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en ausmarschirten, ist dem dritten Bataillon eine neue B Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge feierlich über⸗ geben und der Akt der Fahnenweihe kirchlich begangen wor⸗
1g 8882. Karlsruhe, 19. August. Der Großherzogliche Bundestagsgesandte in Frankfurt, Geheimerath Freiherr von
6 P' und der Großherzogliche Legationsrath, Freiherr von vee gehs. find in außerordentlicher Mission nach Petersburg ge⸗ schickt worden, um Vermählungsfeierlich⸗ kei nen. d. z. b keltes gee, g. Stuttgart, 18. August. Die Theil⸗ nahnlosigkeit an der Bürgerausschuß⸗ Ergänzungswahl ist sich 1 zu deren Schluß, der am gestrigen Abend erfolgte, gleichgeblie en. Nachdem an den ersten beiden Tagen 400 Wähler ihre Zettel ab⸗ gegeben, erschienen am gestrigen Tage nur noch 125, so daß ven 5952 Wählern im ee. 525 von ihrem Wahlrechte Ge⸗ vnh öö. is. August. Das heute ausgegebene Regierungsblatt enthält zwei auf die am nächsten 43 Oktober ins Leben tretende neue Gerichtsverfassung bezügliche, aus Brückenau vom 12. d. M. datirte königliche Verordnungen. Die erste enthält die näheren Bestimmungen über die Errichtung, Formation und Organisation ꝛc. der Bezirksgerichte, deren Zahl in Ober⸗ baiern und Mittelfranken sechs, und in den übrigen C“ bezirken diesseits des Rheins je vier beträgt, so 8 sondern Kriminalbezirke; die zweite Verordnung betrifft 18 For⸗ mation der Handels⸗ und Wechselgerichte in den Landes⸗ ins. theilesg dieste, ve gecn, 17. August. Der Bundesrath hat heute den projektirten Freundschafts⸗ und Handelsvertrag mit Persien genehmigt und Herrn Barman in Paris beauftragt, mit dem per⸗ sischen Gesandten unter Ratificationsvorbehalt zu koöntrahiren. 1 Großbritannien und Irland. London, 19. August. Dem Ea⸗ Regimente, welches sich nächstens nach Indien ein⸗ schifft, ward gestern vom General⸗Major Sir James Yorke Scarlett
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eine neue Fahne überreicht. Das 44ste Regiment hat eine ruhm⸗
volle Vergangenheit. Es hat sich in Aegypten, zu Badajoz, zu “ 89 Waterloo, in Kabul, an der Alma, zu Inkerman
und vor Sebastopol ausgezeichnet. b 1
Die 2.h8 schreibt in ihrem City⸗Artikel: „Während der letzten zehn Tage ist die ganze Ablösungssumme für den Sundzoll (1,125,000 Pfd. St.) dem Hause Hambro und Sohn, den londoner Agenten der daͤnischen Regierung, ausgezahlt worden. Wie man höͤrt, werden diese Gelder in England bleiben und sollen zur Ab⸗ tragung eines Theiles der dänischen auswärtigen Schuld fetmsfsst werden, und der Umstand, daß sie fürs Erste auf dem Geldmarkte bleiben, hat zu der neuerdings sich kundgebenden Lebhaftigkeit mit
igetragen.
