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Preußen. Muskau, 23. September. Ihre Majestaͤten
der König und die Königin trafen gestern Nachmittag 4 Uhr
wohlbehalten hier ein und wurden von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen, der Prinzessin Friedrich und der Prinzessin Marie der Niederlande, so wie der Prin⸗ zessin ua9u2³ von Preußen empfangen. 1 Heute begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herr⸗ schaften nebst Gefolge durch die herrschaftlich muskausche Forst nach dem Jagdschlößchen, dinirten daselbst und kehrten nach einem längeren Spaziergange durch den Thiergarten hierher zuruͤck. Ihre Königlichen Majestaͤten befinden Sich im besten Wohlsein. 8
Hessen. Darmstadt, 24. September. Seine Maäjestaͤt der Kaiser von Rußland sind heute Vormittag um 10 Uhr mit einem Extrazuge der Main⸗Neckarbahn nach Stuttgart abge⸗ reist. Ihre Majestät die Kaiserin, Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin und die Glieder der Großher⸗ zoglichen Familie begleiteten Seine Majestaͤt zum Bahnhofe. Hier trafen in demselben Augenblicke Ihre Majestät die Königin von Griechenland zum Besuche am Großherzoglichen Hofe ein. Aller⸗ höchstdieselben wurden noch von Seiner Majestaͤt dem Kaiser be⸗ grüßt und fuhren dann mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Ihren Königlichen Hoheiten zum Großherzoglichen Residenzschlosse.
(Darmst. Ztg.)
Frankfurt, 24. September. Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ist gestern Nachts von Berlin über Wei⸗ mar hier eingetroffen und hat sich heute früͤh nach Darmstadt be⸗
geben. (Fr. Bl.) Württemberg. Stuttgart, 23. September. Se. Majestät der Kaiser von Rußland wird morgen früh von
Darmstadt über Karlsruhe hierher reisen und die Wohnung in der Villa Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen in Berg beziehen.
Der Kaiser von Frankreich übernachtet vom Donnerstag auf Frei⸗
Freitags hier eintreffen
tag in Straßburg und wird im Laufe des Die Abreise soll,
und im Königlichen Residenzschlosse absteigen.
Großbritannien und Irland. London, 23. Septem⸗ ber. In der heutigen Vierteljahrs⸗Versammlung der Ostindischen Compagnie kam es zur Sprache, daß die Direktoren noch keinen Beitrag zum indischen Unterstützungsfonds gezeichnet haben, worauf Mr. Mangles, der Praͤsident, bemerkte, das Direktorium habe noch keinen Beschluß daruͤber gefaßt, inzwischen jedoch die indische Re⸗
ierung ermächtigt, für alle Nothleidenden, ohne Unterschied der Stellung, das Möglichste zu thun. Direktoren, sich der jährlichen Festmahlzeiten, welche 3000 Pfd. bis 4000 Pfd. kosten, auf ein Lustrum zu enthalten; dann könnten sie sofort 20,000 Pfd. dem Fonds zufließen lassen. Mr. Mengles versicherte, solche Diners wären seit mehreren Jahren nicht vorge⸗ kommen. Als Mr. Jones einen Refolutionsantrag zu motiviren begann, der dahin ging, daß es zweckmaͤßig sei, drei indische Ab⸗ eordnete, einen für jede der drei Präsidentschaften, auf öffentliche osten in England zu erhalten, damit dieselben die indischen Fonds⸗ besitzer von den Beschwerden und Wünschen des hindostanischen Volkes unterrichten, wurde „ausgezählt“; die beschlußfähige Zahl Mitglieder war nicht mehr anwesend.
Die Meetings zu Gunsten des indischen Unterstützungsfonds V
dauern in den Provinzen noch immer fort. Auf der Insel Jersey wurden unmittelbar nach dem ersten Meeting 151 Pfd., in Edin⸗ burg zwischen 1200 Pfd. und 1500 Pfd., in Huddersfield beinahe 300 Pfd. gezeichnet. 2 Das „Ladies' Newspapers“ fordert die Frauen im ganzen Lande auf, Freiwillige gegen Indien zu werben. EsL sollen sich CE1 bilden, um die Kosten zur Equipirung von etwa 000 Freiwilligen aufzubringen.
