Se. Egcellenz der Wirkliche Beheime Rath und Chef des Mi⸗
1 nisteriums fuͤr die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, Freiherr pon Manteuffel, nach Marienbad.
Der General⸗Major und Commandeur der 2. Garde⸗Infanterie⸗
1 Brigade, von der Mülbe, nach Cottbus.
Der General⸗Post⸗Direktor Schmückert, nach Bad Gastein.
Summarische Uebersicht der im Sommer⸗Semester 1858 auf der Königlichen Rheinischen Friedrich⸗ Wilhelms⸗Universität zu Bonn anwesenden
immatrikulirten Studirenden.
Von Michaelis 1857 bis Ostern 1858 sind ge Davon find abgegangen ....
Es sind demnach geblieben .. . ... E“ “ Seit Anfertigung der Uebersicht des vorigen Semesters sind binzugekommen .... 114“
Die Gesammtzahl der immatriculirten Studirenden beträgt
Die katholisch⸗theologische Fakultät zoͤblt. Ausländer
— 49
Die evangelisch⸗theologische Fakultäͤt zäͤblts usländer 3
] (Inländer 132 Oie juristische Fakultät zählt. E Ausländer 24
8 Eainisckhe aa Inländer 96 Ore nehegintsche Fokultat zaͤhlt 2 Ausländer 3
8 x Inländer 202
philosophische
aze.
1137 5 Ag- Gleiche Summe 800 Unter den Studirenden der philosophischen — befinden
sich fiebzehn Inländer, welche nach §. 36 des 4. Juni 1834 immatriculirt wurden, und sechs und sechzig, welche 8 der höhern landwirthschaftlichen Lehr⸗Anstalt zu Poppelsdorf an-
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eglements vom 1 gehören. 8* Außer diesen immatriculirten Studirenden besuchen die Uni⸗-⸗
verfität als zum Hören der Vorlesungen berechtigte Hospitanten . 30. IWMII B
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Preußen. Potsdam, 5. Juni. Ihre Majestäten
der König und die Königin empfingen gestern Vormittag auf
Sanssouci den Besuch Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von
Preußen, machten Abends wieder eine Spazierfahrt, sahen bei dieser
Gelegenheit in Babelsberg Se. Königliche Hoheit den Prinz⸗
Gemahl von Ihren Königlichen Hobeiten dem
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Großbritannien und wurden unterwegs auch von Prinzen und der Prinzessin Karl von Preußen begrüßt.
— 7. Juni. Ihre Maäjestäten der Köͤnig und die Königin empfingen gestern früh den Besuch Ihrer Königlichen
Hoheit der Großherzogin⸗Mutter von Mecklenburg⸗Schwerin,
öꝙ Morgens von Schwerin kommend, in Berlin ein⸗
* in
Ihre Koöniglichen
etroffen war und Sich um 9 Uhr mittelst Eisenbahn⸗Extra⸗ zug hierher begeben hatte. Um 10 Uhr begaben Sich Ihre Majestäten nehst Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzo⸗ zum Gottesdienste nach der Figer gvog, welchem auch
Hoheiten der Prinz von Preußen, wie die Prinzen Friedrich Wilhelm und Prinz Albrecht (Sohn) beiwohnten. Nächstdem machten Ihre Königlichen Majestäten
und die Großherzogin Königliche Hoheit eine Sbegerfahes durch
den Garten von Sanssouci. Spaͤter empfing Se. kajestät der
König auf Sanssouci den Prinzen August von Württemberg so wie
I5
berzogin
den General der Kavallerie Grafen v.
