1857 / 248 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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h Enasrsss amuan aonnlenk

G ½ & 82 78 stänbe ber Christlichen Kunst in hret wahren Herdlichteit konnten

8

bonegestellt werdon, was durch Raphael und seine Zeitgenossen zur eeens lam. Nicht anders dachten die Deutschen Reforma⸗

toren Luther und Melanchthon.

Nach der Schulordnung der von

ihnen gegründeten protestantischen Lehranstalten sollte der hoͤhere

Unterricht nicht lungen, sondern. gegründet werden

auf zubereitete Lehrbücher und Sentenzensamm⸗ auf die, eigene Lesung der antiken Schriftsteller aus deren Werken das Streben nach Wahrheit,

die Vollberechtigung des menschlichen Geistes zu freiem Aufschwung des

Denkens unwider Weidspruch gewo

meller Regelmäßigkeit, zu „marmorner Kälte“,

stehlich hervortritt. Der fast zum kunstkennerischen dene Vorwurf, das Antike verführe zu blos for⸗ wie man sich aus⸗

druͤcken liebt, treffe nicht die Gegenstände, nur die Maͤngel der Parstellung. ünsen und aber Hundert Heiligen⸗ und Geschichts⸗

bilder seien nicht weniger armselig und leblos.

lischen Heerschaar

Kleidermalerei und Farbenprunk benutzt.

Sogar die himm⸗ en, ja das Fegefeuer selbst habe man zu bloßer Welcher erhabenen Be⸗

seelung allbekannte antike Stoffe fähig sind, ergebe sich aus Gluck's

unsterblichen Op „Glucks Iphigen „schaft in Orest

ern, Händels Alexanderfest ꝛc. „Vereinigt nicht ia auf Tauris alle rührendsten Laute der Freund⸗ und Pylades, alles Zärtliche der Schwesterliebe

„in Iphigenia, alles Erschütternde der Seelenqual über ein nicht

zu fühnendes Verbrechen bewi st 9 ein menschliches Herz, das nicht bewegt würde von ‚diesen aus den innersten Seelentiefen herausklingenden Gesängen?

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1 Und aus welche

2

72 . . . der Iphigenia i

„jenes großen deutschen Meisters? in den Tod.

„Liebe bis

in der Gewissensangst des Orest?

n anderen als diesen allereinfachsten, alles histo⸗

rischen Nebenwerkes entkleideten, rein menschlichen Verhaͤltnissen büchen dieselben können entnommen werden? Gilt nicht dasselbe von

n Aulis, von der Alceste, von dem Orpheus eben Sie sind Verherrlichungen der

Goethes Iphigenie, das vollendetste

Werk deutscher Poesie, behandelt denselben Stoff wie die gleichnamige

Oper Glucks“. Daß

in der Kunst Deutsche Gluck und Goethe noch

nicht aufgetreten sind, müsse um so mehr ein Antrieb fein, jene antiken Stoffe, wovon diese Heroen begeistert wurden, nicht zu vernach⸗

lässigen. Es seie

machen sie auf Glauben Anspruch;

in die mythischen Dichtungen weder Dogmen, noch allein sie nöthigen zu idealer

Auffassung, zum Hervorkehren der innersten menschlichen Empfindung. Nicht aus Eigensinn oder Schulgeist, sondern mit klar erwogener Absicht wähle daher die Gemeinschaft der bewährtesten Meister

dieser Hauptstadt, gaben, christlichen,

ohne prinzipielle Ausschließung anderer Auf⸗ alttestamentlichen, historischen, auch mythologi⸗

sche, wie diesmal mit der aus der Heldenfabel des griechischen

Prseus geschehen sei.

Nachdem von den sieben ursprünglichen Preisbewerbern einer

freiwillig zuruͤckgetreten war, wurden am

zu der wirklichen ihnen vom 19. J von 13 Wochen

16. Juni vier derselben Ausfuͤhrung der Preisarbeiten ausgewählt, wozu uni bis 19. September die vorgeschriebene Frist gewährt wurde Die Zuerkennung des Sieges

war nicht ohne Schwierigkeit, erfolgte indeß in der Gesammtsitzung

der ordentlichen Mitglieder v. M. zu Gunsten 1 desselben

Namenzettel

Künste am 30sten eröffnete Bildhauer

der Akademie der des Bewerbers Nr. 2. Der ergab als Sieger: den

Anton Werres aus Cöln a. Rh., 27 Jahre alt, dessen Name

demgemäß in das schon vorbereit te Collationspatent der mischen Reisepension von

einander folgend wesenden Sieger

Herbig, Konkurrenten Nr

überreicht

akade⸗ Thaler auf drei nach und dasselbe dem an⸗ von dem Vorsitzenden, Vice⸗Direktor Professor wurde. Da jedoch die Arbeit des 4 von zwölf unter 27 Abstimmenden für noch

