legen. Doch lasse sich dessen sofortige Ausfüͤhrung nicht erwar⸗ Lord Stratford de Redeliffe bob hervor, daß es wuün⸗ chenswerth sei, eben sowohl eine Telegraphen⸗Verbindung über das Rothe Meer, wie über den persischen Meerbusen zu haben. Lord
Stanley don Alderley meinte, man werde wohl daran thun, wenn die Legung des transatlantischen Telegraphen abermals ver⸗ unglücke und der „Agamemnon“ bei seiner Ruckkehr noch eine hinläng liche Quantität Kabeltau an Bord habe, dieses Schiff sofort abzusenden, um einen unterseeischen Telegraphen zwischen Malta und Alexandrien zu legen. Es wird bhierauf mitgethbeilt, daß das Haus der Gemeinen nicht mehr auf seinem Widerstande gegen die Amendements der Lords zur indischen Bill verbarre, jedoch deren Amendements zur Ehegesetz⸗Bill mißbillige. Das Haus beschloß bierauf, seine Amendements zu der letzt⸗ erwähnten Maßregel fallen zu lassen.
. In der Unterbaus⸗Sitzung gab als Antwort auf eine Frage Wilson's in Bezug auf die Telegraphen⸗Verbindung mit Indien Disraeli aͤbnliche Erklärungen ab, wie der Earl von Donoughmoͤre im Oberbause. Eine Frage Vernon Smitb's erwidernd, sagte Lord Stanley, Was die Stärke der europaäͤischen Streitkräfte in Indien be⸗ treffe, so betrage, den letzten Berichten zufolge, die Jahl der Koͤniglichen Truppen, mit Einschluß von 7000 Kranken und von 11,000 unterwegs be⸗ findlichen Soldaten, 78,000 Mann. Ziehe man diese 7000 und 11,000 ab, so erhalte man 60,000 Mann als den Bestand der kampf⸗ fähigen Koͤniglichen Truppen in Indien. ie Zahl der Euro⸗ paer in Diensten der Compagnie sei 15,800. Dieses mache also im Ganzen, die Kranken abgerechnet, 86,000 bis 87,000 Mann europäischer Truppen. Er halte es für zweckmäßig, daß den Bewohnern Hindostans die Uebertragung der Regierungsgewalt in feierlicher Weise verkündigt werde. Die Stellung der Regierung zu der Religion der Eingeborenen anlangend, verliest er eine Stelle aus einer von Lord Ellenborough nach Indien ge⸗
sandten Depesche, in welcher gesagt wird, die Regierung müsse in Bezug auf die Religion eine strenge Neutralität beobachten. Er für seine Person tbeile diese Ansicht vollkommen. Bei Gelegenheit der feierlichen Verkün⸗ digung vom Erlöschen der Regierungsgewalt der ostindischen Compagnie werde man also den Eingeborenen die Versicherung zu ertheilen haben, daß der Wechsel der Regierungsgewalt keinerlei stoͤrende Einmischung in die religiöbsen Ansichten und Bräuche der Landesbewohner zur Folge haben werde. Spooner findet den in Bezug auf die Religion gebrauchten Ausdruck „strenge Neutralität“ anstößig und unklar. Roebuck bebt noch⸗ mals hervor, wie gefährlich Bekehrungsversuche seien, die von Personen iu amtlicher Stellung ausgingen. Es werden hierauf die Motive in Er wägung gezogen, durch welche die Lords ihr Festhalten an ihren Amende⸗ ments zur indischen Bill begründen. Nach längerer Debatte beschließt das Haus der Gemeinen, sich mit den Amendements des Oberhauses ein⸗ verstanden zu erklären.
