ereignete sich meines Wissens nichts Besonderes, als Capitain Pullen, der
Kranze die Umschrift: VEREINSMUNZE. 0. Juli. ² Königlichen Hoheiten der scht unter dem Kranze in kleinerer Schrift: 50 nnn Darmstadt, 8 — vehb. n 8us heute fruͤh nach auch nicht 8 Geringsten argwöhnte, doß ernstliche Ruhestorungen statt⸗ PFUND FEIN, beide Umschriften getrennt d Gr oßherzog un 8 Kaiserlichen Hofe abzu⸗ finden wuͤrden, die Nachricht von dem Blutbade erhielt, das eben ange⸗ ei Rosett der Mittellinie, di urch Wien abgereist, um einen Besuch am tg.) richtet wurde. Der Gouverneur der Stadt hatte nur acht Soldaten bei zwei N ose en auf er Mittellinie, die das Wort statten (Darmst. Ztg. 8 ch. Mit 4 bis 5 derselben rettete er der Tochter des französischen Kon⸗ KRONE der Länge nach durchschneidet; — kfurt, 21. Juli Der Bundes⸗Ausschuß für suls und einigen anderen Christen das Leben und gewährte ihnen in auf beiden Gep rägeseiten am Rande einen b Fean &‿ꝙ kue b r ische Angele enheit hat, wie das seinem Hause einen Zufluchtsort. Auf die Kunde davon schickte Capitain Perlenkreis mit flachem Randstäbchen; auf dem die holstein⸗la 21 Forlage der änischen Rückäußerung Pullen einige Bewaffnete ans Land, um die Verfolgten zu retten. glatten Kantenrande die vertiefte Inschrift; „Fr. J.“ mittheilt, seit der 8 und tritt, wie es vernimmt, Es gelang ihm, ungefähr 25 Personen, die später nach Euez gebracht 609†s AlT UNS, die einzelnen Worte getrennt gestern eine zweite Sitzung ge⸗ — Vortrag des Aus⸗ wurden, das Leben zu retten. Wenn ich nicht irre, so glaubte Capitain Pullen, er sei nicht stark genug, um in jenem Augenblicke andere Schritte
auf beiden Geprägeseiten den Rand wie bei dem Thalerstück.
3) Das balbe Silbergroschen⸗Stüͤck, davon im Durchschnitt 455,4 Stück ein Pfund wiegen, im Durch⸗ nesser von 15 Millimetern, im polirten Ringe mit glattem Kantenrande ohne Inschrift geprägt, anfangend mit der Jahrzabl 1858, zeigt:
im Avers: das gleiche Gepräge wie das zz Thaler⸗ stück; im Revers: in der Mitte die Aufschrift: ½3 SILBER- (R0SCHEN, darunter die Jahrzahl und das Münzzeichen A mit der Umschrift oben: 60 EINEN THALER und unten: SCHEIDE MUNZE;
auf beiden Geprägeseiten den Rand wie bei
— dem ½ Thalerstück. B. in Kupfer. 1) Das Vier⸗Pfenning⸗Stüͤck, davon im Durchschnitt 83 Stück ein Pfund wiegen, im Durchmesser von 26 Milli⸗ metern, im polirten Ringe mit glattem Kantenrande ohne Inschrift geprägt, anfangend mit der Jahrzahl 1857, zeigt: im Abvers: das kleine Königlich preußische Wappen⸗ schild mit dem heraldischen Adler, darauf ruhend ddie preußische Königskrone, darüber die Umschrift: 90 EINEN THALER. im Revers in der Mitte die Aufschrift: 4 PFENNINGE, darunter die Jahrzahl und durch einen Strich ge⸗ trennt tiefer das Münzzeichen A mit der Umschrif oben: SCHEIDE MUNZE;
auf den beideu Geprägeseiten am Rande den
3 Perlenkreis mit einem flachen Randstäbchen. 2) Das Drei⸗Pfenning⸗Stüͤck, davon im Durchschnitt eee zei E Stück ein Pfund wiegen, im Durchmesser von 24 1. Millimetern, im polirten Ringe mit glattem Kantenrande 895539 Se.-s gi geprägt, anfangend mit der Jahrzahl 1857, im Avers: das kleine Königlich preußische Wappen⸗ schild, darauf ruhend die preußische Königskrone und darüber die Umschrift: 120 ElNXEN TIIAIL. ER, im Revers: in der Mitte die Aufschrift: 3 PFEN- NINGE. darunter die Jahrzahl und durch einen Strich getrennt tiefer das Münzzeichen A mit der
Unmnnschrift oben: SCHEIDE; MUNZE;
Rand übereinstimmend mit dem Vier⸗Pfen⸗
ningstück.