In Balmoral wird morgen ein geheimer Staatsrath abgehal⸗ ten werden.
Frankreich. Paris, 23. September. Die Gesellschaft für den Seedienst der Kaiserlichen Messagerieen hat am 17. Sep⸗ tember mit dem Finanz⸗Minister einen Vertrag abgeschlossen, wo⸗ durch sie gegen eine jährliche Unterstüͤtzung von 4,700,000 Fr. auf 20 Jahre den Postdampferdienst auf der Linie nach Brasilien über⸗ im Der heutige „Moniteur“ enthält das Dekret, wodurch dieser Vertrag die Kaiserliche Bestätigung erhaͤlt. — Mexiko hat die französisch⸗englische Vermittlung in seinem Zerwürfnisse mit Spa⸗ nien angenommen; die betreffende Konferenz soll in London statt⸗ finden. — Der „Moniteur de la Flotte“ meldet, daß der Dampfer
Loire“ am 1. August an der Insel Reunion 600 Mann Marine⸗ Infanterie und Artillerie ans Land setzte. Aus Tamatava traf daselbst am 12. August das Schiff „Ville d'Angers“ mit der Nachricht ein,
Mr. Jones empfahl den
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daß auf Befehl der Königin Ranavalo die in Emyrne wohnhaften
Europaͤer sämmtlich und ohne Ausnahme in Folge der religiösen Propaganda französischer Missionare auf der Insel Madagaskar vertrieben wurden.
— 24. September. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der Kaiser gestern das Lager von Chalons verlassen, in Luneville über⸗ nachtet habe und heute in Straßburg eingetroffen setr.
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Paris, Freitag, 25. September, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthaͤlt ein Dekret, durch welches
die verschiedenen Maßnahmen in Betreff der Lebensmittel bis
September 1858 ausgedehnt werden. “
Der Kaiser, der gestern in Straßburg eingetroffen ,ist vom Großherzog von Baden daselbst begrüßt worden. Gestern Abend wurde die 3proz. auf dem Boulevard zu 67
42 ⅞ gehandelt. 1.6““ 822 2 LZB 1nn
KNunst und Wissenschaft.
— Der gegenwäͤrtige Botschafter des Schachs in Paris hatte unter
anderen verschiedene in Persien lithographirte Druckschriften mitgebracht,
welche das Interesse von Kennern der orientalischen Literatur erregten. Der lithographische Druck ist in Persien bekannt geworden, nach⸗ dem Mirza Saleh 1829 von seiner diplomatischen Misfion nach Petersburg eine lithographische Presse mitgebracht hatte. Allerdings besaß man auch zu jener Zeit schon an verschiedenen Orten Persiens gewöhnliche Drucke⸗ reien; allein es liegt auf der Hand, daß ein Vervielfältigungs⸗Verfahren, welches zugleich ein vollständiges Facsimile der Handschrift liefert, da ganz besonderen Anklang finden mußte, wo, wie im Orient überhaupt, nament⸗ lich aber gerade in Persien, in sehr vielen Fällen das Original auch in kalligraphischer Beziehung als Muster gesucht und theuer bezahlt wird. Der Katalog der bis jetzt in Tebriz, Teheran, Ispahan und Kazbine li⸗
thographirten Schriften ist daher verhältnißmäßig schon jetzt reichhaltig wie man hört, am Morgen des 28. d. M. stattfinden. (Schw. M.) und zählt an zweihundert Werke, unter denen einige funfzig in arabischer
Sprache. Die übrigen umfassen neben sehr billigen Ausgaben der be⸗ kannten persischen Klassiker Ferdusi, Saadi, Hafiz, Enveri, Djami, Rumi und Anderer, eine Ausgabe der Chronik Mirkhonds mit einer Fortsetzung bis auf die Gegenwart in 10 Bänden, Folio; ferner das beste neuper⸗ sische Wörterbuch (Burhani Kwatea), eine aus dem Englischen übersetzte Bearbeitung der mathematischen Wissenschaften und andere Werke. Alle diese Ausgaben zeichnen sich durch Schoönheit der Charaktere, wie durch geschmackvolle Ornamentik aus und stehen in Nichts den Leistungen der orientalischen Druckereien in Paris und London nach. (Pr. C.)
