111“ 15. Oktober d. J. zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Koöͤnigs. 1 .“
21 ühn den 18. Januar 1858.
Königliche Akademie der Künste.
fessor Herhig, Dr. E. H. Toelken, Vice⸗Direktor. Geheimer Regierungsrath .“ Professor ꝛc. Secretair der Akademie.
8 Berlin, 20. Januar. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: dem Kommandanten von Colberg, Obersten Baron von Fans die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen
Commandeur⸗Kreuzes zweiter Klasse vom Herzoglich Anhaltischen Gesammt⸗Haus⸗Orden Albrechts des Bären zu ertheilen.
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MNiↄchtamtliches.
Babden. Karlsruhe, 18. Januar. Neuntes Bülletin über das Befinden Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwig: Im Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Ludwig, in welchem einige Tage der erwähnte bessere Zustand angehalten hatte, trat gestern Abend neue Fiebersteigerung und eine weitere Ausbreitung des Brustleidens ein. Der hohe Kranke, dessen Kräftezustand sich wäh⸗ rend des Fiebernachlasses nur wenig gehoben hatte, fühlt sich heute trotz wiederholten Schlafes sehr angegriffen. Schrickel. Zandt. Wie die „Karlsr. Ztg.“ vernimmt, werden Ihre Koöniglichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin den be⸗ vorstehenden Vermählungsfeierlichkeiten in London nicht beiwohnen. Obgleich Ihre Königlichen Hoheiten wiederholt von Ihrer Majestät der Königin Victoria eingeladen wurden und Se. Könhigliche Hoheit der Großherzog bereits zugesagt hatte, als einer der Fuührer des hohen Bräutigams zu erscheinen, konnten Sich die hochsten Herrschaften doch nicht entschließen, den schwer erkrankten Bruder
zu verlassen. 8 Württemberg. Stuttgart, 18. Januar. Obgleich bei Sr.
Majestät dem Koönige der Husten noch in ermäßigtem Grade fort⸗ dauert und hierdurch die Nachtruhe noch zum oͤftern gestoͤrt wird, so macht die beginnende Genesung doch Fortschritte und Se. Majestät hat gestern mit Behaglichkeit, Fereerecc mit noch schwachen Kräften, einige Chunben außer Bett zugebracht. (St. A. f. W.) Oesterreich. Wien, 18. Januar. Heute fanden die für den verstorbenen Feldmarschall Grafen Radetzty angeordneten Trauerfeierlichkeiten in unserer Residenz statt. Um 10 Uhr Vor⸗ mittags hatte sich die gange Garnison unter dem Oberbefehl des Feldmarschalls Grafen Wratislaw aufgestellt. Um 11 Uhr setzte ich der Leichenzug vom Arsenal aus in Bewegung. Beim An⸗ langen des Trauerwagens am Glacis präsentirten die Truppen der Garnison das Gewehr, die Fahnen wurden gesenkt und die Musik⸗ corps spielten den Radetzky⸗Trauermarsch, welcher auch während des Banzen Zuges bis zum Nordbahnhofe ertönte. In der Stephans⸗ irche fand die Einsegnung der Leiche statt, worauf sich der Trauer⸗ hahn ofe hinbewegte. Hier wurde der Sarg.
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2 zug nach dem Nord in den Leichenwaggon des bereitstehenden Extratrains beigesetzt, welcher sogleich nach Stockerau abfuhr, um dann nach Wetzdorf zu gelangen, wo die Bestattung auf dem bereits in das Eigenthum des Kaisers ubergegangenen Heldenberg erfolgt.
