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Rathskammer eröͤffnet, daß sie, so wie früher die ostindische Com⸗ pagnie, ihre Sitzungen im India⸗House in Leadenhall⸗Street halten werde; er selbst werde den Sitzungen gelegentlich als Praäsident beiwohnen.
das Direktorium der ostindischen Compagnie hat Mr. John Stuart Mill ersucht, die Summe von 500 Pfd. St. als ein schwaches Zeichen der Anerkennung für seine ausgezeichneten Dienst⸗ leistungen anzunehmen.
Die „Times“ findet, wie schon angedeutet, das Bombardement von Dscheddah durchaus nicht in der Ordnung. Sie schreiht: „Wir veröffentlichen den Bericht, welchen wir auf telegraphischem Wege erhalten haben; allein wir köͤnnen nicht umhin, zu bemerken, daß, nach dem, was bis jetzt vorliegt, wir nicht wissen, was wir zu der Sache sagen sollen. So viel ist vollkommen klar, daß, wenn zu der Zeit, wo das Blutbad angerichtet worden war, Capitain Pullen seine Geschütze gegen die verbrecherische Stadt gekehrt und so die Moͤrder gewissermaaßen mit noch blutigen Händen ergriffen hätte, die Meinung der civilifirten Welt die extremsten Schritte, die er etwa gethan haben moͤchte, gut geheißen haben würde. Ein Bombardement Dscheddah's in dem Augen⸗ blicke, wo die Häuser des englischen und franzoͤsischen Konsuls noch von dem warmen Blute ihrer Bewohner geroͤthet waren, würde eine begreifliche und zu rechtfertigende That gewesen sein, und Capitain Pullen hätte sich den Ruf eines energischen und kräftigen Offiziers erworben. Doch was für ein Verfahren bat man in Wirklichkeit befolgt? Der britische Dampfer segelte ab, und als die Sache zur Kenntniß der englischen Regierung ge⸗ bracht worden war, appellirte diese an Konstantinopel. Die tüͤrki⸗ schen Behöͤrden kamen unserer Genugthuungs⸗ Forderung im auf⸗ richtigsten Geiste entgegen. Sie ernannten sofort einen außeror⸗ dentlichen Kommissar, der sich nach Dscheddah begeben sollte, eigens zu dem Zwecke, die Unruhstifter und Mörder in gebührender Weise zu bestrafen. Konnten sie etwa mehr thun, und konnten wir etwa mehr verlangen? Der zur Ausführung der Beschlüsse der türki⸗ schen Regierung auserkorene Offizier war kein unbedeutender Mann, sondern Ismail Pascha, der Held von Kalafat. Es unter⸗ liegt durchaus keinem Zweifel, daß es der türkischen Regierung völlig Ernst mit der Sache war und daß sfie alle Moͤrder von Dscheddah, deren sie habhaft werden konnte, gehängt haben würde.
In Woolwich ist eine chinesische Trophaͤe angekommen, eine gewaltig aussehende messingene Belagerungskanone, 8 Tons schwer, fast zweimal so groß wie ein englicher 68pfünder und mit einer Bohrung von 12 ⅞ Zoll im Durchmesser. Sie ist vernagelt und soll in Windsor aufgestellt werden.
— 21. August. Durch den atlantischen Telegraphen ist die Nachricht hierher gemeldet, daß der Dampfer „Europa“ (am 11. August von Boston abgegangen) mit dem Dampfer „Arabia“ —— Liverpool am 7. August verlassen) am 14. August bei
ap Race zusammengestoßen; Menschen find nicht verletzt, die bei⸗ den Schiffe aber beschädigt. Der englische Postdampfer „Persia“ nimmt Post und Passagiere an Bord.