d. Groeben. Gegen Abend machte Ihre Majestät die Königin in Begleitung der Groß⸗ berzogin Königliche Hoheit und Se. Majestät der König, be⸗ gleitet von dem General Grafen von der Groeben, eine Spazier⸗ fahrt nach der Pfaueninsel und kehrten von da nach Sanssouci zurück; um 10 Uhr begab sich Ihre Königliche Hoheit die Groß⸗ wieder mittelst der Eisenbahn nach Verlin zurück. Berlin, 7. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ist gestern Abend 7 Uhr von Schloß Babelsberg bier⸗ her gekommen. b
Se. Königliche Hohbeit der Prinz von Preußen nahm beute Vormittags 9 Uhr den Vortrag des Minister⸗Präfidenten entgegen, und fuhr um 411 Uhr zur kirchlichen Feier nach Char⸗ lottenburg. PansU
um 1 Uhr nahm Se. Königliche Hoheit im Beisein Sr Excellenz des General⸗Felbmarschalls von Wrangel die Mel dungen mehrerer Generäle und Offiziere entgegen.
Um 2 Uhr empfing Se. Königliche Hoheit Se. Durchlaucht
den Herzog von Schleswig⸗Holstein⸗Augustenburg. Sachsen. Dresden, 5. Juni.
den Prinzeffinnen Sidonie und Sopbie heute hausen verlassen und das Königliche Sommer⸗Hoflager bezogen.
Coburg, 3. Juni. ein Gesetz uͤber Gluͤcksspiele ausgegeben worden.
Mit dem gestrigen Regierungsblatte ist
derkehrenden Betriehe solcher Spiele sich vereinigt haben. nahmsweise kann aber das Staatsministerium an öffentlichen Orten Hazardspiele gegen eine Abgabe zur Armenkasse zulassen.
Hessen. Darmstadt, 4. Juni. Se. Majestät der König aiern ist zum Besuche am Großherzoglichen Hofe heut (Darmst. Ztg.)
Nassau. Wiesbaden, 5. Juni. In der gestrigen Abend Sitzung der Ständeversammlung wurde der Bericht über das Kriegs⸗Budget zu Ende vorgetragen und schließlich die Anforderung von 799,081 Fl. 52 Kr. bewilligt. (Wiesb. Bl.)
Niederlande. Haag, 4. Juni. Die Erste Kammer der General⸗Staaten, welche seit dem 26. Mai zusammen war, hat gestern ihre Arbeiten beendet; sie hat alle ihr von der Zweiten Kammer zugesandten Entwürfe angenommen. Das Prinzip, die Ueberschüsse des Schatzes zur Tilgung der Staatsschulden zu ver⸗ wenden, fand auch an dieser Stelle Unterstützung, da es als das einzige Mittel angesehen wird, um zur Verminderung von Lasten zu gelangen. Der Finanz⸗Minister theilte mit, daß in den letzten sechszehn Monaten 34 Millionen Schulden amortisirt worden seien, und er glaube, man kͤnne jetzt die Ueberschüsse des Schatzes zur Unterstützung von Eisenbahn⸗Anlagen oder anderen allgemein nütz⸗ lichen Unternehmungen verwenden. (Köln. Ztg.)
Belgien. Brüssel, 4ü. Juni. Der Koͤnig ist heute von einem mehrtägigen Ausfluge nach seinem Landgute Postel in der Campine wieder zu Laeken eingetroffen. — Der egenstand, welcher gegenwaͤrtig Kammern, Presse und Publikum fast ausschließlich beschäͤftigt, ist die wichtige Frage der Vergröͤßerung Antwerpens. Die Gemeinde⸗ und Handels⸗Behörden dieser Stadt haben sich mit einstimmiger Energie zu Gunsten der allgemeinen, der Ausdehnung des gesammten Festungs⸗Rayons und gegen das Projekt der Re⸗ gierung erklärt, welche die Erweiterung nur nach Norden zu vor⸗ genommen wissen will. In den Ausschüssen stößt der Kabinets⸗ Entwurf gleichfalls auf den ernstlichsten Widerstand. Das Kahinet bält aber mit solcher Anstrengung an seinem Projekte fest, daß es den Ausschüssen in sehr kategorischer Weise angekündigt hat, es werde das gesammte, die öffentlichen Arbeiten betreffende Gesetz zurückziehen, wenn die Kammer den antwerpener Kredit verweigere. (Köln. Ztg.)
