1857 / 132 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

A“ 1A“ 8

v. Helmrich, Sec. Lt. vom 11. ins 18. Inf. Negt. versetzt. Roth, Zeug⸗Lieut. mit dem Charakter als Hauptm. in Glatz, zum Zeug⸗Haupt⸗ mann in Neisse befördert. Kretzmähr, Zeug⸗Lt., von Wittenberg nach Glatz, Seidel, Zeug⸗Lt., von Magdeburg nach Wittenberg versetzt. Schmidt, Zeug⸗Schreiber in Stralsund, zum Zeug⸗Lieut. in Magdeburg DOen 30. Mai. E1.““

Frbr. von Buddenbrocd, Oberst und Commandeur des 3. Inf. Regts., unter Beförderung zum Gen⸗Major, zum Kommandanten von Königsberg ernannt. v. Szymanowitz, Oberst⸗Lieut. vom 23 Inf. Regt., zum Command. des 3. Inf. Regts., von Scholten, Oberst und Commandeur des 6. Artill. Regts., unter Beförderung zum Gen.⸗Major, zum Kommandanten von Breslau ernannt

EPAAPI1' Den 20. Mai.

Herzbruch, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 15., Brand, Sec. Lt. vom 2. Aufgeb. des 2. Bats. 17., ins 3. Bat. 29. Negts.,, van Meenen, Sec. Lieut. von der Artill. 1. Aufgeb. des 2. Bats. 17., ins 2. Bat. 30. Regts. einrangirt.

Abschiedsbewilligungen z Den 20. Mai. 8 8

Neumann, pens. Feldweb. des 37. Inf. Regts., der Charakter als Sec. Lt. beigelegt Dziobeck, Sec. Lt. vom 30. Inf. Regt., der Ab⸗ schied bewilligt. Rogge, Sec. Lt. vom 33. Inf. Regt, unter dem gesetz lichen Vorbehalt entlassen. Frhr. v. Lauer⸗Müͤnchhofen, General⸗ Majer a. D. zuletzt Oberst und Commandeur der 6. KCavall. Brig. mit seiner Pension zu den zur Allerhöchsten Disposition gestellten Offizieren versetzt.

Den 21. Mai Frhr. v. Hanstein, Major von der 8. Gend. Brig., als Oberst Lieut, mit der Armee⸗Uniform und Pension der Abschied hewilligt Den 23. Mat 1 Jorda n, Zeug Hauptm. vom Artifl. Pepot zu Meisse, mit seinen bisherigen Uniform, Aussicht auf Civil⸗Nersorgung und Pension, der Abschied bewilligt. Den 30. Mai⸗

dv. Roͤhl, General⸗Major und Kommandant von Königsberg, der Abschied mit Pension, unter Verleihung des Charakters als General⸗ Lieutenant und Stellung zur Disposition, bewilligt

Militair⸗Aerzte.

Dr. Hasse, Ober⸗Stabs⸗ u. Regimenis⸗Arzt des 3 Kür. Regts, zum Geyn.⸗Arzt des I. Armee⸗Corps mit Masors⸗Rang ernannt. Dh)⸗ Rabts, Ober⸗Stabs⸗ u. Regts⸗Arzt des 3. Inf. Regts., in gleicher Eigenschaft zum 3. Kür. Regt. bersetzt. Dr. Hammer, Stabs⸗ u. Bat Arzt vom Kaiser Franz Gren. Regt., zum Ober⸗Stabs⸗ u. Regts.⸗Arzt. des 3. Inf. Regts., mit Hauptm.⸗Rang ernannt. Dr. Meinecke, Ober Stabs⸗ u. Garnison⸗Arzt in Breslau, als Ober⸗Stabs⸗ u. Regts.⸗Arzt zum 22. Inf. Regt., Dr. Weber, Stabs⸗ u. Garnisen⸗Arzt in Saat louis, unter Ernennung zum Ober⸗Stabs⸗Arzt mit Hauptm.⸗Rang, als Garnison⸗Arzt nach Breslau versetzt. Dr. Winzer, Assistenz⸗Arzt des Z. Kür. Regts., zum Stabs⸗ und Bats.⸗Arzt des 2. Bats. 14. Landw Regts. ernannt.