jaͤhrꝛich 500 e Jahre eingetragen

vorzüglicher gehalten worden war, so wurde auch diesem die Ehre der öffentlichen Nennung und eine ansehnliche Remuneration als

bauer Der mal

Vortrag, Akademie eines Choralgesan

Berlin, den

zuerkannt. Julius Preis der

nicht zuerkannt.

und Herstellung Seiner wie sie erhöhte

ergab: den Bild⸗

Der 25 Jahre alt.

Namenzettel Moser aus Berlin, all Michael⸗Beer'schen Stiftung wurde dies⸗ Innige Gebete für die Erhaltung Majestät des Königs schlossen den denselben eröffnet hatten, und die Sing⸗ die einfache Feier durch den Vortrag

19. Oktober 1857. WI

Kgoönigliche Akademie der Künste.

ofessor H erbig,

Vice⸗Direktor.

Ministerium des Inn

Bekanntmachung vom 17. Oktober 1857 be⸗ treffend das Verbot der fernexen Verbreitung der

in London von Alexa

Nachdem geg

in russischer Sprache erscheinen den, uder Herzen herausgegebenen Zeit⸗ schrift „die Glocke“.

en die Nr. 1 der in London in russischer Sprache

2022

AAA- Alexanber Herzen herausgegebenen Zeitschrift „die Glocke“ auf Vernichtung gemaͤß 12. Mai 1851 gerichtlich erkannt worden ist, wird auf Grund des 2 52 dieses Gesetzes die fernere Verbreitung der genannten Zeit⸗ chrift im Bereiche des preußischen Staates, unter Hinweisüng auf die im §. 53 desselben Gesetzes verordneten Strafen, hiermit verboten. b 11“ 2 Berlin, den 17. Oktober 1855500.

Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. 8 8

Bekanntmachung vom 9. September 1857 be⸗ treffend die Ersatzleistung für die präkludirten Kassenanweisungen vom Jahre 1835 und Dar⸗ 888 lehnskassenscheine vom Jahre 1848.

Geseß vom 15. April 1857 (Staats⸗Anzeiger Nr. 100 S. 789.)

2 ekanntmachung vom 29. April 1857 (Staats⸗Anzeiger Nr. 103 S. 817.)

Obgleich durch unsere Bekanntmachung vom 29. April d. J., welche seit jener Zeit von 4 zu 4 Wochen erneuert ist, alle Diejenigen, welche Kassenanweisungen vom Jahre 1835 oder Dar⸗ lehnskassenscheine vom Jahre 1848 nach Ablauf des auf den 1. Juli, 1855 festgesetzten Präklusivtermins bei uns oder der Kontrolle der Staatspapiere zum Umtausch eingereicht haben, in Folge des Ge⸗ setzes vom 15. April d. J. aufgefordert sind, den Ersatz dafür bei der Kontrolle der Staatspapiere in Empfang zu nehmen, so hat doch eine große Anzahl der Bewohner Berlins und der Umgegend den Ersatz bis jetzt nicht abgehoben. Dieselben werden. hiermit nochmals aufgefordert, den Geldhetrag der eingereichten Papiere

gegen Rückgabe des ihnen ertheilten Empfangscheines oder ab,

schlägigen Bescheides, bei der Kontrolle der Staatspapiere, Oranien⸗

straße Nr. 92., in den Vormittagsstunden bis 1 Uhr in Empfang zu nehmen. Berlin, den 9. September 1857 Haupt⸗Verwaltung der Staat

Schulden.

.“ 83

Bekanntmachung Bekanntmachung vom 1. Juli 1857 (Staats⸗Anzeiger Nr. 153 S. 1206).