Frankreich. Paris, 30. Juli. Der Unterrichts⸗ und Kultus⸗Minister richtet folgenden Vortrag an den Kaiser: „Ew. Majestät beschäftigte sich häufig mit jener so zablreichen Klasse der Pfarr⸗Geistlichkeit, welche unter dem bescheidenen Namen von Desser⸗ vant (Cooperator) der Religion und dem Lande täglich die wich⸗ tigsten Dienste leistet. 1849 konnte man nach dem Alter eine Ve⸗ soldungs⸗Erböbung berstellen, welche es möglich machte, die drin gendsten Beduͤrfnisse zu erleichtern. Aber durch diese wohlwollende Maßregel wurde die Lage der Geistlichen unter 50 Jahren, welche bei einer Besoldung von 850 Fr. blieben, nicht verbessert. Und den⸗ noch sollte man nicht vergessen, daß in den meisten Landgemeinden die sog. kasuellen Einnahmen fast null sind, und daß die Pastoren dieser kleinen Pfarreien, um das Elend erleichtern zu können, welches an ihre Thür klopft, den Zehnten der Armen von ibhrem geringen Einkommen nehmen müssen. Sie hätten gewünscht, Sire, schon jetzt dem gesammten Klerus ein genuügendes Auskommen sichern zu kön— nen, aber die Zahl selbst der zu gering besoldeten Geistlichen, die Lasten des Budgets, äußerst dringende Bedürfnisse zwangen Ew. Majestät zu Ihrem lebhaften Bedauern, die Verwirklichung eines Ihrer theuersten Wuͤnsche noch hinauszuschieben. In der Unmöglichkeit, schon jetzt für alle Desservants das zu thun, was Ibre großmüthigen Gefinnungen forderten, wollten Sie wenigstens das Interesse bezeugen, welches Sie für diese wuͤrdigen Geistlichen empfinden. Der gesetzgebende Körper trat diesem Gedanken bereit⸗ willigst bei, und eine Summe von 856,400 Fr. wurde auf das Budget von 1859 eingeschrieben, um die Besoldung der Desservants, welche noch nicht 50 Jahre alt find, auf 900 Fr. zu erhöhen. Um die Verwendung dieses Kredits zu reguliren, habe ich die Ehre, folgendes Dekret zu unterbreiten.“ (Folgt das Dekret, wonach die Besoldung der Desservants, welche durch Dekret vom 11. Prairial Jahr 12 auf 500 Fr. festgesetzt war und sodann succesffive auf 600 (1816), 700 (1817), 750 (1818), 800 (1830), 850 (1849) vermehrt wurde, auf 900 Fr. erhöht wird.)
— 31. Juli. Der „Moniteur“ bringt an der Spitze seines nichtamtlichen Theiles folgenden Artikel: „Die Regierung des Kaisers und Ihre britische Majestaͤt haben sich mit der Pforte in Betreff der Maßregeln verständigt, die zu ergreifen sind, um eine Genugthuung zu erlangen, welche die Freve in Dscheddah er⸗ beischen. Das Betrogen der ottomanischen Behörden am Abend des 15. Juni wird der Gegenstand einer strengen Untersuchung sein; alle Schuldigen, welches Ranges sie sein mögen, werden die verdiente Strafe erleiden; Entschädigungen, zu leisten von der Stadt, deren Bewohner Theilnehmer an diesem abscheulichen Er⸗ isse gewesen find erden allen denen bewilligt werden, welche
an Leib oder Gut zu leiden hatten. Ein unmittelbar vom Sultan ausgegangener Befehl, mit seiner Unterschrift versehen, ist an den General⸗ ouverneur von Vemen gerichtet und schreibt ihm vor, die Schuldigen aufzusuchen und auf der Stelle zu bestrafen, ohne Verufung auf Konstantinopel. Dieser Ferman wird von einem General überbracht, der selbst mit außergewöhnlichen Voll
machten ausgerüstet ist. Französische und englische Kommissare wer⸗
