1857 / 191 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

dss HE. EsF Svig aE 828 .2 k ] rung, ben Geldbetrag der eingereichten Paptere, gegen Rückgabe des Empfangscheines oder beziehungsweise des Bescheides, bei der Kon⸗ trole der Staatspapiere oder der betreffenden Regier 168 Sernn

in Empfang zu nehmen.

83 k116“ 8 11““ Die Bekanntmachung der Endfrist, bis zu welcher Ersa die gedachten Papiere gewährt werden wird, bleibt vorbehalten. 1

Angekommen: Der Ober⸗Präsident der Rhein⸗Provinz, von Kleist⸗Reetzow, von Stettin.

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Berlin, 14. August. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Fürstlich Hohenzollern⸗Sigmaringenschen Wirklichen Geheimen Rath von Weckherlin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Württemberg Majestät ihm verliehenen Kommenthur⸗Kreuzes zweiter Klasse des Friedrichs⸗Ordens zu ertheilen. 18

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ichtamtliches.

Preußen. Posen, 13. August. Ueber das (gestern von uns tele⸗ graphisch gemeldete) Brandunglück, welches die Stadt Bojanowo be⸗ troffen hat, berichtet die „Pos. Z.“: Soeben erhalten wir die Schreckens⸗ nachricht, daß das Städtchen Bojanowo durch eine Feuersbrunst

aFnzlich in Asche aceloabL 414 Wst. If. 11 ,-, S--4..e gee Een— sch ü jc Kirche und Schulen ꝛc. und fast sämmtliche Privathäuser sind ein Raub des wüthend entfesselten Elements geworden, das bei der herrschenden Dürre, dem Wassermangel und dem einge⸗ tretenen Sturmwinde leider nur zu reichliche Nahrung fand. Mehr als 2000 Menschen irren obdachslos, all' ihrer Habe verlustig, da nur die Wenigsten versichert hatten, umher und man fürchtet, daß auch Menschenleben dem schrecklichen Elemente zum Opfer ge⸗ fallen sind.

Köln, 13. August. Se. Eminenz der Herr Kardinal Erz⸗ bischof von Geissel ist hente im besten Wohlsein wieder hier eingetroffen. (Köoöln. Ztg.)

Hamburg, 13. August. Heute Vormittag um 11 ½ Uhr ist das Laboratorium des Bürger⸗Militairs, welches sich auf dem Walle in der Nähe des Dammthors befindet, in die Luft geflogen. Der unterhalb am Stadtgraben liegende Pulverthurm ist mit sei⸗ nem Inhalte unbeschädigt geblieben. Als Ursache des Unglücks wird angegeben, daß sich das im Laboratorium befindliche Pulver durch die starke Sonnenhitze entzündet habe. Leider ist, dem Ver⸗ nehmen nach, ein Arbeiter durch die Explosion schwer beschädigt worden; dem Feuerwerker und seinem Sohne, die sich in dem Gebaͤude befanden, soll es gelungen sein, rechtzeitig zu ent— kommen. (H. B.⸗H.)

Sachsen. Gotha, 12. August. Wie die „Leipz. Ztg.“ meldet, sind die hiesigen Abgeordneten des gemeinschaftlichen Land⸗ tags durch ein Cirkular des Staatsministeriums nach Koburg einberufen worden, wo der gemeinschaftliche Landtag den 19ten d. zusammentreten sell. Die Diät desselben wird voraussichtlich eine nur kurze sein. Später soll der hiesige Spezial⸗ Landtag hier seine Thätigkeit beginnen, da ihm ein umfassendes Wasserbaugesetz vor⸗

gelegt werden wirdd.

Hessen. Kassel, 13. August. Nach dem publizirten Pro⸗ gramm der hierselbst am 31sten d. M., 1. und 2. September statt⸗ sindenden 15. Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustab⸗Adolph⸗Stiftung wird am 31sten d. M., 9 Uhr Morgens, der Central⸗Vorstand seine Sitzung halten, am 1. Sep⸗ tember bexathende und am 2. September beschließende Versamm⸗ lung der Abgeordneten und Vereinsmitglieder stattfinden.

