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Ppreußen. Berlin, 8. Dezember. Se. Königliche Hoheit
der Prinz von Preußen nahm heute die Vorträge des Obersten, Flügel⸗Adjutanten Sr. Majestät des Königs und Chefs der Abtheilung fuüͤr die persönlichen Angelegenheiten, Freiherrn von Manteuffel, und des Polizei⸗Praͤsidenten Freiherrn von Zedlitz, entgegen und empfing Mittags Se. Königliche Hoheit den Prinzen Adalbert. 8 8
Mecklenburg. Schwerin, 7. Dezember. Ihre König⸗ liche Hoheit die Großherzogin⸗Mutter ist vorgestern von Charlottenburg hierher zurückgekehrt.
Sternberg, 5. Dezember. In der privativen ritter⸗ schaftlichen Versammlung, die gestern stattgefunden hat, ist be⸗ schlossen, daß die zu den kommissarisch⸗deputatischen Verhand⸗ lungen Zwecks Abänderung unseres Steuer⸗ und Zollwesens desig⸗ nirten ritterschaftlichen Deputirten von der ihnen früher ertheilten beschränkenden Instruction nunmehr entbunden sein sollen und ihrer Betheiligung an jenen in Aussicht gestellten Verhandlungen nach eigenem besten Wissen und Gewissen nichts im Wege steht.
Der Beschluß ward mit 54 Stimmen gegen 48 dissentirende Stimmen gefaßt.
In der gestrigen Plenar⸗Versammlung des Landtages bean⸗ tragte Hr. Manecke⸗Duggenkoppel Folgendes: 8
1) Es seien die Allerdurchl. Großherzoge von Mecklenburg⸗Schwerin und Mecklenburg⸗Strelitz sofort von der Zurücknahme jener (eben erwähn⸗ ten) Instruction in Kenntniß zu setzen und Allerhöchstdieselben allerunter⸗ thänigst zu bitten, jene kommissarisch⸗deputatischen Verhandlungen nunmehr baldmöglichst anzuberaumen und zu diesem Zwecke die Deputirten einzu⸗ berufen. 2) Es soll die allerunterthänigste Bitte an beide Allerhöchste Landesherren gerichtet werden: Allerhöchstdieselben möchten, in Betracht der Wichtigkeit dieser Angelegenheit für das ganze Land, allergnädigst ge⸗ ruhen, zu diesen kommissarisch⸗deputatischen Verhandlungen noch einige andere Personen, die als vom Fach und auch als gute Vaterlandsfreunde bekannt, hinzuzuziehen. 3) Es soll der löbliche Engere Ausschuß beauf⸗ tragt werden, nach Schluß dieser Verhandlungen und sobald derselbe in Besitz der Protokolle und somit des Resultats derselben gelangt, diese Protokolle ungesäumt drucken und jedem mecklenburgischen Ständemitgliede ein Exemplar zusenden zu lassen. b
Hierauf wurde beschlossen, daß der E. A. den beiden hohen Regie⸗ rungen von der geschehenen Zurücknahme der den ritterschaftlichen Depu⸗ tirten für Reformen im Steuer⸗ und Zollwesen ertheilten beschränkenden Instruction nach Maßgabe des heute gefaßten ritterschaftlichen Beschlusses Anzeige zu machen und den früheren ständischen Anträgen auf Erneuerung kommissarisch⸗deputatischer Verhandlungen zu inhäriren habe. (Meckl. Z.)
Coburg, 6. Dezember.
DSachsen. Ueber die vorlage fanden bis jetzt nur Kommissionssitzungen des Landtags statt; der morgenden wird auch der Staats⸗Minister beiwohnen. Die bereits erwaͤhnte Denkschrift desselben führt den Titel: „Be⸗ merkungen zu dem Bericht der Majorität der Verfassungs⸗Kom⸗ mission des Coburger Landtags, die Vereinigung der Herzogthümer Coburg und Gotha betreffend“, und enthält Entgegnungen auf 23 ver⸗ schiedene Stellen dieses Berichts. Beigefügt ist 1) eine Uebersicht über die Personal⸗ und Gehalts⸗Verhältnisse der Staatsbehörden in beiden Herzogthüͤmern, welche darthun soll, daß in Coburg die Gehalte der Beamten, mit kaum nennenswerthen einzelnen Aus⸗ nahmen, durchgängig noch wesentlich geringet normirt sind, als in Gotha; 2) eine von dem Herzogl. Regiments⸗Kommando gelieferte Zusammenstellung der verschiedenen Viktualienpreise innerhalb der letzten 8 Monate aus den beiderseitigen Menage⸗Rechnungen. (Leipz. Ztg.)