den nach DOscheddah geschickt werden, um in Uebereinstimmung mit der Pforte darüber zu wachen, daß alle Maßregeln, die zwischen der ottomanischen Regierung und den Höfen von Paris und Lon⸗ don vereinbart sind, vollstäͤndig zur Ausfuͤhrung kommen. Man kann daher versichert sein, daß die Genugthuung eine solche sein wird, wie sie das Voͤlkerrecht, die Civilisation und die Humanität nach so beklagenswerthen Unbilden erheischen. Die Dampfkordette „Duchayla“ geht von Toulon ab, um sich nach Dscheddah zu be⸗ geben, um in Uebereinstimmung mit den Kriegsschiffen Ihrer bri tischen Majestät den Kommissaren und eben so dem Beauftragten der ottomanischen Regierung Beistand zu leisten. Se. Majestät der Sultan, den Schritten der Botschafter zuvorkommend, hat sich beeilt, ihnen die Betrüͤbniß zu bezeugen, die er persönlich über die Ereignisse in Dscheddah empfindet, und Mahmud Pascha, der ad interim mit dem WMinisterium des Auswärtigen beauftragt ist,
drückt sich, indem er die ersten Maßregeln der türkischen Regierung
kündigt, folgendermaßen aus: „Hohe Pforte, 17. Juli 1858. „Mein Herr Botschafter! b
8 „Mit tiefem Bedauern hat die Regierung von dem verrätberischen Treubruche geboͤrt, der gegen die Konsuln und die Konsulate von Frank⸗ reich und England begangen worden ist, so wie von der Ermordung einer Zahl Personen, die keine Muselmänner sind. Die hobe Pforte wollte keinen Augenblick verlieren, um die Elenden, welche diesen Verrath began⸗ gen und diese treulosen Pläne gegen die Agenten dieser beiden hohen Mächte ins Werk gesetzt und so viele Menschen niedergemetzelt haben, mit einer furchtbaren Strafe zu treffen, und Se. Majestaͤt bat so eben einen Ferman erlassen, der den General⸗Gouverneur von Oscheddah ermächtigt, eine Untersuchung anzustellen, die Urbeber dieses Aufstandes, die Auf⸗ rührer, welche ihr Verbrechen eingestanden baben, und die, deren Schuld erkannt ist, derhaften und auf der Stelle binrichten zu lassen. Der General ⸗Lieutenant Ismail Pascha ist beauftragt, diesen laifer lichen Befebl so schnell wie moͤglich nach Dscheddah zu überbrin gen und dessen schnelle Ausfuͤhrung in Uebereinstimmung mit dem Ge⸗ neral⸗Gouverneur zu fichern. Zu gleicher Zeit ist ein Staats⸗Dampfschif diesem General zur Verfuͤgung gestellt, es wird ihn morgen an Bord nehmen und seinem Bestimmungsorte zuführen. Obgleich es nicht durchaus noͤthig ist, hat ein Irade als Vorsichtsmaßregel angeordnet, daß neue Fruppen, sowohl aus der Hauptstadt als aus Aegppten, abgesandt werden. Indem ich Sie, mein Herr Botschafter, von den schleunigen Maßregeln in Kenntniß setze, welche die Regierung sogleich ergriffen hat, bin ich durch einen Befehl Sr. Majestät beauftragt, Ew. Excellenz die tiefe Mitbilligung und das schmerzliche Bedauern auszudruͤcken, welches die beklagenswerthen Ereignisse Sr. Majestät verursachen. Ich ergreife die Gelegenheit zc. Mr. ahmud Hedim.“ Der „Moniteur“ bringt ferner einen Bericht des Ministers für Algerien und die Kolonteen (er ist unterzeichnet: „Der Prinz, beauftragt mit dem Ministerium Algeriens und der Kolonieen, Napoleon [Jerome]“), worin die Regelung der Verhältnisse zwischen dem neuen Ministerium und denen der Ministerien des Krieges und der Marine auseinandergesetzt ist. Der General Gouverneur wird auf den Vorschlag des Prinzen⸗Ministers ernannt werden und nur mit diesem korrespondiren, ausgenommen in rein militatrischen Angelegenheiten. Das amtliche Blatt bringt ferner ein kaiserliches Dekret, wodurch die ganze Rechtspflege in Algerien unter gewissen Beschränkungen dem Winisterium des Prinzen zugewiesen wird.
