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d eines Zeitraumes von zehn Jahreu verliehen hat. Da Sie es aber bei üen Gelegenheiten fuͤr gut befunden haben, dieses. Zeichen der Anerkennung zu erneuern, so nehme ich mir die Freiheit, anzuzeigen, daß ich mich am Tage der Wahl zum fünften Male um die Ehre, Ihr Ver⸗ treter im Parlamente zu sein, bewerben werde. Die Lage des Landes ist
in mancher Hinsicht bedenklich, in keiner aber mehr, als in seinen Be⸗ ziehungen zum Auslande. Peinliche falsche Auffassungen find in den Be⸗ hungen zu der Regierung jenes treuen und mächtigen Bundesgenossen vorgekommen, der in so vielen Fällen sein Wohlwollen und seine Treue gegen England bewiesen hat. In dem Glauben, daß ein herzliches Bünd⸗ niß zwischen England und Frankreich den Interessen beider Länder in gleichem Maße dient, drücke ich die Hoffnung und die Ueberzeugung aus, daß durch zugleich feste und versöhnliche Maßregeln diese Ursachen des Mißverständnisses eine rasche und vollständige Beseitigung erfahren werden. Wenn das Land unter diesen Verhbäͤltnissen die Regierung der Königin von Herzen unterstützt, so wird ein für den Frieden und den Fortschritt Europa's so wünschenswerthes Ereigniß bedeutend erleichtert werden. Grosvenor Gate, 26. Februar. Aufrichtig der Ihrige. B. Disraeli. Wie die amtliche „London Gazette“ meldet, hat die Köͤuigin den Obersten James Hope Grant in Anerkennung der von ihm in Indien geleisteten Dienste zum General⸗Major befördert, den Capitänen Griffith Jenkins und John William Voung von der indischen Flotte den Bath⸗Orden verliehen und Loftus Charles Otway zum Gesandten in Mexico, so wie John Savile Lumley zum Legations⸗Secretär in Madrid ernannt.
Der Earl von Carlisle, Lord⸗ Statthalter von Irland unter Lord Palmerston, giebt am 4. März auf dem Schlosse zu. Dublin einen Abschieds⸗Ball. Er wird Irland wahrscheinlich am 9. Mäͤrz verlassen, und sein Nachfolger, Lord Eglinton, wird vermuthlich am 12. Mäͤrz in Dublin eintreffen. 1.
Oberst Taylor, einer der Lords des Schatzes, wird bei seiner neuen Wahlbewerbung für die Grafschaft Dublin auf Opposition stoßen. Schon ist Sir Charles Domvile als UÜiberaler Gegen⸗ Kandidat im Felde.
In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung unahm den Präfidenten⸗Platz auf dem Wollsack um 5 Uhr Lord Redesdale, der Vorsitzende der Comité's, ein. Auf den Oppositions⸗Bänken erblickt man mehrere Mitglieder des abgetretenen Ministeriums, darunter den Earl Granville, den Earl von Clarendon, Lord Cranworth und den Marquis von Clanricarde. Earl Grey sitzt auf dem Platze, den früher in der Negel der Earl von Ellen⸗ borough einnahm. Auf der Ministerbank befinden sich der Marquis von Salisbury, Lord Colchester, der Earl von Carnarvon, der Earl von Lons⸗ dale und Lord St. Leonard's. Lord Lyndburst nimmt seinen gewöhnlichen Platz auf der Oppositions⸗Seite ein. Die Zahl der anwesenden Peers ist sehr bedeutend. Auch viele Zuschauer haben sich eingefunden, jedoch weniger
