““ 1u“] . Das Kriegs⸗Ministerium bestimmt und bemerkt dabei Folgendes: 1) In allen Ordres, durch welche Heerespflichtige — Rekruten,
Reservisten, in Folge allgemeiner Maßregeln und Dispositions⸗
Bexurlaubte, zu außerordentlichen Zwecken einbeorderte Land⸗
des Inhalts aufzunehmen:
„Die zustaͤndigen Meilengelder ꝛc. sind von der Orts⸗
behoörde, beziehungsweise von dem Steuer⸗Empfänger zu
erheben, wird deren Empfang an dieser Stelle unterlassen so geht der Anspruch darauf verloren.“
) Die Reservisten ꝛc. sind bei den Kontrol⸗Versammlungen, die Rekruten unmittelbar nach erfolgter Aushebung darüber zu belehren, daß sie ihre Marsch⸗Kompetenz sich von der Orts⸗
Behörde, beziehungsweise von dem Steuer⸗Empfänger vor ihrem Abgange zum Truppentheile auszahlen zu lassen haben.
3) Die Bestimmung vom 27. Februar v. J., betreffend die Zah⸗ lung der Meilengelder an Landwehrmannschaften, bleibt nach Vorstehendem nur noch so weit in Kraft, als sich solche auf die zur Uebung einberufenen Landwehrmannschaften bezieht
und also die betreffenden Ordres statt des ad 1 gedachten Vermerks den nachfolgenden:
„erhält das zuständige Meilengeld im Stabsquartiere“
z3u enthalten haben.
Berlin, den 15. Mai 1857 .
Kriegs⸗Ministerium Graf Waldersee.
—
Angekommen: Der General⸗Major a. D., außterordent⸗ liche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich türkischen Hofe, von Wildenbruch, von Konstantinopel.
Abgereist: Se. Excellenz der Staats⸗ und Finanz⸗ von Bodelschwingh, nach Haus⸗Heyde.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant a. D. und Erb⸗Marschall von Herford, im Fürstenthum Minden, von Ledebur, nach Dresden.
Der General⸗Major und Inspecteur der 2ten Ingenieunr⸗ Inspection, Bogun von Wangenheim, nach Breslau.
1
8
ersonal-Veränderungen in der Armee.
Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc.
Ernennungen, Befoͤrderungen und Versetzungen Den 12. Mai.
v. Kameke, Pr. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. z. F.⸗, zum Hauptmann, v. Reinbhard, v. Meyerinck, Sec. Lts. von dems. Regt., zu Pr. Lts., v. Berger, Hauptmann bom 2. Garde⸗Regt. zu Fuß, zum Masor, v. Cbhappuis, Pr Lt. von demselben Regiment, zum Hauptmann, von Holtzendorff, Sec. Lt. von demselben Regt., zum Premier⸗Lieutenant, v. Delitz, Prem. Lieut. vom Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment, zum Hauptmann, v. Köppen, Sec. Lt. von dems. RNegt, zum Prem. Lieut., v. Wilamowitz⸗Möllendorff,. Unteroffiz. vom Regt. der Gardes du Corps, zum Port. Fähnr., Frhr. Digeon v. Monteton, Pr. Lt. vom Garde⸗Drag. Regt., zum Rittm., v. Wedell, v. Romberg, Sec. Lts. Pr. Lt. vom Garde⸗
von demselben Regt., zu Pr. Lts., d. Schenck
Husaren⸗Regt. zum Ritim., Prinz Leopold zu Lowenstein⸗Wert⸗ heim, Sec. Lt. don dems. Regt., zum Pr. Lt., d. Beulwitz, Port Fähnr. vom 2. Garde⸗Ulanen⸗Regt., zum Sec. Lt. beföͤrdert. von Schaper, Pr. nd.⸗Brigade, Bar. Minnigerode, v. Schrabisch, Pr. Lts. von derselben Brigade, zu Hauptleuten, d. Pachelti⸗Gehag. Port. Fähnr. vom Garde⸗Jaͤger⸗ Bat., v. Kessel, bvom 6. Jäger⸗Bataill zu Sec. Lts. befördert.
