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dem Stadtgerichts⸗Rath und Doktor der Rechte, Julius Grafen von Wartensleben, zu Berlin, Staats⸗Minister und Minister des Innern, Ferdinand Otto Wilhelm Henning von Westphalen, am 24. dieses Monats den Ritterschlag und die Investitur ertheilt. b —
Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert v ist nach Stettin abgereist. 1
Min ister ium für Handel, Gewerbe und öffentliche “ Arbeiten. 88 Dem Civil⸗Ingenieur Adolph Kühne in Halberstadt ist unter dem 22. Juni 1858 ein Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten, in seiner Zusammensetzung für neu und eigenthuͤmlich er⸗ kannten Siede⸗Apparat für Rübensaft, ohne jedoch Andere in der Anwendung bekannter Theile zu behindern, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang des Preußischen Staats ertheilt worden.
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Bekanntmachung, betreffend die Bestätigung des Nachtrags zu dem Statute der Vereinigungs⸗ Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurm⸗Revier Vom 17. Juni 1858. 88 Die unterm 30. Oktober 1836 und 29. Dezember 1851 Allerhöchst bestätigten Statuten der „Vereinigungs⸗Gesellschaft für Steinkohlenbau im Wurm⸗Revier“ sfind, auf Grund der von derselben in der General⸗Versammlung vom 27. Oktober 1857 ge⸗ faßten Beschlüsse, in mehreren Artikeln abgeändert und es ist der diese Abänderungen feststellende Statut⸗Nachtrag, in Gemäßheit der von Seiner Majestaͤt dem Könige in dem Allerhöchsten Erlaß vom 31. Mai 1858 uns ertheilten Ermächtigung, mit der in diesem Allerhöchsten Erlasse enthaltenen Maßgabe von uns bestätigt wor⸗ den, was nach der Bestimmung des §. 3. des Gesetzes über die Actien⸗Gesellschaften vom 9. November 1843 hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, daß der Statut⸗ Nachtrag nebst der Bestäͤtigungs⸗Urkunde durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Aachen veröffentlicht werden wird. Berlin, den 17. Juni 1858. ö Der Minister für Handel, Gewerbe der J
Justizminister und öffentliche Arbeiten Simons. von der Heydt.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ Meedizinal⸗Angelegenheiten.
Deer Schulamts⸗Kandidat Dr. Stauder ist als ordentlicher
Lehrer am Gymnasium in Bonn angestellt; so wie
Die Anstellung des Schulamts-Kandidaten Prasser als ordentlicher Lehrer an der höheren Bürgerschule in Aschers⸗ leben; und
An der Realschule zu Mülheim an der Ruhr die Anstellung des wissenschaftlichen Hülfslehrers Pahde als ordentlicher Lehrer genehmigt worden. 8 11AX“X“
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Vice⸗Gouverneur der Bundesfestung Mainz, Freiherr von Reitzen⸗ stein, von Mainz. A“
Abgereist: Der General⸗Major und Commandeur der 11ten Infanterie⸗Brigade, von Bialcke, nach der Provinz Pommern.
Berlin, 25. Juni. Se. Majestä öni 8 . . . Ge. jestät der König haben Aller⸗ “ geruht: em persönlichen Adjutanten Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preußen, Oberst⸗Lieutenant von Boyen,
die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs der Belgier
Majestät ihm verliehenen Commandeur b 1 Ordens zu ertheilen. er 2 Urhus⸗ des Leopolds⸗
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NRichtomtliches
Preußen. Potsdam, 25. Juni. Ihre Majestäten der König und die Königin empfingen gestern Mittag auf Sanssouci den Füͤrsten Orloff, General⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers von Rußland.
Berlin, 25. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen fuhr gestern Abend mit dem 10 ¾ Uhr⸗Zuge nach Schloß Babelsberg, und kehrte heute Vormittag mit dem Zuge um 12 Uhr nach Berlin zurück. Höͤchstderselbe nahm um 2 Uhr den Vortrag des Minister⸗Präsidenten, Freiherrn von Manteuffel entgegen.
— 24. Juni. Das Postdampfschiff „Nagler“, aus Stockholm am 22. d. M. abgegangen, ist in Stettin heute Vormittag mit 60 Passagieren eingetroffen.