Das Zwei⸗Pfenning⸗Stück, davon im Durchschnitt
166²% Stück ein Pfund wiegen, im Durchmesser von 20,5
Millimetern, im polirten Ringe mit glattem Kantenrande
hne Inschrift geprägt, anfangend mit der Jahrzahl 1857, zeigt:
im Avers: das kleine preußische Wappenschild mit
darauf ruhender preußischer Königskrone, darüber die Umschrift: 180 EINEN THALER;
im Revers: in der Mitte die Aufschrift: 2 PFEN- NINGE, darunter die Jahrzahl und durch einen Strich getrennt tiefer das Münzzeichen A mit der Umschrift oben: SCIIEIDE MUNZE;
den Rand übereinstimmend mit den vorste henden Kupfermünzen.
4) Das Ein⸗Pfenning⸗Stück, davon im Durchschnitt 333 ½ Stück ein Pfund wiegen, im Durchmesser von 17,5 Millimetern, im polirten Ringe mit glattem Kantenrande ohne Inschrift geprägt, anfangend mit der Jahrzahl 1857, zeigt:
im Avers: das kleine preußische Wappenschild mit darauf ruhender preußischer Königskrone, darüber
ddie Umschrift: 360 ElINEN THALEk;
im Revers⸗ in der Mitte die Aufschrift: 1 PFENNING,
s‚;dearunter die Jahrzahl und durch einen Strich getrennt tiefer das Münzzeichen A mit der Um⸗ schrift oben: SCHElDE MUNZE;
den Rand übereinstimmend mit den vorstehenden Kupfermünzen. III. Goldmünzen.
1) Die Krone, zu einem Normalgewicht pro Stück von
0,0222222, und im Durchmesser von 24 Millimetern, im
polirten Ringe geprägt, anfangend mit der Jahrzahl 1858, zeigt: 1 b Avers: Unser Brustbild mit der Unschrift:
18 I UH “ —
.
im HRIEDR. WIIHELM IVKOENIG v. PREUSSEN, üunter dem Halse das Münzzeichen A; m Revers: den Eichenkranz in Gestalt der römi⸗ 1 schen Corona, oben geöffnet, darin die Aufschrift: 28 1 KRONE mit der Jahrzahl darunter; über dem
durch vertiefte laubähnliche Verzierungen.
2) Die halbe Krone, zu einem Normalgewicht pro Stück von 0,0111111. Pfund und im Durchmesser von 20 Millimetern, im polirten Ringe geprägt, anfangend mit
der Jahrzahl 1858, zeigt: 8 im Avers, wie auch —
im Revers dasselbe Gepräge wie die Krone mit dem
UMUnnterschiede, daß die Aufschrift innerbalb des kEichenkranzes lautet: ¾ KRO0NE und die Un⸗ schrift unter dem Kranze: 100 ElN PFUND FklX. und ebenso auf beiden Geprägeflächen den äußeren Rand und auf dem Kantenrande die Inschrift aghc Verzierung übereinstimmend mit der ganzen 8* rone. Der Minister⸗Präsfident und der Finanzminister sind mit der Ausführung dieser Verordnung beauftragt. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Insiegel. Gegeben, Berlin, den 21. Juni 1858x.
Im Allerhöchsten Auftrage Sr. Majestät des Königs:
Prinz von Preußen.