Schirmeister, Hauptm. vem 1. Inf. Nrgt., zum Direktor der komb. Divisionsschule des 1. Armee Ce ernannt. v. Borcke, Oberst und Commandeur der 1. Inf. Brigade, die Fenehmigung zum Tragen der Uniform des 18. Infant.⸗Regts. unter Führung à la suite desselben ertheilt. v. Trotha, Unteroffizier vom 1. Infant. Regt, zum Port. Fähnr. v. Skopnick, Prem. Lieut. vom 3. Inf. Regt., zum Hauptm., d. Hatten, Sec. Lt. von dems. Regt., zum Pr Et befördert. v. Schmidt, Oberst und Command. des 29. Inf. Regte, zum Commond. der 10. Inf. Brigade, Herwarth v. Bittenfeld Oberft Lieut. vom 31. Inf. Regt., zum Commandeur des 29. Inf. Regts. ernannt. d. Hartmann, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt. und Adjutant beim Gen. Komm. des II. Armee⸗ Corps. auf drei Monate zur Dienstleistung bei der Abtheilung für die Armee⸗Angelegenheiten im Kriegs⸗Ministerium kommandirt. Baron b. Meerheimb, Premier⸗Lieutenant vom 2 Infanterie⸗Regiment, von dem Kommando als Lehrer beim Kadetten⸗Corps enthunden.
Bei der Landwebr. Den 12. Mai. Graf v. Borcke, Sec. Lt. von der Kav. 1. Aufgeb. 9. Regts. in das 2. Bat. 1. Garde⸗Ldw. Regts. einrangirt. Den 14. Mai. 8 Otto, Unteroff. vom 1. Bat. 5. Regts., zum Sec. Lt. bei der Kabvall.
964
1. Aufgeb. befördert. Fritze, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 3. Bat. 10., ins 1. Bat. 1 Regts., Lange, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 3. Bat. 14., ins 2. Bat. 3. Regts., Böttcher, Sec. Lt. von der Artill. 2. Aufg. des 1. Bats. 1., ins 1. Bat. 4. Regts., Thom aszik, Sec. Lt. vom 1. Aufgeb. des 1. Bats. 20, ins 2. Bat. 5. Regts., Janke, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 21., ins 3. Bat. 5. Regts., Truchlau, Seec Lt. von der Artill. 2. Aufgeb. des 2. Bats. 3. Regts., ins Landw. Bat 33. Inf. Regts. einrangirt. Krafft, Prem. Lt. a. D., zuletzt bei der Kavall. des 3. Bats. 5. vandw. Regts., der Charakter als R.
beigelegt. “
“ Abschiedsbewilligungen we. Den 12. Mai. Bonin, Pr. Lt. vom 2. Garde⸗Regt. z Fuß, als Hauptm. mit der Regts.⸗Unisorm, Aussicht auf Civil⸗Versorgung und Pension, v. Pachelbl⸗Gehag, Pr. Lt. vom 1. Garde⸗Ulan. Regt., als Rittm. mit der Regts⸗Uniform und Penston der Abschied bewilligt. v. Seidlitz, Sec. Lt. vom 1. Garde⸗Regt. zu Fuß, ausgeschtieden und zu den beur⸗ laubten Offizieren des 1. Aufg. 2. VBat. 1. Garde⸗Landw. Negts.
v. Obernit I., Sec. Lt. vom Kaiser Franz Gren. Regt, ausgeschieden 8
und zu den beurlaubten Offizieren des 1. Aufg. 2. Bats. 3. Garde⸗ Landw. Regts. übergetreten. Den 14. Mait.
v. Drygalskv, Hauptm. vom 3. Inf. Regt., als Masor mit Pen⸗ sion der Ahschied bewilligt, und unter Ertheilung der Aussicht auf An⸗ stellung in der Gendarmerie, mit der Armee⸗Unisorm zur Dispositton gestellt. Frbr. v. d. Trenck, genannt zu Koͤnigsegg, Sec. Lü. vom 3. Kürass. Regt., der Abschied bewilligt. v. Bardeleben, Sec vt. von demselben Regt., unter dem gesetzlichen Vorbehalt eutlassen. Zweigert, Port. Fähnr. vom 5. Inf. Regt, zur Reserve entkassen. Crüger, Major a. D., unter Belassung in dem Verhaͤltniz als Führer des 2. Ausgeb. vom 3. Bat. 3. Landw. Regts, mit seiner Pension zur Dis⸗ position gestellt. d
LöEED Den 12. Mai.
