. ö16161616“ ꝙ9 “ . V Von den 26 Bezirken des Staates hatte der Regierungsbezirk Koͤnigs⸗ berg im angegebenen Jahre 69, Gumbinnen 38, Danzig 39, Marien⸗ werder 52, Posen 65, Bromberg 33, Potsdam mit Berlin 128, Frank⸗ furt 87, Stettin 51, Cöslin 28, Stralsund 22, Breslau 88, Oppeln 53, viegniß 57, Magdeburg 69, Mersebur 83, Erfurt 37, Münster 56, Min⸗ den 56, Arnsberg 77, Cöln 59, Düsseldorf 122, Coblenz 58, Trier 41 und der Bezirk Aachen 46, die hohenzollernschen Lande endlich hatten 9. Apotheken. Das Verhältniß der vorhandenen Apotheken ser FEin⸗ wohnerzahl stellte sich in den hghsaegershen Landen durchschnittlich am günstigsten, indem dort nur 7024 Menschen auf 1 Apotheke kamen; der Regierungsbezirk Oppeln hatte dagegen das ungünstigste Ver⸗ hältniß, da in diesem erst auf 18,964 Einwohner eine Apotheke gerech⸗ net werden konnte. Den Durchschnitt des ganzen Staates, nach welchem 11,156 Menschen auf eine Apotheke kommen, überstiegen zu der angegebe⸗ nen Zeit 11 Regierungsbezirke, in welchen noch mehr Menschen auf eine Apotheke kamen, nämlich die Bezirke Stettin (mit 11,706 Menschen auf 1 Apotheke), Trier (mit 12,194), Marienwerder (mit 12,561), Königsberg (mit 12,935), Breslau (mit 13,780), Posen (mit 13,837), Bromberg (mit 14,518), Liegnitz (mit 16,369), Gumbinnen (mit 16,797), Cöslin (mit 17,166) und Oppeln (mit 18,940) Einwohnern auf 1 Apotheke, wogegen in 15 Bezirken sich das Verhältniß günstiger stellte, als in dem Durch⸗ chnitt des ganzen Staates, nämlich in den hohenzollernschen Landen 7024), im J egierungsbezirt Münster (7553), Arnsberg (8177), Minden 8185), Düsseldorf (8191), Cöln 8 18), Koblenz (8645), Stralsund 8 942), Merseburg (9313), Erfurt (9353), Aachen (9432), Potsdam (10,211), Frankfurt (10,384), Magdeburg (10,400) und im Regierungsbezirk Danzig (10,927) Einwohner auf 1 Apotheke. Dem Raume nach hatte der außerordentlich stark bevölkerte Regie⸗ rungs⸗Bezirk Duͤsseldorf die meisten, der sehr dünn bevölkerte Regierungs⸗ Bezirk Cöslin die wenigsten Apotheken: in dem ersteren kam auf 0,81 Q. M., in letzterem aber erst auf 9,23 Q. M. Eine Apotheke. Günstiger als in dem Durchschnitt des ganzen Staats, in welchem 3,35 Q. M. auf Eine Apotheke kamen, stellte sich das Verhältniß in 14 Bezirken, nämlich in den Bezirken Düsseldorf (0,81), Cöln (1,22), Aachen (1,64), Minden (1,53), Erurt 1,67), Arnsberg (1,82), Coblenz (1,89), Merseburg (2,27), Hohen⸗ ollern (9) Münster (2,36), Breslau (2,82), Potsdam (2,99), Magde⸗
urg (3,05) und Trier 3,20 O. M. auf 1 Avpotheke), dü he ahea. dagegen
in 12 Regierungs⸗Bezirken, nämlich in den Bezirken Stralsund (3,60), Danzig (3,90), Frankfurt (4,04), Liegnitz (4,40), Oppeln 4,59), Stettin (4,68), Posen (4,94), Königsberg (5,91), Marienwerder (6,14), Bromberg (6,51), Gumbinnen (7,86) und im Bezirk Cöslin (9,22 Q. M. auf Eine Apotheke). 1
Die meisten Apotheken befanden sich in den Städten; von den 1523 Apotheken, die der Staat im Jahre 1855 zählte, waren 1228 oder 80,63 pCt. in Städten, 295 oder 19,37 pCt. auf dem Lande. Es finden sich, mit Ausschluß der Regierungsbezirke Posen und Bromberg, in allen Be⸗
irken Land⸗Apotheken in groͤßerer oder geringerer Zahl, jee ngg befg chen
In“ t d - S 5 „ Ma. hervorrief; ebihien hrerher es platten Landes dürfte jedoch die wün⸗ schabewesche Zahl solcher Etablissements heute noch immer nicht vor⸗ handen sein.