üs. gestrigen Oberhaus⸗Sitzung sprach Lord Campbell die Hoffnung aus, daß der Schluß der Session nicht eher erfolgen werde, als bis das Oberhaus Zeit gehabt habe, die im Unterhause mit der Ehescheidungs⸗Bill vorgenommenen Amendements reiflich in Er⸗ waͤgung zu ziehen. Lord Redesdale meinte, es sei keine Zeit vorhan⸗ den, diese Abänderungen noch in der gegenwartigen Session zu diskutiren. Lord Granville erklärte, die Regierung sei fest entschlossen, die Bill nicht bis in die nächste Session hinuͤberzuschleppen. b
In der gestrigen Comité⸗Sitzung des Unterhauses wurde die Ehbescheidungsbill wieder aufgenommen. Die ganze Diskussion drehte sich um Artikel 53, welcher verfügt, daß es Geschiedenen gestattet sein soll, wieder zu heirathen. Sir W. Heatheote beantragte in Abwesenheit Gladstone's, der durch einen Unfall, welcher seine Familie betroffen hat, abgehalten ist, zu erscheinen, ein von diesem angekündigtes Amende⸗ ment, welchem zufolge den Geistlichen der Kirche von England nicht die Pflicht obliegen wuͤrde, bei Geschiedenen, die wieder heirathen, die Trauung zu vollziehen. Nachdem dieses Amendement schließlich zurückgezogen worden, beantragte Major Warburton ein Amen⸗ dement, welches in anderer Form denselben Zweck verfolgt. Der Attornev General erklärte, er sei von Lord Pal⸗ merston ermächtigt, sich zur Annahme des Amendements, jedoch in etwas modifizirter Form, zu verstehen. Er bemerkte jedoch vorher, er gebe nicht aus Ueberzeugung nach, sondern aus Rücksicht auf diejenigen, welche des festen Glaubens seien, daß das Interesse der Kirche dadurch gefördert werde. Er könne es nicht unterlassen, darauf aufmerksam zu machen, daß das Amendement vielleicht sehr große Uebel im Gefolge haben werde. Von der Voraussetzung jedoch ausgehend, daß das Haus die Sache reiflich überlegen werde, sei die Regierung bereit, wenn das Amendement eine große Mehrheit für sich habe, in folgende Bestimmung zu willigen: „Kein Priester oder Dechant soll einem Prozeß, einer Strafe oder einer Rüge ausgesetzt sein, weil er sich weigert, die Trauung einer Person zu vollziehen, deren Ehe⸗ bruch oder Verbrechen die Ursache der Auflösung der Ehe gewesen ist.“ Um einem Einwande Sir W. Heathcote's zu begegnen, gab der Attorney General seinem Proviso später folgende Fassung: „Kein ordi⸗ nirter Geistlicher der vereinigten Kirche von England und Irland soll gezwungen werden können, die Trauung einer Person zu vollziehen, deren fruͤhere Ehe wegen Ehebruchs, den diese Person begangen hat, aufgelöst worden ist, oder soll einem Prozeß, einer Strafe oder einer Rüge aus⸗ gesetzt sein, weil er eine solche Trauung vollzieht, oder sich weigert, die⸗
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diso des Majors Warburton oder dem des Attorney General
. F zu leben sei. Bei der Abstimmung wurde der Vor⸗ schlag Warburton’s mit 77 gegen 56 Stimmen verworfen. Wigram beantragte folgende Bestimmung: „Nichts, was in dieser Akte enthalten ist, soll eine Person, deren Ehe auf Grund des von ihr begangenen Chebruchs aufgelöst ist, berechtigen, eine Ehe mit der Person einzu⸗ gehen, mit welcher, den Ehebruch begangen zu haben, sie überführt worden ist.“ Als Grund für seinen Antrag führte er an, daß der⸗ gleichen Ehen ein Scandal fuͤr die Gesellschaft sein würden. Der Attorney General bekämpfte dieses Amendement, und dasselbe wurde nach einiger Diskussion verworfen. Artikel 53 wurde schließlich in der von dem Attorney General amendirten Form angenommen. Butt beantragte die Ausmerzung von Artikel 54, welcher die Prozesse for criminal conversation aufhebt. Bei der Abstimmung wurde der Artikel mit 78 gegen 46 Stimmen angenommen. Malins fragte, wie sich die Regierung in Bezug auf die Bestrafung
des Ehebruchs zu verhalten gedenke. Der Attorney General be⸗
merkte, wenn es der Majorität des Comité's recht sei, so habe er nichts
dagegen, einen Artikel in die Bill aufzunehmen, welchem zufolge es dem beleidigten Ehegatten freistehen solle, dem Gerichtshofe eine Petition einzureichen und darin zu erklären, ob er an dem Ehebrecher eine Ent
schaͤdigungs⸗Summe beanspruche oder nicht, und im ersteren Falle anzu-
geben, wie er diese Summe verwandt zu wissen wünsche. Eine Jury werde dann über die Bewilligung der Entschädigungs⸗Summe, so wie über deren Höhe und Verwendung zu entscheiden haben. Disraeli fragte, ob die Negierung die Absicht habe, die britischen Unterthanen für die in Indien erlittenen Verluste zu entschädigen. Vernon Smith entgegnete, das Direktorium der ostindischen Gesellschaft berathe gegenwärtig über einen Entschädigungs⸗Plan; ibm jedoch sei derselbe nicht vorgelegt worden.
