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San Miguel de la Frontera günstig rückwirken wird. Einen 1es zu der Entwickelung diches Bezirkes hat der pa⸗ riser Credit⸗Mobilier durch Verwendung beträchtlicher Kapitalien auf den Erwerb hiesiger Silber⸗Minen gegeben. Mit diesem Besitzwechsel ist eine neue Aera für die Minen⸗Industrie Salvadors eingetreten. Die französische Gesellschaft hat große Bauten ausfuͤhren und kost⸗ spielige Naschinen aufstellen lassen, welche letztere auf den Gruben von Encuentros seit 2 Monaten in Betrieb find. Ihrem Beispiel will ein so eben zusammengetretener Verein eingeborener und frem⸗ der Kapitalisten folgen, indem auch dieser die Einfüͤhrung und Auf⸗ stellung mächtiger Maschinen beschlossen hat, welche zur Ausbeu⸗ tung der Gruben des Bergreviers „Sociedad“ dienen sollen.
Asien. Ueber Marseille sind Zeitungen aus Kalkutta vom 23. Januar und aus BVombay vom 28. Januar eingetroffen. Nachrichten aus Patna vom 10. Januar melden Näheres über die am 6. Januar erfolgte Einnahme von Goruckpur durch Jung Bahadur. Die Rebellen eröffneten zuerst ein paar englische Meilen von jenem Orte das Feuer; doch ward ihre Position durch einen muthigen Angriff der Ghurkas genommen, welche ihre Gegner bis nach Goruckpur verfolgten, wo dieselben sich stark verschanzt hatten. Die Aufständischen leisteten nur schwachen Widerstand und wurden rasch über den Rapti zurüͤckgeworfen. 7 Kanonen wurden er⸗ beutet und 200 Aufständische getödtet. Der Verlust der Ghurkas belief sich auf nur 2 Todte und 7 Verwundete. Kein britischer Offizier ward verletzt. Die Stimmung im Lande war den Eng⸗ ländern sehr günstig, und es war Ueberfluß an Lebensmitteln vor⸗ banden. Wie der uns vorliegende „Overland Friend of India meldet, war am 5. Januar in der Nähe der Station Alla⸗ habad ein Angriff auf die Vorhut der Rebellen gemacht worden. Dieselben sahen sich genöthigt, sich mit einem Verluste von 200 Todten nach ihrem Hauptcorps zurückzuziehen. Sie hatten vier Kanonen bei sich, und es gelang ihnen, sie saͤmmtlich zu retten. Die englische Post vom 26. Dezember kam am 24. Januar in Bombay an und brachte dorthin die Nachricht von dem Entschlusse Lord Palmerston's, Indien unter die direkte Botmäßigkeit der britischen Krone zu stellen, 1 “ 1
Aus Hongkong, 14. Januar, bringt der „Constitutionnel zwei Briefe, durch welche wir Näheres über Veh's Gefangenneh⸗ mung erfahren. Bei der Besetzung von Canton hatte man die Tatarenstadt unberührt gelassen, und man beeilte sich mit einem Angriffe darauf um so weniger, als man von Veh neue Antraͤge erwartete. So kam der 5. Januar heran. Der englische Konsul Parkes wollte wissen, der Vicekönig sei in der Tatarenstadt ver⸗ steckt. Bald erlangte man genauere Angaben. Ein englisches De⸗ tachement überfiel das bezeichnete Haus, die Tatarenwache nahm Reißaus, und bald war Veh in den Häͤnden der Blaujacken; ob⸗ wohl er in der Eile mit einem seiner Offiziere die Kleider gewech⸗ selt, ward er an seinem dicken Kopfe und dem kolossalen Umfange sofort erkannt, in einen Tragsessel gesetzt und nach dem englischen Hauptquartier gebracht, wo er Anfangs mit Hochmuth auf die ihm vorgelegten Fragen antwortete, dann aber kleinlaut wurde, als man ihm erklärte, er sei jetzt Gefangener und nicht mehr in der Lage, Friedens⸗Anerbietungen zu machen. An Bord des Ad⸗ miralschiffes „Inflexible“ benimmt er sich sehr gefaßt. Der Tataren⸗ General, der gleichfalls festgenommen wurde, war Ober⸗Befehls⸗ haber der Tataren⸗Garnison; auch der Bürgermeister von Canton wurde gefangen genommen. In der in Vehs Residenz mit Be⸗ schlag belegten Kasse der Cantoner Regierung fand man 4 Million Piaster. . 1