8 Großbritannien und Irland. London, 18. Januar. Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Coburg⸗Gotha kam am Freitag Abend in Buckingham Palace an. Am Nachmittage des fol⸗ genden Tages traf Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Preußen ein. Bei ihrer Ankunft in Dover ward die Prinzefsin von dem General⸗Major Charles Grey empfangen und nach der Hauptstadt geleitet. Am Bahnhofe empfing der Prinz⸗ Gemahl Ihre Königliche Hoheit und brachte sie in einem Wagen der Königin nach Buckingham Palace. Ein Detachement der koniglichen Leib⸗ arde bildete die Eskorte. Ihre Königlichen Hoheiten Prinz riedrich Karl, Prinz Albrecht und Prinz Adalbert von Preußen atteten der Herzogin von Kent, der Herzogin von Cambridge und dem Herzoge von Cambridge Besuche ab. Außerdem nahmen sie an demselben Tage das Mansion⸗Housfe, die Bank von England und Guildhall in Augenschein. Am Abend fand ein großes Diner bei Hofe statt, an welchem außer den auswärtigen Fertluchen Gästen unter Andern der preußische Gesandte nebst Gemahlin, Viscount und Viscounteß Palmerston und der Earl von Claren⸗ don Theil nahmen. TEETEEETETö“
Der Herzog von Devonshire ist in der vorigen Nacht au seinem Gute Hardwick⸗Hall in Derbyshire im Alter r. 67 8 plötzlich gestorben. — Die Gräfin von Bernstorff giebt am 23 d. M. eine Gesellschaft, welche Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin von Preußen mit
indischen Post in Southampton angekommen. aus Lucknow werden vermuthlich mit dem zweitnächsten Dampfer in England anzulangen beginnen. Wie die aus Hongkong angelang⸗ ten Passagiere berichten, war Sir H. Seymour mit allen Kanonen⸗ booten und verfügbaren Schiffen, den Marinesoldaten und Ma⸗
trosen, im Ganzen mit etwa 79000 Mann, nach Kanton gesegelt. Das 59. Regiment hatte er zu Hongkong gelassen. b
Ihrer Gegenwart beehren
PIU2—311,““ Das Schiff „Pera“ ist gestern mit dem schwereren Theile der Die Fluͤchtlinge
Frankreich. Paris, 18. Januar. Die Rede, mit welche
der Karser Napoleon heute in den Tuilerieen die legislative Session von 1858 eroöͤffnete, lautet vollständig wie folgt:
Meine Herren Senatoren, meine Herren Abgeordneten! 29 Jährlich beim Zusammentritt der Kammern berichte ich Ihnen übe
das, was sich während Ihrer Abwesenheit zugetragen hat, und nehme Ihre Unterstützung für die zu ergreifenden Maßregeln in Anspruch. 8
Seit dem vorigen Jahre hat die Regierung ihre Bahn des Fort⸗
schritts regelmäßig verfolgt und dabei alle eitle Ostentation vermieden. Man hat zuweilen behauptet, daß man, um in Frankreich zu regieren, dem Volksgeiste fortwährend irgend ein großes theatralisches Ereigniß als Nah⸗ rung bieten müsse. schließlich Gutes zu thun, um das Vertrauen des Landes zu verdienen
Die Thätigkeit der Regicrung hat sich daher einfach darauf beschränkt, in den verschiedenen Verwaltungszweigen das zu thun, was den Umstanden ge⸗ mäß als das Rutlichste erschien.
Ich glaube im Gegentheil, daß cs hinreicht, aus⸗
Im Interesse des Ackrbaues ist die Ausfuhr und Destillation des
Getreides neuerdings gestattet worden, und die Unterstützung der Bank hat den Grund⸗Kredit verstärkt. der Anfang gemacht worden.
Mit der Trockenlegung des Landes ist
In Bezug auf die öffentlichen Arbeiten find die wichtigsten Resultate folgende: 1330 Kilometer Eisenbahn sind im Jahre 1857 dem Verkeh üͤbergeben, 2600 Kilometer neu konzessionirt, neue Heerstraßen geschaffen; das Bassin von Saint⸗Nazaire und der Kanal von Caen zum Meer der Schifffahrt eröffnet; ernstliche Studien beendigt, um den Ueberschwemmun⸗ en vorzubeugen; unsere Häfen, unter anderen jene zu Habre, Marseille, Toulon, Bayonne, verbessert; im Norden und im Osten Frankreichs neue Kohlenreichthümer ausgebeutet; in Paris der Louvre und das Asyl vdo Vincennes inaugurirt, endlich in der Hauptstadt wie zu Lyon, zum ersten Mal seit Jahrhunderten, Stadtviertel der Luft und dem Licht geoͤffnet worden, während in ganz Frankreich kirchliche Gebäude neu entstehen, oder sich aus ihren Trümmern wieder erheben. 1
Der vom Staate ertheilte Unterricht entwickelt sich neben dem loyal geschützten freien Unterricht. Im Jahre 1857 hat die Zahl der Zöglinge der Lyreen um 1500 zugenommen. Der religibser und moralischer gewor⸗ dene Unterricht hebt sich und wendet sich den Humanitätsstudien und den nuͤßlichen Wifsenschaften zu. Das College de France ist reorganisikt wor⸗ den; der Elementar⸗Unterricht verbreitet sich mit Erfolg. 1
Es ist der Wille der Regierung, daß das Prinzip der Freiheit der Kulte aufrichtig zur Geltung komme, ohne zu vergessen, daß die katholische Religion jene der großen Mehrheit der Franzosen ist. Auch ist diese Religion nie geachteter und freier gewesen. Die Provinzial⸗Concilien ver⸗ sammeln sich ungehindert, und die Bischoöfe erfreuen sich in vollem Maße der Ausübung ihres heiligen Amtes.