1
Statistische Mittheilungen.
— Für die Rheinprovinz berechnet das Königliche statistisch Büreau die Jahresdurchschnittspreise der Lebensbedürfniss von 14 Marktplätzen, nämlich von Cöln — von Düsseldorf, Cleve, Krefeld Elberfeld und Wesel — von Coblenz, Kreuznach, Simmern und Wetzlar — von Trier und Saarbrücken, endlich — von Aachen und Malmedy. Nach der Berechnung für das Jahr 1856 war der Durchschnittspreis für Weizen auf den 14 Plätzen zusammen pro Scheffel 120 % Silbergroschen (6 höher als im Staate überhaupt.) Den niedrigsten Preis hielt Simmern (96 ⁄), die höchsten Cleve (130 ½,) und Saarbrücken (129); unter der Mitte hielten Cöln ( 19 und Koblenz (116 1), darüber Trier (122 †½), Aachen (123 ½2), Duͤsseldorf (124 ⁄2), Krefeld (125 ) und Elberfeld (125 5⁄12). Der Durchschnittspreis des Roggens auf den 14
Plätzen zusammen war 92 ⁄2 Silbergroschen (7 höher als im Staate über⸗
haupt). Den niedrigsten Preis hielt Cleve (82 43), die höchsten Trier (99 2⁄2) und Aachen (9827); unter der Mitte hielten Crefeld (90 7a), Cöln (897¾) und Coblenz (89 —¶2⁄), darüber Elberfeld (9212) und Düsseldorf (93).
Der Durchschnittspreis der Kartoffeln auf den 14 Plätzen zusammen war
32 ¼, Silbergroschen (2 % höher als im Staate überhaupt). Den nie⸗
32 %, — drigsten Preis hielt Saarbrücken (23422), den höchsten Simmern 139 1); a. 5 19 und Crefeld (27, %),
unter der Mitte hielten Koblenz (31 2.), Trier (2 darüber Aachen (35 %), Cöln (36 ⁄2), Elberfeld
12
(271%). Der Durchschnittspreis eines Pfundes Butter war auf den 9 dschnetgh . öher als im Staate über⸗
14 Plätzen zusammen 8 ¼2 Silbergroschen (12 1 Den niedrigsten Preis hielt Wetzlar (7 2), den höchsten Aachen (977¼) und Elberfeld (9); unter der Mitte hielt Trier (7. %), darüͤber hielten Crefeld (87½), Cöln (8 ), Coblenz (8. %) und Düsseldorf (8-8) Der Durchschnittspreis des Rind eisches auf den 14 Plätzen zusammen war 4 7⁄3 Silbergroschen (, höher, als im Staate überhaupt). Den
niedrigsten Preis hielt Simmern (242), den höchsten Cöln, Duüͤsseldorf,
Cleve und Aachen (je 5); gerade die Mitte 18 Trier (4 7⁄2), unter der
Mitte Crefeld (4), darüber Elberfeld und Coblenz ( jo 4 2⁄). Der Durch⸗ schnittspreis des Schweinefleisches auf den 14 Plätzen zusammen war 61 Silbergroschen (½. höher, als im Staate überhaupt). Die niedri sten Preise hielten Wetzlar (4 ⁄33a) und Simmern (4 ⁄.), die höchsten Aachen (8 2⁄), Düsseldorf (8 %) und Cöln (8 ); unter der Mitte hielten Trier (5 ⁄2) und Coblenz (575), darüber Crefeld (6 ⁄32) und Elberfeld (7 1).