Spanien. Madrid, 30. Juli. Idre Majestäten sind im besten Wohlseim in Gijon angekommen. — Man wirbt fuͤr die nach Mexiko zu sendenden Truppen.
Italien. Turin, 30. Juli. Aus Neapel wird gemeldet, daß die Todesstrafe gegen Nicotera und Genossen nicht voll- zogen, sondern in lebenslängliche Zuchthausstrafe verwandelt wer den soll. Ein angeblich Muratistischer Agent Foret wurde ver haftet.
1 Amerika. New⸗Vork, 17. Juli. Nachrichten aus Mexiko zufolge sind die Truppen der constitutionellen Partei von Zuloaga geschlagen worden. General Ossolo ist gestorben. Ein hier aus der Havannah angekommener Dampfer hat die Nachricht von dem in Mexiko erfolgten Ausbruch einer Revolution gebracht. Die Haupt Anstifter derselben waren verhaftet und Ge⸗ neral Panez war zum Oberbefehlshaber ernannt worden. Miramon hatte den der constitutionellen Partei angehörigen Degollado ge schlagen und die Stadt Guadalajara wieder eingenommen.
9 4 4⁴ 2 — — Am 22. Juni hat nach der neuen Constitutron die Republik
N eu-Granada aufgehört zu existiren und tritt an dessen Stelle die Gra nada⸗Confederation, bestehend aus den Staaten Antequia, Bolivar, Boyaca, Canea, Cundinamarca, Magdalena Panama und Santander, ins Leben. Asien. Veb, der in der letzten Zeit ganz vergessen worden war, hatte sich, wie der „Friend of China“ mittheilt, zuletzt an seine europäische Umgebung so sehr gewöhnt, daß er den „In⸗ flerible“, den er mit unverhohlenem Widerwillen betreten hatte, nur
ungern verließ. Er hatte sich den Offizieren, namentlich dem
Schiffsarzte, Dr. Cotten, allmälig sehr angeschlossen, und seine Fortschritte im Englischen waren bemerkenswerth. Zum Glück für die Kasse der wRhes Regierung war, er mit guten Kreditbriefen
— ““ v“ “ Statistische Mittheilungen. — Die amtliche Ueberficht der im Regierungs⸗Bezirke Stral und bei Beginn des Jahres 1858 vorbandenen Schank⸗Anlagen
aller Art ergiebt folgende Zahlen, welche wir mit denen des Vorjahres
n Vergleich stellen. Es betrug am 1. Januar 1858 die Gesammtzahl: a) der Kleinhandlungen mit Getränken 270, 26 weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres; b) der Gastwirthschaften 289, 21 mehr als zu derselben Zeit des Vorjahres, ec) der Schank⸗ und solcher An⸗ agen, in welchen überhaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Genusse auf der Stelle verkauft werden, 267, 14 weniger als zu der⸗ elben Zeit des Vorjahres; d) aller zu 2. bis c. vorstehbend be eichneten Anlagen 826, gegen 845 am 1. Januar 1857. Mithin waren am 1. Januar 1858 19 Anlagen weniger als zu derselben Zeu des Vorjahres
4 e 22 „ 8. vorhanden. Bei Annahme der Bevolkerungszahl auf 173,893 Seelen des
Regierungsbezirks kommt am 1. Januar 1858 durchschnittlich eine Klein⸗
bandlung mit Getraänken auf 641, eine Gastwirthschaft auf 602,
ine Schank, und solche Anlage, in welchen uüberhaupt zubereitete Speisen und Getränke auf der Stelle verkauft werden, auf 651, und von der Gesammtzabl aller der vorbezeichneten Anlagen durchschnittlich eine auf
