Brüssel, Donnerstag, 18. Februar, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Die Frau Herzogin von Brabant ist heute Nach⸗ mittag 2 ¾ Uhr von einer Prinzessin leicht und glücklich entbunden
worden. 8 . n⸗ 8 n chꝛ.
8 London, Donnerstag, 18. Februar, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In der so eben stattgehabten Sitzung des Unterhauses
48 Die erste Lesung wurde schließlich mit 318 gegen 173 Stimmen gestattet.
*
Steatistische Mittheilungen. C11.“
8
—— Einer Mittheilung aus Parana über die innere Entwickelung der argentinischen Conföderation entnehmen wir Folgendes: In der Provinz Cordoba hat die Regierung den Preis der Staatsländereien auf 150 Dollars per Quadratlegua festgesetzt. Nach dem eben beendeten Census hat die gleichnamige Hauptstadt, welche man immer nur auf 20⸗ bis 25,000 Einwohner schätzte, deren 45,000, was kaum überraschen kann, wenn man bedenkt, daß die ganze Provinz das Doppelte des Koͤnigreichs Beider Sizilien und das Dreifache Portugals umfaßt. In Mendoza macht die Seidenzucht täglich Fortschritte und zeigt sich lohnend für die Un⸗ ternehmer. Die Volksmenge dieser Stadt beträgt 9000 Einwohner. Aus der neuen Kolonie Esperanza lauten die Nachrichten günstig. Der Weizen war ausgezeichnet gerathen, und die versuchsweise angelegten Weinpflan⸗ zungen versprachen die besten Erfolge. Im Ganzen waren zu Anfang des Jahres 479 Quadras oder 800 Hektaren bestellt. Geerntet wurden 7500 Fanegas Mais, 1200 desgl. Bataten, 1000 desgl. Pistazien, 120 desgl. Bohnen, 250 Arroben Tabak. Der Marktpreis des Mais stand auf 5 Dollars die Fanega, während er sonst nur 2 bis 2 ½ Dollars zu betragen pflegt. Im September waren 532,700 Quadrat⸗Meter mit Ge⸗ treide bestellt und zur Aussaat 130 Fanegas verbraucht. Gegenwärtig sind 800 Quadras oder 1340 Hekt. gerodet. Der Handelsverkehr des Flußhafens Rosario war im Zunehmen. Wäbrend des zweiten Semesters vorigen Jahres kamen 187 Wagenzüge mit 2300 Wagen aus dem Innern an, deren Fracht an 200 Arroben per Karren betrug, so daß der halb⸗ jährige Export von Landesprodukten an 460,000 Arroben betrug. Außer⸗ dem kamen an 162 Maulthierezüge mit 3500 Lasten oder 72,000 Arroben. Der Stromverkehr betrug 62 überseeische Fahrzeuge von 12,547 Tonnen usammen und 394 Kustenfahrer von 12,664 Tonnen. (Pr. E.)
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— Der Betrieb der Branntweinbrennereien im Potsdamer Regierungsbezirk hat in der letzteren Zeit bei den fortdauernd niedrigen Preisen des Spiritus (17 bis 18 Thlr.) nur in demselben mäßigen Um⸗ fange stattgefunden, wie in den vorhergehenden Monaten. Im Dezember vorigen und im Januar dieses Jahres sind überhaupt 79,886 Centner Getreide und 1,374,914 Scheffel Kartoffel zum Brennerei⸗Betriebe verwendet und danach muthmaßlich 6,335,933 Quart Branntwein à 50 pCt. Tralles produzirt worden. Das Spiritus⸗Ausfuhrgeschaͤft nach Hamburg ist beschränkt geblieben, indem dasselbe in den letzibergangenen beiden Monaten nur 3202 Ctr. betragen hat. — Dagegen ist der Brauerei⸗ betrieb in Folge der sehr starken Consumtion des Vorjahres fortdauernd lebhaft, so daß der Verbrauch in den letzten beiden Monaten 14,575 Ctr. betragen hat. — Auch die Runkelrüben⸗Zuckerfabrication findet in erheb⸗ lichem Umfange statt; es sind in den Fabriken des potsdamer Regierungs⸗ bezirks in den Monaten Dezember 1857 und Januar e. 143,993 Ctr Rüben verarbeitet worden. 8 (Pr. C.)
