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Factionsmanoͤver in Schuh enommen und wird das Cabinet Derby i gleicher Weise behandeln. Ob es wahr sei, dat Cardwell schon vor einigen Tagen gewünscht hat, die Motion zurückziehen zu konnen? Cardwell: Mein ehrenwerther Freund ist ganz falsch berichtet. Coningham faßt den Antrag einfach als Mißtrauens⸗Votum gegen das Kabinet auf und will ihn als solches unterstüzen. D. Griffith und Lygon wollen von Lord Palmerston’s eigenen Lippen hören, ob es wahr sei, daß er Vord Canning’s Brief an V. Smith für unwichtig und keiner Müttheilung an Lord Ellenborough werth halte. Lord Palmerston sagt, als ihm der Brief zuerst gezeigt worden, sei es ihm nicht in den Sinn gekommen, etwas von Belang darin zu entdecken, und noch jetzt denke er wie damals. Dillwyn sagt, die Unausführbarkeit von Lord Canning’s Confiscations- Maßregel habe sich klar herausgestellt. Wenn Cardwell auf seiner Resolution bestehe, werde er auf seinem Amendement bestehen. Stanley bemerkt, daß die drei ersten Zeilen der Resolution wegfallen müßten, da man nicht mehr sagen koͤnne, Lord Canning’'s Argumente seien dem Hause unbekannt. Eine Anzahl Mitglieder dräͤngt Herrn Cardwell, den Antrag fallen zu lassen; andere treiben ihn zur Ausdauer an. Endlich erbebt sich Lord Palmerston und sagt, daß die Motion Cardwell’s unter den Umständen, die zur Zeit ihrer Einbringung walteten, ohne Zweifel dollkommen gerecht⸗ fertigt gewesen sei. Jetzt sei es vielleicht erlaubt, fie als überfluüͤssig anzu⸗ sehen; denn Lord Canning's Politik sei durch die vorgelegten Depeschen in das günstigste Licht gestellt; die Confiscations⸗Maßregel werde nur einer beschränkren Klasse angedroht, den Talukdars nämlich, und auch von diesen verlange der General⸗Gouverneur eigentlich nur eine Buͤrgschaft fuüͤr künftiges besseres Verhalten. Er glaubt, die bisherige Diskusston, welche bald in Indien bekannt werden müsse, werde hinreichen, dem boͤsen Eindrucke der Ellenborough’'schen Depesche entgegen zu wirken. Falls es daher der Wunsch des Hauses ser, die Sache auf sich beruhen zu lassen, so empfehle er dem Antragsteller, seine Motion zurückzunehmen, und die Regierung werde hoffentlich diese Empfehlung unterstutzen. Cardwell (der inzwischen von einer Bank zur anderen gegangen war und mehrere Mitglieder, darunter Lord Palmerston und Lord J. Nussell, befragt hatte) bemerkt, daß seine Motion sich in des Sprechers Hand be⸗ finde, aber er selbst wolle der Stimmung des Hauses nachgeben und nicht auf Abstimmung dringen. Gladstone ertheilt beiden Parteien zur friedlichen Beilegung ihres Streites seinen Segen und ist überzeugt, daß auch die Regierung Lord Canning’s hohe Verdienste bereitwillig ang erkennt. Darauf bemerkt der Schatzkanzler, die Regierung gestatte, daß die Motion zurückgenommen werde, aber nicht aus Besorgniß vor dem Resultate einer Abstimmung. Wenige Ministerien hätten eine ernste Debatte so rühmlich bestanden. Was Lord Canning betreffe, so habe die Regierung seine Verdienste nie verkannt und — mit Ausnahme des Einen, vielfach