1858 / 56 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ee⸗

2 —— —e 2 aeeoen Lnnd.- 9 EE““ *n 8 2 2 —.,—— —,e— mHe.⸗ nnse. 8 üaan 8 eE ——— ——yü 8; 2 4 Kc 1 8 3 8 8*

Kodͤhn v. Jaski, Hauptm. à la suite des 3. Jäger⸗Bats., soll als

1723298

Schöͤrnich, Zahlmeister⸗Aspirant vom 17. Inf. Regt., zum Zahl⸗

von Schleemüller, des General⸗Majors Dannhauer, so wie die VPVorträge des Witklichen Geheimen Kabinetsrathes Illaire, des

Offiziere, Portepee⸗ Fähnriche ꝛc. .—.

Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. E Den 20. Februar.

aggregirt bei diesem Bataillon geführt werden. b. Seel, Major vom 11. Iuf. Regt., zum Commandeur des 3. Bats. 10. Ldw.⸗Regts., v. Grau⸗ rock, Major vom 23. Inf. Regt., zum Commandeur des 1. Bataillons 23. Ldw. Regts., v. Fehrentheil, Hauptm. vom 10. Inf. Regt., unter Befoͤrderung zum Major, zum Commandeur des 2. Bats. 11. Landwehr⸗ Regiments ernannt. Krug v. Nidda, Major und Eskadr.⸗Chef im 1. Garde⸗Ulan. Regt., unter Aggregirung bei diesem Regt., als Comman⸗ deur des Besatzungs⸗Detachements in Silberberg kommandirt. v. Peters⸗ dorff, Rittm. vom 3. Kür. Regt., unter Entbindung von dem Kommando als Adjutant des General⸗Kommandos des IJ. Armee⸗Corps, als Escadrons⸗ Chef in das 6. Hus. Regt. versetzt. v. Somnitz, Rittm. vom Garde⸗ Hus. Regt., als Adjutant zum General⸗Kommando I. Armee⸗Corps kom⸗ mandirt. v. Stößer, Pr. Lt. vom Garde⸗Hus. Regt., von dem Kom⸗ mando als Adjutant der 1. Garde⸗Kavall.⸗Brig. entbunden. v. Köhler, Pr. Lt. vom Garde⸗Drag.⸗Regt., als Adjutant zur 1. Garde⸗Kav.⸗Brig. kom⸗ mandirt. v. Voß, Hauptm. vom Garde⸗Res. Inf. Regt., in das 10. Inf. Regt., v. Tresckow, Hauptm. vom Garde⸗Res. Inf. Regt., in das 31. Inf. Regt., Knappe v. Knappstädt, Hauptm. vom 24. Inf. Regt., von Münchhausen, Hauptm. v. 28. Inf. Regt., in das Garde⸗Res. Inf. Regt. versetzt. v. Baer, Sec. Lt. vom 20. Inf. Regt. und kommandirt als Erzieher bei dem Kadettenhause in Potsbam, zur Unterstützung der

Abtheilungs⸗Vorsteher bei demselben Kadettenhause kommandirxt. Lade⸗ mann I., Sec. Lt. vom 26. Inf. Regt., als Erzieher zum Kadettenhause in Potsdam, vom 1. März c. vorläufig bis 1. Mai 1859 kommandirt. Prinz Heinrich XVII. Reuß, als Sec. Lt. à la suite des 4. Hus. Regts., vorläufig ohne Gehalt und ohne Patent bis nach erfolgter Able⸗ gung der vorgeschriebenen Prüfungen, angestellt. u

Bei der Landwehr: ’“ n Den 20. Februar. 1111“ vv. Gontard, Oberst⸗Lieut. und Commandeur des 3. Bat. v. Dobschütz, Major und Commandeur des 2. Bats. 11. Regts., in das 11. Inf.⸗Regt., v. Knorr, Oberst⸗Lieut., und Commandeur des 1. Bats. 23. Regts., in das 23. Inf.⸗Regt. versetzt.

