1858 / 189 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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* Eschment, Oberst⸗Lieut. à la sufte des 2. Artill. Regts., Commdr. des Train⸗Bats. vom II. Armee⸗Corps, mit der Regts⸗Uniform u. Penfion, „Pr. Lt. von dems. Regt., mit Penflon, v. Polenz. Pr. Lt. Regt., mit der Armee⸗Uniform, Aussicht auf 5 iud Pension, Schuch, Oberst⸗Lieut. vom 7. Art. Regt., mit der Uniform der reit. Art. des 8. Art. Regts., Aussicht auf Civil⸗Versorgung und Pen⸗ fion, der Abschied bewilligt. Kämmerling, Sec. 9t. vom 2. Art. 12 unter dem gesetzlichen Vorhehalt entlassen. Ehert, Sec. Lt. vom 3. Art. Regt., ausgeschieden und zu den beurlaubt. Offigieren der Art. 1. Aufg. des 2. Bats. 26. ü9bw. Regts. übergetreten. v. d. Leithen, Masor zur Dispofition, zuletzt Hauptm. u. Comp. Chef im 28. Inf. Regt., anftatt der ihm verliehenen Aussicht auf Anstellung in der Gendarmerie, die Aussicht

auf Anstellung als Plaz⸗Major ertheilt. *

Bei der Landwehr: 2

Den 5. August.

Pietsch, Sec. Lt. a. D., zuletzt bei der Art. des 3. Bats. 20. Regts., der Ebarakter als Pr. Lt. mit 3. Art. Regts., wie solche bis zum Erlaß der Kab. Ordre vom 2. April⸗ v. J. getragen wurde, verliehen. 111““

der Uniform der Landw. Offtziere des

V

Den Z. August.

Dr. Kremers, Assistenz⸗Arzt vom 34. Inf. Regt., zum Stabs⸗ und

Bats. Arzt des 3. Bats. 31. Ldw. Regts., Dr. Stoll, Ober⸗Arzt des medizin. Friedr. Wilh. Instituts, zum Stabs⸗ u. Bats. Arzt des 1. Bats. 17. Ldw. Regts., Dr. Ewald, Affistenzarzt vom 23. Inf. Negt., zum Stabs⸗ und Bats. Arzt des 3. Bats. 22. Landw. Regts. ernannt. Die Unter⸗Aerzte: Dr. Klette des 7., Dr. Puhlmann des 24. Inf. Regts., Dr. Knoeve⸗ nagel des 1. Garde⸗Regts. zu Fuß, Dr. Crusius des 2. Art. Regts., Abel des Garde⸗Res; Inf. Regts., Dr. Grasnick des 25. Inf. „Dr. Ertelt des Kais. Franz Gren. Regts., Dr. Hein des Garde⸗ Kür. Regts., Dr. Berger des 11. Hus. Regts., Dr. Große des 2. Art. α Dr. Siegert des 29. Inf. Regts u. Dr. Jacob des 23. Inf. Regts., zu

süistenz-Aerzten ernannt. Den im Reserve⸗Verbältniß befindlichen pralt.

Aerzten und Wundärzten: Dr. Hensche von 1., Dr. Lrebermeister vom 2., Dr. Tobold, Dr. Paetsch, Dr. Hirsch vom 20., Dr. Reinhardt vom 31., Dr. Gottstein, Dr. Sachs, Dr. Stern vom 10., Dr. Man⸗ dowsky vom 11., Dr. Johnen, Dr. Hillmann vom 25. Ldm der Charakter als Asßstenz⸗Arzt verkiehen. an 4

Militair⸗ Beamte.

Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministeriums 2 Den 16. Juli. 16 Dittmann. Sec. Lt. a. D. und Zahlmstr. 1. Klasse bei dem 1. Kür. mit Penston verabsfchiedet. Den 23. Julit. Rimpler, Intendantur⸗Secretariats⸗Afistent vom II. Armee⸗Corps, zum VIII. Armee⸗Corps dersett. Den 26. Juli. Heischkeil, Gerichts⸗Auskultator, zum Intendantur⸗Referendorius beim II. Armee Corps ernannt. Den 30. Juli. GHrieser, Zablmstr. 2. Klosse bei dem 8. schweren Landw Regt., mit Penfion verabschiedet. Hba t. daagsaa 1 Schmidt, Zahlmstr. Afpirant dom 8. Inf. (Leib⸗) Regt., zum meister 2. Klasse bei dem 1. Bat. (Crossen) 12. Ldw. Regts. ernannt. Durch Allerhöchste Kabinets⸗Ordre. 8 Den 5. August. Bütow, Zahlmstr. vom 1. Bat. 3. Garde⸗Landw. Regts, bei seiner Verabschiedung die Aussicht auf Civil⸗Versorgung ertheilt.

r.

