n 8 3 8 vetycaür Iutrf Heeraü ene Arrus haln⸗ Abgereist: Se. Durchlaucht der Herzog Alfred von Croy⸗Bülmen, nach Stettin. I
Berlin, 30. Juni. Seine Majestät der König haben Aller⸗ nädigst geruht: Dem Premier⸗Lieutenant Rüstow im 32. In⸗ suntenie Regiment, vie Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen 5 vom Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Haus⸗Orden zu ertheilen.
RNiiIichtamtliches.
SHamburg, 29. Juni. Ihre Majestäteun der Kaiser und die Kaiserin von Rußland haben gestern Morgen Hamburg wieder verlassen und sich nach Harburg begeben, von wo die Reise
nach Hannover fortgesetzt wird. 1“ Hannover, 29. Juni. Ihre Majestäten der Kaiser und
die Kaiserin von Rußland sind gestern Mittag von Hamburg
hier eingetroffen und haben nach einem kurzen Besuche am König⸗
lichen Hofe die Reise nach Göttingen fortgesetzt. (Hann. Ztg.) Sachsen. Koburg, 27. Juni. Der Zusammentritt unseres
Sonderlandtags ist auf den 3. Juli festgesetzt, da die vom gothaischen
Sonderlandtage angenommenen Unionsvorlagen zur Erledigung kommen sollen. (L. Ztg.) 1
Hessen. Darmstadt, 29. Juni. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich heute Vormittag nach Gießen begeben, um daselbst Ihre Majestäten den Kaiser und die Kaiserin von Rußland zu empfangen. — (Um eilf Uhr Vormittags sind Ihre Kaiserlichen Majestäten durch Kassel gereist.)
Baiern. Berchtesgaden, 27. Juni. Gestern Abend langte Se. Majestät der König Ludwig, direkt aus Italien kommend, über Innsbruck, Lofer und Reichenhall hier an.
Belgien. Brüssel, 28. Juni. Die Königliche Familie hat sich heute Morgens 9 Uhr nach Antwerpen begeben, wohin bereits um 6 ½ Uhr früh Erzherzog Max ihr vorausgeeilt war, um an Bord der österreichischen Fregatte „Elisabeth“ die Vorbereitungen zum Empfange seiner erlauchten Gäste zu treffen, welche sich auf dem Schiffe erst von ihm verabschieden werden. Der König wird bereits heute Abends in Laeken zurückerwartet, während die Abreise des Erzherzogs von Antwerpen je nach dem Stande des Windes gleichfalls heute Abends oder morgen früh statthaben wird. Der⸗ selbe wird erst ganz kurz vor dem 27. Juli nach Brüssel zurück⸗ kehren. (Köln. Ztg.) 6
Großbritannien und Irland. London, 28. Juni. Die „London Gazette“ veröffentlicht den vom 25. Juni datirten Königlichen Erlaß, durch welchen dem Prinzen Albert der Titel und die Würde eines „Prince Consorte“ verliehen wird. Zugleich wird verfügt, daß in Gebeten, Litaneien und bei Kollekten, wenn des Prinzen Erwähnung gethan wird, derselbe hinfort nicht mehr als Prince Albert, fondern als Prince Consort bezeichnet werden soll.
Unter den Truppen zu Chatam herrscht große Bewegung in Folge eines vom Kriegsministerium eingelaufenen Befehles, welcher die Einschiffung von nahe an 3000 Unteroffizieren und Soldaten verfügt, die zu den provisorischen Bataillonen gehören und zu ihren in Indien stehenden Regimentern stoßen sollen. Diese Detachements werden sich im Monat Juli zu Gravesend einschiffen, wo eine hin⸗ veshen Anzahl von Transportschiffen für sie in Bereitschaft ge⸗ alten ist.
