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1 Die zu Nancy erscheinende „Esperance“ meldet, daß wieder mehrere ihrer exaltirten politischen Gesinnungen wegen verdächtige Perfonen im Departement des Oberrheines verhaftet wurden.
8 Michaud Vater ist in dem Dorfe Ternes bei Paris am
10. März im Alter von 85 Jahren gestorben. Sein Sohn ist der
Alademiker und Verfasser der „Geschichte der Kreuzzüge“ u. s. w.
Der Verstorbene war der Herausgeber der „Biographie Uniperselle“ in 52 Bänden, zu der er noch eifrig mit Herausgabe von Supple⸗ menten beschäftigt war. 1b
— 13. März. Der „Moniteur“ meldet, daß die Broschuͤre:
„KNapoleon III. und England“, welche noch an demselben Tage, wie in Paris, zum größten Theile in der „Times“ erschienen sei, von dieser „für ganz so wichtig, wie ein diplomatisches Aktenstück“ gehalten werde. Das offizielle Organ läßt hierauf aus dem be⸗ treffenden Artikel der „Times“ Auszuͤge folgen, wobei es den Haupt⸗Nachdruck auf die Stelle des englischen Blattes legt, daß es Englands Pflicht sei, etwas zu thun, da „diese Bemerkungen des einflußreichsten Blattes in England wohl einigen Eindruck auf die dortige öffentliche Meinung machen und eine gerechtere Auf⸗ fassung der Frage herbeiführen dürften.“ 8
In der Sitzung, welche der gesezgebende Körper am 12. d. hielt, erstattete Graf Segur uͤber den Gesetzentwurf Bericht, wo⸗ durch dem Finanz⸗Minister ein besonderer Credit von 522,019 Fr. 83 C. für die griechische Schuld bewilligt werden soll. Sodann
1 erfolgte nach Annahme von fünf Gesetzen rein lokaler Art die des
Gesetzentwurfes wegen Bewilligung eines besonderen Credites von 2248,831 Fr. 78 C. zur Ablösung des Sundzolles. Die Bewilli⸗
gung erfolgte ohne Diskussion und mit Einstimmigkeit.
Unter den Gesetzentwürfen, welche noch in der jetzigen Session erledigt werden sollen, befindet sich der uͤber die Arbeiten gegen die Ueberschwemmungen. In Folge der großen Beschädigungen, die im Jahre 1856 in den Thälern der Rhone, Loire und Ga⸗ ronne erfolgten, wurden bereits 20 Millionen zu Wasserbauten bewilligt, und ein Zuschuß von 6 Millionen wird hinreichend ur Beendigung der Arbeiten sein. Aber man will bei diesen
auten der Dringlichkeit nicht stehen bleiben. Die dem Kaiser vorgelegten ausgearbeiteten neuen Wasserbau⸗Plane beziehen sich laut dem, dem „Nord“ aus Paris mitgetheilten Berichte des Ar⸗ beits⸗Ministers auf die vier Thäler der Loire, Rhone, Garonne und Seine; die Gesammtkosten für diese Bauten sind auf 32 Mil⸗ lionen veranschlagt, wovon 8 für das Thal der Loire, 20 für das der Rhone, 3 für das der Garonne und 1 Million für das der Seine verwandt werden sollen. Da der Staat nach Verwendung jener ersten 26 Millionen für die dringlichen Wasserbauten gesorgt hat, so sollen zu diesen neuen Bauten die Stadt⸗ und Dorf⸗ Gemeinden, je nach dem Nutzen, den sie von diesen Arbeiten haben, zur Uebernahme eines Theiles der Baukosten herangezogen werden.
Am 9. Maͤrz traf in Marseille der Bischof von Biblos und apostolische Vikar in Cochinchina, Msgr. Pellerin, mit den Abbés Le Grand de la Liery und Raynaud ein. Die drei Geistlichen wollten am anderen Tage auf dem Ueberlandwege nach Canton ehen, um von dort dann später ihr schwieriges Missionswerk im aiserthum Anam zu beginnen.
