1858 / 157 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Eine auf Lloyds eingegangene telegraphische Depesche von gestern Mittag 1 Uhr lautet in Betreff der Legung des atlan⸗ ischen Telegraphen⸗Drahtes wie folgt:

„Das Telegraphen⸗Geschwader ist zurückgekehrt, der Draht edoch am Bord des „Agamemnon“ gebrochen, nachdem 200 Miles gelegt waren. Die amerikanische Fregatte „Niagara“ ist in Queeenstown angelangt.“

7. Juli. In der so eben stattgehabten Sitzung des Un⸗ terhauses wurde die Diskussion der indischen Bill im Sinne der Regierung beendigt. Ein Schlußantrag Palmerston’s, die Dauer der Bill auf 5 Jahre einzuschränken, wurde, obgleich Brigbht denselben unterstuͤtzte, mit 149 gegen 115 Stimmen ver⸗ worfen.

Türkei. Die „Oesterr. Corresp.“ meldet aus Triest, 5. Juli: „In Ragusa find Hussein Pascha, dann die Konsuln von Eng land und Frankreich, Churchill und Hequard, angekommen; auch Kemal Efendi soll dort eintreffen. Nachrichten aus Klo⸗ buk lassen erwarten, daß sich die Insurgenten, mit denen die ge⸗ nannten Konsuln eine Unterredung batten, im guͤtlichen Wege zur Ruhe begeben werden.“

Schweden und Norwegen. Stockholm, 2. Juli. Der Herzog von Nassau ist aus dem Lager von Avxevalla beute hier wieder eingetroffen.

Die Regierung hat, in E einem vom letzten Reichstage angenommenen Antrage, eine Kommission zur Aus⸗ arbeitung eines neuen Konkursgesetz⸗Entwurfs eingesetzt.

Asien. Nach der „Delbi Gazette“ hat der General⸗Gou⸗ verneur auf den Kopf von Dara Singh, der bei Nena Sahib dient, einen Preis von 500 Rupien und zwei Doͤrfern geseßt. Nena Sahib hat zur Belauerung des Eeneral⸗Gouverneurs einige Spione nach Allahabad geschickt. Sie sind verhaftet worden und sagten aus, daß Nena jedem von ihnen 100 Rupien ver sprochen hatte.

Die „Bombay Gazette“ theilt folgende Depesche des Sir Hugh Rose aus Calpi vom 31. Mai mit: „Die von mir zur Verfolgung der Calpi⸗Sipahis und Rebellen abgesandten Truppen haben acht Geschütze genommen, von denen zwei englische Neun⸗ pfünder des Gwalior⸗ Kontingents sind und zwei andere reitende Geschütze der Rebellen. Im Fort befanden sich 50 Geschütze, von denen eines ein Achtzehnpfünder des Gwalior Kontingents und zwei von den Rebellen gegossene Moͤrser. Vierundzwanzig Fahnen wurden erbeutet, darunter die Fahne des Kotah⸗ Kontingents und das Velaitih⸗Banner. Die übrigen Fahnen gehören meistens dem Gwalior⸗Kontingent. Das unterirdische Magazin enthäͤlt 10,000 Pfund englischen Pulvers in Fässern, 9000 Pfund Kugeln und leere VBomben und eine Anzahl achtzölliger Shrap⸗ nells, Patronen für Kanonen und Kleingewehr, Schanzwerlzeug aller Art, neue und alte Zelte, Kisten mit ganz neuen Flinten, Feuersteinen und Zündhuüͤtchen und alle Arten von Artillerie⸗ Geräth in großer Nenge. Man schätzt den Inhalt dieses Maga⸗ zins auf den Werth von zwei oder drei Lakhs. Es sind in der Stadt drei oder vier Geschütz⸗ Gießereien vorhanden, nebst allen Requisiten zur Verfertigung von Lafetten und Rädern. Es bat sich ein Käͤsichen vorgefunden, welches eine sehr wichtige Kor⸗ respondenz der Rani und Döschansi enthält, die großes Licht über den Aufstand und seine Haupturheber verbreitet. Alles beweist, daß die Rebellen Calpi und das Arsenal als einen Punkt von hoher Wichtigkeit angesehen baben, den sie bis zum Aeußersten zu behaupten beabsichtigten und den sie nur aufgaben in Folge der schweren Niederlage, die sie am 20. d. M. bei Galaulih erlitten. und der durch das unerwartete Erscheinen meines Corps vor Calpi verursachten panischen Schrecken. Am folgenden Morgen wurden 500 Sipahis auf der Flucht getödtet und dieser nur wie gewöhn⸗ lich durch die drüͤckende Sonnenhitze, welche Mann und Pferd niederwarf, Einhalt gethan. Die Sipahis sind völlig entmuthigt und desorganifirt; sie warfen ihre Waffen weg, haben ihre rotben Uniformen ausgezogen und sich verkleidet, um nicht als Sipahis erkannt zu werden.“