In der Marine. Hüre Ame

Offiziere ꝛc.

Ernennungen, Befoͤrberungen, Versetzungen. Den 20. Juli. v. Regelein, Fähnr. zur See, zum Lieut. zur See 2. Klasse.

ü IIF;n Rubartb, Lieut. zur See 2. 89 zum Lieut. zur See 1. Klasse. Dr. Eitner, Unterarzt im Garde⸗Art. Regt., zum Marine⸗UAfsstenzarzt. (Durch Verfügung des Chefs des M. Medizinalwesens. e““ Dr. Hoepfner, Assistenzarzt im 29. Inf. Regt., in gleiche chaft zur Königl. Marine versetzt. (Hurch Verfügung der Abmiralitaͤt. ““ Den 1. Juli. ““ Schultze, Horstmann, Müller und Hoese, Marine⸗Sekreta⸗ riats⸗Applikanten, zu Marine⸗Sekretariats⸗Affistenten.

G Richtamtliches.

482 Preußen. Berlin, 14. August. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen nahm bheute Nachmittag 3 Uhr den Vortrag des Minister⸗Präsidenten auf Schloß Babelsberg entgegen. Abends 8 Uhr ist Diner auf Schloß Babelsberg, an welchem der Herr Minister⸗Präsident Theil nehmen wird.

Zur Anlegung einer Eisenbahn von Passow nach Schwedt, deren Kosten auf 600,000 Thlr. veranschlagt sind, ist unterm

26. Juli c. die Allerhöchste Genehmigung ertheilt worden. (Pr. C.)

Regt.,

Von See⸗Unfällen in der Nord⸗ und Ostsee, welche waͤhrend des

neulichen schlechten Wetters preußische Schiffe betroffen haben, gehen fortdauernd neue Meldungen ein. So ist das Stettiner Schiff „Julie“

ber Halmstad an der schwedischen Westküste total verunglückt, bei welcher Gelegenheit 8 Mann von der Besatzung ihr Leben einbüßten. Die

Leichen, welche später ans Land trieben, wurden am 8. d. M. in Gegenwart des Capitains, dem es nebst dem Kajütswächter gelun⸗ gen war, mittelst eines Wrackstückes den Strand zu erreichen, zur Erde bestattet. Eben so wurde am 6. d. M. ven einer der König⸗ lich dänischen Marme angehöͤrigen Jacht auf der Fahrt von Stettin nach Kopenhagen eine preußische Sloop angetroffen, welche mit

olz bdeladen und bis ans Deck gesunken war und ohne Masten und Schanzkleidung, so wie ohne Mannschaft vor ihren Ankern trieb. (Pr. C.)

Hannover, 13. August. Ibhre Königliche Hoheit die Prin⸗ zessin Friedrich Carl von Preußen, Höchstwelche zum Empfang Ihrer Majestät der Königin Victoria bierher gekommen war, hat sich wieder nach Nordernei zurückbegeben.

Baden. Freiburg, 10. August. Durch Erkaß vdom 9ten v. M. hat das erzbischöfliche Ordinariat die Dekanate, Pfarrämter und Kuratien darauf aufmerksam gemacht, daß alle neu gemachten kirchlichen Stiftungen seiner Genehmigung bedüͤrfen und solche jeweils einzuholen sei. Damit im Zusammenhang steht ein Erlaß der Regierung des Oberrheinkreifes dom 27 en v. M., worin die Pfarrämter und Stiftungs⸗Vorstände darauf aufmerkfam gemacht werden, daß sie zu solchen kirchlichen Stiftungen neben der ober⸗ hirtlichen Genehmigung, gemäß §. 3 der Verordnung vom 10. April 1833, die Verwaltung der kirchlichen Stiftungen betreffend, nach wie vor Staatsgenehmigung einzuholen baben. (Mannh. Journ.)