Bei der heute fortgesetzten Ziehung von den nach unserer Bekanntmachung vom 1. Juli c. zur Ausloosung bestimmten 10,800 Sechandlungs⸗Prämienscheinen fiel der Hauptgewinn von 100,000 Thalern auf Nr. 56,484 und an ferneren Haupt⸗Prämien bis einschließlich 500 Thlr. auf Nummer:

86,425 5000 Thlr. 76,238 4000 Thlr. 141,974 4000 Thlr. 87,743 2000 Thlr. 164,540 2000 Thlr. 236,360 2000 Thlr. 247,567 2000 Thlr. 1313 1000 Thlr. 82,820 1000 Thlr. 165,769 1000 Thlr. 58,222 600 Thlr. 80,661 600 Thlr. 87,303 600 Thlr. 194,212 600 Thlr. 196,479 600 Thlr. 14,747 500 Thlr. 22,899 500 Thlr. 41,650 500 Thlr. 42,080 500 Thlr. 76,265 500 Thlr. 96,851 500 Thlr. 97,033 500 Thlr. 200,054 500 Thlr. 225,553 500 Thlr. Berlin, den 20. Oktober 1857. SGSeneral⸗Direction der Seehandlungs⸗Sozietät. Remmert.

Camphausen.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich XII. Reuß, von Stohnsdorf.

Se. Durchlaucht der Prinz Heinrich XIII. Reuß, von Schwerin.

Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich Osmanischen Hofe, General⸗Major a. D. von Wil⸗ denbruch, von Konstantinopel. dne., .

Der außexrordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich baierischen Hofe, Kammerherr von Bockelberg, von München. gs 8 Es. 1 b

Der General⸗Intendant der Koͤniglichen Schauspiele, Kammer⸗

herr von Hülsen, von Braunschweig.

heime Rath und

Se. Exeellenz der Wirkliche Ge

Ab ereist: 8 b Graf von der Asseburg

Ober⸗Jägermeister, nach Meisdorf.

§. 50, des Preßgesetzes vom

eröffnet.

Seit einigen Wochen

8 cations ⸗Anstalten“ kiner nenen konsultativen Staatsratysstelle

Richtamtliche.

Eachsen. Dresden, 19. Oktoher. Ihre Majestäten der König und die Koönigin haben Ihren Aufenthalt auf Schloß Weesenstein heute beendet und sind mit Ihren Königlichen Hoheiten

den Prinzessinnen Sidonie und Sophie Nachmittags im hiesigen Königlichen Schlosse eingetroffen. (Dr. J.)

Württemberg. Stuttgart, 17. Oktober. Gestern wurde hier im Königlichen Finanz⸗Ministerialgebaͤude die Konferenz des deutsch⸗österreichischen Telegraphenvereins durch den Finanzminister Die Abgeordneten zur Konferenz sind: von Oesterreich der K. K. Sectionsrath Löwenthal, von Preußen der Direktor des Tele⸗ graphenwesens, Major Chauvin, von Baiern der Vorstand des Tele⸗ graphenwesens, Regierungsrath Dyck, von Sachsen der Direktor der Staatstelegraphen, Galle, von Hannover der Königliche Oberbaurath Gauß, von den Niederlanden der Divisionschef im Ministerium des Innern Staring, von Baden der Direktor der Großherzoglichen Verkehrsanstalten Zimmer, von Mecklenburg der Ministerialrath Dr. Meyer. Württemberg ist vertreten durch den Finanzminister als Präͤsident der Königlichen Verkehrsanstalten, und durch den Vorstand des Telegraphenamts, Oberbaurath v. Klein. Den Vor⸗ sitz bei den Verhandlungen führt der Finanzminister. (S. M.)

Schweiz. Bern, 16. Oktober. Das eidgenössische Kom⸗ missariat in Waadt ist bis zum 2. November vertagt. Der Bun⸗ desrath hat nach dem Antrag des Kommissariats die definitiven Pläne der Oronbahn am Platze des Staatsraths von Waadt ge⸗ nehmigt, ferner die dem Stagtsrathe zukommende Wahl eines Mitgliedes der Schätzungs⸗Kommission und zweier Ersatzmänner an dessen Statt vorgenommen. (Fr. P. Z.)