Am 23. Mai wurden die Kasernen in Allahabad niedergebrannt, während die Soldaten beim Essen waren. Man glaubt, daß das Feuer angelegt worden ist.

Lord Canning, der General⸗Gouverneur, befindet sich noch immer in Allahabad, wo auch der Ober⸗Befehlshaber, Sir Colin Campbell, erwartet wird.

Die Entwaffnung in Guzerat und im Süd⸗Maratten⸗Lande verursacht so große Aufregung unter denen, welche den Eng⸗ ländern bisher am treuesten geblieben waren, daß man dort den Ausbruch eines Lokal⸗Krieges fürchtet. Die Maßregel, an sich weise, scheint übereilt worden zu sein. Der politische Agent im Süd⸗Mahratten⸗Lande, Herr Manson, fand seinen Tod, als er den Häuptling von Nargund zu entwaffnen ausgezogen war und in Guzerat sollen besonders der Nabob von Cambay und der Guicowar überaus erbittert darüber sein, daß man ihnen die als eeenn Ranges und ihrer Autorität geltenden Waffen neh⸗ men will. I111“

In Bombagy ist die Regenzeit bereits eingetreten; es find

5 Zoll Regen gefallen.

gen des Sonnenstiches noch sehr leidet, befindet sich auf dem Heim⸗

ach England. . wege nach Eng d 8

Statistische Mittheilungen.

Ueber den Zustand der Sparkasse der Stadt Trebnit, im Regierungsbezirk Breslau geben folgende, aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen naͤberen Aufschluß. Die Sparkasse wurde am 13. Dezember 1835 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 15 Sgr., das Maximum 100 Thlr. An Zinsen gewaͤhrt die Sparkasse den Einzahlern pCt. und erhält von den ausgeliehenen Kapitalien durch⸗ schnittlich 4½¼ pCt. Am Schlusse des Jahres 1856 war ein Bestand von 53,155 Thlrn. 21 Sgr. 6 Pf. vorhanden. Wäaͤhrend des Jabres 1857 sind hinzugetreten: a) durch neue Einlagen 20,762 Thlr. 28 Sgr. 5 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 1710 Tblr. 25 Sgr. 5 Pf. Im Jahre 1857 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zuruͤckgenommene Ein⸗ lagen 13,287 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. und es verblieb am Schlußfe des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand von 62,342 Thlrn. 11 Sgr. 7 Pf., so daß sich der Bestand gegen den Abschluß des Jahres 1856 um 9186 Thlr. 20 Sgr. 1 Pf. vermehrt hat. Ein Separat⸗ oder Sparfonds ist nicht vorhanden. Der Bestand des Reserbefonds beträgt 8856 Thlr. 28 Sgr. 7 Pf. Von diesem Vermoͤgen der Sparkasse sfind zinsbar angelegt: auf Hypothek 23,319 Tblr. 16 Sgr. 5 Pf. auf städtische und 32,511 Thlr. 10 Sgr. auf ländliche Grundstücke, 9080 Thlr. in auf den Inhaber lautenden Papieren und 3750 Thlr. gegen Faustpfand, zusammen 88,660 Thlr. 17 Sgr. 3 Pf. Die Zahl der am Jabresschlusse im Um⸗ laufe befindlichen Sparkassen⸗ Quittungsbücher betrug: 2) bis zur Ein⸗ lage von 20 Thlrn. = 16⁄ Stück, b) von 20 Thlrn. bis 50 Thlr. = 257 Stück, ce) von 50 Thlrn. bis 100 Thlr. = 364 Stück, d) von 100 Thlrn. bis 200 Tblr. = 99 Stück, ec) von 200 Thlrn. und darüber = 10 Stück, in Summa = 1194 Stück. (Pr. C.)

