1824
word „ die d — u“ 1 — ““ 1 “ Füht en Tod seibes in Konstantinopel exwordeken e ““ unbelästigt geblieben, aber alle Christen halten sich noch immer im, ruckte das Corps in Cawnpore ein. herzzerr
Konstantinopel, 12. September. Statt des entlassenen Fort auf, welches auf 6 Monate verproviantirt ist. (S. die nach⸗ spiel, welches sich dort darbot, läßt keine Schilderung zu. Die Groftentles der Arilierie Febh⸗ Achmet ist Vassiv hehedncn träglich eingetroffenen, auf Agra bezüglichen, einander widersprechenden Größe der furchtbaren Katastrophe wurde jetzt bekancnf Der statt des Letzteren Selim Pascha zum Ober⸗Kommandanten der R Mittheilungen in Nr. 221 d. Bl.) Teufel Nena Sahib hatte eine massenhafte Niedermetzelung vor⸗ kaiserlichen Garde ernannt worden. Als General⸗Statthalter iugu In Cawnpore, welches, wie schon mit der letzten Post be⸗ genommen. 88 Offiziere, 190 Soldaten vom 84. königl. Infan⸗ Bagdad wird der Serdar Omer Pascha bezeichnet. — Thouvenierl richtet, am 17. Juli von General Havelock wieder besetzt worden terie⸗Regimente, 77 Damen, 120 Soldaten⸗Frauen und Kinder vom — 8 lIund Boutenieff machten dem Sultan ihre Aufwartung, welcher ist, haben, nack jetzt eingegangenen unzweifelhaften Berichten, wirk⸗ 32. königl. Infanterie⸗Regimente und die ganze christliche Bevöl⸗ Sꝓ Nichtamtliches 8 seeine Zufriedenheit über die Wiederherstellung der diplomatischen lich fast alle dort befindlich gewesenen Europäer den Tod gefunden. kerung des Ortes, Civilbeamte, Kaufleute, Ingenieure, Penstonaire 1 ⸗e s. MRrelationen ausdruͤckte. Herats Räumung scheint vorerst noch Der Urheber der dort verübten Niedermetzelungen, Nena Sahib, und ihre Familien, in der Zahl von ungefähr 400, sind die Opfer Preußen. Berlin, 19. September. Se. Majestaͤt der der Bestaͤtigung zu bedürfen. Sir Murray ist jetzt im guten Ein⸗ ist entflohen und sein Fort Bithur dem Erdboden gleichgemacht. dieser fanatischen That gewesen. Der Hofplatz vor dem Versamm⸗ König begaben Sich gestern Morgen 9 Uhr zu Wagen nach dem vernehmen mit der persischen Regierung. Einem unbestätigten Gerüchte zufolge soll er sich mit seiner ganzen Kreuzberge und bestiegen daselbst nebst den hohen fürstlichen Gästen,
ee“] 4 Den 5. September.
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Weiß, Uberzähliger Intendantur⸗Secretair bei der Intendantur des V. Armee⸗Corps, zum etatsmäßigen Intendantur⸗Secretair ernannt. Bandmann, Proviant⸗Amts⸗Assistent in Neisse, als Depot⸗ Magazin⸗ Verwalter nach Neustadt. O.⸗S., Burow, Proviant⸗Amts⸗ Assistent in Breslau, nach Neisse versetzt. 8 1.““
ilie i äuf ; lungshause, wo Nena Sahib sein Hauptquartier gehabt hatte und Aus Triest, 17. September, wird telegraphirt: Der Vicekönig Familie im Gunges ersäuft haben. e. Haveloch setzte nach in welchem die Frauen gefangen gehalten worden waren, war mit — . 2 ör Bi -s Hi T 8 Bri 8 (Gone 8 8* Ihren Königlichen Hoheiten dem Kurfüͤrsten von Hessen, dem von Aegypten hat eine Truppen⸗ Aushebung von 10,000 Mann der Zerstörung Bithurs, mit Hinterlassung des Brigade⸗Generals
Zerstör 1 - d G Blut überschwemmt. Eine große Anzahl von Weibern und Kin⸗ Prinzen Friedrich der Niederlande, Sr Hoheit dem Herzoge 1b Neill in Cawnpore, über den Ganges, stieß am 29sten auf der dern, nach der Capitulation grausamer Weise einem schlimmeren FS 8 1 „ 1
von Nassau ec., die bereitstehenden Pferde und wohnten den dort
stattfindenden Kavallerje⸗Exercitien bei; wie auch Ihre Majestät die Königin und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen denselben zu Wagen folgten. Nach Beendigung derselben kehrten Ihre Königliche Maäjestäten nach Charlottenburg zurück, wo Seine Miajestät mit dem Minister⸗Präsidenten und dem Geheimen Ober⸗ Beau⸗Rath Stüͤler arbeiteten. Um 3 Uhr fand bei Ihren König⸗ lichen Majestäten das Diner statt, an dem Ihre Königlichen Hoheiten der Kurfürst von Hessen, Prinz und Prinzessin Friedrich der Niederlande, Seine Hoheit der Herzog von Nassau, Höchst⸗ welche heute von hier abreisen werden, wie auch Seine Königliche Hoheit Prinz von Preußen und mehrere fremdherrliche Offiziere theilnahmen.