Frankreich. Paris, 19. August. Durch kaiserlichen Be⸗
schluß vom 15. August ist Contre⸗Admiral Clavaud an die Stelle des Contre⸗Admirals Grafen Bouet Willaumez zum Befehlshaber des levantinischen Geschwaders, Vicomte Chabannes an Contre⸗ Admirals La Rocque de Chaufray Stelle zum Befehlshaber des brasilianischen, Contre⸗Admiral Fourichon zum Ober⸗Befehls⸗
haber der Marine in Algerien und Contre⸗Admiral Aubry⸗ Bailleul zum General⸗Major der Marine in Toulon an Cla⸗
vaud's Stelle ernannt worden. — Die Dampf⸗Korvette „Coligny“ und der Dampf⸗Aviso „Pelican“ sind nach dem Adour abgegangen, wo sie während des Aufenthaltes des Hofes in Biarritz stationiren werden. — Die heute im „Moniteur“ veröffentlichte Uebersicht der Zollgefälle beweist, wie flau es im Handel hergeht. Die Einfuhr⸗ zölle pro Juli 1857 erreichen 15,706,790 Franken gegen 16,490,497 Franken im Jahre 1856 und 32,914,650 Fr. im Jahre 1855 (In⸗ dustrie⸗Ausstellung). Die Abnahme der Einfuhr im Juli 1857 gegen 1856 trifft namentlich Vieh, Branntwein „Kaffee, Cacao, Kolonial⸗Zucker, Baumwolle, Talg, Olivenöl, Eisen, rohe Seide. Die Einfuhr von auswärtigem Zucker, Wolle, Hanf, Indigo, Zink, Leinen zc. hat zugenommen. Die Ausfuhr ist günstiger und ergiebt. namentlich in Moden, Maschinen, Vieh, Baumwollstoffen ꝛc. eine wesentliche Zunahme.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. August. „Aftonbladet“ zufolge wird noch im Laufe dieses Monats hier eine Versammlung stattfinden, welche schon für den Herbst d. J. das Zusammentreten eines skandinavischen staatsökonomischen und internationalen Kongresses vorbereiten soll. Unter den Gegenständen, die auf diesem Kongresse zur Sprache kommen sollen, wird die Berichterstattung über die in den letzten Jahren in verschiedenen Ländern stattgefundenen Reformen im Steuerwesen und über den Einfluß, welchen dieselben auf den finanziellen Wohl⸗ stand des Volkes, sowie insbesondere auf Handel und Schifffahrt ausgeübt haben, namhaft gemacht; auch soll über die Ersprießlich⸗ keit und Möglichkeit einer Annäherung zwischen verschiedenen Völ⸗ kern in Bezug auf das Zollsystem, die Branntweinbesteuerung u. s. w. berathen werden. — Für den Sommer 1858 oder 1859 wird eine skandinavische Industrie⸗Ausstellung in Christiania vor⸗ bereitet.
Amerika. Aus Havana vom 23. Juli wird gemeldet, daß bei Cardenas abermals 400 Negersklaven gelandet worden seien.
Nach Berichten aus Vera⸗Cruz vom 21., und M exiko vom 17. Juli waren die Wahl⸗Aussichten fortwährend günstig für den provisorischen Präsidenten Comonfort. Eine revolutionäre Bewe⸗ gung zu Gunsten Santa Anna's, die in Jalapa ausgebrochen ist, soll der Regierung einige Besorgniß verursachen. Auch wegen der spanischen Invasion hegte man noch immer Befürchtungen und die Gouverneure der verschiedenen Provinzen waren beauftragt, die Nationalgarden in Bereitschaft zu halten. 8
St. Thomas, 1. August. Schon seit 10 Tagen hörte man von Unruhen, die in der dominicanischen Republik auf St. Domingo ausgebrochen sein sollten, und wir kamen zur Gewiß⸗ heit seit 3 Tagen durch Berichte bis zum 18ten, denen zufolge sich die nördlichen Provinzen von dem Süden und der Regierung Baez getrennt haben. Eine provisorische Regierung ist in St. Jago ernannt mit Valverdo an der Spitze. Porto Plata hat sich für die provisorische Regierung erklärt und sollen Truppen (4000 Mann?) von St. Jago gegen die Stadt St. Domingo
felbe zu vollziehen.“ Es entspann sich eine Diskussion darüber, ob dem marschirt sein. Präͤsident B aez ist auch nicht müßig gewesen; außer
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seinen eigenen armirten Fahrzeugen hat er schon mehrere schnellsegelnde Schooner gekauft, wovon einer mit Waffen, Mehl u. s. w. von hier abgegangen ist. Eine vorgestern Abend mit Depeschen an seinen Konsul angekommene Schaluppe berichtet, daß der Süden sich für Baez erklärt hat und Truppen gegen St. Jago von Azua aus⸗ zogen. Die Insurgenten sind ohne Flotte und ohne Arsenal, haben auch wohl nur wenig Geld, und ist zu erwarten, daß Porto Plata blokirt wird. Es bleibt immer ein Ruin für die beträchtliche Tabaks⸗Ernte; man klagt jetzt schon, daß keine Arbeiter und Thiere vorhanden sind, um den Tabak nach Porto Plata zu bringen. — Ex⸗Präsident Santana ist noch immer hier; man sagt, daß die In⸗ surgenten ihn zurückgewiesen haben.
