1858 / 181 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ang Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und

kommandirende General des 4. Armee⸗Corps, von Schack, von Magdeburg.

,z 14 20

der Studtrenden des Koͤniglichen medtzinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗ 8 Wilhelms⸗Instituts seit dessen Stiftung am 2. August 1795 bis lum 2. August 1858.

Hiervon sind abge gangen und zwar

Das Oberpersonal⸗ besteht aus einem Direktor, einem Sub Direktor und (ein⸗ schließlich der im Königlichen Charité⸗ Krankenhause und Köͤniglichen Inva⸗ lidenhause fungiren⸗ den) aus 1 Stabs⸗ Arzt und 16 Ober⸗ Aerzten.

st ein⸗,

Gesammtzahl

der Studirenden seit dem

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in den Köoͤniglichen mili⸗

E stair ärztlichen Dien resp. zurückgetreten

theils vor, theils nach be⸗ Gegenwärtiger Bestand der

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endeter Ausbildung an⸗ m Laufe der

1

199 48 91 5

Eleven: 1377 Volontairs 139 aattachirte (CEhbhirurgen: 1594 [1558 13 29 uͤberhaupt: 3110.[2640.) 303. 73. 1) 94. *) Hiervon find spaͤter als Aerzte und resp. Cbirurgen groͤßtentheils ins Civile des Inlandes, zu einem kleinern Theile ins Cidile oder Militair des Auslandes oder in anderweitige Verhältnisse getreten: 431 Eleven, 33 Volontairs und 694 attachirte Unterärzte; überhaupt (vor ibrem Ab⸗ gange durch Pensionirung oder Tod) aus dem militair. ärztlichen Dienst wieder ausgeschieden: 1155. 1“*“

Koͤniglichen medizinisch chirurgischen Akademie für das Militair seit deren Stiftung am 2. Augnst 1811 bis zum ce.“]

Hiervon find abgegangen und zwar:

Gesammmt⸗ als Zög⸗ llinge in das ö1— 5 medizinisch⸗ vor been militair⸗ chirurgische deter Aus⸗

härztlichen Friedrich⸗ 2. August Dienst ein⸗ Wilhelms⸗

Institut 1811 getreten aufgenom⸗

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der Bestand

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entlassen . gestorben

1111 198. 18. an.

In obiger Uebersicht sind die bei der Garnison zu Berlin angestellten 8 Unterärzte, welche ihr Studium bei der medizinisch⸗chirurgischen Akademie fortsetzen, nicht einbegriffen.

2xrr ö Preußen. Berlin, 5. August. Das Königliche medizinisch⸗ chirurgische Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut und die Königlich medizinisch⸗ ccirurgische Akademie für das Militair begingen auch in diesem Jahre den Stiftungstag beider Anstalten, den 2. August, Mittags um 12 Uhr, in großen Konferenz⸗Saale des Instituts mit einer zweck⸗ entsprechenden Feierlichkeit. Zu derselben hatten sich Se. Excellenz der General⸗Lieutenant von Peucker, mehrere hohe Stabs⸗ Offiziere des Kriegs⸗Ministeriums und der Garnison, Räthe aus den Ministerien des Krieges und der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, so wie außer vielen hiesigen Civil⸗ und Militair⸗Aerzten die Koryphäen der medizinischen und Naturwissen⸗ schaften von der Universität eingefunden.

In Abwesenheit des General⸗Stabsarzte . Heneral⸗Stabsarztes Dr. Grimm wurde Feierlichkeit von dem Subdirektor des Instituts, General⸗Arzt r. Elsholz, eröͤffnet. Derselbe theilte der Versammlung die im verflossenen Jahre stattgehabten Veränderungen im Personal des

Haufes mit. wei Ober⸗Aerzte der Anstalt wurden zu Stabs⸗ und Batatllons⸗Nerzten der Landwehr befördert; zwei traten nach erfuͤllter Dienst⸗Verpflichtung in das Civil uüber und einer schied durch den Tod aus der Anstalt. In Stelle derselben wurden fuͤnf Afsistenz⸗Aerzte der Armee zu Ober⸗Aerzten des Instituts ernannt.