Damen, als bei ähnlichen Gelegenheiten der Fall zu sein pflegt. Letzteres hatte, wie die „Times“ sagt, seinen Grund ohne Zweiser darin, daß man gehört hatte, der neue Premier werde nicht erscheinen. Der Marquis von Salisbury: Ich erhebe mich, um die Vertagung des Hauses bis zum nächsten Montag zu bean⸗ tragen, und ich benutze diese Gelegenheit zu der Anzeige, daß mein an der Spitze der Regierung stehender edler Freund geglaubt hat, es werde ehr⸗ erbietiger gegen Ew. Herrlichkeiten gehandelt sein, wenn er die Mitthei⸗ lungen, die zu machen seine Pflicht sein wird, bis auf jenen Tag ber⸗ schiebe. Erst vor ein paar Minuten ist ein Kabinetsrath angesagt worden, und es ist bis jetzt noch keine Zeit zu Erwägungen und Berathungen ge⸗ wesen. — Earl Granville: Was mich und meine früheren Kollegen
angeht, so können wir natürlich nicht das Geringste gegen den Antrag
meines edlen Freundes einzuwenden haben. Nur möchte ich daran er⸗ innern, daß, als Lord Aberdeen's Regierung gebildet und der Antrag auf
Vertagung für eine Woche gestellt wurde, mein jetzt an der Spitze der Regierung stehender edler Freund fich über die Länge der Zeit beschwerte
unnd die Ansicht aussprach, daß zwei oder höchstens drei Tage reichlich ge⸗
nügen würden. Wir wollen bei der gegenwärtigen Gelegenheit kein ähn⸗ liches Verfahren einschlagen. Im Gegentheil, wir halten es nicht nur um der persönlichen Bequemlichkeit des edlen Earl willen, sondern auch im öffentlichen Interesse für sehr wichtig, daß den neuen Ministern einige Zeit gegönnt werde, die amtlichen Aktenstücke in ihren verschiedenen De⸗ partements zu RNathe zu ziehen und ihre Politik zu erwägen, ehe sie die 8 Vorlage machen, in welcher sie diese Politik und die Prinzipien, auf die sie sich stützt, dem Lande mittheilen werden. — Der Marquis von Sa⸗
lisbury: Ich möchte dem edlen Ear!l bemerken, daß wir keinenfalls vor Montag zusammenkommen könnten. — Der Vertagungs⸗Antrag wird hier⸗ auf angenommen und die Sitzung aufgehoben.
In der gestrigen Unterbaus⸗Si tzung versammeln sich die Abgeord⸗ neten um 4 Uhr. Die neue Regierung ist auf der Ministerbank durch Sir W. oliffe, G. A. Hamilton (beides Secretaire des Schatzamtes) und orry (Secretair der Admiralität) vertreten. In der vordersten Neihe der Opposition erblickt man Sir B. Hall, Hayter, Lowe, Lord Duncan und J. Wilson. Etwas später erscheint Lord Palmerston, welcher von den der Oppofition angehörigen Parlaments⸗Mitgliedern mit Beifallsrufen empfangen wird. Sir . Graham und Gladstone nehmen ihre alten Plätze ein. Bright, Cardwell und Lord J. Russell sitzen auf der Seite der Op⸗ pofition. Auf Antrag Sir W. Joliffe's werden Neuwahlen für die Mitglieder der neuen Regierung ausgeschrieben. Durch die bei dieser Gelegenheit genannten Namen werden wir in Stand gesetzt, die Liste der neuen Verwaltung noch durch einige Personen zu vervollständigen. Oberst Taylor und Hr. Whitmore sind zu Lords des Schatzes, Viscount Newport ist zum Kämmerer im Haushalte hrer Majestät, Lord Claude Hamilton zum Schatzmeister und Oberst Forester zum Controleur im Haushalte der Königin ernannt worden. Sir W. Joliffe beantragt die Vertagung des Hauses bis zum Montag. Er erklärt, es sei der Wunsch des Earl von Derby, daß das Parlament sich so schnell wie möglich zur 2 2 H 2₰ 1u““ 8n Eu“ 2 8* 7244 d. bss. 9 Pp.