„Hessen. Kassel, 5. Dezember. Im amtlichen Theil der hiesigen Zeitung wird heute „die stattgehabte Verlobung Sr. hochfürstlichen Durchlaucht des Prinzen Wilhelm von Hessen⸗Philippsthal⸗Barch⸗
feld mit Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Marie von Hanau, auf allerhöchsten
Unions⸗
Tochter Sr. königlichen Hoheit des Kurfürsten, Befehl zur öffentlichen Kenntniß gebracht.“
Fraukfurt, 7. Dezember. Heute Vormittag um 9 Uhr
versammelte sich hoher Senat dieser freien Stadt zu einer außer⸗
2 Besuchabgestattet.
nete
ordentlichen Sitzung, um die Wahl der beiden regierenden Bürger⸗ meister für das Jahr 1858 vorzunehmen. Als älterer Bürger⸗ meister ging aus der Wahl hervor Herr Schöff Dr. Neuburg und batten sich mit demselben in der Kugelung befunden die Herren Schöffen Dr. Müller und v. Günderode; als jüngerer Bürger⸗ meister Herr Senator Dr. v. Oven, und hatten mit demselben ge⸗ kugelt die Herren Senatoren Siebert und Dr. Kloß. (Fr. Bl.)
Niederlande. Haag, 6. Dezember. Gestern hat unser König dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen einen Das Diner, welches darauf bei Hofe stattfand, war ungemein glänzend; außer den allerhöchsten und höchsten Herrschaften waren auch das diplomatische Corps, die Minister, die Offiziere des Königlichen Hauses und sonsfige ausgezeich⸗ Persönlichkeiten zugezogen worden. Der hohe Gast wird bei allen seinen Besuchen vom Prinzen Friedrich
der Niederlande und vom Grafen Königsmark begleite Heute Morgens wohnte derselbe in Gemeinschaft mit eine Anzahl Mitglieder der Königlichen Familie dem Gottesdienste der ersten hier errichteten deutsch⸗evangelischen Gemeinde bei, wo geradt heute deren erster Prediger, Herr Kögel aus Nakel (Previn Posen), durch den Pastor Taube aus Unterbarmen, welcher dazu vom Ober⸗Kirchenrathe in Berlin ermächtigt worden war, eingeführt ward. — Den Generalstaaten ist eine vom 2. Dezember datir⸗ und von den Herren E. Gericke und J. de Vriere unterzeichnete Erklärung vorgelegt worden, wonach die Bevollmächtigten des Königs der Niederlande und des Königs der Belgier in Anbe⸗ tracht, daß die Verhältnisse den belgischen Kammern die Berathung des Vertrages vom 29. Oktober noch nicht gestatteten, übereingekommen sind, die zur Auswechselung der Ratificationen anberaumte Frss bis zum 1. Februar 1858 zu verlängern. (Köln. Ztg.) Belgien. Brüssel, 6. Dezember. Der „Moniteur“ an der Spitze seines nichtamtlichen Theiles folgenden Artikel: „Die Politik des Kabinets wird in mehreren Oppositions⸗ Blättern und Wahl⸗Manifesten, deren Verfasser als Vertrete der Partei der Ordnung und Maͤßigung auftreten, mit äußerster Heftigkeit angegriffen und mit unverkennbarer Böswilligkeit ver⸗ leumdet. Das Kabinet glaubt, diese Beschuldigungen und An⸗ griffe um so mehr auf sich beruhen lassen zu dürfen, so lange sie sich in allgemeinen Ausdrücken bewegen. Es kann jedoc in Bezug auf die Entwürfe, werden, nicht Schweigen beobachten. daß kein wahres Wort daran ist, daß die Regierung an eine Vermehrung der Abgaben denke. Auf dieselbe böswillige Weäs sucht man die industriellen