Großbritannien und Irland. London, 4. Juni. Es ist gestern ein Brief veröffentlicht worden, den das Direktorium der ostindischen Gesellschaft unterm 18. Mai an den General⸗ Gouverneur, Viscount Canning, in Bezug auf die bekannte Proclamation gerichtet hat. Dieses Schreiben nimmt Bezug auf einen Brief des Direktoriums vom 5. Mai, in welchem hervorge⸗ hoben war, daß zwischen der Behandlung der meuterischen Sipahis in Audh und den übrigen Insurgenten des Landes ein Unterschied zu machen sei, indem letztere mit größerer Milde behandelt werden müßten. Was die Confiscations⸗Erklärung anbelangt, so sagt das Direktorium, es hoffe zu hoͤren, „daß der General⸗Gouverneur keine andere Absicht gehabt habe, als die, sich vollständige Freiheit des Handelns vorzubehalten nnd der stätigung aller die öffentliche Wohlfahrt nicht beeinträchtigen⸗ den Rechte, deren Inhaber sich nicht selbst durch ihr Ver⸗ halten einer milden Beruͤcksichtigung unwerth erwiesen haben, den Charakter der Gnade zu verleihen.“ Das Direktorium zeigt schließlich an, daß es folgende Resolutionen angenommen habe: „Mit Bezugnahme auf die vom 19ten des vorigen Monats datirte Depesche des geheimen Ausschusses an den General⸗Gouverneur Indiens und die darin erwähnten, heute dem Direktorivum vorgeleg⸗ ten Aktenstücke, erklärt das Direktorium hiermit, daß es auch in Zukunft dem General⸗Gouverneur, Lord Canning, sein Vertrauen schenkt, ja die Ueberzeugung begt, daß seine Maßregeln zur Wieder⸗ herstellung der Ruhe in Audh und den anderen in Empörung be⸗ griffenen Landschaften sich durch eine edelmüthige Politik und durch die größte, mit der befriedigenden Erreichung jenes wichtigen Zweckes verträgliche Milde auszeichnen werden.“
In der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung erklärte der Sch
von Nachmittag hier angekommen.
Be⸗
atzkanz⸗
8
Ihre Majestäten der König und die Koͤnigin hahen mit Ihren Koͤniglichen Hoheiten süntg Jahnis⸗
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Nach demselben find die sogenannten Hazardspiele an öffentlichen Orten, so wie an Privatorten verboten, sofern an letzteren die Spielenden zum wie
ganze
ler als Antwort auf eine Frage Milner Gibson’s, die Regierung erachte es nicht für ratbsam, die den Suez⸗Kanal betreffende Korrespon⸗ denz dem 824 vorzulegen. Sir J. Walsh fragt, ob die Regierung die Absicht habe, irgendwelche Schritte zu thun in Folge der am Dienstag angenommenen Resolutionen, kraft welcher es als zweckmäßig anerkannt vorden sei, daß die Verwaltung des gesammten Heerwesens unter die un⸗ getbeilte Autorität eines einzigen Ministers gestellt werde. Der Schaz⸗ anzler entgegnet, Ihrer Majestaät Regierung werde stets mit Freuden jeder Resolution des Hauses die gebührende Achtung erweisen. Fn Anbetracht jedoch der großen Wichtigkeit des Gegenstandes, um den sich am Dienstag gehandelt, der ziemlich geringen Anzahl der an⸗ wesenden Abgeordneten und der höchst unbedeutenden Majorität, mit velcher die Resolution angenommen worden sei, erachte die Regierung es nicht für ihre Pflicht, dem Parlamente in Folge der Resolution einen Gesetzentwurf vorzulegen. Kinglake fragt den Schatzkanzler, ob neuer⸗ dings Depeschen Lord Elgin’s eingetroffen seien, und zwar namentlich De⸗ peschen, in welchen der Abbruch der Unterhandlungen mit der Regierung des Kaisers von China gemeldet werde, ferner, ob, falls solche Aktenstücke orhanden, die Regierung bereit sei, dieselben dem Hause vorzulegen, und