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Erledigung der Geschäfte versammle. Die Montags⸗Sitzung werde zur Ausschreibung noch einiger rückständigen Wahlen verwandt werden, und er werde an jenem Tage die weitere Vertagu ng bis Freitag, 12 März, beantragen. Der Antrag wird angenommen. Die Sitzung schließt um
6 Uhr.
— 28. Februar. Wie der gestrige „Globe“ als authentisch mittheilt, haben der Earl von Derbh und Herr Disraeli dem Grafen von Persigny versprochen, Lord Palmerston's Verschwörungs⸗Bill zu unterstützen. Disraeli versicherte dem französischen Gesandten sogar, dieselbe sei nicht zur Hälfte stark genug. 8
Frankreich. den Prozeß wegen des Attentates vom 14. Januar nach der Dar⸗
stellung der „Gazette des Tribunaux“ mit, nach der auch die übrigen
französischen Blaͤtter ihre Mittheilungen zu machen angewiesen sind.
Im Senate las Graf Casabianca den Bericht des Ausschusses über das Repressiv⸗Gefetz vor; hierauf ward die Diskuffion eröffnet an der General Mac Mahon, der Herzog von Padua, Genera Husson, Graf Lemercier, General Marquis von Castelbajac und Graf Segur d'Arguesseau Theil nahmen. Wir erfahren, daß der Senat schließlich mit 135 gegen eine Stimme, die der „Moniteur“ nicht nennt, erklärt habe, sich dem Erlaß des Gesetzes nicht wider⸗ setzen zu wollen. — 8
Der Advokatenstand von Paris hat eine Deputation an den kaiserlichen Prokurator geschickt, um sich über den Grund zu der Verhaftung von vier Mitgliedern seines Standes Auskunft zu ver⸗ schaffen. Welche Antwort die Deputation erhalten hat, dgruͤber verlautet nichts, doch gilt als ausgemachte Sache, daß der Grund Verdacht wegen Korrespondenz mit dem Auslande oder Theilnahme an geheimen Gesellschaften ist. Ein Theil der vielen Verhafteten 1 ist indessen bereits wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
— 27. Februar. Die Vorliebe der Franzosen für auf⸗ regende Gerichtsverhandlungen hat sich bei dem Attentats⸗ Prozesse in ihrer ganzen Größe gezeigt. Mehr als sechs⸗ tausend Gesuche um Einlaßkarten waren eingelaufen, obgleich kaum für zwei⸗ bis dreitausend Begünstigte Platz vorhanden war. Der interessanteste Moment war der, wo Orsini's Vertheidiger, Jules Favre, den Brief dieses Angeklagten an den Kaiser vorlas. Dieses „Testament“ Orsinis, wie sein Vertheidiger es bezeichnete, steht heute im „Moniteur“. Es lautet: V
An Napoleon III., Kaiser der Franzosen
Die Aussagen, welche ich gegen mich selber in diesem bei Gelegenheit des Attentates vom 14. Januar anhängig gewordenen Prozesse gemacht habe, sind hinreichend, um mich in den Tod zu schicken, und ich werde denselben erdulden, ohne um Gnade nachzusuchen, sowohl deshalb, weil ich mich nicht vor demjenigen demüthigen will, der die Freiheit meines unglücklichen Vaterlandes im Entstehen gemordet hat, als auch, weil in der Lage, in der ich mich befinde, der Tod für mich eine Wohlthat ist. Am Ziele meiner Laufbahn, will ich dessen ungeachtet den letzzten Versuch wagen, um Italien zu Hülfe zu kommen, für dessen Unabhängigkeit ich bis auf diesen Tag allen Gefahren getrotzt und zu allen Opfern bereit⸗ willig die Hand geboten habe. Dieselbe bildet das unablässige Ziel meiner heißesten Wünsche, und dieser letzte Gedanke ist es denn auch, welchen ich in den Worten, die ich an Ew. Majestät richte, niederlegen will.