211 Seelen. (Pr. C.)
— Ueber den Zustand der Sparkasse in Trier, der einzigen im be⸗ reffenden Regierungsbezirk, geben folgende aus amtlichen Berichten entnom nene Mittheilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde am 1. Jannar 836 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 15 Sgr., das Maximum
100 Thlr. An Zinsen gewährt die Sparkasse den Einzahlern 3 pCt. und erhält von den ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 3 pCt. Am
Schlusse des Jahres 1856 war ein Bestand von 59,505 Thlrn. 13 Sgr. 9 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1857 find zu diesem Betrage hinzugetreten: a) durch neue Einlagen 21,067 Thlr. 18 Sgr. 6 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 1699 Thblr. 12 Sgr. 7 Pf. Im Jabre 1857 betrugen die Ausgaben der Sparkasse fuͤr zurückgenommene Einlagen 21,212 Thlr. 17 Sgr. 5 Pf., und es verblieb am Schlusse des Jahres 1857 an
Einlagen ein Bestand von 61,059 Tblr. 27 Sgr. 5 Pf., so daß sich der Bestand gegen den Abschluß des Jabhres 1856 um 1554 Thlr.
13 Sgr. 8 Pf. vermehrt bat. Der Bestand des Reservefonds beträgt
2200 Thlr. Von diesem Vermoͤgen der Sparlasse find zinsbar angelegt 375 Tblr. in Hypotheken auf städtische Grundstücke, 14,500 Thlr. gegen
Faustpfand, 45,525 Thlr. bei oͤffentlichen Instituten und Corporationen und bei Bankbhaͤusern, zusammen 60,400 Thlr. Die Zahl der im Umlaufe
efindlichen Sparkassen Quittungsbücher betrug: bis zur Einlage von 20 Thlrn. 172 Stüͤck, desgleichen von 20 bis 50 Thlr. 304 Stück, desgleichen von 50 bis 100 Thlrn. 504 Stuück, desgleichen von 100 bis 200 Thlrn. kein Stück, desgleichen von 200 Thölrn. und darüber 2 Stück, in Summa = 982 Stück. (Pr. C.)
— Nach der amtlichen Nachweisung der in den Häfen des preußi schen Staates im Jahre 1857 ein⸗ und ausgegangenen Seeschiffe, ein schließlich der Dampfschifffahrt, jedoch ausschließlich der zum Küstenverkehr verwendeten Fahrzeuge, sind im gedachten Jahre 1857 eingelaufen: vom Auslande 6573 Schiffe von 656,667 Last (4178 Schiffe mit 458,559 Laft in Ladung, 2395 Schiffe mit 198,108 Last in Ballast), aus preußischen Häfen
96,0 Schiffe von 135,6411 Last (1303 von 53,187 Last in Ladung, 657 on 82,457 Last in Ballast), zusammen 8533 Schiffe von 792,311 Last (gegen 7582 von 668,874 Last im Vorjahre), davon 5481 von 511,746 Last in Ladung gegen 5588 Schiffe von 477,948 Last im Vorjahre, 3052 von 280,565 Laft in Ballast gegen 1994 Schiffe von 190,925 Last im Vorjahre. — Unter den vom Auslande eingekommenen Schiffen waren 1301 von 377,090 Last fremder Flagge, 2269 von 279,577 preußischer Flagge, unter den aus preußischen Hafen eingekommenen 255 Schiffe von 34,416 Last