v. Behr⸗Negendank, Sec. Lt. von der Kavall. 1. Aufgeb. des d. Bats. 1. Garde⸗Ldw. Regts. der Abschted bewilligt, HKartmann, Oberst-Lieut. a. D., unter Belassung in dem Verhaͤltnißt als Führer des 2. Aufgeb. vom 2. Bat. 2 Garde⸗Ldw. Regts., mit seiner Penston zur Disposition gestellt. 1 “ Hen 18. Mait. b 8
Mitschke, Hauptm. vom 1. Aufgeb. 1. Bat. 19. Regts., mit seiner bisherigen Uniform nebst Aussicht auf Anstellung im Eivildienst, der Abschied hewilligt.
8 Militair⸗ Beamte. Hurch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums: Den 29. April.
Brünemann, Zahlmeister vom 3. Bat. (Bielefeld) 15. Ldw. Regts.
mit Pension bverabschiedet.
Den 13. Mai. Hoppe, Secretariats⸗Applikant hei der Militatr⸗Intendantar des Armee⸗Corps, zum Secretariats⸗Afsistenten ernannt. Den 14. Mai. h- Winnen, Zahlmeister⸗Aspirant vom Kaiser Alexander Gren. Regt., zum Zahlmeister 2 Klasse bei dem 1. Bataillon (Königsberg) 1. Garde⸗ Ldw. Regts, ernannt Durch Verfügung des General⸗ Auditoriats; Den 2. Mai Hennings, Gerichts⸗Assessor in Neuwied, zum Garnison⸗Auditeur in Silberberg, Jungk, De. juris, Gerichts⸗Assesser in Berlin, zum Gar⸗ nison⸗Audtteur in Glatz ernannt.
F“ 1 Nichtamtliches.
Preußen. Potodam, 23. Mai. Se. Majestät der Konig begaben Sich gestern früh 8 Uhr nach Berlin und besich⸗ tigten auf dem Tempelhofer Felde das Kaiser Alexander und Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment, so wie die zweite Kavallerie⸗Brigade.
Hierauf fuhren Allerhoöchstdieselben nach dem Schlosse in Berlin,
nahmen dort mehrere Vorträge entgegen und kehrten zum Diner nach Sanssouci zurück.
Hannover, 21. Mai. Se. Majestät der König hat sich nebst Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen heute Morgen nach Altenburg begeben. (Hann. Ztg.)
Hessen. Darmstadt, 20. Mai. Auf der Tagesordnung der Zweiten Kammer stand heute zuerst der Bericht des Finanz⸗ ausschusses über die definitiven Resultate der Finanzverwaltung in den Jahren 1851--53. Es genehmigte die Kammer den vor⸗ gelegten Rechnungsabschluß, welcher mit einem Defizit von circa 124,000 Fl. für diese Periode schließt. Eben so genehmigte die Kammer die Vorlage über die definitiven Resultate der Staats⸗ schulden⸗Tilgungskasse in den Jahren 1851—53, wonach die eigent liche Staatsschuld zu Ende 1853 3,752,715 Fl. betrug. Schließlich
gab die Kammer dem Nachweis über den Fortgang der Tilgung der
Grundrentenscheine in den Jahren 1851—53, von je 80,000 Fl. jährlich, ihre Zustimmung. (Fr. J.)