Frankreich. Paris, 21. August. Eine telegraphische Depesche aus Rennes vom 19. August, 6 Uhr Abends, meldet: Ihre Majestäten find so eben in Rennes, begruüͤßt von der stuͤrmischen Begeisterung einer unzähligen Menge, eingetroffen. Die Einwohner waren den hohen Reisenden entgegen gegangen. Der Bischof von Rennes, umgeben von mehr als achthundert Klerikern, erwartete die Majestäten an der Pforte der Kathedrale. Der Kaiser kündigte in seiner Erwiederung auf die Rede des Bischofs diesem die Erhebung des Bisthums Rennes zum Erzbisthum an. Die Begeisterung der Einwohner von Rennes bei Erscheinen der Ma⸗ jestäten auf dem Balkone war unbeschreiblich. Die Bevöͤlkerung des Departements mischt sich bunt unter unsere eigene; mehr als 100,000 Menschen drängen sich in den Straßen umher. Nach der kirchlichen Feier war großes Bankett im Justizpalast. Die schon telegraphisch erwähnte Rede, welche der Kaiser bei demselben hielt, lautet wörtlich:
Ich bin nach der Bretagne gekommen aus Pflichtgefühl sowohl, als aus Sympathie. Es war meine Pflicht, einen Theil Frankreichs kennen zu lernen, welchen ich noch nicht besucht hatte. Es lag in meinen Sym⸗ pathieen, mich in der Mitte des bretagner Volkes zu befinden, das vor Allem monarchisch, katholisch, und kriegerisch gefinnt ist. Man hat die Departements des Westens häufig so darstellen wollen, als seien sie von Gefühlen beseelt, die von denen der übrigen Nation abweichend wären. Die begeisterten Zurufe, mit denen die Kaiserin und ich auf unserer
anzen Reise aufgenommen wurden, strafen solchen Behauptungen Lügen. Wenn Frankreich nicht überall gleicher Natur ist, so ist es doch einig in seinen Gefühlen. Es will eine Regierung, die stabil genug ist, um alle Chancen eines neuen Umsturzes zu ver⸗ eiteln, aufgeklärt genug, um den wahren Fortschritt und die Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten zu begünstigen, gerecht genug, um alle ehren⸗ werthen Männer zu berufen ohne Rücksicht auf ihre politischen Antece⸗ dentien, gewissenhaft genug, um zu erklären, daß sie die katholische Re⸗ ligion beschützt, aber auch den anderen Kulten ihre Freiheit läßt, eine Regierung endlich, stark genug durch ihre innere Einigung, um so geachtet Irer. ihr gebührt, im Rathe Europa’'s; und eben deshalb, weil ch diese Ibeen der Nation repräsentire, hat das Volk überall auf
meinen Wegen sich aufgestellt und durch seinen Zuruf mich ermuthigt. Ghlauben Sie, meine Perren, daß das Andenken an meine Reise K der Bretagne tief in dem Herzen der Kaiserin und in dem meinigen eingeprägt bleiben wird. Wir werden auch die rührende Farsorge fuͤr den kaiserlichen Prinzen nicht vergefsen. welche wir in den Städten und auf dem Lande gefunden haben; überall erkundigte sich die Bevölke⸗ rung nach unserem Sohne, als dem Pfande ihrer Zukunft. Ich danke Ihnen, meine Herren, diese Versammlun angeordnet sn heee. welche mir gestattet, Ihnen meine Gedanken auszudrücken, und ich chließe, indem ich einen Toast der hier so ehrenvoll vertretenen Bretagne darbringe. Möͤge sich ihr Ackerbau bald entwickeln, ihre Verbindungsmittel bald vollen⸗ det sein, ihre Häfen sich verbessern, ihre Industrie und ihr Handel ge⸗ deihen und die Wissenschaft und Kunst blühen! Meine Unterstüßung wird ihr nicht fehlen. Aber möge sie, während fie ihren Schritt auf dem Wege der Civilisation beschleunigt, die Tradition der edlen Gefüble, die sie seit Jahrbunderten ausgezeichnet hat, unverändert bewahren. Moöoͤge sie diese Tinfachheit der Sitten bewahren, die sprüchwoͤrtliche Offenheit, die Treue dem geschworenen Glauben die Ausdauer in der Pflicht, die Unterwerfung unter den Willen Gottes, der über dem demüthigsten häuslichen Heerde wacht, wie üͤber den hoͤchsten Geschicken der Kaiserreiche. Dies find meine Wünsche; seien Sie, meine Herren, deren würdige Dollmetscher.
Bei der Revue auf dem Marsfelde, die der Kaifer nach dem Bankette hielt, waren die Inhaber von Helena⸗Medaillen in großer Anzahl zugegen, und 70,000 Zuschauer standen auf den Anhöhen, die sich an das Marsfeld anschließen. Das schönste Wetter be⸗ günstigte diese militairische Feier. Abends gab die Stadt Rennes den hohen Reisenden einen großen Ball.