— Der Schiffsverkehr auf der Elbe hat seit dem Eintri ersten Treibeises sehr abgenommen, obwohl die eng- im Be ener de vom Eise frei, und im Januar c. nur vom 7. bis zum 12., und dann wieder seit dem 27. mit Eis bedeckt war. Abwärts passirten Wittenberge 101 beladene Schiffe mit 71,186 Ctr., aufwärts 174 Schiffe mit 179,7388 Ctrn. Fracht. — Auf der Oder und dem Finow⸗Kanal wurde bis Mitte Dezember v. J. der Transport von Rohprodukten (Getreide, Holz ꝛc.) I Hesvveev er Eisenbahnverkehr bei Wittenberge war in den
etztverg en Monaten gering, in 5,310 Ctr. 2 hevung gene de isnas gering, indem nur 45,310 Ctr. Waaren
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
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4 ½ 44
— Man meldet der „Pr. C.“ über den Gewerbebetrieb im Seee. er⸗ Cöln: „Im Allgemeinen ist der gewerbliche — 862 zefriedigend. „Ein Etablissement zur Bereitung feuerfester v erban eine Bleiwalz⸗ und Kapsel⸗ Fabrik sind neu entstan⸗ .ern gü- .eehes . g. 8. Mangel an Wasser Stockun⸗
,88 ‚eifrig betrieben, und sind a in⸗ zelne neue Gruben in Betrieb gesetzt; nur die Elfenb nac⸗ Fmache * der Bürgermeisterei Gladbach hat 'ihre Hochöfen verloͤschen lassen 2 2 Finanzkrisis auf den Fabrikbetrieb und Han⸗ ,. ennbar, doch find vollständige Stockungen nirgends
getreten. Sehr ungünstig haben die kuͤrzlich eingetroffenen Nachricht aus Brafilien auf die Seidenfabrication Mühlheims ein ewirkt, d . diese nicht mehr wagen, Waaren dorthin zu senden, wäͤ ven der Abs f d s Lehn 1 war. Am härtesten wird der 5J durch dcn - 2 assermangel gedrückt. Fast alle Mühlen, welche Verkehr im hiesigen Hafen beinahe gänzlich aufgehört.“
340 “ ö“ ..“ 8 1*
erkraft getrieben wurden, stehen still, und eben so hat der
— Ueber die Handels⸗ und Schifffahrts⸗Verhältni
von Emden während des verflossenen Sn. wirbd 188048 „Das Waarengeschäft während des ersten Semesters war ein durchaus lohnendes. Da der Haupt⸗Exportartikel Getreide in der ersten Hälfte ziemlich geräumt wurde, und die Zufuhren vom Lande wegen der mangel⸗ haften Ernte klein blieben, so konnte der Platz durch die rückgängigen Preise nicht affizirt werden, was dazu beigetragen hat, denselben dor dem Einfluß der Handelskrisis zu bewahren, welche ohne Spuren an dem⸗ selben vorübergegangen ist. Um die vortheilhafte Lage des zur Zeit durch eine Eisenbahn mit den Binnenmärkten Deutschlands verbundenen Platzes auszubeuten, hatte sich im März v. J. eine deutsche Seehand⸗ lungs⸗Gesellschaft gebildet, welche mit einem Grundkapital von 1 Million Thaler, dargestellt durch 4000 Actien, die direkte Einfuhr überseeischer Produkte, so wie die Ausfuhr westfälischer, rheinländischer und schweizer Artikel in die Hand nehmen wollte. Allein dieses Unternehmen kam nach den Zeitverhältnissen zu spät, die Zeichnungen konnten mühsam nur auf 700 Actien gebracht werden, und die Unternehmer sahen sich ver⸗ anlaßt, dasselbe einstweilen und bis zu günstigeren Zeiten zu vertagens zumal es sich nicht um Kreirung einer Actien⸗Gesellschaft um jeden Preis sondern um wirkliche Geschäfte handelt. Mit letzteren ist thatsächlich der Anfang so wie so gemacht, indem als direkter — eine Ladung von 300 Last Reis und anderer Artikel aus Batavia, eine Ladung Tabak von Baltimore, eine Ladung Holz von Wilmington bezogen wurden. Im Ganzen beschränkte sich der