Frankreich. Paris. Der „Moniteur“ veröffentlicht in seinem amtlichen Theile das Gesetz über Feststellung des allgemeinen Budgets der Ausgaben und Einnahmen für das Rechnungsjahr 1858, wonach die gewöhnlichen Ausgaben auf 1,697,556,190, die deeeel chen Einnahmen auf 1,735,987,885, die außerordentlichen
usgaben auf 19,600,000 und die außerordentlichen Einnahmen auf 1,100,266 Francs veranschlagt worden, so daß ein Ueberschuß von 19,958,981 Francs zu erwarten wäre. — Der „Moniteur de la Flotte“ berichtet, daß das in Nantes mit vollständigem Erfolge vom Stapel gelassene Transportschiff der kaiserlichen Marine, „La Sevre,“ der erste der im Bau begriffenen acht eisernen Schrauben⸗Dampfer sei, von denen dieser und die „Mayence“ 900 Tonnen und eine Maschine von 120 Pferdekraft haben, während die sechs anderen von Holz gebaut werden, 1200 Tonnen und eine Maschine von 250 Pferdekraft haben. Außer diesen acht Schraubenschiffen von gemischtem System besitzt Frankreich bereits 18 folcher Transportschiffe. Von diesen sind 44 armirt und 12 von 1200 Tonnen und einer Maschine von 150 Pferdekraft im Jahre 1855, die Seine im Dezember 1856 vom Stapel gelassen. Die Truppen, bestehend aus 23,000 Mann Garde und 6000 Pferden unter Befehl des Genetals Regnault de St. Jean 1.er.e”- werden am 1. September im Lager von Chalons ein⸗
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— 29. Juni. Der heutige „Moniteur“ Dekrete, durch welche die General⸗Directionen für öffentliche Sicher⸗ theit und für den Telegraphen⸗Dienst aufgehovben werden. Dieselben werden in Zukunft blos einfache Directionen sein. Durch andere Dekrete werden Collet⸗Meygret, der ehemalige General⸗Direktor der öffentlichen Sicherheit, zum Präfekten des Nord⸗Departements, und Besson als Nachfolger des in Ruhestand versetzten Eréveceour zum Präfekten von Marseille ernannt. .
Mußland und Polen. St. Petersburg, 25. Juni. Der am 28. Mai (a. St.) an den dirigirenden Senat erlassene, von Sr. Kaiserlichen Majestät eigenhändig unterzeichnete Ukas, be⸗ treffend den neuen Tarif (der telegraphisch in Nr. 146 d. Bl. ge⸗ meldet wurde), besagt:
Nachdem Wir einen im WMinisterium der Finanzen zusammengestell⸗ ten und im Reichsrath durchgesehenen neuen allgemeinen Tarif, bezüglich
des europäischen Handels für die Zollstätten des russischen Reichs und
des Königreichs Polen bestätigt haben, übermachen Wir denselben nebst allen Beilagen dem dirigirenden Senat und befehlen:
1) Den neuen Tarif, sowohl im Kaiser⸗ als im Königreiche in Kraft zu setzen von dem Tage an, wo jede Zollstätte ihn erhaͤlt, mit Ausnahme
von Odessa, wo bis um Ablauf der für den dortigen Freihafen gestellten Frist von den im Bereiche desselben verbrauchten Waaren die Zoͤlle auf der jetzt bestehenden Grundlage erhoben werden und 2) diejenigen Waa⸗ ren, welche bis zum Eingange des gegenwärtigen Tarifs in den verschie⸗
denen Zollstätten noch nicht verzollt sind, dem durch den neuen Tarif
verminderten Steuersatz zu unterziehen, wie auch für diejenigen Artikel, auf welche der Zoll durch diesen Tarif etwas erhöht wird, den von den liegen gebliebenen Waaren zu erhebenden Zoll nach den früheren An⸗ sätzen zu berechnen.
Amerika. New⸗York, 13. Juni. Oregon fürchtete Seiten der Indianer und glaubte, daß mit dem Eintritt der dazu geeigneten Jahreszeit der Krieg von Neuem beginnen werde. —
Aus Neu⸗Granada vernimmt man, daß der Vertreter Amerika's, *
Herr Bowlin, die granadinische Regierung davon in Kenntniß ge⸗
setzt hatte, er werde am 20sten d. M. Bogota verlassen und nach 3
den Vereinigten Staaten zurückkehren, da er die Ueberzeugung hege, daß man ihm keinen neuen Vorschlag machen werde. — Die bri⸗ tische Macintosh⸗Forderung war erledigt. Neu⸗Granada zahlt 560,000 Dollars in Papier, statt in klingender Münze. Der diplo⸗
matische Verkehr zwischen den beiden Ländern ist wieder hergestellt.