Privatberichten aus Jamaica zufolge, war daselbst die auf⸗ fällige Nachricht eingelaufen, daß in Ruatan, einer der bekannten streitigen Punkte zwischen England und Amerika, Unruhen von amerikanischen Freibeutern angestiftet und die Verbrecher aus den Gefängnissen befreit worden seien. Durch ein sonderbares Zusam⸗ mentreffen von Umständen befand sich zur selbigen Zeit der bekannte
amerikanische Oberst Kinney in Ruatan. Auf dem festen Lande soll
es noch sonderbarer zugegangen sein: Ein großer Haufe amerika⸗ nischer Freibeuter hatte sich, wie man schreibt, mit Waffen und Kriegsbedarf reichlich versehen, in einem zu Britisch Honduras ge⸗ hörigen Platze Namens Cavacal festgesetzt, unter dem Vorwande, daß der Ort zu Honduras gehöre. Der dortige Superintendent
soll gegen diese Eindringlinge um bewaffnete Huülfe nachgesucht
London, Donnerstag, 20. August, Nachts. (Wolff's Tel.
Bur.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses deutete Lord Palmerston an, daß eine Berufung des Parlaments im nächsten Winter möglicherweise erfordexlich sein werde. Eiinem Gerüchte nach werden Lord Derby und mehrere an⸗ dere Lords nach London kommen, um sich in der betreffenden Sitzung des Oberhauses den Klauseln der amendirten Ehescheidungsbill zu widersetzen.
. Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. “
— Im Regierungsbezirk Erfurt wurden laut den neuesten Nachrichten, die uns von dort zugingen, während dieser Sommermonate fast alle Zweige der Fabrication schwunghaft betrieben; es mangelt eher an Arbeitern, als an Aufträgen. Die Geschäfte in den Streich⸗ und
Kammgarn Spinnereien und in der Wollen⸗Modewaaren⸗Fabrik in Langen⸗
salza werden immer bedeutender, wie schon daraus, daß die Unternehmer sämmtlich genoͤthigt find, ihre Etablissements zu erweitern, ersehen wer⸗ den kann. Die in der Industrie gemachten Fortschritte eröffnen aber gleichzeitig die trübe Aussicht, daß im nächsten Winter an diesem Orte eine bedeutende Anzahl von Personen brodlos werden wird, indem die Aufstellung neuer Maschinen die bisher als Wollkämmer angestellten Per⸗ sonen überflüssig macht. Diese Personen dürften einer um so traurigeren Zukunft entgegensehen, als ihre bisherige Beschäftigung sie für jede an⸗ dere physisch unbrauchbar gemacht hat. — In Suhl fehlt es noch immer an Bestellungen für Militairgewehre, wogegen Jagdgewehre ziemlich ge⸗ sucht sind. Auch den Eisen⸗ und Stahlwerken des Kreises Schleufingen fehlt es nicht an Absatz. Die Erzeugnisse der dortigen Weberei sind so stark gesucht, daß ein großer Mangel an Arbeitern herrscht. Das Holz⸗ waarengeschäft gewinnt dort ebenfalls immer mehr an Ausdehnung. — Auch in den zum Kreise Ziegenrück gehörigen sogenannten voigtländischen Enklaven haben die Weber volle Arbeit und guten Verdienst, wie auch der Bergbau die damit Beschäftigten dort fortwährend gut ernährt. (Pr. C) — In Oporto bestehen zwei selbstständige Banken und eine Bank⸗ Agentur. Die beiden ersteren führen den Namen: „Banco Commercial do Porto“ und „Banco Mercantil Portuense“; die letztere ist eine Zweig⸗ anstalt des Banco do Portugal, deren Sitz sich in Lissabon befindet. Der Banco Commercial do Porto besteht seit etwa 30 Jahren. Das Institut ist von Kaufleuten aus Oporto gegründet, und beschaͤftigt sich hauptsächlich mit Wechsel⸗ und Diskonto⸗Transaktionen. Es