Namen der Staͤhte.
Preise der 13 preuß. Städte 45 ½ „ 8 posenschen Städte 44 ¾ 5 brandenb. Städte!. 53 5 pommersch. Städte 497 13 schlesische 8 saͤchsischen Städte 4 westphäl. Städte 15 rheinisch. Städte
n Städte⸗ 3 38¼ 58 8 57
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—Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Jäaͤgermeister, Graf von der Asseburg⸗Falkenstein, von Meisdorf. M1““
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der 25sten Infanterie⸗Brigade, von Sydow, nach Münster. “
Berlin, 17. November. Se. Majestät der König haben dn, gndgg geruht: dem Kommerzien⸗Rath Abraham Oppen⸗ heim zu Cöln die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers von Rußland Majestät ihm verliehenen St. Stanislaus⸗Ordens zweiter Klasse zu ertheiirlen.
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8 NRNRichtamtliches. Sachsen. Dresden, 16. November. 12 Uhr fand durch Se. Majestät den König in den Parade⸗ Säͤlen des Königlichen Schlosses, in Anwesenheit Ihrer Königlichen Hoheiten des Kronprinzen und des Prinzen Georg, der Herren Staatsminister und des Ministers des Königlichen Hauses, des Liplemwatischen Corßs zc., die feiorliche Eröffnung des neunten ordentlichen Landtages statt. Die von Sr. Koͤniglichen Majestaͤt verlesene Thronrede lautet folgendermaßen: 3 b „Meine Herren Stände! 8 6 6“ Nur mit innigem Dank gegen Gott können wir auf den seit Ihrer letzten Zusammenkunft verflossenen Zeitraum zurückblicken. Der Krieg, der in einem Theile Europa’s wuüthete und uns selbst in seinen Strudel mit fortzureißen drohte, ist mit Gottes Hülfe durch weise Mäßigung der be⸗ theiligten Mäͤchte glücklich beendigt worden. Der deutsche Bund aber hat die Haltung, welche er in dieser ernsten Zeit für die richtige erkannt, nicht zu bereuen Ursache gehabt. Die Beziehungen Sachsens zum Auslande haben sich nach allen Seiten hin nur noch freundlicher und fester gestaltet. Die von Seiten Oesterreichs und Preußens der deutschen Bundesversammlung gemachte Vorlage bezüglich der Verfassungs⸗ ; der Herzogthümer Holstein und Lauenburg hat einem von Meiner Regierung wiederholt ausgesprochenen Wunsche Befriedigung ge⸗ währt. Durch Fbehih einer Münz⸗Convention zwischen den Zollvereins⸗ staaten einerseits und dem Kaiserthum Oesterreich nebst dem Fürstenthum Liechtenstein andererseits, durch die Anbahnung einer allgemeinen deutschen Handelsgesetzgebung sind neue Schritte zu näherer Vereinigung aller deutschen Lande auf dem Gebiete der materiellen Interessen geschehen. Mit Eintritt des Friedens und der vom Himmel bescheerten reichlichen Ernte ist auch die Noth gewichen. Handel und Gewerbe haben einen neuen Aufschwung genom⸗ men und wir dürfen hoffen, daß dessen Segnungen durch die gegenwärtigen Erschütterungen des Geldmarktes keine anhaltende Störung erfahren wer⸗ den. Die Landwirthschaft ist im dauernden Fortschritt begriffen. Die Finanzen des Königreichs sind in dem gedeihllchsten Zustande, wie Sie aus den Ihnen mitzutheilenden Vorlagen ersehen werden. Dies setzt Mich
in die erfreuliche Lage, Ihnen neben namhafter Erleichterung der Steuer⸗