1,
von Manteuffel. von Bodelschwingb.
2187
Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗
.
Der praktische Arzt ꝛc. Dr. Hofmann zu Steinfurt ist zum Kreis⸗Physikus des Kreises Steinfurt; und
Der Religions⸗ und erste Lehrer an dem katholischen Schul⸗ lehrer⸗Seminar zu Paradies, Röhr, zum Direktor dieser Austalt
ernannt worden. i 2
Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 3. Garde⸗Infanterie⸗Brigade, Herwarth von Bittenfeld, von Frankfurt a. d. O. 1 H
fa- Sit Ses litas8 m
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und In⸗ spekteur der 2. Artillerie⸗Inspection, Encke, nach Magdeburg
Berlin, 22. Juli. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnäͤdigst geruht: Dem Königlichen Haus⸗Archivar, Geheimen Archiv⸗ Rath Dr. Maercker zu Berlin, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Königs von Sachsen Majestät ihm verliehenen Komthur⸗ Kreuzes zweiter Klasse des Albrechts⸗Ordens zu ertheilen.
NRNichtamtliches.
Hamburg, 21. Juli. Mit dem gestrigen Nachmittagszuge ist Herr Senator Dr. Goßler nach Eisenach abgereist, um der daselbst tagenden Konferenz der Bevollmächtigten deutscher Staaten uͤber das Heimathrecht und die eventuelle Revision des Gothaer Vertrages beizuwohnen. Baiern wird, wie wir hoͤren, dieses Mal nicht vertreten sein, indem es durch eine vom Minister⸗Präsidenten v. d. Pfordten unterzeichnete Cirkularnote erklärt hat, daß es sich auf Separat⸗Verhandlungen nicht einlassen könne, weil es diesen Gegenstand bei der deutschen Bundes⸗Versammlung anhängig ge⸗ macht habe. (H. C.)
Hessen. Kassel, 20. Juli. In der heutigen öͤffentlichen Sitzung der Ersten Kammer wurde der Gesetzentwurf: „die Be⸗ steuerung des im Inlande erzeugten Ruübenzuckers“ unter demselben Vorbehalte, welchen die Zweite Kammer dabei gemacht hat (näm⸗ lich, daß die Verwendung des in Folge der Erhöͤhung der Rüben⸗ zuckersteuer von 6 auf 7 ½ Sgr. pro Centner Rüben sich ergebenden Mehrertrags nur unter der Zustimmung der Landstände erfolgen könne), angenommen. (Kafs. Ztg.) 818 sge slagina R
noch heute zu einer dritten zusammen. Ob der
schusses schon in der nächste erstattet werde, verlautet wohl noch ni
Ihre Majestäten der König
protestantischen Gottesdieng ßkapelle Sich nachdem auf eine Henderxehcf auf dem See.
eine weit
der König und die Hoheit die Prinzessin Alexandrine in Begleitung des nächsten Ge⸗
mehreren ahaltent — — Majestät der König täglich weitere Fußpromenaden, welche Aller⸗
hoͤchstdemselben — dem Vernehmen nach — recht gut bekommen sollen.
Medizinal⸗Angelegenheiten.
EEI
clops“ geschildert hatte. schen Behörden und dem Capitain ein Streit daruͤber entsponnen, wer der wirkliche Eigenthümer eines indischen Schiffes sei, das indischen Unter⸗
n Sitzurg der Bundes⸗ Versammlung
sch nicht mit Bestimmtheit, dürfte
8 8 1“
jedoch wahrscheinlich sein. iüs G
’ 8 Juli — ten „Tegernsee, 20. Juli. Am Sonntag wohn
Feim 1 75; und die Königin, so wie Ihre
42* . inze gr Hefolge dem gliche eit die Prinzessin Alexandrine und 1 Köntgliche Poher 8 1 in der Schloßkapelle bei und begaben
Nachmittag fuhren Ihre Majestäten der König und die Königin, so wie Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessin
Alerxandrine und der Prinz Karl von Baiern nebst
aͤchstem Gefolge nach dem Dorfe Wahlen, von wo man ausgebreitete Uebersicht über das lieblich schöͤne hal gewinnt. Gestern (Montag) machten Ihre Majestäten Königin und Ihre Königliche
folges eine Spazierfahrt nach Langenau eine Partie, welche
sowohl wegen der schönen Aussichten als wegen der herrlichen Um⸗ gebungen des Orts eine sehr belohnende ist — und kehrten gegen
Uhr nach Schloß Tegernsee zuruück. Begünstigt durch das seit Tagen anhaltend schöne Wetter, unternahmen Se.