— 14. März. Der heutige „Moniteur“ meldet, daß, nachdem die Krankheit des Prinzen Jerome sich in letzter Zeit durch ver⸗ schiedene Zufälle komplizirt habe, gestern Abends eine Besserung eingetreten sei und die Symptome einen weniger bedenklichen Charakter angenommen haͤtten. 8
Spanien. Aus Madrid, 13. März, wird telegraphisch berichtet, daß in der Sonnabends⸗Sitzung des Kongresses dem Ministerium die Vollmacht zur Forterhebung der Steuern bewilligt wurde. Isturiz erklärte in dieser Sitzung, daß die jetzige mexi⸗ kanische Regierung Spanien Genugthuung versprochen habe.
Türkei. Aus Wien, 12. Maͤrz, wird gemeldet, daß die europäͤische Kommission für die Donau⸗Fürstenthumer ihren Bericht beenbigt hat. — Die Truppen, welche die Pforte gegen Monte⸗ negro anruͤcken laͤßt, haben Konstantinopel verlassen.
Dänemark. Kopenhagen, 10. März. Der König, der nunmehr wieder so weit hergestellt ist, daß er vorgestern einen kurzen Spaziergang in den Bogengängen des Christiansborger Schlosses machen konnte, ertheilte heute dem Praͤsidenten des Reichsraths, Konferenzrath Madvig, eine Audienz, in welcher sich derselbe des ihm gewordenen Auftrages entledigte, den König wegen seiner Wiederherstellung im Namen des Reichsrathes zu begluͤck⸗ wünschen. Der Konig ließ in seiner Erwiderung dem Reichsrathe seinen Dank und die Versicherung seiner Gnade entbieten.
Der Regierungs⸗Vorschlag über die Befestigung Kopenhagens von der Seeseite, dessen zweite Berathung gestern vom Reichsrathe begonnen worden war, schloß heute (wie schon telegraphisch ge⸗ meldet) mit der Ueberweisung desselben zur dritten Berathung. In der gestrigen Debatte sprachen Tscherning, Ussing, Mourier und David, der Erstere vorzugsweise aus militairischen, die Anderen aus politischen Grüͤnden, gegen den Gesetzentwurf, welcher haupt⸗ sächlich von dem Berichterstatter Capitain Tuxen, so wie von Monrad, Scheele und Treschow vertheidigt wurde. Der Conseils⸗
Praͤfident versprach, dem Reichsrathe demnaͤchst vollständige Auf⸗ klärung über die politische Stellung des Landes zu ertheilen. Amerika. New⸗Vork, 27. Februar. Das „Delta“, ein
in New⸗Orleans erscheinendes Blatt, vom 26sten behauptet, der Süden habe mit Wiedereinführung des afrikanischen Sklavenhandels
begonnen. Am Perlfluß in Mississippi sei ein regelmäßiges Depot,
wo bereits Ladungen angekommen und verkauft worden seien. Die Sklavenjäger stecken in der Regel die französische Flagge auf.
— Aus Vera Cruz, 21. Februar, schreibt man: „Die Regierung wird von General Mejia stark bekämpft; derselbe bedrückt auch die Bewohner von Pierra Blancha furchtbar. Die Staaten Vera Cruz, Ojaca und Puebla sollen 80,500 Mann und 40 Kanonen gegen General Zuloaga ausgesandt haben. Pucatan hatte sich Zuloaga angeschlossen.
