1857 / 162 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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habe ferner gehort, daß die indische Regierung die Hälfte der Kosten tragen werbde, und berlange daher Auskunft darüber, ob nach Ansicht der Regie⸗ rung 1,000,000 L. die Gesammtkosten des persischen Krieges decken würde. Der Schatzkanzler entgegnete, als die Regierung die Votirung von 265,000 L9. begehrt habe sie dies nach ihrer besten Ueberzeugung gethan und nach dem genauesten Kostenanschlage, den sie damals zu machen im Stande gewesen sei. Es sei um jene Zeit der Krieg noch nicht beendigt und der Friedensvertrag noch nicht unterzeichnet gewesen. Die 265,000 L. seien in dem Votum von 500,000 L. mit inbegriffen. Ein genaueres Cingehen auf die Kostenfrage sei jetzt nicht am Platze. Er habe eben nichts weiter gethan, als sein Budget im Hinblick auf eine zukünftige Diskussion desselben eingereicht. Der Antrag des Schatz⸗ kanzlers auf Ueberweisung der von ihm eingereichten Budget⸗Posi⸗ tionen an ein Subsidien⸗Comité wurde schließlich genehmigt. E. G. Eger⸗ ton zeigte an, daß ein z üfung niedergesetzter Ausschuß die Wahl des Herrn Charles Neate al dt Oxford für nichtig erklärt habe, weil Bestechungen dabei vorgekommen seien. rankreich. Paris, 9. Juli. Auf der Insel Corsika ind die Regierungs⸗Kandidaten Severin, Abbatucci und Mariani fast mit Einstimmigkeit gewaͤhlt worden. Der „Moniteur“ bringt die Ernennung des Herrn Alexandre, Inspektors der Telegraphenlinien, zum ugszweiges, Sodann veröffentlicht das ekrete, wodurch die in den Statuten der Gesellschaft vorgenommenen Veränderungen gut geheißen, 8 ahngesellschaft der Ardennen und der Oise gestattet wird, sich Gesellschaft der Eisenbahnen der Ardennen zu nennen, und die anonyme Gesellschaft als Gesellschaft der Eisenbahnen von Paris nach Lyon und ans Mittelmeer bestaͤtigt und deren Statuten gut geheißen werden. Aus den Auszuͤgen, welche der „Moniteur“ aus den vom 24. Mai und 2. Juni datirten Berichten des Gou⸗ verneurs vom Senegal, Oberst⸗Lieutenant Faidherbe, veröffentlicht, erfahren wir, daß die Franzosen in ihren Kaͤmpfen mit den Mau⸗ ren auf dem rechten Ufer des Senegal mit Erfolg voranschreiten. Faidherbe hat in Dialmath die Bande der Mauren, die Gandon zerstört hatte, eingeholt, mehrere mit Mohamed⸗el⸗Habib verwandte Emire getödtet, auch blieben 29 Mauren, lauter namhafte Maͤnner, todt auf dem Platze. Eli, unter dessen Leitung Gandon bei St. Louis zerstört wurde, sucht durch das Feta, das er als Flüͤchtling durchzieht, zu seinem Vater zu entkommen, und das Dorf Le Cayar hat sich gegen die Mauren erklaͤrt.

Spanien. Madrid, 5. Juli. Der „Iberia“ zufolge haben 21 Abgeordnete gegen die Einführung des Preßgesetzes gesprochen. Wie die Espana meldet, ist in einer republikanischen Proklama⸗ tion eines wohlbekannten Demokraten an die Empörer von Despe⸗ naperros der Kommunismus d gen erklärt und sogar die Art der Gütervertheilung angegeben., Die Nachrichten aus Sevilla lauten noch immer beunruhigend. Es gelang den Insurgenten in Sevilla einen nicht unbedeutenden Anhang zu gewinnen, indem sie den brod⸗ losen Arbeitern 10 Realen täglich nebst Brod⸗, Fleisch⸗ und Wein⸗Rationen anboten. Eine Infanterie⸗Kompagnie, zwei Bat⸗ tetieen und eine Schwadron find ihnen nach der Sierra de Moron nachgeeilt Der Chef der Insurgenten, Manuel Maria Caro, fuͤhrt den Titel eines „General⸗Kommandanten der Provinz.“ Ueberall proklamiren sie die Republik, Freiheit, Aufhebung der Konskription, Volksbewaffnung. Ihr Feldgesang ist: „Von San Antoina nach San Antolin Republik oder Montemolin““ Zu Osuna sollen Unruhen ausgebrochen sein.