In Nicaragua herrschte Ruhe und auf den 15. Juni war eine Wahl anberaumt worden. 200 kranke und verwundete Frei⸗ beuter, der Rest von Walker's Heer, waren zu San Carlos an
Bord des gleichnamigen Dampfers in hochst kläglichem Zustande 8
angekommen. General Walker und sein Gefolge sind gestern in
Washington eingetroffen.
Die Legislatur von New⸗Hampshire hat gestern den Re⸗ publikaner Daniel Clark aus Manchester zum Senator der Ver⸗ einigten Staaten gewählt. Gegen⸗Kandidat war der Demokrat John G. Wells, welcher mit 125 gegen 190 Stimmen unterlag.
Der neue Tarif, kraft dessen auswärtige Getränke hin⸗ fort nur einen ad valorem Zoll von 30 pCt., statt, wie bisher, von 100 pCt. zahlen sollen, tritt hier mit dem 1. Juli in Kraft.
Asien. Aus Bombay, 27. Mai, berichtet die „H. B. H.“ Folgendes: Der Aufstand unter den eingebornen Truppen der Prä⸗ sidentschaft Bengalen, auf welchen die während der letzten Zeit unter diesen Truppen vorgekommenen partiellen Meutereien schon vorbe⸗ reitet hatten, ist merkwürdigerweise zuerst in Mirut ausgebrochen, wo sich neben den eingebornen Truppen eine starke europäische Garnison befindet. Den Anfang machte die Meuterei in dem dort stationirten dritten Kavallerie⸗-Regimente, über welche noch mit der letzten Post am 12. Mai eine kurze, auf telegraphischem Wege aus Agra eingegangene Notiz abgesendet werden konnte. Schon am 15. Mai erhielt die hiesige Regierung die Nachricht, daß der Auf⸗ stand sich nach Delhi, der Hauptstadt Ostindiens, verpflanzt habe, daß die Rebellen sich der Stadt bemächtigt und in der Person des Sohnes des letzten Moguls einen König proklamirt, auch alle Europäer dort ermordet haben. Die Regierung hielt diese Nachricht bis zum 18ten geheim und veröffentlichte dann nur den wesentlichen Inhalt derselben, der aber alsbald durch die auf gewöhnlichem Wege einlaufenden Detailberichte in Folgendem vervollständigt wurde:
Ein Trupp des in Mirut stehenden 3. Kavallerie⸗Regiments war auf der Parade beordert worden, mit den neu eingeführten Patronen zu feuern, und obgleich dabei die Versicherung ertheilt wurde, daß bei der Anfertigung der Patronen kein Stoff ver⸗ wendet worden sei, dessen Benutzung gegen ihre religiösen Ge⸗ bräuche verstoße, so hatten doch von 90 Mann nur 5 Gehorsam geleistet; die übrigen 85 weigerten sich beharrlich, waren darauf in ihre Kasernen zurückgebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und zu 5⸗ bis 10jährigem Gefängniß verurtheilt worden. Am 9. Mai wurden die Verurtheilten auf der Parade Angesichts der übrigen Truppen in Fesseln geschlagen und ins Gefängniß ab⸗ geführt. Man scheint über die Folgen dieser Maßnahmen ganz beruhigt gewesen und daher vollkommen überrascht worden zu sein, als am 10. gegen Abend das 3. Kavallerie⸗Regiment in
veröffentlicht die
b jedoch, wie es scheint, wider Willen, an sie an.
Nach Berichten aus “ 1 Tages wurden sämmtliche in Delhi befindlichen Europäer nieder⸗
man dort wieder neue Feindseligkeiten von
bestimmten Nachrichten über die Ermordeten.
Sohnes des letzten Moguls einen König ein. Besginnen fehlen noch die Nachrichten.