b er, ohne seinen Pflichten gegen den Staat etwas zu vergeben, mitthei⸗ len könne, wie die Negierung sich hinsichtlich der Betreibung⸗ der eng⸗ lischerfeits an den Kaiser von China gestellten Forderungen zu verhalten gedenke. Der Schatzkanzler entgegnet, die Unterhandlungen mit China seien nicht abgebrochen. Der Kaiser habe erklärt, er werde einen Staats⸗ Minister nach Canton senden, und habe Lord Elgin ersucht, dorthin zurück⸗ zukehren, um sich mit demselben zu besprechen. Lord Elgin jedoch habe sich nach Norden begeben. Was den zweiten Theil der Frage betreffe, näͤmlich welches die Absichten der Regierung hinsichtlich der Durchsetzung der englischen Forderungen seien, so müsse man bedenken, daß England in Gemeinschaft mit Verbündeten handle. Es sei daher nicht rathsam, dem Hause die von der vorigen oder jetzigen Regierung ertheilten Instructionen vorzulegen. 9 u 9 3 veeen ““ r. ]
— 5. Juni. Die große Erbitterung, welche die Durchsuchung amerikanischer Schiffe durch englische in den Vereinigten Staaten erregt hat, veranlaßt die „Times“ heute wiederum zu einer Reihe von Bemerkungen über die englischen Geschwader, welche dem Sklavenhandel Einhalt thun sollen. Die „Times“ meint, man solle dem Dinge so bald wie möglich ein Ende machen, d. h. nicht dem Sklavenhandel, sondern diesen Anti⸗Sklaverei⸗Geschwadern. Auf die Dauer werde man doch nichts gegen die Vereinigten Staaten ausrichten können.
Die „Morning⸗Post“ und das „Chronicle“ zeigen sich eben so wie die „Times“ ängstlich bemüht, jedes weitere thätige Auftreten gegen den unter amerikanischer Flagge betriebenen Sklavenhandel als eine unnütze und gefährliche Pedanterie darzustellen.
Ihre Majestät die Königin ist gestern von Osborne nach Lon⸗ don zurückgekehrt.
Aus Plymouth meldet man, daß der Dampfer „Agamemnon“ mit den Fregatten „Niagara“, „Valorous“ und „Gorgon“ vor⸗ gestern auf einer Probefahrt nach ber Bai von Biscaya höchst ge⸗ lungene Versuche mit dem atlantischen telegraphischen Kabel an⸗ gestellt bat. Die Expedition soll Mittwoch, den 19. d. M., zur entscheidenden Arbeit von Plymouth abgehen. — Nach einem Tele⸗ gramm der „Morning Post“ waren die Versuche mißlungen. Das Kabel sei acht englische Meilen weit gluͤcklich gelegn worden, als das Oehr der Boje brach und in Folge davon die Drähte aus⸗ einanderrissen. Die Versuche wurden daher suspendirt. Das Ge⸗ schwader gerieth auch in dichten Nebel.
In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung beantragte der Earl von Derby die zweite Lesung der auf den Verkauf von Giften bezüglichen Bill. Zweck des Gesetzentwurfs ist der, den Ankauf giftiger Substanzen zu erschweren. Die Bill wird zum zweiten Mal verlesen. Der Marquis von Breadalbane interpellirt uͤber die in militairischen Angelegenheiten obwaltenden Beziehungen zwischen dem General⸗Gouverneur Lord Canning und dem Ober⸗Befehlshaber des indischen Heeres, Sir Colin Campbell. Er ist der Ansicht, daß eine unweise Einmischung der Civilisten in militatrische Angelegenheiten zu den Ursachen des indischen Aufstandes gehöre. Der Earl von Derbh kann die so eben ausgesprochene Ansicht durchaus nicht theilen und glaubt, daß das Verhältniß zwischen dem General⸗Gouverneur und dem Ober⸗Befehlshaber der Art ist, wie es der Natur der Sache nach vernünftiger Weise sein muß. Die den Vermögens⸗Nachweis der Parlaments⸗Mitglieder betreffende Bill wird, auf Antrag Lord Redes⸗ dale’s, zum ersten Male verlesen.