Großbritannien und Irland. London, 20. Juli.
Das Kriegs⸗Ministerium hat beschlossen, zwei der gegenwäͤrtig in Westindien (auf Jamaica und Barbadoes) stehenden Regimenter nach Bombay zu schicken. gimenter ist der Befehl ergangen, sich zur Einschiffung nach Ost⸗ indien bereit zu halten.
Auch an zwei auf Korfu stehende Re⸗
In Gibraltar haben sich am 7. d. M. 980 Mann nach Hong⸗
kong eingeschifft.
Der neue Schrauben⸗Dampfer „Northam“, der Peninsular
and Oriental Company angehörig, ist gestern mit der Post aus
Kalkutta, China und Mauritius in Southampton angekommen.
Unter den 130 Passagieren befanden sich die Gemahlin und Tochter
es Sir J. Bowring, so wie mehrere Offiziere aus Luckno. Parlaments⸗Verhandlungen vom 19. Juli. Inder gestrigen
Oberhaus⸗Sitzunglenkte Lord Stratfordde Redeliffe die Aufmerk⸗
amkeit des Hauses auf die Ermordung der Christen in Dscheddah. Es sei,
bemerkt er, Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Frevelthat mit Vorbedacht ausgeübt worden sei. Auch scheine es, daß die türkischen Be⸗ hoͤrden weder die Schlachtopfer beschützt, noch die Uebelthäter bestraft hätten. Dem Sultan und seinen Ministern falle dies natürlich nicht zur Last, und er befürchte nicht im Geringsten, daß sie Anstand nehmen wüͤr⸗
en, rasche und vollständige Genugthuung zu versprechen. Allein der
Gang der Justiz sei in der Türkei ein langsamer, und bie Ausführung von Versprechungen, die man dem Vertreter einer auswärtigen Macht geleistet, lasse oft ohne Noth lange auf sich warten und finde dann überhaupt nur in unzu⸗ länglicher Weise statt. Es lasse sich in dem vorliegenden Falle annehmen, daß Ihrer Majestät Regierung die nothwendigen Schritte gethan habe, um Genug⸗ thuungzu erlangen, und daß sie entschlossen sei, erforderlichenfalles, in Gemein⸗
schaft mit der franzöͤsischen Regierung, eine exgemplarische Vergeltung zu
üben, die vielleicht im ganzen ottomanischen Neiche eine heilsame und dauernde Wirkung haben werde. r. einen amtlichen Bericht über die Vorgänge in Oscheddah erhalten habe;
r wünsche nun zuvörderst zu erfahren, ob die Re⸗
odann, ob an die Vertreter Englands und Frankreichs in Konstanti⸗ nopel die Instruction ergangen sei, vollständige Genugthuung von der Pforte
8 fordern, und drittens, ob man zureichende Maßregeln ergreifen werde, um
eine 1.s Forderungen mit Gewalt zur Geltung zu bringen, falls Hin⸗ -
ernisse oder Verzögerungen eintreten sollten, die einer Verweigerung der
Gerechtigkeit gleichkämen. Der Earl von Malmesbury: Am Sonntag vor acht Tagen, Morgens, erhielt ich ein das Blutbad von Dscheddah be⸗ treffendes Telegramm, welches Ew. Herrlichkeiten alle gelesen haben. Ich schickte sofort ein Telegramm an Sir Henry Bulwer mit der Instruction, daß, wenn die Vorfälle, über die ich so eben einen Bericht gelesen, sich wirklich ereignet hätten, er es in keiner Weise dulden dürfe, daß die Re⸗ gierung des Sultans die Sache leicht nehme, sondern auf sofortige Ge⸗ nugthuung und die solchen Frevelthaten entsprechende Vergeltung zu drin⸗