schießt aber auch gegen einen Zins von 5 — 6 vpCt. auf Staatspapiere oder sonstige Valuten Geld vor. Außerdem dient es den Kaufleuten zum Depot ihrer disponiblen Fonds, welche unentgeltlich angenommen und den Empfang⸗ scheins⸗Inhabern prompt wieder ausgezahlt werden. Für den Kredit des Instituts spricht in bezeichnender Weise der Stand seiner Aktien. Diese steben am Markt in einem Werth von 252 — 254,000 Reis gegen einge⸗ schossene 200,000 Reis. Im Ganzen find 6687 Aktien ausgegeben. — Der Banco Merecantil Portuense ist erst vor anderthalb Jahren entstan⸗ den. Dies Etablissement ist ein Rival des Banco Commercial und ver⸗ dankt seine Begründung der jüngeren Handelswelt Oportos, von der es unterstützt und geleitet wird. Die Aufgabe der neuen Bank ist nicht allein, Diskonto⸗ und andere Wechselgeschäfte zu betreiben, sondern haupt⸗ sächlich auch das Hypothekenwesen in Oporto einzuführen. Letztere Ge⸗ schäftsrichtung verspricht dem Institut einen sehr bedeutenden Wirkungs⸗ kreis. Seine Aktien, die auf 200,000 Reis gestellt, aber erst mit 150,000 eingezahlt sind, stehen jetzt zu 165,000 Reis, find also bereits um 10 pCt. gestiegen. (Pr. C.) .. Maäan schreibt der „Pr. C.“ über den Wein⸗Export von Xerez in Spanien: In dem ganzen Landstrich zwischen dem Ausfluß des Gua⸗ dalquivir und der Bai von Kadix, wo die besseren Gattungen des Perez⸗ Weines kultivirt werden, hat seit vier Jahren in Folge der Traubenkrank⸗
eit der Rebenertrag sich um 50 pCt. vermindert. Dagegen i 2 sent. im Verhältniß zu früheren Jahren um 50 pCt. n bfeense hat in Oporto die Traubenkrankheit den Ertrag der guten Weine um 8 75 pCt. vermindert, während die Ausfuhr um 25 pCt. zugenommen hat. Die Industrie hilft nach, wo die Natur mit ihren Spenden weniger frei⸗ gebig geworden ist. So werden im Südwesten Frankreichs trotz des seit Jahren ungünstigen Ernte⸗Ausfalls mir Hülfe von catalonischen und arragonischen Wein en so viel Bordeaux⸗Gewächse hergestellt, als man nur immer verlangt. Die Kunst ist sogar schon zu der Höhe gelangt, daß . man die verschiedensten Sorten Wein fabrizirt, ohne kaum einen Tropfen Rebensaft dazu zu verwenden. An wirklich echten Xerez⸗Weinen wurden im Monat Juni d. J. ausgeführt: 91,338 Arroben aus Kerez de la Fron⸗ tera und 66,899 Arroben aus Puerto Sonta⸗Maza, zusammen 158,237 Arroben. Im Monat Juli gingen aus Perez 69,357 Arroben und aus Puerto 50,701 Arroben, zusammen 120,058 Arroben, ab. Die Arrobe zu 20 Flaschen gerechnet, ergiebt für den Juni 3,163,740 Flaschen, und für den Juli 2,401,160 Flaschen, in Summa 5,564,900 Flaschen. Rechnet man nun den Preis der Flasche auf mindestens 10 Realen oder 20 Sgr., so ergiebt dies einen Werth von 55,649,060 Realen oder 3,903,500 Rthlr. Preußisch. Von dem Ausfuhrquantum gingen 60 pCt. nach England, und zwar 40 pCt. allein nach London. Auf Deutschland kamen von dem Gesammtexport etwa 8 ½ pCt. b
London, 19. August. Die „Gazette“ theilt mit, daß laut einer Depesche des britischen Gesandten in Petersburg, Odessa in diesem Monate aufhört ein Freihafen zu sein, und daß daselbst somit die ruffi⸗ schen Zollgesetze in Anwendung kommen. Die „Gazette“ bringt ferner die Mittheilung, daß der Verkehr und die Fischereien in Grönland britischen Schiffen nicht offen stehen, sondern ausschließlich dänischen Fahr⸗ zeugen vorbehalten sind.