Zu Assistenz⸗Aerzten werden ernanntv: die Unter⸗Aerzte Kirchner, des 1. Artill. Regts., Dr. Renner des 17., Masurke des 5., Hammelmann des 40., Dr. Buski des 10. Inf. Regts., D. Fischer des 3. Artill. Regts., Dr. Knorr des 13, Dr. Böttcher des 29., Dr. Burchardt des 4. Inf. Regts, Dr Friedel des 1. Artill Regts., Dr. Hoepfner des 29., Dr. NReumann des 6. Inf. Regte Dr. Roth des 1. Artill. Regts., Dr. BVendix des 15., Dr. Vrunzlow des 25. Inf. Regts., Dr. Knorr des 5. Ulan. Regts., Dr. Hochgela⸗ den des 22., Dr. Menzel des 21. Inf. Regts.

Den Charakter „Assisten z⸗Arzt“ erbalten: Die im Reserve⸗ und Landwehr⸗Verbältniß befindlichen Aerzte u. Wundärzte: Dr. Schroeter vdom 1., Dr. Du Bois, Dr. vb. Chamisso, Dr. Mayer vom 20., D. Lent vom 16., Dr. Windscheid vom Landw. Regt. Dr. Fest,

u. Regts.⸗Arzt des 35. Inf. Regts., Dr. Kühne, Stabs⸗ des 1. Bats. 10. Landw.⸗Regts., beiden mit Pension, Dr. Affistenz⸗Arzt dom 26. Landw. Regt., der Abschied bewilligt. Militair⸗Beamte. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums:

Den 18. Mai. 1 . p „21 18— 8 5 16. 8

18 Indts, Obergerichts⸗Auskultator bei der Militair⸗Intendantur

des VII. Armee⸗Corps, zum Intendantur⸗Referendarius ernannt. Kürschnick, Zablmeister 2. Kl. vom 1. Bat. (Gleiwitz) 22. Landw. zum Zabhlmeister 1. Kl bei dem 6. kombin. Reserbe⸗Bat. See⸗ „Zabtmeister⸗Aspirant vom 10 Inf. Negt., zum Zahlmeister 2. Kl.

at. (Gleiwitz) 22. Landw. Regts. ernannt.

v

Fr 2 3 82 1

FSreußen. Berlin,

erlassene Depesche des Herrn Mimister

Manteuffel an den

* ½ 2* 9„ „% a 1 8

don Stessfens zu Kopenhagen in Betreff der Kabinets vom 13. Mai hat nach der „Zeit“

bas e pee Wien hatten, wie Ew. ꝛc. bekannt ist, 88 2 * edae wiederholentlich darauf aufmerksam gemacht, die es zu Megulirung der Verfassungs⸗Angelegenheit der Herzogthümer Holstem unt Lauenburg vor Allem nothwendig sei zunächst die Stände über bie oktrohirten Aenderungen des früberen Verfassungs⸗Zustandes zu bören und denselben auf diese Weise die Möglichkeit und den Anlaß zu gewähren, ihre Gravamina und Anträge vorzutragen. Zu diesem

] . Ende erging namentlich in den letzten Tagen des Monats März d. J. der Vorschlag, die Stände baldthunlichst zu einer außerordentlichen Diöt einzuberufen. In Erwiederung hierauf ist uns jetzt durch den Herrn Baron v. Brockdorff eine Depesche aus Kopenhagen vom 13. d. M. mit⸗ getheilt worden.

