MMiit dieser Schuldverschreibung sind sechs halbjährige Zins⸗Coupons bis zum Schlusse des Jahres 1860 ausgegeben. Für die weitere Zeit werden Zins⸗Coupons auf fünfjährige Perioden ausgegeben. 8
Die Ausgabe einer neuen Zins⸗Coupons⸗Serie erfolgt bei der Kreis⸗ Kommunalkasse zu Greifenhagen gegen Ablieferung des der älteren gins. Coupons⸗Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zins⸗Coupons⸗Serie an den Inhaber der Schuldverschreibung, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig geschehen ist. Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen. 1 Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unter⸗ schrift ertheilt. 8 86 8. Die ständische Kommission des Greifenhagener Kr 3 Ausführung des Oder⸗Uebergangs⸗Baues und der damit zusammen⸗ haͤngenden Chausseen im Greifenhagener Kreise.
Provinz Pommern; Regierungs⸗Bezirk Stettimn—
Zins⸗Coupon “ zu der Kreis⸗Obligatitmnmn des Greifenhagener Kreises b 88 über Thaler zu
über Silbergroschen. Der Inhaber dieses Zins⸗Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe am ten 18..... und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis⸗Obligation für das Halbjahr vom bis mit (in Buchstaben).. Thaler Silbergroschen bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Greifenhagen.
Prozent Zinsen
Die ständische Kommission des Greifenhagener Kreises ur Ausführung des Oder⸗Uebergangs⸗Baues und der damit zusammen⸗ hängenden Chausseen im Greifenhagener Kreise. Dieser Zins⸗Coupon ist ungültig, wenn ““ essen Geldbetrag nicht innerhalb vier Jahren nach der Fälligkeit, vom Schluß es betreffenden Halbjahrs an gerechnet, erhoben wird. Provinz Pommern; RNegierungsbezirk Stettin. zur Kreis⸗Obligation des Greifenhagener Kreises. Der Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rückgabe zu der Obligation des Greifenhagener Kreises 8 Littr. 8 über ....... Thaler à.. Prozent Zinsen, die te Serie Zins⸗Coupons für die 5 Jahre 18.. bis 18.. bei der Kreis⸗Kommunal⸗Kasse zu Greifehnhagen. i Die ständische Kommission des Greifenhagener Kreises zur Ausführung des Oder⸗Uebergangs⸗Baues und der damit zusammen⸗ — haͤngenden Chausseen im Greifenhagener Kreise.
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Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Der Baumeister Schmundt zu Hirschfeld bei Pr. Holland ist zum Königlichen Kreis⸗Baumeister ernannt und demselben die Kreis⸗Baumeisterstelle zu Rosenberg, Regierungsbezirks Marien⸗ werder, verliehen worden. “”“
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Deer Landgerichts⸗Referendarius Joseph Büttgenbach zu Aachen ist auf Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advo⸗ katen im Bezirke des Königlichen Appellations⸗Gerichtshofes zu Cöln ernannt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der General der Kavallerie, General⸗ Adjutant Sr. Majestät des Königs und kommandirende Grneral des Garde⸗Corps, Graf von der Groeben, aus der Provinz Preußen. Berlin, 2. Dezember. Seine Majestät der König haben Allergnaͤdigst geruht: Dem Commandeur des Kadetten⸗Corps, Obersten von Rosenberg, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes erster Klasse vom Herzoglich Sachsen⸗Ernestinischen Haus⸗Orden zu ertheilen.
