1858 / 163 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Weizen. Roggen. Gerste. ,—

Manster .....¶ 76 8 66 % 51, 2 Dorsten.. 79 68 8 64ʃ 47 d Salin 6758 56 651 4) Minden 75 55 51 % 245 5) Paderborn . ..... 72 53 5 48 6) Dortmund... 79 8⅔ 63 ⁄3 50 ½, SHänrnh . 478 656 N818 9) Lippstadt 50

71 + 51 1 2 —z 3 8 09 9 1 ⁄%° PntenV.. 75 4 52 4.

4 . . 8.5, 31 S lenden 82. 62 2—— 2045

1) Cöln, . 77 ½ 5885 512% 2) Elberfeld *4 80 1„ 68 % 58 2. 3) Düsseldorkt.. 81 65 59

IIVöö. 78 % 58 51 4 1“ 61 *% 59, 31 Wesel 568 9995 929h 61 21 5409, 8 611 Aachen -. 92 61 5 49 . Malmedd 55

Saarbrück. b 63 †§ Kreuzuach.... 1 66 5 54 Simmern. 66 8 48 ¼ Coblenz - 82 63 E;g Bchlüie 60 5 50 4

Durchschnitts Preise der 13 preuß. Städte 1 38 ½ 34 posenschen Staͤdte 4 36 5 brandenb. Städte 4 31 4146 5 pommersch. Städte 7. 48 38 13 schlesischen Städte 2*q 37 ½ 8 sächsischen Städte 44 +% 11 westphäl. Städte 522 1

5 rheinisch. Städte 53 ,

Bei der beute beendigten Ziehung der tsten Klasse 118ter Königlicher Klassen Lotterie fiel der Hauptgewinn von 5000 Thlrn. auf Nr. 84.687. 2. Gewinne zu 3000 Thlr. fielen auf Nr. 7771 und 63,843. 2 Gewinne zu 1200 Thlr. auf Nr. 65,450 und 84,719. 1 Gewinn von 500 Thlrn. fiel auf Nr. 15,226 und 2 Gewinne zu 100 Tblr. fielen auf Nr. 9759 und 45,327

Berlin, den 15. Juli 1858. 8

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und In⸗ pecteur der technischen Institute der Artillerie, von Kun owski, ach Stettin.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Präsident des Evangelischen Ober⸗Kirchenraths, von Uechtritz, nach Nieder⸗ Heidersdorf, Kreis Lauban.

Der General⸗Major Freiherr von Moltke, beauftragt mit der Führung der Geschäͤfte des Chefs des Generalstabes der Armee, nach der Altmark und den hobenzollernschen Fürsten⸗

thümern.

Michtamtliches. . . 4. Juli. das Post⸗Dampfschi⸗ „Wladimir“, aus Kronstadt am 10. d. Mts. abgegangen, slchif Stettin gestern Vormittag mit 96 Passagieren eingetroffen. Unter den Letzteren befinden sich Graf Hendricoff und General⸗Major Kussow. Das Post⸗Dampfschiff „Geiser“ ist, von Kopenhagen kommend, gestern Vormittag mit 17 Passagieren in Stettin angekommen. Keönigsberg, 13. Jult. Zu Abgeordneten fuüͤr den Pro⸗ vinzial⸗Landtag find heute don der biesigen Stadtverordneten⸗Ver⸗ sammlung der Geheime Kommerzien⸗Rath Bittrich und der Kaufmann

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Voigt, und zu Stellvertretern derselben die Geheimen Kyvmmerzien⸗ Räthe Schroter und Schnell gewählt worden.

Sachsen. Weimar, 14. Jult. Heute Mittag ist Ibre Königliche Hoheit die Frau Prinzeffin Karl von Preußen zum Be⸗. such in Scloß Belvedere eingetroffen.