1 Von den 10 größten Städten der Monarchie hatte in eben diesem Zahre die Stadt Berlin 39, Breslau 14, Cöln mit Deutz 18, Königs⸗ berg i. Fe. 11, Magdeburg mit Vorstädten 7, Danzig 12, Aachen 8, Stektin 5, Posen 7 und Potsdam 5 Apotheken, so daß in Berlin auf 10,939, in Breslau auf 8667, in Cöln auf 5861, in Königsberg auf 7068, in Magdeburg auf 10,221, in Danzig auf 5265, in Aachen auf 6687, in Stettin auf 10,012, in Posen auf 5847 und in Potsdam auf 6412 Einwohner Eine Apotheke kam. Berlin hat im Vergleich zur Febo zung somit die geringste, Danzig die groͤßte Zahl von Apotheken.
— Bei der Provinzial⸗Städte⸗Feuer⸗Societät der Pro⸗ vinz Sachsen, welche in ihrer Jahresübersicht das erste und zweite Semester gesondert hält, betrug im ersten Semester des Societätsjahres 1856 die Gesammt⸗Versicherungssumme der Gebäude 60,686,190 Thlr., wovon 7,221,735 Thlr. auf die erste Klasse, 43,807,720 Thlr. auf die zweite Klasse und 9,656,735 Thlr. auf die dritte Klasse kamen; im zwei⸗ ten Semester auf 61,718,900 Thlr., wovon 7,482,520 Thlr. auf die erste
Klasse, 44,508,945 Thlr. auf die zweite Klasse und 9,727,435 Thlr. auf die dritte Klasse kamen. Für Brandschäden hatte diese Societät zu zah⸗ len: im ersten Semester 30,007 Thlr. 6 Sgr., wovon 1639 Thlr. 9 Sgr. 1 Pf. auf die Gebaͤude der ersten Klasse kamen, 22,608 Thlr. 20 Sgr. Pf. auf die der zweiten und 5759 Thlr. 6 Sgr. auf die der dritten; im zweiten Semester 40,563 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. wovon 12,334 zhür. 25 Sgr. 7 Pf. auf die Gebäude der ersten Klasse kamen, 16,515 Thlr. 3 Pf. auf die der zweiten und 11,713 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf. auf die der dritten Klasse. Die Verwaltungs⸗ und andern Nebenkosten be⸗ trugen im ersten Semester 3167 Thlr. 25 Sgr. 1 Pf. und im zweiten Semester 3683 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf., die Ge ammt⸗Ausgaben demnach 7,421 Thlr. 27 Sgr. 10 Pf. Durch ausgeschriebene Beiträge wurde im Jahre 1856 die Summe von 85,146 Thlr. 29 Sgr. aufgebracht, davon m ersten Semester 33,714 Thlr. 16 Sgr. 6 Pf. und im zweiten Semester 51,432 Thlr. 12 Sgr. 6 Pf., und zwar wurden im ersten Semester für 100 Thlr. der Versicherung von Gebäuden 1 Sgr. 8. 9h Beitrag aus⸗ geschrieben, so daß in der ersten Klasse aufkamen 4012 Thlr. 2 Sgr. 3 Pf., in der zweiten 24,337 Thlr. 18 Sgr. 8 Pf., in der dritten 5364 Thlr. 25 Sgr. 7 Pf. Im zweiten Semester wurden für 100 Thlr. der Versicherung don Gebäuden 2 Sgr. 6 Pf. Beitrag ausgeschrieben, so daß in der ersten Klasse 6235 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., in der zweiten 268 Thlr. 22 Sr. 2uFf und in der dritten Klasse 8206 Thlr. 4 Sgr. r. C.