Man erwartet die Ankunft des Kaisers in St. Cloud noch beute. Prinz Napoleon ist gestern Abends aus der Schweiz zu⸗ rückgekommen, wohin er seiner Erholung wegen gereist war. Gemäß dem in China abgeschlossenen Vertrage (S. China) werden die europ. Mächte keine ständigen Gesandtschaften in die Residenz des Kaisers selbst senden, aber General⸗Konsulate in Tientsin halten können. Baron Gros wird schon Ende Oktober in Frankreich ein⸗ treffen. Er kehrt nicht mit dem franzöͤsischen Geschwader zurück, sondern geht mit der englischen Ueberlandpost über Suez.
Herr Sabatier, außerordentlicher Kommissar fuüͤr Dschebdah, ist heute nach Alexandria abgereist. Herr Emerat begleitet ihn als Dragoman.
Franzoͤfische Blätter veröffentlichen ein Rundschreiben vom Minister des Innern, Herrn Delangle, in der Frage wegen Umwandlung der Hospitiengüter in Staatsrenten. Dasselbe ist aus Paris vom 14. August datirt. Bekanntlich hatte General Espinasse durch sein Rundschreiben sofortige und allgemeine Ausführung befohlen. Die Weisungen des Herrn Delangle lauten nicht so be immt; fie lassen den Departemental⸗Behörden und Verwaltungs⸗Ausschüssen ziemlich freie Hand und empfehlen denselben, je nach den Verhältnissen, das Beste der Hospitien⸗Fonds zu wahren. Das Rundschreiben des Hrn. Delangle hat mehr zum Zweck, die uneigennütigen Absichten der Regierung gegen Vorwürfe und Verdächtigungen zu vertheidigen, als die Espinasse’schen Maßregeln zu rechtfertigen, indem es erklärt, die Regierung habe niemals beabfichtigt, Hand an die Hospitien⸗Güter zu legen oder Mißtrauen gegen die Verwaltungs⸗Ausschuͤsse kund zu geben; die Umwandlung his fügt Herr Delangle hinzu, nur dann räthlich, wenn es sich um schlecht ausgebeutete, schlecht unterhaltene Liegenschaften handle, deren Verbesserung große Unkosten mache, oder in Fällen, wo das Einkommen von den Gütern den Armen⸗Be⸗ dürfnissen nicht genüge und eine Umwandlung in Staatsrenten die Deckung des Defizits verspreche; in solchen Fällen sei es Pflicht der Präfekten, auf Umwandlung der Güter in Renten zu drin⸗ gen. Handle es sich hingegen um gute, einträglich betriebene Lie⸗
enschaften, die für die Zukunft mehr und mehr Einnahme ver⸗ sprüchen, oder um Guͤter, die von den Gebern als unveraäͤußerlich bezeichnet worden, so muͤsse es den Verwaltun 8⸗Ausschüssen an⸗ beim gestellt bleiben, je nach den Verhältnissen zu beschließen. — Der Marine⸗Minister ist wieder nach Paris Ee Marschall Vaillant trifft heute Abend hier ein. — Nächsten Montag werden in den 85 Departements die Departemental⸗Räthe eröffnet. — Von der Altersklasse von 1857 haben 17,922 conscriptionspflichtige junge Leute sich mit 1800 Fr. von dem Kriegsdienste losgekauft und somit 32,259,600 Fr. in die Dotationskasse der Armee gezahlt. Durchschnittlich trug jedes Departement hierzu 375,000 WW
Aus England schreibt man: „Von allen Seiten, in Alderney, Guernsey und Jersey, wird fortwährend gerüstet, und die Fortifi⸗ cations⸗Arbeiten sind sehr stark. Die Lords der Admiralität be- finden sich in diesem Augenblicke in Alderney und drängen dort di Arbeiten im Hafen vorwärts. In Guernsey werden die 32 pfündi⸗ gen Kanonen durch 68 pfündige ersetzt, mit einem Worte: man ant wortet auf Cherbourg durch freundliche Grüße wie durch Vorfichts maßregeln.“
anien. „Die „Gaceta“ vers esgah eine Königli so wohl in⸗ als aus
Aus Madrid, 19. August, wird telegraphirt 22 Ordonnanz, wonach ändische Handels⸗Fahrzeuge künftig nur ein⸗ mal die Leuchtthurm⸗Gebühren zu entrichten haben. — Die „Epoca“ meldet, daß die e vor den Wahlen ein Manifest über a