Mit Vergnügen haben wir daraus ersehen, daß die koͤnigl. dänische Regierung, in Folge der Nekonstruirung des Ministeriums, entschlossen ist, den empfohlenen Weg einzuschlagen, und wir wünschen derselben auf⸗ richtig Glück zu einer Maßregel, welche nicht minder durch ihr eigenes Interesse, als durch ihre Pflichten gegen die Herzogthümer und gegen den Bund geboten erscheint.

Es wird in der Depesche zugesagt, daß die holsteinschen Provinzial⸗ stände, und zwar spaͤtestens zum August d. J., einberufen werden sollen, um denselben einen revidirten Entwurf der Verfassung für die besondern Angelegenheiten des Herzogthums zur verfassungsmäßigen Verhandlung vorzulegen. Es wird ferner versprochen, daß diese Vorlage namentlich auch diejenigen Bestimmungen befassen werde, welche den Um fang der besonderen Angelegenheiten des Herzogthums Holstein näher regeln sollen. Es wird endlich insbesondere die ausdrückliche Zusicherung ertheilt, und hierauf legen wir ein ganz vorzügliches Gewicht, daß der Stände⸗ Versammlung vollständig Gelegenheit werde gegeben werden, sich über die Abgrenzung der ständischen Kompetenz frei und ungehindert aus⸗ zusprechen

Freilich ist hiemit noch nicht gesagt, inwieweit die königl. dänische Regierung sich demnächst bereit finden lassen werde, auch materiell den Ansprüchen, welche den Herzogthümern und dem Bunde aus den Zusagen von 1851 und 1852 zusteben, vollständig genug zu thun. In dieser Beziehung wirb vielmehr ber Erfolg der bevorstehenden ständischen Verhandlungen abzuwarten sein; und obwohl wir dabei mit Zuversicht auf die Weisbeit und Gerechtigkeit Sr. Maj. des Königs von Hänemark bauen, so müssen natürlich alle Rechte gewahrt und vorbehalten bleiben, welche aus der Verfassung der Herzogthümer und aus den königlich dänischerseits bei den Unterhandlungen mit Preußen und Oesterreich in den gedachten Jahren 1851 und 1852 abgegebenen Versprechungen sich herschreiben. Wird aber den Ständen, der ertbeilten Zusage gemäß, die Gelegenbeit gewährt, sich über ihre Rechte und Ansprüche vollständig auszusprechen, ihre Beschwerden und Verlangen gebührend vorzutragen, so ist hiemit die geeignete Basis für die weitere Behandlung der Sache gewonnen und sonach der Regulirung der Verfassungsfrage nunmehr die⸗ senige Einleitung gegeben, auf welche die Kabinette von Berlin und Wien zunäͤchst dringen zu müssen geglaubt hatten

Unter diesen Umständen finden wir denn auch, in Uebereinstimmung mit dem kaiserk. österreichischen Hofe, zur Zeit keine Veranlassung für uns, die Angelegenbeit unsererseits an den Bundestag zu bringen.

