1858 / 133 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Preußen. Berlin, 10. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen traf heute früh 8 ½ Uhr von Schloß Babelsberg hier ein. Hoͤchstderselbe nahm im Laufe des Vor⸗ mittags die militatrischen Meldungen von Offizieren, die Vorträge des Kriegsmiuisters, General⸗Lieutenants Grafen von Waldersee und des General⸗Majors Freiherrn von Manteuffel entgegen, und arbeitete darauf mit dem Minister⸗Präsidenten Freiherrn von Manteuffel.

Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen em⸗ pfing heute 2 Uhr im Beisein des Minister⸗Präsidenten den am biesigen Hofe neu alkreditirten Königlich baierischen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister, Grafen Bray, und nahm dessen Beglaubigungs⸗Schreiben entgegen.

Hamburg, 9. Juni. Der Herzog von Brabant ist heute unter dem Namen eines Vicomte d'Ardennes, von Kopen⸗ bagen kommend hier eingetroffen. ¼ S g.

Lippe. Detmold, 8. Juni. Der auf den 7. c. ausge⸗ schriebene Lvandtag ist gestern auf dem Schloß, zu welchem sich die Deputirten um 12 Uhr in feierlichem Zuge hinaufbegaben, er⸗ öffnet worden. Um 4 Uhr waren letztere von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zur großen Tafel geladen. Uebrigens wird sich der Landtag, dem Vernehmen nach, für diesmal im Wesentlichen nur mit Feststellung der Etats beschäftigen und nach ungefähr 8 Tagen wieder auseinandergehen. (Westfäl. Ztg.)

Großbritannien und Irland. London, 8. Juni. Die Königin war gestern Nachmittag zum Prinzen von Wales nach Richmond gefabren, kam jedoch zeitig nach der Stadt zurück, um den Abend bei der Herzogin von Kent zuzubringen, wo sich auch die gestern von Deutschland angekommene Großherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz eingefunden hatte. Der Prinz Gemahl war spät in der Nacht nach Dover gekommen, von wo seine gluͤckliche Ankunft der Koöͤnigin telegraphirt wurde. Ihre Majestät war um 9 Uhr Morgens auf dem Wege zur Eisenbahn, um den Gemahl⸗ zu empfangen, mit dem sie kurz vor 10 Uhr nach dem Palaste zu⸗ rückkehrte.

In Plymoutb ist das Dampf⸗Paketboot „Ethiope“ (Capitain Croft) von der Westküste Afrika’'s eingelaufen. Croft traf am 15. April ein französisches Schiff, „Cöli Regina“, mit einer großen Anzahl Neger an Bord. Er schickte nach einiger Unterhandlung einen Offizier auf das Schiff, worauf 250 der Neger ans Ufer schwammen und fast alle von dem Capitain des französischen Schiffes und einem Haufen Eingeborener ermordet wurden. „Cöli Regina“ war ein Sklavenfahrer, dessen Capitain, Herr Simon, bei Cap Palmas 500 Schwarze durch falsche Vorspiegelungen an Bord lockte und in Fesseln schlug. Als er in Liberia auf eine Weile ans Land ging, befreiten sich die Neger, verschafften sich Feuer⸗ waffen und erschossen alle Matrosen bis auf zwei und den Schiffs⸗ arzt. „Cöli Regina“ ist nun in den Hafen von Monrovia bug⸗ firt worden. Ueber Capitain Simon sagt die Post nichts Nähe⸗ res mehr.