Der lutherische und der reformirte Kultus, so wie die Israeliten nehmen in gerechtem Mate an den Unterstuützungen des Staates Theil und werden in gleicher Weise von ihm beschützt. —
Die Werthsteigerung aller Dinge hat uns genöthigt, schon im vorigen Jahre das Gehact der am geringsten besoldeten Beamten zu erhohen. Die Löhnung des Soldaten ist verbessert und die Gage der Subaltern⸗Offiziere erhoöͤht worden. Das Budget von 1859 erhoh züch Einkommen der Pfarr⸗Verweser, Professoren, Lehrer und Friedens
ichter.
Unter den Unterstützungs⸗Maßregeln hebe ich die Verbreitung der Ge⸗ sellschaften zur gegenseitigen Hülfe, jene der Kantonal⸗Aerzte auf dem Lande, so wie die Begrundung der Sparheerde in den Städten hervor. Eine Million ist verthellt worden, um den durch die vorübergehende Un⸗ terbrechung der Arbeit am härtesten betroffenen Bezirken zu helfen.
Das Budget von 1859, welches ihnen vorgelegt werden wird, schließt mit einem Ueberschusse ab, und die Thätigkeit der Tilgungskasse kann wie⸗ der hergestellt, das große Buch geschlossen und die Ermätigung der schwe⸗ benden Schuld gesichert werden. —
Der Handel hat neuerdings gelitten und eine Stockung erfahren; die Festigkeit seiner Haltung sedoch immitten einer so zu sagen allgemeinen Krisis ist in aller Augen eine Ehre fur Frantreich und xechtfertigt oie von der Regierung in Bezug auf Handel, Finanzen und Krerit angerathenen volkswirthschaftlichen Grundsätze.
Die Zuͤnahme der direkten und indirekten Einnahmen hat während des eben abgelaufenen Jahres 30 Millionen betragen.
Unter den verschiedenen Gesetz⸗Entwürfen von allgemeinem Interesse, die Ihnen vorgelegt werden, erwähne ich ein Gesetz über die Patente, welches den kleinen Zahlungspflichtigen Erleichterung verschafft; ein neues Militair⸗Gesetzbuch für die Marine; eine Vorlage in Bezug auf die Ver⸗ wendung der 20 Millionen, welche noch von den für die Arbeiten zum Schutze der Städte gegen Ueberschwemmung aufgenommenen Anleihen vor⸗ handen find. —
Das durch den elektrischen Draht mit Frankreich verbundene Algerien sah, wie unsere Truppen sich durch die Unterwerfung von Kabylien mit neuem Ruhme bedeckten. Diese geschickt geleitete und kräftig ausgeführte Expedition hat unsere Herrschaft vervollstandigt. Das Heer, das keine Feinde mehr zu bekämpfen hat, wird gegen neue Hindernisse zu ringen haben, indem es die für das Aufblühen unnd Gedeihen unserer Kolonie so noͤthigen Eisenwege eröffnet.
In Frankreich wird das Heer in dem von Chalons eine große Schule besitzen, welche den militairischen Geist und Unterricht auf der
werden.
Höhe erhalten wird, zu welcher sie sich erhoben haben.