Königsberg, 24. Juni. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen traf am gestrigen Tage mit dem gewöhnlichen Schnellzuge hier ein. Se. Königliche Hoheit wurde auf dem Bahnhofe von dem Ober⸗Praͤsidenten Eichmann, dem kommandirenden General v. Werder, dem Poligei⸗Präfidente Maurach und dem Stadt-Kommandanten General⸗Major von Buddenbrock empfangen. Das auf dem Perron zahlreich versam⸗ melte Publikum ließ, so wie es des Prinzen ansichtig wurde, seinen enthusiastischen Jubelruf ertönen und begleitete ihn mit demselben auch auf dem ganzen Wege bis zum Schlosse, nach welchem sich Se. Königliche Hoheit begab. Auf der Treppe des Schlosses ward
Se. Königliche Hoheit von dem Obermarschall Grafen zu Dohna⸗
Lauck, dem Grafen Dönhoff⸗Friedrichstein, dem Kanzler v. Zander, dem Tribunals⸗Vice⸗Präsidenten v. Goßler, so wie der gesammten Generalität empfangen. Um 4 Uhr begab sich Se. Königliche Hoheit zum Diner bei dem kommandirenden General v. Werder und beehrte darauf das Theater mit einem Besuche. (K. H. Z.) Stettin, 24. Juni. Se. Königliche Hoheit der Admiral Prinz Adalbert ist heute Abend von Berlin hier eingetroffen. (Osts. Ztg.) Danzig, 24. Juni. Es ist auch Sr. Majestät Transpor Schooner „Hela“ auf unserer Rhede eingetroffen. Es liegen jetzt drei preußische Kriegsschiffe dort vor Anker: „Gefion“, „Thetis“ unz „Hela“. (Danz. D.)
Hannover, 24. Juni. Die Zweite Kammer hat heute ihre fruͤheren Beschluͤsse aufgegeben und die Erbauung von drei neuen
Infanterie⸗Kasernen, so wie eines Neben⸗Zeughauses genehmigt.
Großbritannien und Irland. London, 23, Juni. Der Herzog und die Herzogin von Brabant statteten gestern mit dem Grafen von Flandern dem Herzoge und der Herzogin von Aumale in Twickenham einen Besuch ab.
Am kommenden Montag wird der 21. Jahrestag der Thron⸗ besteigung Ihrer Majestät gefeiert werden. Im Palaste findet ein Hofkonzert statt.
Die Königin hat durch den Staatssecretair des Innern
L 2 W. Walpole, der Stadt Birmingham ihre Anerkennung für den ihr zu Theil gewordenen herzlichen Empfang aussprechen lassen.
In der gestrigen Oberhaus⸗Sitzung wurde auf Antrag des Earl von Malmesbury ein Ausschuß ernannt, welcher in einem Schriftstücke die Amendements der Lords zu der Eidesbill motiviren soll. Die zweite Lesung von Lord Lyndhurst'’s Juden⸗Bill, so wie von der denselben Gegenstand betreffenden Bill des Earl von Lucan wird wegen Unpäßlich⸗ keit des Earl von Derby bis auf Donnerstag über 8 Tage verschoben. Die Ehescheidungs⸗Bill wird zum dritten Mal verlesen und geht durch.