pflichtigen auch Bewilligungen zu der dringend nöthigen Verbesserung der Gehalte der am niedrigsten besoldeten Staatsdiener und zu mehreren ge⸗ meinnützigen Zwecken vorschlagen zu können. Die auf dem außerordent⸗ lichen Landtage 1854 beschlossene neue Behördenorganisation ist mit dem 1sten Oktober 1850 ins Leben getreten. Abgerechnet einige mit jeder neuen Einrich⸗ tung verbundene, hoffentlich vorübergehende Unbequemlichkeiten scheint sie sich im Ganzen als zweckentsprechend zu bewähren und namentlich das neue Strasverfahren durch Schnelligkeit und Sicherheit allen billigen An⸗ forderungen zu genügen. Auch das jener Organisation sich anreihende Gesetz, das friedensrichterliche Institut betreffend, ist in der Ausführung begriffen und Ich hege das Vertrauen, daß die hingebende Mitwirkung der dazu Berufenen eine ersprießliche Entwickelung der neuen Einrichtung herbeiführen wird. Die Angelegenheit wegen Erlassung eines bürgerlichen Gesetzbuches ist in ein neues Stadium getreten. Mehrere benachbarte Stagten haben Beauftragte zu der mit Revision des Entwurfs be⸗ schaͤftigten Kommission abgesendet, um ein gemeinschaftliches Werk zu Stande zu bringen, und es steht zu hoffen, daß auf diesem Wege dem künftigen bürgerlichen Rechte eine sichere Grundlage gegeben und die erwünschte weitere Ausdehnung für seine Geltung verschafft werden wird. Ueber die sonstigen legislativen Vorla⸗
auch in den 7” Wochen Mein vaͤterliches Ser
e Neiner Töchter und die dadur
deten Fürstenhäusern mit Freude erfuͤllt worden. Volk 88 Renh⸗ ües an 22. genommen hat, liefert Mir den wohlthuen⸗
den Beweis, daß es jetzt wie vor Alters die Angelegenheiten seines Fuür⸗ Ffnhanses als seine eigenen betrachtet.
Kammer ausgebrachten dreimal Sa Ceremoniell wie beim Eintritt in denselben. (L. Ztg.)
Fü rankfurt, 14. November. In der Bundestagssitzung
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ein schmerzlicher Schlag
Haus durch die Vermählungen zweier begründeten Verhindungen mit befreun⸗
Der Antheil, ben Mein
troffen; so ist dagegen M
So gehen Sie denn mit Gott an hre wichtige Aufgabe, um sie zum Wohl des theuren Vaterlandes zu
vollenden.“
Nachdem darauf von dem Referenten des Staats⸗Ministeriums
noch eine „Uebersichtliche Mittheilung“ vorgetragen war, wurde der Landtag durch den Vorsitzenden im
söniglichen Gesammt⸗
Ministerium, Staats⸗Minister Dr. von Zschinskh, im Namen
Sr. Majestaͤt des Königs für eröffnet erkläͤrt. 1 b Se. Majestät der König, Allerhöchstwelcher beim Eintreten in den Saal mit einem dreimaligen, vom Präsidenten der Ersten Kammer ausgebrachten Hoch empfangen worden war, verließ sodann unter einem ö. vom Präsidenten der Zweiten
igen Hoch den Saal unter gleichem
vom 12. l. Mts. zeigte der Großherzoglich badische Gesandte an, daß zufolge eines zwischen der Großherzoglichen Regierung und der schweizerischen Nordosthahn⸗Gesellschaft abgeschlossenen Vertrages eine Eisenbahn zwischen Waldshut und Turgi bei Brugg herge⸗ tellt werden soll, was den Bau einer stehenden Brücke uͤber den hein erfordert; in Gemäͤßheit des Bundesbeschlusses vom 27. Fe⸗ bruar 1832 wurde die Zustimmung des Bundes zu dieser Brücken⸗ anlage beantragt, und es uͤberwies die Versammlung diesen Antrag der Militair⸗Kommission zur gutachtlichen Aeußerung. — In Folge der von den betreffenden Ausschüssen erstatteten Vorträge lehnte die Versammlung ein im Bundesbeschlusse vom 6. April 1854 nicht begründetes Unterstützungsgesuch eines ehemaligen Offiziers der schleswig⸗holsteinischen Armee ab, und gewährte den Kindern eines verstorbenen Kanzleidieners eine Unterstützung aus Bundes⸗ mitteln. W““ — 15. Nobember. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen ist auf seiner Reise von
Berlin nach Coblenz und London gestern hier eingetroffen. (Fr. J.)