8
Pf. aufkamen. — Aus der amtlichen Ueberficht über die Verwaltungs⸗Resultate der Magdeburgschen Land⸗Feuer⸗Sozietät für das Sozietäts⸗Jahr
1856 theilen wir Felseabef mit. Die Versicherungssumme der Gebäude en Klasse 10,684,000 Thlr., in der zweiten Klasse
betrug in der er 34,831,350 Thlr. und in der dritten Klasse 16,325,300 Thlr., zusammen
61,840,650 Thlr.; die reduzirte Summe, nach welcher die Beiträge zu
leisten sind, betrug jedoch in der ersten Klasse nur ½ = 4,273,600 82 asse
060,240 Thlr., zusammen 38,232,650 Thlr. Für Brandschäden
in der 8 eiten Klasse * = 20,898,810 Thlr. und in der dritten K hatte diese Sozietät zu zahlen: in der ersten Klasse 5574 Thlr. 1 Sgr. 10 Pf., in der zweiten Klasse 74,443 Thlr. 1 Pf., in der dritten Klasse 229,426 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf., zusammen 309,443 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf. Die zu den Brandschäden gehörigen Nebenkosten, als Spritzenprämien, Diäten, Reisekosten und Taxationskosten u. s. w., betrugen 4915 Thlr. 18 Sgr. und die Verwaltungs⸗ und sonstigen Nebenkosten incl. der Bonifikationen und Prämien, auch Abschätzungskosten Behufs der Aufnahme u. s. w., 21,956 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf. (einschließ⸗ lich des an das Fürstenthum Erfurt zurückgezahlten Bestand⸗Antheils mit 3363 Thlr. 27 Sgr. 10 Pf.), so daß die Gesammt⸗Ausgabe 336,345 Thlr, 23 Sgr. 3 Pf. betrug. Die Beiträge von 100 Thlr. der reduzirten Bei⸗ den zs a mche stellte sich auf 21 Sgr. 8 Pf. und betrugen die ausgeschrie⸗ benen Beiträge von 100 Thlrn. der wirklichen Versicherungssumme in erster Klasse 8 Sgr. 8 Pf., in zweiter Klasse 13 Sgr. und in dritter Klasse 17 Sgr. 4 Pf., so daß in erster Klasse 0,864 Thlr. 26 Sgr. 8 Pf., in zweiter Klasse 150,935 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. und in dritter Klasse 94,323 Thlr. 28 Sgr. 8 Pf. aufkamen. Die Beiträge sind durch zwei halbjährliche Ausschreiben erhoben. Die Höhe der Beiträge ist durch 129 verschiedene Brandschäden entstanden, worunter der Brand zu Schleiz am 2. August 1856 allein eine Sollausgabe von circa 196,000 Thlr. veranlaßt hat, zu deren Deckung ein Betrag von 15 Sgr. 5 Pf. erforderlich gewesen ist. (Pr. C.)
— In dem Regierungsbezirke Oppeln sind in der Zeit vom 1. August 1856 bis ultimo Juli d. J. 2765 entgeltliche und 404 unentgeltliche, zu⸗ sammen 3169 Jagdscheine ausgefertigt worden. 8
8
— Der Oest erreischiche Kaiserstaat hatte nach amtlichen Ab⸗ gaben im Jahre 1854 überhaupt 128 Fabriken, welche Rüb enzucker erzeugten. Von diesen Fabriken gehörten 2 dem Kronlande Oesterreich unter der Ens, 1 Oesterreich ob der Ens, 57 Böhmen, 34 Mähren, 5 Schlesien, 3 Galizien, 23 Ungarn, 2 Kroatien und 1 dem Kronland Siebenbürgen an. In den Fabriken von Oesterreich unter der Ens wur⸗ den 333,800 Centner, in Oesterreich ob der Ens 16,000 Ctr., in Böhmen 2,471,800 Ctr., in Mähren 2,365,100 Ctr., in Schlesien 469,700 Ctr., in Galizien 488,300 Ctr., in Ungarn 1,062,900 Ctr., in Kroatien 44,600 Ctr., und in Siebenbürgen 10,000 Ctr., im ganzen Staate endlich 7,262,800 Ctr. Rüben verarbeitet. Die bedeutendste Thätigkeit entwickeln die Fabriken zu Tlumacz in Galizien und zu Szt. Miklös in Ungarn; in jeder dieser Fabriken wurden 416,000 Etr. Ruben verarbeitet. An vlese Liyren sich bie Faorir zu Selowitz in Mähren (308,500 Ctr.) die zu Martinik in Mähren (243,700 Ctr.), die zu Ober⸗Suchau in Schlesien (214,300 Ctr.), die zu Raitz in Mähren (1 3,000 Ctr.), die zu Abtsdorf in Oesterreich u. d. E. (168,200 Ctr.), die zu Eichhorn in Mähren (166,300 Ctr.) und die zu Dürnkrut in Oesterreich u. d. E. (165,600 Ctr.).