8 Abschiedsbewilligungen ec. b v11 Den 20. Februar. Umss. ernmn von Hake, Oberst a. D., zuletzt im 12. Inf. Regt., der Charakter

als General⸗Major verliehen. von Luck, Major vom 11. Inf. Regt., von Richthofen, Brachmann, Rittm. vom 6. Hus. Regt., beide als Major, Frhr. von Falkenstein, Major, aggreg. dem 4. Ulan. Regt., und kommand. als Commandeur des Besatzungs⸗Detachements in Silber⸗ berg, als Oberst⸗Lieutenant, von Westernhagen, Hauptm. vom 31. Inf. Regt., als Major, sämmtlich mit der Armee⸗Uniform und Pension zur Disposition gestellt. 8 1n Militair⸗Aerzte.

8 tü. Den 25. Februar.

Dr. Rhenius, Ober⸗Stabs⸗ und Negiments⸗Arzt des 8. Hus. Regts., in gleicher Eigenschaft zum 29. Inf. Regt. versetzt. Dr. Barth, Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt vom 3. Bat. 16. Ldw. Regts., zum Ober⸗Stabs⸗ und Regts.⸗Arzt des 8. Hus. Regts., mit Hauptmanns⸗Rang, Dr. Ifé, As⸗ fistenz Arzt vom Kaiser⸗Alex.⸗Gren.⸗Regt, zum Stabs⸗ und Bataillons⸗ Arzt des 3. Bats. 16. Landw. Negts., Dr. Schmidt, Assistenz⸗Arzt vom

ö12. Inf. Negt., zum Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt des 1. Bats. 8. Ldw. Regts., Dr. Scheller, Assistenz⸗Arzt vom 4. komb. Res. Bat., zum Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt des 3. Bataillons 4. Landwehr⸗Regiments ernannt. Den im Neserve⸗ resp. Landwehr Verhältniß befindlichen praktischen Aerz⸗ ten: Dr. Ohm, Dr. Samuel vom 1., Dr. Mücke, Dr. Sommer vom 2., Dr. Münnich vom 20., Dr. Wallstab vom 27., Dr. Brach vom 29. Landw. Regt., der Charakter als Assistenz⸗Arzt verliehen. Bange, Assistenz⸗Arzt vom 7. Inf. Regt., mit Pension nebst Aussicht auf Anstel⸗ lung im Civil⸗Dienst, Dr. Burkhardt, Ussistenz⸗Arzt vom 20. Landw.⸗ Regt., Dr. Kreutzwald, Dr. Wolff, Assistenz⸗Aerzte vom 28. Landw.⸗ Negt., der Abschied bewilligt.

Militair⸗Beamte. Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums. Den 1. März. ö“

meister 2. Klasse bei dem 5. Landwehr⸗Ulanen⸗Regiment ernannt. Wnm. rin r01eeitdanN achebszeimmt vaeheen aeen Fes. 8 1; 8 218 1188 ““ Agae R Sux Hber Le erlnbn nah nd tnn eeüaaaean

u

1. *

Nichtamtliches. m hHü.

reußen. Charlottenburg, 6. März. Se. Majestäͤt der König machten gestern Mittag nach laͤngerer Fußpromenade, in Begleitung des Flügel⸗Adjutanten vom Dienste, noch eine Spa⸗ zierfahrt nach Spandau. Ihre Majestät die Königin fühlen Sich zwar wohler, haben jedoch der rauhen Witterung halber auch gestern das Zimmer nicht verlassen. 1

Berlin, 6. März. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen nahm heute die Meldungen des General⸗Lieutenants