Der Kaiser Napoleon hatte seinen alten Ruhmesgenossen seine Privat⸗ und seine außerordentliche Domaine vermacht. Der Staat hatte sie unter der Restauration eingezogen. Um dieses fromme Vermaͤchtniß einigermaßen in Vollzug zu bringen, votirten Sie einestheils eine Summe von 8 Mil⸗ lionen und anderentheils nahezu 3 Millionen zur jährlichen Unterstützung für die ehemaligen Militairs. Nichtsdestoweniger wollte ich, daß eine Medaille alle Diejenigen, die in unseren Heeren dienten, an den letzten Gedanken ihres cpemate en Feldherrn erinnere. Ueber 300,000 Franzosen und Ausländer haben diese Medaille, die Erinnerung an eine kaiserliche Epopbe, verlangt, und als sie sie erhielten, durften sie sich mit Stolz sagen: „Auch ich gehörte der großen Armee an!“ — Worte, welche der Kaiser bei Aeters ihnen mit Recht für die Zukunft als Adelsbrief in Aussicht stellte. Unsere Marine, deren Arsenale mit den so nöthigen Umänderungen der Flotte beschäftigt sind, behauptet auf allen Meeren die Ehre unserer lagge. In China käͤmpft sie in Gemeinschaft mit der englischen lotte, um Genugthuung 2 gemeinsam erlittene Beleidigungen zu erlangen und das Blut unserer grausam hingeschlachteten Missionare
zu räͤchen.
rankreichs Beziehungen zu den auswärtigen Maͤchten sind nie besser
gewesen. Unsere alten Bundesgenossen, treu den aus einer gemeinsamen
Sache bervorgegangenen Gesinnungen, bekunden uns dasselbe Vertrauen, und die neuen lassen uns durch ihre gute Haltung und ö5— lohalen Beistand in allen großen Fragen beinahe bedauern, sie bekaͤmpft zu haben. ch konnte mich zu Osborne, wie zu Stuttgart, überzeugen, daß mein unsch, die Innigkeit der alten Bande zu erhalten, wie jener, deren neue anzuknüpfen, gleichmäßig von den Oberhäuptern zweier großen Kaiserreiche getheilt wird.
Wenn Frankreichs Politik in Europa anerkannt wird, wie sie es ver⸗ dient, so rührt es daher, daß wir den verständigen Grundsatz befolgen, uns sowohl als Natson, wie als europäische Großmacht, nur in Fragen zu mischen, die uns birekt angehen; daher habe ich mich auch gehütet, mich in die Frage der Herzogthümer zu mischen, die gegenwärtig Deutschland aufregt; denn diese rein deutsche Feoge wird eine solche bleiben, so lange
die Integrität Dänemarks nicht oht wird. Wenn ich mich dagegen
mit der Neuenburger Angelegenheit hefngt⸗ so geschah es, weil der
König von Preußen meine guten Dienste in Anspruch nahm, und ich war e ch, bei dieser 8 zu der definitiven Lösung eines Zwistes izutragen, der für die Ruhe Europa's hätte gefährlich werden können.
Hinsichtlich der Fürstenthümer ha man sich über die Meinungs⸗Ver⸗ schiedenheit zwischen uns und mehreren unserer Verbündeten gewundert. Sie hat darin ihren Grund, Frankreich in seiner uneigennützigen Politik stets, soweit die Verträge es gestatteten, die Wünsche der Bevölke⸗ rungen, welche ihm ihre Blicke zuwandten, in Schutz genommen hat.
Dennoch werden wir bei den nächstens in Paris zu eröͤffnenden Konferenzen
mit einem Geiste der Versöhnung auftreten, der geeignet ist, die von Meinungs⸗Verschiedenheiten unzertrennlichen Schwierigkeiten zu ebnen.
Dies ist, meine Hexren, kürz gesagt, unsere vage. Ich tonnie vahen ier meine Rede schließen. Aber ich halte es im Beginne einer neuen Le⸗ gislatur für angemessen, mit Ibnen zu prüfen, was wir sfind und was wir wollen. Nur die wohlbemessenen, klar gefaßten Dinge sind es, welche tiefe Ueberzeugungen hervorrufen; uur die hoch emporgehaltenen Banner find es, welche aufrichtige Hippebung einfloͤßen.
Was ist das Katserreich? Ist es eine Regierung des Rücksch rittes, in d der Aufflärung, welcher es darauf abgesehen hat, die hochher⸗ igen Bestrebungen zu unterdrücken und in der Welt das friedliche Strahlen alles dessen zu berhindern, was die großen Grundsätze von 1789 Gutes und Bildendes haben? — Rein.
Rein, das Kaiserreich hat diese Grundsätze an die Spitze seiner Ver⸗ fassung gestellt. Es nimmt offen alles an, was die Herzen veredeln und die Gemüther für das Gute zu gewinnen vermag. Aber es will auch, ein Feind jeder abstrakten Theorie, eine starke Gewalt, welche föhig ist, die Hindernisse, die sich seinem Wege entgegenstellen könnten, zu uͤber⸗ vainde. denn, vergessen wir nicht, daß der Weg jeder neuen Gewalt auf ange Zeit ein Kampf ist.