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offenen Anfßand ansbrach und sogleich nicht nur bei der Einwohner⸗ schaft und den Leuten in dem Bazar, sondern auch bei dem 11ten und 20-sten Regiment eingeborner Infanterie, welche beide Regi⸗ menter zu der Garnison von Mirut gehörten, offene Unterstützung
fand. Die Aufständischen brachen sofort in die Gefängnisse ein und
setzten nicht nur ihre Kameraden, sondern noch 1200 andere Straf⸗ gefangene in Freiheit und begannen darauf ihr blutiges Werk. Mirutk gehört zu den größten Militairstationen in Ostindien und hat ein europäisches Kavallerie⸗-Regiment, jetzt das 6te Garde⸗ Dragoner ⸗Regiment, ein europäisches Infanterie⸗Regiment, jetzt das 60ste Regiment Schützen, und eine Abtheilung europäischer Artillerie zur Gainison. Ehe diese Truppen sich aber noch sammeln konnten, stand die Hälfte der Cantonnements in Flammen und die wüthenden Meuterer waren über die erschreckten Weiber, Kinder und die vereinzelten Soldaten her, um sie in barbarischer Weise umzubringen. Die Offiziere der eingebornen Regimenter, welche es versuchten, ihre Truppen zur Pflicht zurückzubringen, wurden einzeln niedergeschossen und als die euro⸗ päischen Truppen in Schlachtordnung aufgestellt waren, war das Mordwerk fast vollendet. Das Schützen⸗Regiment begann nun unter die Meuterer zu feuern, welche beim zweiten Feuer davonliefen, einige Miles weit von den Dragonern verfolgt, endlich zwar eine Anzahl
niederhieben, aber, schlecht kommandirt, die Verfolgung zu früht einstell⸗ ten und so ven Meuterern Gelegenheit gaben, die furchtbaren Scenen
in Delhi zu wiederholen. Sie trafen in dieser Stadt am 11. früh
Morgen ein und sofort schlossen sich die dort stationirten eingebornen
Regimenter, das 38ste, 64ste und 74ste, so wie die Artillerie, Letztere Im Verlaufe des
gemacht, mit Ausnahme einiger Damen und Herren, denen es ge⸗ lang, zu Pferde nach den nächsten Militair⸗Stationen zu entkommen; da indeß Delhi noch in den Händen der Meuterer ist, fehlt es an
Ein Pulvermagazin fiel den Meuterern in die Hände, mit dem übrigen soll sich ein Ar⸗ tillerie⸗Lieutenant, Namens Willoughby, in die Luft gesprengt haben. Die Meuterer plünderten die Stadt, raubten der Bank von Delhi
die Summe von 50 Laks Rupien und setzten in der Person des Ueber ihr weiteres
Ueber Sind hat man Berichte erhalten, denen zufolge auch in Firuzepur, eine Militair⸗Station an der Nordwest⸗Grenze der britischen Besitzungen, ein Aufstand unter den eingebornen Truppen ausgebrochen ist. Sie steckten eine Kirche, eine Kapelle und mehrere Baraken in Brand, wurden indeß von den europäischen und einem Theile der treugebliebenen eingebornen Truppen ver⸗ trieben und bezogen ein Lager vor dem Orte, worauf sie abermals angegriffen und völlig zersprengt wurden.