fremder Flagge, 1705 von 101,228 Last preußischer Flagge, von den überhaupt eingelaufenen also 4559 Schiffe von 411,506 Last fremder, 3974 Schiffe von 380,805 preußischer Flagge. Unter den ersteren waren 1058 dänischer, 236 mecklenburgischer, 66 hanseatischer, 23 russi⸗ scher, 237 schwedischer, 380 norwegischer, 1507 britischer, 342 bannoͤver⸗ scher, 47 oldenburgischer, 630 niederländischer, 2 belgischer, 25 französi⸗ scher, 3 neapolitanischer, 3 nordamerikanischer Flagge. †
— Man schreibt aus Danzig vom 15. d. M. über den Stand des Rhederei⸗Betriebes und des Holzbhandels;: „Sowohl die Holz⸗ frachten, als namentlich die Getreidefrachten sind in den Monaten Mai und Juni d. J. entschieden gefallen. Ursache davon sind die vielen hier eingehenden Dampfschiffe fremder Flagge, welche aus Mangel an ander⸗ weitiger Ladung eben so billige, ja oͤfter noch billigere Frachten anneh⸗ men, als Segelschiffe. So hatte in einem Fall ein Dampfer von 300 Last
eine Ladung Weizen auf Sunderland mit 1 Sh. 4 P. pro Quarter, also etwa 4 ½ Thlr. pro Last, angenommen, während in Folge des seichten
Wasserstandes in der Weichsel für die Last von Wloczloweck nach Danzig der vierfache Satz und noch mehr bewilligt wurde. Ueberhaupt benach⸗ theiligt der seit langen Jabren nicht in gleichem Grade niedrige Wasser⸗ stand das Geschäft mit Polen im hoͤchsten Grade und entzieht, beim Mangel eines Schienenweges, dem hiesigen Platz fast sämmtliche Ordres auf solche werthvollere Waaren, die eine Bahnfracht ganz gut tragen
würden. Troß der niedrigen Frachten bleibt der Holzhandel verhältnit⸗ mäßig traͤge. Stromwärts ein gingen in den beiden Monaten Mai und Juni 35,442 Stück sichtene Balken und Mauerlatten, 12,070 Stück Rund⸗ bölzer, 11,582 Stück desgl. Sleepers, 12,000 Stück eichene Planken, 5705 eichene Balken und Krummhöoͤlzer. Seewͤrts verschifft wurden 49,300 Stück sichtene Balken, 3141 Stück desgleichen Mauerlatten, 3112 Stück Masten und Spieren, 131,352 Sleepers, 110,589 Dielen, 5290 eichene Balken und Krummhoͤlzer, 35,992 desgl. Planken, 3865 Schock Stäbe, 879 Faden sichten Splittholz, 1106 Schock sichtene Schiffsnägel.“
Im flensburger Hafen sind während des verflossenen Jahres 1857 31 Schiffe preußischer Flagge von zusammen 1423 Laft und 121 Mann Besatzung eingegangen. Dieselben kamen sämmtlich aus preußischen Ostseebaͤfen mit Holz oder Feldfrüchten befrachtet und gingen mit Ballast nach dergleichen Häfen zurück. Ueberhaupt aus preußischen Häfen sind im gedachten Jahre eingegangen 89 Schiffe von 3752 Last gegen 103 von 5490 Last im Vorjahre, nach preußischen Häfen ausgelaufen 90 Schiffe von 4208 Last gegen 101 von 5933 Last im Vorjahre. (Pr. C.)