Der Regierungs⸗Bezirk Erfurt ist reich an Fonds und Stiftungen, welche Kirchen⸗ und Schulzwecken dienen. Dieselben sind: 1) erfurter Universitäts⸗Fonds mit 4218 Thlr. Einnahme, nämlich 222 Thlr. 27½ Sgr. von Grundeigenthum, 276 Thlr. 8. Sgr. 7 Pf. von Berechtigungen, 2088 Thlr. 4 Sgr. an Zinsen, 1630 Thlr. aus Staatsfonds. Davon werden verwendet: 103 Thlr. 9 Pf. für die Verwaltung des Fonds; 24 Thlr. 29 ¾ Sgr. zu säͤchlichen Zwecken; 775 Thlr. für das evangelische Seminar zu Erfurt; 522 Thlr. für evangelische Schulzwecke; 1000 Thlr. zu Stipendien für junge Maänner aus Erfurt, dem erfurter Landkreise und dem Eichsfelde, welche auf einer preußischen Universität katholische Theologie studiren, 125 Thlr. für die stäädtische katbolische Schule in Erfurt; 118 Tblr. für katholische Schul⸗ zwecke. 2) Amplonianische Stiftung mit 1049 Thlr. Einnahme, wovon 21¼ Thlr. von Grundeigenthum, 72 Thlr. 1 Sgr. von Berechtigungen, 955 Tbhlr. Zinsen. Die Verwaltung der Stiftung kostet 109 Tblr. 22 Sgr. Zur zinsbaren Belegung werden 80 Thlr. verwendet. Die übrigen Ausgaben der Stiftung find: 19 Tblr. 8 Sgr. zu säͤchlichen Zwecken; 840 Thlr. zu 14 Stipendien an Studirende von je 60 Thlrn., wovon 8 die Stadt Rheinberg, 2 die Stadt Erfurt, 2 die Stadt Erpel, 1 die Stadt Soest und 1 die Stadt Herford zu verleihen haben. 3) Griefstäͤdter Stiftungsfonds mit 15,110 Thlrn. Einnahme, wovon 10,527 Thlr. 10 Sgr. 11 Pf. von Grundeigenthum, 2945 Thlr. 18 5 Sgr. an Berechtigungen, 1629 Thlr. 25 Sgr. 11 Pf. an Zinsen. Die Ausgaben find: 309 Tblr. Verwal⸗ tungskosten; 516 Thlr. 21 Sgr. 11 Pf. Abgaben und Lasten, 600 Thlr. Baukosten, 269 ½ Thlr. Zinsen und 2000 Thlr. Abzahlung von Passid Kapitalien, 1276 Tblr. 6 ¼½ Sgr. unvorhergesehene Ausgaben; 169 Thlr. 11 Sgr. 11 Pf. Stypendiengelder für den vereinigten Universitäͤts⸗ fonds zu Wittenberg; 7700 Thlr. an die Universität Halle; 920 ½ Thlr. an evangelische Kirchen und Schulen; 250 Thlr. an das evangelische Prediger⸗Seminar zu Wittenberg; 98. Thlr. Unterstützungen; 1000 Thlr. zu Unterstützungen und Stipendien für Studirende evangelischer und katholischer Konfession, welche aus den vormals König⸗ lich saͤchsischen Landestheilen gebürtig sind und auf der Univerfität Halle ihre akademischen Studien machen. 4) Exjesuiten⸗Fonds zu Erfurt mit 6056 Thlr. Einnahme, wovon 2412 Thlr. 11 Sgr. 5 Pf. von Grund⸗ eigenthum, 687 Thlr. 21¼ Sgr. von Berechtigungen, 2924 Thlr. 29 9 Sgr. an Zinsen. Die Verwaltungskosten dieses Fonds belaufen sich auf 522 ½ Thlr., sächliche Ausgaben erfordern 36 Thlr. 29 Sgr. Vom Rest kom⸗ men zur Verwendung 713 Thlr. für die katholische Geistlichkeit, 3479 Thlr. 13 Sgr. 11 Pf. fuͤr katholische Schulen, 18 Thlr. zu Vermaͤchtnissen,