— Nach den Berechnungen der Herren de Lavergne und Moreau de Isonnes vermindern sich die Heirathsschließungen in Frankreich in folgender Weise. Ihre Anzahl belief sich im ahre 1850 auf 297,900, im J. 1851 auf 286,884, im J. 1852 auf 281,460, im J. 1853 auf 280,509, im J. 1851 auf 270,906, im J. 1855 auf 212,773. Legoht hatte angenommen, daß die Anzahl der Pg geschlossenen Ehen nur sehr schwache und weit kleinere Schwankungen zeige, als die Zahl der Gestorbenen. Von den 280,609 1J1 des Jahres 1853 kam 1 auf 122 Städter und 1 auf 134 Landbewohner. Im Seine⸗Departement kam 1 auf 96, in ganz Frankreich 1 auf 129 Personen, so daß von je 6 Pedghich eine heirathete. Man schätzte in jenem Jahre die bestehenden
hen überhaupt auf 7,015,525 und die durchschnittliche Dauer einer Ehe auf 25 Jahre.
— Der Werth des Immobiliar⸗Besitzes in Frankreich ist in den Jahren von 1821 bis 1851 von 39,514 Millionen Fr. auf 83,744 Millionen gestiegen. Die genannten Werthzahlen beruhen zwar nicht auf einer durchaus gleichmäßigen Berechnung, da bei der Kapita⸗ lisirung des Reinertrags je nach den? eitverhältnissen ein verschiedener
insfuß zu Grunde gelegt worden ist. Im Jahre 1821 wurde nach dem
uße von 4 pCt., im Jahre 1851 nach einem etwas geringeren Fuße kapitalisirt. Wenn 1851 aber auch der Kvopitalisirungsfuß von 1821 bei⸗ behalten würde, so betrüge der Unterschied doch immer wenigstens 50 pCt. Der Reinertrag selbst betrug im Jahre 1821 ecirca 1,580,597,000 Mil⸗ lionen Fr., im Jahre 1851 aber 2,543,366,000, das ist eine Vermehrung von 67 Prozent. Dieser Zuwachs in dem Bodenwerthe und in dem Bodenertrage wird ganz besonders dem kleinen Boden⸗Eigenthume zuge⸗ schrieben, da sich dasselbe verdreifacht und vervierfacht habe, wäͤhrend das große nur um die Häͤlfte gewachsen sei. Uebrigens ist die Zahl der Par⸗ zellen keine steigende. Zwar belief sie sich im ahre 1821 auf 126 Mil⸗ lionen und im Jahre 1851 auf 127 Millionen, aber während sich unter der ersteren Zahl 102,981,000 Parzellen ohne Gebäude befanden, umfaßte die letztere nur 100,477,000 solcher Parzellen. (Pr. C.) ℳ
„— Seit der Entwickelung der transatlantischen Dampfschifffahrt haben die Feitungen über eine Reihe von See⸗Katastrophen zu berichten gehabt, unter denen 11 der hervorragendsten allein die Flagge der Ver⸗ einigten Staaten betrafen. Es sind nach und na verloren gegangen: „President“ (verschwunden, Werth 370,000 Dollar, die „Columbia“ (Per⸗ sonen sämmtlich geeegh Werth 300,000 Dollar, der „Humboldt“ (Per⸗ sonen gerettet), 500,000 Dollar, die „City of Glasgow“ (berschwunden). 200, Dollar, die „City of Philadelphia“ (Personen gerettet), 300,000 Dollar, der „San Francisco“ (einige Personen gerettet), 300,000 Dollar,
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der „Arctiec“ (enige Personen gerettet), 700,000 Dollar, der „Pacific“ (verschwunden) 700,000 Dollar, der „Tempest“ (verschwunden) 300,
Dollar, endlich der „Central⸗Amerika (einige Personen gerettet), 140,000 Dollar, zusammen Werth der Schiffe 4,450,000 Dollar. Der Werth der Ladungen mag ebensobiel betragen haben. Der Werth des „Central⸗ Amerika“ allein an Schiff und Ladung, einschließlich des in den Hän⸗ den der Passagiere be iudlichen Goldes, kann auf 2 ¼ Millionen veran⸗
schlagt werden. (Pr. C.)