Zwar stellt die kopenhagener Hepesche eine den holsteinschen Ständen zu machende Vorlage und in Bezug auf die Verfassung für die beson⸗ deren Angelegenbeiten des Herzogthums in Aussicht. Der Ver⸗ fassung für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten der dänischen Monarchie geschieht feine ausdrückliche Erwähnung. Nichtsdestoweniger balten wir uns jedoch zu der Voraussetzung berechtigt, daß den Ständen, vor der zugesicherten Freiheit der Erörterung über die Abgrenzung der ständischen Kompetenz, aguch die Freibeit gewährt werden wird, ihre Bebenken und ihre Anträge in Bezug auf die den Her⸗ zogthümern und resp. den Vertretern derselben in der Gesammt⸗ Staatsverfassung zu gebende Stellung vorzubringen und ihre Rechte aus den⸗ jenigen Verheißungen gektend zu machen, welche ihnen im Jahre 1852 nicht nur in Bezug auf die Neugestaltung der Spezial Verfassungen, sondern eben sowohl auch in Bezug auf die Einfügung der Herzogthümer in die Verfassung des Gesammtstagates ertbeilt worbem sind. Henn eines gheils ist es, wie wir stets hervorgehoben haben, außer allem Zweifel, daß ge⸗ rade die „Verfassung für die gemeinschaftlichen Angelegenbeiten der Monarchie“ die frühere Verfassung der Herzogthümer au das Aller⸗ wesentlichste modisizirt, daß also die Stände verfassungsmäßig, wie nach den gegebenen Verbeißungen, Anspruch darauf haben, über solche Ver⸗ sassungs⸗Aenderungen gehört zu werden. Anderen Theils folgt aber audh eben aus diesem wechselseitigen Verhaͤltniß zwischen der Gesammt⸗Staat Verfassung und der früheren Verfassung der Herzogthümer und aus der in der Gesammt⸗Staats⸗Verfassung liegenden Aenderung der Kompetenz der Stände, daß eine Verhandlung über die Abgrenzung der ständischen KFompetenz auch die Frage nach dem Verhältniß zu der Gesammt⸗Staats. Verfassung nicht von sich ausschließen kann.

Wenn endlich die Depesche vom 13. d. M. des Herzogthums Lauen⸗ urg nicht besonders gedenkt, so beruht dies wohl nur darin, daß mit

Lauenburgischen Staͤnden, dem Vernehmen nach, bereits Verhandlun⸗ ngeknüpft worden sind. Denn wir glauben es als zweifellos an⸗ dürsen, daß die königl. dänische Regierung den lauenburgischen in der fraglichen Beziehung nicht mindere Rechte zugestehen will, Ständen Holsteins. 8 ꝛc. sind beauftragt, der königl. daͤnischen Regierung von dem Inhalt dieser Depesche Mittheilung zu machen. Sollte unsere Auffassung der Erklärungen des kopenhagener Kabinets den Absichten desselben wider Verhoffen nicht entsprechen, so würden wir alsdann darauf rechnen dür⸗ fen, eine weitere Aeußerung hierüber zu erhalten; und es würde danach Gegenstand fernerer Erwäͤgung bleiben müssen, inwiefern wir uns unter solchen Umständen alsdann doch verpflichtet halten mußten, die Sache dem Bunde vor⸗

8

½ .

81

92

zulegen. Aus Ibren letzten Berichten ersehe ich, datz Sie von meinem früheren Erlaß vom 10. d. Mts., worin

B rIn mn Mion orüffnpt, 2 Aun + Berlin und Wien eröffnete, dem Bund sStage Mittheilung von der Sache zu machen, wegen der mittlerweile in den dortigen Verhältnissen eingetre⸗

tenen Aenderung, dem königl. dänischen Ministerium keine Kenntniß ge⸗ geben haben. Sie werden denselben indessen dem Hrn. Minister Michelsen noch nachträglich vertraulicherweise vorlesen können, da der Herr Minister

daraus unser Fefthalten an der Hoffnung entnehmen wird, daß die

königl. daͤnische Regierung unseren freundschaftlichen Nathschlägen ihr Ohr nicht verschließen werd (gez.) Manteuffel.“

p Ihnon 1 IITTEb7]7 L. 8 ch Ihnen den Enlschluß der Höfe von

Breslau, 4. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen erschien heute Vormittag mit dem Prinzen Friedrich Wilhelm in der schlesischen Industrie⸗Halle, woselbst die Ausstellung längere Zeit besichtigt wurde. (Bresl. Ztg.)

Sachsen. Gotha, 4. Juni. Durch Ministerialausschreiben ist der Speziallandtag unseres Herzogthums zur Beschlußfassung über die Unionsvorlagen auf den 12. d. M. hierher einberufen worden, da Beschlüsse des gemeinschaftlichen Landtags über Ver⸗ fassungsänderungen verfassungsmäßig noch der Cognition der Spe⸗ ziallandtage unterliegen. (2. Z.)