Beaden. Karlsruhe, 14. November. Sicherem Verneh⸗
men nach wird die Eröffnung der Kammer nächsten Donnerstag,
den 19. November, stattfinden. (B. L) b Großbritannien und Irlaud. London, 15,. November. Der ministerielle „Observer“ meldet heute: „Am Montag wird zu Windsor in einer Geheimraths⸗Sitzung eine Proclamation erlassen werden, durch welche das Parlament so bald wie möglich einberufen wird. Der Tag wird durch die Proclamation festgesetzt werden; wir glauben jedoch, es wird Donnerstag, 3. Dezember, sein. Von der Veröffentlichung des Geheimraths⸗Befehles an bis zum Zu⸗ sammentritt des Parlaments müssen 14 volle Tage verstreichen. Es ist irrig behauptet worden, das Gesetz erfordere, daß das Parlament innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen, von der sogenannten Verletzung der Bank⸗Akte an gerechnet, einberufen werde. Zuvörderst ist die Bank⸗Akte gar nicht verletzt worden Sodann hält man es für sehr wahrscheinlich, daß die Bank es jetzt nicht nöthig finden wird, von der so unter gewissen Bedin⸗ gungen ertheilten Erlaubniß Gebrauch zu machen, einen größeren Betrag von Noten, als den, wozu sie bereits ermächtigt war, zu emittiren. Sollte sie aber auch genöthigt sein, dies zu thun, so giebt es doch keine gesetzliche Bestimmung, welche die sofortige Ein⸗ berufung des Parlaments nöthig machte. Indem die Regierung der Souverainin den Rath ertheilte, das Parlament bald einzuberufen, ließ sie sich von dem Wunsche leiten, nichts zu verabsäumen, um das durch die sehr ernste merkantile Aufregung in Liverpool, Glas⸗ gow und anderwärts so stark erschuͤtterte Vertrauen der Handels⸗ welt wiederherzustellen. Das Vertrauen kehrt bereits wieder. Wir wollen hoffen, daß es durch den Wiederzusammentritt des großen Rathes der Nation vollständig wieder hergestellt werden wird.“ In einem anderen Artikel sagt zasselb Blatt über die von der Regierung ergriffene Maßregel: „Wir glauben, der Regierung blieb keine andere Wahl übtig. Was man auch immer prinzipiel einwenden mag, gegen die Nothwendigkeit können wir nun einmal nicht ankaäͤmpfen. Die Minister thaten nicht eher etwas, als bis
sichten einstimmig aussprachen, dazu gedraͤngt wurden, und schon zeigt sich aufs entschiedenste und Ularße, welche Erleichterung dem Handelsstande durch den Schritt der Regierung zu Theil ge⸗ worden ist.“ “ 8
Das englische Geschwader unter Befehl des Admirals Lhoöns traf am 7. November in Malta ein. Es besteht aus den Schrauben⸗ schiffen „Royal Albert“ (Admiralschiff), „Prinzeß Royal“, „ Cen⸗ turien“ und „Conqueror.“ Das Geschwader wird dem Vernehmen
gen wird Ihnen von Seiten des Ministeriums Eröffnun zugehen. Hat
nach zu Malta überwintern. w
sie von den allerhöchsten Autoritäten der Handelswelt, die ihre An⸗
IFraukreich. Paris, 15. November. Das amtliche Blatt zeigt an, daß Herr Achille Fould am 14. 5. M. mit 33 gegen 7 Stimmen, welche Vinet, und 1, welche Mercey erhißlt, an des Grafen v. Prgedel Stelle zum freien Akademfker don der Akademie der schönen Künste gewählt worden ist. — Der „Monsteur de la Flotte“ beingt Briefe von Senegal, die bis zum 13. Oktober gehen. Die polttische Lage der französischen Kolonie ist vortrefflich; der Lügen⸗Prophet Al⸗Hadschi, welcher den Franzosen so viel zu schaffen machte, ist aufs Haupt geschlagen und seine Macht voll⸗ ständig in Auftoͤfung; ja, bei Abgang des Post⸗Patet⸗Byotes waren in Bakel sogar Geruͤchte von Al⸗Hadschi'’s Gefangenschaft und Tode verbreitet.