gandwirthschft. x
— [Die diesjährige Ernte in Europa.] In einer Reihe von Berichten, theils aus dem Inlande, theils aus dem Auslande, haben wir, reibt die „Pr. C.“, speciellere Notizen über die diesjährigen Ernte⸗ ussichten und Ernte⸗Ergebnisse in den verschiedensten Theilen Europa’'s gegeben. Wir sind dadurch in den Stand gesetzt, jetzt einen allgemeinen Ueberblick über die Ernte in Europa zu liefern, wie sie sich nach den bisherigen Ergebnissen herausstellt. Zunächst erinnern wir an den all⸗ gemeinen Charakter der Witterung, die sich durch vorherrschende Wärme und Trockenheit auszeichnete. Die Folge davon war, daß man anfangs an vielen Orten der Ernte mit großer Besorgniß entgegensah; dennoch ist dieselbe selbst in den von der Dürre am schwersten heimgesuchten egenden wenigstens in den wichtigsten Fruchtarten eine mehr oder minder befriedigende gewesen, und es hat sich aufs Neue herausge⸗ stellt, daß trockene Wärme den Früchten weniger schadet, als kalte Nässe. Die Dürre hat indessen nicht alle. Gegenden in gleichem Maße getroffen. Die gebirgigen südlichen Landstriche von der Schweiz bis zu den Donau⸗ fürstenthümern erfreuten si sogar eines Regens. Auch ein Theil von Schweden, Preußen und Nord⸗Rußland wurde von Regen be⸗ günstigt, ganz besonders aber England. Ueber Frankreich, Portugal, Spanien, Süd⸗Italien und Griechenland liegen in dieser Hinsicht noch keine ausreichenden Berichte vor. Die Wintersaaten, Weizen, Roggen, Winter⸗ gerste, Napps und Rübsen, deren Entwickelung in das minder trockene Früh⸗ jahr fällt, haben von der Dürre weniger zu leiden gehabt, als die Sommer⸗ früchle, von denen nur die Gerste nirgends mißrathen ist, während Hafer, Klee und Gras in manchen Gegenden sehr gelitten, Erbsen, Wicken und Bohnen aber einen überaus kärglichen Ertrag geliefert haben. Den Kohl⸗ gewächsen ist die anhaltende Trockenheit an vielen Orten ebenfalls sehr nachtheilig geworden. Dagegen geben Obst, Wein und Kartoffeln fast überall an Qualität und Quantität eine außerordentliche Ernte. Was die Ernte⸗Ergebnisse in Preußen insbesondere betrifft, so liefern die Haupt⸗ Getreidefruͤchte, Weizen und Roggen, erheblich mehr als gute Mittelernte. während Gerste und Hafer kaum über den Ertrag einer halben Ernte hin⸗ ausgehen. Im Nundgetreide (Erbsen, Bohnen, Wicken) und in den Futterkräutern ist nicht einmal die Hälfte eines Mittel⸗Er⸗ trages erreicht, und Kartoffeln kommen nahe an eine volle Ernte. Von dem übrigen Europa soll das östliche an Sibirien grenzende Rußland und das Gebiet der Wolga eine schlechte Ernte haben, während aus seinen Ostseeprovinzen die Nachrichten guͤnstiger lauten. In Esthland ist die Ernte im Roggen, der Hauptfrucht dieser Provinzen, zwar nicht befriedigend gerathen, aber weiter südlich in den Hinterländern ist sie besser ausgefallen und wenigstens eine Mittelernte. Esthland hatte über⸗ haupt von der diesjährigen Witterung am meisten zu leiden; doch bewähr⸗ ten sich auch hier die Kartoffeln als lohnende Frucht. — Im Königreich Polen und im inneren Rußland soll die Ernte im Sommergetreide die im Wintergetreide übertreffen; aus Süd⸗Rußland lauten die Nachrichten günstig. — Schweden hat sich in den