Veon den Studirenden der militair⸗ärztlichen Bildungs⸗An stalten, in welche 52 Eleven und 1 Volontair, sowie 2 Unter⸗ Aerzte der Armee neu eintraten, wurden 27 auf der biesigen Uni⸗ verfität zu Doktoren der Medizin promovirt; die Staats⸗Prüfungen als Aerzte, Wundärzte und Geburtshelfer bestanden 21 Eleven. Nach absolvirten Studien traten in die Armee ein resp. zurück 29 Eleven der Anstalt und 2 attachirte Unter⸗Aerzte. Aus der Reihe der Lehrer an den militair⸗ärztlichen Bildungs⸗Anstalten schieden durch den Tod die Geheimen Medizinal⸗Raͤthe und Professoren DDr. Mueller, Lichtenstein und Schlemm, die sich durch ihr langjähriges, reich gesegnetes Wirken ein bleibendes Denkmal bei den Sildungs⸗Anstalten und in den Herzen aller Zöglinge ge setzt haben.

An diese Uebersicht schloß sich ein Vortrag des Eleven Dr. Lommer über die unter dem Militair auftretende kontagiöse Augen⸗Entzuͤndung. Hierauf folgte die Vertheilung wertbvoller Prämien, in chirurgischen Instrumenten und medizinischen Werken bestehend, an die Studirenden der Anstalt, Dr. Bussenius, Dr. Lentze, Nüße, Dr. Becker, Richter und Horn. Den Schluß der Feierlichkeit machte die Festrede des Geheimen Raths Professor Dr. Boehm über die Anwendung des blauen Lichtes zur Heilung verschiedener Augenkrankheiten.

Coblenz, 3. August. Der Königlich großbritannische Ge⸗ sandte zu Berlin, Lord Bloomfield, ist gestern bhier eingetroffen.

Sachsen. Weimar, 4. August. Zur Vervollständigung bez. Berichtigung unserer gestrigen Nachricht über die Ankunft des Grafen von Paris und des Herzogs von Chartres, be. merkt die „Weim. Zeitg.“, tragen wir heute nach, daß die beiden⸗ Prinzen sich nicht nach Eisenach, vielmehr, erhaltener Einladung zufolge, direkt an den Sommeraufenthalt der Großherzoglichen Familie nach Wilbelmsthal begeben haben. Die höchsten Herr schaften selbst holten ihre Fuͤrstlichen Gäste auf der Station Wutha ab. Die beiden Prinzen werden einige Zeit in Wilhelms⸗ thal verweilen.

Hessen. Darmstadt, 4. August. Se. Königliche Hohett Prinz Adalbert von Preußen ist gestern Abend, von Bad Homdurg kommend, hier angelangt und im Palais Sr. Großber⸗ zoglichen Hoheit des Prinzen Karl abgestiegen. (Darmst. Ztg.)

Beaiern. München, 3. August. Die süddeutsche Münz⸗ Konferenz, deren Sitzungen einige Wochen ausgesetzt waren, ist gestern wieder zusammengetreten. (N. M. Z.)