Oesterreich. Triest, 12. August. Gestern i 6 8 b lest, 12. August. Gestern ist die tunesi⸗ sche Kriegs⸗Corvette „Minos“ mit dem Gesandten 8 Ismail⸗ Sabtat im hiesigen Hafen eingelaufen.

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dann auseinandergegangen.

. * 888 mvns Niederlande. Amsterdam, 12. August. Die Erste Kammer der Generalstaaten hat den Gesetzentwurf über den Ele⸗ mentarunterricht mit 34 Stimmen gegen 1. angenommen und ist Prinz Heinrich ist nach Luxemburg abgereist. (D. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, 12. August. Gestern wurde wiederum eine Anzahl Aktenstücke, im Ganzen zwölf Seiten füllend, in Bezug auf die Meuterei in Ostindien ver⸗ öffentlicht. Es besinden sich dabei unter Anderm eine Resolution und Proclamation des General⸗Gouverneurs und der indischen Rathskammer, worin jede Absicht, sich Eingriffe in das Kastenwesen oder den religiösen Glauben der Hindus zu erlauben, in Abrede gestellt wird; ferner eine Resolution des Handelsvereins zu Kalkutta, worin derselbe der Regierung seine Unterstützung anbietet, so wie die Antwort der Regierung darauf; sodann eine Resolution der Frei⸗ maurer, in welcher sie der Regierung ihren Beistand zusagen; eine Adresse des französischen Konsuls und der französischen Bewohner in Kalkutta, worin sie in der freundschaftlichsten Weise ihre Dienste für den Nothfall anbieten; ein Bericht über ein am 22. Mai statt⸗ gehabtes Meeting des britisch-indischen Vereins, in welchem Be⸗ dauern und Abscheu über die zu Mirut und Delhi begangenen Frevelthaten ausgedrückt wird; ein Bericht über ein Meeting der

Eingebornen zu Kalkutta unter Vorsitz des Radhakaut Radscha

Bahadur, so wie ein Bericht über ein Meeting der Mahomedaner zu Kalkutta, die eine sehr loyale Gesinnung an den Tag legten. Außerdem sind noch 400 Seiten als Anhang zu den bereits früher veröffentlichten Papieren veröffentlicht worden.

Drei zu Portsmouth für die indische Küste ausgerüstete Dampf⸗ Kanonenboote, die „Assurance“, der „Sparrowhawk“ und der „Cormorant“, werden am Sonnabend bereit sein, in See zu stechen.

Die Armiralität zeigt in der „London Gazette“ eine Anzahl Avancements an, die in Folge ausgezeichneter Dienstleistungen bei den Operationen vom 25. und 27. Mai im Cantonflusse in der englischen Flotte stattgefunden haben.