Um das jetzige Gleichgewicht in Europa aufrecht zu erhalten, muß Italien unabhängig gemacht, oder es müssen die Ketten, unter denen Oesterreich es in Sklaverei hält, fester geschmiedet werden. Fordere ich für Italiens Befreiung, daß das Blut der Franzosen für die Italiener vergossen werden solle? Nein, so weit gehe ich nicht! Italien verlangt blos, daß Frankreich nicht gegen dasselbe interbenire; es verlangt, daß Frankreich Deutschland nicht gestatte, Oesterreich in den Kämpfen, die alsbald erfolgen werden, zu unterstützen. Und dieses eben ist es, was Ew. Majestät thun können, wenn Sie wollen. Von diesem Willen hangen das Wohlergehen oder die Unglücksfäͤlle meines Vaterlandes, das Leben oder der Tod einer Nation ab, welcher Europa zum großen Theil seine Civilisation verdankt. —
Dieses ist die Bitte, die ich aus meinem Kerker an Ew. Majestät richte, indem ich nicht ganz daran verzweifle, daß meine schwache Stimme Gehör finden werde. Ich beschwöre Ew. Majestät, dem Vaterlande die Unabhängigkeit wiederzugeben, die dessen Kinder im Jahre 1849, durch den Fehler der Franzosen selbst, verloren haben. Mögen Ew. Majestät Sich erinnern, daß die Italiener, unter denen auch mein Vater war, mit Freuden ihr Blut für Napolcon den Großen überall, wohin er sie zu führen beliebte, vergossen haben; mögen Sie dessen eingedenk sein, daß sie ihm treu blieben bis zu seinem Sturze, mögen Sie nicht vergessen, daß, so lange Italien nicht unabhängig ist, die Nuhe Europas, so wie die Ihrige nur eine Chimäre ist! Mögen Ew. Majestät dem letzten Zurufe eines Patrioten auf den Stufen des Schaffottes nicht das Ohr verschließen! Mögen Sie mein Vaterland befreien, und die Segenswünsche von 25 Millionen Bürger werden Ihnen in die Nachwelt folgen!
Aus dem Gefängnisse Mazas, 11. Februar 1858. Felix Orsini. Die Geschwornen zogen sich gegen 5 Uhr zurück und erschienen gegen 8 Uhr wieder im Affisensaale. Ihr Ausspruch lautete be⸗ jahend auf 148, verneinend auf 25 Fragen. Letztere betrafen die Anklage auf ein Komplott gegen das Leben eines Mitgliedes der kaiserlichen Familie. gemeldet) zur Strafe der Vatermoöͤrder verurtheilt.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Februar ist Morgens 1 Uhr der berühmte Kanzelredner Pater Jules Adrien Delacroix von Ravignan zu Paris gestorben. Ravignan wurde geboren
Paris, 26. Februar. Der „Moniteur“ theilt
Orsini, Pierri und Rudio wurden (wie schon 8
*
im Jahre 1793 beliebter Advoka
Im Jahre 1821 tr
pice und gin — 28. Feb
zu Bahonne, studir
8 9
te die Rechte in Paris, wurde
t und 1816 Auditor am Köͤniglichen Ober⸗Gerichte.
tuar.
Rudio,
at er als Seminarist in das Seminar St. Sul⸗ 1824 zu den Jesuiten in Montrouge. . Orsini und Pierri sind gestern
in das Gefaͤngniß von Roquette gebracht worden.
Monopol in Paris auf.
.“ Ein im heutigen „Moniteur“ veröffentlichtes Dekret hebt vom 31. März an das Metzger⸗
Die Kasse
von Poissy wird abgeschafft und ein neues Reglement eingeführt.
2 Italien. akademie fi
des Innern, des und der offent 33,745,545 Lire. Genua, polizeiliche und wurden abermal Regierung soll
24. Februar.
Turin, 25. F elen vorgestern aus Pruͤfungsvorschriften Unorduungen vor. Zglinge steigerte die Aufregun von 150 Liniensoldaten besetzt.