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15) und Düsseldorf
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Kreis⸗Sparkasse des Schweinitzer Kreises in Herz⸗ berg (Regierungsbezirk Merseburg) wurde im Jahre 1837 errichtet. Das Minimum der Einlagen beträgt 1 Thlr. und das Maximum 30 Thlr. An insen gewährt diese Kasse ihren Einzahlern 3 ½ pCt. und erhielt im Jahre 1856 für die ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 4½ pCt. Am S lusse des Jahres 1858 war ein Einlage⸗Bestand von 284,477 Thlr. 2 Sgr. 4 Pf. vorhanden. Während des 8See 1856 sind hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 87,667 Thlr. 14 Sgr. 5 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 6589 Thlr. 7 Sgr. 8 Pf. Im Laufe desselben Jahres betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 47,290 Thlr. 13 Sgr. 1 Pf. und es verblieb daher am Schlusse des Jahres 1856 ein Einlage⸗Bestand von 331,443 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf., so daß derselbe si gegen den Abschluß des vorhergegangenen Jahres um 46,966 Thlr. Sgr. vermehrt hat. Ein Separat⸗ oder Sparfonds ist nicht vorhanden; der Bestand des Re⸗ servefonds betrug 24,000 Thlr. Von diesem Vermögen der Sparkasse waren zinsbar angelegt: 113,048 Thlr. 27 Sgr. 9 Pf. auf städtische und 185,918 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf. auf ländliche Grundstücke; 24,000 Thlr. in auf den Inhaber lautenden Vahieren⸗ 11,700 Thlr. gegen Faustpfand; 5900 Thlr. bei öffentlichen Instituten und Corporationen; zusammen 340,567 Tblr. 17 Sgr. 6 Pf. An Sparkassen⸗Quittungsbüchern befanden sich am Jahresschlusse im Umlaufe mit einer Einlage a) bis 20 Thlr. = 469 Stück; b) von 20 Thlr. bis 50 Thlr. = 575 Stück; c) von 50 Thlr. bis 100 Thlr. = 532 Stück; d) von 100 Thlr. bis 200 Thlr. = 572 Stück; e) von 200 Thlr. und darüber = 504 Stück; zusammen = 2652 Stuͤck. (Pr. C.) “ “ ““ 8
— Die Sparkasse der Stadt Naumburg im Regierungsbezirk Mer⸗ seburg wird zur Zeit noch in zwei Abtheilungen verwaltet, nämlich theils nach dem alten Statute vom Jahre 1823 für die älteren Interessenten, theils nach dem neuen Statute vom Jabre 1839. Nach dem alten Sta⸗ tute beträgt das Minimum der Einlagen 15 Sgr. und das Maximum 50 Rthlr. An Zinsen gewährte diese Kasse ihren Einzahlern von 1 Rthlr. bis 24 Rthlr. = 4 ½ pCt., von 25 Rthlr. bis 49 Rthlr. ä= 4 pCt., von 50 Rthlr. bis 99 Rthlr. = 3 ½ pCt und von 100 Rthlr. und darüber 3 pCt., und erhielt im Jahre 1856 für die ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 4¼ pCt. an Zinsen. Am Schlusse des Jahres 1855 war
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bei dieser Kasse noch ein Bestand von 7386 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf. vorhanden.
uwachs (nur durch Zuschreibung von Zinsen) im Betrage von 210 Rthlrn. 22 Sgr. 3 Pf. entstanden. Die Aus⸗ gaben betrugen im gedachten Jahre für zurückgenommene Ein⸗ lagen 965 Rthlr. 12 Sgr. 3 Pf. und es verblieb daher am Schlusse des Fehess 1856 ein Einlagebestand von 6631 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf. Ein
eparat⸗ oder Sparfonds ist nicht vorhanden; der Bestand des Reserbe⸗ fonds betrug 13,006 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf. Von diesem Vermögen waren zinsbar angelegt: 3170 Rthlr. auf städtische Grundstücke; 4100 Rthlr. in auf den Inhaber lautenden Papieren; 4515 Rthlr. gegen Faustpfand; 12,043 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf. bei öffentlichen Instituten und Kor⸗ porationen; zusammen 23,828 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf. Darunter befan⸗ den fich 4190 Rthlr. 25 Sgr. 1 Pf., welche vorübergehend aus dem Baar⸗ bestand der neuen Sparkasse genommen sind. An Sparkassen⸗Quittungs⸗ büchern befanden sich am Jahresschlusse noch im Umlaufe mit einer Ein⸗ lage a) von 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. = 1 Stück; b) von 100 Rthlr. bis 200 = 5 Stück; c) von 200 Rthlr. und darüber = 13 Stück; zu⸗ sammen = 19 Stück.