Michtamtliches. Se. Ma⸗
Preußen. Charlottenburg, 2. Dezember. jestät der König promenirten gestern Mittag mit dem Fluͤgel⸗ Adjutanten vom Dienst und machten demnächst in Begleitung Ihrer Maäjestät der Königin eine längere Spazierfahrt. 8 Begen Abend empfingen Se. Majestät den General der Kavallerie Grafen von der Groeben. 8 Oldenburg, 29. November. Der jetzt neu zu wählende Landtag des Großherzogthums besteht aus 47 Abgeord⸗ neten, von denen 38 auf das Herzogthum Oldenburg, 4 auf das Fürstenthum Lübeck und 5 auf das Fuͤrstenthum Birkenfeld fallen. Im Herzogthum find, freilich unter sehr geringer Betheiligung der
Urwähler, die Wahlkollegien überall konstituirt, und es wird am 7ten k. Mts. die Wahl der Abgeordneten vorgenommen werden Im Fürstenthum Lübeck wird die Wahl am gestrigen Tage statt. gefunden haben, im Fürstenthum Birkenfeld ist sie bereits vor einigen agen geschehen. (Wes. Ztg.) 8.
Hamburg, 1. Dezember. In hiesigen Geschäftskreisen heißt es, in der morgigen Sitzung der erbgesessenen Bürgerschaft würde beantragt werden, daß denen, die in der jetzigen Krisis ihre Zah⸗ lungen suspendiren, ein dreimonatliches Moratorium bewilligt werde (Tel. Dep.)
Sachsen. Coburg, 30. November. Dem auf heute ein⸗ berufenen Sonderlandtage ist ein vom 13. d. Mts. datirter Erlaß der Staats⸗Regierung vorgelegt, der den Antrag enthält, daß der Landtag sich der nochmaligen Prüfung seines früͤheren ablehnen⸗ den Beschlusses bezüglich der vollständigen Union unterziehen und annoch feine verfafsfungsmäßige Zustimmung zu den frühern zu⸗ stimmenden Beschlüssen des gemeinschaftlichen Landtags geben möge In dem Erlasse spricht die Staats⸗Regierung hinsichtlich der Union ihre Ueberzeugung dahin aus, daß die vollständige Verschmelzung beider Herzogthümer eine unabweisbare Nothwendigkeit sei, welche wegen ihrer naturgemäßen Schwerkraft früher oder später zur Durchführung kommen werde; daß diese Union unter andern, als den beabsichtigten Modalitäten unerreichbar sei; daß sie ferner, wie sie jetzt zur Durchführung kommen solle, dem Interesse Coburgs besonders dem finanziellen vollkommen entspreche; daß sich aber, wenn die Union jetzt nicht erreicht werden sollte, die Lage des Herzogthums Coburg immer ungünstiger gestalten werde und dem⸗ nach in dem alsbaldigen Zustandekommen der Union das einzige Mittel zu erblicken sei, von dem Herzogthume Coburg Nachtheile in der Zukunft abzuwenden. (C. Z.)
Hessen. Mainz, 1. Dezember. Die hiesigen Blätter ent⸗
halten heute folgende Bekanntmachung: „Zufolge einer durch den großherzoglichen Territorial-Kommissär so eben uns mitgetheilten Eröffnung hohen Festungs⸗Gouvernements wird vom 30. l. Mts. an die Fortsetzung der im letzten Frühjahre begonnenen Evacuirung der innerhalb der Festung noch lagernden Pulvervorräthe nach den Außenwerken stattfinden. Wir beeilen uns, von dieser erfreulichen Maßregel hierdurch öffentlich Kenntniß zu geben, da dieselbe wohl geeignet ist, zu großer Beruhigung der hiesigen Bewohner zu dienen. Mainz, den 28. November 1857. Großherzogliche Buͤrger⸗ meisterei Mainz: Nack.“ Im speziellen Auftrage des Kaisers von Oesterreich ist beute der österreichische Artillerie⸗Oberst Freiherr v. Lenk zu Wolfsberg mit dem österreichischen Stabs⸗-Auditor Zimmer hier eingetroffen. Veranlassung und Zweck dieser Mission ist die Katastrophe vom 18. November. (M. J.)