1 In der Un terhaus⸗Sitzung beantragte Lord Hotham folgende Resolution: „Es ist dem Brauche dieses Hauses zuwider und beeinträchtigt dessen Würde, wenn eines seiner Mitglieder ein Verfahren oder eine Maß⸗ regel einbringt, fördert und befürwortet, wobei sein Geld⸗Interesse ins Spiel kommt, oder wofür er eine Geldbelohnung erhalten hat.“ Im Publikum, erklärt er, sei der Argwohn erwacht, daß man die Gesete welche dazu bestimmt seien, die Reinheit des Hauses zu wahren umgehe, und in Indien walte vielfach der Glaube ob, daß man sich die Dienste von Parlaments⸗Mitgliedern mit Geld erkaufen könne. Auch nicht der geringste Schatten eines Verdachtes, daß Corruption innerhalb der Mauern des Parlaments herrsche, dürfe bestehen. Bulwer bekämpft die Resolution, da dieselbe in ungerechtfertigter Weise eine verdeckte Rüge gegen Mitglieder des Hauses aushhreche die dem Juristenstande angehörten. Es würde, er, die Pflicht Lord Hotham's sein, die Personen zu nennen, gegen
ie “ Anklage richte. Bouverie beantragt die Vorfrage. Sir 8. 1n dt schlägt vor, den Schluß⸗Passus der Resolution wegzulassen, 8 be Mitglieder des Advokatenstandes in Konflikt mit ihrem Ge⸗
issen und, wo es sich um einen von der Krone angestellten Pro⸗ jeß handle, möglicherweise zu argen Verlegenheiten führen könne. La⸗ hofft daß das Haus der Resolution Lord Hotham's in ven I imsenge seine Zustimmung geben werde. Der Solicitor Cben eso der Attorney General sprechen gegen den Antrag. d1 bg * „Russell, der darauf hinweist, daß bereits früher se en egenstand betreffende klare und verständliche Resolu⸗ lans ng “ worden sei. Wenn man versuche, weiter zu gehen, so “ n G efahr, eine Resolution zu redigiren, die zu unbestimmt laute. S 86 e Inehn auf die Ehrenhaftigkeit der im Hause sitzenden Mitglieder
G 1 vo atenstandes, als auf die Worte irgend einer Resolution, und werde deshalb für die Vorfrage stimmen. Roebuck meint, es werde Lord Hotham nicht viel helfen, wenn er darauf bestehe, die Sache zur Abstim⸗ mung zu bringen. Wenn es aber trotzdem zur Abstimmung komme, so
“ 8 werde er (Roebuck) für die Resolution stimmen⸗ Die Frage, daß der An⸗
trag gestellt werde, wird mit 151 gegen 80 Stimmen bejaht. Sodann wird über die Resolution selbst abgestimmt. Für dieselbe stimmen 210, egen diefelbe 27 Abgeordnete. Die Resolution ist folglich mit einer jorität von 183 Stimmen angenommen. Lord J. Russell erhält Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, welche die Verbesserung der Bau⸗
kerott⸗Gesetzgebung bezweckt.
Frankreich. Paris, 23. Juni. Ueber die montenegri⸗ nische Frage ist verabredet worden, daß zunächst eine detaillirte Karte von Montenegro entworfen werden soll. Zur Fgh. der Karte nach dem Territorialbestande des Status quo von 185 soll eine aus den an Ort und Stelle residirenden Konsuln und aus einigen Genie⸗ Ofstzieren oder Ingenieuren bestehende Kom⸗ mission beauftragt werden. Nach diesem Status quo- soll dieselbe sodann die Grenzen von Montenegro verzeichnen. Diese Karte soll nach Konstantinopel geschickt und der dort zu bildenden Gesandten⸗ Konferenz vorgelegt werden.
Der „Moniteur“ meldet, daß gemäß den Weisungen des Kriegs⸗Ministers der Präfect von Algier an die Präfecten der Departements der Rhone, der Rhone⸗Mündungen, des Nord, der unteren Loire und des Oberrheines Proben von algerischem Ge⸗ treide der Ernte von 1858 zur Ausstellung auf die dortigen Frucht⸗ märkte eingeschickt habe. Auch der Verproviantirungs⸗Director von Paris hat Proben erhalten und dieselben in Fruchthallen ausge⸗ legt, wo sie seit mehreren Tagen die Aufmerksamkeit der Kenner fesseln. Algerischer Weizen zeichnet sich durch Regelmäßigkeit der Körnerbildung und ein specifisches Gewicht von 83 Kilogramm, Gerste 64 Kilogr. der halbe Hectolitre aus. Der Kriegs⸗Minister hat auch in der permanenten Ausstellung algerischer Erzeugnisse zu Paris Proben von Weizen, Gerste und Hafer in Garben und Körnern ausgelegt.
Die französische Artillerie ist jetzt in allen Garnisonen eifrig mit neuen Methoden der Bespannung der Geschütze beschäftigt, wodurch die Batterieen in den Stand gesetzt werden sollen, das schwierigste Terrain zu passiren und Tagemärsche von 25 Kilometres zu machen. Auch im Transporte von Geschuͤtzen auf Eisenbahnen wurden nach neuem Systeme Versuche gemacht, die sehr gelun⸗ gen sind.