Aeußern, der lichen Arbeiten gas
militairische s drei Fluͤchtli entschlossen
H.
sein,
ebruar. In der hiesigen Militair⸗ Anlaß einiger Aenderungen in den Die Verhaftung einiger g. und die Akademie wurde gestern Das Ausgabe⸗Budget der Minister Justiz, des öffentlichen Unterrichts
für das Jahr 1859 betraͤgt 1
Hier wurden von den Behörden Vorsichtsmaßregeln getroffen. Es
nge, Neapolitaner, verhaftet. Die alle Emigranten auszuweisen,
welche mit Mazzini oder den Mazzinisten Verbindungen hatten.
Türkei. behielten Türken unterwo Brand gesteckt. einen Streifzug
SenI nach Caste
Nach dem (kürzlich gemeldeten, Gefechte bei Z beide Theile ihre Stellungen. wurde von den Montenegrinern in
rfen hatte,
ubzi Kojusko, das sich den
Mit einem Haufen derselben unternahm Bukalovich
in die
Sutorina, in Folge dessen sich das türkische Inuovo zuruͤckzog.
Unmittelbar darauf
and das zu dessen Unterkunft bestimmt gewesene türkische Sani⸗
tätsgebäude in
Flammen.
Sutorinathal wieder abgezogen.
Mußland
Der Adel des G
und Polen.
Die Aufständischen sind aus dem
St. Petersburg, 23. Februar.
ouvernements Orel in Woronesch hat um Erlaub⸗
niß zur Bildung bon Comité's zur Freigebung der Bauern in bei⸗
den Provinzen Goubvernements
Dieselben umfassen eine Bev auf 5870 Quadratmeilen.
der Verbannung
thätige Maßrege
Bitte gerichlet hat,
nachgesucht.
sich bereit erk
öͤlkerung von — Der „Czas“ meldet:
Bisher haben demnach im Ganzen 7
die Bauern zu emanzipiren. etwa 7,500,000 Köpfe Für die aus
lärt,
nach Sibiren in ihre Heimath Zurückkehrenden ist bei den jüngsten Wahlen im Goubernement Kiew eine sehr wohl⸗
l beschlossen wo
rden, indem man an den Kaiser die
zu gestatten, daß die Gntsbesitzer zum Besten
der Amnestirten eine Kollekte von 14 Kopeken per Seele unter sich
veranstalten dürfen. Kurzem eingetroffen begonnen worden. Danemark.
ausgegebene Büll
Hiermit hören die Bülletins
Nachdem der
Unterz. Lund.“ 4 ien.
(H. B. H.)
Kopenhagen, 27. Februar.
Die desfallsige kaiserliche Erlaubniß ist vor und bereits mit der Erhebung dieser Beiträͤge
Das heute
etin lautet: „Der König ist wieder Reconvalescent.
einen allgemeinen Bericht uͤber
er Einnahme von C einen aus Canton,
amtlichen Theile führlichen Folgendes:
werke von Can die Außenwerke und verlassen
seite war auch
Bericht folgen. Da Am 29. Dezember wurde ein
ünton durch di
von den worden waren nicht ein
scher Soldat zurückgeblieben,
Punkte ernstliche
den nahmer 5000 Europa
Gegenwehr entwickelt wurde. er eine Stadt von einer Million Ein⸗
wohner, deren Vertheidigung, w
35,000 chinesischen betragt 60 —- 80 Mann Todte und 3 Todte und 19
der Verbündeten auf englischer,
französischer Seite, worunter bei Canton selbst hat im Ganzen wenig
einziger Offizier durch das
erwidert wurde. von einer cerene hoch und am hinter einer mit
marschiren können.
Gaͤrten befindet ein Tempel steht,
ihr Hauptquartier aufgeschlagen welche von diesem Te Seeee2,
den Verbündeten
27stündige Chinesen nur durch eini
Soldaten
sich befindet.
lirten Mauer
Fuße 30 Fuß dick ist,
anton gebracht hat,
Chinesen in die . Auf den
Bombardement gelitten, ge Schüsse, Die Stadt Canton
auf. Christiansborg, den 27. Februar.