Türkei. Jassy, 11. November. In der gestrigen Sitzung des Divans ad hoc und in den vorhergehenden wurden angenommen: 1) Freiheit der Kulten; 2) Reorganisation der Armee im Gesichts⸗
punkte der Neutralisation und der gemeinsamen Vertheidigung des
Territoriums EE1“ 3) Gleichheit vor dem Gesetze; 4) allgemeine Contri ution und Conscription; 5) Anstellungsfähig⸗ keit aller Rumanen zu allen Staatsäͤmtern. Nächster Tage wird dee Frage 18 Negadfüng der bäuerlichen Verhältnisse zur Sprache kommen. (St. d. .
Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. November. Die wichtigste Neuigkeit des Tages ist das Projekt der Regierung, das Heer der sogenannten „inneren Wache“, eine Armee zu Lokal⸗ zwecken und innerem Dienst, entweder gänzlich eingehen oder doch erheblich reduziren zu lassen. Dagegen wird auf die Organisation des tsee Grenz⸗Cordons auf den afiatischen Grenzen seit einiger Zeit viel mehr Sorgfaͤlt als bisher verwendet. Außer dem „baikal⸗ schen“ Kosackenheer soll ein neues für das Amur⸗Gebiet besonders bestimmt, demnächst als Kern eines Armee⸗Corps zu dienen, ins Nberzav⸗oldalen soll kenasgt fin Zber dir undaene e Len Ackerbau⸗Soldate e ein, aber die Umbildung der Ver⸗ waltung der Militair⸗Kolonieen der Reiterei im Süden soll erst im ersten Stadium begriffen sein.
Amerika. New⸗YVork, 31. Oktober. Aus den bedeutend⸗ sten Fabrik⸗Distrikten laufen noch fortwaͤhrend traurige Berichte uͤber massenhafte Entlassungen von Arbeitern ein. In New⸗Vork selbst haben sich unter Andern auch die meisten großen Vexleger genöthigt gesehen, ihre Zahlungen einzustellen. Die Stadt Balti⸗ more ist, um den bei den Wahlen stattgehabten Excessen zu steuern, n0m Fonezstemn von Mgrt e in Belagerungszüstand versetzt grgzen Hemstenten⸗Meelihs wurte die Nelit des deebernenes 1 — Meeti 1 Houverneu anbich 1; esgs gutgeheihen und eine Aenderung der bestehenden 3 ete befuͤrwortet.