Aus Madrid, 8. Juli, wird telegraphisch gemeldet, daß das Budget dem Kongresse vorgelegt, und daß ein Vertrag wegen des literarischen Eigenthums zwischen Spanien und England unter⸗ zeichnet wurde.

Italien. „Köln. Ztg.“ aus Paris vom aus Italien geben keinen Auf⸗ er Dinge in Neapel. turiner „Diritto“ meldet, daß die Fregatte, die den „Cagliari“ ge⸗ kapert, nur drei verwundete Individuen auf diesem Dampfer vor⸗

eisenden dieses Schiffes

und die Insurgenten selbst

and gestiegen. Was die Insurgenten⸗Bande

nach dem Neapolitanischen gekommen ist, so

aller Nationen, aus Engländern, Franzosen,

Ueber das Schicksal derselben vernimmt

Was die von den englischen Blaäͤttern ge⸗

Aufstande in Sicilien betrifft, so wird die⸗

. Die letzten Berichte aus Genua (6. Juli)

diS. . dacshh. vof reea.

Niederlagen entdeckt. er offiziellen Zei⸗ tung von Genua entnehme ich darüber Felgensrs⸗- Die

dringen wollten; heute Morgens brachte ein Boot eine Masse Ge⸗ wehre und viele Munition nach der Stadt. Man hatte dieselben 2 außerhalb aufgefunden. Es scheint, daß die Chefs die Absicht hatten, mehr als eine einfache politische Revolution zu machen, und daß sie mehrere Theile der Stadt in Brand stecken, Privat⸗ häuser plündern und eine große Anzahl Personen vogelfrei er-⸗ klären wollten. Papiere, welche man in einer Waffen⸗Niederlage entdeckt hat und welche im Prozesse figuriren werden, enthielten diese Absichten. Hier ein Auszug: „Muth! Das erste Haus, die erste Familie, die Ihr in der Straße plündern müßt, ist die Familie. ; es sind die Reichsten und am meisten als Spione und Feinde der Freiheit bekannt. Plünderung und Brandstiftung! Muth!“ In Livorno ist die Ruhe nicht weiter gestört worden. Die Insurgenten waren, wie ein Schreiben aus dieser Stadt vom 4. Juli meldet, fast alle aus der Romagna; es befanden sich nur wenige Livornesen unter denselben. Was die Insurgenten sehr ent⸗ muthigte, war die während des Kampfes in Livorno eingetroffene Nachricht von dem Mißlingen des Aufstandes in Genua. Die In⸗ surgenten hatten 45 Todte, wovon jedoch ein großer Theil nicht im Kampfe fiel, sondern von den Soldaten nach ihrer Verhaftung er⸗ schossen wurde. Ungefähr 80 Aufständische wurden verhaftet; die Soldaten verloren 15 Mann.“

Wir lesen in der „Gazetta Piemontese“ vom 4. Juli: „Aus den der Regierung bis gestern zugekommenen Berichten geht hervor, daß sich die Zahl der in Genua verhafteten Individuen auf 52 belief, worunter 23 aus Genua, 6 aus Spezzia, je einer aus Chiavari, Alessandria und Mortara gebürtig; von den Uebrigen sind 19 aus anderen Staaten Italiens, näͤmlich 5 aus den Herzog⸗ thümern Parma und Piacenza, 1 aus Modena, 7 aus dem Lom- bardo⸗Venetianischen und 6 aus dem Kirchenstaate, einer ist Franzose. 42 dieser Individuen gehören der Handwerker⸗ Klasse an, ferner sind darunter 2 Diener, 2 Studenten, 1 Schreiber,

16 1 Handlungs⸗Commis, 2 Gutsbesitzer und 1 Jour⸗ nali —.,“ 38 Piemontesische Blätter der entgegengesetztesten Faͤrbungen ver⸗ ichern, Mazzini habe sich nach Genua in der Absicht begeben, sich, falls der Handstreich vom 30. Juni gelungen waͤre, im Do⸗ genpalaste zu installiren; er habe aber, als er inne geworden, daß die Bevölkerung nichts von der Republlk wissen wollte, noch in der⸗ 6 selben Nacht Genua wieder verlassen. 4