Baiern. Tegernsee, 11. August. Endlich ist seit Montag den 9. d. M. wenn auch nicht beständiges, doch abwechselnd gutes Wetter wieder eingetreten, welches gestattet, daß Se Majestät der König von Preußen nieder, wie früher, nahe und ferne Fußpromenaden machen. Allerhöchstdieselben hatten am Montag den 9ten wieder die weitere Landfahrt um den See unter⸗ nommen. Abends bei sternhellem Himmel fuhr ein Musikchor auf bunt beleuchteter Gondel den See herab und trug frohliche Alpenklänge dem Schlosse zu. Von beiden Ufern her belebte sc der spiegelklare See mit Gondelfabrern. Gestern Vormittag (den 10ken) machten Ihre Majestäten der Koönig und die Koͤnigin und Ihre Königlive Hohen die Prin⸗ zessin Alexandrine nebst engerem Gefolge einen weiteren Aus flug nach Tölz, erstiegen dort den Kalvarienbderg, von wo sich berr⸗ liche Fernsichten in die Längen des Isarthales nach den Isar⸗ bergen darbieten und kehrten zum Diner nach Schloß [Tegernsee zuruck. Nachmittag unternahmen Se. Majestät der König nur nähere Fußdromenaden, da sich ein Unwetter zufammengzog, welches sich denn auch zum Abend durch ein Gewitter entlud. Gestern ist der Regiments⸗Arzt Dr. Vöger aus Düfseldorf hier angekommen, welcher den Leibarzt Dr. Grimm vertreten soll, der ans Rückfichten der eigenen Gesundheit sich nach Bad Gastein be⸗

giebt. Der Konsistonal⸗Präsident Graf v. Voß hat Tegernsee

wieder verlafsen.

Muüuͤnchen, 11. August. Zufolge einer diesen Abend im Regierungsblatte erschienenen allerhöchsten Verordnung hat sich der König in Berücksichtigung der großen Ausdehnung, welche die Verkehrsanstalten dermalen erreicht haben, bewogen ge⸗ funden, eine Aenderung der bisherigen Stellung der General⸗Die rection derselben dahin eintreten zu lassen, daß dieselbe aufböͤre, eine Ministeriak⸗Section zu bilden, vielmehr fortan eine sekbststän⸗ dige, dem Staatsministerium des Handels und der oöffentlichen Arbeiten untergeordnete Centralverwaltungsstelle zu bilden habe, deren Vorstand den Titel „General⸗Direktor der Königl. Verkehrs⸗ Anstalten“ zu führen hat.

Oesterreich. Krakau, 11. August. Der Prozeß gegen die Gymnafiasten in Lemberg ist beendigt. Deren Vertheidiger haben die Jugend, die Unzurechnungsfähigkeit, den Leichtsinn und die Unüberlegtheit der Angeklagten geltend gemacht; haben darauf bingewiesen, daß nirgeudwo ein Beweis vorliege, daß die Ver⸗ schwörungsabsicht zur That hätte übergehen sollen. Hierauf zog fich der Gerichtshof zurück und verkuündigte nach zweistüͤndiger Be⸗ rathung das Urtbeil. Mit Ausnahme des Felicyan Jackowsli find alle anderen des Hochverraths schuldig; Alexander Danilowicz, welcher 20 Jahr alt ist, wird demnach zum Tode und Verlust des Adels verurtheilt; die neun übrigen Angeklagten werden im Ruͤck⸗ blick auf ihr Alter üsie haben sämmtlich das 20. Jahr noch nicht zurückgelegt) zu 5 Jahr schwerer Gefängnißstrafe verurtheilt; Felichan Jackowski, der noch das 14. Lebensjahr nicht zurückgelegt. bat, zu 1 Monat einsamen Arrest. Das Urtheil wird dem Kaiser zur Bestätigung vorgelegt. Sämmtliche Angeklagte haben an höhere Instanzen appellirt. (H. B. H.)