Hessen. Kassel, 13. Jult. Heute ist der Landtag für die Finanzperode von 1858 bis 1800 von dem Kurfuͤrsten in Person cröffnet worden. Nach vorausgegangenem Gottesdienst in der Hoßf⸗ und Garnisontirche sfolgte um die Mutagsstunde im Thron⸗ saale des Kurfärstlichen Residenzpalaig der feierliche Akt der Kammercroffnung und Beeidigung der Ständemitglieder, welchem außerdem die Minister, das daplematische Corps und die meisten der böheren Staats⸗ und Hofbeamten auf besondere Einladung beiwohnten. Aus der vom Kurfuͤrsten vertesenen Exöffnungsrede hebt das „Frankfurter Journal“ die beiden letzten Sätze hervor: der eine stellt das Verschwinden des Defizits und ein nonmales Budget in nahe Aussicht, der andere verkündigt den Entschluß der Regierung, die Verfassungsangelegenheit, im Einklang mit den Wuünschen der Kammern, der Bundesversammlung vorzulegen Uebrigens wird die stäaändische Mitwirkung zunäͤchst nur für eine

einzelne dringliche Vorlage in Anspruch genommen und eine baldige Vertagung in Aussicht gestellt.

Nassau. Wiesbaden, 13. Jult. In der heutigen Sizung der Stäaändeversammlung wurde über die von der Regierung nach⸗ träglich für Aufbesserung der Besoldungsverhältnisse der Elementar⸗ lebrer angeforderte Summe von 6000 Fl. verhandelt. Folgender Antrag des Abgeordneten Lang ward von der Kammer angenom men: 1) Zu erklären, daß die Verfügung vom 12. Juni 1. J., msoweit sie auf Abänderung der Edikte vom 24. März und 6. De zember 1817 geht, zu ihrer Rechtsbeständigkeit der Zustimmung der Stände bedürfe; 2) einen Zuschuß von 6000 Fl. zur Auf

der Unterstellung jedoch, daß die Regierung, einen die in der ge⸗ nannten Verfügung angeregte Frage regelnden Gesetzentwurf dem nächsten Landtage vorlege.

Großbritannten und Irland. London, 13. Juln In der gestrigen Oberhaus⸗ Sitzung steht auf der T⸗gesordnung die Berathung der dem Unterhause vorzulegenden Gründe, um derentwillen die Lords bei ihren Amendements zur Eides ⸗Bill verharrten. Graf Granbille bäͤlt es nicht für rathsam, jeßt, nachdem Lord Lucan’' Bill durch welche den Juden Siß und Stimme im Parlament eingeräͤumt werde, gutgeheißen worden sei, noch Gewicht auf diese Gruünde zu legen Wund auf dieselben zuruückzukommen. Es würde dies so aussehen, als ob die Lords ein Zugeständniß wider Willen machten, und das Haus der Gemeinen koͤnnte den Einwand erheben, eine Antwort auf eine solche Motivirung sei überflüssfig, da die vorgebrachten Gründe gegen ein Verfahren gerichtet seien, das man wirklich befolgt habe. Von den Grunden selbft seien drei nicht stichhaltig, die übrigen beleidigend für das Haus der Gemeinen und für diejenigen, welche man jett ns Parla⸗ ment zulassen wolle. Der Graf von Derby vertheidigt die in dem Be⸗ richte enthaltene Motivirung. Dieselbe, behauptet er, stehe durchaus in Ein⸗ klang mit dem vom Unterhause eingeschlagenen Versahren. Das Haus habe seine Unsichten darüber, ob ecs sich zieme, Juden in’s Parlament zuzulassen, nicht geaͤndert;, doch habe es aus Versohnlichkeits⸗Rucksichten dem anderen Hause die Erlaubniß ertheilt, sie zuzulassen. Es stebe daber den Lords noch immer frei, den Gründen, wesbalb sie nicht in die ursprüngliche Bill willigten, Ausdruck zu leihen. Doch schlage er vor, den vierten Ab saß des Berichtes durch eine andere Motivirung zu ersetzen und den fünf ten Absatz wegzulassen. Dadurch werde wohl alles Anstöhige beseitigt werden. Der Marquis von Lansdowue häͤlt das vorgeschlagene Ver fahren fuͤr das wunderlichste, auf das man uberhaupt baͤtte verfallen loͤnnen. Es stehe im schueidendsten Widerspruche mit der Bill, welche der Juden die Thore des Parlamentsz oͤffne. Lord Malmesbury ist es sehr darum zu thun, daß die Ansichten der Regierung nicht mißdeutet werden. Wenn fie ein Zugeständniß gemacht habe, so sei dies aus einer politischen Rothwendigkeu. nicht aber aus einer moralischen Ueberzeugung hervorgegangen. Ein Theil des die Motivtrung enthaltenden Berichtes wird hierauf mit einigen Abänderungen angenommen. Der Graf von Lucan beantragt die dritte Lesung seiner Juden⸗Bill. vord Dun gannon, ein Gegner der Bill, veranlaßt Ane Abstimmung. Für die Bill sprechen sich 33, gegen dieselbe 12 Stimmen aus. Majoritäaͤt für die Bill 21. Die Bill wird hierauf zum dritten Mal verlesen und geht durch In der Unterhaus⸗ Sitzung erklärt auf eine Frage Liddell's S. Fiö6gerald, die Regierung wisse über die tragischen Vorgänge in Oscheddah nichts weiter, als das, was auch dem Publikum durch tele graphische Depeschen bekannt sei. Er habe keinen Grund, an der Wahr heit jener Nachrichten zu zweifeln. Gleich nach Empfang derselben hab Lord Malmesbury Instruknionen an die in jener Gegend befehligenden englischen Offiziere gesandt und sie angewiesen, Alles aufzubieten, um die Uebelthaͤter der Justiz zu überliefern. Hutt lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Sklavenhandel, der, wie er behauptete, trotz der bewaffneten englischen Kreuzer, niemals eifriger betrieben worden sei, als gerade jetzt.