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Mexiko vom 2. v. M.: „Zuloaga mit seiner Aufhebung des Desamortisations⸗Gesetzes ist noch weit entfernt, eine gesicherte Stellung einzunehmen. Außer der Hauptstadt haben allerdings auch die kleineren Städte und
Ortschaften des Staates Mexiko, so wie die des Staates Puebla sich für ihn erklärt; Mechoacan, Guanajuato, Queretaro, Falisko
und San Luis Potosi gegen ihn. Von den übrigen Staater fehlt noch jede Erklärung, was unter Anderem zur Folge hat,
daß die neue Regierung über die Zolleinnahme von Veraecruz
nicht verfügen kann. Indessen ist derselben von reichen Privat⸗ leuten, unter Garantie der Geistlichkeit, eine Anleihe im Betrage von 1 ⅔ Millionen vorgestreckt worden. Der Sitz der Gegenregie⸗ rung unter Juarez, dem verfassungsmäßig zur Präsidentschaft be⸗ rufenen Chef des obersten Gerichtshofes, ist Guanajuato. Die
Geschaͤfte liegen still, und den Inhabern von Waarenbeständen
stehen schwere Verluste bevor, da die jetzt an der Ost⸗ und an der
Westkuͤste ankommenden Waaren sämmtlich mit einem Zollabzug
zugelassen werden, an der Nordgrenze, nach den Vereinigten Staaten haben scheint. Schon eine heillose Weise Waaren uüber den Rio Banco eingeschleppt. Sie passiren meistens mit der Erlaubniß der Gouverneurs, die sich damit Geldmittel verschaffen, gegen bedeutend ermäßigte Zölle uͤber die Grenze und finden unter dem Scheine, als ob dabei alles gesetzlich zugehe, den Weg bis zur Hauptstadt, wo sie trotz des viel weiteren Landweges, wegen der gemachten Zollersparnisse, u betraäͤchtlich wohlfeileren Preisen losgeschlagen werden als die
aaren, welche über Veracruz kommen und den vollen gesetzlichen Zoll gezahlt haben. Die Regierung, die mit der Bekämpfung
der Revolution vollauf zu thun hat, fand bis jetzt keine Zeit, dies
Unwesen abzustellen, obgleich sie mit darauf bezuͤglichen Bittschrif⸗ ten des Handelsstandes von Veracruz, Tampico und Mexiko be⸗
uͤrmt wird.“ 1 f 8 .“ 4
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1“ ESelegraphische Depeschen. vünt
3 24
8 E
Der am 13. März er., 5 Uhr Nachmittags, aus Frankf a. M. abgegangene Eisenbahnzug hat in an den Zug nach Halle resp. Berlin nicht erreicht.
Wien, Sonntag, 14. März, Nachmittags. (Wolff's Tel. Bur.) Die Turiner Blätter widersprechen der von der „Armonia“ gebrachten Nachricht, daß die französische Regierung die Suspension der „Italia del Popolo“ und die Ausweisung Bianchis Gio⸗ vinis verlangt habe.
Hier eingetroffene Privatnachrichten aus Konstantinopel be⸗ “
staͤtigen, daß die Aussichten Lesseps in Betreff des Suezkanals günstig seien.
London, Sonnabend, 13. März, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Bernard, als Mordgehülfe angeklagt und demzufolge
einer Jury überwiesen, ist nach Newgate abgeführt worden. Heute
fanden Zeugenverhöre statt. Obgleich dieselben nicht geheim waren, so wurden doch nur wenige Zuhörer zugelassen.
London, Montag, 15. März. (Wolff's Tel. Bur.) Der neue russische Gesandte, Herr von Brunnow, wird morgen hier erwartet. — Die letzte Depesche des Grafdn Walewski soll
überaus versöhnlich sein; sie bedauert, daß seine Depesche von
20. Januar eine falsche Auffassung gefunden habe, verlangt von England durchaus nichts, indem sie unbedingt dessen Loyalität ver⸗ traut. Die Depesche spricht schließlich die Hoffnüng aus, die Allianz zwischen England und Frankreich werde auf das Innigste
Aus Indien hier eingetroffene Nachrichten melden aus Bombay ohne Datum als offiziell, daß Sir Colin Campbell seinen Vor trab nach Allumbagh dirigirt und mit 20,000 Mann und 100
von Delhi ist auf ewig verbannt worden.
außer den Staatsstraßen vorhandenen Chausseen mit
Brandenburg 733 Sachsen 400 ½3 246,4 b 8 Westfalen.. 368. 278,2 1444,6 1,23
im Ganzen 508278
— Nach der provisorischen Abrechnung über die mehreren Staaten des Zollvereins gemeinschaftliche Branntwein⸗Steuer und Ueber⸗
u aber eine Art von Veaufsichtigung aufgehört zu gangs⸗Abgabe von Branntwein fuür das Jahr 1857 wurden bver⸗
eit dem vorigen Fruͤhjahr werden hier auf 8
ittt erstungen den Anschluß
499
Kanonen nachfolgen werde. Das Bombardement Lucknows wird wahrscheinlich am 25. Februar begonnen haben. — Der König
8
— ——
N7Hã 1
(Sttatistische Mittheilungen.