In der gestrigen Oberbaus⸗Sitzung erklärte der Earl von Derby als Antwort auf eine die Rubestörungen in Belfast betreffende Interpel⸗ lation Lord Dungannon's, der Lord⸗Statthalter von Irland habe alle zur Wiederherstellung der Ruhe geeigneten Schritte gethan. Auch sei die Regierung entschlossen, die Polizei der Stadt Belfast besser zu organisiren. Wie der Earl von Carlisle meint, liefern die neulichen Vorgänge den Beweis, daß das vorige Ministerium weise handelte, indem es den Ent⸗ schluß faßte, kein Mitglied des Orangisten⸗Vereins zum Friedensrichter zu ernennen. Er bofft, die Regierung werde Alles thun, was in ihrer Macht stebe, um den konfessionellen Groll zu beschwich⸗ tigen, durch welchen jene Händel bervorgerufen worden seien. Lord Kingston vertagt abermals die von ihm angezeigten zahl⸗ reichen Interpellationen. Einige derselben find gegen Sir James Brooke gerichtet. Earl Stanhope rügt die Hinausschleppung von Fragen, welche ernste Anklagen gegen bestimmte Personen enthalten. Es entspinnt sich hierauf eine lebhafte Unterhaltung, aus welcher hervorgeht, daß Lord Kingston mehrmals im Hause aufgefordert worden war, die von ihm an⸗ gekündigten Fragen zu stellen. Einmal hatte er eine solche Aufforderung durch ein bloßes Kopfschütteln beantwortet; ein anderes Mal hatte er sich selbst nicht dazu herabgelassen, durch ein solches Zeichen zu verstehen zu geben, daß er wisse, was man von ihm verlange. Auf Antrag Lord vndhursts wird, ohne daß es darüber zur Abstimmung komnt, beschlossen, die Fragen als abgethan zu betrachten und ohne Weiteres zu streichen.

In der Unterhaus⸗Sitzung kamen im Comite die indischen Re⸗ solutionen zur Sprache, und zwar zuerst die dritte, welche folgendermaßen lautet: „Um dem indischen Minister der Krone bei Erfüllung seiner Pflichten Beistand zu leisten, ist es zweckmäßig, eine Rathskammer von nicht weniger als 12 und nicht mehr als 18 Mitgliedern zu ernennen.“ Gladstone beantragt folgendes Amendement: „In Anbetracht der Lage der Dinge in Indien ist es zweckmäßig, das Direclorium der ostindischen Compagnie durch eine in der gegenwärtigen Session zu erlassende Akte als Rathskammer zu ernennen, welche die Regierung Indiens im Namen Ihrer Majestät unter der Ober⸗Leitung des detreffenden verant⸗ wortlichen Ministers bis zum Ende der nächsten parlamentarischen Sesfion zu verwalten hat“ Dieser Vorschlag sei allerdings nur eine provisorische Maßregel. Unter den gegenwärtigen Umständen

ein des Parlaments wür⸗ u Stande zu bringen. ation oder einem Parlamente

aber sei es seines Erachtens nicht thunlich, diges neues Regierungssystem für Indien

Frage sei eine der wichtigsten, die je einer

im ganzen Laufe der Weltgeschichte zur Entscheidung vorgelegen hätten. Die Uebelstände, welche der Aufschub mit sich bringen könne, seien und erheblich im Vergleich mit denen einer üb Nichts köͤnne nachtbeiliger sein, als wenn das Parlament,

ein vollständiges und endgültiges Lord Stanley bekämpft Er fürchtet allerdings, daß die Militatr⸗Operationen in Indien lang und anstrengend seien und noch viele Opfer an Menschen⸗ leben kosten werden; doch vermag er nicht einzusehen, weshalb dies für

Bemühungen,

ereilten und leichtfertigen Gese⸗

lange noch der Krieg in Indien wuͤthe

Regierungssystem füͤr Indien entwerfen wolle. den Antrag.

Parlament

Hinderniß die Regierung Indiens

verbessern, vertagen.

nachzulassen Amendement stone’'s würde das Direktorium der ostindischen Compagnie in eine schiefe Die Direktoren würden wissen, daß ihre Tage gezählt seien, und dies werde sowohl ihren Eifer und ihre Energie, wie das Ver ums Er sei gegen das Amendement, weil dasselbe eine provisorische Maßregel an Stelle einer definitiven setze. Nach⸗ dem noch Milnes, Liddell, C. Bruce, für, Sir G. Lewis, Lowe, A. Mills und D. Seymour gegen das Amendement gesprochen haben, wird dasselbe mit 265 gegen 116 Stimmen Roebuck bekaäͤmpft die ursprüngliche Resolution, indem er überhaupt von einer Nathskammer nichts wissen will. werde durch einen allein dastehenden und auf sich allein angewiesenen ver⸗ antwortlichen Minister am besten regiert werden. sicht entsprechendes Amendement.

Stellung bringen.

trauen des Publikums vermindern.

Oberst Sykes und Bovill

verworfen. Er meint, Indien

Er stellt ein dieser An Lord Stanley entgegnet, die Verant⸗ wortlichkeit des Ministers werde durch die Rathskammer nicht aufgehoben. Rathgeber werde der Minister so wie so doch immer haben, gleichviel, welchen Namen man denselben beilegen möge. verworfen. schlußnahme.