Luxemburg, 29. November. Heute Morgen hat das
neue Regierungs⸗Kollegium den Eid in die Hände des Prinzen
abgelegt. Bereits vor längerer Zeit war eine Ordonnanz er⸗ schienen, welche die Reorganisation des Ministeriums dekretirte, und diese ist nunmehr zur Ausführung gekommen. Die Herren Servais und Eyschen sind ausgetreten, Herr Simons ist Staats⸗ Minister geworden mit dem Titel Excellenz und 12,000 Franken Gehalt, die Herren Würth⸗Paquet, Augustin und von Scherff sind zu General-Direktoren ernannt, die beiden Ersteren mit 10,000 Franken Gehalt, Letzterer ohne Gehalt und mit den Eisenbahn⸗ Angelegenheiten beauftragt. Auch die Ernennungen zum neuen Staatsrathe sind erfolgt, und haben die Mitglieder desselben heute ebenfalls den Eid abgelegt. Herr de Lafontaine, vor 1848 Gou⸗ verneur des Landes, ist zum Vorsitzenden ernannt. (Cöln. Ztg.)
Baden. Karlsruhe, 29. November. Heute Mittag wurde durch eine große Deputation der Zweiten Kammer die Antwort⸗ Adresse auf die Thronrede dem Großherzog überbracht. Die Antwort des Großherzogs war sehr huldvoll. Einen Passus der Adresse, in dem die Vefriedigung der Stände ausgesprochen ist, daß die holsteinische Angelegenheit zur Entscheidung des Bundes ge⸗ bracht worden, beantwortet der Großherzog in folgender Weise: „Die vertrauensvollen Worte wahrhaft deutschen Nationalgefühls, welche die Zweite Kammer, im regen Mitgefühl der Theilnahme au dem Schicksale eines edlen, aber unglücklichen nordischen Bruder⸗ stammes an Mich richtet, werde Ich Mich stets im vollsten Maße zu rechtfertigen bestreben, da Mir Deutschlands Recht und Ehre eben so warm am Herzen liegen, als Meines eigenen Landes Wohl. (Karlsr. Ztg.) “
Oesterreich. Wien, 1. Dezember. Die „Wiener Ztg. veröffentlicht heute den zwischen Oesterreich und Modena am 15. Oktober d. J. abgeschlossenen Zollvereinigungs⸗Vertrag, dessen Ratifikationen hierselbst am 24. November ausgewechselt 89 den sind. Der Vertrag besteht aus 28 Artikeln, von denen der erste lautet: „Es soll zwischen dem Gesammtgebiete des Herzogthums Meodena und dem oͤsterreichischen Zollgebiete, mit Einschluß Ar⸗, Fürstenthums Liechtenstein Ein Zoll⸗Verein fortbestehen.“ Der 22 tikel 25 bestimmt: „Dieser Vertrag wird für die Dauer von be Jahren und zwei Monaten (vom 1. November 1857 bis En Dezember 1863) geschlossen.“
haftet,
ederlande. Amsterdam, 30. November. Die Zweite
Ni 9 Kammer der Generalstaaten beschaͤftigte sich mit dem Zustande der
ostindischen Besitzungen. Der Kolonialminister hat bei dieser Ge⸗ egenheit erklärt, daß der Feldzug nach Timor gelungen ist und daß im ganzen niederländischen Indien Ruhe und Zufriedenheit herrschen. Der General⸗Gouverneur hat genug Land⸗ und See⸗ macht und Geldmittel, so daß er für alle Eventualitäten gerüstet ist. (Düͤsseld. Ztg. * Großbritannien und Irland. London, 30. November. Der Hof wird sich am Donnerstag Morgens von Windsor nach Buckingham Palace hegeben. Nachdem Ihre Majestät die Königin das Parlament in Person eröffnet hat, wird sie am selben Abend nach Windsor zurückkehren. Am Sonnabend begiebt sich der Hof nach Osborne, bleibt daselbst jedoch nur einige Tage und wird das Weihnachtsfest in Windsor verbringen. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen wird in einigen Tagen England verlassen, jedoch bald hieher zurückkehren, um die Weihnachtszeit im Kreise der englischen Königs⸗Familie zuzubringen. Vorgestern früh ward ein dritter Versuch gemacht, das Riesen⸗ schiff „Lebviathan“, früher „Great Eastern“ genannt, ins Themse⸗ wasser gleiten zu lassen. Der Versuch wird als glücklich geschildert; zwar sitzt der Koloß noch immer auf dem Trockenen,