Die dem Parlament vorgelegte Korrespondenz zwischen Lord Elgin und dem Vicekönig Veh besteht erstens, aus einer Note Lord Elgin's vom 12. Dezember 1857, worin dem chinesischen Be⸗ vollmächtigten folgende „gemäßigte Forderungen“ vorgelegt werden: „Vollstaͤndige Ausführung aller Vertrags⸗Verbindlichkeiten in Canton, einschließlich des freien Einlassungsrechts britischer Unter⸗ thanen; dann Entschädigung an britische Unterthanen und Schutz⸗ befohlene für die in Folge der letzten Unruhen erlittenen Verluste.“ Veh erhaͤlt 10 Tage Frist, diesen Forderungen nachzukommen. Werden sie gewährt, solt die Blokade des Flusses aufgehoben werden, und der Handelsverkehr wieder ins alte Geleise zurück⸗ kehren. Jedenfalls aber würden die englischen und franzöͤfischen Truppen die Insel Honan und die Flußforts besetzt halten, als materielles Pfand für die spätere Ratification des abzuschließenden Vertrages. Im Weigerungsfalle soll Canton gestürmt, und behält sich Lord Elgin, im Namen der britischen Regierung, das Recht vor, neue Forderungen aufzustellen.
Am 14. Dezember erwidert Veh, der Kaiser von China habe seinen geheiligten Willen kund gethan, an den die Fremden in Canton betreffenden Vertrags⸗Regulirungen nichts zu andern. In Sachen der Lorcha seien Recht und Billigkeit auf chinesischer Seite; auch habe jeder Engländer oder andere Fremde von Rechtsgefühl sich bemüht, den Konsul Parkes vom Einschreiten abzuhalten; allein er nahm keinen Rath an. Die militairische Besetzung Honans und der gegen Seeräuberei erbauten Forts könne zu einem ernsten Mißverständniß führen. Lord Elgin muüsse wohl einen Unheilstifter
in seiner Umgebung haben, der ihm in den Ohren liege; denn 2
habe längst von Sr. Lordschaft hoher Erfahrung und Besonnenheit gehört, so wie von der allgemeinen Achtung, die er wegen seiner unparteiischen Gerechtigkeitsliebe in England genieße. Se. Lord⸗ schaft werde hoffentlich diesen glänzenden Ruf rechtfertigen und den friedlichen und freundschaftlichen Handelsverkehr zwischen beiden Nationen ins alte Geleise zurückführen.
Darauf folgt ein kurzes Schreiben Lord Elgin’'s an Veh, von Bord des „Furious“ in Whampoa datirt, worin er den Empfang obiger Erwiderung bescheinigt und sie als ganz ungenügend be⸗ zeichnet, daher anzeigt, daß die Befehlshaber der Land⸗ und See⸗ macht beordert seien, die Operationen gegen Canton zu beginnen.
Am 25. Dezember rekapitulirt Veh seine früͤheren Bitten und Vorstellungen ganz umständlich, unter Anderem darauf zurückkom⸗ mend, daß der Bevollmächtigte Bonham die Diskussion über das Recht zum Eintritt in die Stadt freiwillig aufgegeben habe und dafür von allen Klassen „Ihrer englischen Landsleute“ mit Lobes⸗ erhebungen überschüttet worden sei.
Diese Depesche ließ Lord Elgin unbeantwortet, und es erfolgte darauf, wie bekannt, die Erstürmung von Canton, so wie die Ge⸗ fangennehmung Veh's selber.
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London, Freitag, 26. Februar, Abends. (Wolff’s Tel. Bur.) Wie es heißt, werde Stanley das Departement der Kolonieen übernehmen. Beide Häuser haben sich nach einer kurzen Sitzung von Neuem bis Montag vertagt. Die abgetretenen Minister, so wie Russell, Roebuck und Bright, haben ihre Plätze auf der linken Seite eingenommen. Gladstone und Graham sind von der Ministerbank weiter abwärts geruͤckt.