kritifirten Falles⸗ seine Politik herz⸗ lichst gebilligt. Seit dem Beginne dieser Discussion habe die Regierung Lord Canning auf telegraphischem Wege benachrichtigt, daß sie die Schwierigkeiten seiner Lage zu würdigen wisse und ihm allen erdenklichen Beistand leisten werde. Aber zugleich nehme die Regierung nichts von dem zurück, was die Ellenborough’sche Depesche über die Confiscation in Audh gesagt habe. Er glaube, Lord Canning habe sich von schlechten Ratbhgebern irre führen lassen, und hoffe, daß er sich wieder zurechtfinden werde. Das Haus werde sich erinnern, daß er (Disraeli) zu einer Zeit, als selbst Lord John Nussell für das strengste Verfahren gegen die Indier gewesen, bei mehreren Gelegenheiten die damals unpopulaire Sache der Billigkeit dvertrat und fortwährend eine bedingte Amnestie empfahl Lord John Russell vertheidigt sich gegen diesen Rückblick und will niemals fuür blinde Strenge gesprochen haben. Es werde unmöglich sein, zu ent⸗ scheiden, ob Lord Canning oder Sir J. Outram Recht habe; allein jeden⸗ falls befinde sich der General⸗Gouverneur in einer Lage, deren Schwierig⸗ keiten Berücksichtigung verdienen. Hoffentlich würden mit der Motion auch alle Amendements zurückgezogen werden. Die Motion wird darauf unter lauten Beifallsrufen zurückgenommen, und das Haus vertagt sich bis auf den 28. Mai. 1
— 24. Mai. Der Prinz⸗Gemahl wird am näͤchsten Donnerstag nach Coburg abreisen.
Frankreich. Paris, 21. Mai. Bekanntlich hat der Kaiser ein besonderes System von Wehren, um die Ueberschwem⸗ mungen durch zeitweise Ansammlung und Aufstauung der Wasser⸗ massen weniger verderblich zu machen, empfohlen. Im Nievre⸗ Departement wurde kürzlich eine solche Wehr eingeweiht; das hierdurch gebildete Becken fuͤhrt den Namen See von Settons, es nimmt eine Oberfläche von 400 Hectaren ein und kann 22 Millionen Cubikmeter fassen; der höchste Wasserstand beträgt 18. Metres. Das Wehr selbst ist auf Granitgrund aus Granitblöcken bis zu einer Höhe von 20 Metres aufgemauert, und die obere Länge be⸗ trägt 271 Metres, die Dicke oben 4 M. 90 und an der Basis 11 M. 40. Die Gesammtkosten beliefen sich auf 1,250,000 Fr., und die Arbeiten nahmen vier Jahre in Anspruch.
Nach dem „Moniteur de [Armee“ werden folgende Corps an dem diesjährigen Lager in Chalons Theil nehmen: das 6. 14. Jä⸗ per⸗Bataillon zu Fuß, das 15., 18,, 21., 26., 61., 73., 80. und — Infanterie⸗ Regiment, das 2. und 3. Husaren⸗Regiment und
as 2. und 9 reitende Jäger⸗Regiment. Die beurlaubten Offi⸗
ziere “ — 15. Juni einberufen.
““ Mai. er heutige „Moniteur“ enthält ein Rund⸗
schreiben des Generals Sspimasse⸗ worin er die Präfecten 1ö”g
dert, dahin zu wirken, daß die Hospitaͤler und wohlthät
tute ihre Kapitalien, se in ili b 1dgeh I pitalien, statt in Immobilien, in Renten anlegen
Dasselbe Blatt weist darauf hin, welche Ausdehnung seit eine
. 8 21 . 2 1b g seit einem Jahre die gegenseitigen Unterstützungs⸗Anstalten in Algerien nah⸗ men. In den größeren Städten aller Provinzen find solche Ge⸗ sellschaften gebildet oder in der Bildung begriffen.