Importhandel auf den Bedarf der Pro⸗ vinz und drehte sich namentlich um Hanf, Lein, Holz, Pottasche und etwas Getreide von Rußland, Eisen, Holz, Theer und Pech von Schweden, Hanf, Getreide und Holz von den preußischen Ostseehäfen, Eisen⸗ waaren, Steinkohle, Kolonialwaaren, Twiste und Manufakturen aus Eng⸗ land, Wein, Seidenwaaren und Drogueriecen aus Frankreich, Salz und Korkholz aus Portugel, Kolonialwaaren aus Holland, Hamburg und Bremen. Die Eisenbahn brachte aus der preußischen R einprovinz und Westfalen Manufakturen, Eisenwaaren, Seiden⸗ und Wo enzeug, Tabake, Weine, Sprite. Die Schiffsfrachten waren nicht besonders lohnend. Die größeren Schiffe Emdens, welche besonders für die Fahrt nach dem Schwarzen Meere sich Pe und mit Vorliebe seit einigen Jahren da⸗ in dirigirt wurden, haben im Verhältniß keine glänzenden Ge⸗ chäfte gemacht. In Folge niederer Frachten wurde ein großer Theil der Schiffe nach Amerika gesandt, eine Fahrt, welche eben so wenig lohnte. Wesentlich drückten auf die Frachtschifffahrt die hohen Löhnungssätze, welche das Schiffsvolk bezieht. g;e Schiffbau herrschte reges Leben. In der ganzen Provinz wurden neu gebaut 56 Schiffe von 2602 Kommerzlasten und waren im Bau begriffen 70 Schiffe. Mit Aus⸗ wanderern aus der ener. ging 1 Schiff mit 95 Passagieren nach
ew⸗Pork, ein zweites mit 4. Passagieren nach Charlestown, ein drittes — Nach Sidney fand keine Passagiere und ging mit einer Ladung Hafer da⸗
nin ab. Der Fischfang an Stör, Sardellen und Schellfisch war minder
hünstig, als im Vorjahre. Der Heringsfan
g, bre. g. besonders ist mißlungen zu
gnennen, da die ausgesandten Buisen nur 45 Faß 5 a un k
Tonnen Laberdan zurückbrachten.“ E“ 98 8
— Im Koöͤnigreich der Niederlande treten an 1 1 1 r 2 in die Stelle der oberirdischen Telegraphenleitungen immer mehr unterirdische in ver⸗
senkten Kabeln, weil die vielen Kanäle und Flü⸗ V er vr 1 Flüsse des Landes ’ Schiffen mit feststehenden Masten befahren 8 l Man zählt Svn Uebergänge unter Wasser, deren Länge zwischen 17 und 2700 Metern
variirt. Die Kabel wird in der Regel 60 bis 80 Centimeter tief einge⸗
graben und an beiden Seiten bis auf 10—12 Meter fortgeführt, wo sie
in einer aufrechtstehenden hölzernen Säule endet. ur Verbi
Stationen, die in der Mitte der Stadt gelegen find, eee drähte benutzt, die durch gußeiserne Röhren gegen Beschädigung gesichert werden. Die Röhrenweite beträgt je nach der Anzahl der Drähte, die werden müssen, 2 bis 3 Zoll im Durchmesser. In Ent⸗ ernungen von 60 zu 60 Metern befinden sich gußeiserne Behäͤlter wie sie bei Gasleitungen benutzt werden, welche auf der Straße geöffnet werden können. In diesen Behältern löthet man die Drähte zusammen und be⸗ kleidet die Löthstelle sorgfältig gegen das eindringende Wasser. An manchen tief liegenden Orten stehen die Röhren stets voll Wasser, was die Gutta⸗
percha sehr gut erhält und ein sicheres Mittel gegen eindringendes Gas
bildet. Diese Roͤhrenleitungen haben bereits eine Ausd —
1 vereit ehnung von 14,927,4 ween⸗ Der Guttaperchadraht in sämmtlichen Kabeln und Röhrenleitungen bat eine Länge von 203,148,5 Meter. An zwei Stellen ist in einer Ge⸗