Flügel⸗ Adjutanßen Obersten von Maptenffel; und des Minister⸗

10. Negts.,

4 8

Oldenburg, 4. März. Der Landtag beschftigte sich heute mit der Spezialberathung des Gesetz 569. bügt⸗ 88 3 Personen⸗ und Einkommen⸗Steuer für das Herzog⸗ thum Oldenburg. Nach der Regierungs⸗Vorlage soll die Steuer nur eine provisorische sein. Es wurde indeß rin Antrag der Ma jorttät des Ausschusses angenommen, wonach im Art. I des Ge setzes ausgesprochen werden soll, daß die Steuer nur für die naͤchsten 3 Jahre zu erheben sei. Ueber die Frage, ob außer de Einkommensteuer auch eine reine Personensteuer erhoben werder

solle, entstand eine länger Debatte. Der Landtag beschloß die Er hebung der Personensteuer in namentlicher Abstimmung mit 25 geger 18 Stimmen. Nach dem Entwurfsoll der Satz der Personensteuer fuͤr der verheiratheten Mann 20 Groschen, für den unverheiratheten 15 Groschen betragen. Ein Antrag, nach welchem die Ehemänner von der Personensteuer frei sein sollen, wenn ihr Einkommen nich 100 Thlr. betraägt, wurde angenommen. In Betreff der Einkom⸗ mensteuer will der Entwurf nicht die Actiengesellschaften als solche, wohl aber das jedem Actionair zufallende Einkommen besteuert

stimmung beschlossen. Der Art. 2 handelt von den Befreiungen von der Steuerpflicht. Es wurde ein Zusatz beigefügt, daß das

Hauses bestimmten Mitteln, imgleichen aus dem Privat⸗ Kapitalvermögen des Großherzogs und der Mitglieder der regierenden Fürstlichen Familie befreit sein solle, wie dieses den Bestimmungen des Staatsgrundgesetzes entspricht. Nach dem Entwurfe soll ferner befreit sein das Einkommen der „Armen⸗, Kirchen⸗ und Schulfonds, so wie der Stiftungen zu wohlthätigen Zwecken“. Nach dem Antrage einer Minderheit des Ausschusses beschloß der Landtag, daß in dieser Bestimmung das Wort „Kirchen“ gestrichen werde. Der Entwurf (Art. 14) will alles fundirte Einkommen zum Steuersatze von 2 pCt., das persoͤnliche Einkommen zum Satze von 1 pCt. heranziehen. Der Landtag be⸗ schloß, daß zwar die verzinslich ausgeliehenen, so wie die in Ge⸗ schäften angelegten Kapitalien, ferner ständige Renten und Gefälle mit zwei Prozent, dagegen das Einkommen aus Grundstuͤcken und Gebaͤuden nur gleich dem perfönlichen Einkommen mit 1 pCt. ge⸗ troffen werden sollen. 1

Hessen. Darmstadt, 4. März. war heute, nach viermonatlicher Vertagung (am 5. November v. J. hielt sie ihre 19te Sitzung), zu ihrer Ästen Sitzung wieder zusam⸗ mengetreten. Der Präsident, Furst von Solms⸗Lich, hielt dem unlängst verstorhenen Kammermitgliede, Hofgerichts⸗Präsidenten bon Hombergk, eine ehrenvolle Gedächtnißrede, worin er beson⸗ - dessen gewissenhafte Treue in allen Berufsverhaͤltnissen rühmte. Die ganze Kammer gab ihre Beistimmung durch Erhebung von den Sitzen zu erkennen.

Baden. Karlsruhe, 4. März. Ihre Hoheiten der Fürst und die Fürstin von Hrhenzollern⸗Sigmaringen nebst Höchstderen Tochter der Prinzessin Stephanie sind heute Nach⸗

abgestiegen. Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin haben ihre Hohei 8 zog und Karlsr. 3.) zogin he hre Hoheiten am Bahnhof empfangen.

*

Schweiz. Bern, 3. März. Das Kreisschreiben des Bundesraths an die gnm ans egsenmange, aresschn die fran- zösische Paßmaßregel, enthält u. A. folgende Stelle: „Die Beibrin⸗ gung zweier Zeugen zur Auswirkung eines Passes berührt die Schweiz zunäͤchst nicht, da nur Franzosen im Falle sein werden, Reiseschriften von ihrer heimatlichen Gesandtschaft zu verlangen, und es mag den Berniefenen uͤberlassen bleiben, üͤber das Verfügte sich zu beschweren.“ Dem ernehmen nach muß jeder Paß⸗Inhaber bei der Gesandtschaft seinen Namen in ein Buch einschreiben. Dann wird er vor den Kanzler gerufen, um ihm zu sagen, ob er wirklich derjenige sei. Nachdem der Kanzler sich über die Uebereinstimmung von Signa⸗ lement und Unterschrift hat berichten lassen, wird vifirt und der Paß eingehaͤndigt. Ueber die Vermehrung der Konsulate hat der Bundesrath noch keinen Beschluß gefaßt. Die Verhandlungen eiaen ün g E“ werden erst morgen ge⸗