Großbritannien und Irland. London, 12. Auguft. Der sehr ehrenw. Thomas Pemberton Leigh, dessen Titel zur Pairie unter dem Titel Lord Kmgsdown gestern gemeldet, ist un⸗ verehelicht, so daß die neue Würde und der Titel mit ihm wahr⸗

aber

scheinlich aussterben werden. Er vermehrt die Zahl der rechtsgelehr ten Lords und war bis jetzt Kanzler und Großsiegelbewahrer des Prinzen von Wales. Im Unterbause hat er seit 1831 eine Zeitlang fuür Rye und dann für Ripon auf konservativer Seite gesessen. Die ostindische Compagnie hielt gestern ein Meeting, bei der ihre künftige Stellung als Handelsgefellschaft zur Sprache kam. Es gestanden jedoch der Präfident sowohl, wie die anderen Mitglieder, ß sie sich über diese künftige Stellung bis jeßt nicht recht klar seien. Bittere Klage wurde darüber geführt, daß der Compagnie ihre Bibliothek, ihr Museunt, ibre Antiquntätensammlungen und andere Angedenken an ihre frühere Grötze weggenommen wurden, und daß sich die Regierung noch nicht dazu verstanden habe, ihr die Benutzung des alten Sitzungslokales zu gestatten, so daß fie gezwungen sein wuͤrde, für jedes ihrer Meetings sich einen Saal in der London Tavern oder einem anderen Wirthshause zu miethen. In 14 Tagen soll noch eine öffentliche Sitzung stattfinden, um Sir e. Lawrence ein Jahrgehalt zu bewilligen. Die seit Anfaug des Monats August nach Indien abge⸗ schickten Verstärkungen belaufen sich auf etwas mehr als 5000 Mann Kavallerie und Infanterie. In Tynemouth wurde vorgestern ein neues sogenanntes Hand⸗ werker⸗Museum (Mechanies Instfinte) eingeweiht, bei welcher Ge⸗

legenheit Herr Roebuck und Herr Lindsay die üblichen Inaugura⸗ tions⸗Reden hielten.

In Hartlepool ist ein Dampfschiff von eigenthümlicher Bauart angekommen. Es ist aus Eisen, ungefähr 90 Fuß lang und be⸗ stebt aus drei besondern und beweglichen Abtheilungen; die vordere

Abtheilung ist für die Mannschaft, die mittlere für die Ladung, die hinterste

fuͤr die Maschinen bestimmt. Wie es heißt, läßt sich ie mittlere Abtheilung in wenigen Minuten von den beiden andern osmachen und durch einen leeren Schiffsraum ersetzen, so daß das

Schiff entweder mit einer neuen Ladung oder dem Raum dafür

absegeln kann.U

Dem Parlament ist eine von Kauflenten, Rhedern, Bauquiers und nderen einflußreichen Bürgern der City von London unterzeichnete

Petition uͤbergeben worden, worin darauf gedrungen wird, dat der

von Sir James Brooke in Sarawak auf Vorneo gestifteten Kolonie er Schutz Großbritanniens grwährt werden möge, nicht nur, weil

Sir James Brooke gerechten Anspruch auf die Erhöͤrung seiner Wünsche habe, sondern auch, weil in Borneo ein englischer Handel

aufblühbe, dessen Werth eine Million Dollars jährlich betrage.

Zu Kilkenny in Irland brach vorigen Sonntag, wie telegraphisch schon gemeldet, ein Krawall unter den Schnittern aus. Etwa 4000 Personen, theils aus der nächsten Umgebung, theils aus Connugbt und Tipperary, zogen, mit Sicheln bewaffuet, durch die Straßen und schreckten die Vewohner durch ihr furchtbares Lärmen, richteten sonst keinen Schaden an. Am Montag beschlossen fie, alle Erntemaschinen in der Grafschaft zu zerstören; sie begannen von einer Farm zur andern zu ziehen und führten auf einigen Punkten wirklich ihre Absicht aus. Am Dienstag war die Stadt wieder ruhig, die Behörden haben Dragoner requtrirt.

Frankreich. Paris, 12. August. Der Kaiser hat, wie dem „Moniteur“ aus Brest vom 11. August bexichtet wird, Tags vorher einen Ausflug nach der Brester Rbhede gemacht und nament⸗ lich die Arbeiten am Portzie besichtigt, nach Vrest zurückgekehrt, nahm er sodann die Brückenbauten in Augenschein, wodurch Re⸗ couprance, die Vorstadt an der Mündung der Penfeld, mit der Stadt in Verbindung gzsetzt wird. Nach dem Frühstuͤcke empfing der Kaiser eine Deputation der Stadt und des Arrondissements Morlaix, die ihr Bedauern darüber aussprach, daß sie dem Kaiser noch nicht habe ihre Huldigung darbringen und ihm sagen können, „wie sehr die kräftigen und loyalen Bevölkerungen ihrer Gegend mehr und mehr dem Fürsten, der Frankreich gerettet, zugethan⸗ würden.“ Am folgenden Tage wollten, wie der „Moniteur“ hin⸗ zufügt, Ihre Majestäten um 8 Uhr Morgens nach Quimper weiter reisen.