Belgien. Brussel, 3. August. Eines der herrlichsten Monumente des Landes, die mit Recht nah und fern berühmte Börse von Antwerpen, ist ein Raub der Flammen geworden. Dieser altehrwürdige Prachtbau, dessen Aufänge aus dem Jahre 1531 herstammen, ist in diesem Augenblicke nichts mehr, als ein Haufe rauchender Trümmer. Die Feuersbrunst ward zuerst gestern Abends um 11 Uhr wahrgenommen; man bemerkte einige Funken, welche aus dem zweiten Stock hervorbrachen. Sofeort eilte Huüͤlfe berbei, aber es war zu spät; zehn Minuten nachher schlugen die Flammen e an den vier Ecken hervor, und bald nach Mitter⸗ nacht stürzte mit Donnergetöse ein Theil der prächtigen Kuppel in die Halle hernieder; um 4 Uhr Morgens folgten die uͤbrigen Theile nach. (Köln. Ztg.) 1

Großbritannien und Irland. London, 3. August. Gestern um 1 ¼ Uhr versammelte sich das dem Schlusse der dies⸗ jährigen Sitzung entgegenharrende Oberhaus. Kaum ein Dutzend der edlen Barone des Reiches hatte sich um die erwaͤhnte Zeit ein⸗ gefunden. Den ihm zukommenden Platz auf dem Wollsaͤck nahm der Lord⸗Kanzler ein. Auf der ministeriellen Seite erblickte man den Earl von Derby, Lord Colchester, den Earl von Carnarvon den Earl von Donoughmore, Lord Lyndhurst und Lord St. Leonard 9, Die Kommissare, welchen es oblag, einer Anzahl von Bills die Köͤnigliche Genehmigung zu ertheilen, waren der Lord⸗ Kanzler, der Herzog von Beaufort, der Marquis von Salisbury der Earl von Hardwicke und der Earl de la Warr. Nachdem, bnss 1 99 des Trägers des schwarzen Stabes, Sir See Clifford, Folge leistend, Ibrer Majestät „getreue

emeine“, den Sprecher an der Spitze, erschienen wa⸗ ren, ward einer Menge Bills die köͤnigliche Genehmigung ertheilt und sodann die bereits mitgetheilte Thronrede durch den Lord⸗ Kanzler verlesen. Vor der Vertagung des Parlaments hielt das Unterhaus noch eine kurze Sitzung. Im Laufe derselben fragte T. Duncombe, ob eine Veränderung in den Beziehungen Englands zu Neapel eingetreten sei oder in Aussicht stehe. Der Abbruch des

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diplomatischen Verkehrs mit dem Koͤnigreiche beider Sicilien, be⸗ merkte er, habe seinen Grund in der barbarischen Behandlung ehabt, welcher politische Gefangene in den neapolitanischen Ker⸗ 88 unterworfen gewesen seien. In der gräuelvollen Behandlung der aus politischen Ursachen Eingekerkerten sei seitdem keine Aende⸗ rung eingetreten. Die Zusammenkunft der Köͤnigin von England und des Kaisers der Franzosen scheine ihm ein geeigneter Anlaß, die Leiden Italiens zur Sprache zu bringen. ie Antwort des Schatkanzlers lautete dahin, daß es ihm für jetzt unmoͤglich sei, zu sagen, ob eine Wiederanknüpfung der früberen Bezsehungen stattfinden und ob sie bald stattfinden werde. Wuͤnschenswerth sei sie jedenfalls. 86 8

Gestern Abends ertheilte die Königin auf der zwischen Ports⸗ mouth und Southsea gelegenen Wiese an zwoͤlf Offiziere und Soldaten, die sich auf der Krim oder in Indien ausgezeichnet hat⸗ ten, das Ehrenzeichen des Victoria⸗Kreuzes.

Auf ihrem Ausfluge nach Cherbourg wird Ihre Majestät von dem Prinzen von Wales, dem Herzoge von Cambridge, der Gräfin Desart, der ehrenwerthen Miß Mary Bulteel, dem Earl von Malmesbury, dem Earl de la Warr, Sir John Pakington, Oberst Hood, Capitain Duplat, Sir C. H. Phipps, dem Grafen Valletort, dem Obersten Tyrwhitt, dem Obersten Chapmann und Herrn Gibbs begleitet werden. 8

Vor einigen Tagen starb der durch seine Verdienste um das englische Eisenbahnwesen bekannte Edward Pease im Alter von 92 Jahren. Drei Tage vor seinem Tode war er noch im Stande, bis spät Abends Briefe zu schreiben. Sein Sohn, Joseph Pease, ist der erste Quäker, der ins Unterhaus zugelassen wurde.