D“
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten
Cöln, 29. Juli]. In der Wagen⸗Werkstätte zu Dortmund wurde am 3. Juni d. J. beim Abziehen der Raäͤder an einer Wagenachse ein kleiner Querbruch im Nabentheil entdeckt. Der Querbruch hat eine Länge von 1“ 4““ und beträgt seine größte Tiefe 4“„. Die Bruchflaͤche ist frisch und von koͤrnig dichtem Gefüge. Die Achse war eine Patent⸗Bündel⸗ Achse, vom Hörder Bergwerks⸗ und Huütten⸗Verein geliefert, seit November 1852 im Betriebe und hatte überhaupt 12,102 Meilen, seit der letten Re⸗
vifion indeß erst 796 Meilen durchlaufen
Lelpzig, 31. Juli. Leipzig-Dresdener 263 Br. DLöbau-Zittauer Litt. A. 57 Br.; do. Litt. B. 84 Br. Magdeburger Leipziger I. Emission 246 ¼ G.; do. II. Emiss. —. Berlin -Anhalter Berlin -Stettiner —. Coölna-Mindener Thüringische 112 ½ G. Frnedrich-Wilhelms
Nordbahn —. Altona - Kieler Anhak.- Deanner Landesbaak
V Aetien 81, Gld. Braunschweiger Bank-Actien 105⁄ G. Weimarische
Bank-Aetien 98 G. Oesterreichisehe 5 prez. Metalliques , Br. 1854r Loose —. 185 er National-Aauleihe 81 ¼ G Preussische Prämien-Anleihe —
Breslam, 2. August, 12 Uhr 55 Minutes Nachmit. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Bahknoten 97 Br. Freiburger Stamm-Actien 919, G., do. dritter Emission 90 ¼ Br. Oberschlesische Actien Litr. A. 138 ¼˖ Br.; do. Littr. B. 128 ¼ Br.; do. Littr. C. 138 ½ Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Lit. D. 88“ Br.; do. Lit. E 77 Br. Kosel-Oderberger Stamm -Actien Kkosecl- Oder erger Priorioritäts-Obligationen Neisse Brieger Stamm-Aetien —.
Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 8 Thlr. G. Weizen, weisser 74 —92 Sgr., gelber 68 — 86 Sgr. Reggen 52 — 58 Sgr. Gerste 10 — 48 Sgr. Hafer 39—44 Sgr.
Die Börse war ganz geschäftslos und die Course unveraändert.
Stettin, 2. August, 1 Uhr 30 Minuten Nachmitt. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weiren 61—70 bez., August -September 70 ½ — 72 bez., September - Oktober 72 — 73 bez., Frühjahr 753 6. Koggen 46 Br., 46 — 46 ¼ bez., August-September 45 ¼ bez., September-Oktober 16 — 46 ¾ bez, Oktober-November 47 ¼ bez., Frühjahr 50 Br. Rübél 15 bez. u. Br., September -Oktober 15¼ — 1½ bez. Spiritus 18 ea Br., August-September 18 bez., Septeber - Oktober 17 ⁄, pCt., Oktober- No- vember 17 ½ — ½ pCt. bez., Frühjahr 17 ½ — ½ pPCt. bez. 1g E⸗
Amnsterdam, 31. Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Welfle Tel.- Bur.) Fest aber wenig Geschadft. 5
Der Ceurs der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 1 Uhr war 68.10, der des Credit mobilier 617, der der Oesterreichischen Staats- Eisenbahn 629 gemeldet.
Schluss-Course: 5 proz. österreichische National-Anleihe 76, 1. 5prez Metalliques Lit. B. 86 ½ 5prez. Metalliques 75 ½. 2 ½ proz. Metalliques
I1proz. Spanier 27 Iproz. Spanier 38 ½,. 5 proz. Russen
Stieglitz de 1855 102. Mexikaner 19⁄. Hoellaändische Integrale 64.
London, 31. Juli, Nachmitta 3s 3 Uhr. (Welft Tel. Bur.) Der gestrige Wechselcours auf Wien war 10 Fl. 30 Kr., auf Ham- burg 13 Mk. 7¼˖ Sch. 1““ 1 Cossols 96 1. 1 proz. Spanier 27 . Mexikaner 20 ½. Sardinier 91. 5pror. Ruseen 113. 4 ⁄2poroz. Russen 100 ¼. Der erschienene Bank -Ausweis ergiebt einen Notenumlauf von 20,409,255 Pfd. und einen Metallvorrath von 17,262,806 Pfd.