. In der Unterhaus⸗Sitzung ertheilte der Schatzmeister als Ant⸗ wort auf eine China betreffende Interpellation Lord John Russell’s,
er wisse nicht genau, wie der Stand der Dinge in China sei. Die Lord Elgin ursprünglich ertheilten Vollmachten hätten dem freien Ermessen desselben einen weiten Spielraum gegeben. Die gegenwärtige Regierung habe dem freien Ermessen des britischen Bevollmächtigten eben so viel überlassen. Seines Erachtens habe Lord Elgin weise gehandelt, indem er sich nach dem Norden begeben habe und nicht nach Canton zurückgekehrt sei Welche Antwort die chinefische Negierung ertheilt habe, vermöge er nicht zu sagen. Eben so wenig könne er die von Lord Elgin gestellten Forderungen genau angeben; derselbe agire in vöͤlligem Einverstaͤndniß mit Frankreich. Seit einiger Zeit hätten sich die Vereinigten Staaten und in einem gewissen Grade auch Rußland den Engländern in der chine⸗ sischen Angelegenheit angeschlossen. Die Bundesgenossen Englands häͤtten dem freien Ermessen ihrer Beamten gleichfalls viel überlassen. Bright tadelt es, daß England in dieser Angelegenheit mit anderen Mächten cooperire. Wenn England überhaupt von den Chinesen beleidigt worden sei, so sei
es stark serug gewesen, seine Ehre allein zu wahren. andere Mächte in seine Bundesgenossenschaft hineingezogen, habe es si die Hände gebunden, und zudem sei eine Folge davon der Uebelstand, da das Parlament nicht von dem Zustande der Dinge unterrichtet werde Fa⸗ das britische Museum werden
9,275 Pfd. votirt.
brecherischen Absichten nach Frankreich gegangen sein sollen, find, dem Vernehmen nach, vier in Paris verhaftet worden.
Heute standen vor dem hiefigen Zuchtpolizei⸗Gerichte 13 In⸗ dividuen, welche alle dem Handwerkerstande angehöͤren, der Theil⸗ nahme an geheime Gesellschaften angeklagt. Bei einem derselben hat man afles vorgefunden, was zur Fabrication des Knallsilbers erforderlich ist.
Wie dem „Journal de la Meurthe“ aus Plombieères ge⸗ schrieben wird, wurde Herr Gentilhomme, Apotheker des Kaisers zu Plombiéêres, durch den Grafen Lepic beauftragt, die Wohnungen, welche das Gefolge Sr. Majestät im vorigen Jahre inne hatte, für den 20. Juni bis 30. Juli wieder zu miethen. Der Kaiser ist gegen die Mitte der zweiten Hälfte des Juni zu erwarten. 8
— 5. Juni. Der „Moniteur“ bringt heute den Bericht des Justiz⸗Ministers über die Civik⸗ und Han elsgerichts⸗Verwaltung im Jahre 1856. Die Zahl und die Arten der Prozesse in beiden Gerichtszweigen waren fast dieselben, wie im Jahre 1855; doch will der Jußig⸗ Minister nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, daß, waͤhrend die Beförderung der Kriminal⸗ und Zuchtpolizei⸗Prozesse einen bemerkenswerthen Fortschritt und eine sichtbare Beschleuni⸗ gung zeigt, die Eivil⸗Prozedur im Jahre 1856 nicht rascher als im Jahre 1855 war. Da hier den Parteien die Initiative ge⸗ hört, so lähmt die Nachlässigkeit oder der böfe Wille gar oft den Eifer der Richter und setzt ihm unübersteigbare Hinder⸗ niffe entgegen. Die Requetenkammer des Cassationshofes hat im Jahre 1856 im Ganzen 558 neue Gesuche (1855 546, 