Interessen zu beunruhigen, indem man der Regierung die Absicht unterschiebt, als wolle sie in dem staatswirthschaftlichen Systeme das Unterste zu oberst kehrm. Die feindseligen Gesinnungen, welche dem Kabinet in Bettef der Religion und ihrer Diener zugeschrieben werden, haben einen noch gehäͤssigeren Charakter; das Kabinet weist auch diese Anschle— digungen mit Nachdruck zurück. Um den Wahlkörper zu bearbei— ten und zu verwirren, geht man so weit, daß sogar über dem Stand der auswärtigen Beziehungen des Landes Verdacht erregt wird. Zu einem solchen Manöver sollte keine loyale Partei sich herbeilassen. von allen Mächten die vollkommensten Beweise von Wohlwollen und Vertrauen erhält. Auch sucht die Böswilligkeit, indem sie die Gesinnungen und die Weisheit des Landes selbst verdächtigt, die Ansicht zu verbreiten, als werde es bei den Wahlen an Ordnung und Ruhe gebrechen. Wir nehmen keinen Anstand, zu versichem, daß der Erfolg diese Vorherverkündigungen vollkommen Lügen str⸗⸗ fen werde. von Seiten ihrer Gegner hegt die Regierung die feste Zuverscch daß die Wahl-⸗Operationen überall mit Ordnung und Würde N- sich gehen und die Ergebnisse, wie sie auch ausfallen mögen, mit Ehrerbietigkeit und Achtung aufgenommen werden.“
Großbritannien und Irland. London, 5. Dezemben In der vorgestrigen Unterhaus⸗Sitzung zeigte Lord John Nussell an⸗ er werde am Donnerstag den Antrag stellen, daß das Haus im Comice den parlamentarischen Eid und die Rechts⸗Beschränkungen, denen die Jude unterworfen seien, in Erwägung ziehe. W. Martin beantragte 1n Akroyd unterstützte die Antworts⸗Adresse. Disraeli meinte, d gezieme dem Hause nicht, eine Indemnitäts-Bill wegen Verletzung der
Akte des Jahres 1844 zu erlassen, ohne zuvor die Umstände wohl erwe⸗
gen zu haben, unter welchen diese Verletzung stattgefunden habe. 6 stelle sich heraus, daß es nicht die Bank gewesen sei, welche sich Regierung gewandt habe, sondern daß die Regierung die Bank aufgefc dert habe, die von dem bestehenden Gesetze gezogene Schranke zu püle schreiten. Er rathe dem Hause daher, ehe es eine Indemnitäts e gewähre, die Regierung nach den Gründen zu fragen, die sie in hgn Verfahren bewogen hätten. Was die yon der Regierung beabsicht Wiederernennung des Bank⸗Ausschusses der vorigen Session betne so müsse er diese häufig wiederkehrenden Untersuchungen verhamge⸗ Man dürfe von der Regierung doch wohl verlangen, daß sie ie endlich über diese Frage klar geworden sei, und sie möge schexita offen darüber aussprechen, ob sie an der Bank⸗Akte von 1844 füchienn wolle oder nicht. Sei sie zu Ersterem entschlossen, so müsse er sich giic eine Indemnitäts⸗Bill erklären, da die Minister in dem Falle 99 jedoe dazu haͤtten, den Buchstaben des Gesetzes zu verletzen. Wenn I aler erklärten, sie seien entschlossen, eine neue Maßregel zur IeI. ende kannter Uebelstände vorzulegen und diese große Frage in d Weise zu erledigen, so werde es allerdings Pflicht des Hauses⸗n⸗ an⸗ verlangte Indemnität zu bewilligen. Was den indischen Fenne Lag gehe, so sei es erstaunlich, wie ganz unvorbereitet die ien.