nn 8 3 e rlin, 10. März, Der Budget⸗Kommission des Abgeordneten⸗ 1 1 22 Seiten . Königlichen Staatsregierung ein Ver Frg. 1 haussee⸗ Berechtigung zu den Akten gegeben worden. Danach waren hvon letz⸗ 8vee 1854: 988 18888 1017, 1856: 1162, 1857: 1283,9 Mei⸗
len. Die Privat⸗ und Staatschaufseen in der Gesammt⸗Längenausdehnung
von resp. 1283,9 und 1787,2 Meilen vertheilen sich nach der mit Be⸗ nutzung der statistischen Nachrichten über den Flaäͤchen⸗Inhalt der verschie⸗ denen Provinzen von dem Referenten angelegten Berechnung auf d einzelnen Provigzen, wie folgt: 8 eahgech⸗ .
Flächen-⸗ 1“ Inhalt Länge in Meilen Meile Provinzen nach der der zusammen kommen
g 0 Chaussee⸗
Stagts⸗ Pribat: 1 8 Meilen chauffeen chausseen Meilen 1 Preußen.. 1178 250,8 39,;/ 296,2 6,2 2 Posen 536 ½ 90,9 S 222,8 ü. e,eee Pommern.. 576 ½ 159,6 “ 227, 0 30 8 Schlesien 741 ½ 265,6 484,4 0,31/65 187,4 353,) 0,42ob. 343,) 0,74
487 302,3 698,2 1,43
Rheinland.. 1787,2 1283, 30711 0,60
einnahmt: in Preußen und denjenigen mit Preußen im engeren Verein stehenden Gebietstheilen, aus welchen die Einnahme in preußische Kassen fließt, an Branntwein⸗Steuer 9,065,018 Thlr. 8 Sgr. 11 Pf., an Ueber⸗ gangs⸗Abgange 4783 Thlr. 5 Sgr. 7 Pf.; in denjenigen mit Preußen in engerem Verband stehenden Ländern und Gebietstheilen, in welchen die Landesregierung die Branntweinsteuer selbst erhebt, an Branntwein⸗ Steuer 164,220 Thlr. 1 Sgr., an Uebergangs⸗Abgabe 35 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf., zusammen an Branntwein⸗Steuer 9,229,238 Thlr. 9 Sgr. 11 Pf., an Uebergangs⸗Ahbgabe 4819 Thlr. 4 Sgr. 1 Pf.; im Königreich Sachsen an Branntwein⸗Steuer 738,848 Thlr. 11 Sgr. 6 nir⸗ an Ueber⸗ gangs⸗Abgabe 612 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf.; im thüringischen Verein an Branntwein⸗Steuer 93,399 Thlr. 22 Sgr., an Uebergangs⸗ Ab⸗ gabe 520 Thlr. 14 Sgr. 9 Pf., — innerhalb des ganzen Ver⸗ eins also an Branntwein⸗Steuer 10,061,486 Thlr. 13 Sgr. 5 Pf., an Uebergangs⸗Abgabe 5951 Thlr. 26 Sgr. 4. Pf., zusammen 10,067,438 Thlr. Aus dieser Einnahme können nach Hinzurechnung eini⸗ er Rechnungs⸗Ergänzungen und nach Abzug einiger Vergütungen und Furückzählungen, so wie der Bonification für exportirten Spiritus 8,265,060 Thlr. zur Vertheilung gestellt werden. Die letztere erfolgt nach Verhält⸗ niß der Bevölkerung, doch werden von der zunächst für Sachsen hiernach refultirenden Quote 18 pCt. oder der Betrag von 129,000 Thlrn. in Ab⸗ zug gebracht, welcher den Portionen der übrigen nach Verhältniß accreseirt. Mit dieser Maßgabe stellt sich der vertragsmäßige Antheil: für Preußen auf 7,042,716 Thlr., für die mit Preußen enger verbundenen Länder und Gebiete, in welchen die Landes⸗Regierung die Steuer selbst erhebt, auf 121,863 Thlr., fuͤr das Königreich Sachsen auf 689,035 Thlr., für den thüringischen Verein auf 411,446 Thlr. — An Bonuification für exportirten Branntwein hatten während des angegebenen Jahres gezahlt: Preußen mit Zubehör 1,758,193 Thlr., die Herzogthümer Anhalt⸗ Bernburg und Anhalt⸗Dessau⸗Cöthen, welche die Steuer selbst erheben, beziehungsweise auch die Ausfuhr vergüten, 1028 Thlr., das Königreich Sachsen 36,568 Thlr., der thüringische Verein 5872 Thlr., die Gesammtheit der betreffen⸗ den Staaten also 1,801,662 Thlr. 8