Hessen. Kassel, 4. Juni. Bei Fortsetzung der Berathun⸗ gen über das Budget beschäftigte sich die 3Zweite Kammer in ihrer gestrigen Sitzung mit dem Etat der inneren Landesverwaltung, wovon Tit. I.— VIII. zur Erledigung kam. Für die Beschlüsse der Kammer waren die mehrfach ablehnenden Anträge des Finanz⸗Aus⸗ schusses lediglich maßgebend, und auch die wohlmotivirte Verthei⸗ digung der angefochtenen Etatspositionen durch den dem Landtags⸗ Kommissär zur Assistenz beigegebenen Spezial⸗Kommissär, vermochte dieselben vor dem Abstrich nicht zu schützen; in welcher Hinsicht be⸗ sonders zu erwähnen ist die Position für „Kosten der geologischen Landesanstalt“, die trotz des beinahe vierjährigen Bestehens dieser Anstalt wegen nicht anzuerkennenden Bedürfnisses abgelehnt wurde. (Fr. h)

Lippe. Detmold, 4. Juni. Gestern ist der hiesige Land⸗ tag auf dem Fürstlichen Schlosse feierlich eröffnet worden. Es liegen demselben 26 Gesetzentwürfe zur Verhandlung vor. (Westf. Ztg.)

Nassaun. Wiesbaden, 4. Juni. In der heutigen Sitzung der vereinigten Kammern ward das Schulbudget votirt. Prä⸗ sident Faber erklärte im Laufe der Debatte, daß die Regierung die Absicht habe, noch dem gegenwärtigen Landtage eine Vorlage zum Zwecke der Verbesserung der Gehalte der Elementarlehrer zu machen.

Baden. Karlsruhe, 4. Juni. Nach den seither einge⸗ gangenen Nachrichten wird die Ankunft Ihrer Majestät der Kai⸗

erin⸗Wittwe von Rußland in hiesiger Residenz morgen lachmittag erfolgen. (Karlsr. Ztg.)

Schweiz. Bern, 4. Juni. Das offizielle Ergebniß der Abstimmung über die neue Verfassung des Kantons Freiburg er⸗ giebt Folgendes: Von 23,200 Stimmfähigen, welche der Kanton zählt, haben 15,800 an der Abstimmung theilgenommen und von diesen 14,300 für, 1261 gegen die Verfassung gestimmt. Der schweizerische Gesandte in Paris, Oberst Barman, hat vom Bundes⸗ rathe den Auftrag erhalten, mit dem persischen Gesandten Unter⸗ handlungen zum Zwecke eines Handelsvertrages zwischen Persien und der Schweiz anzuknüpfen.

Die Kaiserin⸗Wittwe von Rußland ist von Genf hier eingetroffen.

Die im Tunnel Eingeschlossenen wurden leider, wie man be⸗ fürchtete, sämmtlich todt gefunden.

Niederlande. Haag, 4. Juni. Der König hat dem Großfürsten Constantin von Rußland das Großkreuz des Wil⸗ helms⸗Ordens verliehen und ihm denselben persönlich eingehändigt. Heute Morgen um 10 ¼ Uhr ist der Großfürst mit einem Extra⸗ zuge nach Rotterdam gefahren.

Die erste Kammer der Generalstaaten tritt morgen wieder zusammen.

Belgien. Brüssel, 5. Juni. Vorgestern fand bei Herrn von Anethan eine Versammlung der eifrigsten Mitglieder der Rech⸗ ten statt, welcher jedoch die Herren DeDecker und Vilain XIV. nicht beiwohnten. Die Abwesenheit dieser beiden Minister bei einer Versammlung, in welcher die große Frage des Tages besprochen werden sollte, bezeichnet die heutige „Independance“ als einen neuen Beweis des Zwiespaltes, der unter den Mitgliedern des Ka⸗ binets herrsche. Die Rechte hat die Herren Nothomb und Mercier für sich, denen die Herren DeDecker und Vilain gegenüberstehen.