Die Regierung hat sofort die kräftigsten Maßregeln ergriffen, um die Rebellion zu unterdrücken, wobei der Umstand sehr zu Statten kommt, daß die Garnison von Agra und die Besatzung der umliegenden Orte sich dem Aufstande nicht angeschlossen haben. Der Ober⸗Befehlshaber des Heeres, General Anson, wollte den 18ten mit einem starken aus Europäern und Re⸗ gimentern eingeborner Truppen bestehenden Corps von Umballah aufbrechen. Ein anderes Truppen⸗Corps sollte sich am 22sten nach Bagput in Bewegung setzen und eine Abtheilung Gurkah's wird auf dem Ganges⸗Kanal nach Bulunds Sihur befördert. Außer⸗ dem wird ein Cordon von Truppen der Kontingente von Gwalior,
b Bhurtpur und Puttiallah um Delhi gezogen, um den Meuterern den
Abzug zu versperren. Die Nachrichten aus Cawnpur, Luknow und Allahabad sind vollkommen zufriedenstellend. Dort und an anderen Orte haben die eingebornen Truppen Beweise ihrer vollkommenen Zuverlässigkeit gegeben. Andererseits zeigen sich auch die in Ab⸗ hängigkeits⸗Verhältniß zu der Ostindischen Compagnie stehenden Fürsten derselben ganz ergeben. So hat der Maharadscha Sindia von Gwalior sofort nach dem Bekanntwerden des Aufstandes in Delhi sein ganzes Truppen⸗Kontingent dem Vice⸗Gouverneur von Agra zur Verfügung gestellt, und es ist dieses Anerbieten ange⸗ nommen worden. An den Radscha von Döschind hatte der neuer⸗ wählte König von Delhi eine Botschaft geschickt, um ihn zum Beistande gegen die Engländer aufzufordern. Der Radscha, der sich gerade auf der Parade befand, beantwortete die Aufforderung mit dem Befehl an seine Truppen, die Boten sofort niederzumachen. Der Radscha von Bhurtpur hat der englischen Regierung sein Regiment zur Verfügung gestellt und der Radscha von Puttiallah eine Anzahl aufgefangener Schreiben, welche zur Empörung aufforderten, an die englischen Behörden abgeliefert. Wie wenig der Aufstand auch im Uebrigen Anklang findet, geht unter Anderem daraus hervor, daß der größere Theil der in Mirut aus den Gefängnissen befreiten Stenbeefong ger sich bereits freiwillig wieder zur Haft gestellt hat. Von hier (Bombay) sind das eben aus Persten zurückgekehrte 64ste und 78. Regiment europäischer Infanterie sofort nach Kalkutta und das 1. Füsilier⸗Regiment den Indus hinauf abgeschickt worden. Auch die Präsidentschaft Madras liefert ihr Kontingent europäischer Truppen, und innerhalb Monatsfrist wird in solcher Weise das
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europäische Truppenc Der „Mofussilite“ giebt eine, indeß noch unvollständige Namens⸗
liste der in Mirut getödteten und verwundeten und der von Delht entkommenen Europäer. Unter den Todten sinden sich: der Com-⸗:
mandeur des 11. bengalischen Infanterie⸗Regiments, Oberst Finnis,
1
Brigadier Graves.
dort am 16ten d. M. gestorben und der älteste Sohn des Verstor⸗ benen am 17ten zu seinem Nachfolger ausgerufen worden. Die Stadt war vollkommen ruhig, man scheint indeß nicht ganz ohne Besorgniß vor Unruhe zu sein, da das Kontingent des Nizam aus⸗ schließlich aus Muhamedanern besteht und man befürchten muß, daß dieselben in Aufregung gerathen, wenn sie die Proclamirung des Königs von Delhi erfahren, die von ihren Glaubensgenossen aus⸗ gegangen ist.
Der Oberbefehlshaber der chinesischen Expedition, General⸗ Lieutenant Ashburnham, hat am 17ten d. M. die Reise von Bombay nach China fortgesetzt.
Hongkong, 12. Mai. In Canton herrscht große Theuerung. Die politische Lage hat sich nicht verändert. Die Chinesen hatten abermals ein britisches Dampfschiff in die Luft zu sprengen versucht.
Aus Hongkong, 9. Mai, wird der „Times“ gemeldet: „Es herrscht in China großer Nothstand in Folge des Mangels an Nah⸗ rungsmitteln, Die Umgegend von Tutscho wird fortwaͤhrend von Rebellen beunruhigt. Man fürchtet, daß der Handel dadurch erheb⸗ lich leiden wird.“
Der „Sun“ enthält Folgogges aus China: „In Canton hat sich die Lage nicht geändert, 7 Kanonenboote waren angelangt und weitere Verstärkungen wurden erwartet. Nach deren Ankunft soll⸗
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ten die Operationen von Neuem beginnen.“”)
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Darmstadt, Montag, 29. Juni, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Se. Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin von Rußland nebst Gefolge sind heute Nachmittags 6 Uhr hier ein⸗ getroffen. 11““
Kunst und Wissenschaft.