8 Mall Indiens verantwortlichen Personen auf denselben gewesen 68 zdie Eir⸗ räume jetzt ein, was er schon im Juli behauptet habe, dag breitei verleibung von Audh eine der Haupt⸗Ursachen der rgeneh nich Empörung gewesen sei. Daß man die Ursachen des Aüfse Audh be⸗ gekannt, habe unheilvolle Folgen gehabt. In Folge der gegen, folgten Politik sei den Engländern die Communication abgeschtnrih seien die Bewegungen ihres Heeres erschwert worden. hn dlegenheiten Fassung des Paragraphen der Thronrede, welcher bie 89 sei zu be— Indiens der ernstlichen Aufmerksamkeit des Hauses empfehle,
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die ihm fäͤlschlich untergeschoben So müssen wir erklaͤre,
Der wahre Sachverhalt ist der, daß die Regierung
Trotz der gehässigen Angriffe und Herausforderungn
nagen. Es gezieme der Negierung, sich offen über ihre Absichten hinsicht⸗ lich der zukünftigen Verwaltung Indiens auszusprechen. Wuͤnschenswerth, meint er, würde es sein, wenn Lord Palmerston seine Reform⸗Bill, die ja wohl schon fertig sein werde, noch vor den Weihnachts⸗Ferien einbringe, damit das Haus Zeit habe, sie reiflich in Erwägung zu ziehen. Lord almerston entgegnete, die Umstände, welche die Regierung zur Sus⸗ pension der Bank⸗Akte veranlaßten, seien plötzlich hereingebrochen. Er und feine Kollegen haͤtten die Ueberzeugung gewonnen, daß der Zustand des öffentlichen Krebits, der Zustand der Banken und des Handels im Allgemeinen jenen Schritt erfordere, und wenn derselbe nicht gethan worden wäre, so würde seines Erachtens großes Unglück daraus entstanden sein. Nur die Nothwendigkeit habe die Regierung zu jener Maßregel gedrängt, von der er glaube, daß man sie nicht zu lange berzoͤgert habe, während er die feste Ueberzeugung hege, daß sie nicht zu frdh ergriffen worden sei. In der nächsten Sitzung werde der Schatz⸗ kanzler bei Gelegenheit der Beantragung einer Indemnitäts⸗Bill die Gründe, welche die Regierung veranlaßt hätten, jenen Schritt zu thun, weitläufiger entwickeln, als jetzt räthlich sei. Der Redner sprach sodann von den Beziehungen Englands zu den übrigen Staaten Europa's, deren Regierungen sämmtlich die freundschaftlichsten Gesinnungen gegen England kund gegeben hätten. Namentlich könne er die freundschaftlichen Versiche⸗ rungen, welche er von der französischen Negierung erhalten habe, nicht hoch genug rühmen. Nicht nur habe der Kaiser der Franzosen erklärt, wenn England seine nach Indien bestimmten Truppen über Aegypten befördern wolle, so werde er seinen Einfluß bei der aͤgyptischen Negierung zu Gunsten Eng⸗ lands aufbieten, sondern er habe sich auch erboten, wenn England seine Truppen durch Frankreich schicken wolle, diese Beförderungsweise nach Kräften zu erleichtern. Man würde in England höchst undankbar gegen Frankreich handeln, wenn man auch nur im Geriugsten den Argwohn hegte, daß die Stimmung in Frankreich eine unfreundliche gegen England sei. Frankreich habe vielmehr Alles, was in seinen Kräften stand, gethan, um die Aufrichtigkeit seiner Freundschaft zu zeigen. Der Redner spendet hierauf den Heldenthaten der Engländer in Indien ein reiches Lob und erklärt, daß nächstens eine Königliche Botschaft dem Hause die Bewilligung einer Belohnungs⸗Summe für den General Sir Henry Havelock empfehlen werde. Ihre Ansichten über die zukünftige Verwaltung Indiens und über die parlamentarische Reform werde die Regierung dem Parlamente vor Weih⸗ nachten nicht mittheilen. Ohne Zweifel würde es Disraeli angenehm gewesen sein, während der Weihnachts⸗Ferien die diesen Gegenstand be⸗ treffenden Negierungs⸗Bills seiner Kritik unterwerfen zu können. Allein er hoffe, daß es dem sehr ehrenwerthen Herrn nicht an Gelegenheit fehlen werde, sich während der Ferien in einer angenehmeren und 1 Wesen mehr zusagenden Weise zu beschäftigen, als mit Prüfung der trockenen Details einer indischen Bill oder der verwickelteren Details einer Vill in Bezug auf parlamentarische Reform. Nach den Ferien werde es aller⸗ dings Pflicht der Regierung sein, sich über diese Gegenstände auszu⸗ sprechen; bis dahin aber, fürchte er, werde der sehr ehrenwerthe Herr sich mit seinen eigenen Speculationen amüsiren müssen. — Die Adresse wurde hierauf angenommen. ““
— 6. Dezember. Der Ausschuß des indischen Unterstützungs⸗ Fonds hat von seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen 100 Pfd. zugesandt erbalten.
Wie der „Globe“ meldet, ist die Abreise des Hofes von Windsor nach der Insel Wight auf nächsten Montag festgesetzt. Der Hof wird nicht länger als 14 Tage von Windsor ab⸗ wesend sein.
Der Versuch, den „Leviathan“ vom Stapel zu lassen, ward gestern fortgesetzt. Man hofft, am Dienstag oder Mittwoch mit der Arbeit fertig zu werden.