ihren Verwaltungsgang erlassen wird. — Dem Vernehmen nach wird der Hof Ferrol besuchen.“ 2
Türkei. Konstantinopel, 14. August. Lord Stratford bde Redeliffe ist, einer der „Kölnischen Zeitung“ zugegangenen Mit⸗ theilung zufolge, hier angekommen und hat dem Sultan seine Auf⸗ wartung gemacht. — Um die Armee von vielen fremden unfähigen Offizieren, welche die Revolution hieher verschlagen hat, zu säubern, sollen alle Polen, Ungarn u. s. w. sich einem Examen unterwerfen. Es wird uns dadurch ein großer Theil brodloser Menschen nach Pera geworfen. Viele Aerzte haben vor Kurzem Anstellung erhal⸗ ten und sind nach den Provinzen zur Rekruten⸗Aushebung beor⸗ dert worden. 1
Auf dem Gebiete der Gesetzgebung ist ein Fortschritt ge⸗ schehen. Die Gesetze über das Eigenthum find durch eine zu diesem Zwecke eigens niedergesetzte Kommission von Rechtsgelehrten codificirt worden; das Erbrecht wurde bei diesem Anlasse erweitert und manche andere Modification eingeführt. Der Sultan sanctio⸗ nirte das Werk, und dasselbe ist gegenwärtig in der Staatsdruckerei veröffentlicht worden. — Der Sanitätsrath hat beschlossen, daß alle Provenienzen aus dem Schwarzen Meere bei dem Sanitaͤtsbureau von Kavak anhalten und dort ihr Patent vorzeigen müssen, worauf sie entweder freie Pratika erhalten oder in die Kontumaz gewiesen werden. — Die Provenienzen von Aegypten wurden statt der bis⸗ her beobachteten fünftägigen Observanz der zehntägigen Behandlung des verdächtigen Patents unterworfen. — Berichte aus Bengazi vom 29. Juli melden, daß die Sterblichkeit dort täglich die Zahl von zehn uͤbersteigt und von Zeit zu Zeit auch neue Pestfaͤlle vor⸗
kamen. — Die Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft, welche die Befahrung
der Maritza unternimmt, wird nächstens ihre Fahrten beginnen. — Das „Journal de Constantinople“ bringt die Nachricht, daß im Gefolge des Zani Pascha ein griechischer Bischof plötzlich am Schlage gestorben sei.
Di Geldnoth hat etwas abgenommen. Die englische Lire, welche schon 185 Piaster erreicht hatte, war gestern 168 ½. Nicht ohne Einfluß auf dieses Ergebniß ist die Vereinigung der Matadore unserer Kaufleute und Banquiers geblieben, die eine bedeutende Summe vorgeschossen haben, um mittelst derselben die Lire bis zum März 1859 auf dem festen Course von 160 zu halten. Andern⸗ theils erzählt man, daß der Sultan beschlossen habe, die vielen begonnenen Bauten, welche bedeutendes Geld verschlingen, auf eine Zeit lang einzustellen. — Wie dem „Pays“ aus Kanstantinopel berichtet wird, war die Kommission, welche die Pforte zur Beob⸗ achtung der Seuche nach Bengazi geschickt hatte, zurückgekehrt und hatte ihren Bericht an die Regierung erstattet. Es eht daraus hervor, daß die herrschende Krankheit in der That
ie Pest ist. Die Epidemi hat Bengazi überschritten und sich auf
vier oder fuüͤnf Distrikte ausgedehnt, namentlich auf den kleinen Hafen von Derna, dessen Bevölkerung 12 — 15,000 Einwohner beträgt.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Mittheilun⸗ gen, welche dem „Hamburger Correspondenten“ unter dem 15. August zugegangen find, melden: Der Ankunft des neuernannten englischen Gesandten und bevollmächtigten Ministers, Sir J. Crampton, wirdnoch im Laufe dieses Monats entgegensehen. Bis da⸗ hin verfieht der großbritannische Geschäftsträger, Lord Lowther, die Geschäfte der Legation, dessen Schwiegereltern, Lord und Lady Wensleydale, sich augenblicklich hier zu Besuch befinden und am kaiserlichen Hofe eine wohlwollende Aufnahme gefunden haben.