„Moniteur“ schon
bor acht Tagen die Betheiligung der Franzosen an laäßt er in seinem nicht⸗ 13. Januar, datirten aus⸗ s Wesentliche dieses Berichtes ist
großer Theil der Festungs⸗ besetzt, nachdem Luft gesprengt Waͤllen der West⸗ einziger chinesischer oder tatari⸗ wie denn überhaupt auf keinem In einigen Stun⸗
e Verbündeten
ie es heißt, 7— 8000 Tataren und anvertraut war. Der Verlust und Verwundete Verwundete auf den Franzosen auch nicht ein das von den die Niemand Schaden thaten, ist wie alle Städte China's umgeben, welche 25 — 30 Fuß und auf der 8 — 10 Mann
Schießscharten versehenen Brustwehr neben einander
Im Innern der Stadt und inmitten großer
sich an der nördlichen Stadtmauer ein Hügel, wo
in welchem die
besetzt, waäͤhren
vom Tempel nach Westen geht, des Straßengewirres nicht von
rischen Truppen,
welche bei de E1“ E1
Admirale und General Straubenzee Die ganze Stadtmauer,
mpel ostwaͤrts bis zum Flusse geht, ist von
d die ungleich laͤngere Strecke, die
freigekassen und auch das Innere Truppen besetzt wurde. Die tata⸗ m Bombardement auf's Land ent⸗
[1
499;
flohen waren, find in die Stabt zuruͤckgekehrt und leben, als sei nichts vorgefallen; nur haben sie ihre Ruͤcken⸗ und Brust⸗Inschrift, wodurch sie als die „Vraven“ bezeichnet werden, abgelegt. Am Neujahrstage 1858 nahmen Baron Gros und Lord Elgin mit zahlreicher Eskorte die Festungswerke vom Meere bis zum Hauptquartiere in Augenschein, begrüßt vom Jubel der Truppen und von den Flaggen und Salutschuͤssen der Geschwader, Am 5. Januar Morgens drangen starke Kolonnen in die Stadt, um den Vice⸗Köͤnig Veh, den Gouerneur der Provinz Kuang⸗ tong Pihkwey und den Tartaren⸗General Muh aufzuheben. Nicht blos dieser Fang gelang, sondern es wurden auch die Archive der Regierung und 4 — 500,000 schwere Piaster im Schatze gefunden und ins Hauptquartier geschafft. Veh wurde sofort an Bord der im Canton⸗Flusse vor Anker liegenden Korvette, Inflexible“ gebracht, waͤh⸗ rend man den Tartaren⸗General und den Gouverneur der Provinz am Lande behielt und zur Fortführung der Stadt⸗Verwaltung unter Ober⸗Aufsicht der Befehlshaber der Verbündeten veranlaßte. Pihkwey war in Canton der Nebenbuhler und Gegner der Porick heweh obgleich er unter letzterem stand, welche oberste Behörde der beiden Kuangs war, während jener nur besonderer Gouverneur des Kuang⸗ tong war. Nach Pihkwey’'s Wiedereinfuͤhrung in seinen BWamun (Re⸗ gierungs⸗Gebäude) im Innern der Stadt warb ihm eine englisch⸗ französische Ehrenwache beigesellt. Der Tartaren⸗General wird auf Ehrenwort freigelassen werden, die Tartaren⸗Soldaten sollen in der Stadt bleiben dürfen, doch werden ihnen die Waffen genommen, und 8 sie duͤrfen sich nicht versammeln. Pikhwey und Muh haben Proelama-⸗ tionen erlassen, worin sie die Anordnungen der Verbündeten den Canto⸗ nesen kundthun. Der, Vicekönig, Kaiserlicher höchster Bevollmächtigter Veh Minschen, General⸗Gouverneur der beiden Kuangs, zweiter Vor⸗ mund des Erbprinzen, Großmeister des Palastes von Fi⸗Ven, Praäͤsident des Kriegsrathes und Erbbaron erster Klasse“, ist ein Mann von etwa
46 Jahren, dessen Gesicht ein Gemisch von Bosheit und Geist zeigt. Am 9. Januar fand die Uebertragung der Provinzial⸗Verwaltung an Pikhwey im Regierungs⸗Palaste statt. Die Provinz Kuang⸗kong hat 38 Millionen Einwohner und ist an mehreren Punkten von Rebellen besetzt; eine geordnete Verwaltung war daher dringendstes Bedürfniß. Um 2 Uhr fand sich Lord Elgin mit Baron Gros nebst einem zahlreichen Gefolge im Vamun ein; 21 Kanonenschüsse wurden gelös't. Die Stadtbevölkerung starrte die Fremden an, rührte sich aber nicht. Bei der Einführung Pikhwey's in sein neues Amt erklärten die Bevollmächtigten, „die Verbündeten seien fest ent schlossen, die militairische Besetzung der Stadt bis uuf Dei⸗ legung der schwebenden Jerwürfnissc auftecht zu erhalten; Leben, Eigenthum und Gebräuche der Bewohner sollten gewissenhaft geachtet werden, jeden Versuch zu Unruhestiftung und Aufstand werde man aber mit äaäußerster Strenge bestrafen. Pikhwey und Muh versprachen, das Ibrige dazu beizutragen, und schoben wegen der früheren Zwistigkeiten Alles auf Veh.