Belgien. Brüssel, 18. Oktober. Der Minister des Innern hat gestern sämmtlichen Provinzial⸗Gouverneuren folgende Depesche zugehen lassen: „Man verbreitet das Gerücht, der König sei von plötzlichem Unwohlsein befallen. Das Gerücht ist falsch. Der König hat sich niemals besser befunden.“ Der König ist heute Mittags von Laeken im hiesigen Palais eingetroffen und hat da⸗ selbst, außer dem Prinzen von Wales (der heute Morgens hier an⸗ gekommen und im Schlosse abgestiegen ist), die Gesandten von Neapel und Toskana empfangen. (Cöln. Z) 85

Großbritanien und Irlaund. London, 18. Oktober Der heutige „Observer“ meldet: „Wir freuen uns, zuverlaͤssig melden zu können, daß gegenwärtig nicht die Absicht besteht, das Parlament zu berufen, und auch keine Besorgniß gehegt wird, daß wichtige Ereignisse eintreten könnten, die eine Versammlung beider Häuser vor der gesetzlichen Zeit nothwendig machten.“

19. Oktober. Der Dampfer „Ariel“ ist in Southampton und die „Europa“ in Liverpool angekommen, welche Nachrichten aus New⸗Vork vom 8. überbracht haben. Die Krisis dauert daselbst fort, und ein panischer Schrecken herrscht an der dorti⸗ gen Börse.

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NRußland und Polen. St. Petersburg, 11. Oktober. Feit An find aus dem kronstädter Hafen mehrere Kriegsschiffe ausgelaufen, welche für die Gewässer des östlichen Oceans bestimmt sind. Zuerst waren es drei Korvetten und vier Fühper⸗ welche nach dem Amur bestimmt sind, welche der Groß⸗ Admiral befehligte. Dann folgte am vorigen Donnerstag die 111“ „Askold“ von 44 Kanonen und 360 Pferde⸗ 828 gann 470 Personen Bemannung am Bord. Letztere wird von dern umendeur Ubanowert befehligt, soll 5 Jahre daselbst verbleiben vnee iebte Füc Schangai und Japan. Schon fruͤher hat dieser 8 ErpAfüier⸗ der noch Flügel⸗ Adjutant des Kaisers ist, an nachtrüzich on nach Japan Theil genommen. Man erfaͤhrt das dee . Bericht des Vice⸗Admirals Nordmann uͤber habe⸗ welcht vies iff „Lefort“ nur die Personen angeführt Fraueftuünd Kind Dienste der Marine gestanden haben, nebst ihren Privatperfonen ern, daß aber außerdem noch beinahe 1200 andere von den Verun . gewesen sind. Ein einziger Mensch soll zuf Hogland gluͤckten auf einem Stück Balken von den Wogen auf Hochland geworfen und gerettet worden sein. (H. B. H.)

ncohen und Norwegen. Stockholm, 14. Oktober. weilenden W für gewiß, daß der König und die bisher bei ihm 9.b ) gccdes der könsgl. Familie am nächsten Montage Tullgarn nach unserer Hauptstadt uübersiedeln Es sind heute wiederum einige königli

ichs * einige koͤnigliche Propositionen dem Abirchatage übergeben worden. Ene vecgesben die Er⸗ „Departement fur n Stäaats⸗Departements, welches den Namen ür die allgemeinen Arbeiten und die Communi⸗

führen soll und qußerdem noch die Creirung

Am 19ten d. Mts. werden die Stände zu gemeinsamen Be⸗ rathungen über die Königliche Proposition 2 Pekriff der Er⸗ weiterung der Religionsfreiheit zusammenkreten.

Amerika. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Rio Jan eir vom 14. v. M.: „Nachdem die Feier der Unabhängigkens“ Erna⸗ rung am verflossenen 7ten in der üblichen Weise stattgefunden hat ist gestern die diesjährige Sitzung der gesetzgebenden General⸗ Versammlung vom Kaiser in Person geschlossen worden. Die von demselben bei dieser Gelegenheit an die Deputirten gerichtete An. sprache bot nichts besonders Bemerkenswerthes. In Betreff der