Ueberdies ist es eine auf darn Blatte der Geschichte Frankreichs und Englands geschriebene Wahrheit, daß eine unbeschränkte Freiheit un⸗ moͤglich ist, so lange in einem Lande eine Fraction besteht, welche hart⸗ näckig die fundamentalen Grundlagen der Regierung verkennt. Denn dann ist 9 eit, statt aufzuklären, zu überwachen, zu verbessern, in der Hand der Parteien nur eine Waffe zum Umsturz.
Da ich auch nicht die Gewalt von der Nation zu dem Ende über⸗ nommen babb jene fluüͤchtige Volksgunst zu erlangen, den trügerischen Lohn von Juße andnissen, die der Schwäche abgedrungen sind, sondern um eines Tages den Beifall der Rachwelt zu verdienen, indem ich in Frankreich etwas Dauerndes begründe, so scheue ich auch nicht, Ihnen heute zu er⸗ klären: Die Gefahr besteht, was man auch sagen möge, nicht in den über⸗ mäßigen Vorrechten der Gewalt, sondern vielmehr in dem Mangel an Repressiv⸗Gesetzen. So haben auch die letzten Wahlen trotz ihres befrie⸗
den Ergehnisses an ei en Orten ein betrübendes Schauspiel ge⸗ bütenn Sessse dlichen ganhele haben sie benußzt, um das d aufzu⸗ regen, und man gewahrte, wie einige Männer, die sich laut als Feinde der nationalen Institutionen bekannten, die Wähler durch falsche Ver⸗ sprechungen betrogen, und, nachdem sie um ihre Stimme gebuhlt hatten, sie hinterher mit Verachtung wegwarfen. Sie werden nicht gestatten, daß ein solcher Skandal sich erneuere, und Sie werden jeden Wählbaren vsthigen. die Verfaffung zu heschwören, ehe er als Kandidat auftritt.
a die Beruhigung der Gemüther das beßtäändige Ziel unseres Stre⸗ bens sein muß, so werhen Sie mir helfen, die Mittel aufzusuchen, um die FPiepen und factiösen Oppositianen zum Schweigen zu bringen. Ist es m der That nicht peinlich, in einem xuhigen, woblhabenden, in Europa eachteten Lande einerseits Personen zu die eine Regierung, welcher (ülhre Sicherheit herdanken, schmähen, während Andere sich des freien
rauchs ihrer politischen Rechte nur dazu hehienen, um die Staatsein⸗ tüungen zu untergraben?
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Vergangenheit zu stoßen, allen denen entgegen, welche den nationalen
en anerkennen. Was die Unruhstifter und Komplotteschmieder betrifft, so en sie wohl bedenken, daß ihre Zeit vorüber ist!
ch kann nicht schließen, ohne zu Ihnen von dem verbrecherischen
Versuche zu sprechen, der eben stattgefunden hat. Ich danke dem Himmel fuͤr den sichtlichen 58 mit dem er uns, die Kaiserin und mich, bedeckt sat, und ich beklage, baß man, um das Leben eines Einzelnen zu erreichen, o viele Menschenleben zum Opfer brachte. Indessen geben uns diese Komplotte mehr als Eine heilsame Lehre. Zuvörderst lehren sie uns, daß jene Parteien, die zum Meuchelmorde ihre Zuflucht nehmen, durch diese verzweifelten Mittel ihre Schwäche und ihre Ohnmacht bekunden. Sodann, daß niemals ein Meuchelmord, wenn er auch gelang, der Sache derer ge⸗ dient hat, welche den Meuchelmördern die Waffe in die Hand gedruͤckt hatten. Weder die Partei, welche Cäsar erdolchte, noch jene, welche Hein⸗ rich IV. erdolchte, haben Nutzen aus ihrer Morbthat gezogen. Gott er⸗ laubt zuweilen den Tod des Gerechten; er erlaubt aber niemals, daß di Sache des Verbrechens siege. Auch vermögen diese Versuche weder meine Sicherheit in der Gegenwart, noch meinen Glauben an die Zukunft zu stören. Wenn ich am Leben bleibe, so lebt das Kaiserreich mit mir. Wenn ich unterläge, so würde das Kaiserreich durch meinen Tod sogar noch gekräftigt werden. Denn die Entrüstung des Volkes und des Heeres würde eine neue Stütze für den Thron meines Sohnes sein. 8
Blicken wir daher mit Vertrauen in die Zukunft, geben wir uns ohn beunruhigende Sorgen unseren alltäglichen Arbeiten sür das Wohl un die Groͤße des Landes hin 1 Gott schütze Frankreich! Be 19. Januar. Heute findet eine öffentliche Sitzung der Legislativen statt. 2 Gestern sind noch Verhaftungen vorgenom men worden. 1
Spanien. Mad rid, 16. Januar. Die „Espana“ beri tet, daß die neuen Minister bereits den Eid in 1 Hände 8. Königin geleistet haben. — Herr Isturiz, Minister⸗Präsident, hat dem Kongreß erklärt, das neue Kabinet werde die Verfassung von 1845 zum Programm nehmen. 8
Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Januar.