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aber er ist doch, „in schöner und regelmäßiger Manier“, wie die
„Times“ sagt, weitergerutscht. Die Operationen wurden von
Heerrn Brunel geleitet, und die Sache ging, der „Times“ zufolge,
so glatt und eben ab, als ob man es, statt mit einem uͤber 12,000 Tonnen wiegenden Ungethüm, mit einem kleinen und leichten Kutter zu thun gehabt hätte. Heute ging man wieder ans Werk und der „Lebiathan“ rückte um 23 Fuß weiter dem Wasser zu. Frankreich. Paris, 30. November. Der „Moniteur“ er⸗ stattet Bericht über die Audienzen, welche der Kaiser gestern dem päpstlichen Nuntius, Msgr. Sacconi, dem schweizerischen Gesandten, Hrn. Dr. Kern, dem Gesandten von Nicaragua, Hrn. Juan de Francisco Martin, und dem Gesandten von Costa Rica, Hrn. La⸗ fond de Lurcy, ertheilte. — Graf Migeon hat dem Präsidenten des gesetzgebenden Körpers brieflich seinen Nichteintritt in die Kam⸗ mer, so wie den Entschluß, sich seinen Wählern von Neuem vor⸗ zuführen, angezeigt. ab 8 H setzzebenden Körpers einen Bericht über seinen Prozeß geschickt. Goudchaux erklärt in seiner Zuschrift an den Grafen Morny, er habe „das Bulletin der ihm angebotenen Kandidatur unterzeichnen müssen, um den Wählern des 6ten Wahlbezirks der Seine vollständige Freiheit in Ausübung ihrer Rechte zu lassen; da das Gesetz jedoch einen Eid fordere, den er nicht leisten könne, so habe er die Ehre, seine Verweigerung anzuzeigen“. — Von Dupin erzählt man, er habe nach seiner Einführung gegen mehrere Herren, die ihn umstanden, geäußert: „Ja, ich bin kein Mann irgend einer Partei,
und wo ist die Partei, die sagen könnte, daß ich ihr angehöre?“
Italien. Turin, 27. November. Die „Gazzetta Piemon⸗ tese“ veröffentlicht ein neues Paßgesetz, durch welches mehrere Er⸗ leichterungen angeordnet werden. Das „Diritto“ behauptet, von den 204 Wahlen seien etwa nur 80 auf Männer gefallen, welche das Ministerium selbst empfohlen und unterstützt habe. Demselben Blatte zufolge habe ein ansehnliches Turiner Haus seine Zahlungen eingestellt, und über mehrere andere dortige Bankhäuser gehen un⸗ günstige Gerüchte. fallirt. Nußland und Polen. St. Petersburg, 22. Novem⸗ ber. Der Reichs-Domainen-Minister hat dem Kaiser eine wichtige Maßregel vorgeschlagen, die allseitige Billigung findet. herige Verpachtungsmodus von Kronländereien an Private, nament⸗ lich Kronbauern, mittelst Licitation, hat sich als unpraktisch er⸗ wiesfen und viele Bewerber davon zurückgehalten, um so mehr, da die ursprüngliche Schätzungstaxe zu hoch war. Nunmehr sollen
ansehnliche Ländereien von Staats⸗Domainen im Gouvernement
Samara parzellirt, an Kronbauern und andere Gemeinschaften über⸗ wiesen werden, aber auf laͤngere Fristen und aus freier Hand und nach billigerer Schätzung. — Nach Khorassan soll auf Vorschlag des bekannten Herrn Chanykow eine wissenschaftliche Expedition
ausgerüstet werden. Herr Chanykow, der durch seine Reisen in
Asiten bekannte Gelehrte, wird die Leitung übernehmen. (H. B. H.)