Im Kaukasus geht es jetzt rasch vorwärts. Auch auf dem rechten Flügel der kaukafischen Linie find von den ruffischen Truppen ““ namhafte Vortheile errungen worden. Der Direktor der Feldkanzlei des Fürsten Statthalters von Kaukasien, Oberst Staryzli, und der Chef des kaukasischen Linien⸗Kasaken⸗ Heeres, Oberst Popandopulo, wurden zu General⸗Majors befördert.
Dänemark. Kopenhagen, 19. August. Nach dem so eben erschienenen Staats⸗Budget füͤr das Finanzjahr vom 1. April 1858 bis zum 31. März 1859 sind die esammt⸗Einnahmen der dänischen Monarchie auf 17,115,879 Thlr. 18 Sch. Reichsmünze veranschlagt, und die Gesammt⸗Ausgaben zu dem gleichen Belaufe angesetzt. Von den letteren kommen: auf die Civilliste des Köͤnigs 800,000 Thlr.; auf die Apanagen des koͤniglichen Hauses 370,000 Thlr., auf den Geheimen Staatsrath 72,900 Thlr.; auf den Reichsrath 60,000 Thlr.; auf die Verzinsung und Abbezahlung der Staatsschuld 6,151,800 Thlr.; auf das Penfions⸗ wesen 1,473,500 Thlr.; auf das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten 249,841 Thlr. 37 Sh.; auf das Krtegs⸗Ministerium 4,4 16,958 Thlr. 42 Sh.; auf das Marine⸗Ministerium 2,030,048 Thlr. 48 Sch.; auf das Finanz⸗Ministerium 405,282 Thlr. 64 Sch.; auf das gemeinsame Ministerium des Innern (bekanntlich aufge⸗ hoben und mit dem Finanz⸗Ministerium vereinigt) 61,291 Thlr.; auf verschiedene Ausgaben sar die Monarchie 948,797 Thlr. 19 Sch. und auf unvorhergesehene Ausgaben 75,000 Thlr. — Die befon⸗ deren Einnahmen und Ausgaben sind folgendermaßen festgesetzt: 1) fuͤr das Königreich Dänemark resp. 6,043,800 Thlr. und 5,518,847 Thlr. 66 ½ Sch.; 2) für das Herzogthum Schleswig resp. 1,363,067 Thlr. 80 Sch. und 1,341,296 Thlr. 87 Sch. und 3) für das Herzogthum Holstein resp. 1,834,762 Thlr. 76 ¼ Sch.
und 1,752,395 Thlr. 93 Sch. Reichsmünze, so ba für das Königreich ein Ueberschuß — 562 92 8193% e* — ec0 Eöö eine Unter⸗Bilanz von 21,770 Thir. — ür Holstein eine Bi 32,366 79 ¼ Sch. Reichsmünze ergiebt. eeeeee, ee eha . Amerika. Der Dampfer „Northern Li t“ bringt Nach⸗ richten aus New⸗Vork vom 3. d. und 62,000 Bba. fur Feunac. Die Lecompton⸗ Verfassung ist in Kansas von einer ungeheuren Volksmehrheit verworfen worden. Nach den neueren Nachrichten aus Utah erfreute sich das Gebiet der vollkommensten Ruhe und die Oberoffiziere standen bei den Mormonen in hoher Gunst. Kein Soldat von Johnstone’s Armee durfte die Salzseestadt betreten Die Friedens Kommissarien waren nach Washington abgereist 2 In Mifssouri waren die Wahlen für mehrere Kongreß⸗Vezirke .1. Gunsten der nationalen Demokratie ausgefallen. Blair, der erste sklavereifeindliche Kandidat, der je in einem Sklavenstaate vorge⸗ schlagen wurde, fiel durch, was in Washington große Sensation erregte. Im Zuloaga'schen Kabinet in Mexiko war eine voll⸗ kommene Modification eingetreten. — Die Nachricht von der gluck⸗ lichen Legung des atlantischen Telegraphen scheint in den Vereinig⸗ ten Staaten größere Sensation gemacht zu haben, als in England. Das Ereigniß wurde in allen Städten durch öffentliche Beleuch⸗ tungen, Fackelzuüͤge, Militairparaden, Artilleriesalben und andere Kundgebungen der Volksfreude gefeiert. Mr. Field telegraphirte die Nachricht dem Präsidenten Buchanan und erhielt folgende telegra⸗ phische Antwort: „Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen Gluͤck zum Gelingen des großen Unternehmens, mit welchem Ihr Name so ehrenvoll verknüpft ist. Ich vertraue, daß es mit Huͤlfe der göttlichen Vor⸗ sehung sich als ein treffliches Mittel erweisen wird, ewigen Frieden und Freundschaft zwischen den stammverwandten Nationen zu be⸗ fördern. Ich habe die Botschaft der Koͤnigin noch nicht erhalten. Sehr achtungsvoll Ihr James Buchanan.