noͤrdlicheren Provinzen einer besseren Ernte zu erfreuen als in den füdlichen. Sie wird im ganzen als eine mittlere bezeichnet. Die Kartoffel⸗Ernte fällt auch in ganz Schweden sehr günstig aus, die Heu⸗Ernte dagegen ist nur gering, beson⸗ ders in den südlichen Provinzen, bei Malmö und in Gothland. — In Daänemark, Holstein, im noͤrdlichen Deutschland, in den Niederlanden und in Belgien war das Wetter den Winterfrüchten sehr günstig, besonders geriethen Rapps und Wintergerste, meist auch Weizen, weniger Roggen. Die Sommerfrüchte sind mehr oder weniger mißrathen; Gerste giebt hier und da eine Mittelernte, Hafer, Erbsen, Bohnen und alle Futter⸗ kräuter bleiben weit darunter; nur Kartoffeln befriedigen fast durch⸗ gängig, und zwar in Qualität wie in Quantität. Lein, der be⸗ sonders in Hannober gebaut wird, ist dort eben so wenig gerathen als in den russischen Istseeprovinzen. In Belgien und in den Nieder⸗ landen haben die Sommerfrüchte nicht so gelitten, wie in den Neben⸗ ländern; dafür ist aber daselbst die Rappsernte weniger gut, in Brabant sogar nur gering. — In England und Schottland war die Wärme bei dem feuchten Seeklima dieser Länder der Vegetation sehr günstig. Der Ernteausfall für die meisten Früchte darf daher als befriedigend angenom⸗ men werden. Süd⸗Europa hatte häufige Regen und erfreut sich deshalb fast in allen Früchten einer reichlichen Ernte; nur in einigen Gegenden Ungarns soll die Hafer⸗ und Heu⸗Ernte mißrathen sein. — Besonders reiche Erträge soll die Ernte in den Donaufuürstenthümern geliefert haben. sen Ganzen dürfte jedes Land, wenigstens in Bezug auf die nothwendig⸗ sten Fruchte, mit dem Ertrage derselben seinen Bedarf decken können. Die⸗ jenigen Länder, welche einen Ueberfluß an Körnern gewonnen haben, wer⸗ des 28 als Ersatz für den Futtermangel verwenden müssen, so daß ein onders bedeutender Verkehr im Getreidehandel, so weit er Welthandel
1 ist, nicht zu erwarten steht.
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Leipaig, 13. Oktober. Leipzig-Dresden öbau-Zit- tauer Litt. A. . Br.; do. Litt. Uagdebu 2 5 sion 270 G.; do. II. Emiss. 246 ⅞ Br. Berlin-Anhaltische —. Berlin- Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 123 ¾ Br. Priedrieh- Wilhelms- Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bank-Actien Litt. A. u. B. 113 Br.; do. Litt. C. 111 Br. Braunschw. Bend Aneantaz Br. Marzeschge Bank-Actien 105 Br. Oesterreichische V — alliques —. er Loose —. 1 1 — —. Preussische Prämien-Anleihe —- BII iaern. Ssrens
vz23 2
Hamburg, 13. Oktober Nachmitte 8 2 Uhr 4 Anf. 8 — 2 8Ss Uhr 45 Minuten. eee 1 bei bedeutenden Umsätzen viel niedriger verkauft, 1 Stieglitz de 1855 97. 3proz. Spanier 35 Br. 1proz. Spanier 23 ⅓ 8 National-Anleihe 75 G. 5proz. Ruksen —. Mexiklner I 8 8 Brief. — London lang 13 Mk. — Sh. not., 13 Mk. ½ Sh. bez. London kurz 13 Mk. 3 ¾ Sh. not., 13 Mk. 4 ¼ Sh. bez. Zͤmsterdam 36, 25. Wien 80 . “ Getreidemarkt sehr flau und stille. Oel unverändert und stille. Kaffee sehr stille. asa