Mitteln nichts zu erzielen sei, und daß es England nicht gelingen werde, den Sklavenhandel zu unterdrücken, so lange man überhaupt noch an irgend einem Theile der Welt hohe Preise für afrikanische Sklaven zahle, da das groß Gesetz des Handelsverkehrs, die Wechselbeziehung ntschen Nachfrage und Angebot, dem entgegenstehen. Der Schluß, den man hieraus gezogen, se⸗ durch die Erfahrung bewährt worden. Das englische System sei voll ständig geschettert. Schlimm genug, daß man so viel Geld unnütz ver schleudert habe. Allein er fürchte, daß das eingeschlagene Verfahren noch

besserung des Einkommens der Lehrer pro 1858 zu verwilligen, in

Schon lange habe man den Beweis zu führen gesucht, daß mit solchen

n die Idrdee enen,” L chacen 1en, den 25”enn3 at. el des ische bw Meg 8 Dafür sei das Fen 2r Folge des gegenwärtigen Systems sei die, is Laü F. dne ana mit zwei Seemächten verwickelt 2q —2— freundschaftlichen 9—9 zu I, erb. 2 4 . iesen Gründen beantrage g öek.; 27 e das System aufzugebhen, welches Ihrer vv n mächtigt, in der Absicht, 89 E eena,Se 4, ie unter fremder Flagge segeln, zsitir nd zu bu . 88. ete efh. 8905 Antrag verlange nicht die öe 85 afrikanischen Geschwaders, sondern die Annahme einer Resolution, 7 welche sich die Regierung die Haͤnde binden würde, und mit we 8 sich das Haus wohl schwerlich einverstanden erklären werde h babe die Resolution des Hauses der vLords, die erklaͤre, daß das, 8. schwader gute Dienste leiste und daß dessen Abberufung heen jesr vfrn 1 aufblühenden afrikanischen Handel vernichten würde, ganz unberü⸗t ss 9 gelassen. Früber babe man auch bebauptet 22 es sei ein els e Unternehmen, dem ofrikanisch⸗brafilischen Stlavenhandel 1n 822 machen, und trotzdem sei man damit zu Stande gekommen Se Geschwader habe den Sklavenhandel⸗ auf einer Strecke von 10 2 hen Meilen längs der afrikanischen Kuüͤste unterdrückt, und der berechtigte Han⸗ del, welcher dort seitdem aufgeblüht sei, würde ohne Zweifel 3; Nichts versinken, wenn man das Geschwader entfernte. Er hoffe vv daß das Haus nicht eine Ruͤckschritts Politik sanctioniren werde we 1 die Interessen der Menschheit beeintraͤchtigen und die Ehre vven schmaͤlern würde. S. Fitzgerald (Unter⸗Staatssecretair des 2 tigen) spricht sich entschieden gegen die Resolutien aus. 8 in Bezug auf den Sclavenhandel befolgte Politik, bemnerlte er, ade o 8 höͤchst wichtige moralische Wirkung auf das Verhalten anderer Staoten au geübt. Die Argumentation Hutt’s habe zwei Seiten. Zuvörderst die englische Polutik sei erfolglos gewesen; sodann, es gebe besondere m⸗ stände, die ein Beharren bei dieser Politik gegenwärtig —,— scheinen lassen. Was den ersteren Punkt angehe, so sei er In ganz entgegengesetzten Schlusse gelangt. Die Waaren⸗Ausfuhr aus . habe gewaltig zugenommen, nicht blos die von Palmöl, sondern 99 Baumwolle, und wenn es, wie er glaube, daß das der Fall sein wer e, England gelinge, den Sklavenhandel zu unterdrücken, so hege er 2 versichtliche Hoffnung, daß es vor Ablauf bieler Jahre einen sehr ben eu⸗ tenden Theil seines Baumwollbedarfs von der afrikanischen Westküuste beziehen werde. Ferner