Danzig, 17. September. Gestern früh traf Sr. Majestät Transportschiff „Merkur“ auf der Danziger Rhede ein. Dasselbe wird zunächst noch eine Schießübung mit seinen Geschützen, deren es 12 führt, bei Oxhöft abhalten und dann außer Dienst gestellt werden. (D. D.)
Hessen. Kassel, 17. September. Die weiteren Vor⸗ bereitungen zu den kürzlich ausgeschriebenen Wahlen für den nächsten Landtag werden mit Eifer betrieben. Bereits sind die
Wahlkommissionen für die verschiedenen Wahlkreise bestellt und ist denselben thunlichste Beschleunigung bei Ansetzung der Wahltermine besonders zur Pflicht gemacht. Gleichzeitig ist man, dem Verneh⸗ men nach, in den Ministerien mit den Vorarbeiten zu dem Budget pro 1858 — 60 beschäftigt, um dessen Vorlage bei dem im November zusammentretenden Landtag zeitig bewirken zu können. (Fr. J.)
Frankreich. Paris, 17. September⸗ Die Kaiserin wird nicht mit nach Stuttgart gehen. Die Sache gilt jetzt einigermaßen für officiell. Des Kaisers Reise nach Stuttgart wird dem Ver⸗ nehmen nach genau mit demselben Ceremoniel erfolgen, wie die osborner Reise.
— 18. September. Der heutige „Moniteur“ meldet, der
Herzog von Cambridge und Lord Cardigan seien gestern im Lager
bei Chalons eingetroffen, der Herzog sei enthusiastisch begrüßt wor⸗ den und werde einige Tage im Lager verweilen. Das offizielle Blatt enthaͤlt ein kaiserliches Decret, welches den Verkauf von Nachdrücken in Hamburg erschienener literarischer 8 Werke vom 1. October d. J. ab verbietet.
Spanien. Madrid, 12. September. Man liest in der „Espana“: „Vorgestern traf zu Madrid offiziell die Bestätigung der Nachricht ein, daß Diram Bey, Direktor der Turban⸗Fabrik zu Konstantinopel, vom Sultan zu dessen Repräsentanten am spanischen Hofe ernannt wurde. Der Zweck dieser diplomatischen Mission ist, die zwischen beiden Ländern bestehenden Beziehungen zu sichern. Diram Bey wird ein zahlreiches Gefolbe haben, darunter zwei französische Secretäre als Dolmetscher.“ — Die „Gaceta“ berichtet aus Sevilla, 10. September: „Am Dienstag fand die zweite Probefahrt auf der Eisenbahn von Sevilla nach Cordova statt. Eine Lokomotive mit zehn Waggons befuhr die Linie unter dem Andrange einer ungeheuren Menschenmenge.“
Aus Madrid, 16. September, wird telegraphisch gemeldet, daß die „Hojas Autografas“ von diesem Tage versichern, Concha werde General⸗Gouverneur von Cuba bleiben. Die Cortes wür⸗
den alshald einberufen werden, und das Kabinet Narvaez erfreue sich des vollen Vertrauens der Königin. Die Kabinets⸗Krisis waͤre demnach vorüber.