Hesterreich. Die „Wiener Zeitung“ vom 21. Mai ent⸗ hält die amtliche Anzeige, daß der Kaiser durch Kabinetsschreiben d. d. Ofen 18. Mai den Frhrn. Karl v. Krauß auf seine Bitte von dem Amte eines Justizministers enthoben und ihn zum Prä⸗ sirenten des obersten Gerichtshofs, an seine Stelle aber den bis⸗ herigen Präsidenten des obersten Urbarialgerichts, Grafen Franz
8
965
v. Nadasd, zum ZJustizminister ernannt habe. — Dasselbe Blatt veröffentlicht eine verseihanf des Finanzministeriums vom 12. Mai, ültig für die Kronländer Ungarn, Kroatien und Slavonien, die erbische Woswodschaft mit dem temeser Banate und Siebenbürgen, über die Befreiung des Einkommens von der Einkommensteuer in der dritten Klasse, wenn das gesammte Jahreseinkommen 300 Fl. nicht überschreitet. Großbritannien und Irland. London, 21. Mai. Die amerikanische Fregatte „Niagarau, welche den beiden von der englischen Regierung gestellten Schiffen bet Legung des großen unterseeischen Telegraphen behülflich sein soll, be ndet sich gegen⸗ waäͤrtig in der Themse, ein wenig unterhalb Gravesend, und erregt. dopt die Bewunderung der Kenner und Laien. Die „Times“ sagt von ihr, sie sei in ihrer Art das erste Kriegsschiff der Welt, und die englische Flotte habe nichts aufzuweisen, was den Vergleich r aushalten könne. Sie gehört zu jenen 12 Dampf⸗ deren Bau unlaängst der Kongreß, angeregt durch die gewaltige Vergrößerung der englischen und französtschen Flotte, verfügte. Bei der Construction des Schisses hatte man sein Augenmerk hauptsächlich auf vier Punkte gerichtet: es sollte ein gutes Kanone boot, ein gutes S⸗ eeschiff, ein guter Segler und ein guter Dampfer zu Stande kommen. Alle diese Eigen⸗ schaften sind aufs glücklichste mit einander vereinigt. Mit Hülfe ver Segel allein, ohne Anwendung der Dampfkraft, soll die „Nia⸗ gara“ 10 bis 17 Knoten in der Stunde zurücklegen können. Die Laͤnge des Fahrzeuges beträgt 375 Fuß, die äusterste Breite 50 ½ Fuß, der Tonnengehalt 5200 Tonnen (d. h. beinahe 2000 Lonnen mehr als der des riesigen „Himglava’“). Gegenwaͤrtig ist die Fre⸗ gatte nur mit vier kleinen Kanonen armirt. Später wird sie 12 Dahlgren⸗Kanonen tragen, welche Volllugeln von 270 Pfd. Ge⸗ wicht auf eine Entfernung von 21,000 Fuß schleudern. und Bomben werfen werden, die 130 Pfund wiegen. Die Geschütze selbst wiegen 141 Tonnen und sind in der Gießeret von West⸗Point bei New ⸗York gegossen. Das Schiff hat vier nach dem vertikalen Lubular⸗System konstruirte Dampfkessel, von je 21 Fuß Länge, 11 Fuß Liefe und 15 Fuß Höhe. Gegenwärtig beträgt die Schiffs⸗ Mannschaft, die Offiziere abgerechnet, 514 Mann. Wenn vdas Schiff vollständig armirt wird, soll sie sjedoch auf 750 Mann kom⸗ pletirt werden (so stark ist in der Regel ungefähr die Mannschaft eines Kriegsschiffes von 90 Kanonen). Dieser Tage segelt die Fregatte nach Liverpool ab, um sich dort mit einem Theile des Felegraphen⸗Kabeltaues einzuschiffen. An Bord befinden sich unten Anderen Professor Morse und die russischen See⸗Offiztere Schwarz und Kolobein. An Bord der Trausportschiffe „Adventure“ und „Assistance“ haben sich gestern zu Portsmouth Truppen nach China eingeschifft. 