Dänemark. Kopenhagen, 30. November. Der Köͤnig hat heute Vormittag auf dem Frederiksborger Schlosse eine Geheime Staatsraths⸗Sitzung gehalten.
Die im Sevptember d. J. durch ein provisorisches Gesetz ein⸗ gesehte „außerordentliche“ Gesundheits⸗Kommission für die Stadt Kopenhagen ist, nachdem in den letzten 14 Tagen hier kein Cholera⸗ fall mehr vorgekommen, wieder aufgelöst worden.
Amerika. New⸗Vork, 14. November. Ueber die Ver⸗ halittt und nachherige Freilassung Walker's berichtet der heu⸗ ige „New⸗Vork Herald“: „In Folge der Denunciation eines Zoll⸗ eamten ward Walker am Dienstag Abends zu Ney⸗Orleans ver⸗ 2000 aber bald nachher gegen Hinterlegung einer Caution von *900 Dollars in Freiheit gesetzt. Die Verhaftung verhinderte den
Auch hat derselbe an alle Mitglieder des ge⸗
Auch in Genua hat eines der ersten Häuser
Praͤsidenten der Vereinigten Staaten sein Beglau
Flibustier nicht, sich am folgenden Tage nach dem Schauplatze sei⸗ ner früheren Thaten einzuschiffen. Folgende Depeschen melden seine Abreise: . New⸗Orleans, 11. November.
General Walker ist nach Nicaragua abgereist. Er erschien heute früh vor dem Distrikts⸗Gerichte der Vereinigten Staaten und leistete Caution für sein Erscheinen vor dem Instructions⸗Richter der ihn am 17ten verhören sollte. Heute Nachmittags schiffte er sich mit seinem Ge⸗ neralstabe und 300 Mann nach Mobile ein. Der Dampfer „Fashion-“ verließ, nachdem er von dem Marschall der Vereinigten Staaten durchsucht worden war, unseren Hafen um 2 Uhr Morgens mit einem Theile der Expedition und einem bedeutenden Vorrath von Waffen, Munition und Proviant. Beim Auslaufen aus unserem Hafen gab die „Fashion“ Mo⸗ bile als Ziel ihrer Neise an. Sie wird auf offener See anhalten, um Walker und dessen Anhänger an Bord zu nehmen und dann nach Nica⸗ ragua zu segeln. Capitain Fahsour bleibt hier. General Henningsen wird diese Woche erwartet. die Wachsamkeit des amerikanischen Kriegs⸗ Dampfers „Fulton“, der sich im Mississippi befand, ward getäuscht. 8
New⸗Orleans, 12. November.