Der Liller Gemeinderath beschloß in seiner Sitzung vom 21. Juni, die drei Gemeinden Esquermes, Wazemmes und Moulins⸗Lille in die Stadt einzuverleiben. Der Kostenanschlag für die Ausführung der vorliegenden Baupläne beträgt 30 Millionen; davon übernimmt die Stadt 6,400,000 Fr. für Expro⸗ priations⸗Unkosten und für den Bau einer neuen Umfangsmauer; sie zahlt ferner dem Staate 5,600,000 Fr.; dagegen gewinnt die Stadt 58 Hektaren, die durch die jetzige Umfangsmauer u. s. w. eingenommen wurden und zu 100⸗— 150,000 Fr. die Hektare ver⸗ anschlagt werden.
— 24. Juni. Wie der heutige „Moniteur“ meldet, ist Herr Devienne, bisher General⸗Prokurator in Lyon, als Nachfolger des jetzigen Ministers des Innern, Herrn Delangle, zum Präsiden⸗ ten des kaiserlichen Gerichtshofes in Paris ernannt worden. — Das Linienschiff „Eylau“ ist gestern aus dem Adriatischen Meere wieder in Toulon eingetroffen. 4
Spanien. Aus Madrid, 22. Juni, wird telegrapbirt, daß die halbjährigen Zinsen von der Staatsschuld am 1. Juli aus⸗ bezahlt werden soöllen. Dem Kriegs⸗Minister wurde ein außer⸗ ordentlicher Credit von 16 Millionen eröffnet.
Italien. Turin, 22. Juni. In der heutigen Sitzung des Senates wurde der Gesetzentwurf wegen Aufhebung der pri⸗ vilegirten Arbeiter⸗Associationen angenommen. Morgen kommt das von der Deputirtenkammer angenommene Anleihegesetz zur Berathung.
In der Deputirtenkammer wurde eine Kommission wegen der Ein⸗ kommensteuer niedergesetzt.
Türkei. Aus Konstantinopel, 16. Juni, wird die Ab⸗ sendung noch weiterer 3000 Mann nach der Herzegowina und dreier Generale nach Bosnien gemeldet. In Folge einer Depesche über Montenegro hatte der österreichische Internuntius eine drei⸗ stündige Unterredung mit dem Großvezir. Das „Journal de Constantinople“ veroͤffentlicht eine Erklärung der nach der Insel Kandia geschickten Bevollmächtigten, welche alle Beschwerdepunkte der Aufständischen abzustellen versprochen und die Bestrafung der Beamten, die sich Erpressungen zu Schulden kommen ließen, die vollständige Ausführung der Gesetze, die Verschonung mit neuen Steuern und die Erlaubniß, die Waffen im Hause zu behalten, zugesagt haben, weil die Christen mit den Mohamedanern gleiche Stellung beanspruchen duͤrften. Die mohamedanische Bevölkerung ist in großer Aufregung. Dreitausend Christen halten die Stel⸗ lungen noch besetzt, die zu Anfang des Aufstandes von ihnen be⸗ setzt worden waren.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. Juni. Der General⸗Gouverneur macht bekannt, daß, da nach dem Gesetz
kein Bauer Klage über seinen Leibherrn führen darf, dennoch aber
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zwei Bauern unbegründete Klagen gegen ihren Gutsherrn vorge⸗ bracht haben und dazu durch verkehrte Auffassung der Regierungs⸗ maßregel zur Bauernbefreiung veranlaßt, aber auf Fürsprache ihres Leibherrn straffrei bleiben, so solle nur der Beamte, welcher die Klageschrift verfaßt hat, mit Arrest bestraft werden. Dies wird zur Nachachtung publizirt. — Der Kaiser wird auf seiner Reise das Gouvernement Olonez und den Fabrikort Petrosawodsk be⸗ e bereits Vorbereitungen zu seinem Empfang getroffen
London, Donnerstag, 24. Juni, Nachts. (Wolff's Tel. Bur.) In der so eben stattgehabten Sitzung des Oberhauses verlas Lord Malmesbury die offiziellen Mittheilungen der französischen Regierung in Betreff der Begebenheit auf der „Regina Coeli“. In diesen Mittheilungen wird versichert, daß die auf diesem Schiffe befindlichen Neger freie mit liberischen Pässen versehene Auswan⸗ derer gewesen seien, daß der Capitain Simon den Engländern niemals gestattet habe, sein Schiff anzuhalten, und daß die Fran⸗ zosen somit die Berechtigung gehabt hätten, es zuruückzunehmen. Grey und Brougham bezweifelten die Genauigkeit dieses Be⸗ richtes.