en werden. ie Stimmung neigte sie . der Centralbahn. (Fr. P. Ztg.) 8 8

1b Niederlande. Haag, 4. März. Die am 22. des vorigen Monats in Münster eröffneten Unterhandlungen zwischen nieder⸗ ländischen, preußischen und haunoverschen Kommissarien über die Anlage der Eisenbahn von Sevenaer nach Rheine sind, wie hier Seitens der Regierung bekannt gemacht wurde, vorlaͤufig eingestellt worden. Wegen der Minister⸗Krists nichts Neues. Der König befindet sich seit einigen Tagen unwohl, was mit eine Ursache der Verzögerung in der Entwickelung der Krise sein mag. (Köln. 3.)

Großbritanuien und Irland. London, 3. März. Die „Gazette“ enthaͤlt die offiziellen Ernennungen der Kabinets⸗

Prasidenkei vnkgeset. aK hiss . serh e ae

mitglieder, desgleichen die Namen aller jener englischen Offtziere,

1 1““

wissen. Auf Antrag des Ausschusses wurde die umgekehrte Be⸗

Einkommen aus den zur Sustentation des Großherzoglichen

Die Erste Kammer b

mittag hier angekommen und im Großherzoglichen Residenzschloß 8

11“ .“ 8 “]

die den türkischen Medjidje⸗Orden erhalten haben. M. Bernard, der Theilnahme am Assassinat gegen den Kaiser Napoleon angeklagt, stand gestern zum drittenmal vor dem Polizeigerichte. Die Ver⸗ hoͤre wurden in französischer Sprache geführt und Satz für Satz ins Englische übersetzt. Mr. Bodgen, der die Klage im Namen der Regierung führt, entschuldigt sich, daß er noch nicht saͤmmliche Zeugen vorführen könne, da mehrere derselben noch in Paris „ü8⸗ wesend sein müssen. Nach dem Verhör mehrerer Zeugen wurde die Verhandlung auf Donnerstag vertagt. 4. März. Der erste Lord der Admiralität, Sir John Pakington, ist in Droitwich gestern ohne Opposition wiederge⸗ wählt worden, und folgendes ist der Hauptinhalt seiner Rede, die anderthalb Stunden in Anspruch nahm. Er hält die Gefahr in Indien für uͤberwunden, und läßt den Maßregeln des abgetretenen⸗ Kabinets zur Bekäaͤmpfung des Aufstandes volle Gerechtigkeit wider⸗ fahren, wenn er auch bedauern muß, daß dieselben nicht rasch genug ergriffen worden waren. Er freut sich, daß die kommer⸗ zielle Krise bewältigt ist, glaubt, daß eine Untersuchung der Währungs⸗Gesetze noͤthig sei, um aͤhnlichen Krisen möglichst vor⸗ zubeugen, sagt aber sonst nichts, was zu der Annahme berechtigt, daß das Kabinet Derby sich mit der Bankfrage ernstlich zu be⸗ fassen beabsichtige. Was das bekannte Mißverständniß mit Frank⸗ reich betrifft, äußert der ehrenwerthe Gentleman die bereits von Lord Derby ausgesprochenen Ansichten, daß man Walewski's De⸗ pesche beantworten müsse und werde, daß Lord Malmesbury in derselben den festen Entschluß der englischen Nation, das Asylrecht des Landes unverkümmert zu erhalten aussprechen, aber gleich⸗ zeitig versichern werde, daß England einen Mißbrauch des⸗ selben nimmermehr dulden, eine dauernde Aufrechthaltung der Allianz als eine der Hauptbestrebungen seiner äußeren Politik stets vor Augen halten werde. Was Indien betrifft, sei die Einführung eines neuen Verwaltungssystems unausweichlich geworden. Bereits babe das Unterhaus durch eine große Majorität (Sir John selbst hatte mit der Minorität gestimmt) diese Nothwendigkeit anerkannt, und das neue Ministerium werde daher nicht saͤumen, eine Bill einzubringen, kraft welcher die bisherige Verwaltung des indischen Reiches von