Die turiner Deputirten⸗Kammer hat am 3. Juli mit Voti-⸗ rung des Einnahme⸗Budgets für das Jahr 1858 die Arbeiten der diesjährigen Session beendigt und sich auf unbestimmte Zeit ver-⸗ tagt. Der Schluß der Session wird erfolgen, wenn der Senat mit seinen Arbeiten fertig ist. 8

Griechenland. Athen, 4. Juli. Die Königin wird be⸗ stimmt am 9. d. M. ihre Reise antreten. Der belgische Gesandte, Herr von Blondeel, ist hier angekommen; der englische Gesandte, Thomas Woyse, ist auf Urlaub nach Konstantinopel, der baierische Gesandte, Teder, nach Munchen abgereift.

Türkei. Konstantinopel, 4. Juli. Die Kommission zum Behufe der russisch⸗türkischen Grenzregulirung hat bereits zwei Kon⸗ ferenzen in Gumri gehalten. Turreva Pascha ist mit Infanterie von Jerusalem nach Naplus abgegangen, um die dortigen Unruhen zu unterdrücken. Die Mutualis griffen die Christen in Tyrus an, die Behörden in Beirut stellten dort die Ruhe her.

Amerika. New⸗Vork, 24. Juni. Die Ernennungen der Territorialbeamten. nach Utah sind vollendet und die Instruktion für den Gouverneur Cumming ausgestellt. Der Letztere wird seine ganze Familie an den Ort seiner Bestimmung mitnehmen, in der Absicht, dort seinen bleibenden Wohnsitz aufzuschlagen. 1 Voung hat niemals das Vermessungsrecht der Vereinigten Staaten

in Utah anerkannt, sondern nimmt das ganze Land als herren⸗

freien Boden in Anspruch. Kein einziger Mormone besitzt einen Grund, auf dem ein Regierungstitel haftet, und selbst das Weich⸗ bild der Salzstadt ist der Kontrole der Bundesregierung entzogen. Das ist eine der Verlegenheiten, mit denen die Unionsgerichte sich zu befassen haben werden. Die Instruktion des Präsidenten für den Gouverneur beschraͤnkt sich auch darauf, die Anerkennung der Bundesgesetze von den Mormonen zu verlangen und ihre Geltendmachung den Behörden zur Pflicht zu machen. Seit zwei Tagen meldet der Telegraph die Resultate der Wahlen in Kansas, die eben im Gange. Von den bis jetzt bekannten Delegaten ist die Mehrzahl demokratisch gesinnt. Doch hat Gouverneur Walker am 6. Juni eine Rede an die Freistaatsleute in Topeka gehalten, in welcher er sie seines lohalen Verfahrens versichert. In diese Rede

deckungen, welche man in den verschiedenen Theilen der Stadt

macht, konstatiren die Bedeutun die Insurrertion zu ihrer Ve Eine vene aaslc⸗ ähe des Arsenals ent⸗ ꝛckt. ine in eine Arsenal mündet, ange⸗ brachte Mine war dazu bestimmt, die zu erleichtern rine⸗Untformen, die man in der Nähe eweisen, daß die

Verschworenen beim Rappel mit den Matrosen in das Arsenal ein⸗

entwickelte der Gouverneur seine Ansichten genauer, als in seiner letzten Antrittsadresse, indem er die einzelnen Streitfragen 892 8 ihrer praktischen Seite durchging. Was für die Freunde der Frei⸗ staatspartei besonders wichtig war zu wissen, ist sein Versprechen, daß die Verfassung, welche von der konstituirenden Versammlung, die jetzt gewählt wird, zu entwerfen ist, der Volksabstimmun zur Annahme vorgelegt werden soll. (Köln. Z.)

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London, Freitag, 10. Juli, Nachts. (Wolff's Tel. Bur. In der so eben beendeten Sitzung des Oberhauses ist die Judenbill mit 173 gegen 138 Stimmen gefallen.

. Von Seiten der Regterung wird dem Gerüchte, daß die für China bestimmten Truppen in Indien verwendet werden sollen, widersprochen. 1 e.. Fa 1 9 22

Hr.

(Statistische Mittheilungen.