Paris, Freitag, 26. Februar, Abends 9 Uhr. (Wolff’s Tel. Bur.) Das Urtheil im Attentats⸗Prozeß ist so eben gefällt worden. Orsini, Pierri und Rudio sind zur Strafe der Königsmörder, Gomez wegen mildernder Umstäande zu lebens⸗ länglicher Zwangsarbeit verurtheilt worden. Die Verurtheilten zogen sich ohne zu repliziren zuruͤck.
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Aarktpreise. 2* Berlin, den 27. Februar.
auch 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. auch 1 Thlr. 15 Sgr. Kleine Gerste 1 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Thlr. 12 Sgr. 6 PFf. Hafer 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. —Leipsig. 26. Februar. Leipzig-Dresdener 286 Br. Löbau-LZit- tauer Litt. A. 55 G.; do. Litt. B. 83 G. Magdeburg-Leipziger I. Emis- sion 246 6.; do. II. Emiszsion —. Berlin-Anhalter —. Berlin- Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 123 G. Friedrieh- Wilhelms-Kordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Desaauer Landes- bank-Aetien Litt. A. u. B. 100 Br.; do. Litt. C. —. Braunschweiger Bank-Aectien —. Weimarische Bank-Aetien 100 ¼ G. Oesterreich. öpror. Metalliques 79 ¾ Br. 1854er Loose —. 1854er National-Anleihe 82 %¾ Br. Preussische Prämien-Anleihe —.
FEreslau, 2 ⅛. Februar, 12 Uhr 58 Minaten Nachmittags. (Tei. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 96 12 Br. Frei- burger Stamm-Aetien 114 ¼ Br.; do. dritter Emiszion 109 Br. Ober- schlesisehe Actien Lit. A. 138 ½ Br.; do. Lit. B. 127 ¾ Br.; do. Lit. C. 138½ Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Lit. D. 89 ¼ Br.; do. Lit. E. 77 ¾ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 58 ¾ Br. Koselo- Oderberger Prioritüäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Siamm-Aectien 71 Br.
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 6 ¾ Thlr. G. Weizeh, weisser 54 — 66 Sgr., gelber 53 — 64 Sgr. Roggen 38 — 42 Sgr. Gerste 33 — 38 Sgr. Hafer 28 — 33 Sgr.
Die Börse war sehr flau und die Course weichend bei belebtem Geschäft.
Stettim, 28. Februar, 1 Uhr 35 Minuten Naechm. (Tel. Dep. des Staats -Anzeigers.) Weizen 56 — 57 ¾ bez., Frühjahr 59 ½ bez. u. Br., 59 G. Reggen 33 ½, Frühjahr 34 bez., Mai-Jun 34 ½, Juni-Juli 35 ¼, Juli-August 38 ¾ Br. Svpiritus 22 ½⅛, Frühjahr 21 ¼ — ½, Mai-Juni 20 ¾ bis ½ bez. Rüböl 11 ½ Br., April-Mai 11 ⅛ — ¾ bez. 1
MHMamburg , 26. Februar, Nachmittags 2 Uhr 36 Minuten. Sehr matt und wenig Geschäft. G
Schluss-Course: Stieglitz de 1855 99 ½. 3 proz. Spanier 35 ½. 1 proz. Spanier 24 ½. Kational-Anleihe 81 ½. 5proz. Russen —. Nexikaner —. Disconto —. 8
London lang 13 Mk. 1 ¼ Sh. not., 13 Mk. 1 ¾ Sh. bez. Lendon kurz 13 Mk. 2¾, Sh. not., 13 Mk. 3 ½ Sh. bez. Amsterdam 356. Wien 79 ⅛.
Getreidemarkt: Weizen loco unverindert und stille. Roggen loco unverändert, ab Königsberg 125 Pfand April 57, Mai 58, mehr- fach bezahlt und zu haben. Oel 23 ¼, pro Mai 22 ⅞. Kaffee ruhig, jedoch fest. Zink fest, auf 17 gehalten. 1
Fruankfurt a. M., 26. Februar, Nachmittags 2 Uhr 45 Minut. Lebhafter Umsatz. National-Anleihe und Loose beliebter und höber.