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Das „Droit“ veröffentlicht folgende telegraphische Depesche aus Chalonsesur⸗Saone, 21. Mai, 5 Uhr Abends: „15 Angeklagte wurden freigesprochen. Verurtheilt wurden: Serey zu 4 Jahren Gefängniß und 1000 Fr. Geldbuße, zwei andere zu 2 Jahren und 500 Fr., drei zu 1 Jahr, einer zu 6 Monaten, einer zu 3 Mo⸗ naten, zwei zu 2 Monaten, sechs zu 1 Monat, einer zu 14 Tagen, einer zu 50 Fr. Geldstrafe und Entziehung der bürgerlichen Rechte.“*
Heute Nachmittags 2 Uhr bat die erste Konferenz⸗Sitzung stattgefunden. Das amtliche Blatt berichtet nämlich: „Die Be⸗ vollmüchtigten von Frankreich, Oesterreich, Großbritanien, Preußen, Rußland, Sardinien und der Türkei traten heute im Hotel des Ministeriums des Auswärtigen zur Konferenz zusammen, um sich mit der Organisation der Donau⸗Fuüͤrstenthuüͤmer zu beschäftigen. stag oder Mittwoch Statt.
— 24. Mai. Wie der heutige „Moniteur“ meldet, warten
die Schiffe „Algesiras“ und „Eylau“ am 20. d. M. vor Ra⸗ gusa angekommen und bei Gravosa vor Anker gegangen.
Spanien. Madrid, 19. Mai. Folgendes ist die offi⸗ zielle Reise⸗Route, welche den Behörden der resp. Provinzen mit⸗ getheilt wurde: Die Koͤnigin wird am 24sten zu Albacete sein, den 25sten, 26sten und 27sten zu Alicante, vom 28. Mai bis 2ten Juni zu Valencia, am 3ten zu Almansa verweilen und am 4ten zu Aranjuez eintreffen. Wie man wissen will, werden die Herren Sanchez Ocanna, Guendulain und Espeleta, Minister der Finanzen, der Arbeiten und des Krieges, aus dem Kabinet treten. Keines⸗ falls aber wird irgend cine Modification vor Rückkehr der Koͤnigin eintreten. Zum spanischen Repräsentanten in Turin ist Herr Alcala Galiano ernannt.
— 21. Mai. In Folge der Brodtheuerung ist der Gesetz⸗ Entwurf wegen Munizipal⸗Niederlagen in Prüfung genommen, und der für Einfuͤhrung des Getreides festgesetzte Termin ist verlängert worden. — Lord Howden macht Anstalten, um sich nach Frank⸗ reich zu begeben. — Der Post⸗Vertrag mit England ist unter⸗ zeichnet. 8
Portugal. Eine telegraphische Depesche aus Lissabon, 12. Mai, meldet: „Das Programm der fünftägigen Feste, die bei Gelegenheit der Ankunft der Königin von Portugal und der Heiraths- Ceremonien Dom Pedro’'s gegeben werden, ist folgendes: Montag (den 17. Mai) wird das Sciff, das die junge Köͤnigin an Bord bat, in den Tajo einlaufen; Arkillerie⸗Salven und Glocken⸗ geläute werden die Ankunft der jungen Herrscherin begrüßen. Am nämlichen Tage wird sich der König, von seinem Hofe, den Groß⸗ Staats⸗Wuͤrdenträgern, den Senatoren, Deputirten und dem Stabe der Armee begleitet, an Bord des Schiffes begeben, um seine Gemahlin zu begrüßen. Am Dienstag wird die junge Fürstin ans Land steigen, und die Heirath wird sofort von dem Erzbischof von
Lissabon mit dem ganzen Glanz und Pomp gefeiert werden, den
der katholische Kultus zuläßt. Am Mittwoch wird portugiefisches
Schauspiel in allen Theatern, auf allen öffentlichen Plätzen und
an öffentlichen Orten stattfinden, wo die Bevölkerung sich an Fest⸗ tagen zu versammeln pflegt. Der Donnerstag wird dem Handkuß, dem offiziellen Empfang und der Vorstellung des diplomatischen Corps gewidmet sein. Am Freitag, dem letzten Festtage, wird de
Morgens eine allgemeine Revue über die portugiesischen Truppen abgehalten werden; des Nachmittags führen das portugiesische, englische und brastlianische Geschwader, die im Tajo liegen, Ma⸗ növer aus; des Abends wird ein Feuerwerk abgebrannt, die Schiffe werden zu gleicher Zeit Raketen aufsteigen lassen und Ar⸗ tillerie⸗Salven abfeuern; die Stadt und die Rhede werden prächtig illuminirt sein.“*⸗
E; Italien. Rom, 16. Mai. Die Entlassung des Senators Fürsten Orfini wurde von Sr. Heiligkeit dem Papfte angenommen. Auch Fürst Aldobrandini hat seine Entlassung gegeben. Als künf⸗ tigen Kriegsminister bezeichnet man den Fürsten Giovanni Ruspoli oder Giovanni Chigi.