Laut Berichten aus San Jose in Costa Rica vom 23. Okto⸗ ber war General Danar in einer diplomatischen Mission nach Nicaragug gegangen. Die Beziehungen beider Staaten zu ein⸗ ander waren nichts weniger als freundlich, und man fuͤrchtete einen ein neues Kabinet gebildet worden. Dis Aufstaͤndischen im Züden 1Eh. 1ee 18 viele 8 1n “
zelt. au enezuela vom 8. Oktober t wi druͤckte daselbst die amerikänische Krisis auf die Preate anmiiher Die Regierung stand auf dem Punkte, sich insolvent en. 8 Asien. Die indische Regierung in Kalkutta hat den Fall elhi's in amtlicher Weise folgendenpgsen angegeigt:
„Fort William, 2. . ta Der sehr ehrenwerthe G.Ser. altenens ds Reiglarhs⸗ Ante enousten dat Beiht seh Lhüenbe der Hcasan ace G Wilson's Heer vefinbt⸗ Delhi, 5 Heerb des Verraths Sen 3 wodurch Hindostan seit vier Monaten heim⸗ Shh orden ist, und das Bollwerk, in welchem das meuterische enn 1 Heer seine Macht zu, konzentriren suchte, ist den Rebellen “ König ist als Gefangener im Palaste. geschlägen 9 haützseig Hahpfanartien im Dewan Khas auf⸗ 1 ;. meuterischen Soldaten und diejenigen, die Verbühnen ver ündet sind, zu Treulosigkeit, Aufruhr und
erbrechen, gegen die sich das ör fgereiz wütden, g fttgen, dis. sich das Herz empört, aufgereizt trätetisch n L⸗ ist gewiß, daß sie eine Ermuthigung in dem Hanbe9 8 ahne fan en, England halte Indien nur mit schwacher fäͤhrt vhabe ehhgdie Reglerung ihre Stärke gegen sie ins Feld ge⸗ täuscht u würden sie ihr Ziel erreicht haben. Sie sind jetzt ent⸗ senben di⸗ guch nur ein einziger Soldat von den vielen Tau⸗ * n/Ma Se. England herbeieilen, um das Supremat der bri⸗ hat, is diecht aufrecht zu erhalten, die Gestade Indiens betreten einigsten war “ dort, wo sie am stärksten und zu gesiejerepan wo sie aͤber unbegrenzte militairische Hülfsmittel vade in ghehe e, von einem blos in den Nordwest⸗Provinzen schab aufgebrachten Heere vernichtet oder zersprengt
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sein mögen,
worden. Es waͤrb bses zu Skaube üehkatht, S⸗ bi⸗ gefemmelten Bakaillone, 1weice eete ncht, „† in China ünd . ben Truppen unserer mapen, das Fleer bes Aenetat he 1
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asors Wilson, erreichen konnzen, Nu
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durch den Muih und die Ausdauer dieses ia b Geschiclichkeit, Umsicht und nicht g Teneiehesz ne n
tapferen “ und durch den Bei i V Besfeylshaber nd d and ge⸗ 9n d ipt zerschmettert und die Sache d Loyalitäaͤt, Menschlichkeit und rechtmäͤßigen Obrigkei v 1— brigkeit zur Geltu gebracht worden. Der General⸗Pouvermtum * 8 19 von Depeschen des General⸗Masors Wir baffs eag engfang setzen werde, die Details der Shesensass “ Sang an zu LEE 25 in reichlichem Maße den Dank zusprechen, welche den Offizieren und Soldat ebühren, durch deren Leitung, Tapferkeit und 222 perationen einem gluͤcklichen Cnae entge —— 858 Allein⸗ der General⸗Gouverneur will nicht bis dahin den Ausdruch seiner dankbaren Erkenntlichkeit für die dem Reiche bei dieser Ge⸗ legenheit von dem Ober⸗Kommissar des Pendschab geleisteten Dienste vertagen. Wir haben es Sir John Lawrence zu verdanken, daß das längst von jeder direkten Unterstützung aus den untern Provinzen abge⸗ schnittene Heer vor Delhi fortwährend so wirksam verstaͤrkt wurde daß sein Befehlshaber im Stande war, sich nicht nur unerschüttert in seiner Stellung zu behaupten, sondern auch einen vollkommenen Sieg zu erringen. Der unablässigen Wachsamkeit des Sir John Lawrence und der energischen und zweckmaͤßigen Verwendung der ihm zur Bersäung stehenden zuverlaͤssigen Streitkräfte ist es zu verdanken, daß das Heer des Generals Wilson nicht vom Pend⸗ schab her belästigt oder bedroht, und daß die Autorität der Regie⸗ rung im Pendschab selbst aufrecht erhalten und im Allgemeinen respektirt wurde. Der General⸗Gouverneur ergreift mit Vergnügen die erste Gelegenheit, auszusprechen, wie sehr er diese großen und zur rechten Zeit geleisteten Dienste zu schätzen weiß.