— Die provisorische Abrechnung über die mehreren Staaten des Zollvereins gemeinschaftliche Uebergangs⸗Abgabe von Bier für das Jahr 1857 ergiebt eine Brutto⸗Einnahme in Preußen von 10,874, in Luxemburg von 153, in Sachsen von 49,917, in Thüringen von 3853, in Braunschweig von 210, zusammen eine Brutto⸗Einnahme von 65,009 Thlrn. Nach Ab⸗ setzung einiger Vergütungen kommen hiervon zur Vertheilung 65,004 Thlr., an welcher Summe sich der vertragsmäßige Antheil für die gedachten Staaten nach dem Bevölkerungs⸗Verhältniß folgendermaßen stellt: für Preußen auf 54,193 Thlr., fuür Luxemburg auf 586 Thlr., füͤr Sachsen auf 63:2 Thlr., für Thüringen auf 3175 Thlr., für 738 Thlr. v“ “
Telegraphen resp. mit Benutzung der P 1— b Galbeston in Texas) stattfindet. Die Adressen dieser, stets in engtischer
Braunschweig auf
Ueber die Finanzlage des Staates Kalifornien gehen uns aus San Franecisco folgende Mittheilungen zu: „Die Einnahme des hiesigen Zollhauses der Vereinigten Staaten war waͤhrend des Jah⸗ res 1857 im Ganzen 1,507,019 ½ Dollars. Es wurden zur Verzollung 4,410,265 Doll. und unter Follverschluß 1,987,089 Doll. Waaren ein⸗ klarirt. Davon wurden zurückgezogen zum Konsum 1,600,963 Doll. und
zum Export 238,226 Doll. — Die Finanzen des Staats Kalifornien ha⸗ ben im verflossenen Jahre eine ünsag re Gestalt angenommen. Die
Einnahme betrug 1,152,234 D 09 C., die Ausgabe 699,803 Doll. 94 C., so daß ein baarer Ueberschuß von 452,430 Doll. 15 C. in der Schätzkammer verblieb, während früher sich in der Regel ein bedeutendes Desizit herauszustellen pflegte. — Der zum Behuf der Versteuerung ge⸗
schätzte Werth von Eigenthum betrug 131,806,268 Doll. 92 C., worunter
viel fremdes Kapital. — Ein großer Theil der Staatsschuld von 3,900,000 Doll. war für constitutionswidrig erklärt worden. Derselbe ist aber
nunmehr durch Volksabstimmung anerkannt und wird zu seiner Zeit ge⸗ deckt werden.“ (Pr. C.)
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1“] 1 Stsa, .“ 8E1I1“
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
— Wiewohl die Getreidepreise in Spanien auffallend finken, so dauert
doch in vielen Häfen des spanischen Festlandes die Einfuhr an Ge⸗
treide und Hülsenfrüchten aus dem Auslande fort. Nur über die Häfen der Nordküste, wohin das meiste auswärtige Getreide dirigirt ward, hat eine weitere Zufuhr nicht weiter stattgefunden. m Laufe des Mo⸗
nats Januar wurden eingeführt: Gerste 124,418 Scheffel, Bohnen 25,667
Scheffel, Mais 11,252 Scheffel, Weizen 229,983 Scheffel, Mehl 336,859 Scheffel. (Pr. C.)