der Compagnie auf die Kroue übertragen, und dabei dennoch Rücksicht genommen werden wird, daß der Einfluß der Re⸗ gierung nicht ungebührlich anschwelle. Zur Einbringung einer Re⸗ formbill verpflichte sich fürs Erste das Kabinet nicht, denn wie offenbar auch viele Uebelstände sein mögen, brauche ein Vorschlag von solcher Bedeutung geraume Zeit zur Ueberlegung. Der Red⸗ ner schließt mit der Versicherung, daß seine (liberalen) Vorschläge, betreffs einer besseren und allgemeineren Volkserziehung, dadurch, daß er Mitglied einer konservativen Regierung geworden ist, durch⸗ aus nicht aufgegeben seien, und schließt unter allgemein herzlichem Beifall, der ihm im Lanfe seiner Rede vielfach zu Theil gewor⸗ den war. Lord Stanley (Kolonial⸗Minister) ist heute Morgen in King's Lynn ohne Opposition wieder gewählt worden. Eine zweite Beilage zur „London Gazette“ vom 4. März veröͤffentlicht einen in India House eingelaufenen Bericht Sir Colin Eampbell's an den General⸗Gouverneur. Derselbe ist aus dem Hauptquartier im Fort von Futteeghur, vom 5. Januar, datirt und enthält im Weseutlichen folgende Mittheilungen: My Lord! Ich hatte bereits die Ehre, Sie per Telegraph von meinen Vorkehrungen zum Marsch das Duab hinauf zu benachrichtigen. Da ich sehr viel von meinem Fuhrwerk an Sir Outram abgeben mußte, wurde ich nach der Schlacht am 6. sehr lange in Cawnpur aufgehalten. Ich schickte die Brigade Hope nach Bithur; jede Spur von Nana Sahib's Besitzthum ward vernichtet und aus den Palastbrunnen viel Geld und Geldeswerth bervorgegraben. Da Hope wieder zu mir stoßen mußte, ehe seine Truppen mit dieser schwierigen Arbeit ganz fertig waren, ließ ich die Nachsuchungen durch das 88. Infanterie⸗Regiment unter Oberst Maxwell fortsetzen. Die Brigade Walpole machte inzwischen einen Umweg über Akbarpur durch Etawah nach Mynpooree, und hatte Ordre, auf der Haupt⸗Heerstraße sich mit mir zu vereinigen. Diese Bewegung wirkte vortrefflich, und der dem Brigadier Walpole als Spezial⸗Kom⸗ missarius beigegebene Capt. Bradford fuͤhrte die nöthigen Polkgeimaßregeln ein und strafte einige notorische Uebelthäter so wie schlechtgesinnte Bezirke. Der südliche Theil des Duab scheint in Folge dieses Marsches vollkommen gesäͤubert. Gestern ist Brigadier Walpole nach trefflich ausgeführtem Auftrage wieder in Futteeghur zu mir gestoßen. Nachdem ich meine Be⸗ wegungsmittel mit den Karren vervollständigt, die am 23. Dezember aus Allahabad zurückgekehrt waren, wohin sie die Verwundeten geschafft hatten, marschirte ich am 24. nach Chowbepur. Während das Hauptquartier mit einer Brigade am 28. nach Meernuka Serai vorrückte, ging General Windham nach Futtiah, zerstörte das vom dortigen Najah in Stich ge⸗ lassene Fort und ließ mehrere Rebellen in den umliegenden Dörfern hin⸗ richten. Von unsern verschiedenen Haltpunkten aus wurden Abtheilungen ausgesandt, um die Bauernkähne auf dem Ganges zu verbrennen und einen Einfall in's Duab von der Oude⸗Seite her nach unserem Abzuge zu verhindern. Am 31. Dezember kamen die Brigaden in Goorsaignege an; Greathed schloß sich Abends von der Flußseite und Windham am naͤchsten Tage von Futtiah her an. Früh⸗ am 1. Januar marschirte Brigadier Hope mit 2 RNegimentern nach Kallee Nuddee, um die Rebellen an der weitern Zerstörung der eisernen