gen habe. Im Laufe der Woche schrieb Herr Greene, Ihrer Majestät
Konsul in Alexandria, einen ausführtichen Bericht über die Vorgänge in
Oscheddah, wie sie ihm Capitain Pullen von Ihrer Majestaͤt Schiff „Cy⸗ Demselben zufolge hatte sich zwischen den türki⸗
thanen gehörte. Diese indischen Unterthanen hatten ihre Nationalität
gewechselt und sich unter türkischen Schutz gestellt. Es war das gesetz⸗ lich ganz unstatthaft. 5 g ar das gesetz
1 b 1 Die Sache gab zu einem Zwiste Anlaß und am vor ein Gericht, welches entschied, daß das Schiff englisch und
nicht türkisch sei. Einige Tage späͤter je — ie britische F. — 8 .. ge Tag jedoch ward die britische Flagge eingezogen und die türkische 2sgches. ; 8 1
In den folgenden beiden Tagzen
zu thun, und handelte deshalb vorsichtig. Ehe er das Ufer verließ, sorgte er dafür, daß die Leiche des Konsuls christlich bestattet wurde, und drang darauf, daß der Gouverneur von dem Pascha verlange, er möge so bald wie moͤglich Truppen nach Dscheddah senden. Wie ich höre, hat der Pascha fich mit einigen Mannschaften nach Dscheddah begeben. Das sind, so weit wir Kenntniß davon haben, die Fakta. Mein edler Freund hat mich gefragt, was wir in Bezug auf diese furchtbaren Ereignisse gethan haben und wie uns die Pforte entgegengekommen ist. Der edle Viscount hat kaum nöthig, die Regierung aufzufordern, daß sie sich der Christen annehme. Es mag genügen, wenn ich Ew. Herr⸗ lichkeiten mittheile, daß ein Pascha bereits mit einer bedeutenden Truppen⸗ macht von Aegypten nach Oscheddah gesandt worden ist, um jede fanatische Erhebung zu unterdrücken. In Folge nachdrücklicher Vor⸗ stellungen Seitens der Regierung Ihrer Majestät ist ihm die Gewalt über Leben und Tod verliehen worden, und er darf jeden Uebelthäter, den er für schuldig hält, hinrichten, ohne erst in Konstantinopel anzufragen, was er sonst nach dem Landesgesetze thun müßte. Ich halte es daher nicht für nöthig, irgend eine Gewalt anzuwenden oder die türkische Regie⸗ rung in ihrem Streben, Gerechtigkeit und Vergeltung zu erlangen, zu unterstützen. Die türkische Regierung ist vollstaͤndig bereitwillig, ihre Schuldigkeit in der Sache zu thun. Bis zu diesem Augenblick ist sie sehr energisch aufgetreten, und Sir H. Bulwer hegt die Ueberzeugung, daß der Pascha alles thun wird, was noͤthig ist. Ihrer Majestät Regierung hat keinen Grund zu der Annahme, daß in irgend einem anderen Theile des türkischen Reiches sich gegenwärtig ein außergewöhnlicher Fanatismus kund giebt, und sie ist der Ansicht, daß die Erhebung in Oscheddah ihren Ur⸗ sprung hauptsäͤchlich dem Streite wegen des Schiffes verdankt. Die indi⸗ sche Bill wurde hierauf im Comité berathen. Der Earl von Ellenbo⸗ rough bekaͤmpfte Artikel 34, welchem zufolge bei Besetzung der Stellen in der Artillerie und im Genie⸗Corps das Prinzip. der freien Wettbewerbung zur Geltung kommen soll. Er erblickte in dieser Bestimmung ein der Demo⸗ kratie gemachtes Zugeständniß. Der Artikel wurde jedoch mit 41 gegen 34 Stim⸗ men angenommen. Die übrigen Artikel der Bill wurden gleichfalls genehmigt.