— Die Ostender Submarine-telegraph-Company hat einen Tele⸗ graphendienst nach den wichtigsten 2., A en. en Nordamerika's errichtet. Die Depeschen sind via Ostende nach Liverpool zu dirigixen und gelangen von bier aus per Dampfboot entweder bis Halisaz oder bis New⸗YVork, von wo ab die Weiterbeförderung mittelst der amerikanischen ost (z. B. von New⸗Orleans nach
Sprache abzufassenden Depeschen müssen in jedem Falle außer dem Namen der Adreßstation den Namen des Staates Fehe; in welchem die Station belegen ist; eden so den Weg (via Halifax oder via New⸗Pork) auf welchem die Beförderung stattfinden soll. Bei der Wortzählung wer⸗ den bei solchen Depeschen von Ostende ab die ganze Adresse und Unter⸗ schrift nicht mitberechnet. Neben der gewöhnlichen Gehühr nach Liverpoo
kommt für solche Depeschen eine als Weiterbeförderungs⸗Gebühr nach
außerhalb der Telegraphenlinien gelegenen Adreßstationen zu betrachtende Taxe zur Erhebung. Dieselbe beträgt beispielsweise für Depeschen, bis n 10 Worte enthaltend, nach New⸗Orleans (Louis) über Halifax 9 Thlr. Sgr., über New⸗Vork 6 Thlr. 15 Sgr., nach Galveston (Texas) eben o viel. 1 —
— Aus Barcelona geht der „Pr. C.“ unter dem 2. d. M. fol⸗ gende Mittheilung zu: Nachdem die früher von einem hiefigen Hand⸗ lungshause zur Uebervortheilung preußischer Schiffer, welche Kohlen in England auf hier S hatten, angewandten Kunstgriffe ihren Dienst besee weil die Betheiligten davon Kenntniß erhalten haben, und mit dem gedachten Hause sich wissentlich nicht mehr einlassen, hat das letztere
“]
ein neues Auskunftsmittel gefunden, um sich einen unbilligen Gewinn zu Seine mit der Versendung der Kohlen beauftragten Agenten⸗ am Verschiffungsplatz in England täuschen zunächst die preußischen Capi⸗
verschaffen.
tains über die Person des Empfängers, indem fie die Ladung an Ordre konfigniren. Zugleich legt man ihnen bei Abschluß des Geschäfts gedruckte Verträge zur Ausfüllung und Unterschrift vor, in denen die nach englischem Geld stipulirte Fracht als „zahlbar in Barcelona zu 52 Pence per Piaster“ bezeichnet ist. Hierselbst angekommen, sehen sich die Capitains nunmehr jenem Hause gegenüber, welches sich als Konsignatär präsentirt. Zugleich erfahren fie — leider zu spät — daß der spanische Piaster 49 Pence gilt, auch im Wechselcours auf England nur so berechnet wird, und daß sie folglich, indem sie gezwungen find, bei Bezahlung der Fracht den
selben zu 52 Pence anzunehmen, einen Schaden von 6 pCt. erleiden um
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welche das genannte Haus sie betrogen hat...
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nenswerth, die kürzlich in Dänemark auf der Insel Fühnen dem Betrieb übergebene Linie von Middelfart nach Assens, welche von ersterem Punkte aus mittelst eines zwischen. Kongebroe nahe Middelfart und dem gegen überliegenden Snoghoi durch den kleinen Belt gesenkten submarinen Ka⸗ bels bis zum Anschluß an die Staats⸗Telegraphenlinie bei Fridericia fort⸗ pefäührt worden. In Middelfart und Assens sind an dieser Linie
elegraphen⸗Stationen eröffnet worden. Die Gebühr für eine einfache Depesche von Hamburg nach diesen Stationen beträgt 22 Sgr. 9 Pf. — Im Köͤnigreich Neapel ist zu Ariano in der Provinz Principato Ulteriore eine Telegraphen⸗Station, und ebenso zu Potenza in der Provinz Bafili⸗ kata eroͤffnet worden. Beide liegen in der dritten Gebührenzone von der Grenze des Kirchenstaates bei Terracina. (Pr. C.)
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— Von neuen Telegraphenlinien des Auslandes ist erwäh⸗