Mailand, 22. Mai. Alessandro Manzoni ist schwer er krankt, man besorgt jedoch keine augenblickliche Gefahr.
Turin, 19. Mai. In der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer vertheidigte der Finanz⸗Minister Lanza das Anlehen als eine nothwendige Folge bereits angenommener Gesetze und entwar eine günstige Schilderung von der Lage des Handels und der In⸗ dustrie in Piemont. 8
Griechenland. Athen, 15. Mai. Die Sitzungen der Kammern wurden geschlossen.
Türkei. Konstantinopel, 15. Mai. Dem Vernehmen nach hat die Pforte ein Anlehen von 60 Millionen Piastern bei den hiesigen Vankiers abgeschlossen. — Der Furst der katholischen Miriditen soll der Pforte seine Mitwirkung gegen Montenegro an geboten, Kemal Efendi aber dieses Anerbieten abgelehnt haben. —
Die zweite Sitzung der Konferenz findet am Dien⸗
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ten vom 12. Mai eingetroffen.
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Freiherr von Prokesch und Baron von Butenieff batten Konferenzen mit dem Großvezier.
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MNußland und Polen. St. Petersburg, 15. Mai. Die juͤngste Maßregel in Betreff der Erhebung einer geringen Taxe für Ausschreibung von Pässen, Visas, Legalisationen und Beglaubigungen betrachtet man als die Anbahnung eines Sportel⸗ Systems nach bestimmter Taxe, um die Einkünfte einiger bisher sehr gering besoldeter Beamten zu vermehren und der ungesetzlichen Remunerirung der Offizianten zu steuern. Die Erhöhung der Ge⸗ halte des Heeres der unteren Beamten ist bisber auf finanzielle Hindernisse gestoßen, obgleich fast seit einem Jahrhundert an keine bessere Situirung der Bediensteten gedacht worden ist, wodurch na⸗ türlich an manchen Orten, wo die Bedürfnisse des Lebens unver⸗ hältnißmäßig zu dem ausgeworfenen Gehalte der Beamten im Preise gestiegen sind, Letztere sich gezwungen sahen, durch Mehr⸗ Einnahmen die daraus entstehende Unzulänglichkeit ihrer Besoldung zu decken. Dem Vernehmen nach soll allmälig das Sportel⸗System nach bestimmter Taxe auch in anderen Verwaltungszweigen einge⸗ führt werden. — Neuerdings ist verfügt worden, auch aus der Gerichtsbarkeit des Bergwesens die Soldatenkinder vom Zwangs⸗ dienste zu erxkludiren, wie das bereits in anderen Ressorts des öffentlichen Dienstes geschehen ist. Die „Senats⸗Zeitung“ ver⸗ öffentlicht den desfallsigen Ukas nebst Reglement. (H. B. H.)
Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Mai. Das Hofgericht hat heute das Urtbeil in dem vor vier Jahren anhaͤngig gemachten Religionsprozesse wegen Abfalls von der evan⸗ elisch lutherischen Lehre gefällt und sechs Frauenspersonen zur Landesverweisung verurtheillt.
Amerika. Nach Berichten aus Havana vom 3. Mai erregte die Vifitirung amerikanischer Schiffe durch britische Kreuzer große Unzufriedenheit und einzelne amerikanische Capitaine sollen mit Widerstand gedroht haben. — Hr. Otwavy, der neue britische Gesandte in Mexiko, ist auf der Reise nach Mexiko mit dem „Dee“ in Havana eingetroffen.