300 Thlr. für das Gymnasium zu Erfurt; 350 Thlr. füͤr das katholische Gymnasium und 550 Thlr. für das katholische Schullehrer⸗Seminar zu 8 Heiligenstadt; zur Disposition bleiben 85 Thlr. 165 Sgr. 5) Fonds

des aufgehobenen Marienstifts zu Erfurt mit 9135 Thlr. 14¼ Sgr.

Einnahme, nämlich 3128 Thlr. 10 Sgr. 7 Pf. von Grundeigenthum, 2263 Thlr. .

10 Sgr. von Berechtigungen, 3743 Thlr. 23 ½ Sgr. an Zinsen. Die Ausga⸗

ben betragen für die Verwaltung des Fonds 629 Thlr. 26 Sgr. 3

zu säͤchlichen Zwecken 988 Thlr. 15 Sgr. 11 Pf., Zuschuß zur Dotirung des Bisthums Paderborn 3000 Thlr.; v

Schulfonds zu Erfurt mit 16,895 Thlrn. Einnahme, wovon 9533 Thlr. 17 ½ Sgr. von Grundeigenthum, 2863 Thlr. 25 Sgr. von Berechti⸗ gungen, 4497 Thlr. 16 Sgr. 11 Pf. an Zinsen. Die VBerwaltung erfor⸗ dert 1449 Thlr. 13 Sgr. 1 Pf.; an Baukosten sind 510 Thlr. und an Ab⸗ zaber und Lasten 1831 Thlr. 6 ¾ Sgr. zu zahlen. Der übrige Fonds at folgende Ausgaben: 90 Thlr. 2 ½ Sgr. für gestiftete Messen; 7

schon d8 Der „Times“ Korrespondent, Herr Russell, der an den Fol-

ia

b uͤr die Abhaltung des katholischen Gottesdienstes zu Schleusingen 108 Thlr.; zur Ausstattung der Dom⸗ oder Marienkirche zu Erfurt, so wie zu katholischen Kirchen⸗ und Schulzwecken im Erfurter Departement 4409 Thlr. 1 ½ Sgr. 6) Kirchen⸗ und

Amhle.

1319

ensionen an ebemalige Mitglieder und Beamte der aufgehobenen loͤster; 2137 Thlr. 2 das evangelische Schullehrer⸗ Seminar zu

Erfurt; 85 Thlr. für das katholische Gymnasium zu Heiligenstadt; 1690 Thlr. für das katholische Schullehrer Seminar

daselbst;: 330 Tblr. an das General⸗Vikariat zu Paderborn; 5699 Thlr. für katho⸗ ische Schulen und Kirchen; 135 Thlr. Sgr. zur Deckung von Aus⸗

fallen. 7) steht noch unter der Verwaltung der Regierung zu Erfurt der Exjesuitenfonds zu Heiligenstadt mit 2305 Thlr. Einnahme, nämlich

313 Thlr. 23 Sgr. 5 Pf. von Berechtigungen, 1466 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf.

Zinsen, 524 Thlr. 6 ½ Sgr. fixirte jäͤhrliche Geldrente für früher bezogene

Naturalien aus Staatsfonds. Davon werden folgende Ausgaben bestrit⸗ ten: für die Verwaltnng des Fonds 1192 Thlr., fuür Schul⸗ und Kirchen⸗ zwecke 174 Thlr. 6 ½ Sgr., zur Verbesserung des katholischen Kirchen⸗ und Schulwesens auf dem Eichsfelde 122 Thlr. 29 Sgr. Pf., dem katholischen