Frankreich.

V Das Amendement wird Ueber die Resolution selbst gelangt man nicht zur Be⸗

Paris, 8. Juni. Im Monat Juli wird Prinz Napoleon eine Reise nach Algier antreten, dort jedoch nur vierzehn Tage bleiben und dann im Herbst definitiv zur Ueber⸗ nahme seines hohen Postens zurückkehren. Die Zahl der euro⸗ päischen Civilisten beträgt nach Ablauf des ersten derts französischer Herrschaft in Afrika noch keine 200,000 Seelen, noch nicht so viel, wie jährlich aus Europa nach Nordamerika Australien wandern. Die Dampf⸗Fregatte „Impetueuse“, die am 6ten Morgens von Valencia im Marseiller Hafen eintraf, setzte nur Herrn von Turgot, den französischen Gesandten, aus und fuhr sofort weiter (Herr von Turgot traf gestern bereits in Paris Die Dampf⸗Fregatte „Christophe Colomb“ ist an demselben Tage mit 955 Mann des 58. Linien⸗Regiments, das auf Corfica in Garnison tritt, von Marseille nach diefer Türkei.

8. Juni,

Vierteljahrhun⸗

nach Toulon.

1 Insel abgegangen. Privatmittheilungen aus Ragusa, die in Triest, den melden, daß die türkischen Nachts nach Trebinje abmarschirt sind. Rußland und Polen. Durch Kaiserliche an

eintrafen, Truppen gestern St. Petersburg, den General⸗Gouverneur und Bessarabien gerichtete Reskripte ist der Halbinsel und des Gouvernements Cherson zur G Comité’'s zur Regulirung der bäuerlichen Verhäͤltnisse Kopenhagen, 8. Juni.

von Neurußland krimschen ründung von ermächtigt.

Die „Berling'sche ängeren Artikel über die (zum 14. zum Volksthing, dessen Inhalt sie eise resumirt: Wir rathen dazu, gehörigen Dinge fern zu aatsverfassung,

Dänemark. Zeitung“ enthält heute einen ! d. M.) bevorstehenden Wahlen am Schlusse selbst in folgender W von der Wahlhandlung alle nicht dahin halten und bei der gegenwärtigen constitutionellen St als der rechtlichen Grundlage für unser politisches Leben, steben zu bleiben; wir rathen dazu, Privat⸗Interessen und kleinliche Ruͤck⸗ und einsichtsvolle, Männer zu wählen, aber denselben dann auch T ken, ohne sie durch spezielle T Amerika.

zu halten Vertrauen zu schen⸗ Vorschriften binden zu wollen.

Im Senate ist eine Bill eingebracht worden, welche den Präsidenten ermächtigt, der Verübung von Freveln gegen die Flagge, den Voden oder die Buͤrger der Vereinigten Staaten durch Entgegensetzung von Ge⸗ Die Bill ertheilt dem Prasidenten die

New⸗Vork,

walt ein Ende zu machen. Erlaubniß, nöthigenfalls Repressalien zu ergreifen.

Laut Berichten aus St. Louis war das letzte Detachement

der nach UUtah bestimmten Truppen nach Fort Leadenworth abge⸗

Ueber den Fortschritt der Friedens⸗Unterhandlungen ver⸗

General Smith, Befehlshaber des Heeres der

Leavenworth

gangen. nimmt man nichts. Vereinigten Staaten, ist Brigade General Harney hat an seiner Stelle das Kommando übernommen. Der Dampfer „Tenessie“ hat Nachrichten aus Vera Cruz

4 nach New⸗Orleans zwischen dem Innern des Landes und Vera Cruz war wieder er⸗ 4 Die Stadt war drei Tage lang von dem Regierungs⸗ Dampfer „Guerrero“ blokirt gewesen. Demselben ging sein Vorrath von Heizmaterial aus, und so sah er sich genöthigt, abzusegeln, un sich von Neuem zu verproviantiren. actionäre standen schlecht, und die einen leichten Sieg.

zu Fort gestorben,

21. Mai gebracht. Der Verkehr

Die Aussichten für die Re⸗ Constitutionellen hofften auf Der Krieg in Tampico war vorüber.