1854 532) erhalten; von jenen 558 waren 431 gegen Urtheile kaiserlicher Ge⸗ richtshöfe, 104 gegen solche von Civilgerichten, 20 gegen solche von speziellen Handelsgerichten und 1 gegen ein Friedensgerichts⸗Urtheil gerichtet. Die Requetenkammer entschied endgültig uͤber 491 Gesuche, darunter 276 Verwerfungen. Die Civilkammer ertheilte 200 Be⸗ schluüsse, wovon 93 Verwerfungs⸗ und 107 Cassations⸗Beschlüsse. Die Zahl der bei den kaiserlichen Gerichtshöfen anhängig gemachten Prozesse hat sich wieder stark vermehrt und betrug 10,405. (Zu⸗ nahme neuer Zrozeße in den letzten fuͤnf Jahren 15 pCt.) ie Zahl der in den Rollen der Civil⸗Tribunale eingetragenen Prozesse des Jahres 1856 betrug 111,145 lim Jahre 1855 111,664). Die Handelsgerichts⸗Prozesse haben sich im Jahre 1856 um 2 pECt. ver⸗ mehrt, da in diesem Jaͤhre 202,756 Prozesse dieser Art anhängig gemacht wurden (1855 nur 197,821, 1850 sogar nur 138,027); dazu kamen noch 11,306 rückstaͤndig gebliebene Sachen, so daß im Ganzen in 214,062 Prozessen zu entscheiden war. neun Zehntel den 218 speziellen Handelsgerichten, ein Zehntel den 173 Civilgerichten, welche da, wo keine Konsular⸗Gerichtshöfe vor⸗ handen, auch in Handelssachen entscheiden, überwiesen. Von den 214,062 zu erledigenden Prozessen wurden 203,521 wirklich erledigt. Es wurden im Jahre 1856 3717 Fallissements (1855 3540 und 1854 3691) erkannt:
Das Handelsgericht der Seine hatte ments zu erledigen. Gesellschaften bessug 4159 (449 mehr als 1855).
am 3. Juni im alten Bassin von Havre stattgefunden. Offiziere und Matrosen waren in großer Uniform auf dem Ver decke versammelt, und gegen 5 Uhr wurden die preußischen Farbe aufgezogen, Flagge am Hintertheil des Schiffes und Wimpel am Maste. Am folgenden Tage wurden Kohlen eingenommen, und wie es heißt, soll die Grille am 10. d. M. nach' der Ostsee ab⸗
gehen.
Spanien. Madrid, 4. Juni.
denten⸗Auflauf ohne allen politischen Charakter statt und wurde
—
Senat hat heute mit 55 gegen 50 Stimmen das die Verschwörungen den politischen Meuchelmord und die Umgestaltung des Geschwornen⸗
Türkei. Konstantinopel, 29. Mai. Nach Can drei Schiffe mit Truppen abgegangen. Der Emir Koschir wurde
von den Maroniten verjagt und ist in Beirut angekommen. Mehe⸗ med Pascha, Militair⸗Gouverneur von Pera, wurde zum Militair⸗ Kommandanten von Bosnien und der Herzegowina ernannt. — Nachrichten aus Teheran vom 30. April zufolge wurde die Armee
sodann auf Antrag Lord J. Russell's
Frrankreich. Paris, 6. Juni. Von den sechs Italienern, welche auf Mittheilung der turiner Polizei an die parifer in ver⸗
Davon wurden
Die Naturalistrung der Pacht des Köͤnigs von Preußen hat
Alle
Gerichts betreffende Gesetz angenommen.“ 8
Dadurch, daß ecs6
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2073 auf Erklärung der Fallirenden, 1674 auf Klage der Gläubiger, 267 auf Antrag der Staats⸗Behörde. 1856 allein 1820 Fallisse⸗ Die Zahl der 1856 gebildeten Handels⸗
Die Königin reist heute von Valencia nach Aranjuez ab. — Heute fand ein kleiner Stu⸗ fort unterdrückt. 8*
Italien. Aus Turin. 4. Juni, wird telegraphirt: „Der