„General Walker und seine Leute sind von dem Postschiffe von Mobile an Bord eines Dampfers gebracht worden, der sie mit Waffen und Munitions⸗Vorräthen in der Bai erwartete. Der Dampfer der Frei⸗ beuter segelte sofort weiter, und das Postschiff kehrte nach Mobile zurück, sobald es die Freibeuter an Bord der „ afhion“ abgeliefert EE““ Expedition zählt 400 Mann und ist mit Munition auf drei bis vier Monate 8 versehen. Walker hat Waffen für 1000 Mann bei sich.“
Boston, 17. November. Von Washington aus ist hier fol⸗ gende telegraphische Depesche eingetroffen: „Das Kriegs⸗Ministe⸗ rium hat heute einige sehr interessante amtliche Depeschen erhalten, welche unter Anderem eine Proclamation Brigham Voung’s bringen, die Utah in Kriegszustand erklärt. Er sagt, er sei dazu befugt, kraft seiner Autorität als Gouverneur und als Kommissar für die indischen Angelegenheiten, da er seines Amtes nicht entsetzt worden sei. Kraft der Vollmacht, die er, wie er sagt, der organischen Territorial-Akte gemäß ausübt, verbietet er den Truppen der Vereinigten Staaten ausdrücklich, das Gebiet Utah ohne seine Erlaubniß zu betreten, und be⸗ schwert sich darüber, daß die Mormonen nicht als amerikanische Bürger behandelt worden seien, und daß die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten auf Grund falscher Darstellungen, deren Zweck in der Vertreibung der Mormonen aus dem Gebiete bestehe, ge⸗ handelt habe. Die Sprache der Proclamation ist entschieden feind⸗ lich gegen die Autorität der Vereinigten Staaten und wird hier als eine Kriegs⸗Erklärung betrachtet. Als Oberst Alexander 30 englische Meilen von dem durch mormonische Truppen besetzten Fort Bridger entfernt war, erhielt er durch den Befehlshaber der Nauvoo⸗Legion einen Brief, welcher die Ttuppen aufforderte, de Territorium Utah zu meiden, zugleich jedoch sagte, wenn bis zum Frühling bleiben wollten, so könnten sie das thun, falls sie ihre Waffen und Munition abgäben. Im Frühlinge aber müßten sie sich entfernen. Mittlerweile werde er dafür sor⸗ gen, sie mit Proviant zu versehen. Dem Briefe lagen zwei Exem⸗ plare der erwähnten Proclamation, so wie ein Exemplar der Gesetze von Utah bei. Der Commandeur schreibt dem Obersten Alerander, er befinde sich in dem Fort, um Brigham Voung's Instructionen auszuführen, und drückt die Hoffnung aus, daß Oberst Alexander sich in seiner Antwort und in seinen Handlungen von der gebüh⸗ renden Achtung vor den Rechten und Freiheiten amerikantscher Bürger leiten lassen werde. In seiner am 2. Oktober datirter Antwort sagt Oberst Alexander, er habe die ihm von Seiten Voung’s zugegangene Mittheilung sorgfältig in Erwäͤgung gezogen werde den Brief dem kommandirenden General zeigen, er im Lager ankomme. „„Mittlerweile““, fügt er hinzu, ich zu erklären, daß meine Truppen sich hier auf des Präfidenten der Vereinigten Staaten befinden, und daß weiteren Bewegungen gänzlich von den Befehlen abhangen werden, die eine kompetente Autorität erläßt.““ Unter den Dokumenten befindet sich ferner ein Brief des Obersten Johnston, datirt aus dem Lager bei den drei Fluüͤgeln des füßen Wassers und an den General⸗Adjutanten M'Cowell in New⸗Vork gerichtet. T jeses Schreiben bestäaͤtigt die Verbrennung der Regterungs⸗Convoi's durch die Mormonen. Der Oberst sagt, die Eskorte des Geuverneurs sei noch vier Marschtage hinter ihm mit zwei Dragoner⸗Schwadro⸗ nen. Er sieht keinen Grund ein, weshalb Oberst Alexander den Versuch machen sollte, den Weg uͤber den Bären⸗Fluß einzuschlagen, um den Salzsee zu erreichen, er müßte denn fürchten, daß Mormonen, wie behauptet wird, auf dem kürzeren Wege Gras verbrannt haben. Er fügt hinzu: „„Wenn ich mit Obersten Alerander kommuniziren könnte, so würde ich ihm rathen⸗ fuͤr den Winter eine gute Stellung zu Hams Fork einzunehmen. Der Weg zwischen hier und dort ist von Mormonen⸗Comdagnisen besetzt, so daß ich bezweifle, ob ich im Stande sein werde, mit dem Obersten Alexander zu kommuniziren.*“ Auf dem K riegsministeriummd — nimmt man an, daß die Truppen sich alle wohl befinden, da die Depeschen nicht das Gegentheil melden.“
Der Gesandte Nicaragua’'s, Herr
Prissari, hat dem bigungsschreider