In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung sprach Disraeliwie folgt: Das Haus weiß, daß der französische Gesandte zu Konstantinopel und die Gesandten der drei anderen Mächte ihre Flaggen eingezogen und, wie ich daraus schließe, den diplomatischen Verkehr mit der Pforte zum mindesten vorläufig eingestellt haben. Dem Vernehmen nach ist dieser extreme und schroffe Schriit das Ergebniß einer Meinungs⸗Werschieden⸗ heit in Mazug auf die in den Donauü⸗Fürstenthümern zu errichtende Re⸗ gierungsform. Zur Zeit der Konferenzen setzte man voraus, daß eine Meinungs⸗Uebereinstimmung zwischen Frankreich und England herrschte und daß beide Mächte zu Gunsten einer Union der beiden Provinzen waren. Es stellt sich jeßt jedoch heraus, daß eine entgegengesetzte Politik in dieser Hinsicht obwaltet. Ich erlaube mir nun, an den edlen Lord die Frage zu richten, ob er dem Hause eine Mittheilung über diesen Gegenstand machen kann, ob Aussicht auf eine freundschaft⸗ liche Beilegung der in Bezug auf diesen Nunkt gegenwärtig zwischen England und Frankreich obwaltenden Differenzen vorhanden ist, oder ob eine Entfremdung, die wir sämmtlich beklagen würden, zwischen uns und unserem so hochgeachteten Bundesgenossen zu befürchten steht. Lord Palmerston: Ich wundere mich nicht darüber, daß der sehr ehrenwerthe Herr diese Frage gestellt hat, indem neulich gewisse Angaben in den Zeitungen erschienen sind, welche natürlich Be⸗ sorgnisse im Publilum erregen mußten. Es ist zu Mißhellig⸗ keiten in Konstantinopel gekommen, deren Grund keineswegs, wie der sehr ehrenwerthe Herr glaubt, in der Frage der Union oder Richt⸗Union der Fürstenthümer zu suchen ist, sondern in einer Meinungsverschiedenheit, die über Negelmäͤßigkeit oder Negelwidrigkeit der in der Moldau vorgenommenen Wahlen obwaltete. Der sehr ehrenwerthe Herr weiß, daß laut des pariser Vertrages in den beiden Provinzen Re⸗ präsentations⸗Versammlungen gebildet werden sollten, um die Bedürfnisse und Wünsche des Volkes hinsichtlich der inneren Organisation in Erwägung zu ziehen; daß die 6 Mächte Kommissare erwählen würden, die sich zur Zeit der Wahlen und während der darauf folgenden Berathungen in den Fürsten⸗ thümern aufhalten sollten und daß, wenn jene Versammlungen ihre Wünsche ausgedrückt und die Kommissare ihre Berichte abgestattet hätten, sowohl Wünsche wie Berichte dem pariser Kongresse unterbreitet werden sollten, der sich zu diesem Zwecke wieder versammeln würde, jedoch nicht in der früͤheren Weise, indem er aus den ständigen Ministern in Paris besteben follte. Der so zusammengesetzte Kongreß auch der Vertreter der Türkei sollte demselden beiwohnen sollte in Gemeinschaft mit dem Sultan zu einem Abkommen über die zukünftige Lage der beiden Pro⸗ vinzen zu gelangen suchen. Die Pforte, in Ausführung dieser Verab⸗ redungen, erließ einen an die Gouberneure der Walachei und Moldau gerichteten Ferman, welcher den Wahlmodus festsetzte. Es erhoben sich Zweifel über die Auslegung gewisser Stellen des Fermans. Der Ferman war mit einmuͤthiger Einwilligung der Vertreter der gemeinsam mit der türkischen Regierung handelnden sechs Mächte abgefaßt worden. Gewisse Erklärungen wurden später am 30. oder 31. Mai von der türki⸗ schen Negierung in Bezug auf den Ferman abgegeben. Diese Erklärungen wurden den Kommissarien in Bucharest zugesandt und sollten dem Gou⸗ verneur der Moldau übermittelt werden, um nicht nur in der Walachei, sondern auch in der Moldau angewandt zu werden, insofern sie nämlich in Anbetracht der in den beiden Provinzen herrschenden Verfassungs⸗ und Gesetzverschiedenheiten anwendbar waren. In Folge der Konfusio der telegraphischen Depeschen und in Folge der Unordentlichkeiten, welche sich die mit Befoͤrderung dieser Dokumente beauftragten Personen zu Schulden kommen ließen ich spreche jetzt von den Beamten der