FFiIIE 1b Ueber den Gesammt⸗Zustand der Sparkassen der Provinz Pommern im Jahre 1856 stellen wir aus amtlichen Berichten folgende Uebersicht zusammen. Am Schlusse des Jahres ergaben die Einlagen einen Bestand von 2,323,355 „Rthlr. 4 Sgr. 9 Pf. Während des Jah⸗ res 1856 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen 1,132,232 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. b) durch Zuschreibung von Zinsen 49,061 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf. Die Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Ein⸗ lagen beliefen sich auf 1,047,027 Rthlr. 13 Sgr. 8 Pf. und es verblieb da⸗ her am Schlusse des Jahres 1856 ein Einlagebestand von 2,457,621 Rthlrn. 9 Sgr. 3 Pf., so daß sich solcher gegen den Abschluß des vor⸗ hergegangenen Jahres um 134,266 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf. vermehrt hat. Der Bestand des Separatfonds betrug bei den Sparkassen des Regierungs⸗ bezirks Köslin 60,497 Rthlr. 12 Sgr. 2 Pf., während bei den Sparkassen der Regierungsbezirke Stettin und Stralsund ein solcher nicht vorhanden war. Der Bestand des Reservefonds betrug bei den Sparkassen der Regierungs⸗ bezirke Stettin und Köslin 148,962 Rthlr. 26 Sgr. 10 Pf., während im Regierungsbezirk Stralsund ein solcher nicht vorhanden ist. Von dem Vermögen der Sparkassen war zinsbar angelegt: 1,020,576 Rthlr. 12 Sgr. 8 Pf. auf städtische und 312,414 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf. auf ländliche Grundstücke; 342,603 Rthlr. 19 Sgr. auf den Inhaber lautende Pa⸗ piere; 159,138 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf. auf Schuldscheine gegen Bürgschaft; 188,261 Rthlr. 26 Sgr. 8 Pf. gegen Faustpfand; 198,279 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. bei oͤffentlichen Instituten und Korporationen zusammen 2,221,274 Rthl. 3 Sgr. 7 Pf. Die Zahl der im Umlaufe befindlichen Sparkassen⸗Quit⸗ tungsbücher betrug am Jahresschluß: a) bis zu 20 Rthlrn. = 10,408; b) bon 20 Rthlrn. bis 50 Rthlr. = 11,872; c) von 50 Rthlrn. bis 100 Rthlr. = 7696; d) von 100 Rthlrn. bis 200 Rthlr. = 5464; e) von 200 Rthlrn. und darüber = 1849; in Summa = 37,289 Stück. Nach Regierungs⸗Bezirken vertheilt, befinden sich im Regierungs⸗Bezirk Stettin 15 Sparkassen und zwar: in Anklam, Cammin, Demmin, Greiffen⸗ berg, Greiffenhagen, Pasewalk, Kreis Regenwalde, Stadt Regenwalde, Stargard, Stettin, Swinemünde, Treptow a. R., Treptow a. Toll., Uecker⸗ münde und Usedom; im Regierungs⸗Bezirk Cöslin 12, und zwar in den Städten Stolp, Colberg, Rügenwalde, Cöslin und Schivelbein und für die Kreise Dramburg, Lauenburg, Bütow, Rummelsburg, Neustettin, Belgard und Stolp; und im Regierungs⸗Bezirk Stralsund 2; nämlich für die Stadt Stralsund und den Kreis Greifswald. Die Sparkassen für die Stadt Stargard und für die Kreise Regenwalde, Neustettin, Belgard, Stolp und Greifswald sind erst im Jahre 1856 in Wirksamkeit getreten.

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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. Hüanc I 8 Frankfurt a. O., 10. Juli. Die jetzt für den Großhandel be⸗

endigte Margarethen⸗Messe ist eine vorzügliche zu nennen, indem von den

mehr als 100,000 Ctr. Waaren, die am Platze sich befanden, der größte Theil einen raschen und lohnenden Absatz gefunden hat.

In Tuchen war die Messe so erheblich, wie fie in einer Neihe von Jahren nicht gewesen ist, und waren die vorhandenen schwach und meist ohne Auswahl besetzten Läger nicht zureichend. Amerikanische Käufer waren nicht so zahlreich, wie gewoͤhnlich in den Sommermessen, vorhan⸗ den, dagegen ist viel nach Suüddeutschland, Hamburg, Dänemark, Schwe⸗ den ꝛc. abgesetzt worden. Die hohen Preise der verflossenen Leipziger Ostermesse wurden nicht nur willig gezahlt, sondern gemusterte Waaren

noch hoͤher, und wurde dabei noch mancher Auftrag zur Ausführung den Fabrikstädten überwiesen.