8 Der Prinz von Wales ist von seinem Ausfluge nach Nord⸗ England in Osborne wieder eingetroffen, wo auch Prinz Alfred heute erwartet wird. 22. Mai. In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung ward der gegen das Priester⸗Seminar zu Maynooth gerichtete Antrag Spooners mit 125 gegen 91 Stimmen verworfen. Nachdem der Antragsteller gesprochen, hielt Niemand eine Entgegnung für nöthig, und die Abstimmung folgte gleich auf die Rede Spooner'’s. Frankreich. Paris, 21. Mai. Der „Moniteur“ bringt mehrere Berichte über den trefflichen Stand der Weinberge und Saat⸗ felder, die beide ausgezeichnete Ernten versprechen. Laut demselben Blatte war gestern im Walde von Fontainebleau die Hitze so stark, daß die Hetzjagd, zu welcher der Hof an Ort und Stelle gefahren war, nicht statthaben konnte und der Kaiser, die Katserin und ver König von Baiern nach einem kurzen Imbiß nur einen Spazierritt machten. Das amtliche Blatt weist bei Erwähnung der am 25. April erfolgten Abfahrt des amerikanischen Krtegsdampfers „Niagara“ nach England, um bei der Legung des europäisch⸗amerikanischen Telegraphentaues mitzuwirken, auf die ersten Versuche hin, die 1842 von Professor Morse in New⸗York mit solchen unterseeischen Verbindungen gemacht wurden. Ihnen folgte 1850 die Verbindung Frankreichs mit England zwischen Dover und Calais, 1852 die Ir⸗ lands mit England, 1853 die Schottlands mit Irland und Eng lands mit Holland, 1854 die Corsika's mit Sardinien und des Cap Breton mit New⸗Foundland; der „Moniteur“ erinnert auch an die glücklichen Resultate des Taues zwischen Varna und Balaklawa und
mit ihrn Fregatten,
zieht daraus die frohe Hoffnung, daß wir in zwei bis drei Mo
naten mit der neuen Welt in direktem Depeschen⸗Verkehr stehen werden. Zu dem Zwecke werden die Schiffe beider Nationen jedes 1256 englische Meilen Tau an Bord nehmen und nach dem Punkte fahren, der die Hälfte der Entfernung zwischen New⸗Foundland und Irland bezeichnet. Nachdem hier die Fäden mit einander verbunden, fahren die Schiffe in entgegengesetzter Richtung heim, hier nach England, dort nach Amerika, und während ihrer Fahrt stets mit einander in telegraphischem Verkehr, legt jedes sein Tau, begleitet von einem zweiten Schiffe, das die Flagge der Nation führt und im Nothfalle zur Hülfe bereit ist. Obgleich die Bucht von Valentia (auf der irischen Südwest⸗Küste) von New⸗Found⸗
land nur 1650 englische Meilen entfernt ist, so wird das versenkte
8 88 8*
8 8b
Tau doch eine Länge von 2500 englischen Meilen haben, um den Senee,hhgletcih ste⸗ und den Stroͤmungen des Oceane noch⸗ geben zu können. ls nächste Folgen für den Geschäftsgang bezeschnet der „Moniteur“, daß die Bewegungen des jondoner und new⸗ vorker Marktes gleichzeitig Abends durch die europaäl che Presse ver⸗ breitet werden und die Ungewistheit, die bishen oft dhahe auf die Speculattonen einwirkte, ein Ende hat. Unter seinen vermischten Rachrichten theilt der „Moniteur“ mit, daß nach Berichten aus Porto⸗Rico ein Vertrag zur Legung eines unterseeischen Telegraphen abgeschlossen sei, der Porio⸗Rieco mit Hayti, Cuba und vFeer. verbinden solle. Der „Moniteur de Armee“ meldet: Marschall R an b on sollte am 17. Mat nach Tizt Uzu abgehen. Pas Erpe⸗ ditions Heer gegen die Kabylen wird aus den Divisionen Renaud Mac Mahon und Nussuf bestehen. Jever diesern Divisionen welche je 8000 Mann statk, sinv vie entsprechenden Artillerte⸗, Gente⸗ und Verwaltungs⸗Corps beigegeben. Außerdem ist eine Kavallerie⸗Ko⸗ lonne von vier Schwadronen Jäger und einem Theil Spahls im Thale Sebau zusammengezogen worden. Die Reserve⸗Munitton für Artillerie und Infanterie ist zu Tizt Uzu konzentrirt. Per Marschall trifft Anstalten zur Organtsation ver Divisionen, und die Operationen sollen am 21sten beginnen. Man sagt, daß vie Beni⸗ Raten ihr Gebiet tapfer vertheidigen werden.“ 1 b Mußland und Polen. Wie aus Warschau vom 19, Ma berichtet wird, kehrt das aus Muselmännern bestehentde transkauka⸗ sische Reiter⸗Regiment, welches fast ein Vierteljahrhundert lang in der Hauptstavt des Königreichs Polen gestanden hat, gegenwärtig auf katserlichen Befehl in seine Heimat zurück. Passelbe wurde vorn selnem