In der Unterhaus⸗ Sitzung wurde die Metropolis Local Mandgement Act Amendment Bill (Themse⸗Reinigungs⸗Bill) nach längerer Debatte zum zweiten Mal verlesen. Mit 141 gegen 14 Stimmen ward hierauf beschlossen, die Juden⸗Bill im Comité zu berathen. Es ereig⸗ nete sich hierbei das Wunderliche, daß Spooner, einer der heftigsten Gegner der Bill, offenbar aus Versehen, mit der Majorität stimmte. Die verschiedenen Artikel der Bill werden hierauf ohne Amendement an⸗ genommen.
Der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Strelitz ist mit seinem Sohne gestern hier angekommen und wurde von seiner erlauchten Gemahlin am Bahnhofe empfangen.
Lord Derby und Gemahlin sind von ihrem Besuche in Os⸗ borne gestern nach der Hauptstadt zurückgekehrt.
Frankreich. Paris, 20. Juli. Der Unterrichtsminister stattet im „Moniteur“ einen Bericht ab über die Kaiserliche Biblio⸗ thek. Die Kaiserliche Bibliothek, sagt er, steht durch die Zahl und die Wichtigkeit der Schätze, welche sie einschließt, im ersten Range unter den Bibliotheken Euüropa's. Ueber die Verwaltung der kaiser⸗ lichen Bibliothek sind viele Klagen laut 18o die zur Ein⸗ setzung eines Ausschusses führten. Herr 2 eérimée hat den Bericht dieses Ausschusses erstattet, den der Minister sehr rühmt. Dem⸗ gemäß soll nun der alte Schlendrian gründlich verbessert werden. Die Haupt⸗Maßregel ist, daß ein General⸗Administrator ernannt wird, der volle Gewalt und Verantwortlichkeit hat. Er wohnt in der Kaiser⸗ lichen Bibliothek und darf sich ohne vorher eingeholte Erlaubniß aus derselben nicht entfernen. Er wird auf Vorschlag des Ministers vom Kaiser eingesetzt und kann eben so abgesetzt werden. Er bezieht 15,000 Fr. Gehalt. Die Bibliothek zerfällt in vier Abtheilungen: 1) gedruckte Buͤcher, Karten und geographische Sammlungen, 2) Handschriften, 3) Münzen, geschnittene Steine und Antiken, 4) Kupferstiche. Jede Abtheilung hat einen Conservateur⸗Sous⸗ Directeur, mit 10,000 Fr. Gehalt und einen Beigeordneten mit 7000 Fr. und zahlreiche Bibliothekare und Angestellte. Es soll künftig aber Niemand angestellt werden, der nicht das Diplom als bachelier ès lettres oder bachelier ès sciences aufzeigen kann. Vom nächsten Jahre an soll die Bibliothek das ganze Jahr ge⸗ öffnet sein und nur vierzehn Tage Osterferien, machen. Vom 1. Oktober d. J. an wird die kaiserliche Bibliothek statt fuͤnf Stunden täͤglich sechs Stunden geöffnet sein. Das betreffende kaiserliche Decret ist vom Kaiser in Plombieres am 14. Juli unter⸗
3 ASAIIIINTEEEE“ 1 8 WMoanstonr* 8 8½4 zeichnet. P. Mérimée's Bericht ist im „Moniteur“ vollständig ab⸗ gedruckt. 1G “
Der Staa ts⸗Minister hat eine aus zwölf Mitgliedern, dar⸗ unter Auber, H. Berlioz, Halevy, Meyerbeer und Rossini, be⸗ stehende Kommission ernannt, die in Anbetracht der stets höher werdenden Stimmung in der Musik und in Anbetracht der Ver⸗
wirrung und der sonstigen Nachtheile, welche die Ungleichheit der
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