Der „Moniteur Univerfel“ vom 27. Februar bringt nach⸗ träglich den ausführlichen Bericht des Contre⸗Admirals Rigaukt de Genouilly an den Marine⸗Minister in Paris. Dieses aus Canton, 11. Januar, datirte Aktenstück über die Einnahme und Besetzung Cantons, über Veh's Gefangennahme und die Einsetzung der neuen Behörde unter englisch⸗französischer Oberkeitung, enthält durchaus bekannte Thatsachen; der erste Theil hat nur noch speziell militairisches Interesse, während aus dem zweiten der (oben mit⸗ getheilte) Bericht des „Moniteur“ alles irgend Bemerkenswerthe ausgehoben dargelegt hat. Interessant ist in diesem Berichte nur, daß wir erfahren, wie die Bevölkerung von Canton fortwäͤhrend wischen der Liebe zum Frieden und der Furcht vor Pehes Rache hin und herschwankte, und daß es 8 Anschein hatte, als werde dieser bedenkliche Zustand noch sehr lange dauern. Da ereignete es sich, daß ein chinesischer Bonze um sicheres Geleit nach einer an den Linien der Verbündeten liegenden Pagode nachsuchte und auf Befragen bestimmte Auskunft über die Wohnung, wo Peh sich aufhalte, ertheilte. Am 5. Januar Morgens ward daher angeordnet, daß von verschiedenen Seiten her Colonnen in die Stadt eindringen, die höchsten Beamten festnehmen, die Archive und den Schatz aufheben und nach den Linien der Verbündeten brin⸗ gen sollten. Dieser Handstreich gelang vortrefflich. Die franzöoͤsische Colonne, welche vom EContre⸗Admiral in Person befehligt wurde, besetzte das Westthor, drang dann in die Straße, welche von West nach Ostgeht, umstellte den Vamun des Tataren⸗Generals und nahm denselben um 9 Uhr Morgens gefangen, während die Colonne unter Straubenzee den Provinzial⸗Gouverneur Pihkwey und die Kolonne unter dem englischen Konsul Parkes etwas spaͤter den kaiserlichen Kommissar Peh festnahm, sich der sämmtlichen Papiere desselben, so wie des
taatsschatzes bemächtigte. Unter Veh’s Papieren fand man auch die Ratificationen der mit Frankreich, England und den Vereinigten Staaten abgeschlossenen Verträge, wodurch, wie der Eontre⸗Admiral binzufügt, es sich zu bestaͤtigen scheint, daß diese Verträge niemals nach Peking geschickt wurden. . soll bis zum definitiven Friedens⸗ 18 schluffe Gefangener bleiben; diese Person war unmöͤglich geworden, sie 8 konnte zu keiner einzigen der Combinationen benutzt werden, die zur Ver⸗ waltung der Stadt Canton unter Oberleitung der Verbuͤndeten irgendwie
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