seien die Befürchtungen Hutt'’s hinsichtlich 2v brechung des guten Einvernehmens mit Frankreich ungegründet. ie Vereinigten Staaten angehe, so habe er noch heute 8,geh aenEe. gen, in welcher sehr befriedigende Versicherungen des Staatz; Secretair Caß enthalten seien. Mißhelligkeiten mit den . Seaten nicht zu besorgen, und in den Beziehungen zwischen Eng and Ireve— gebe es nichts, was verhindern koͤnnte, daß England bei 5— lange befolgten gerechten und menschlichen Politit verharre. Roe⸗ buck tadelt England, daß es ver den Pereinigten Staatan ge. krochen sei, während es Brasilien gegenüber ein anmaßendes an den Tag gelegt habe. Dies habe einfach seinen Grund darin, daß die nordamerikanische Union stark, Brasilien hingegen schwach sei. 8. Pakington giebt zu, daß England nicht alles erreicht habe, was es wünsche. Trotzdem seien große Resultate erzielt worden. Den Cubanern werde es so schwer, sich die erforderliche Zahl von Sklaven zu verschaffen, daß eine bedeutende Anzahl Indianer aus Pucatan⸗ nach der Insel ge⸗ bracht worden sei. Das Gute, was das afrilanische Geschwader leiste, beschränke sich nicht auf die Unterdrückung des Sklavenhandels. Es werde vielmehr dadurch dem ehrlichen erlaubten Handel ein starker Anstoß ge⸗ geben. Die Behauptung Roeluck’s, daß die englische Regierung den Ver⸗ einigten Staaten gegenüber eine unwürdige Schwäche bewiesen habe, sas völlig ungegründet. Lord C. Paget sagt, er habe die ganze Tasche vol von Briefen englischer See⸗Offiziere, welche die Anstrengungen des eng⸗ lischen Geschwaders an der afrikanischen Küste als durchaus vergeblich darstellten. Lord Palmerston bemerkt, wenn die Behauptungen e wahr wären, so liefe sich gegen seinen Antrag nichts einwenden. Nun ständen sie aber im schneidendsten Widerspruche mit der wirklichen Sach lage. Die englische Politik sei nichts weniger als erfolglos, sondern im hoͤchsten Grade erfolgreich gewesen. Daß sie die Gräuel des Zwischendecks erhöht habe, sei unwahr. Ebenso sei es unwahr, daß die Cubaner so diele Sklaven bekommen könnten, wie sie brauchten und wollten. Das Gegentheil gehe aus den hohen Preisen hervor. Die Ehre, dem brafi⸗ lianischen Sklavenhandel ein Ende gemacht zu haben, dürfe die britische Regierung für sich in Anspruch nehmen. Denn das Aufhöͤren des bra⸗ filianischen Sklavenhandels sei keineswegs die Folge eines Umschwunges der öͤffentlichen Meinung in Brafilien. Wenn man auf der einmal be⸗ tretenen Bahn umkehrte, so würde das aus kommerziellen und politischen Gründen ein Fehltritt sein. Dazu komme noch die religiöse Seite der Frage, und wenn England die bisher befolgte Politik umstieße und den scheußlichen Menschenhandel wieder ins Leben riefe, so würde es eine schwere Schuld auf sich laden. Bei der Abstimmung wird Hutt’s Reso⸗ lution mit 223 gegen 24 Stimmen verworfen. Im Subsidien⸗Comité wird bierauf die Summe von 11,050 Pfd. zur Bestreitung der Gehäͤlter e der fuͤr die Unterdrückung des Sklavenhandels ernannten Ausschüsse votirt. Der hannoversche Gesandte ist nach Karlsbad abgereist. Herr. Sydney Herbert ist gestern von einer längeren Reise durch Deutsch⸗

