gesunken. Die Regterung hat an angekauten Getreidebeständen noch 1,900,000 Scheffel Weizen und 1,100,000 Arro⸗ bas 200 Pfund) Mebl in Vorrath. Hiervon ist bereits ein Theil nach bden Provinzen Caceres und Babasoz in Estremabura und nach Galteien unterwegs, Provinzen, wo ber Mangel noch am größten jst und burch die schlechten Wege der Transport ber Zufuhren bisber sehr erschwert war. Man hat uͤbrigens auf den Plätzen der spansschen Küste setzt bie Wetnung, baß die Vorräthe ausreschen, unb baßs ufuhren, welche bem⸗ näͤchst erst eintreffen ober bie noch unterwegs sind, nicht den glänzenbsten GHeschäften entgegengehen werbden

Gewerbe⸗ und bpandels⸗Nachrichten.

Ueber den Gewerbebetrieb im Regierungs⸗Bezirk. Kobhlengx liegt ber „Pr. C“ eine Mittheilung vor, nach welcher ber Betrieh der Eigarrenfahbriken in Koblen; und Zell sich als ein zur Zeit außerst schwunghafter darstellt. Pie Nachfrage nach dem bhetreffenden Artitel soll neuerbings bermaßten zugenommen haben, baß berselben von senen Fa⸗ briken kaum genügt werden kann PHer Betrieh bhes Bergbaues ist fortwährend im Steigen, namentlsch wirb hie Förberung der Erze im Bergwerk Gilbersam als bebeutenb geschübert Auch die Bergbau⸗Ge⸗ sellschaft „Hraf Elt und Reinharbt“ entwickelt große Thätigkeit. Die Steinbruͤche zu Hanebach und Weibern, ein 2 ufsteinbruch bei Winnin⸗ gen, die Schiefergruben bei Kaisergesch, werden so eifrig betrieben, daß⸗ ungeachtet eines Jagelohns von 20 Sgr. nscht genug Arbeiter zu fin⸗ ben sind