Bei der Sparkasse nach dem neuen Statute beträgt das Minimum der Einlagen 15 Sgr. An Zinsen gewährt diese Kasse ihren Einzahlern von 1 Rthlr. bis 100 Rthlrn. 3 ½ pCt. und von 100 Rthlrn. und dar⸗ über 2 ½ pCt., und erhielt im Jahre 1856 für die ausgeliehenen Kapita⸗ lien durchschnittlich 4½ pCt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein Be⸗ stand von 197,808 Rthlrn. 12 Sgr. 5 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1856 find hinzugekommen: a) durch neue Einlagen 83,591 Rthlr. 23 Sgr. 11 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 5656 Rthlr. 18 Sgr. Im Jahre 1856 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenom⸗ mene Einlagen 76,514 Rthlr 2 Sgr. 3 Pf., und es verblieb daher am Schlusse des Jahres ein Einlagebestand bvon 210,542 Rthlrn. 22 Sgr. 1 Pf., so daß derselbe sich gegen den Abschluß des vorhergegangenen Jah⸗ res um 12,734 Rthlr. 9 Sgr. 8 Pf. vermehrt hat. Ein Separat⸗ oder Sparfonds war nicht vorhanden; der Bestand des Reserbefonds betrug 34,497 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf. Von diesem Vermögen dieser Sparkasse war zinsbar angelegt: 103,533 Rthlr. auf städtische und 109,114 Rthlr. auf ländliche Grundstücke, 15,900 Rthlr. in auf den Inhaber lautenden Pa⸗ pieren; zusammen 228,547 Rthlr. An Sparkassen⸗Ouittungsbüchern be⸗ fanden sich am Jahresschlusse im Umlaufe mit einer Einlage a) bis 20 Rthlr. = 1654 Stück; b) von 20 Rthlrn. bis 50 Rthlr. = 787 Stück; 8 von 50 Rthlrn. bis 100 Rthlr. = 672 Stück; d) von 100 Rthlrn. bis 00 Rthlr. = 298 Stuͤck; c) von 200 Rthlrn. und darüber ä= 252 Stück; zusammen = 3663 Stück. “
Im Jahre 1856 ist ein Z
— Nach einer amtlichen Uebersicht der Strafrechtspflege im Grohberzogthum Hessen waren während des Geschäftzlatres 1855 6 in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen bei den Stadt⸗ 18 “ Criminal⸗Untersuchungen anhängig 11,882, davon aus 1 orjahr 2368, neue 9514, wovon erledigt 9883, Rest 1999; polizei⸗ 79 Untersuchungen 20,881, davon aus dem Vorjahr 1689, neue sus 92, wovon erledigt wurden 19,202, Rest 1679; forstgerichtliche Unter⸗ Ihungen 2781, davon aus dem Vorjahr 591, neue 2190, wovon erledigt kanns⸗ est 508. Bei den Hofgerichten in deren Eigenschaft als Anklage⸗ wäͤhr 9 ferner als Strafgerichte erster oder zweiter Instanz, waren 5 Luds des Kalenderjahres 1856 an abzuurtheilenden Sachen im Gan⸗ zes zboronben, wovon 2072 durch Erkenntniß erledigt wurden, schaft c 7 durch Erkenntnisse, welche die Hofgerichte in ihrer Eigen⸗ 2 — Anklagekammern, 996 durch Erkenntnisse, welche die Hof⸗ gerich 4 als Strafgerichte erster Peüten⸗ 289 85 Erdenneücfe n ECriminalsachen, 99 in olizeistrafsachen, 61 in Forst⸗
wel e die Hofgerichte in der Rekurs⸗Instanz er⸗
diens ergiebt sich aus folgenden Zahlen.