Vor ein paar Tagen hat ein parlamentarischer Ausschuß seinen Bericht uͤber den Stader Zoll veröffentlicht. Die Erhebung dieser Abgabe wird darin als sehr lästig für den Handelsverkehr mit Hamburg und als durch kein allgemeines Interesse gerechtfertigt verdammt und die englische Regierung aufgefordert, den Vertrag, kraft dessen der Stader Zoll besteht, rüͤckgängig zu machen.

Wie man vernimmt, wird der Hof von Cherbourg nach London zurückkehren, da Ihre Majestät am 9. in Buckingham Palast zu uͤbernachten und am 10. Morgens die Reise nach Potsdam anzu⸗ treten gedenkt. G I

Frankreich. Paris, 3. August. Prinz Jerome hat heute den Palast von Meudon verlassen und sich mit einem beson⸗ deren Zuge nach Havre begeben, wo er einen Theil der schönen Jahreszeit zuzubringen denkt.

Der Rath der franzöfischen Alliance chrétienne universelle hat aus Anlaß der wegen des Uebertritts zum Katholizismus Ver⸗ urtheilten durch den schwedischen Geschäftstraäͤger in Paris eine Adresse an den Koͤnig von Schweden gerichtet.

4. August. Der Kaiser ist gestern in Caen, heute in Cher⸗ bourg eingetroffen.

Türkei. Aus Konstantinopel wird über Triest, 3ten August, gemeldet: FMv. Freiherr von Prokesch ist gestern mit dem Kriegsdampfer „Eugen“ von Konstantinopel nach Triest abgegangen.

Aus Ragusa wird gemeldet, daß am 31. v. M. 700 Mann der zur Ruͤckkehr nach Konstantinopel bestimmten Truppen auf dem „Ghokpore“ dahin abgegangen find.

Amerika. Valparaiso, 15. Juni. Die Botschaft, mit welcher der Präsident Montt am 1. d. M. die Session der Legis⸗ latur eröffnet hat, schildert das Land als ruhig und in stetigem Fortschreiten der Entwickelung seiner demokratischen Institutionen und seiner Prosperität begriffen. In der Rede werden folgende Anträge gestellt: Ratification eines Freundschafts⸗, Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrages mit Belgien; 1“ der National⸗ garde; Reform der Gesetze über den Straßenbau; Maßregeln zur Erleichterung der Herbeischaffung von Bullion für die Muͤnze; Errichtung eines Militair⸗Invaliden⸗Hofpitals; Reor⸗ ganiftrung der Stempel⸗, Grund⸗ und Patent⸗Steuer, wogegen die Aufhebung des Tabaks⸗Monopols in Aussicht gestellt wird; eine Reform des Wahlgesetzes. Außerdem empfiehlt der Prä⸗ fident, uͤber den Vertrag wegen einer Union der suͤdamerikanischen Staaten, über den Entwurf wegen der Organisation des Konfulat⸗ wesens, uͤber den Gesetzentwurf in Betreff des Sanitaͤtswesens und des Volksunterrichts möglichst bald zu einem Beschlusse zu gelan⸗ gen. Der elektro⸗magnetische Telegraph bis Talca ist in Thätigkeit und der Präfident empfiehlt dem Kongresse, Zuschüsse zu leisten, um die telegraphischen Verbindungen nach allen Seiten hin durch⸗ zufuüͤhren. Mehrere der vom Prasidenten angekündigten Gesetz⸗ entwürfe, darunter der wegen eventueller Aufhebung des Tabaks⸗

Monopols, find dem Kongresse bereits vorgelegt worden.