eschwebenden Differenz mit Paraguay wird gesagt, daß die Regie⸗ d

rung sich bemühe, eine friedliche und ehrenvolle Lösun izufüͤh⸗ ren. Die letzten Beschlüsse der Versammlung bercung S Regierung dazu direkte Veranlassung gegeben hätte, eine Reihe von Geldbewilligungen, welche das für 1858/59 auf 37,619 Milreis veranschlagte Budget auf 40,097 Milreis festgestellt werden ließen Außerdem ist die Regierung ermächtigt worden, der zum Bau der Eisenbahn Pedro II. zusammengetretenen Gesellschaft die Anschaf⸗ fung des erforderlichen Kapitals durch Uebernahme der Garantie für den dritten Theil im Betrage von 12,666 Contos (9 ½ Mil⸗ 8 lionen Thaler) zu erleichtern. An Veränderung im diploma⸗ tischen Personal ist die Ernennung des bisher im auswaͤrtigen Ministerium beschäftigten Herrn Americo de Castro zum Attaché erster Klasse bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Berlin zu erwäh⸗ nen. Im Hafen herrschte während der letzten Zeit ein lebhaf⸗ ter Verkehr fremder Kriegsschiffe. Den Oberbefehl der britischen Schiffe hat der Rear⸗Admiral Wallis übernommen, welcher, vor einigen Tagen an Bord des „Cumberland“ (70) von Falmouth kommend, hier eintraf und alsbald durch den britischen Hesandten Herrn Scarlett dem Kaiser im Palast von Buena Vista vorgestellt wurde. Er ersetzt den Rear⸗Admiral Hope Johnstone, welcher nach Ablauf seines dreijährigen Stations⸗Kommandos an Bord der Fregatte „Indefatigable“ sich nach England zu⸗ rückbegiebt. Der britische Kriegsschooner „Sph“ war von einer Uebungsreise am 8. September zurückgekehrt. Die chilenische Dampfkorvette „Maria Isabel“, von Falmouth nach Valparaiso bestimmt, ging schon am 28. August nach letzterem Platze ab, wogegen am 2dsten die französische Kriegsbrigg „Beau⸗ manoir“, von Montevideo kommend, einging. Die auf einer Reise um die Welt begriffene österreichische Fregatte „Novara“ hat am 31. August den hiesigen Hafen verlassen. Ihre nächste Bestim⸗ mung ist das Kap der guten Hoffnung. Später wird dieselbe einige Inseln in der Nähe der Philippinen anlaufen, welche Oester⸗ reich fruͤher besessen, aber als nutzlos aufgegeben hat. Dagegen ist am 8. September die österreichische Fregatte „Karoline“, von Bahia kommend, eingetroffen, welche nach einem 14tägigen Aufent⸗ halt nach Montevideo abgehen wird. Demnächst begiebt sich die⸗ selbe nach der Kapstadt, um von da nach dem Mittelmeer zurück⸗ zukehren. Auf der letzteren Tour wird die Korvette aus Veran⸗ lassung ausdrücklichen Wunsches der portugiesischen Regierung einen Theil der dieser letzteren gehörigen Etablissements auf der afrikanischen Küste besuchen. An Bord der Korvette befindet sich ein Agent, welcher damit beauftragt ist, Proben österreichischer Er⸗ zeugnisse in den vorzüglichsten Handelsplätzen Südamerika'’s zur Ansicht auszulegen.“

Die pariser „Presse“ erhält folgende bemerkenswerthe Correspondenz aus Bombay, 17. September: „Einige leichte Symptome von Insubordination ausgenommen, ist hier Alles ruhig; die Verstärkungen kommen an, und wir sind gutes Muthes für den Augenblick; aber die Engländer sehen mit Sorge in die Zukunft. Wenn auch der Aufstand gedämpft wird, so kann er so kiefe Spuren beim Volke zurücklassen, daß dieses eines Tages wieder anfängt,

Asien.

in größerem Maßstabe und mit noch besserer Organisation. Folgende Nachrichten sind vielleicht noch nich

auf anderem Wege bekannt: „Es scheint, daß in Delh

allgemeine Entmuthigung herrscht; zwischen den Muhamedanern und den Hindus berrscht der größte Zwiespalt, und zabl

reiche Familien, welche ein sehr baldiges furchtbares Ge⸗ metzel voraussehen, verlassen in Wagen die Stadt mit allen ihren Habseligkeiten. Hier ist man allgemein uͤberzeugt, daß Delhi in einigen Tagen fallen muß. Der Prozeß wegen der Unruhen in Broach ist am 1. September entschieden worden. Von 68 Ange⸗ klagten wurden 22 freigesprochen, 4 zum Tode und 11 zur Depor⸗ tation verurtheilt; die übrigen haben mehr oder weniger Gefängniß⸗

strafe erhalten. In der mohamedanischen Stadt Bijapure haben

ernste Unruhen stattgefunden, so daß Truppen hingeschickt werden mußten. Ich bleibe dabei, zu behaupten, daß man nicht zu sehr auf die Bombay⸗Armee zaͤhlen darf. Folgende Vorfälle ereigneten sich vor einigen Tagen: Mehrere Sipahis vom 10. und 11. Regiment, welche Abends ihre Kantonnirungen verlassen hatten, beleidigten einen Vdrübergehenden. Daraus entstand ein Streit, die Soldaten schleppten den Unglücklichen na

ihren Quartieren und mißhandelten ihn auf alle Weise. Au