Großbritannien und Irland. London, 4. Juni. Die Vertheilung des neuen Victorta⸗Kreuzes, als Belohnung per⸗ sönlicher Tapferkeit, soll zu Anfang des kommenden Monats von der Königin selbst mit großer Feierlichkeit vorgenommen werden.

5. Juni. In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung legte die Ehescheidungs⸗Bill ein neues Stadium zurück. Im Hause der Ge⸗ meinen ward der Gesetzentwurf in Bezug auf das der Prinzeß Royal zu bewilligende Jahrgehalt zum dritten Male verlesen und ging durch.

Frankreich. Paris, 4. Juni. Die Arbeiten des Senats gehen rasch von Statten. Aus der neuesten Tagesordnung für die Ausschüsse, die der heutige „Moniteur“ bringt, ersehen wir, daß im Ausschusse für das Bankgesetz Graf d'Argout in eigener Person Präsident ist, und was die transatlantischen Dampferlinien betrifft, so ist Vice⸗Admiral Romain⸗Desfossés Secretair und Berichterstatter ühber diesen Gesetzentwurf. Nach dem „Moniteur Agricole“ meldet das amtliche Blatt, daß der Weinstock „in jeder Beziehung die schönsten Ernte⸗Aussichten verspricht“, daß die Rebenkrankheit „keine Fortschritte macht“, daß übrigens im Schwefeln, „das allenthalben im Gange ist, ein sicheres Mittel zur Hemmung der Krankheit vorhanden ist.“ Herr von Thouvenel war auf

Urlaub in Paris erwartet worden, wird aber wegen der zux-. nehmenden Verwicklungen in der Frage wegen der Donau⸗Fürsten⸗ thümer mit dem Sultan nach Jsmid gehen. Das „Univers“ zeigt an der Spitze seiner heutigen Nummer an, daß die Angelegen⸗ heiten bezüglic des Eigenthums des Journals geordnet sind. Die General⸗Versammlung der Actionaire nahm den Antrag der Liqui⸗ dations⸗Kommission in der Sitzung vom 21sten an und überließ das volle Eigenthumsrecht des Journals an Herrn Eugene Tacenet. Seit 15 Jahren war Herr Tacenet als Gerant der Kommandit⸗Gesell⸗ schaft, welche er am 1. Juli 1842 gründete, Direktor⸗Administrator des Journals. Herr Louis Veuillot bleibt an der Spitze der Re⸗ daction. Weder die Haltung noch die Doktrinen des Journals er⸗ fahren sohin eine Veränderung.

Spanien. Aus Madrid, 5. Juni, wird gemeldet, daß am gestrigen Tage der wegen Feststellung der Grenzlinie zwischen Frank⸗ reich und Spanien abgeschlossene Vertrag vom Senate fast einstim⸗ mig angenommen worden ist.

Portugal. Eine telegraphische Depesche (ohne Datum) aus Lissabon meldet, daß der mit Mr. Morton Peto abgeschlossene Kontrakt zur Ausführung der Eisenbahnbauten zwischen der Haupt⸗ stadt 1n Oporto von beiden Kammern endgültig genehmigt wor⸗ den ist.

Griechenland. Aus Triest vom 4. Inni wird gemeldet: „Der französische Gesandte in Athen hat an die Regierung in Athen das Verlangen gerichtet, die griechische Gesandtschaft in Paris wieder herzustellen, wobei er von dem englischen und beson⸗ ders von dem russischen Gesandten unterstützt wurde. Die Unkosten für diese Gesandtschaft waren aus dem Budget gestrichen worden. Die griechische Regierung hat versprochen, diesem Ansinnen nach⸗ zukommen.