Griechenland, Aus Athen, 11. September, wird berichtet,
daß das Räuberwesen in Macedonien noch immer in Blüͤthe steht. — Die griechischen Bläͤtter sind voll heftiger Angriffe auf die eng⸗ lische Politik wegen der jonischen Inseln und der Befestigungen auf Korfu.
Türkei. Aus Marseille, 17. September, wird telegraphisch FI „Der Postdampfer ist aus Konstantinopel mit Briefen vom 9ten eingetroffen. An diesem Tage war auf tele⸗ graphischem Wege daselbst die Nachricht eingetroffen, daß der Fürst Danilo von Montenegro von seinen Brüdern ermordet
ve
ausgeschrieben. .“ 8
Schweden und Norwegen. Stockholm, 14. Sep⸗
tember. Heute haben auch der Priester⸗ und der Bürgerstand die Königliche Proposition in Betreff der Ernennung des Kronprinzen zum Regenten an den Verfassungs⸗Ausschuß übersandt.
Christiania, 15. September. Zum Eintritt in die In⸗ terimsregierung Schwedens und Norwegens sind außer den Mit
gliedern der norwegischen Staatsraths⸗ Abtheilung in Stockholm,
nämlich dem Staats-Minister Due und den Staatsräthen Bloch und Manthey, noch folgende Norweger bestimmt und nach Stock⸗ holm beordert: die Staatsräthe Vogt, Möinichen und Hagerup, der frühere Staatsrath Stang, Bischof Arup, General-Major Garben und der bisherige Minister-Resident in London, Sibbern, letztere vier als beigeordnete Staatsräthe. — Die norwegische Re⸗ gierung hierselbst wird während dessen bestehen aus: Staatsrath Petersen (Marine), Riddervold (Kultus), Bretteville (Inneres), Lange (Finanzen), so wie als beigeordneten Staatsräthen: Amt mann Thomle (Justiz), Oberst Wergeland (Krieg) und Genera
Auditeur Diricks (als Chef des Revisions⸗Departement)..
Dänemark. Kopenhagen, 17. September. Wie „Dag⸗ bladet“ in Erfahrung gebracht, haben die Barone Scheel⸗Plessen und Blome, so wie der Kaufmann Th. Reincke aus Altona, dem Ministerium für die innern Angelegenheiten der Gesammtmonarchie ihren Austritt aus dem Reichsrathe angezeigt.
eingetroffenen offiziellen Nachrichten aus dem Lager vor Delhi reichen bis zum 27. Juli, Abends. Sie melden nur den Fort⸗ gang der Belagerung und geben einige Details über die drei Aus
fälle, welche die Belagerten seit den letzten Berichten unternomme
haben. Der erste fand am 14. Juli statt und kostete den Englän⸗ dern, da sie in dem Eifer der Verfolgung des fliehenden Feindes in den Bereich des Kartätschen⸗- und Musketenfeuers von den Wäl⸗ len geriethen, 171 Mann an Todten und Verwundeten, unter welchen Letzteren der Brigadier im Arm erhielt. Am 18. Juli fielen die Meuterer von
aus, wurden aber mit leichter Mühe zurückgetrieben. 8 23. Juli erfolgte wieder ein mit größerem Nachdruck unternommener Ausfall: die Meuterer führten bei dieser Gelegenheit Geschütz mit sich und suchten sich unter dem Schutz des Feuers aus dem schweren Geschütz auf den Wällen der britischen Position bei der mehrerwähnten Metcalfe⸗Batterie zu be⸗ mächtigen. Sie wurden indeß von einer Truppenabtheilung unter dem Brigadier Showers in die Flanke genommen und schnell in die Flucht geschlagen, wobei es ihnen nur mit Mühe gelang, ihr Geschütz zuruͤckzubringen. Seitdem haben die Belagerten nichts weiter unternommen. Nach den letzten Berichten aus dem Lager
Asien. Bombay, 15. August. Die hier über Lahore
war die Regenzeit eingetreten, wodurch den europäischen, von dem—
Sonnenbrande erschöpften Truppen eine große Erleichterung g. währt wird. Der Regenguß pflegt in der Gegend von Delhi nicht sehr stark zu sein. (— Der Verlust der Engländer hat nicht, wie früher angegeben, in den drei letzten Ausfällen, sondern mit Hinzurechnung des schon mit der vorigen Post berichteten sehr mörderischen Gefechts vom 9. Juli, nach einer amtlichen An⸗ gabe im „Globe“, 500 Mann an Todten und Verwundeten be⸗ tragen. —)