Hängebrücke zu hindern. Die Insurgenten verschwanden, als Hope heran⸗

1—5— b u“ A“

ö

kam; und Major Nicholson Ingenieurs und Sappeurs, unterstützt von einer Anzahl Matrosen, arbeiketen Tag und Nacht, bis die stark beschäbigte Bruͤcke wieder ausgebessert war. Am 2. Januar Morgens ritt ich, in Begleitung des obersten Stabsoffiziers, aus, um zu sehen, ob die Brücke für die Heersäule pasfirbar sei. Die Arbeit war nahezu vollendet, als ich eine ungewöhnliche Bewegung unter den Bauern eines Dorfes bemerkte, das eine halbe Meile von der rechten Front der Brücke lag. Bald zeigte sich, daß ein Angriff auf die Arbeitenden bevorstand. Das schützende Piquet auf der feindlichen Flußseite wurde rasch verstärkt. Der Feln griff mit Kanonen und Musketen an, während ein Theil des 53sten über die Brücke ging und unser schweres Geschüͤtz a⸗s seiner zur Deckung der Arbeitenden eingenommenen Position vorgeschoben ward. Lieutenant Vaugham, von der Königlichen Flotte, und Major Smith, von der Koöͤnig⸗ 1 lichen Artillerie, eröͤffneten rasch ein Streichfeuer. Es schien nicht zwecka⸗ dienlich, den Feind zu drängen, bevor der Rest unserer Streit⸗ macht angelangt war; so wurde die jetzt vom 53sten Negiment eingenom⸗ mene Position gesichert und das feindliche Feuer durch unsere Kanonen in Schach gehalten, aber ein Vorrücken ward nicht gestattet. Um 11 Uhr Morgens begann das Gros der Heersäule aus dem alten Lager heran-⸗ zurücken. Die Brigade Greathed an der Spitze. Jetzt rückten das 53ste und 93ste vor, links von Greathed's Brigade flankirt, während die Ka⸗ vallerie auf der feindlichen Rückzugslinie gegen Futteeghur in scharfem Trab vorsprengte. Der Rückzug des Feindes verwandelte sich jetzt bald in rasche Flucht; die Kavallerie unter den Brigadiers Grant und Little räumte stark unter den Nebellen auf, und 8 Kanonen fielen in unsere Hand. Die bei dieser Gelegenheit zersprengten Rebellen bestanden aus 3 oder 4 Bataillonen vom 41sten und andern Corps eingeborner Infan- terie. Am Abend lagerten wir auf der Straße nach Futteeghur, 5 Meilen vom Kallee Nuddee, wo ich das Vergnügen hatte, den Oberst Seaton zu treffen. Er war von Bewez herübergeritten, um die Ankunft seiner Streitmacht an jenem Ort persönlich zu melden. Ich befahl ihm, mit Walpole vereinigt auf Futteeghur zu marschiren. Auch ließ ich einen sehr großen Vorrath Getreide für Sir J. Outram nach Cawnpur abschicken. Am 3ten mar⸗ schirte ich auf Futteeghur, welches in Folge der vorhergegangenen Nieder⸗ lage von allen Anhängern des Nawab verlassen worden war. Ein be⸗ rüchtigter Uebelthäter, Namens Najir Khan, wurde sammt seinen Kanonen in der Stadt selbst ergriffen. Ich zwang die Einwohner selbst durch Strafandrohung dies auszuführen. Er ist am 4ten dieses am Hauptthor der Stadt hingerichtet. Jetzt ist die Zerstörung der Paläste des Nawab im S“ Eine Brigade wird mor⸗ gen aufbrechen, um zwei sehr meuterische Doͤörfer, die einige 20 Meilen von Futteeghur gelegen sind, heimzusuchen. In Mynpooree haben g. wir eine Besatzung zuracgelaffen. Diese wird die Bedeckungen nach Agra 1 liefern, so lange als solche Vorsichtsmaßregeln