land hierher zuruͤckgekehrt. Die vom Bischof von London de⸗

kretirte Entfernung des hochwürdigen Mr. Poole aus seinem Amte

im Kirchspiel St. Barnabas (wegen Ohrenbeichte ꝛc.) ist vom Erz⸗ bischof von Canterburh bestätigt worden. Die franzöfische Re⸗

gierung hat sich herbeigelassen, zu Gunsten der reisenden Engländer einige Posterleichterungen eintreten lassen. Engländer laber auch nur diese) duͤrfen von nun an in Boulonge und Dieppe wieder wie W ohne Paß ans Land gehen, sich auch in diesen

Hafenstädten paßlos, so lange es ihnen beliebt, aufbal⸗ ten. Nur wenn sie weiter ins Innere des Landes reisen wollen, müssen sie sich Legitimations⸗Karten verschaffen. Ein Brand, der gestern Nachmittag in emer hiesigen Feuer⸗ werksfabrik ausbrach, hat nicht weniger denn 100 Mensch en gefähr⸗ lich beschädigt. Das Etablissement selbst ist, wie sich denken laßt, fast bis auf die Grundmauern zerstört mworden, aber unglücklicher⸗ weise war durch die platzenden Feuermerkskorper eine zweite gegen⸗ üiber liegende ähnliche Fabrik ebensh! mit in die Katastrophe bin⸗ eingezogen worden. Die beiden Rivalen exblodirten mit sammt ihren Vorräthen und verbreiten Schrecken und Verwüstung in der ganzen dichtbevölkerten Umgebung. 8 28 Frankreich. Paris, 13. Juli. Der Kaiser lebt in Plom⸗ bieres sehr zurückgezogen; dech hat er vorgestern den Marschall Canrobert empfangen, dem er im Lager von Cbalons nächstens einen Besuch abstatten will. Er beschäftigt sich mit Plänen fuͤr die Erweiterung und Verschönerung von Vichy; Vorschläge, unter gewissen Beschränkungen das Spiel an jenem Vadeorte zu gestatten. hat er entschieden zurückgewiesen. Prin: Napoleon hat geßern in Limoges eine Porzellan⸗Fabrik befucht und deren Eigenthümer, Herrn Alluaud, eigenhändig das Kreuz der Ebrenlegion ertbeilt Der „Moniteur“ beröffentlicht das vom gesetzgebenden Körper ge⸗ nehmigte Gesetz über die Ausfuüͤhrung der Arbeiten, wodurch ie Städte vor Ueberschwemmungen gesichert werden sollen Die zehnte Sitzung der Konserenz wird am Donnerstag stattfinden. An der Tagesordnung ist das Hospodarat. Der General⸗Direk⸗ tor der Museen macht bekannt, daß eine Ausstellung für die Werke bildender Künstler am 15. April 1859 eröffnet und am 30sten Juni geschlossen werden soll. Die Künstler muüssen ibre Werke un Palais des Champs⸗Elysées vom 15. Februar bis zum 1. Mai abliefern. Hr. Reibell, General⸗Inspektor der maritimen Arbeiten, hat sich nach Cherbourg begeben, um daselbst zu erforschen, ob trotz des Unterschiedes der Fluth die Einsenkung der Docks schon am 1ten August Statt finden kann. Fuad Pascha hat telegraphisch in Konstantinopel wegen ausführlicher Nachricht über die Vorgänge in Dscheddah angefragt. Der französische Konsul in Alexandria, Hr. Sabbatier, hat einen sehr umständlichen Bericht hierher geschickt, der sogleich dem Kaiser mitgetbeilt worden ist. Heute bat in der Ferdinands⸗Kapelle (Neuilly) ein Trauerdienst zum Andenken des Herzogs von Orleans Statt gefunden, zu welchem sich eine große Anzahl von Anbaͤngern der Familie Orkeans eingefunden hatte. 14. Juli. Der heutige „Moniteur“ veröffentlicht ein die von dem pariser Kongreß aufgestellten Grundsätze des Seerechtes betreffendes Rundschreiben. Er bemerkt, daß sammtliche Staaten, mit Ausnahme Spaniens und Mevxiko’s, die ihre Emwilligung zur Aufhebung der Caper⸗Briefe verweigerten, demeiben ühre Zustim⸗ mung gegeben hälten. Die Vereinigten Staaten bätten den Wunsch ausgesprochen, das Privat Vermögen vollständig gegen die Be⸗ schlagnahme gesichert zu sehen. Wie der „Constitutionnel an⸗ zeigt, ergaben die indirekten Revenuen während der ersten drei Monate des Jabres im Vergleich mit dem entsprech enden Zeitraum des Jahres 1859 einen Mehrertrag von 14,000,000 Fr. 8n