In Liverpool ist ein Dampfer aus New⸗Vork mit Nachrich⸗ Die Schatzkammer hat eine An⸗ leihe von fuͤnf Millionen zu ungefähr 4 pCt. unter Pari kon⸗ trahirt
Asien. Das auswärtige Amt in London veroͤffentlicht fol⸗ gendes Telegramm: „Alexandria, 18. Mai. Der Dampfer „Nubia“ kam gestern Nachts aus Kalkutta mit Daten vom 24. April in Suez an. Sir E. Lugard forcirte am 15. April die feindliche Brücke bei Azimghur, und am 17. trieb die verfolgende Streit⸗ macht unter Brigadier Douglas die Rebellen aus der Stadt hinaus. Eine Standarte und viele Munition wurde genommen. Unser Verlust 10 Todte und 37 Verwundete.“
25. Mai. Das Post⸗Dampfschiff „der Adler“ hat auf seiner Fahrt von Petersburg nach Stettin heute 9 ½ Uhr Vor⸗ mittag den Hafen von Swinemünde pafsirt.
London, Montag, 24. Mai. (Wolff's Tel. Bur.) Der Der Dampfer „Arabia“ ist mit 458,156 Dollars Contanten und Nachrichten aus New⸗Vork bis zum 12ten d. M. eingetroffen.
Nach denselben hatte der einleitenden Bericht des auswärtigen Amtes, welcher die Aufhebung des Clayton⸗Bulwer⸗Traktats empfahl, verworfken. EEI * h“
Breslan, 25. Mai, 1 Uhr 5 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 97: 6. Freiburger Stamm -Actien 96 Br. do. dritter Emission 93 Br. 0berschlezisehe Actien Lit. A. 13 Br.; do. Lit. B. 128¼ Br.; do. Lit. C. 138 ⅛ Br. Oberschlesische Prioritats-Obligationen Lit. D. 88 Br.; do. Lit. E. 76 G. Kosel - Oderberger Stamm -Aetien Kosel - 0d er berger Prioritäts-Obligationen Neisse-Brieger Stamm-Actien 66 ½ Br.
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80. p Ct. Tralles 7 Thlr. G. Weizen, weisser 59 — 74 Sgr., gelber 57 —71 Sgr Roggen 37— 41 Sgr. Gerste 32 —36 Sgr. Hafer 29 — 34 Sgr.
Bei sehr stillem Geschafts erfuhren die Co derungen. G
Stettin, 25. Mai, 2 Uhr 16 Minuten Nachmittags (Tel Dep. des Staats-Anzeigers.) Weiten 62 — 66 bez., Mai- Juni u. Juh- August 65 da. Roggen 34 — 3 1 bez., Mai-Juni 344 G., September -Oktober 36 ½ bez. Spiritus 20 ¼, Mai 20 ¼½, Juli-August 19 ¼ bez. Rubol 15 da, Mai 15 da, September-Oktober 15 ½ bez.
Wlen, 25. Mai, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. Bur.)
Silber -Anleihe Neue Loose 103 ½. 5proz. Metalliques 82 ⅛. 1 proz. Metalliques Bankactien 967. Nordbahn 167. 1854er Loose (9 ½ Staats-Eisen ahn-Actien-Certifi- kate 268 Gold 8. Silber 4 ½.
ur geringe v eraän-
( Wolsßs Tel.
National-Anlehen 83 Londen 10.15.
Hamburg 76 ¼ Paris 1231
(Wolsts Tel. Bur.)
Sardinier 92 ½.
London, 24. Mal, Nachmitta Uhr. Consols 97 ½. 1proz. Spanier 27¼. exikaner 20 ¼ 5 proz. Russen 112. 4 ½ proz. Russen 101¼
Getreidemarkt. Weizen-Geschäft unbedeutend, weil Verkaufer höhere Preise verlangten. Gerste billiger, Hafer halben Schilling niedriger als am vergangenen Montage. -“ 8
Liverpool, 21. Mai. Mittags 12 Uhr. (Welcs Tel. Bur.) Baumwolle: 6000 Ballen Umsatz. Preise gegen vergangenen Sonn- abend unverandert.