Abmarsch am 16ten Nachmittags auf dem Sächsischen Plat in Warschau
von dem Kaiserlichen General⸗Abjutanten Kotzebue gemustert. Commandeur des Regiments ist jetzt der General⸗Major Hassan Beka Agallaroff. Der Generahbh⸗ Lieutenant Fürst Bebutoff, ehema⸗ liger Commandeur desselben, so wie viele andere Generale und Offiziere wohnten der Musterung bet. Der Stabs⸗Chef Kotzebue vankte im Namen des abwesenden Fürsten Statthalters dem ganzen Regiment für seinen treuen und eifrigen Dienst und kündigte ihm zugleich an, daß der Kaiser für viejefigen Mitgliebder pesselben, die ver Commandeun vazu vorgeschlagen, Beförberungen und lebens⸗ längliche Penstonen bewilligt habe. Unter lautem Hurrahruf trat varauf das Regiment seinen Marsch an, auf bem es über 400 geogra⸗ phische Meilen zurückzulegen hat. Dieses Kavallerte⸗Reglment zählt in seinen Reihen die Elite ver vornehmen muselmänntschen Jugend von Transkaukasten, die von Kindheit an im kunstgemäßen Reiten und im Waffenhandwerk, wie Abfeuern vpes Gewehre i:m schnellsten Galopp und pergleichen geübt wird. 1 Amerika. Aus San Juan de Nicar aguag (Greytown) liegen der „Pr. C.“ einige zuverlässige Notizen vom 1. April über den Stand der Dinge auf dem Kampfplatz im Innern vor. Danach war Walker in Folge der schlaffen Maßnahmen der Alliirten nach ihrem Siege vom 20. Januar im Stande gewesen, sich neuerbings wieder in Rivas festzuseßen. Eine 80 Mann starke Kolonne von Hülfsmann⸗ schaften, welche von Kalifornien eingetroffen war und sich von San Juan del Sur aus, reichlich mit Provjiant und Munition ver⸗ sehen, in Bewegung gesetzt hatte, wurde am 6. März vom General Fruto Chamorro zerstreut, ebenso wie ein von Walker ihm ent⸗ gegengesendeter Trupp von 150 Mann. Von da bis zum 15. März blieb Alles ruhig; am 16ten aber griff Walker in Person mit seiner ganzen Streitmacht und 6 Geschützen das verschanzte Lager der Allꝛirten in San Jorge (th Leguag von Rivas) an, beschränkte sich jedoch auf eine 4stündige, ganz unfruchtbare Kanonade, nach wel⸗ cher er den Rückzug antrat. Dabei fielen ihm die Costa⸗ ricaner Truppen in die Flanke, tödteten ihm etwa 50 Mann und zwangen ihn, in eiliger Flucht hinter seinen Verschanzungen in Rivas Schutz zu suchen. Zum Angriff auf diese traf der General Mora Vorbereitungen auf den 20. März (Jahrestag des Gefechts bei Santa Rosa), auch schickte sich derselbe an, das von ihm scho früher besetzte, aber des tödtlichen Klimas halber aufgegeben San Juan del Sur wiederum zu besetzen. Durch Sa Miguel in Salvador waren Ende März starke Truppen corps aus Salvador und Guatemala passirt, welche sich in La Union einschifften. Die Salvadorener standen unter dem Be⸗ fehl des General Barrios, eines der reichsten Minenbesitzer aus San Miguel, die Guatemalatruppen unter José Maria Bolaüos. Der letztere, ein wegen seines humanen Wesens, seiner Mäßigung und Charakterfestigkeit in Guatemala bei allen Parteten beliebter Mann, ist der spezielle Freund und Vertraute des Prüsidenten Carrera und bekleidete seit Jahren die Stellung als Kommandant der Hauptstadt. Nach Carrera dürfte Bolanos zur Zeit in Gua⸗ temala die meiste Chance für den Präsidentenstuhl haben.
Asien. Der „Courrier de Paris“ bringt folgende Berichte aus China bis zum 30. März: „In der Provinz Canton, auf welche sich der Krieg beschränkte, scheinen Volk und Mandarinen überzeugt, daß der Krieg beendigt is, daß die Engländer gehörig geschlagen sind und nichts sehnlicher wünschen, als den früheren Handel wieder aufzunehmen, d. h. wenn man thnan dies gnädtgst bewilligen will. Der General⸗Gouverneur Yeh veröffentlicht von
1““ 8 8 “ 8 ö111“