Einem so eben veröffentlichten Tagesbefehl zufolge sind nunmehr
die neu organisirten Scharfschützen⸗Bataillone unter dem Ramen „Scharfschützen⸗Bataillon des Kaisers“, „der Kaiserlichen Familie“ und von öe den Garde⸗Divisionen zugetheilt worden. Das finnis⸗ Scharfschützen⸗Bataillon bleibt, wie früher, beim Garde⸗Corps. — Eine Verordnung gestattet bis zum Jahre 1863 die Aufnahme von Ausländern auf russischen Schiffen der Ostsee, des Weißen, Asowschen und Schwarzen Meeres als Schiffer Steuermänner und Matrosen, weil es an eingeborenen gebricht.
Amerika. New⸗Vork, 6. Januar. 2 iden H 9es HRengh⸗ss.n 100 ⸗ -üerra Pannar. In beiden Häusern
Fv—=vhh;. kommen. s ward die Vorlegung der betreffenden Aktenstücke verlangt. Im Senate tadelte General Quitman in einer langen Rede die Gefangennehmung Walker's durch den Commodore Paulding. In demfelben Sinne sprach Stevens aus Georgia, welcher das Benehmen Paulding's als eine Schmach für die Nation bezeichnete und meinte, Walker muüsse mit seinen Mann⸗ schaften sofort wieder nach Nicaragua zurückgesandt werden. Der General befindet sich noch immer in Washington und arbeitet, dem Vernehmen nach, einen Bericht aus, welchen er dem Praͤfidenten vorlegen will.
Asien. Aus Marseille, 18. Januar, wird telegraphirt: „Die Post aus Alexandria bringt Nachrichten aus Vombay vom 24. Dezember. In dem am 9. Dezember stattgehabten Gefechte mit dem Kontingente von Gwalior war General Hope Grant leicht verwundet worden. Der Kampf dauerte nur eine halbe Stunde. Vor den letzten Kämpfen mit Sir C. Campbell und Grant war das durch die Truppen der feindlichen Radschahs verstärkte Kon⸗ tingent bis auf 20,000 Mann angeschwollen. Die Communication zwischen Bombay, Kalkutta und Lucknow war unterbrochen. Der Haupt⸗Redacteur der „Bombay Times“ war von seinem Posten entlassen worden, weil er die ihm vorgeschriebene politische Richtung
nicht eingehalten hatte. 88
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8 London, Dienstag, 19. Januar, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) Se. königliche Hoheit der Prinz von Preußen nebst Gefolge ist im besten Wohlsein heute kurz nach 1 Uhr hier eingetroffen.
London, Mittwoch, 20. Januar, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Ihre Koöͤnigliche Hoheit die Prinzessin von Preu⸗ beun — besuchte gestern Kensington und das britische Museum. Abends wohnte der ganze Hof mit seinen hohen Gästen einer Vor⸗ stellung des Macheth bei. Der Empfang war ein sehr herzlicher, der Anblick ein glänzender. Das ganze Theater war auf impo⸗ sante Weise mit Blumen geschmückt.
Paris, Dienstag, 19. Januar, Nachmittags. (Wolf's Tel. Bur.) Die heutige „Patrie“ verlangt, ohne diplomatischer Inter⸗
8
it Freuden komme ich, ohne mich an ihre
vention vorgreifen zu wollen, daß Belgien und England die Flücht⸗ G 1g 882 . G 8* 14X4“ bgG 5 I1M1MqM ee1““ S “ F “