Seidene, halbseidene und wollene Waaren fanden einen befriedigen⸗ den Absatz, baumwollene Artikel, namentlich Berliner Callicoe's, rheinische und westfälische bedruckte und unbedruckte Nesseln, schlesische Zeuge ꝛc. einen vorzüglichen, und entsprachen die Vorräthe dem Begehr in keiner Beziehung, es sfind daher so viele Aufträge den Fabriken zugegangen, daß solche theilweise wegen Ueberhäufung der Bestellungen haben zurück⸗ gewiesen werden müssen. Zu diesem günstigen Resultat hat der neue russische Zolltarif wesentlich mit beigetragen, indem diesmal namentlich von Russen und Polen viel gekauft worden ist.

In Leinen fand, mit Ausnahme der geringeren Sorten, in denen es gut ging, kein außerordentliches Geschäft statt, weil in der Zwischenzeit von der Leipziger Ostermesse bis jetzt der Bedarf unmittelbar aus den Fabriken bezogen ist. 1

In kurzen Waaren, Glas, Porzellan, namentlich aber in Steingut, wurde ein gutes Geschäft gemacht, und zeichneten sich hierbei ebenfalls Russen und Polen als starke Käufer aus.

Leder aller Art ist sehr gut abgesetzt, die vorhandenen Bestäͤnde wur⸗ den rasch geräumt und gestalteten sich die Preise noch besser als früher. Auch vom Produktenmarkte läßt sich nur Gutes berichten, alle Arten Felle,

wovon auch keine ausreichenden Zufuhren vorhanden waren, fanden roschen Absatz; dagegen war in Rauchwaaren, wie es die Jahres⸗ zeit natürlich bedingt, kein besonderes Geschäft; ebenso gingen Schweine⸗ borsten und Pferdehaare nur mittelmäͤßig. MNiach Wolle, fuͤr welche das Geschäft noch nicht abgeschlossen ist, war

große Nachfrage und sind bis dahin die Preise des letzten Berliner Woll⸗ marktes behauptet worden. An Pferden find bis jetzt überhaupt nur ca. 1000 Stück am Markte, der Handel darin ist bei sehr hohen Preisen jedoch flau. 1 1,e bei der hiesigen Bank⸗Kommandite war wiebder sehr elangreich. Erfurt, 9. Juli. Auf der Thüringischen Eisenbahn ist im Laufe des Monats Juni c. an einem Wagen während der Fahrt eine Achse in Folge eines alten Einrisses an der Radnabe gebrochen. Dieselbe stammt aus der Fabrik von Wöhlert in Berlin und hat circa 28,500 Meilen durchlaufen (Bündelachse, Stempel axle iree Co.). Bei den Revisionen wurden während des Monats Juni c. wegen aufgefundener alter Einrisse hinter der Nadnabe außer Gebrauch gesetzt: 6 Güterwagen⸗Achsen aus der Fabrik von Wöhlert aus Berlin, Stempel axle tree Co., welche circa 29,000 Meilen, 2 Personenwagen⸗Achsen aus derselben Fabrik, mit gleichem Stempel, welche circa 28,500 Meilen, und 3 Güterwagen⸗Achsen aus der Borfigschen Fabrik mit gleichem Stempel, welche circa 26,000 Meilen durchlaufen haben. Die Einrisse waren augenscheinlich Folge des scharfen Ansatzes an der Radnabe.

Marktpreise. nagt gg29 pmite196 Berlin, . 11. 116“ zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 25 Sgr. Roggen 2 Rthlr. 5 Sgr, auch 1 Rthir. 25 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. Hafer 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., Erbsen 2 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 15 Sgr.

Leipzig, 10. Juli. Leipzig-Dresdener 294 ¾ G. Löbau-Zittauer Littr. A. 60 G.; do. Littr. B. —. Magdeburg-Leipziger I. Emission 262 G.; do. II. Em. 242 Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin-Stetti- ner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 129 G. Friedrich-Wil- helms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien Litt. A. u. B. 120 Br.; do. Litt. C. 118 Br. Braunschweigische Bank-Actien 121 ½ G. Weimarische Bank-Actien 114 Br. Oester- reichische 5 proz. Metalliqaes 82 Br. 1854er Loose —. 1854er Natio- nal-Anleihe 84 Br. Preussische Prämien-Anleihe —. Ig