Gymnasium zu Heiligenstadt 913 Thlr. 6 ⅔˖ Sgr., dem katholischen Schul⸗

lebrer⸗Seminar daselbst 126 Tblr., dem Fonds frommer Stiftungen 60 Thlr., dem städtischen Schulwesen zu Heiligenstadt 300 Thlr., der Bürger⸗

schule zu Heiligenstadt 276 Thlr. 26¾ Sür., Beseldungen e

Kach dem amtlichen Bericht der Polizeibehöͤrde sind in

New⸗YVork waͤbrend der Monate Februar, März und April 14,699

Verhaftungen vorgenommen worden. Von den Verhafteten waren 2588 geborne Amerikaner, 256 Farbige, 8492 Frische, 1258 Deutsche, 550

Englaͤnder, 197 Schotten, 91 Franzosen, 87 Kanadier, 39 Italiener, 22 Polen, 1331 Personen ohne nachweisbare Nationalität. Von den Ver⸗

baftungen geschahen 2288 wegen einfacher Trunkenheit, 1397 wegen Trun⸗

kenheit und Tumult, 869 wegen einfachen Diebstahls, 268 wegen schweren Diebstahls, 102 wegen Einbruch, 141 wegen Taschendiebstahls. Ferner

wurden ausweislich des Berichts auf den verschirdenen Polizei⸗Stationen 44,294 Obdachslose die Nacht uüber beherbergt, 1386 verirrte Kinder ein⸗ gebracht und ihren Eltern zugeführt, 15 dergleichen, deren Angehörige nicht zu ermitteln waren, Wahlthätigkeits⸗Anstalten überwiesen, 196 Kranke oder Verwundete aufgenommen und nach ihrem Domizil befoͤrdert, endlich 22 Personen, welche sich zu ertraͤnken im Begriff waren, an der Aus⸗

führung ihres Vorhabens von der Polizei gehindert.

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Im Verlage der Koͤniglichen Göeheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. Decker) ist so eben das nach den Materialien des köͤniglichen Post⸗ Cours⸗Büreaus bearbeitete Eisenbahn⸗, Post⸗ und Dampfschifffahrts Coursbuch in der diesjährigen Ausgabe Nr. 3 erschienen. Die neue Aus⸗ abe hat nicht nur die schon eingetretenen Veränderungen im Eisenbahn⸗, Costen⸗ und Telegrapben⸗ Verkehr berücksichtigt, sondern giebt auch den vom 15. Juli ab in Kraft tretenden Fahrplan zwischen Berlin, Magde⸗ burg, Halberstadt, Hannover und Deuß (Köͤln). Wie die vorhergehenden Lieferungen enthält auch diese eine sehr werthvolle und nützliche Beigabe in den angefügten Karten, von denen namentlich die mittelst eines ganz neuen Verfahrens durch Letterndruck hergestellte Telegraphen⸗Karte sich durch Genauigkeit und Schärfe des Druckes ganz besonders auszeichnet. (Pr. C.)

Bekanntlich wird das Gewerbe der Rhederei in Griechen⸗ land sehr lebhaft und zwar in der Weise betrieben, daß das Eigenthum am Schiffe in eine große Anzahl von Parten zerlegt ist, welche sich theil⸗ weise in den Händen des Schiffsvolkes selber zu befinden pflegen. Damit hängt die im Gegensat zu anderen Landern auf den griechischen Werften sich bemerkbar machende Vorliebe für mäßigen Tonnengehalt zusammen. So zählte die gesammte, in die Schiffsregister des Bezirkes von Syra ein⸗ getragene Handelsmarine zu Anfang des laufenden Jahres 1092 Schiffe von 146,372 Tonnen, wovon 678 mit 112,525 Tonnen auf den Hafen von Syra allein kommen. Auf den Werften eben dieses Hafens wurden im Laufe des verflossenen Jahres neu erbaut 76 Schiffe von 11,058 Tonnen. Die Bau⸗ und Ausrüstungskosten stellten sich auf 250 Drachmen (circa 62 Thlr.) per Tonne für Schiffe unter 50 Tonnen, auf 240 Drachmen für

Schiffe von 50 bis 100, auf 220 für Schiffe von 100 bis 200, auf 200

Drachmen für Schiffe von 200 bis 300, auf 180 Drachmen von 300 bis 400 Tonnen. (Pr. C.) 9