dasßr 1* Finnses — unerledigt. rend desselben Zeitraums anhaͤngig 11 Untersuchungen dem Vorjahre 5, neue 6, wovon erledigt 10, Klucan 68” den Assisen wurden abgeurtheilt 112 Sachen, von den Provinzial⸗ Strafgerichten 58. Dem Ober⸗Appellations⸗ und Cassationsgericht endlich lagen in seiner
0
Eigenschaft als Ober⸗Appellationshof vor 121 geschlossene Sachen, wovon 8
10 aus dem 9 111 neue. Davon wurden erledigt durch Urtheil
98 (82 Kriminalsachen, 10 Poli vsachen, 6 Forstsachen), unerledigt blieben assationshof erledigte dasselbe Gericht 4
229 In 8 Eigenschaft als Sachen, davon 19 nach stattgehabter Verhandlung über die Nichtiagkeits⸗ beschwerde, welcher gemäß in 5 Föüles erkannt 855 — In den gt Rheinhessen wurden während des Geschaäͤftsjahres vor den Friedens⸗ gerichten von Amtswegen geführt 1079 Untersuchungen, im Auftrage des Parquets oder auf Reguisition auswärtiger Behörden 391, förmliche Untersuchungen im Auftrage des Untersuchungsrichters 613, Summa 2083. In ihrer Eigenschaft als Polizeigerichte haben die Friedens⸗ gerichte Urtheile erlassen: in Polizei⸗Contraventionssachen 3395, in ; und indirekten Steuersachen 33, in Forststrafsachen 5199, in Feld⸗ strafsachen 5566, zusammen 14,193 Urtheile. Was die Thätigkeit der Bezirksgerichte betrifft, so liefen bei den Staatsprokuratoren in Mainz und Aldei im Geschäftsjahre 1747 Anzeigen ein, welche eine weitere Verfol⸗ gung veranlaßten und wovon 1391 an das Untersuchungsamt zur In⸗ struction abgegeben, 320 zur direkten Vorladung bestimmt wurden. Nach der Natur und Größe der angedrohten Strafen gehörten von jenen An⸗ zeigen 159 zur Kompetenz der Assisen, 1585 zur Kompetenz der Bezirks⸗ gerichte. wurden durch Urtheil des Bezirksgerichts 788, durch Verzicht des Beschädigten oder Tod des Beschuldigten 51; vnrläufig erle⸗ digt, weil der Thäter unbekannt blieb, 471; verwiesen. vor die Anklage⸗ kammer 37, vor andere Behörden 12; zurückgewiesen durch Rathskammer⸗ beschluß 199, unerledigt 189. Dem Obergericht der Provinz als Appell⸗ hof lagen 176 Sachen vor, wovon erledigt wurden durch konsirmatorisches Urtheil 96, durch reformatorisches Urtheil 55, durch Verzicht 3, unerle⸗ digt Plieben 22. Die Anklagekammer des Obergerichts erließ 66 Urtheile, worunter 43 auf Verweisung vor die Assisen, 11 auf Verweisung vor die Bezirksgerichte, 9 auf Absolution, 3 auf Anordnung anderweitiger Unter⸗ suchung. Die Assisen der Provinz haben 47 Sachen abgeurtheilt. Der Cassationshof hat uͤber 21 Cassationsrekurse entschieden, von denen 19 ver⸗ worfen, 2 für begründet erklärt wurden. (Pr. C.)
— Von den franzöͤsischen Steuerbehörden sind im Laufe des
V Jahres 1856 mit Beschlag belegt worden: Gegenstände im Werthbetrage
von 1,026,161 Frs. bei der Einfuhr, darunter namentlich für 86,000 Frs Wolle, für 88 090 Frs. Rohseide, für 46,000 Frs. affch sin 55,000 rs. medizinische Präparate, für 70,000 Frs. Tabak in Blättern und Karokten (58,000 Kilogramm), für 14,000 Frs. Cigarren (5000 Kilogramm und 880,000 Stuͤck), für 43,000 Frs. Tuch, 38,000 Frs. Kaschmirshawls, 30,000 Frs. Seidentücher, für 154,000 Frs. Kähne und Boote; bei der Ausfuhr wurden Gegenstände zum erthbetrage von 110,514 Frs., bögrunger 30 Pferde, 43,000 Litres Korn u. s. w. in Beschlag genommen.