Pie brFitische Baumwollen⸗Inbustrie hat auch im Jahr 1856 wieder bebeutende Fortschritte zu Lage gestellt. Her jaͤhrlich stetk- genbe Verbrauch und Eyport von Baumwollen⸗Manufaktur hat die Zu⸗ nahme in der Probuction bes Rohstolfs bereits überflfügelt. Gegen bas⸗ Jahr 1855 betrug die Vermehrung des Verhrauchs seitens ber Fakto⸗ deien burchschnittlich 3000 Ballen wochentlich, indem 1855 im Purch⸗ schnitt 40,408 Ballen, 1856 aber 43,560 Ballen in Anspruch genommen wurden. Dies Ergebniß ist um so überraschenber, als zu Anfang des Jahres wegen der noch ohwaltenben politischen Verwickelungen die Aus⸗ sichten keineswegs ganz ungetrüht waren. Indessen übten auch auf bie- sem Gebiet die Friebensuachrichten fast augenblicklich einen sehr günstigen Einfluß aus, und die Preise des Rohstoffes stiegen noch im Januar um „d. pro Pfund. Im Februagr. stellte sich heraus, baß die Ergebnisse der Erndte in den Vereinigten Staaten zu günstig aufgefaßt worben waren, und es sand ein westeres Steigen um ½ bis d. statt. Bei den wiber⸗ sprechenbden Berichten über die Erndte, bie hald, auf 3, balb 3 ½ Millionen Vallen geschäßt ward, stieg der Preis im April namentlich auch in Folge des befinttiven Friebensschlusses um weitere bis ¼ d. pro Pfb. Hier⸗ auf traten nicht unbeträchtliche Fluctuationen ein, doch blieb die Lenbenz zum Steigen im Allgemeinen vorherrschenb, währenb die günstigere Lage des Gelbmarkts und die inzwischen erfolgte Herabsetzung bes Piécontos dieser Lenbenz entgegenwirkte. Im September wurben die Gelbverhält⸗ nisse wiebder kritischer und ver Disconto stieg auf 6 unb 7 pCt Pa⸗ gegen warb der Ertrag der Erndte nunmehr befinitib auf 3 Millionen Vallen geschätzt, so boaßs eine bebeutenbe Kauflust Seitens der Spinner wie der Spekulanten sich geltend machte und woͤöchentlich ge⸗ sen 80,000 Ballen umgesetzt wurden. Paburch warb bem Sinken bder Preise vorgebeugt. Im November trat eine Erschlaffung des Marktes ein, indem die Verkäͤufe nur etwa 9000 Vallen per Woche bettugen. Die Preise sielen in diesem Monat um bis 5 d. pro Pfund, wogegen im Dezembher wieder ein entschiedenes Steigen Platz griff, so baß die Preise zu Ende des Jahres ¾ bis ½ d. höher standen, als zu Anfang desselben In Folge der außerorbentlichen Zunahme des Bebarfs, so wie auch in Rücksicht auf bie Ebentualität eines Krieges mit den Vereinigten Staaten ist in letzterer Zeit mehrfach der Plan worden, die Kultur ber Baumwollenpflanze in anderen Laͤndern, namentlich in den Englisch⸗ Ostindischen Befitzungen in ausgebehntester Weise zu betreiben. Es scheint jeboch, baß die Ausführung dieses Projektes sehr erheblichen Schwierigkeiten unter⸗ liegen würde, da, abgesehen von anderen Momenten, wohl kein anderes Land so billig produziren könnte, als Nordamerika. Die Ein fuhr von roher Baumwolle belief sich im Jahre 1856 gquf 9 Millionen 141,844 Centner gegen 7 Mill. 962,071 Ctr. im Jahre 1855 und 7 Mill. 922,617 Ctr. im Jahre 1854. Davon kamen 1856 aus den Vereinigten Staaten 6 Mill. 964,630 Ctr. gegen resp. 6 Mill 085,977 und 6 Mill. 417,780 Ctr.; aus Brafilien 194,917 Cir. gegen 219,446 und 175,925: aus Aegypten 307,134 Ctr. gegen 291,274 und 208,510; aus britisch Indien 1 Mill. 611,577 Ctr. gegen 1 Mill. 296,243 und 1 Millien 069,964; aus anderen Ländern 63,577 Ctr. gegen 69,131 und 20,438 ECtr. in den beiden Vorjahren. An Baumwollengarn wu 5 1 portirt 1 Mill. 116,226 Pfund zum Werth von 112.100 Pfd. S 1 Mill. 029,237 Pfund zum Wertbe von 100,436 Pfd. St. i 1855. An nicht fertigen baumwollenen Manufakten kamen 257,72 ostindische Stückwaaren zum Werth von 102,048 Pfd. St. gegern 243,4 Stück zum Werth von 98,009 im Jahre 1855. Von anderen nicht tigen Artikeln wurde für 408,934 Pfd. Sterl. gegen 327 500 im Jas⸗ 1855 importirt. Fertige Franzen gingen ein 48,557 UVfd 2 378 Pfund im Vorjahr; fertige Handschuhe 169,847 P Paar im Vorjahr; fertige Strümpfe 452,133 im Vorjahr. Bei allen diesen Importen großer Theil davon wieder ausgeführt wur geführten Artikel bldet England den Zwist sprünglichen Produzenten respektive Fabri Bedeutend ist die Wiederausfuhr oftindise Hälfte der Einfuhr beträgt, während nur etwa 7 Prozent des Imports Erscheinung rührt einestheils dad welche Baumwolle verarbeiten, ihren Bedarf an amerikanischen Ostindien aber keinen direkten Bez

angeregt

276 18*

27

*

2

1* 17 8 68 g8 F.

g

8

„7