Die zu Buenos⸗Ayres bestehende Kommission zum Schutze huülfsbeduürftiger Einwanderer hat unterm 12. Februar d. J. eine Bekanntmachung erlassen, um vor dem Treiben dortiger Gastwirthe zu warnen, welche (ähnlich wie in Nord⸗Amerika) die unerfahrenen Einwan⸗ derer durch betrügerische Agenten an sich zu ziehen bemüht sind. Es sind Fälle vorgekommen, daß einzelne Personen, welche auf diese Weise in eine völlig mittellose Lage versetzt worden sind, um Aufnahme in das zum Schutze hülfsbedürftiger Einwanderer in Buenos⸗Ayres bestehende Asyl (Corrientes⸗Str. 10) nachgesucht haben. Dieses Asyl steht aber, seinem Bestimmungsplane gemäß, nur solchen Einwanderern offen, welche un⸗ mittelbar nach ihrer Landung sich zur Aufnahme melden. Die Kommiffion hat aus diesem letzteren Grunde auch an Schiffer und Confignataire, welche sich mit dem Auswanderertransport befassen. die Aufforderung ge⸗ richtet, wenn sich dergleichen bedürftige Personen an Vord befinden, die⸗ selben mit ihren Effekten direkt vom Bord nach dem erwähnten Asyl zu

dirigiren, da ihnen spaͤter die Aufnahme versagt werden muß. (Pr. C.)

Lelpzig, 7. Juli. Leipzig-Dresdener 261 G. Löbau-Littauer itt. A. 58 ½ Br.; do. Litt. B. 82 ¾ G. ee-Heg. I. Emission 245 Br.; do. II. Emiss. —. Berlin- Anhalter —. erlin -Stettiner

—., Cöln -Mindener —. Thüringische 110 ¾ G. Friedrich-Wilhelms-

Nordbahn Altona - Kieler Anhalt-Dessauer Landesbank“ Aetien 86 Br. Braunschweiger Bank-Actien Weimarische Bank- Actien 95 6. Oesterreichisehe 5prez. Metalliques 80 ½¼ Br. 1854r Loose 185 4 er National - Anleihe 80 b G. Preussische Prümien-Apleihe 8 ““

Dreslau, 8. Juli, 1 Uar 5 Miauten Nachmittags. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 97 Br. reiburger Stamm -Actien 95 ¼ Br.; 4°. dritter Emission 90 ¼ G. Oberschlesische Actien Lit. A. 136 G.; do. Lit. B. 128 ¼ Br.; 4o. Lit. C. 136 G. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Lit. D. 88, Br.; do. Lit. E. 76 ½ Br. Kosel-Oderberger Stamm-Actien 50 G. Kosel- Oderberger Priorioritits-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 64 ¼ Br.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 8 ½ Tblr. G. Weinen, weisser 77 93 Sgr., gelber 77 90 Sgr. Reggen 55— 50 Sgr. Gerste 19—54 Sgr. Hafer 45 50 Sgr.

Bei beschränktem Geschaft waren die Course fest, jedoch wenig verandert.

Tel. Dep.

Stettimn, 5. Juli, 1 Uhr 35 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. des Staats -Anzeigers.) Weizen 68— 70 bez., September- Oktober 71 bez- u. G., 72 Br., Frübjahr 74 Br., 73 G. Roggen 44 42, Juli-Angust, August-September 44 43 ½, September- Oktober 41½⁄ 44 12 bez., Frühjahr 49. Rübel 16 da, September- Oktober 16 bez. u. Br. Spiri- 9. . Juli -August 18 ½, August-September 18 ¼ September-Oktober

bez. 1 Hamburg, 7. Juli, Nachmittage 2 Uhr 40 Minuten. Geschäaft.