Spanien. Madrid, 9 IJuli. Die Königin bat dem baierischen General Konsul dahier, Herrn Da el Weißweiler, das Großband des Ordens Isabella’'s der Katbolischen, mit dem Prädikate „Excellenz“, verliehen. Ibre Majestäͤt wird . as nach Asturien am 21. d. M. antreten. Das Entlassungs⸗Gesuch, welches der erste Stallmeister, Graf de Punonrostro, eingereicht hat, ist von der Königin angenommen worden.

—12. Juli. Der Postvertrag zwischen Spanien und England ist unterzeichnet. Aus Mexiko wird berichtet daß die Entrichtung 4 der Steuern, welche man den Fremden auferlegt hatte, offiziell fuͤr

ei Monate aufgehoben wurde. 1 F1 aeen al⸗ Lissabon, 4. Juli. Die Kammer hat be⸗ * schlossen, die beiden miguelistischen Deputerten nur dann Ssesbs. men, wenn sie den Eid unverändert, und die Worte in ihrem natürlichen Sinne genommen, ablegen wollten. Oen Vorschlog des Ausschusses, den miguelistischen Deputirten vor See 2 Eides zu gestatten, Erklärungen abzugeben, hat sie mit 61 gegen 37 Stimmen abgelehnt. hs 87

Italien. Nom, 6. Juli. Der portugiesische Gesandte Viscont de Alte, hat gestern sein Beglaubigungsschreiben überreicht

Rußland und Polen. St. Petersburg, 11. Juli. Der Kaiser und der Kronprinz von Württemberg ver⸗ ließen Wologda in der Nacht vom 27 auf den 28 Juni ind langten am 1. Juli um 5. Uhr Morgens wobhlbehalten in Archangelsk an, nachdem sie die letzten 150 Werst von der Station Ssijska auf der Dwina mittelst des Dampfers „Podwig 1 zurückgelegt hatten. Am 2ten besuchten die hohen Herrschaften da48 Kloster Solowezk, welches sich im letzten Kriege so muthig gegen emen feindlichen Angrift vertheidigt hatte, und am 3ten begaben sich Hoͤchstdieselben wieder auf den Dampfer „Podwig“ zur ene. auffahrt auf der Dwina, bis zur Station Ssijsk und zur Weiter⸗ reise von dort über Kargopol und Wytegra nach Petrosawodsk.