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türlischen Regierung fanden die Wahlen in der Molbau ohne Nück⸗ sicht auf die dorschriftsmäßige Auzlegung des Fermans statt. Es machte sich hierauf vielfach die Ansicht geltend, es sei bei den Wahlen in der Moldau nicht gesetzmäßig bergegangen, und das Resultat wäre anders ausgefallen, wenn man sich streng an die Bestimmungen des Fermans gehaäͤlten hätte. Es wurden dlsvabo Vorstellungen an die Gesandten zu Konstantinopel gerichtet, und A derselben, nämlich der französische, der russische, der preußische und der sardinische, forderten separat und ohne mit dem englischen und österreichischen zu agiren, die türkische Regierung auf, die moldauischen Wahlen zu annulliren, die Wahllisten zu revidiren und Neuwahlen stattfinden zu lassen. Die Pforte fühlte, daß dies eine For⸗ derung sei, welche, da sie auf Sachen Bezug hatte, welche gemeinsam von den sechs Mächten verhandelt worden waren, nicht von Einer allein ausgehen durfe, und lehnte es deshalb ab, auf sie einzugehen, wobei sie jedoch erklärte, wenn dieselbe Forderung von den sechs Mächten gestellt werde, so werde das die Sache ändern. Es folgten hicrauf Mißhelligkeiten von allen Seiten, und das Ergebniß war, daß der französische, der russische, der preußische und der sardinische Gesandte ihre Flagge entweder einzogen, oder doch im Begriff standen, den diplomatischen Verkehr mit der Ne⸗ gierung des Sultans abzubrechen. Der neuliche Besuch des von seinem Minister des Auswärtigen begleiteten Kaisers der Franzosen in Os⸗ borne verschaffte der englischen Regierung die Gelegenheit, zu einem voll⸗ ständigen Einverständniß über diese Angelegenheiten mit der französischen Regierung zu kommen, und der Schluß, zu dem wir gelangten, war der, daß unzweifelhaft prima facie hinreichender Grund zu der Annahme von Regelwidrigkeiten vorliege, um, wenn dieselben auch noch nicht erwiesen seien, es im Interesse der Pforte selbst wünschenswerth zu machen, daß eine Rebision der Wahl⸗Listen stattsinde, daß diese Listen in Einklang gebracht würden mit dem Ferman und der diesem Dokumente gegebenen Auslegung, und daß in der Moldau mit Zugrundelegung der rebidirten Wahl⸗Listen Neuwahlen bor⸗ genommen würden. Wir haben Grund, anzunehmen, daß die öͤsterreichische Regierung geneigt ist, sich diesem Verfahren anzu⸗ schließen, und hegen unter diesen Umständen das Vertrauen, der Sultan werde in dem Gefühle, daß seine Würde und Unabhängigkeit durch eine Nachgiebigkeit gegen die Gesammt⸗Vorstellungen aller seiner Verhündeten durchaus keine Beeinträchtigung erleiden werde, die Schritte thun, welche wir ihm anempfehlen werden, nämlich die neulichen Wahlen annulliren, die Wahllisten revidiren und etwa 14 Tage später die Neu⸗ wahlen stattfinden lassen. Es gereicht mir daher zur Freude, sagen zu können, daß durchaus kein Grund zu der Befürchtung vorhanden ist, eine Meinungs⸗Verschiedenheit zwischen der englischen und der französischen Re⸗ gierung werde zu einer Unterbrechung jener Harmonie und jenes guten Einbernehmens führen, welche bisher zwischen den beiden Ländern ge⸗ herrscht haben. Als Antwort auf eine Frage Spooner’s erklärt Lord Palmerston das Gerücht von der Ankunft einer neuen Ueberlandpost für ungegründet. Auf einige Bemerkungen des Generals Sir de Lacy Ebvans über die Unzulänglichkeit der englischen Nüstungen und über die Gefahren, mit welchen die Stellung Englands in Europa durch den Auf⸗ stand in Indien bedroht werde, erwidert Lord Palmerston: der Ge⸗ neral scheine ihm diese Gefahren zu überschätzen. Die Nationen der Welt hätten gesehen, mit welcher einmüthigen Energie das britische Volk dem Aufruf an seinen Patriotismus, welchen die Negierung in einer großen Krisis an dasselbe gerichtet, entsprochen habe. Während 30,000 Mann nach Indien gesandt worden seien, hebe man in England so schnell wie möglich neue Truppen aus, und nicht nur werde das regelmätzige Heer berstärkt, sondern auch ein Theil der Miliz werde nächstens eingereiht. Die Ne⸗ gierung thue Alles, was sie für nöthig halte, um den Ereignissen mit Erfolg die Spitze bieten zu können; sollten sich aber die Dinge anders gestalten, als sie jetzt erwarte, so habe sie noch immer das Mittel, das Parlament einzuberufen und von demselben die Bewilligung weiterer Vertheidigungsmittel zu begehren, in der Hand. Disraeli behauptet, Lord Palmerston unterschätze das Mißliche der Lage in Indien und über⸗ schätze die Stellung Englands in Europa. Nichts aber könne ein größe⸗ rer Fehler sein, als der, eine der Nation drohende Gefahr zu unterschäͤtzen. Seit seiner (Disraeli's) letzten Rede über Indien sei nichts vorgekommen, was ihn veranlassen könnte, seine damals ausgesprochenen Ansichten zu modifiziren. Er mache die Regierung darauf aufmerksam, daß Alles von dem zweiten Feldzuge abhange, der im November beginnen werde. Ge⸗ linge es der Energie und den Hulfsmitteln der Engländer, diesen erfolg⸗ reich durchzufechten, so werde man vielleicht die britische Herrschaft in Indien auf einer festeren Grundlage wieder aufrichten können. Falle der