1145 G““ v .

richten aus Santa Fe zufolge hatte eine Schaar Mexikaner 882 Laßer der Apache⸗Indianer in der Nähe von Fort SSeee- griffen und die daselbst gefangen genommenen Maͤnner, Weibe und Kinder sammt und sonders abgeschlachtet. f8b

Unter den dem amerikanischen Kongreß vorgelegten, auf 8 Dutchsuchungs⸗Angelegenbeit bezüglichen Aktenstücken ist eine IrI2 Dezember 1857 datirte Note Lord Napier's an den Senei in welcher er daran erinnert, im Auftrage seiner Regierun L 2 holt Beschwerde darüber geführt zu haben, daß die Leb aftigkei welcher der Sklavenhandel jetzt wieder betrieben wird, Hauptgrund darin habe, daß die amerikanische Flagge s sächlich zur Deckung der Sklavenschiffe benutzt werde, un daß die von der Regierung der Vereinigten Se; b Unterdrückung des Sklavenhandels angewendeten Mitte 2 geringfügig sind. Die Note ist bestimmt, die 8 4 näher zu begründen. Vord Napier erklärt, daß, 806 8 liegenden amtlichen Berichten der britischen auf Cuba und der britischen Behörden an der afrikant schen Kuͤste, der Sklavenbedarf von Cuba mittelst Schiffe 8 beigeschafft wird, welche in den Vereinigten Staaten gebaut 8 angekauft und oft Eigenthum amerikanischer Buͤrger find. Alle diese Schiffe, mögen sie nun amerikanischen Bürgern oder spani⸗ schen Kolonisten oder Fremden, die in den Vereinigten Staaten ansässiig sind, gehören, haben jetzt, wenn sier dis oder cubanischen Haͤfen verlassen, fast allgemein die gesven. ber genommen, zum Schutze gegen britische Kreuzer die ameri v5 Flagge aufzuziehen. Die Vorsichts⸗Maßregel schüͤtzt den L. händler zwar nicht vor Visitirung (visit), wohl aber ö“ suchung (Search). Der Schiffer, sobald er angehalten wird, 99 ruft sich auf die Vorrechte seiner Flagge, produzirt bäufig amerika⸗ nische Papiere, die entweder gefälscht oder durch e Is von der Zollbehörde des Ausklarirungs⸗Hafens erlangt sind. Mit Huͤlfe dieser Papiere verhindert er den britischen Offizier, die Luken zu öffnen, unter denen die Beweise für das beab⸗ sichtigte Verbrechen sicher versteckt sind. Oft auch giebt gar nicht die Mühe, seine Absicht abzuläugnen, sondern ge⸗ eht sie, mit Berufung auf den Schutz der amerikanischen Flagge,

rade in. Oft gelingt es dem Sklavenhändler, die Wach⸗ ; britischen Kreuzer zu täuschen und unter Konnivenz der spanischen Behörden seine Ladung in einem Hafen von Cuba zu landen. Wird ein Schiff mit Sklaven am Bord genommen, so werden die amerikanische Flagge und Papiere beseitigt, und man fieht sich dann genöthigt, den Ursprung des Schiffes F der Nationalität des Schiffers und der Mannschaft zu beurtheilen. Zum Beweise für seine Behauptungen fuͤhrt Lord Napier eine lange Reihe von Schiffen auf, die zum Theil während des letzten Jahres von britischen Kreuzern genommen, zum Theil als des Sklavenhandels verdächtig angehalten worden sind. 9 . denen ausgemacht ist, daß sie in New⸗Orleans, New⸗Vork, 2 0 ion oder Baltimore zu Hause gehöͤrt haben und dort für den Sklaven⸗ handel ausgerüftet worden sind. Es sei augenscheinlich, fügt er hinzu, daß diesem Mißbrauch der amerikanischen Flagge g durch die Anwesenheit und Mitwirkung eines amerikanischen, he⸗ schwaders ein Ende gemacht werden könne, da die von den P inigten Staaten aufgestellten Seerechts⸗ Grundsätze die Anstren⸗