Im Unterhause beantragte Lord Stanley die zweite Lesung der indischen Bill, indem er seinen Antrag ausführlich be⸗ gruͤndete. Bright wollte diese nicht hindern, obgleich die Bill seiner Ansicht nach den Anforderungen lange nicht entspreche, und sagte, Indien sollte durch einen Minister ohne Conseil, jedoch von Unter⸗Staatsfecretairen umgeben, regiert werden. Statt eines General⸗Gouverneurs errichte man fünf gesonderte Praͤsidentschaf⸗ ten, deren Gouverneure direkt mit jenem für Indien ernannten Minister in London korrespondiren sollen. Ginge die vorliegende Bill durch, so müßte man jedenfalls eine vollständige Amnestie ertheilen. Whiteside vertheidigte die Bill und die Einführung des Conseils. Die zweite Lesung der Bill erfolgte ohne nennen werthe Opposition und ohne Abstimmung.
Paris, Freitag, 25. Juni, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ enthäͤlt ein Kaiserliches Dekret, in welchem es heißt, daß der Kaiser, um erneuet Zeugniß von seiner Sorgfalt für Algerien und die Kolonieen zu geben, befohlen habe, für die⸗ selben ein besonderes Ministerium zu bilden. Dem Prinzen Napoleon ist die Leitung uͤbertragen worden.
Kunst und Wissenschaft.
— Den mit allgemeiner Anerkennung aufgenommenen Kiepertschen Karten⸗Werken, welche hier im Verlage von D. Reimer erschienen sind, schließen sich wiederum zwoͤlf Blätter an, welche durch Genauigkeit und Uebersichtlichkeit des Entwurfes, wie durch die Sauberkeit und Ele⸗ ganz der äußeren Ausstattung den wohlverdienten Ruf des Bearbeiters und des Verlegers von Neuem rechtfertigen. Es find dies: IJ. die „Karte der Isthmen von Panama und Darien und der (neugranadini⸗ schen) Provinz Choco“, von Dr. Kiepert in 2 ½ Mal verkleinertem Maßstabe nach der Codazzischen Original⸗Karte zusammengestellt, welche Alexander von Humboldt im Jahre 1855 durch den damaligen neugranadinischen Minister des Auswärtigen, Ospina, übermittelt wurde. Die Karte zerfaͤllt in 2 Bläͤtter, das eine die Isthmen mit dem nördlichen CTheil der Provinz Choco, die zweite den südlichen Theil der letzteren mit der Küstenstrecke von Cupica⸗Bay bis Buenaventura darstellend. Beide im Maßstabe von „„‿‿‿ (gegen des Originals) ausgeführte Karten dürfen deswegen befonderes Interesse beanspruchen, weil sie eine genaue Einsicht in die topographischen Verhält nisse der für die verschiedenen Uebergangsrouten vom atlantischen nach dem Stillen Meere in Betracht kommenden Gebiete ermöglichen. Nament lich gewährt Blatt 1 einen Spezial⸗Ueberblick der Panama⸗Bahn im dop⸗ pelten Maßstab der Hauptkarte. Ebenso giebt Blatt 2 einen Spezial⸗Ueber⸗ blick der von dem nordamerikanischen Ingenieur Kennish neuerdings entworfenen Kanal⸗Route, welche eine New⸗Vorker Gesellschaft vom Rio Atrato aus mittelst des Rio Truando, eines Nebenflusses des letz⸗ teren, nach Puerto Quemado und Humboldts⸗Bay führen will. Ueber die anderweitig vom Atrato aus möglichen Uebergänge, namentlich den durch den Nio Naipipi nach Cupica⸗Bay und den von Humboldt schon vor länger als einem halben Jahrhundert angegebenen, gewährt die Hauptkarte sehr vollsaändige Auslunft. II. Die „Karte des tropischen Amerika’'s nördlich vom Aequator“ umfaßt in 6 Blättern Mexiko, — eine Spezialkarte von Central⸗Mexiko, welche namentlich die Straßenzüge von Vera⸗Cruz nach der Hauptstadt und weiter zu verfolgen gestattet, — Fheneas und die westindischen Inseln — Mittel⸗Amerika und Neu⸗
ranada, — Venezuela und Guayana. III. „H. Kieperts neue Karte