Asien. Bombay, 3. Juli. Die „Bombay Gazette“ ver⸗ öffentlicht folgende im Königreich Audh erlassene Proclamation:

Der sehr ehrenwerthe General⸗Gouverneur thut allen bei dem gegen wärtigen Aufstande während der letzten zwolf Monate als Führer, Helfer

und Mitwirkende betbeiligt gewesenen Personen in Folgendem seinen Willen und seine Absichten kund: Allen denen, welche unmittelbar bei der Ermordung Oristlicher britischer Unterthanen betheiligt waren, kann, wenn man ihrer habhaft geworden, keine Bemaians in Aussicht gestellt werden. Eie sind der Strafe verfallen, welche die Gesetze Englands und jedes civiliftrten Landes über bloße viehische und durch keine Beleidigung hervorgerufene Niedermetzlung ungerüsteter, wehrlosfer und unschuldiger Menschen verhängt. Ele stehen außerhalb des Bereiches der Menschheit, und bie Größe ihres Ver⸗ drechens wird, so lange fie leben, stets laut nach Vergeltung schreien. Ihnen gegenüber kann sich die britische Regierung auf keinerlei Unter⸗ bandlungen einlassen. Allen denen, welche wissentlich Mördern christlicher britischer Unterthanen ein Asyl gewährt oder sich durch Auflehnung gegen die britische Herrschaft hervorgethan, oder während dieser Rebellion be⸗ harrlich gegen die konstituirte oberste Gewalt des Landes gehandelt haben, kann der General⸗Gouverneur nichts weiter versprechen, als daß ihr Leben geschont werden soll. Ihre Strafe wird von der Schwere ihrer gegen den Staat begangenen Verbrechen abhängen. Allen denen, welche sich vor dem 30. September ergeben, soll ihr Leben gewäaͤhrleistet werden. Stehen sie nach jenem Tage noch in Waffen gegen die Negierung oder beharren in ihrem Widerstande gegen dieselbe, so wird die Civil⸗ oder Militair⸗Behörde, in deren Haͤnde sie fallen, summarisch gegen sie verfahren. Allen Anderen, moͤgen sie in erster oder zweiter Linie am Aufstande betheiligt sein, Zemindars, im Lande zerstreuten und flüchtigen Sipahis und jedem, der in Waffen gegen die Regierung steht und nicht aus freiem Willen und auf eigene Fand handelt, sondern einem Führer folgt und hilft, bietet der General⸗Gou⸗ verneur sofort eine allgemeine Amnestie an. Sie moͤgen nach Hause zurückkehren, ihren gewoͤhnlichen Geschäͤften nachgehen und sich nach Kräf⸗ ten bestreben, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Ihr Grundbefitz wird ihnen gewährleistet, und der Schleier der Vergessenheit soll das Vergangene decken. Sollten fie Fdoc fortfahren, die Waffen gegen die britische Macht zu tragen, fo müssen fie auf die Folgen ihrer Handlungen gefaßt sein. Die Zeit der Milde ist dann vorbei

Statistische Mittheilungen.

Die amtliche Ueberficht der im Regierungs⸗Bezirk Arnsberg bei Beginn des Jahres 1858 vorhandenen Schank⸗An lagen aller Art ergiebt folgende Zahlen, welche wir mit denen des Vorjahres in Vergleich stellen. Es betrug am 1. Januar 1858 die Gesammtzahl: a) der Kleinhandlungen mit Getränken 387, 13 weniger als