Feldzug hingegen unglücklich aus, und es werde nöthig, einen dritten zu beginnen, so werde man noch mit anderen, als mit den indischen

Fürsten zu kämpfen haben. Der General⸗Gouverneur, bemerkt er ferner, stehe nicht isolirt da, sondern sei von einer Anzahl Männer der indischen Rathskammer umgeben, welche durch Hochmuth und Anmaßung das in⸗ dische Reich gefährdet hätten und zur Veranzwortung gezogen werden müßten. Oberst Sykes verliest Auszüge aus einem Briefe des Obersten Edwardes zu Peschawer, welchem zufolge die Meuterer überall im Lande nur wenig Sympathieen bei der Bevölkerung getroffen hatten und die Hindu⸗Sipahis einzusehen begannen, daß sie von den Mohamedanern zu ihren Werkzeugen gemacht worden waren. Lord J. Russell sagt, was für Mißgriffe sich die indische Regierung auch immer zu Schulden kommen lassen möge, er sei uͤberzeugt, daß sie den Bewohnern Indiens viele Wohlthaten erwiesen habe, und daß ihre Gesinnungen gegen das indische Volk so wohlwollend gewesen seien, wie die irgend, einer Regierung, die je bestanden habe. Im Subsidien⸗Comité werden hierauf einige Posi⸗ tionen des Livildienst⸗Budgets genehmigt.

13. August. Die mit der Ueberlandspost eingegangenen

. offiziellen Depeschen bestätigen im Allgemeinen die bereits uͤber Wien und Triest

. gemeldeten Nachrichten aus Indien. Der Verlust der Aufrührer in dem Treffen bei Hissar wird auf 200 Mann an Todten angegeben.

22 „Espana“ aus Melilla vom 2. August:

Neue Ausstaͤnde hatten in acht bengalischen

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Stationen stattgefunden, nämlich in Morabahat, Fizabad, Seetopore,

Sangove, Nowgong, Futtyan, Mhow uny Inpore. Vor Delhi lagerken 7⸗ bis 8000 Mann englische Trupden, so wie 5000 zuverlässige Sepoys. In Calcutta herrschte Ruhe, in Bombay und Madras waren die Truppen loyal.

„Frankreich. Paris, 12. August. Der „Moniteur“ be stätigt heute, daß die Kunst⸗Ausstellung im Palaste der Elysäischen Felder bis zum 31. August verlängert, doch die Vertheilung der Belohnungen auf Sonntag, 16. August, festgesetzt ist. Lord Cowley befindet sich in diesem Augenblicke in Trouville, wohin die gestern von Osborne hier eingetroffenen Depeschen sofort abgeschickt wurden. Die aus den neuen Wahlen hervorgegangenen Mit⸗ glieder des Ordnungsrathes der pariser Advokaten haben mit Ein⸗ stimmigkeit den Apvokat⸗Anwalt Lionville zum Batonnier wieder erwählt. Lionville gehört der republikanischen Partei an. Erst am 9. Oktober wird die Verhandlung gegen Ledru⸗Rollin und die übrigen wegen der Komplott-⸗Sache Kontumaz⸗Angeklagten erfolgen. Herr Tardy de Montravel ist nicht blos zum Ober⸗Befehlshabe für Neu⸗Caleronien, sondern für sämmtliche französische Besitz in Oceanien ernannt worden.