— Während in vielen Gegenden des süd⸗ und mittelamerikanischen Kontinents die naturhistorischen, speziell auch die botanischen Studien bisher gewissermaßen im Kindesalter verblieben, wurden unter europäischem Einfluß auf einigen Punkten des nahen westindischen Archipels in eben diesen Zweigen schon nennenswerthe Fortschritte gemacht. In den central⸗ amerikanischen Staaten findet man schwerlich irgend eine Sammlung, die eine Uebersicht tropischer Gewächse darböte. Die Republik Neu⸗Granada besaß früher einen botanischen Garten. Der berühmte Spanier Mutis hatte einen solchen um die in Bogotzà erbaute Sternwarte herum an⸗ gelegt: dieser Garten ist aber jetzt völlig zerstört. Im ganzen granadinischen Lande dürfte man kaum mehr als ein paar Menschen finden, die sich ernstlich mit Botanik beschäftigt und sich etwa ein Herbarium angelegt haben. Ganz anders sieht es in dieser Beziehung auf der nahen britischen Insel Jamaica aus. In Bath of St. Thomas the Apostle, auf der Östseite dieser Insel, wird schon seit geraumer Zeit auf Kosten der Lokal⸗Regierung ein botanischer Gar⸗ ten erhalten. Dieser Garten liegt etwa 500 Fuß über dem Meeresspiegel und steht unter der Aufsicht eines speziellen Kurators, des Englaͤnders Nath. Wilson, welchem viel Erfahrung und ungewöhnliche Liebe zur Sache nachgeruͤhmt werden. Wilson hat sich auch bereits in den gelehrten Kreisen Europas einen Namen erworben durch eine Sammlung von Bast⸗ pflanzen (sibrous plants), welche er zur großen Ausstellung in Paris ein⸗ gesendet hatte und für welche er die Ausstellungs⸗Medaille erster Klaffe empfing. Der seiner Fürsorge anvertraute Garten soll, wie Augenzeugen versichern, einzig in seiner Art sein: eine Fülle der herrlichsten Pflanzen heißer Fene ist dort unter freiem Himmel auferzogen worden und zu der natürlichen Größe erwachsen. Es finden sich darunter zum Theil sehr seltene, nur durch sorgfältige Forschungen an Ort und Stelle bekannt gewordene Gewächse. (Pr. C.)
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[ — Dem von Herrn Thornton herausgegebenen indischen „Gazetteer“ zufolge, welcher nach dem „Globe“ die neuesten authentischen statistischen Tabellen über Ostindien enthält, hatte die Stadt Delhi 137,977 Ein⸗ wohner, und zwar 71,530 Hindus, 66,120 Mohamedaner und 327 Christen. Die ausgedehnten Vorstädte find in diesem Census nicht mit inbegriffen. Giner im Jahre 1847 vorgenommenen Volkszählung zufolge hatten die⸗ selben 22,302 Einwohner. Die Gesammt⸗Bevölkerung von Delhi mit viashhh der Vorstädte wuͤrde sich demnach auf mehr als 160,000 Seelen belaufen. — Ueber den Handel der transkaukasischen Probvinzen Nußlands gewahren die Angaben der Zollämter folgende Aufschluͤsse.
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drei Hauptleute, zwel Lieutenants, ein Fähndrich, ein Veterinair⸗ 8 Arzt, ein Unterrichts⸗Inspektor, ein Dragoner, drei Offtziersfrauen 8 und mehrere Kinder; unter den Verwundeten der Oberst⸗Lieutenant Hogge von der Artillerie, ein Militair⸗Arzt und vierzehn Soldaten. Von Delhi entkommen sind etwa 50 Personen, worunter der
Nach telegraphischen Berichten aus Hyderabad ist der Nizam
Statistische Mittheilungen.
orps in Bengalen um 10—12,000 Mann ver⸗ stärkt sein. 1 8 5
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Es beliefen sich bezüglich in den 6 Hahren 1851 bis 1856 die europäischen 8
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