Die Meuterer von Sealcote, welche, wie schon mit der letzten Post berichtet worden, auf einer Fahrt in dem Flusse Ravi von den Truppen des Brigadiers Nicholson umzingelt waren, sind von demselben am 16. Juli völlig bewältigt und entweder zusam⸗ mengeschossen oder in den Fluß getrieben worden. Einige Hundert Maraudeure, welche sich im Pendschab umhertrieben, sind von den Dorfbewohnern eingebracht worden. Im Pendschab hat kein weiterer Aufstand stattgehabt (außer in Mian Mir, wo das 26ste
bengalische Infanterie⸗Regiment seinen Commandeur, Major Spencer, ermordet hat) und der ganze Landstrich nordwaͤrts und westwärts
von Delhi haͤlt sich meistentheils ruhig, wozu die mobile Kolonne des Generals van Cortlandt das Ihrige beiträgt. 8
Agra ist seit der Affaire vom 5. Juli, wo bekanntlich die Engländer einen mit großem Verlust verknüpften Ausfall machten,
Straße nach Lucknow auf den 10,000 Mann starken Feind, schlug ihn in die Flucht und nahm ihm 15 Geschütze ab. Er wollte am folgenden Tage in Lucknow sein (— nach neueren Berichten soll er bekanntlich nach Cawnpore zuruͤckgekehrt sein —). Die Garnison von Lucknow hält unter ihrem neuen Be⸗ fehlshaber, Major Banks, kräftig aus. Indeß wird nach dem Entsatze der Festung sowohl Lucknow wie ganz Auhd geräumt wer⸗ den und die Besatzung mit General Havelock vereint nach Delhi vorrücken. General Havelock wird auch durch die von Kalkutta heranziehenden Detachements schnell verstärkt werden. Mittlerweile aber ist es in seinem Rücken keineswegs ruhig geblieben. In Dinapore haben sich die anscheinend durchaus loyalen 7ten, 8ten und 40sten bengalischen Infanterie⸗Regimenter empört; sie machten den Versuch, über den Soane⸗Fluß zu setzen, wurden aber, da ihnen dies nicht gelang, in einen Winkel zufammengedrängt, von dem General Lloyd mit dem 0ten königl. Infanterie⸗Regiment an⸗ gegriffen und verloren 800 Mann an Todten. Man fürchtet, daß die Revolte sich durch diesen Vorfall noch weiter ostwärts aus⸗ dehnen und insbesondere die stets unruhige muhamedanische Stadt Patna berühren wird. Von der Gesammtzahl der 74 bengalischen Infanterie⸗Regimenter befinden sich jetzt nur noch ungefähr sieben nicht in offenem Aufstande, und eins derselben, das Ztste, hat seine Loyalität sogar so weit bewaͤhrt, daß es das meuterische 42ste In⸗ fanterie⸗-Regiment aus Saugor verjagte und jetzt in Gemeinschaft mit einem kleinen treugebliebenen Theile des 42sͤten Regiments und mit dem Zten irregulairen Kavallerie⸗Regiment gegen die Boondela⸗ Häuptlinge operirt, welche die Gelegenheit ergriffen hatten, sich für unabhängig zu erklären und zu plündern.
Die Truppen⸗Verstärkungen von Außen treffen jetzt fortwäh⸗ rend ein. Aus Birma ist am 24. Juli eine Abtheilung des 29sten Königlichen Infanterie⸗Regiments, hier in Bombay am 6ten d. M. eine Abtheiluͤng des 33sten Königlichen Infanterie⸗Regiments und eine Abtheilung Artillerie aus Mauritius eingetroffen. Andere Truppen werden aus Singapore und vom Cap erwartet. Das 17te und 27ste Regiment eingeborener Madras⸗Infanterie ist nach Calcutta eingeschifft worden. In Madras und Bombay sollen die eingeborenen Regimenter vermehrt, in Bombay drei europäische Artillerie⸗Compagnieen errichtet werden. In Bengalen bildet sich aus Europäern, die nicht im Dienste der Compagnie sind, und welche sich in Folge der Unruhen außer Geschäftsthätigkeit befinden, ein Corps beriktener Miliz, s. g. Veomanry.