Der Bank⸗Ausweis für die am 2. Dezember abgelaufene Woche ergiebt folgendes Resultat: Oeffentliche Depositen 6,072,267 Pfd., einer Zunahme um 283,269 Pfd. gleichkommend; andere Depositen 14,436,186 Pfd., Abnabme um 515,330 Pfd.; Rest 3,459,356 Pfd.; Zunahme um 12,177 Pfd. Auf der andern Seite der Rechnung: Regierungs⸗Sicherheiten 5,441,647 Pfd., Abnahme um 365,800 Pfd.; andere Sicherheiten 31,191,386 Pfd., Abnahme um 159,331 Pfd.; unverwandte Noten 2,268,340 Pfd., Zunahme um 349,500 Pfd. Der Noten⸗Umlauf betrug 21,102,430 Pfd., Abnahme um 237,875 Pfd.; der Metallvorrath 7,356,467 Pfd., Zunahme um 92,795 Pfd.
In der vorgestrigen Unterhaus⸗Sitzung fragte Crawford den Lord Palmerston, ob die englische Regierung mit irgend einer Gesellschaft, irgend inem Individuum oder irgend einer fremden Regierung einen Vertrag in Bezug auf die Herstellung einer Telegraphen⸗Verbindung mit Aegypten und Indien abgeschlossen habe, oder ob Unterhandlungen im Hinblick auf emn solches Unternehmen im Werke seien. Lord Palmerston: Ihrer Maäjestät Regierung hat allerdings mit der österreichischen wegen einer von Ragusa nach Alexandria anzulegenden Telegrapben⸗Linie unter⸗ fandelt. Allein die Bedingungen, welche die österreichische Regierung
ellte,
„Die Verhandlungen wurden deshalb abgebrochen. (Beifall.) Eine
Bedingungen bestand darin,
erkehr mit Indien keine andere, als die erwähnte Linie benutzen sollte.
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Sie sollte sich ferner verpflichten, die Linie von Suez an bis nach Indien V
fortzuführen. Jene erste Bedingung entschied natürlich die Sache, da wir es nicht fuͤr rathsam hielten, sie anzunehmen, und was die zweite angeht, 8 ahen wir nicht recht ein, wie sie sich mit Leichtigkeit erfüllen ließe. Die Unterhandlungen sind daher fürs erste zu Ende.
salche Communitations⸗Linie herstellen wird, da es offenbar ist, daß dies ortheilhaft für sie sein würde. Auch für uns würde es sehr erwuͤnscht
sein, wenn diese Linie vorhanden wäre. In diesem Falle wuͤrden wir sehr
einer Indemnitätsbill.
waren der Art, daß die englische Regierung nicht auf sie eingehen
daß die britische Regierung für ihren
8 Doch habe ich die saffnung noch nicht aufgegeben, daß die österreichische Regierung eine aufgeschlitzt — erlag.
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gern bereit sein, für die Benutzung der Linie eine angemessene Summe zu zahlen. Ich benutze diese Gelegenheit, um. zu bemerken, daß die türkische Regierung eine Telegraphen⸗Linie von Konstantinopel oder von dem jener Hauptstadt gegenüberliegenden asiatischen Ufer nach der nördlichen Spitze des persischen Meerbusens herzustellen gedenkt in der Hoffnung, daß, wenn diese Linie fertig sei, die britische Regierung 2 die ostindische Compagnie sie von Bassora nach Kurratschi weiter ühren werde. Milnes fragte, was die Regierung in Bezug auf die begfü⸗ in Salerno eingekerkerten englischen Mechaniker zu thun gedenke. Lord Pal⸗ merston entgegnete, die erwähnten beiden Engländer befänden sich jetzt 4 — 5 Monate in Haft. Die englische Regierung habe gefühlt, daß die Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen zwischen Großbritannien und Neapel sie nicht davon abhalten dürfe, britische Unterthanen gegen Mißhandlungen von Seiten der neapolitanischen Regierung zu beschützen. Sie habe sich für berechtigt gehalten, zu verlangen, daß dem englischen Konsul der Zutritt zu den Gefangenen gestattet werde damit er sich über ihre Behandlung im Gefängnisse unterrichten könne. Mittlerweile habe der Kaplan der britischen Mission in Neapel, der auch nach Entfernung des Gesandtschafts⸗Personals dort geblieben sei, von der neapolitanischen Regierung die Erlaubniß erhalten, die Gefangenen zu besuchen, und von dieser Erlaubniß Gebrauch gemacht. Die englische Re⸗ giernng habe kein Necht, zu berlangen, daß man die Beiden nicht vor Gericht stelle. Es sei ihnen gestattet worden, einen der talentvollsten Ad⸗ vokaten in Neapel als Vertheidiger zu nehmen. Der Prozeß werde öffent⸗ lich sein, und der englische Konsul werde demselben beiwohnen. Das Haus konstituirte sich hierauf als Comité zur Berathung der Bank⸗Akte des Jahres 1844. Der Schatzkanzler bat um Erlaubniß zur Einbringung