gungen der britischen Regierung zu dem Behufe machtlos 21* Durch den Vertrag von 1842 haben sich England und die Ver⸗ einigten Staaten verpflichtet, jedes ein Geschwader von vr men nicht weniger als 80 Kanonen an⸗ der afrikanischen Küste zu halten. England habe während dreizehn von den seitdem 18. flossenen funfzehn Jahren ein Geschwader von 19 Schiffen un 148 Kanonen an der Küste gehabt, also seinen Verpflichtungen mehr als genügt; nur in den Jahren 1855 und 1856 sei das Geschwader etwas geringer als das vertragsmäßige gewesen, am 1. Januar 1857 aber haben sich wieder 16 britische Schiffe mit 81 Kanonen an der Küste befunden. Während der funf⸗ zehnjaͤhrigen Periode haben dagegen, die Vereinigten Nevagact durchschnittlich an jedem 1. Januar nicht mehr als 4 Schiffe mi 77 Kanonen an der afrikanischen Küste stationirt gehabt und auch diese Zahl sei im Laufe der Jahre nicht immer dort gewesen. Es sei nicht die Absicht der englischen Regierung, auf den bloßen Wort⸗

1 5 8 9 9 6 5 9 Hp laut des Vertrages übermäßiges Gewicht zu legen, sie könne aber nicht umbhin, zu bemerken, daß, wenn die Vereinigten Staaten mebhr

dem Geiste desselben gemäß verfahren wollten, der Zweck um so sicherer erreicht werden würde, da der Sklavenmarkt sich jetzt fast nur auf Cuba beschraäͤnke. In einer zweiten vom 17. Januar 1858 datirten Note fügt Lord Napier als Beweisstück noch einen Auszug aus einer Depesche des Befehlsbabers des britischen Kriegsschiffes „Hecate“ hinzu, in welchem erklärt wird, die neuer⸗ dings stattgehabte Entwickelung des Sklavenhandels sei wesentlich befoͤrdert worden durch die Bildung einer Gesellschaft in Cuba unter dem Namen: Expedition of Africa, deren Existenz offen eingestanden werde, die notorisch über große Mittel verfüge und für den Zweck des Sklavenhandels entschieden amerikanische Schiffe verwende und die amerikanische Flagge benutze.

Asien. Die „Times“ vom 9. Juni enthält die neuesten aus LEüna vun eingegangenen Nachrichten. Aus Kal⸗ kutta wird vom 5. Mai berichtet, daß Oberst Rose Rebellen geschlagen und denselben 400 Mann 2— habe; bei Calpi haben die Aufrührer widerstanden; Nena Sahit versucht denselben die gesammte Kavallerie zuzuführen und hierauf Central⸗Indien zu erreichen. Oude war, Dank den versöhnlicheren Maßregeln Montgommery'’s, beruhigter. Ein unruhiger Bergstamm in Assam hat eine Abtheilung englischer Truppen zurückgedrängt.

Aus Hongkong wird vom 23. April mitgetheilt, daß der neue für Canton ernannte sommissarius die Wiedereroberung dieser Stadt vorbereiten soll. Lord Elgin ist mit den andern Bevollmächtigten

nach dem Peihoflusse abgegangen.

London, Donnerstag, 10. Juni, Vormittags. (Wolff’s Tel. Bur.) Die heute erschienene „Times“ klagt bitterlich über Frank⸗ reichs unerklärliche Rüstungen, welche Gegenrüstungen erheischen, und meint, daß Frankreich endlich deren Zweck erklären und bessere Freundschaftsbeweise als diese für England so kostspielige Rüstun⸗ gen geben möge.