Schluss -Course: Stieglitz de 1855 102 ½ 3proz. Spanier 36 ¾. 1proz. Spanier 26. National-Anleihe 81. Mexikaner 5 proz. Russen Oesterreichische Eisenbahn-Actien 625 G. Disconto

getreidemarkt: Weizen loco billiger zu kaufen, ab Holstein Juli 116 zu kaufen. Koggen loco flau, ab Danzig 125 Pfd. 68 anze- boten, ab Königsberg 68 bezahlt. Oel pro Oktober 31 ½%, stiller. Kaffee fest. h“

Frankfurt a. M., 7. Juli, Nachmittags 2 Uhr 15 Minute Günstigere Stimmung, lebhafter. Course im Allgemeinen etwas höber.

Schluss - Course: Neueste preussische Anlelhe 115 ½. Preussische Kassenscheine 105 ½. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafen- Bexbach 143 ½. Berliner Wechsel 105 ¼. Hamburger Wechsel 87 ½. Lond. Wechsel 116 ½. Pariser Wechsel 93 ⁄. Wiener Wechsel 113 ¼. Darmstädter Bank -Actien 231 ½. Meininger Kredit-Actien 80. 3 proz. Spanier 35 . 1proz. Spanier 27). Kurhessische Loose 40 ½. Badische Loose 52 ½. 5 proz. Metalliques 78 ½. 4 ⅛Cproz. Metalliques 69. 1854er Loose 103 ½. desterreichisches National-Anlehen 79½. Oesterreichisch- französische Staats-Eisenbahn-Actien 298 ½. Oesterreichische Bank-An- theile 1099. Khein-Nahe-Bahn 59 ½.

Wlien, 7. Juli, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Silber-Anleihe —. Neue Loose 102 ½. 5 proz. Metalliques 82 ⅛. Ahproz. Metalliques 72 ¼ Bankactien 970. Nordbahn 165 ½. 1854er Loose 109 ½. National-Anlehen 83 ¼. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifi- Late 261. London 10.13. Hamburg 76 . Paris 122 ½ Sold 7⅛.

Einiges

Amsterdam, 7. Juli, Fachmittags 4 Uhr. Bur.) Böorse lebhaft.

Schluss-Course: 5proz. österreichische National-Anleihe 6 ½. 5proz. Metalliques Lit. B. 87 ¼. 5proz. Metalliques 75 ½. 2 proz Metalhques 38 ½. 1proz. Spanier 27 . 3pror. Spanier 78 8. v2 Russen Stieglitz 98 ½. 5proz. Russen Stieglitz de 1855 101⁄. Holländische Integrale 64 ¼.

Getreidemarkt. Weizen unverändert, ziemlich lebhaft. Roggea 2 Fl. niedriger und stille. Raps, pro September 89, pro Oktober 89 ½, pro November 90. Küböl, pro- Herbst 48 ¼.

(Wolffs Tel.

London, 7. Juli, Mittags 1 Uhr. (Wolfl's Tel. Bur.) Consols 95 ¼.

Nachmittags 3 Uhr. (Wolff'⸗ Tel. Bur.) Silber 61 ½.

Consols 95 ½. 1proz. Spanier 27 ½. Mexikaner 19 ½. Sardinier 89 ¼. 5proz. Russen —. 4 ½ proz. Russen 99 ½.

Getreidemarki. Alle Getreidearten sehr fest; Preise wie am

vergangenen Montag. Wetter kühl und regnerisch.

Liverpool, 7. Juli, Mittags 12 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Baumwolle: 10,000 Ballen Umsatz. Preise geßen gestern unver- andert.

Paris. 7. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Wolffs Tel. Bur.) Con- sols von Mittags 12 Uhr waren 95 1 gemeldet. Die Zproz. eröflnete zu 68.50, stieg auf 68.55, wiech, als wieder einige Verkäufe stattfanden, aufk 68.30 und schloss matt zur Notiz. Sämmtliche Effekten waren angeboten. Consols von Mittags 1 Uhr waren gleichlautend 95 ¾ ein - getroffen.

Schluss-Course: 3proz. Rente ü 35. 42 proz. Rente 95.25. Zproz. Spanier 38. 1proz. Spanier 27. Silberanleihe 92. Oesterreichische

Staats-Eisenbahn-Actien 632.

Konigliche Schanspiele. Vom 9. bis inkl. 22. Juli bleiben die Königlichen Theater gänzlich geschlossen. vk1““