— Die handelspolitische Wichtigkeit des britisch wus Im Jahre 1834, d. h. als das Monopol der ostindischen Kompagnie ablief, betrugen die Einfuhren 4,261,000 Pfd. Sterl., die Ausfuhren 7,993,000; außerdem bezog Indien an edlen Metallen 1,699,000. Im verflossenen Ge⸗ chaͤftsjahr 1855 — 56 beliefen sich die Einfuhren auf 17,274,000, die Aus hren auf 25,594,000 Pfd. Sterl.; außerdem 2,310,000 Pfd. die Einfuhr in Comptanten, an denen Indien in den letzten 5 Jahren allein über 40 Millionen empfangen hat. An diesem ausgedehnten Handel sind unmittelbar hauptsaͤchlich Eng⸗ land, Frankreich und die Vereinigten Staaten, England aber vorwiegend (an der letzten Jahres⸗Einfuhr mit 11,807,439, an der Ausfuhr mit 13,000,000 Pfd. Sterling) betheiligt. Ein anglo⸗indisches Blatt giebt die hauptsächlichen Landes⸗Erzeugnisse, welche in den vorbezeichneten beiden Jahren aus dem Innern nach Calcutta gebracht wurden, folgendermaßen an: Castoröl 6091 Maunds (zu 80 Pfd.) 1834, 44,702 Maunds 1856; ferner Baumwolle bezüglich 143,355 und 173,908 Maunds, Lack 35,696 und 55,969 Maunds, Stoffe 2,615,000 und 20,221,000 Stück, Haͤute 1,251,000 und 4,788,000 Stück, Opium 12,006 und 44,937 Kisten, Reis
2,667,000 und 9,187,000 Maunds, Zucker 290,263 und 1,221,000 Maunds,
Salpeter 490,554 und 737,273 Maunds, Weizen 114,365 und 950,036 Maunds, Leinsaat bezüglich Nichts und 2,538,000 Maunds.
Der Betrag, welchen die europaͤische Einwanderung in die Vereinigten Staaten seit etwa dreißig Jahren erreicht hak, ist bisher sehr verschieden angegeben und vielfach unzweifelhaft uͤberschätzt worden. Von Interesse ist insofern ein kürzlich in New⸗Vork unter dem Titel: „History of immigration to the United States by W. Bromwell“ erschienenes Werk, dessen Verfasser, Beamter in den Büreaus der Föderal⸗ regierung, aus authentischen Quellen geschöpft hat. Derselbe giebt die Zahl der Einwanderer für 1820 auf 10,311 an, für 1821 auf 11,644, für 1832 auf 62,254, für 1842 auf 110,980, für 1850 auf 315,334, fuͤr 1854 auf 460,474, für 1855 auf 230,476, den Gesammtbetrag vom 30. September 1829 bis 31. Dezember 1855 auf 4,482,837. Der Antheil von Großbritannien und Irland an dieser Zahl beträgt nach dem Ver⸗ fasser 2,643,445, der von Deutschland 1,242,802, der von Frankreich 188,725. Durch die deutsche Einwanderung allein ist in dem zehnjährigen Zeitraum vom 1. Januar 1846 bis zum 31. Dezember 1855 den Ver⸗ einigten Staaten ein baares Kapital von 80 Millionen zugeführt worden. Die Fonds, welche — so weit die Ermittelungen reichen — von Einwan⸗ derern an ihre Angehörigen in Europa geschickt wurden, beliefen sich allein für die Irlaänder in dein Zeitraum von 1848 bis 1852 auf 4,351,000 Pfund Sterling. Was Irland betrifft, so hat übrigens hier die Aus⸗ wanderung unzweifelhaft wohlthätige Rückwixkungen geäußert und wesent⸗ lich zur Minderung des die Insel überschwemmenden Pauperismus bei⸗ getragen. Während 1841 die Zahl der aus öffentlichen Fonds unter⸗
Bei den Kriminalgerichten waren davon aus
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