Senator Dumas ist durch Kaiserliches Dekret vom 2. August, das heute im „Moniteur“ steht, zum Präfidenten des pariser Ge⸗ meinderathes an die Stelle des zum WMinister des Innern ernann⸗ ten Herrn Delangle, und Senator Ferdinand Barrot ist an des ersteren Stelle zum Viee⸗Präsidenten dieser Körperschaft ernannt worden.

13. August, 2 Uhr Nachmiktags. Der heutige „Moniteur“ meldet den in Quimper seitens der Vehoͤrden und der Volksmenge erfolgten Empfang des Kaisers.

Griechenland. Athen, 7. August. Der Gemeinderath hat beschlossen, zu Ehren des Königs Otto eine Statue desselben auf dem Hauptplatz von Hermopolis aufzustellen und zu diesem Zwecke den Konkurs bereits ausgeschrieben. 1

Türkei. Konstantinopel, 7. August. Die Spannung zwischen der Türkei und Persien soll im Zunehmen begriffen sein. Gerüchte vom Ruücktritt des Großveziers Ali Pascha und dessen Ersetzung durch den Groß⸗Admiral Mehemed Ali waren im Um⸗ lauf. Eine Militair⸗Kommission, bestehend aus 25 Offizieren unter dem Befehle des Generals Kuczkowski, wurde über Batum nach

der türkisch⸗ russischen Grenze abgeschickt.

2 Herr von Lesseps ist 2 dessa abgereist. Die Ruhe in Kandia wurde nicht wieder

Amerika. Man schreibt uns aus St. Louis (Miss.): Der rege Aufschwung, welchen diese Handels⸗Metropole des nordamert⸗ kanischen Westens nimmt, zeigt sich in der wachsenden Ausdebnung des städtischen Grund und Vodens. Noch vor kaum 20 Jahren Larns der letztere nur 232 Acres. Das beutige Gebiet der Stadt umfaßt 9850 Acres, deren mit Häusern besetzter Theil in einer Breite von 2l Meilen und einer Länge von 6 ½ Meilen am Flußufer entlang zieht. Während des verflossenen Jahres sind 598 Neuba ten ausgefuͤhrt worden, welche ein Baukapital von etwa 2 ½ Mill Doll. erforderten, darunter 85,000 Doll. für das neue Börsengebäude Bei dieser lebhaften Baulust ist es nicht zu verwundern, wenn de Preis der Baustellen in den Geschäftsgegenden bereits 1000 bie 1800 Deollars für jeden Fuß Front (bei einer Tiefe des Grund stuückes von 150 Fuß) erreicht hat. Wichtig füͤr den ftädtischen Grundbesitz hat es sich erwiesen, daß die Gesetzgebung des Staates die erschwerenden Bestimmungen, welche seither der Benutzung fremder Feuer⸗Versichernugskassen entgegenstanden, beseitigt hat. Die englischen Assekuranz⸗Gesellschaften haben hie rvon bereits großen Gewinn gezogen und fortdauernd gehen bedeutende Sum men an Prämien nach England. Beschlossen ist der Bau eines großartigen Stadthauses, welches 500,000 Dollars kosten und auf dem Wafhingtonplatz, mnmmitten der Stadt, errichtet werden soll. (Pr. C.)

Asien. Eine telegraphische Depesche aus Marseille, 12. August,

meldet: „Wir erhalten Nachrichten aus China vom 21. Juni. Die Zusammenkünfte in Tientfing dauerten fort. Man hegte die Hoff

nung, zu einer Verständigung zu gelangen. Doch scheinen die

chinesischen Bevollmächtigten das Recht verweigert zu haben, welches man beansprucht, daß die fremden Gesandten in Peking refidiren dürfen. Der russische Kommissar und der amerikanische Kommissar unterhandelten für sich allein. Lord Elgin hatte 1500 Mann Ver

staärkungs⸗Truppen verlangt, um seinen Marsch nach der Haupt

stadt fortsetzen zu können. Die in Canton wüthenden Krankheiten hatten die Einschiffung dieser Truppen verhindert. Die Kriegs⸗ partei hatte das Uebergewicht in Canton. Die „Tapfern““ hatten sich dem Lager genähert. Sie köpften alle Ausländer, die ihnen in die Haäͤnde fielen.“

Paris, Freitag, 13. August. (Wolff's Tel. Bur.) wird wiederum eine Konferenz⸗Sitzung stattfinden.