nöthig sein werden. ch habe dem Obersten Fraser, dem Ober⸗Kommissarius der nordwestlichen Provinzen, bedeutet, daß es nicht zweckdienlich ist, eine kleine Abtheilung in Etawah allein zu lassen, sondern daß dieser Ort sich lieber auf den Einfluß der Besatzung von Mynpooree einerseits und meiner letzten im Bezirk von Cawnpur getroffenen Vorkehrungen andererseits stützen sollte. Diese bestehen in einer fliegenden Heersäule, die jeht vom Brigadier Inalis in Cawnpur organifirt wird, um zur Unterstützung der Civilgewalt im Bezirk hin⸗ und herzumarschiren. Nachdem ich diesen Punkt erreicht und die Verbindung swischen Kalkutta und Agra wieder ziemlich gut hergestellt habe, erwarte ich Ihrer Lordschaft fernere Weisungen. C. Campbell. Frankreich. Paris, 4. Maͤrz. Die hiesige „Allgemeine Korrespondenz“ giebt von Lord Malmesbury's Depesche an Lord Cowley folgende Analyse: Im Eingange entschuldigt die englische Regierung sich über die Verzögerung der Antwort in Betreff der Fluͤchtlingsfrage; diese Verzögerung erkläre sich aus allgemein be⸗ 8 kannten. Ereignissen; sodann drückt die Depesche den ganzen Abschen der englischen Regierung vor dem Attentate vom 14. Januar aus. Die Regierung kann sich vollkommen die Aufregung und die tiefe Entrüstung, welche dieses schauderhafte Verbrechen in Frankreich her⸗ vorgerufen, erkläten. Nichtsdestoweniger kann die englische Regie⸗ rung sich des Bedauerns nicht enthalten, daß die Regierung Sr. Kaiserlichen Majestät ihre ersten Eindruͤcke in einer fuͤr den englischen Nationalgeist so verletzenden und mit den Bedingungen einer parla⸗ mentarischen Regierung so wenig verträglichen Form kund geben zu muͤssen glaubte. „Die Regierung der Königin“, heißt es dann wört⸗ lich weiter, „wird Alles aufbieten, um den gerechten Forderungen Sr. Kaiserlichen Majestat Genugthuung zu geben, und sie wird dies um so eifriger thun, als sie durchaus keinen Anstand nimmt, unverhohlen die vollkommene Loyalität anzuerkennen, die der Kaiser der Franzosen Großbritannien stets bewiesen, und als sie sich uͤber⸗ zeugt haͤlt, daß die englische Nation die Pflicht hat, ihrerseits die⸗ selbe Aufrichtigkeit und dieselbe Herzlichkeit in ihren Beziehungen zu Frankreich zu bekunden.“ Lord Malmesbury’s Depesche schließt mit der ausdrücklichen Zusage, daß die eifrigste Ueberwachung über die Flüchtlinge und deren verbrecherische Plane geübt werden solle, sie fügt jedoch hinzu, daß die Regierung Ihrer Majestaäͤt der Königin nicht weiter gehen, noch die Verpflichtung uͤbernehmen könne, die alten Landesgesetze, besonders in Betreff des Asylrechts, abzuändern, da dies ein Prinzip sei, das seit vielen Jahren in England unverletzlich gelte. 8 Der „Moniteur“ erstattet Bericht über die Fortschritte und Arbeiten zur Verschönerung und Verbesserung der Gesundheits⸗ Verhältnisse von Paris. Die Niederreißung der Häuser auf dem Boulevard St. Denis, gegenüber dem Boulevard von Straßburg, ist beendet, und man kann vom Ost⸗Bahnhofe aus mit der Per⸗ spektive jetzt die ganze Ausdehnung der großen Verkehrsader durch Paris verfolgen. Der Boulevard von Sebastopol hat vom Ost⸗