Pamäsnge von 1924 Metern eine Probe mit Bleidraht gemacht worden. — Man schreibt der „Pr. C.“ aus Helsingör unter dem 11 . bruar: „Der Verkehr besonders preußischer Schiffe mit nbd,Ie. ist seit dem Aufhören der Abgaben im Sunde sehr unbedeutend gewesen indem der Wind den Fahrten derselben fast das ganze ver angene Jahr über sehr günstig war, so daß sie selten — wie es sonst östers der Fall ist — widriger Winde halber auf der hiesigen Rhede zu ankern genöthigt waren. Dagegen hat auf derselben eine nicht unbedeutende Anzahl Schiffe anderer Nationen, besonders norwegische und schwedische, im Laufe des Jahres geankert; doch hatte der Aufenthalt nur den Zwech die Schiffe mit Provision und sonstigen Bedürfnissen zu versorgen. Der Waarenabsatz bei dieser Gelegenheit war gegen früher von keinem Be⸗ lange. Da ferner mit der Ablösung des Sundzolls der Haupterwerb Helsingörs, die Provision, welche sich die hiesigen Handlungshäuser für Auslegen und Berichtigung des Sundzolls berechneten, für immer weg⸗ gefallen ist, so haben viele Einwohner die Stadt verlaffen um andersnd eimen besseren Erwerb zu finden. Man fürchtet, daß benselben noch mehr eneo buer sosgen werden, wenn die Regierung der Stadt nicht auf andere . n, in unseren Hafen ein: 4 da . 2. e ais Notsafen, 9 brachten 1e daen von Steäntahler⸗ haupt liefen 88. un 1 Dampfschiff setzte fünfnah Passagiere ab. Ueber⸗ aus dem Auslande 152 Schiffe und kleinere Fahrzeuge mit
einem Tonnengehalt von 5150 Kommerzlasten (à 5200 Pfund) ein und
lich aus Kopenhagen bezogen. — Die Ausfuhr bestand, außer den
für 2,885,815 Piaster (zu 5 ½ Sgr.) Waaren ein⸗ und für 902,782 Piaster
ward noch schwieriger, als er bereits vorher gewesen war, theils weil das Mißtrauen gegen die Käufer zunahm, theils weil diese die früher be⸗
filien, in der Absicht, dem letzteren Uebel vorzubeugen und doch Gold für
fuhr fort, Privatwechsel zu 25 ¼ Pence zu nehmen und führte am 16. De⸗
Elbvers und Boje, Precht und Ribeiro — zur Folge. Die Bank erhob
St. pro Centner gekostet, zu 35 Shilling verkauft worden sei. Einige
fast ganz auf, weil kein gutes Haus sich dabei betheiligen wollte; diejeni⸗
8
“ 1 “ 8 S 1“ 146 Schiffe und Fahrzeuge mit einem Tonnengehalt von nur 406 Kommerzlasten aus. Dabei sind jedéch die schwedischen Boote ohne Ver⸗ deck, welche dem hiesigen Orte Holz und Bretter zuführten und leer wieder abgingen, nicht mitgezählt. Außerdem suchten 39 Schiffe, dar⸗ unter die 4 erwähnten preußischen, wegen Havarie oder zur Ausbesserung kleinerer Seeschäden den Hafen von Helsingör auf. Die Einfuhr be⸗ stand, um einige Hauptartikel zu nennen, in 56,826 Tonnen Stein⸗ kohlen und 720,755 Pfund Salz aus England, in 157 Oxhoft Wein aus Frankreich, in 4378 Tonnen Getreide aus Schweden, in 4262 Tonnen Roggen und 503 Tonnen Erbsen aus Preußen, in 99,565 Kubikfuß Fich⸗ tenholz und Dielen aus Preußen, Norwegen und Schweden; Kolonial⸗ waaren, Tabak, Num und Manufakturwaaren wurden wie ewöhn⸗
Schiffsprovisionen (Schiffsbrod, Graupen, Erbsen, Fleisch, Butter ꝛc.), in 540 Tonnen Weizen, 520 Tonnen Noggen, 5218 Tonnen Gerste, 1110 Tonnen Rapssaat, 23,084 Pfund Weizenmehl, 1206 Tonnen Kartoffeln, 49,000 Pfund gesalzenes Rindfleisch und 16,158 Pfund gesalzenes Schweine⸗ fleisch nach England, Schweden und anderen Ländern, so wie aus 34,356 Tonnen Steinkohlen, womit sich die den Sund passirenden Dampfschiffe versorgten. — Der hier in Kraft befindliche Zolltarif ist der vom 1. Mai 1838. Bis auf gewisse Beschränkungen, bei Hypotheken auf Grundbesitz, in Bezug auf welche, wenn eine Erhöhung desselben eintreten soll, die Ein⸗ willigung bei dem betreffenden Ministerium eingeholt werden muß, ist der Zinsfuß frei.“