“ „Wie die Englander in Delhi gehaust haben, geht aus dem Schlusse eines Briefes aus der eroberten Stadt hervor, der also lautet; „Die Stadt ist von allen Meuterern vollkommen verlassen, und es finden sich uͤberhaupt, außer den zu unserm Heere gehören⸗ den, wenig Eingeborne mehr in demselben. Alle Bewohner der Stadt, welche unsere Leute innerhalb der Wälle fanden, als sie eindrangen, wurden auf der Stelle mit dem Bajonnette nieder⸗ gestoßen und die Zahl war beträchtlich, wie Sie daraus abnehmen können, daß sich in einigen Häusern vierzig bis fünfzig Personen versteckt hatten. Es waren dieses keine Meuterer, sondern Ein⸗ wohner der Stadt, welche unserer wohlbekannten milden Herrschaft vertrauten, um Verzeihung zu erlangen.“ “ Die mit der vorigen Post eingetroffenen ausführlicheren Be⸗ richte über die Belagerung Delhi's reichten bis zum 17. Septem⸗ ber. Es liegen uns jetzt amtliche und Privatmittheilungen über den weiteren Verlauf der Operationen vor. Den Depeschen des General-Adjutanten zu Delhi zufolge ward am Morgen des 17ten September die Bank von den Engländern eingenommen, und sie setzten sich in Besitz der Position zwischen diesem Gebäude und dem Magazine. Die englischen Geschütze beherrschten vollständig die Bruͤcke und das Fort Selimghur. Der Feind floh in Schaaren von 100 — 200 auf dem Wege über Muttra nach Gwalior zu. Alle von den Engländern besetzten Straßen waren von den Be⸗ wohnern perlassen worden. Die Zahl der allerwärts umherliegenden todten Sipahis war sehr groß. Die Zahl der von den Englän⸗ dern erbeuteken Kanonen betrug 226. Davon wurden 55 vem Feinde gebraucht und 171 befanden sich im Arsenal. Auch erbeu⸗ tete man ungehenre Vorräthe von Kugeln, Bomben und Zünd⸗ hütchen, jedoch nur sehr wenig Pulver. Unterm 21. September schreibt der General⸗Adjutant: „Die Einnahme der Stadt Delhi, des Palastes und des Forts Selimghur ward gestern vollendet. Ehre dem tapferen Heere, welches unter General⸗Majer Wilson diesen höchst wichtigen Sieg errungen hat, durch den die weitver⸗ breitete Rebellion des meuterischen bengalischen Heeres eine voll⸗ ständige Niederlage in Ober⸗Indien erlitten hat. Die Tage Cüve’s und Lake's sind bei uns wiedergekehrt.“ Nach den letzten bis zum 30. September reichenden Berichten aus Saugor befanden sich in dem dortigen Fort 700 Persenen.
worunter 500 Frauen und Kinder, seit 3 Monaten eingeschlossen
und hatten innerhalb dieser Zeit 7 Erwachsene und 12 Kinder durch den Tod verloren. Eine Kolonne von Madras Truppen war schon im Juli von Dschabbelpur aufgebrochen, um Saugor zu entseten, hatte aber bei Dumoh wieder umkehren müssen. Der Radscha von Banpore hak sich 9 Miles von Sauger mit einem graßen Haufen in dem Dorfe Nervalee stark verschanzt und blokirt in folcher Werse das Fort. Ein Detachement Truppen, welches am 16. Septemder unter Oberst Dalzell abgeschickt werden war, den Radscha zu der⸗ treiben, mußte mit Verlust seines Befehlshaders und eines Theils der Mannschaft, nach einem vergeblichen Sturm auf die Schanzen wieder abziehen. Die Lage der in Sauger Eingeschloffenen ist da⸗ durch sehr prekär gewerden 6
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