Hanmphearg, 10. Juli, Nachmittags 2 Uhr 26 Minuten. Börse stille. 12 Stieglitz de 1855 98 ½. 3proz. Spanier 35 ½. 1proz. Spanier 24. National-Anleihe 82 6. 5proz. Russen —. Mexzikaner 10 Br. Dia- conto 7, 6 ¾ pCt. 9. 8 London lang 13 Mk. Sh. not., 13 Nk. 1 Sh. Lez. Lond. n kurs 13 Nk. 3 Sh. not., 13 Mk. 4 Sh. bez. Amsterdam 36, 40. Wien 79 ½. 4 etreidemark,. Weizen loco sehr flau, ab auswärts flau und stille. Roggen loco sehr flau, ab Königsberg 120 Psd. 79 zu haben, 78 einzeln zu lassen, ab Petersburg, August 75 zu haben, 73 zu lassen. 8 Oel loco 32 ¾ nominel!l, pro Herbst 31 ¼, ½, pro Frühjahr 30 ¼. Kaffee unverändert. Zink flau. 8

Frankfrars a. M., 70. Juli, Nachmittags 2 Uhr 25 Minuten. Wenig belebtes Geschäst zu etwas niedrigeren Coursen. b

Schluss-Course: Neueste Prenssische Anleibe 119 ½⅛. Preussische Kassenscheine 105 ½¼ Cëin- Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhelms-Nordbahn 59. Ludwigshafen- Bexbach 4151 ½ Franlfurt- Hanau —. Berliner Wechzel 105 Br. Hamburger Wechsel 88 ⅞. Lon- douer Wecksel 118 ½. Pariser Wechsel 93 . Amaterdamer Wech- sel —. WMiener Wechsel 114 ½ Prankfurter Bank-Antheile —. Sproz. Spanier 28 ¼. 1proz. Spanier 25 ½ Kurhess. Loose 40 ½. Badische Loose 514. 5prozs. Metalliques 79 4 „proz. Metalliques 70. 1854er Loose 105 ½. Oesterreichisches National-Anleben 81 ½. Oesterreichische Bank-Aatheile 1160.

Amsterdam, 10 Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Wolfl'. Tel. Bur.) Wenig Geschäst.

Schluss-Course: 5proz. österreichische National-Anleihe 78 77. 5proz. Metalliques Litt. B 8735. 5proz. Metalliques 76 %à. 2 ½p rs Metalhques —. 1proz. Spanier 5 3 proz Spanier 38 ½. 5proz. Russen Stieglitz 98 ⅜. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 99 ⁄⁄% Mexikaner 22. Hol- ländische Integrale 63 ¼. 1

Getreidemartt: Weizen und Roggen flau und stille. Hape Pro Herbst 86 ½, pro Frühjahr 86. Rüböl pro Herbst 50 ⅞, pro Mai 50.

Lohdon, 10. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolflf'. Tei. Bur. Consols 92 ⅞. 1 pros. Spasfer 25 ½. texzikaner 22 ¼. Sardinier 89 ½ öpror Russen 109 ½. 4 ⸗proz. Russen 96. Hamburg 3 Monat 13 Mk. 98 ¼ Sh. Wien 10 Fl. 28 Kr. 6 Getreidemarkt: Englischer und fremder Weiaen bei geringem

Geschaft 2 Schillinge niedriger als am vergangenen Montage. Frähjahrs-

Getreide unverändert.

Iüverpool. 10. Juli, Mittags 12 Uhr. (Wolff'e Tel. Bur.) Baumwolle 10,000 Bahen Umsatz. Preise *% bis höher als am vergangenen Freitage. 8

Paris, 10. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff', Tel. Bur.) Die 3proz. eröffnete zu 67, 10, fiel auf 66, 80 und schloss in matter Hal- tung zu diesem Course. Consols von Mittaegs 12 Uhr waren 92 ⅛, von Mittags 1 Uhr 92 eingetroffen.

Schluss-Course: 3proz Rente 66, 80. 4 ⁄proz. Rente 92. 3 proz. Spanier 37 ⅛. 1 proz. Spanier —, Silber-Anleihe —.

Die Interessen der Schatascheine sind um ½ pCt. herabgesetzt wor- den. Der Baarvorrath der Bank hat aich um 22 ¼ Millionen Franc⸗ vermindert, das Portefeuille um 95 ½ Millionen vermehrt.

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