— Der Hafen⸗ und Handelsverkehr von Tunis stellte sich für 1857 folgendermaßen: Es besuchten den Hafen 457 Fahrzeuge, welche
ausführten. Die Einfuhren kamen hauptsächlich aus Marseille, Malta, Genua und Livorno. — Die Hafen⸗Abgaben umfassen: 1) 52 ½ Piaster ein⸗ für allemal, 2) 4 Piaster täglich Quarantainegelder, wenn das Schiff vervächtig ist, 3) ½ Piaster pro Kopf der Mannschaft für das Trinkwasser, 4) 10 Piaster für die Erlaubniß, Ballast an Bord zu nehmen, 5) 3 Piaster täglich, wenn das Schiff in den Kanal von La Goleta einläuft, 6) 20 Piaster für die Erlaubniß zum Ein⸗ und Auslaufen, 7) ½ Piaster per Tonne der Ladungs⸗Kapazität und 3 Piaster für den Hafen⸗Capitain, wenn das Schiff sich hinter dem Kai von La Goleta legt. Schiffe, welche nur vorübergehend auf der Rhede ankern, zahlen ein⸗ für allemal ca. 4 Thlr. 20 Sgr. (Pr. C.) Non 178 11“
aIEX 2 1) 82 HiSch a 1n 427K411 ut
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Nio de Janeiro in Betreff der dortigen Geldverhältnisse unter dem 11. Januar c.: „Die am 12. De⸗ zember v. J. hier eingetroffene Nachricht von den Zahlungseinstellungen in England und von der Ermächtigung der Bank von England, die gesetz⸗ lich vorgeschriebene Ausgabe ihrer Billete zu überschreiten, brachte an der Börse von Rio de Janeiro große Bestürzung hervor und erschütterte den Kredit vieler hier ansässigen Kaufleute. Der Absatz der Einfuhr⸗Artikel
dungenen Preise nicht mehr bewilligen wollten. Der Verkauf von Kaffee für die Ausfuhr hörte fast gänzlich auf. Der Wechsel⸗Cours auf London sank auf 25 ½ Pence, d. h. auf 6 pCt. unter den Pari⸗Cours, und man traf Anstalten, um Gold auszuführen. Die Bank von Bra⸗
die Bedürfnisse des inneren Verkehrs flüssig zu machen, erhob schon am 14. Dezember das Diskonto ron 8 pCt. auf 10 pCt. und veranlaßte gleich⸗ zeitig den Finanzminister, 1000 Contos hier und 100,000 Pfd. St. in London zu ihrer Verfügung zu stellen. Sie diskontirte darauf freigebig und verkaufte bis zum Betrage letzterer Summe Wechsel zu 26 ½ Pence. Aber dieser Betrag war für die Bedürfnisse der Börse ungenügend; man
zember mit dem englischen Postdampfschiffe ungefähr 1000 Contos in Gold nach Southampton und 80 Contos nach anderen nordischen Häfen aus. Acht Tage darauf trafen mit dem hamburger Schraubenschiffe „Petropolis“ noch ungünstigere Nachrichten von der Geld⸗ und Handels⸗ krise in Europa ein. Dieselben vermehrten das allgemeine Mißtrauen und hatten den Fall von zwei größeren Häusern Nio de Janeiros —
das Diskonto auf 11 pCt. und machte bekannt, daß sie Darlehen zu 9 pCt. b ge. Um den Geldumlauf zu befördern, ließ die Kaiserliche Regierung b .Januar fälligen Zinsen der Staatsschuld bereits einige Tage rüher auszahlen. Dennoch sank der Cours auf London am 30. Dezember auf 23 ½ Pence, das heißt auf 14 pCt. unter den Pari⸗Cours. Die „Petropolis“ trat am 1. Januar ihre Rückfahrt nach Southampton an und nahm 600 Contos in Gold mit. Am 5. Januar brachte das englische Postdampfschiff neue Nachrichten aus Europa, nach denen in Hamburg mehr als 100 kaufmännische Häuser gefallen und die Kaffeepreise namhast gesunken waren, da Kaffee, welcher den biesigen Ausfuhrhäusern 56 Sb.