Man ist hier und in Calcutta (von woher die hier eingegan⸗ genen Nachrichten bis zum 29. Juli reichen) nicht ohne Besorgniß vor dem mohamedanischen Feste Muharrem, welches vom 22. bis zum 31. August gefeiert wird, und leicht als Gelegenheit zu einem allgemeinen Aufstande benutzt werden könnte, um so mehr, da man bereits muhamedanischen Intriguen in Puna auf die Spur gekom⸗ men ist, in Folge deren ein Mulvin, der mohamedanische Ober⸗
priester in Puna, verhaftet und vor Gericht gestellt wurde. Das
Urtheil ist nicht publizirt worden, und man weiß nur, daß der An⸗ geklagte am Bord des „Acbar“ im Hafen von Vombay gefangen gehalten wird. Auch die beiden jungen Ex⸗Nanis von Sattara und der adoptirte Sohn des verstorbenen Ex⸗ Radscha sollen ver⸗ aftet und auf der Butchers Insel im Hafen von Bombay in Ge⸗ wahrfam sein. Seitdem sind in einiger der südlicher gelegenen Theile der Präsidentschaft europäische Truppen gesendet worden, und man hat es fuͤr zweckmaͤßig gehalten, die Frauen und Kinder von Rut⸗ nagherrh nach Bombay zu bringen. — Die „Bombay⸗Times“ vom 15. August, aus welcher die Londoner Blätter Auszüge mittheilen, beginnen ihre Uebersicht der seit Abgang der letzten Post stattgehabten Ereignisse mit der Versicherung, daß der Aufstand nicht nur seinen Gipfelpunkt er⸗ reicht habe, sondern bereits im Abnehmen begriffen sei. Sie legen dabei besonderes Gewicht auf die Operationen des Generals Havelock, dem es zuerst gelungen sei, dem Aufruhre einen Damm entgegenzusetzn und den man als den Retter Ostindiens be⸗ rachten könne. „General Havelocks Corps hatte, als es Cawn⸗ pore wieder besetzte, in acht Tagen 126 Miles zurückgelegt, dem Heere Nena Sahibs gegen eine numerische Uebermacht vier Ge— fechte geliefert und 24 Geschütze von leichtem und schwerem
Kaliber genommen und das im Juli in Ostindien. Am 17. Juli
Schicksale vorbehalten, als dem unverweilten Tode, war am vorher⸗ gehenden Tage barbarisch abgeschlachtet worden, die Ersteren wurden völlig entkleidet, enthauptet und in einen Brunnen geworfen, die Letzteren lebend auf ihre abgeschlachteten Mütter geschleudert, deren Blut noch an ihrem verstümmelten Körper herabrieselte. Nur vier sollen entkommen sein, eine Mrs. Greenway, die Frau eines Kauf⸗ mannes, und drei Indo⸗Briten. Es soll das Tagebuch einer Dame in Cawnpore gefunden worden sein, welches bis zu dem Tage ihres Todes geführt worden ist und wichtige Nachrichten enthält, denen gemäß der General sein Verfahren einrichtet.“ Nach einiger Rast rückte General Havelock wieder vor, brannte Bithur, das er ver⸗ lassen fand, nieder und traf am 29. Juli auf den Feind. Ueber den Erfolg berichtet nachstehende Depesche des Generals an den
Oberbefehlshaber der Armee von Bengalen:
„Lager zu Bupeer⸗ul⸗Gunge, am 30. Juli. Ich traf am 29. d. M.