Türkei. Aus Triest vom 4. Juni werden Nachrichten aus Konstantinopel vom 28. Mai mitgetheilt, wonach der Sultan in Ismid seine Residenz nehmen und das diplomatische Corps ihm dahin folgen wollte.

Konstantinopel, 29. Mai. Die Armee wird dem Verneh⸗ men nach auf den Friedensfuß gebracht und die in Konstantinopel befindlichen Truppen werden theils nach Damaskus, theils nach Rumelien gesendet werden. Eine Kollektivnote der Gesandten empfiehlt energische Maßregeln zur Aufrechthaltung der gefährdeten Sicherheit der Straßen. Vorstudien für den Bau einer Eisenbahn von Samsun nach Jokat haben begonnen. Riza Bei, der Gesandte der Pforte für St. Petersburg, bereitet sich zur nahen Abreise vor.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Mai. Die Ankunft des Großfürsten Constantin wird hier zum 8. Juni erwartet, an welchem Tage in Zsarskoe⸗Selo der Großfürst Sergius getauft werden soll.

Odessa, 20. Mai. Dem General⸗Gouverneur von Neu⸗ Rußland und Bessarabien ist vom Minister des Auswärtigen, Fürsten Gortschakow, per Telegraph der Kaiserliche Befehl zuge⸗ gangen, welcher ersteren ermächtigt, als letzten Termin für den Aufenthalt fremder Handels⸗ und Kaufleute in Sebastopol das Ende dieses Monats festzustellen; nach dieser Zeit darf sich keiner mehr daselbst aufhalten. Die Arbeiten in Sebastopol zur Reini⸗ gung des Hafens und Herausholung der Schiffe sollen mit Nach⸗ druck betrieben werden. Die Beschädigungen, welche die Festungs⸗ werke auf der Südseite erlitten haben, sind vollständig hergestellt. Auf dem Dampfer „Pallas“ ist bedeutendes Material zum Bau von Dampfern, Maschinentheile und 23 Passagiere aus Mar⸗ seille hier eingetroffen. (H. B. H.)

Amerikn. Quebec, 23. Mas. Das sogenannte indianische Büreau der Vereinigten Staaten hat eine Depesche des Mormonen⸗ Gouverneues Brigham Young über seine Thätigkeit als Inspektor (Superintendent) der indianischen Angelegenheiten in Utah erhalten. Brigham Noung beschränkt sich darauf, zu melden, daß im Allge⸗ meinen große Zufriedenheit herrsche.

Lima, 26. April. In politischer Hinsicht ist augenblicklich wenig Günstiges zu melden, übrigens glauben wir, daß die Revo⸗ lution zu Ende ist, d. h. für den Augenblick, denn General Vivanco, der am 20. April mit dem Rest seiner Truppen, un⸗ gefähr 700 Mann, in Callao ankam, machte am 22sten d. eine Attake auf Callao, er landete alle seine Truppen, wurde jedoch total geschlagen und seine ganze Armee gefangen genommen. Er behält jetzt nur die Marine, die Chincha⸗Inseln und die Provinz Arequipa; ob er nun im Stande sein wird, die Revolution fortzu⸗ führen, oder ob eine andere Partei sich gegen die Regierung auf⸗ lehnt, läßt sich augenblicklich nicht sagen.

Asien. Aus Mohammerah sind einige Be

7 6 2A. 144 oIS7 8 „r1 4 8 Datums an die „Times“ gelangt. Ihr Berichterstat

richte neueren er schreibt von

hr dort unterm 20. April. Seit der Rückkehr der Expedition nach 8

Ahwaz hat sich hier des Bemerkenswerthen wenig ereignet. Die persische Armee, die in der Nachbarschaft von Dizful und Schuster steht, soll sich in einem kläglichen Zustande befinden. Auf ihrer Flucht nach Dizful wurde sie auf jedem Schritt von marodirenden Arabern ausgeplündert. Bald nach ihrer Ankunft daselbst erhielt der Schahzadah von der Regierungspartet in Schuster dringende

8