Morger

Statistische Mittbeilungen.

Ueber den ZJustand der Sparkasse des Kreises Calbea. d. 6. im Regierungsbezirk Magdeburg, geben folgende, aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen näheren Aufschluß. Die Sparkasse wurde im Jahre 1844 errichtet. Das Minimum der Einlagen ist 15 Sgr., das Maximum 200 Thlr. und mehr. An Zinsen gewaͤhrt die Sparkasse den Einzahtern 3 ½ pCt. und erbält von den ausgeliehenen Kapitalien durchschnittlich 4 ½ pCt. an Zimsen. Am Schlusse des —— 1856 war ein Bestand von 84,233 Thlrn. 16 Sgr. 8 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1857 find zu diesem Betrage 556— durch neue Einlagen 46,567 AThlr. 2 ꝙf. 2 Pf., durch Zuschreibung von Zinsen 2890 Thlr. 26 . 5 Pf. Die Ausgaben der Sparkasse fuüͤr zurückgenommene Ein gen betrugen 25,816 Thlr. 5 Sgr. 8 Pf., es verblieb mithin am Schlusse des Jahres 1857 an Einlagen ein Bestand von 107,884 Thlrn. des Jabres 1856 um 23,650 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf. vermehrt hat. Es ist weder em Separat⸗ oder Sparfonds, noch ein Reservefonds vorhanden. Von diesem r der Sparkasse find zinsbar angelegt 18,725 Thlr. auf städtische und 8313 Thlr. 10 Sgr. auf ländliche Grundstücke; 69,500 Thlr. in auf den Inhaber lautenden Papieren, 8290 Thlr. in Darlehnen gegen Bürgschaft und 2000 Thlr. in Darlehnen gegen Faustpfand, zu⸗ sammen 106,828 Thlr. 10 Sgr. Die Zahl der im Umlaufe defindlichen Sparkassen⸗Quittungsbücher betrug: bis zur Einlage von 20 Thlrn. = 108 Stück; desgleichen von 20 bis 50 Thlrn. = 262 Stüͤck; des⸗ gleichen von 50 bis 100 Thlrn. = 215 Stück; desgleichen von 100 bis 200 Thlrn. = 192 Stüͤck; desgleichen bvon 200 Thlrn. und darüber = 159 Stüͤck, in Summa = 1236 Stück (Pr. C.) Unter den spanischen Heilquellen genießen die im Thale Las Fuentes bei der Stadt Trillo, Provinz Gnadalaxara, in Neu⸗Castilien eines befonderen Rufes. Rach einer von der statistischen Kommission in Madrid zusammengestellten Uebersicht, welche die „Gaceta“ veroöͤffentlicht, sind diese Bäder in den 25 Jahren von 1830 bis 1854 von 24,721 Per⸗ sonen besucht worden, darunter von 2601 auf Kosten der Regierung bin gesendeten Militairs und 7567 Kommunal⸗Armen. Von jener Gesammt zahl wurden vollständig gebeilt 7768 Personen, 10,657 verließen den Or im Zustande sichtlicher Besserung. Im Einzelnen vertheilen sich dies Zahlen nach verschiedenen Krankheitsgruppen folgendermaßen: Gicht Rheumatismus und ähnliche Leiden 17,060 Kranke, davon geheilt. 5390 sichtlich gebessert 7464;, Hautkrankheiten 2462 Kranke, geheilt 753, sichtlich gebessert 1262, Krankheiten des lymphatischen Systems 2155 Kranke, ge⸗ beilt 655, sichtlich gebessert 907 Cerebral⸗Affectionen 1109 Kranke, ge beilt 335, gebessert 371; Brust⸗ und Lungenleiden 162 Kranke,

eheilt 45 fichtlich gebessert 41; Unterleibskrankheiten 1241 Kranke, gebeilt 386, sicht,

9 Sgr. 7 Pf., so daß sich der Bestand gegen den Abschluß