1“ 2 29 1 5 8₰ 8 2 zu Oonao ein. Die Stadt wird durch einen Sumpf gedeckt, der auf der
Seite nicht zu durchwaten ist; es standen dort Häuser mit Schieß schärten versehen und von 15 Geschützen vertheidigt. Ich griff die Stellung an und nahm sie nebst allen feindlichen Geschützen. Der Feind wurde durch einen Theil der Truppen Nena's, unter Jupa Sing's Befehl, unterstützt. Wir machten vier Stunden Halt und drangen dann gegen die Stadt selbst vor, welche ebenfalls vom Wasser umgeben ist und von vier Geschützen vertheidigt wurde. Die zum Eingange führende Straße war zer⸗ stört und das Thor barrikadirt. Ich griff an und nahm die Stadt nebst den Geschützen. Der Feind hat schweren Verlust erlitten; auch der meinige ist bedeutend, nämlich 88 Todte und Verwundete. Der Gemeine Cavanagh vom 64. Regiment würde für das Victoria⸗Kreuz empfohlen worden sein, wäre er nicht in Stücke gerissen worden, als er ein so glänzendes Beispiel gab. Ich wünsche eine Pension für seine Verwandten. Die Madras⸗Füseliere haben sich sehr ausgezeichnet: Lieutenant Dangerfield von diesem Regiment war der Erste über die Bar⸗ rikaden; Lieutenant Boyle von dem 79. Negiment Hochländer wurde schwer verwundet, als er in eines der mit Schießscharten versehenen Häuser, den Andern voran, eindrang; ich empfehle ihn der Beachtung Sr. Königlichen Hoheit des Ober⸗Befehlshabers. Oberst Tytler, der kaum im Stande war, sich auf dem Pferde zu halten, gab Allen ein Beispiel des Eifers und der Kühnheit. Lieutenant Havelock wurde ein Pferd unter dem Leibe er⸗ schossen. Lieutenant Seton von den Madras⸗Füselieren, der als Adjutant fungirt, ist schwer verwundet. Eine ganze Batterie von Feldgeschützen ist genommen worden. Ohne Kavallerie vermag ich nicht, Pferde noch Equi⸗ pirung herbeizuschaffen. Meine freiwillige Kavallerie bessert sich täglich.“
Die letzten brieflichen Rachrichten aus dem Lager des Generals Havelock vom 30. Juli besagen, daß sich der Feind etwa 2 Miles von der Front des Lagers befinde, welches zu Bupeer⸗ul⸗Gunge, 16 Miles von Cawnpore, aufgeschlagen war. Man glaubte Lucknow am 31. Juli erreichen und entsetzen zu können und General Have⸗ lock wollte dann nach dem etwa 170 Miles entfernten Delhi vor⸗ rücken.
Ueber Delhi und Agra sagen die „Bombay Times“ nichts als was übereinstimmend in den vorstehenden Berichten enthalten ist; die Zahl der in dem Fort von Agra eingeschlossenen Personen geben sie auf 6000 an. Außer den oben erwähnten drei Infan— terie-Regimentern, welche in Dinapore rebellirt haben, nennen die „Times“ noch das 12te irregulgire Kavallerie⸗Regiment, dessen Commandeur, Major Holmes, nebst seiner Frau von seinen Sol⸗ daten ermordet worden ist. Merkwürdigerweise hatten die drei Infanterie⸗Regimenter bis auf die letzte Zeit Beweise ihrer Treue gegeben und sogar einen Aufstand in Patna im Keime unterdrückt. Die Meuterer haben sich nach der von dem 10ten Königlichen Infanterie⸗Regiment erlittenen Niederlage plündernd auf den Weg nach Benares gemacht.
Aus London, 17. September, Abends, wird, wie schon gestern telegraphisch erwaͤhnt wurde, gemeldet: „General Lloyd war ge⸗ storben und General Outram war sein Nachfolger als Befehls⸗ haber der Divifionen von Cawnpur und Dinapur geworden. Das 63. einheimische Regiment war am 1. August zu Berampur ent⸗ waffnet worden. Das Gleiche war mit dem 11. irregulären Ka⸗ vallerie-Regiment und dem Leibgarden⸗Corps des General⸗Goubver⸗ neurs geschehen. Zu Agra war das Kontingent der Hotah's und anderer Insurgenten gesprengt worden. Auch die irregulären Truppen von Segowlie hatten sich erhoben und ihre Offiziere nie⸗ dergemacht. Zu Benares und zu Vassus war ein Komplott ent⸗ deckt worden, welches die Ermordung der 1 zum Zweck