Sechluas-Course: Neueste preussische Anleihe 113 . Preusaiseche Kas- nenscheine 104 8. Cöln-Mindener Eisenbahn-Aetien —. PFriedrich- Wilhelms-Nordbhahn —. Ludwigshafen-Bexbach 145. F
8
8 Londoner Wechsel 117 ½.
u Lande: Weizen 2 Thlr. 5 Sgr. Roggen 1 Thlr. 21 Sg „
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Hanan —. Berliner Weehsel 104 .
8 “
Hamburger Wechsel 88 ⅛. 8 Ag8 Fehi generr Kö Pariser Wechsel 93 ⅛. E““ 3
Amsterd. Weech-
rel —. Wiener Wechsel 112 ⅜. Frankfurter Bank-Antheile —. vee. Sonntag, 28.
Spanier —. nche Loose 53 ¾. 5 prez. Metalliques 77 ½
reichisehe Bank-Antheile 1112.
Anesterdana, 26. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (Wolffs Tel.
Bur.) Mattere Haltung.
Schluss - Course: 5proz. österreich. National-Anleihe 76 ⁄%2. 5proz. Metalliques Lit. B. 86 ½⅛. 5proz. Metalliques 73 ½. 2 ½ proz. Metalliques Zproz. Spanier 37 ½⅞. litz 96 ½. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 99 ½¼. Mexikaner 19 2.
38 ½. 1proz. Spanier 26. Holländische Integrale 632
15 Getreidemarkt: UFFeinen und Roggen unverändert und stille. Raps pro Frühjahr 68, pro Herbst 70. Rüböl pro Frühjahr 38 ½, pro
Herbsit 39 ⅛.
Lproz. Spanier 25, %. Kurhessiseche Loose 42. 4 ½ proz. Metalliques 68 ½. 1854er Losse 102 ½. Oesterreichisches Narional-Anlehen 80 ½. Oester-
von Spontini.
Lustspiel in 1 Alt.
Der Feensee.
5proz. Russen Stieg-
n gliche Schauspiele.
Februar. adi- lung.) Die Vestalin. Lyrisches Drama in 3 Abtheilungen. Musik kittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (57ste Abonnements⸗Vorstellung.) Der Oheim. Lustspiel in 5 Akten. Hierauf:
Kleine Preise. 1“ Montag, 1. März. Im Opernhause. (44te Große Oper in 5 Abtheilungen, von Scribe und Melesville, aus dem 2. baum. Musik von Auber. Ballet von Hoguet. Mittel⸗Preise. 1 Im Schauspielhause. (58ste Abonnements⸗Vorstellung.
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Im Opernhause. (43ste Vorstel⸗
Französischen übersetzt von J.
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Lomndomn, 26. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Begehren: Die Journalisten. Lustspiel in 4 Akten, von G.
Flaue Stimmung. Consols 96 ⅓. Sproz. Russen 111. 4 ⅛proz. Russen 99.
Getreidemarkt. Wenig englischer Weizen am Markt, fremder neuer rother mehr Nachfrage; Danziger Weizen vernachlässigt, ein bis
zwei Schillinge billiger.
iproz. Spanier 26 ½. Nexikaner 20 ¼. Sardinier 91.
Liverpeoh. 26. Februar, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) den 1. März
Baumwolle: 8000 Ballen Umsatz. Freitag. Wochenumsatz 51,290 Ballen.
reise ¼ höher als vergangenen
Freitag. Kleine Preise.
Dienstag, 2. März. Im Opernhause. Auf hohes Begehren: Orpheus und Euridice, Oper in 3 Abthei⸗ lungen, von Moline, aus dem Französischen übersetzt von J. D. Sander. Mufik von Gluck. Anfang 7 Uhr.
Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt Montag,
(45ste Vorstellung).
Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. (59ste Abonnements⸗Vorstellung). Neu
Pari .Februar, Nachmitiags 3 Uhr. - el. Bur.) einstudirt: Eine Familie. Original⸗Schauspiel in 5 Abtheilungen N. E en eg; und einem Kiaesl von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Kleine Preise. Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung den 1. März. “
Consols von Mittags 12 Uhr waren 97 gemeldet. zu 69, 40, wich, da die Spekulanten sich unentschlossen zeigten, auf Consols von Mittags 1 Uhr
69, 20 und schloss unbelebt zur Notiz. waren gleichlautend 97 eingetroffen. Schluss-Course: 3proz. Reute 69, 35.
4 ½proz. Rente 95. 3 proz. Spanier 37 ½. 1proz. Spanier 26. Silberanleibe 90 ¼,
O
1556] Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Schlächtergeselle
1““
Ehrenfried Feld, 36 Jahre alt, aus Storch⸗
nest bei Fraustadt gebürtig, und zu Gostyn bei Kroeben ortsangehörig, ist durch rechtskraͤftiges Erkenntniß vom 22. August 1857 wegen gewalt⸗ samen Widerstandes gegen Exekutivbeamte wäh⸗ rend der Vornahme einer Amtshandlung, zu vierzehn Tagen Gefängniß verurtheilt worden.
Da der Aufenthalt des ꝛc. Feld bisher nicht zu ermitteln gewesen, so ersuchen wir alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst, auf den ꝛc. Feld zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und an die nächste Gerichtsbehörde, welche hierdurch vorbehaltlich besonderer Requisition um vorläufige Vollstreckung der oben gedachten Gefängnißstrafe
Pen; wird, abliefern, auch Mittheilung davon
sofort hierher gelangen zu lassen.
Wir versichern die sofortige Erstattung der da-
durch verursachten Auslagen und den verehr⸗ lichen üsaden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit. 1I1““]
Berlin, den ö. Januar 180.
Konigl. Kreisgericht. I. (Kriminal⸗) Abtheilung.
Signalement.
Vor⸗ und Zuname: Ehrenfried Feld, Stand: Schlächtergeselle, Religion: evangelisch, Größe: 5 Fuß 7 Zoll, Statur: groß und kräftig, Haare: schwarzbraun, Stirn: frei, Augen: braun, Augenbrauen: dunkel, Nase: groß, Kinn: oval, Mund: gewoöͤhnlich, Zähne: defekt, Bart: blon⸗ der Schnurrbart, Gesichtsfarbe: gesund, Gesichts⸗ bildung: oval, Sprache deutsch. Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.
n
[552] SteAbritf.
Der Mufikus Gottlob Berndt aus Dober⸗ saul, hiesigen Kreises, 49 Jahr alt, ist wegen einfachen Diebstahls nach vorhergegangener mehr⸗ maliger Verurtheilung wegen Diebstahls zu einer Zuchthausstrafe von 4 Jahren rechtskräftig ver⸗ urtheilt und hat sich der Vollstreckung der Strafe durch Entfernung von seinem bisherigen Wohnorte zu entziehen gewußt. b
Alle Civil⸗ und Militairbehörden werden er⸗ sucht, auf den ꝛc. Berndt zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und regp. in das Ge⸗ fäͤngniß der nächsten Gerichtsbehörde — welche wir hierdurch zugleich um Vollstreckung der Strafe und schleunige Nachricht anher ersuchen — per Transport abliefern zu lassen. Auch
wird Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte
effentlicher Anzei
1des ꝛc. Berndt Kenntniß hat, aufgefordert, d
[547] Bekanntmachung.
von der nächsten Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen. Ein Signalement des ꝛc. Berndt kann nicht gegeben werden. Crossen, den 19. Februar 1858. ves Konigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
4 82
Am 17. Februar d. J. wurde im Kanal hier⸗ selbst unweit der eisernen Brücke die unbekleidete Leiche eines neugebornen, noch nicht ausgetra⸗ genen lebensfähigen Kindes von etwa 28 bis 30. Wochen weiblichen Geschlechts aufgefunden.
Die Mutter dieses Kindes ist bisher nicht er⸗ mittelt und wird daher ein Jeder, welcher uͤber dieselbe Auskunft zu geben vermag, aufgefordert, seine Wissenschaft sofort dem Gericht anzuzeigen oder bei dem Untersuchungsrichter Kreisgerichts⸗ Rath Licht im Gefangenhause, Lindenstraße 54, spätestens in dem 4
am 6. März d. J., Mittags 12 Uhr, anstehenden Termine zu Protokoll zu geben.