sStettin, 10. Juni, 1 Uhr 44 Minuten Nachmittags. 9—2 el. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizsn 61. Roggen 35, Juni-Juli A. Juli- August 36, September-Oktober 58. Rüböl 15 ¼, September- Dktober 15 ½. Spiritus 20 ¼ 20 ½, Juli-August 20, August- September 19 ¼. E“ 9. Juni, Nachmittags 2 Uhr 15 Minuten. Stim- g fest bei mässigem Umsatz. manfh hlmss ⸗-Courss; Stieglitz de 1855 102 ¼ 3 proz. Spanier 35 ½. 1proz. Spanier 25 ½. National- Anleibe 81 ½. Mexikaner 5proz. Russen —. Oesterreich. Eisenbahn-Actien 625 G. Diseconto 1 getreidemarkt: Weizen loco zu niedrigsten letzten Preisen ziemlich Frage. Roggen loco unverändert, ab Königsberg mehr Frage, 125 Pfund Juni-Juli 56 57 geboten, 57 58 gehalten. 0el stille, pro Oktober 29 ½. Kaffee unverändert. Zink flau und geschäftslos. Frankfurt a. M., 9. Juni, Nachmittags 2 Uhr 13 Minuten- Oesterreichische Staatsbahn-Actien besser bezahlt, sonst wenig ver- an . 8 8 Course: Neueste preussische Anleibe 115. Preussiseche Kassenscheine 105 ¼. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafen- Bexbach 143 ½. Berliner Wechsel 105 ½. Hamburger Weehsel 87 ⅛. Lond. Wechsel 117 ½. Pariser Wechsel 93 ½. Wiener Wechsel 114¼. Darmstädter Bank-Actien 236 ½. r 12 Kredit-Actien 80 ½. 3proz. Spanier 37 ½. 1proz. Spanier 26 . Kurhessische Loose 41¼ Dacische Loose 52 8½. 5 proz. n, 8 ½, 4 „Qproz. Metalliques 69. 1854er Loose 104 ½. Oesterreichisches Natienal-Anlehen 79 Oesterreichisch- französische Staats-Eisenbahn-Actien 297. Oesterreichische Bank- aneile 1107. Rhein-Nahe-Bahn 64 ½¼. . -verF 9. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Wolcs Tel. Bur.) Ziemlich lebhaftes Geschäaft. S 8 Schluss -Course: 5proz. österreichische National Anleihe 76. 5proz. Metalliques Lit. B. 87 5proz. Metalliques 75. 2 pron. Me- talliques 38 43. 1proz. Spanier 26 18. 3proz Spanier s 5proz. Russen Stieglitz 98 ½. 5proz. Russen Stieglitz de 1839 1⁄12üs. Ilollan-

dische Integrale 63 1.l. 8

ewe Weizen unverandert, stille. Roggen 7 FI. höher bei lebhaftem Geschäft. Raps, pro Herbst 84 ¾ Rüböl, pro Herbst 47¼. 8 1

London, 9. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Weolffs Tel. Bur.) Silber 61½.

Der Cours der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 1 Uhr war 8 animirt und fest zu 67.80 gemeldet.

Consols 95 ½. 1proz. Spanier 27 ½. Mexikaner 20 ½, Sardinier 89 ½. 5proz. Russen 112. 4 ½proz. Russen 102¼ 8 b b Geireidemarkt. In Getreide beinahe kein Geschaàft, Preise un- verändert. Der Markt war hauptsächlich von Verkaufern besuecht.

Liverpol, 9. Juni, Mitiags 12 Uhr. (Welff's Tel. Bur.) Baumwolle: 4000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern büöe

Paris, 9. Juni, Nachmittags 3 Ubr. (Wolffs Tel Bur.) Die 3proz. begann in günstiger Stimmung zu 67.80, wich auf 67.75, p dann auf 67.90, sank abermals auf 67.80, hob sich wieder auf 68 un schloss sehr belebt und sehr fest zur Notiz. Eisenbahn-Actien waren sehr gesucht und das Geschäft darin lebhaft. Consols voa Müit- tags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 96 einge- tro ffen. . 8 Schluss - Course: 3proz. Rente 67.95. 4 ⁄proz. Rente 93.50. 3Zproz. Spanier —. 1proz. Spanier —. Silberanleihe 93. Oester- reichische Staats-Eisenbahn-Actien 653. Konigliche Swauspiele.

Freitag, 11 Juni. Im Ope ause. (135ste Schauspiel

d 2 2 85 b. +2 12 2*

haus⸗Abonnements⸗Vorstellung.) 2 elm Tell. Schauspiel in. 5 Abtheilungen, von Schiller. Oudert und die sonst zur Hand⸗ lung gehörige Musik ist von B. A. er. Anfang 6 Uhr.

Kleine Preise. 8

Im Schauspielbause. Keine Vorstellung. 1

Sonnabend, 12. Juni. Im Schauspielhause. (136ste Abon⸗ nements⸗Vorstellung.) Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Abthei⸗ lungen, von Schiller. (Frau von Bärndorff, vom K. Hof⸗ Theater zu Hannover: Maria Stuart, als Gastrolle.)

Kleine Preise.

Im Opernhause. Keine Vorstellung.