“ Dieses Telegramm ist vom 5. August datirt. Der telegraphischen Landlinie war bei Kap Breton ein Unfall zugestoßen, der die Verbindung zwischen Neufoundland und New Vork unterbrach, aber in ein paar Tagen
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worden sein wird. — Nach einer Depesche aus Toronto vom 6. d. dauerte die canadische Ministerkrisis fort; aber W. Carteir und John Macdonald waren bemübt, ein Ministerium zu bilden. — Aus Washington schreibt man abermals vom 6. August, daß Lord Napier, der britische Gesandte, den Gouverneur Douglas von der Hudsons⸗Bai⸗Compagnie aufgefordert habe, die Weisungen Sir Edward Bulwer Lytton's in Betreff der Behandlung ameri⸗ kanischer Goldgräber so liberal, als möglich aufzufassen.
China. Der pariser „Moniteur“ veröffentlicht folgende telegraphische Depesche aus St. Petersburg vom 20., welches der dortige franzoͤfische Botschafter an den Minister des Auswärtigen abgeschickt hat:
„Ein aus Tien⸗Sing vom 27. Juni abgegangener und zu Lande angekommener Courier meldet dem Fürsten Gortschakoff, daß China und Rußland einen Vertrag abgeschlossen haben, der in den allgemeinen Grundlagen mit denjenigen übereinstimmt, welche China mit den ubrigen Maͤchten abgeschlossen hat. Die Haͤfen sind ge⸗ öffnet, die freie Uebung der christlichen Religion ist zugelassen, ebenso die Einsetzung von Konsulaten und wenn es noth thut, die Sendung von diplomatischen Agenten nach Peking. Frankreich und England haben außerdem eine bedeutende Geldsumme als Schadenersatz erhalten.“
Zwar, bemerkt die „Indépendance Belge“, bringt dieser Courier, der in 7 Wochen aus China nach St. Petersburg gelangt ist, nur den Abschluß eines Vertrages zwischen Rußland und China; allein es erhellt aus den anderweitigen Mittheilungen, daß auch Frankreich und England und wahrscheinlich auch Nordamerika ähn⸗ liche Verträge abgeschlossen haben.
Ostindien. Der Maharaja Jung Bahadoor hat der Regierung in Calcutta seine Korrespondenz mit den Rebellen von Oude mitgetheilt. Sie besteht aus 4 Briefen an ihn von dem Moulvie Mahommed Surfraz Ali, dem Gesandten des Königs von Oude, dann von Ramzan Ali Khan, Mirja Birjiz Kudr Bahadoor und von Ali Mahomed Khan, Vice⸗König von Lucknow, welche Aktenstücke alle vom Mai und Juni 1858 datirt find. Die Brief⸗ steller rufen alle den Beistand des Ghoorka⸗Fuührers im Namen der Religion und im Hinweis auf die Fettpatronen an. 1
Der „Bombay Times“ entlehnen wir folgende Notizen:
Die Begum, die mit dem ersten der übrigen Füͤhrer sich in Bundie 7 hat eine Streitmacht, die aus 7000 Luntenflinten, 30 Sipoys, 2500 Nujeebs und 1400 Reitern mit 8 Kanonen besteht. Die Führer, von denen fie um⸗ geben ist, suchen auf jede mögliche Weise Verstärkungen zu erlan⸗ gen. Der Khan von Bareily hat alle seine Anhaͤnger verloren, und steckt in großer Noth in Baraitocteh. Maun Singh, der ab⸗ wechselnd mit den Rebellen und uns geliebäugelt hat, wird jetzt auf Befehl der Begum vom Nawab von Fyzabad belagert. Eine britische Heersäule soll zu seinem Entsatz abgegangen sein. Wehe ihm, wenn er in die Gewalt der Begum fällt. Nana