Kosten werden dadurch nicht verursacht.
Potsdam, den 23. Februar 1858.
Koöonigliches Kreisgericht. Abtheilung I.
[5611 Bekanntmachun “ III. Nr. 575./2. 1858.
Die Benutzung der Torfgräberei in dem König⸗ lichen Gnagelander Moore der Oberförsterei Stepenitz, unfern des Papenwassers bei Stettin, welches noch bis ultimo März 1860 dem hiefi⸗ gen Kaufmann Koch verpachtet ist, soll kontrakt⸗ lich für die fernere 6jährige Pacht⸗Periode vom 1. April 1860 bis ulttmo März 1866 schon zwei Jahre vor Ablauf der gegenwärtigen Pacht⸗ periode anderweitig ausgeboten werden.
Zu dieser öffentlichen vee; der qu. Torf⸗ gräberei⸗Nutzung im Wege des Meistgebots steht ein Termin auf
Mittwoch, den 31. März 1858, Morgens 9 Uhr,
— — im Königlichen Oberförsterei⸗Etablissement zu
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Stepenitz vor dem Königl. Forstmeister Olberg von hier an, wozu Fachiusige hierdurch mit dem Bemerken eingeladen werden, daß jeder kon⸗ kurrirende Licitant vor Beginn der Ausbietung sich gegen den genannten Licitations⸗Kommissa⸗
rius als zahlungsfaͤhig auszuweisen, im Gegen⸗
theil aber die Ausschließung von der Licitation zu gewärtigen hat. Zum Nachweise der Zah⸗
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1 9
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v“ “ dee. 1] I 2 “ lungsfähigkeit find zunächst Fünf Hundert
Thaler Caution bei dem anwesenden Forst⸗Kassen⸗ Rendanten zu deponiren, die dem Minderbieten⸗ den am Schlusse des Termins restituirt werden. Die übrigen Verpachtungs⸗Bedingungen, so wie die zur Anwendung kommenden Licitationsregeln werden im Termine selbst bekannt gemacht wer⸗ den, liegen jedoch auch schon 8 Tage vor dem Termine in unserem Forst⸗Verwaltungs⸗Büreau sowohl wie auch in der Königlichen Oberföͤrsterei zu Stepenitz zur Einsicht bereit. Bezüͤglich des Pacht⸗Objekts wird noch bemerkt, 1) daß dem Pächter berstattet werden soll, jährlich bis 20 Morgen Torffläche auszu⸗ torfen, während derselbe zugleich verpflichtet wird, mindestens so viel Torffläche jährlich aauszubeuten, als zur kontraktlichen Erfül⸗ lung eines Pachtgeldes von Ein Tausend Fünf Hundert Thalern erforderlich ist, und 2) daß ein dem Kbniglichen Fiskus gehöriges, nicht bedeutendes Bau⸗Inventarium, so wie Daauch auf Verlangen des jetzigen Pächters heene Anzahl Super⸗Inventarien⸗Gebäude vom Pächter mit zu uͤbernehmen ist. Stettin, den 20. Februar 1858. Königliche Regierung; für die Ver⸗ waltung der direkten Steuern, Domainen un
Forsten. ““
[490] Konkurs⸗Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Beeskow.
b Erste Abtbeilung, den 16. Februar 1858, Mittags 12 ¼ Uhr.
Ueber das Vermögen des Fabrikbesitzers Bert⸗ hold Arnheim zu Kupferhammer bei Friedland i. /., welcher die Firma Arnheim & Comp. geführt hat, ist der kaufmännische Konkurs eröffnet, und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 15. Februar d. J. festgesetzt worden. Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kauf⸗ mann Johann Georg Schadorff hierselbst bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf den 9. März d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Kommissar des Konkurses, Herrn Kreis⸗ richter Franke, an gewöͤhnlicher Gerichtsstelle zu Beeskow anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines andern einstweiligen Verwalters abzugeben.
Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder andern Sachen in Befitz oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas
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