13. August. Der heutige „Moniteur“ enthält ein Kaiser⸗ liches Dekret über die Begründung einer Denkmünze für franzö⸗ sische und ausländische Militairs, welche an den Kriegen von 1792 bis 1815 Theil nahmen. 8

Mabdrid, s8. August. Man berichtet de „Am 27. und 28. Juli pflanzten vie Majuza, ein Stamm der Riff⸗Kabylen, eine Kanone auf und feuerten einige Kugeln nach dem Platze ab, von welchen das Militair⸗Spital glücklicher Weise unbedeutend getroffen wurde. Der Kommandant der Artillerie, Manuel Mintoro, erwiderte das Feuer der Mauren mit Erfolg. Am 30. löste der Stamm der Beni⸗Buifuren die Wache ab und schoß von den Majuzas auf⸗ gestachelt gleichfalls drei Schüsse auf die Stadt. Das Feuer der Spanier war so gut dirigirt, daß der Wall der Mauren zer⸗ stört und ihre Kanone beschädigt wurde. Die Mauren erlitten außerdem bedeutende Verluste; die Garnison zeichnete sich aus und schleuderte in den drei Tagen vom 27. bis 30. Juli 102 Bomben, 69 Granaten und Kartätschen gegen die Mauren. Flintenschüsse wurden nicht weniger als 11,532 gegen sie abgefeuert. 8

Schweden und Norwegen. Christiania, 11. August. Die Legung des unterseeischen Telegraphendrahts zwischen Stavan⸗ ger und Bergen ist im Juli bewerkstelligt.

Spanien.

Dänemark. Kopenhagen, 12. August. Durch königl. Rescript vom 11. d. M. ist der Amtmann des Amtes Steinburg und Ober⸗Intendant des Gutes Drage, Kammerherr W. F. L.

Th. Levetzau, zum königl. Commissait bei der am 15. d. M. zu⸗

sammentretenden außerordentlichen Versammlung der holsteinischen

Provinzialstände ernannt. Die Einnahmen des Herzogthums Holstein sind in dem kürzlich

8 gedruckt erschienenen Bubget auf 1,733,212 Thlr. veranschlagt. b

Amerika. New⸗York, 1. August. Dem 10ten Infan⸗ terie⸗Regimente, welches sich am 18. Juli zuerst von Leavenworth aus nach Utah in Bewegung gesetzt hatte, sollte nächstens das leichte Artillerie-Regiment und einen Tag später das 5te Infanterie⸗ Regiment folgen. Das ganze ECxpeditions⸗Corps, die von Gouver⸗ neur Walker zurückgehaltenen Dragoner ausgeschlossen, beläuft sich auf 1300 Mann. Es war zweifelhaft, ob die Dragoner noch früh genug entbehrt werden könnten, um an der Expedition Theil zu nehmen. Im 5ten Infanterie⸗Regimente herrschte dem Bernehmen nach große Mißstimmung, und mehrere Offiziere hatten ihre Ent⸗ lassung eingereicht, weil sie es für eine Ungerechtigkeu hielten, zu der beschwerlichen Expedition nach Utah beordert zu sein, nachdem sie noch vor Kurzem einen so lästigen Dienst in den Morästen von Florida hatten durchmachen müssen.

Laut Berichten aus St. Paul in

26. Juli reichen, boten die Sioux⸗Indianer den S

einigten Staaten Trotz, und die Anßedler flohen, suchen, in die Forts. Depeschen des Obersten At fehlshabers der Truppen, vom 25. Juli hingegen desagen die friedlichen Beziehungen zu den Indianern wieder waren.

Das „Pays“ hat Privatberichte aus Havanna Am Tage vorher war die Korvekte „Colon“ von Vera⸗Cruz kommend, auf der Rhede vor gegangen. brachte Depeschen von Don Jose Lozano, Commandeut der spani⸗ schen Flotten⸗Station im mexikanischen Golf. Bei intreffen dieser Depeschen ließ der General⸗Gouverne it Arsendung der Expedition gegen Mexiko, bis zum Eintreffen weiterer Instructionen aus Europa, ausgesetzt. Das Gerücht hatte sf reitet, Gentral Commonfort habe in die Forderungen Spantens gewilligt. Z1 Lage Mexiko's war fortwährend eine sehr bedenkliche. (Dagegen

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