der hiesigen Häuser stellten darauf ihre Zahlungen ein, z. B. das von Schröder und Comp., welches dem gefallenen Hause von Anton Schröder in Hamburg angehört. Trassirungen auf England und Hamburg hörten
gen, welche Rimissen zu machen hatten, suchten zu diesem Zwecke Gold zu erlangen und bezahlten dafür 10 pCt. Agio und mehr. Da der Vor⸗ rath von Gold außerhalb der Bank von Brasilien sehr unbedeutend ist, und letztere ihre Billette mit Staatspapiergeld einwechselt, so lange, als sie hiervon etwas besitzt, so vereinigten sich mehrere reiche Kaufleute, um vermittelst einer Präsentation bedeutender Summen von Bankbillets das in den Kassen der Bank befindliche Staatspapiergeld zu erschöpfen und da⸗ durch eine Einwechselung mit Gold zu erzwingen. Die Bank bewerkstel⸗ ligte aber die Einlösung ihrer Billette mit ungewöhnlicher Langsamkeit und gewann dadurch Zeit, ihre Kasse binlänglich mit Staatspapiergeld zu versorgen, um eine Herausgabe von Gold zu vermeiden“. 88
111““
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eehe HMarktpreise-. „ — Meh u* EEI Berlin, den 18. Februar. “ Zu Lande: Weizen 2 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 15 Sgr. Roß en 1 Thlr. 20 Sgr., auch 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 15 Sgr. 8. Pf., auch 1 „ 15 Sgr. Hafer 1 Thlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 1 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. Zu Wasser: Weizen 2 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 2 Thlr. Roggen 1 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 16 Sgr. 11 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 5 Sgr. Erbsen 2 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. 5 Sgr. Mittwoch, 17. Februar. Das Schock Strob 9 Thlr. 15 Sgr., auch 8 Thlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Thlr. 15 Sgr., geringere Sorte auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf.
Kartoffeln, der Secheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., auch 1 Sgr. 1 B k. IHS. 2 1X Mrha S
“ 111166“
Die Marktpreise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hiesigem Platze am- 8 12. Februar 1858. .. 17 u. 10 ½ Thlr.
8 G D. 9 1 U. 6 ¾⅔ aIr.¹ “ ¼ u. 16 i Thlr.) ohne Fas-
R Ftteert. e Tr, Jurin⸗ Blerlin, den 1½ 10 8 hDie Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Leipzig. 18. Februar. Leipzig-Dresdener 286 ½ G. Löbau-LZit- tauer Litt. A. 57 Br.; do. Litt. B. 81 G. Magdeburg-Leipziger I. Emis- sion 252 Br.; do. II. Emission —. nhe —. Berlin- Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 123 G. Friedriech- Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landes- bank-Aetien Litt. A. u. B. 100 Br.; do. Litt. C. —. Braunschweiger Bank-Actien —. Weimarische Bank-Actien 102 G. Oesterreich. . Metalliques 80 G. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 82 ¼ G. Preussische Prämien-Anleihe —.
PBreslau, 19. Februar, 1 Uhr 8 Minmten Nachmittzce. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Lasnknoten 9711½ Br. Frei- burger Stamm-Actien 1 4 G.; do. dritter Emission 109 % Br. 0tLer- schlesische Actien Lit. A. 139 ½ Br.; do. Lit. B. 1285, Br. ⅛ Ln. C. 139 ½¼ Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligatiezen Lit. ö. 99 2 Br.; do. Lit. E. 7757⁄12 Br. Kosel-Oderberger Stamm-Acuen 55, G. kKeaci-Oder- berger Prioritäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Aectien 72 ½¼ Br.