Parlan, 241. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (Wolsts Tel. Bur.) Die Zproz. eröffnete zu 69.80, wich auf 69.75 und schloss zu diesem Course in wenig fester Haltung. Consols von Wittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 98 eingetroffen.
Schluss-Course: 3proz. Rente 69.75. 4 9proz. Rente 93.40. 3 proz. —. 1proz. Spanier 261 Silberanleihe 93. Oesterreichische Staats- Eisenbahn-Actien 660
Königliche Schauspie
Mittwoch, 26. Mai. Im Schauspielhause. (126ͤte Abonne⸗ ments⸗Vorstellung.) Der Kaufmann von Venedig. Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, uͤberseßt von A. W. Schlegel.
Kleine PVreise.
Im Opernhause. Keine Vorstellung.
Donnerstag, 27. Mai. Im Opernhause. (108te Vorstellung.) Die Sylphide. Ballet in 2 Abtheilungen, von Th. Taglioni. Mufik von Schneizhöfer. (Frl. Nadegda Bagdanoff, vom kaiserl. Hoftheater zu St. Petersburg: die Sylphide, als Gastrolle.) Vor⸗ her: Die Mißverständnisse. Lustspiel in 1 Akt von Steigentesch.
Mittel⸗Preise.
Im Schauspielhause. Keine Vorstellung
[1475] Steckbrief.
Im Stück 4041 des Central⸗Polizei⸗Blatts ist zub Nr. 6 ein Steckbrief des Magistrats zu Schneidmuͤhl vom 19. März d. J. abgedruckt, wonach der Schäferknecht Christian Fried⸗ rich Herrmann Drews aus Berkenbruͤgge als des Diebstahls verdächtig verfolgt wird.
Ich erneuere hiermit diesen Steckbrief unter dem Ersuchen, den gefährlichen Verbrecher im Betretungsfalle zu verhaften, aber nicht nach Neuwedell zu senden, sondern mir zuvor von der geschehenen Ergreifung Kenntniß zu geben, um den Ort für die Ablieferung näher bestimmen zu können, da gegen den Drews bet den Staats⸗Anwaltschaften zu Wriezen a. /DO.,
Cammin, Elbing und Stargard i./P. ebenfalls V [1453] Untersuchungs⸗Verhandlungen schweben. ₰ Friedeberg N.⸗M., den 20. Mai 1858. Otto von Gerßdorff auf Rothenburg ist Köͤniglicher Staats⸗Anwalt. Hauschteck Personal⸗Beschreibung.
Der Schäferknecht Drews ist 19 Jahr alt, 5 Fuß 2 Zoll groß, bat schwarze Haare, braun⸗ graue Augen und Sommersprossen. war derselbe zur Zeit seiner Entweichung mit einem grauen Flauschrock, weißwollener Unter⸗ acke, schwarzgrauer Tuchweste, bräunlichen Tuch⸗ bosen, langen Stiefeln, schwarzer Pelzmütze mit schwarzem Tuchboden und gruͤnwollenem Shawl.
—,—
Gtelhriek. Ueber das Vermögen des Rittergutsbesiters
durch Beschluß vom 20. d. M. der gemeine Konkurs eröͤffnet und dabei die Verhaftung des Gemeinschuldners beschlossen worden. b
Derselbe hat sich seit mehreren Monaten von hier entfernt. Sein gegenwärtiger Aufenthalts⸗ ort ist auch nicht bekannt.
Alle Militair⸗ und Civil⸗Behöoörden des In⸗ und Auslandes werden ersucht, auf denselden zu vigiliren und ihn im Betretungsfalle zu verhaf⸗ ten und an uns abzuliefern.
Zugleich wird Jeder, der dvon dem Aufenthalte des Otto von Gerßdorff Kenntnißz hat, auf⸗
Bekleidet