1 Der Noten⸗Umlauf des bvereinigten Königreichs Großbritannien und Irland, bemerkte er, belaufe sich in runder Zahl auf ungefähr 38,000,000 Pfd., wovon 20,000,000 Pfd. auf die Bank von Eng⸗ land, die übrigen 18,000,000 Pfd. auf die schottischen, irischen und Pro⸗ vinzial⸗Banken kämen. Nur einen Theil der 38,000,000 Pfd. sei durch Metall gedeckt. Ein Hauptzweck der Peel⸗Akte sei der gewesen, eine Bürg⸗ schaft gegen die übermäßige Emission von Papiergeld und einen Schutz gegen die Wiederkehr eines panischen Schreckens in der Handelswelt zu gewähren. Doch habe Sir Robert Peel ausdrücklich erklärt, er betrachte seine Bill keineswegs als ein untrügliches Heilmittel oder als eine voll⸗ ständige Bürgschaft gegen Handelskrisen, und als im Jahre 1847 eine Krise eingetreten sei, habe er der damaligen Regierung das Recht zugestan⸗ den. die durch seine Akte gezogenen Grenzen zu überschreiten. Die Ur⸗ sachen der gegenwärtigen Krisis seien von der Verwaltung der Bank von England durchaus unabhängig und fast ausschließlich in der Zer⸗ rüttung der amerikanischen Handelsverhältnisse zu suchen. — Nach einer längere Zeit fortgeführten Debatte erklärte Disraeli, er billige die Indemnitätsbill, halte jedoch die Wiederernennung des Ausschusses für eine verkehrte Maßregel, und wenn der Schatzkanzler sich dazu ver⸗ stehen wolle, die Niedersetzung desselben erst am Freitag zu beantragen, so werde er als Amendement den Antrag stellen, daß es rarthsam sei, ohne weitere Untersuchung zur Gesetzgebung über die Bankfrage zu schreiten. Nachdem der Schatzkanzler erklärt hat, er willfahre dem Wunsche Disraeli's, wurde die Erlaubniß zur Einbringung der Indemnitätsbill ertheilt, die erste Lesung erfolgte und die zweite Lesung wurde auf nächsten Mon⸗ tag anberaumt.
Fraukreich. Paris, 6. Dezember. In dem zweiten Wahlbezirke des Aisne⸗Departements findet am 27. Dezember eine Neuwahl statt. Bekanntlich wurde in diesem Bezirke H Eembacéres gewählt, der, weil er zu jener Zeit noch gesetzmäßige Alter hatte, zum gesetzgebenden Körper nicht wurde. — Herr Sauzet de Fabrias ist durch Dekret Tage seiner Stelle als kaiserlicher Prokurator am erster Instanz in St. Etienne enthoben worden. — einer der ältesten Redacteure der „Presse“, wurde Rücktritt von Rouy zum Haupt⸗Redacteur erwählt. naire der „Presse“ hatten vorgestern Nachmittags um 2 Versammlung. — Die Kaiserin hat gestern dem Prinzen einen Besuch abgestattet, und die Königin Christine Zeit auf Besuch im Palais Royal. — Bei der 8 von Mare Girardin ist es zu einer opposttionelle seitens der studirenden Jugend gekommen. Dieie Stellen seines Vortrages, welche das Lob de sprachen, sehr lebhaft.
Portugal. Nach Berichten aus vember hatte das gelbe Fieber sehr
Türkei. Konstantinopel, hat dem Könige von Schweden sein sandte der Vereinigten Staaten, S nach Italien. Herr Buchanan komm
Rußland und Polen. St. P Wie man aus den jüngsten Berichten Nikolaus auf seiner jungsten Reise in weiterten und vergrößerten Festungsw
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die Festungswerke von Jenikale genommen, auf dem eine neue F Ueber die Ermordung des Gener Fuͤrsten Gagarin, erfaährt man nu nach dem Mordanfalle unter
soll und endlich den fuüͤnf
Kopen
Däͤnemark.