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 6 ¾ Thlr. G. Weizen, weisser 54 — 66 Sgr., gelber 53 — 64 Sgr. Koggen 38 — 42 Sgr. Gerste 33 — 38 Sgr. Hafer 28—33 Sgr.
Die Börse war matt und geschäftslos und die Course ohne wesent- liche Veränderung.
Wien, 19. Februar, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) Fonds fest, Umsatz lebhaft.
Silber-Anleihe 96. 5proz. Metalliques 82 ½, 4⁄ proz. Metalliques 72 ½¼. Bankactien 985. Bank-Interims-Scheine —. Nordbahn 188. 1854er Loose 108 ½. National-Anlehen 85 ⅛. Lendon 10, 19. Hamburg 78. Paris 123 . Gold 7 ¼. Silber 5 ¾. —
‚Hamburg, 18. Februar, Nachmiftags 2 Uhr 35 Minuten. Matter, Geschäft nur mässig.
Schluss-Course: Stieglitz de 1855 99 ⅛. 3 proz. Spanier 35 ⅛. 1 proz. Spanier 21 ⅛. National-Anleihe 81 ½. 5proz. —. Mexikaner —. Disconto —.
Getreidemarkt: Weizen loco sehr fest. Roggen loco flau, ab Königsberg 125 Pfund 57 zu kaufen. Oel loco 23, pro Mai 22 ⅓. Kaffee unverändert. Zink ohne Umsatz.
Frankfurt u. M., 18. Februar. Nachmittags 2 Uhr 40 Minut. Bankactien besser bezahlt, sonst sehr fest.
Sechluss-Course: Neueste preussische Anleihe —. Preussische Kae- senscheine 104 ½. Cöln-Mindener Eisenbakua-Actien —. Friedrich- Wilhehns-Nordbahn —. Ludwigshafen -Bexbach 145 . Frankfurt- Hanau —. Berliner Wechsel 105 Br. Hamburger Weckhse] 88 ¼½. Londoner Wechsel 116 ½. Pariser Wechsel 93 ½4. Amsterd. Weech- sel —. Wiener Wechsel 112 ½. Frankfurter Bank-Antheile —. Z proz. Spanier 37 ¼ 1proz. Spanier 25 ½. Kurhezsische Loose 41 ½6. Badi- sehe Loose 52 ½¼. 5 proz. Hetalliques 76 ¾. 4 ⅛ proz. Metalliques 68 ⅛. 1854er Loese 102 ¼. Oesterreichisches National-Anlehen 79 ½. Oester- reichische Bank-Antheile 1112.
SAmsterdam, 18 Februar, Nachmittags 4 Uhr. (Wolms Tel. Bur.) Börse ziemlich lebhaft.
Schluss-Course: 5proz. österreich. National-Anleihe 76 ½. 5proz. Metalliques Lit. B. 87 ½. 5 proz. Metalliques 73 8. 2 ½proz. Metalliques 38 ⁄. 1 proz. Spanier 26 ½. 3 proz. Spanier 37 ¼. 5 proz. Russen Stieg- litz de 1855 99 ½¾. Mexikaner 19 ½. Leondoner Wechsel, kurz 11, 70 Br. Wiener Wechsel, kurz 33. Hamburger Wechsel, kurz 35 ½. Peters- burger Wechsel 1, 69. Helländisehe Integrale 64 %.
London , 18. Februar, Mittags 1 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Consols 97 ¼.
— Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Fremde Fonds flauer, wenig Geschäft und niedrigere Preise. Silber 61 4¼.
Consols 97 ⅛. 1proz. Spanier 26 ½. Mexikaner 20 ⅛. Sardinier 91 ½. 5proz. Ruesen 111. 4 ½ꝑproz. Russen 99.
II
Der fällige Dampfer »Kangaroo- ist aus New -NYork angekommen, 61611A1AXAXAX“ 1