S. Marktpreise. Sis. Berlin, den 20. August. 8 Iu Lande: Weizen 3 Rthlr. 5 Sgr. Koegezn 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthir. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr., 1b- 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf, auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. 1 Zu Wasser: VFeizen 3 Rrhlr. 5 Sgr., auch 2 Rithlr. 1 6 Pf. Rogsen 2 Arhlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 P Crosse Gerst. 1 Etklr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 KRthlr. 22 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 2 Kthle. 15 Sgr., auch 2 ABthlr. 5 Sgr. 3 Mittwoch, den 19 August 4 Das Schock Strob 8 Rthir. 15 Sgr., auch 7 Rthle. 15 Sgr. Der 1 Centner Heu 1 Rthlr. 16 Sgr., geringere Sorte auch 1 Rthlr. 10 Sgr. . Kartoffels, der Scheftel 1 Rthle. 40 Ser aueh 27 S...8 weis 3 Sgr., auch 2 Sgr. 8 Die Markt- Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,8700 pro nach Trailes, frei hier ins Haus gellefert., waren auf hiesigem Platz 14. . 30 ⅛ Rthlr. CG 30 ¾ v. 30 ½ Rthlr. - 30 ½ u. 30 Bthlr. “ 31 Rthlr. 8 6 „, 1“ 30 ½ Rthlr. 8 Berlin, den 20. August 1857. ““ . Die Aeltesten der Kaufmannschatit von Berlin.
Leipzig, 20. August. Leipzig-Dresdener 309 ¾ G. Löbau-Zittauer Littr. A. 58 ¼ G.; do. Littr. B. —. Magdeburg-Leipziger I. Emission 271 ½ G., do. II. Em. 246 Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin-- Stetti- ner —. Cöln-Mindener —. Thöringische 128 ¾ G. Friedrich-Wil- helms-Nordbahn —. Altona-Kisler —. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien Litt. A. u. B. 119 Br.; do. Litt. C. 117 Br. Braunschweigische Bank-Actien 120 ½ G. Weimarische Bank-Actien 110 G. Oesterreich. 5proz. Metalliques 82 Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 82 ¾ G. Preussische Prämien-Anleihe —. 8
Samhurg. 20. August, Nachmittags 2 Uhr 45 Mia. Börse sehr flau, hauptsächlich Credit und Russen. 9
Stieglita de 1855 100 ¾ Br. Sproz. Spanier 35 ½. 1 proz Spanier 23 ⅛ G. Netional-Anleihe 81 ¾ Br. 5proz. Russen 100 ½. Discento 6 ¾, 7 PCt. 1
Getreidemark:: W'eizen loco stiller, ab auswärts unverän- dert. Roggen loco und auswärts stille. Oel loco 29 ½, pro Herbst 29 ¾, pro Frühjzhr 28 ½. Kaffee unverändert. Zink 500 Ctr. loco 19, 4, 1000 September 19, 5.
Früare as agr.s . M. 20. August, Nachmittags 2 Uhr 40 Ainuten. Lebhafter Umsatz zu abermaligen niedrigeren Coursen in österreichischen Fonds. 8
Schluss-Comsse: Neueste preussisckhe vrleihe 116 ½ Preussische Aassenscheine 10 4 . Giin Nindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilbelms- Nordbahn 55 ½. Loadwigsbalen-- Fexbach 749 ⅛ Frankfurt- HGanau —. Kerliner Wechsel 105. Hamburger Wechsel 88 ¾ Br. Londover Wechsel 117 ¾ Br. Parise Wechsel 93 ¼ Br. Amsterdamer Wechsel — Wiener Wechee! 113 ½. Fraunkfurte⸗ Bank Antheile — 3proz. Spanier 37 ½. 4 proz. Spanier 24 ⁄%, Kurhese. Loose 40 ⅓ Badische Loose 51 ½. Sproz. Metalliqnes 78 4 5proz. Metalliqu 69 ¼½ 1834er Loose 103 8. Cesterreichisckes National- Anlebhen 80 ¼. Oesterreichische Bank-Autbeile 1122.
Wien, 21. August, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Woltf'’s Tel Bur.) Fonds sehr fest, Actien lebhaft.
Siberanleike 93. 5prozs. Metalliques 82 ½. 4 ⁄9roz. Metalliques 72 ¾ Benk -Actien 993. Bank-Interims-Scheine —. Nordbahn 187 ½1 1854er Loo0se 109 National-Anlehen 84 ½ Lendon 10, 11. Hamburs
77. Paris 121 ½. Gold 7 ½. Silbez 6.
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