Frankfurt a. M., 13. Oktober, Nachmittags 2 Uhr 36. Minut. Auswärtige Börsennachrichten und Finanzmassregeln wirkten schr nach- theilig auf Fonds und Actien im Allgemeinen. 6 ehluss-Course: Neueste J Anleihe 110. Preussische 8 Kassenscheine 104 . Cöln-Mindener Eisenbahn-Actien —. Friedrich- Wilhehns-Nordbahn —. Ludwigshafen-Bexbach 142 ½. Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 104 ¾ Br. Hamburger Wechsel 87 ½. Londoner Wechsel 116 ¾. Pariser Weechsel 92 ½. Amsterdamer Wechsel —. Wiener Wechsel 111 ¾. Frankfurter Bank-Antheile —. Zproz. Spanier 35 v⅞. 1proz. Spanier 24 ½. Kurhessische Loose 39 zvz. Badische Loose 49 ¾., 5 proz. Metalliques 75. 45⁄ proz. Metalliques 6 8 r 1854er Loose 98 ⅞. Oesterreichisches National-Anlehen 74 ½. Oester- reichische Bank-Antheile 1062. 8
Paris, 13. Oktober, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff'’s Tel. Bur.) An der Börse wurde versichert, dass die Bank von London am Don- nerstag die weitere Disconto -Erhöhung beschliessen werde. Consols von Mittags 12 Uhr waren 87 ¾ gemeldet. Die 3proz. begann zu 66 65, fiel auf 66, 55, hob sich, als Consols von Mittags 1 Uhr ¼ pC höher (87 ½) eingetroffen waren, auf 66, 95, sank später in Folge mehr-
facher Verkäufe auf 66. 65, und „ho ziemlich matt 7unr Nofiz. Schluss-Course: 3 proz. Rente 66, o. 4 ½proz. Rente 90, 75. 3 proz
Spanier 37 %6. 1proz. Spanier —. Silberanleihe 89 ⁷. 8
London, 13. Oktober. (Wolff'’s Tel. Bur.) Die „Times- hält in ihrer heutigen Morgen-Ausgabe eine nochmalige sofortige Erhöhung des Disconto für mögfich, da gerüchtweise Geld-Exporte nach Amerika vorbereitet werden; sie glaubt aber, dass diese Krise rasch verlaufen werde. 1
— Mittags. Consols eröffneten zu 87 ¾ und hoben sich auf 87 ¼. Die Haltung war matt und das Geschäft gering, weil man eine weitere Erhöhung des Bank-Disconto auf 8 pCt. stündlich erwartet. — Aus Glasgow wurde das Fallissement eines grösseren und vier Keinerer Häus er gemeldet. 8
— Nachmittags 3 Uhr. Consols 87 ¾. 1 proz. Spanier 25 ⅞. Mexi- kaner 19. Sardinier 89 ½¼. 5proz. Russen 107. 4 ¼proz. Russen 96 ¾
Hamburg 3 Monat 13 Mk. 10 Sh. Wien 10 Fl. 38 Kr. ees
Liverpool, 13. Oktober, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Baumwolle: 2000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unve Von KAnustralien sind 70,000 Unzen Gold angekommen.
wien, 13. Oktober, Mittags 12 Uhr 45 Min. (Wolff's Tel. Bur.) Sehr gedrückte Börse. . 8
Süber-Anleihe 93. 5proz. Metalliques 79 ½. 42proz. Metalliques 69 ¼. Bankactien 956. Bank-Interims-Scheine —. Nordbahn 165. 1854er Loose 106 ½. National-Anlehen 80 ½. London 10, 11 ½. Hamburg 77 ⅛. Paris 122. Gold 7 ¼. Silber 5 ¾. — 1
— Nachmittags 2 Uhr. Beim Schluss der Börse wurden National- Anleihe zu 80 ½, — zu 106 gemacht. Starker Geldmangel, so wie die von ausserhalb eingetroffenen Course niedriger drückten.
Amsterdamnn, 13. Oktober, Nachmittags 4 Uhr. Tel. Bur.) Bei vielen Verkäufen lebhafter Umsatz.
Schluss-Course: 5 proz. österreich. National-Anleihe 71 ⅞. 5proz- Metalliques Lit. B. 81 ½. 5 proz. Metalliques 69 ½. 2 proz. Metalliq. 6 %. 1proz. Spanier 24 ¾%. 3proz. Spanier 34 ⁄. 5 proz. ussen Stie dlitz 96 ¼. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 97 ½¼. Mexikaner 17 ¼. ondoner Wechsel kurz 11, 72 ½. Hamburger Wechsel, kurz 35 ½. Hollindische
(Wolfes
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