zu derselben Zeit des Vorjahres; d) der Gastwirthschaften 1503, 23 we

niger als zu derselben Zeit des Vorjahres, c) der Schank⸗ und solcher Anlagen, in welchen überhaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Ge⸗ nusse auf der Stelle verkauft werden, 2364, 55 weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres; d) aller zu a. bis e. vorstehend 432 Anlagen 254 gegen 4299 am 1. Januar 1857. Mithin waren am 1. Januar d. J. 45 Anlagen weniger als zu derselben Zeit des Vorjahres vorhanden. Bei Annahme der Bevölkerungszahl auf 629,663 Seelen nach dem Re⸗ sultate der im Jahre 1855 stattgehabten allgemeinen Volkszählung des Regierungsbezirks kommt am 1. Januar 1858 durchschnittlich eine Klein⸗ handlung mit Getränken auf je circa 1627, eine Gastwirthschaft auf je 419, eine Schank⸗ und solche Anlage, in welchen überhaupt zubereitete Speisen und Getränke zum Genusse auf der Stelle verkauft werden, auf je circa 266, und von der Gesammtzahl aller der vorbezeichneten An⸗ lagen durchschnittlich eine auf je cirea 148 Seelen.

In den norwegischen Hafen Bergen find während des Jahres 1857 17 preußische Schiffe von zusammen 990 Normallasten einge⸗ laufen. Dieselben kamen theils von Ostseehäfen mit Getreide, theils von England mit Kohlen und von Spanien mit Salz; sie gingen mehrentheils nach Ostseehäfen mit Heringen und Stockfisch. Die Augfußten des Platzes bestanden unter Anderem in 200,388 Lonnen Hering, 24,117 Tonnen Thran und beträchtlichen Quantitäten Rauch⸗ und Salzfisch, die Einfuhren in 242,143 Tonnen Gerste, 5485 Tonnen Erbsen, 14,577 Tonnen Weizen, 10,289 Tonnen Mais, 14,166 Tonnen Malz, 159,523 Tonnen Roggen, 2384 Tonnen Grüͤtze, 13,800 Tonnen Hafer, 231,070 Tonnen Salz. (Pr. C.)

Ueber den Handels⸗ und Schiffsverkehr des griechi⸗ schen Hafen Patras liegen uns neuere Angaben vor, welchen zufolge im verflossenen Jahre 1857 der Schiffs⸗Eingang sich auf 684 Schiffe von zusammen 62,553 Tonnen und 6914 Mann Besatzung belief. Von jenen waren 92 britischer Flagge (darunter 29 Dampfer), 110 griechischer (dar⸗ unter 30 Dampfer), 84 österreichischer (darunter 53 Dampfer), 2 franzöfischer, 2 niederländischer, 1 sardinischer, 31 neapolitanischer, 1 dänischer, 1 olden⸗ burgischer, 11 papstlicher, 13 türkischer, 326 jonischer Flagge. Die Ge⸗ sammt⸗Einfuhr belief sich dem Werthe nach auf 1,900,000 Thlr. und he⸗ tand namentlich in Bauholz, Eisen, Leder und Häuten, Kurzwaaren, Zucker und Kaffee, Schwefel, baumwollenen und wollenen Geweben (be⸗ züglich für 370,000 und 264,000 Thlr.) Die Ausfuhren betrugen dem Werthe nach 2,024,420 Thlr. und bestanden namentlich in Korinthen (für 1,892,000 Thlr.), Haselnüssen, Feigen, Wolle, Getreide, Oel, Häuten, Honig, Taback, Baumwolle, Rohseide und Kokons und andern Artikeln. Von der Gesammtzahl für die Einfuhr kommen auf die von Deutschland (welche sich wiederum mit etwa einem Drittheil auf Oesterreich, mit zwei Drit theilen auf den Zollverein vertheilt) 740,000 Thlr., auf die Ausfuhr nach Deutschland 249,000 Thlr. Einige Handlungsreisende, welche den Platz für Rechnung zellvereinsläͤndischer Häuser besuchten, machten gute Ge⸗ schäfte in ordinairen Eisen⸗ und Messingwaaren, in Strumpf⸗ und Bandwaa⸗ ren, so wie in Nürnberger Artikeln. Nur die Versuche, Pfälzer Cigarren abzusetzen, blieben erfolglos. Der Verkehr der Dampfer gestaltete sich,