1668
nach Paris zurück und geßn dann nach dem Lager von Chalons. Die Kaiserin und der Kaiserliche Prinz bringen das Ende der schoͤnen Jahreszeit in dem genannten Orte zu. .
Der „Moniteur“ bringt folgende Meinungsäußerung über die nunmehr zum Abschluß gelangten Konferenzarbeiten:
Der pariser Kongreß hatte die definitide Vollendung seines Werkes mehreren Ausschüssen anvertraut, deren Arbeiten dann die Zustimmung der kontrahirenden Mächte erbalten sollten. Der eine hatte die Aufgabe, die neue moldauische Grenze gegen Bessarabien zu ordnen; ein anderer die, die türkisch⸗russische Grenze festzustellen; zwei Vereinbarungen wurden zu diesem doppelten Zwecke zu Stande gebracht und die Ratificationen vor mehreren Monaten ausgetauscht. Der Ausschuß wegen der Donau⸗Fuͤrsten⸗ thümer hatte Auftrag, sich von den Wünschen und Beduürfnissen der Moldau⸗ Walachei zu unterrichten und an Ort und Stelle die zur Vorbereitung der Organisation der Donau⸗Provinzen noͤthigen Materialien zu sammeln. Die vor⸗ gestern im Ministerium des Auswärtigen unterzeichnete Convention hat den Zweck, dieser wichtigen Bestimmung des Vertrages vom 30. März eine Ge⸗ nüge zu leisten. Wenn die Bestimmungen derfelben in die Oeffentlichkeit gebracht werden, so wird man sich überzeugen, daß es denselben gelungen ist, die abweichenden Ansichten der unterzeichnenden Mäͤchte mit den Be⸗ dürfnissen und Wünschen der Bevölkerungen zu versöhnen. Die europäische Kommiffion wegen der Donau⸗Mündungen hat die ihr übertragene Auf gabe noch nicht vollständig geloöͤst, und die durch die Ufer⸗Kommission ausgearbeitete Schifffahrts⸗Akte ist von den Mächten, die den pariser Frieden unterzeichnet haben, noch nicht genehmigt worden; doch die Arbeit dieser beiden Kommissionen, welche sich insbesondere auf die Donau⸗Schiff⸗ fahrt bezieht, ist klar und deutlich durch die Bestimmungen des Vertrages vorgezeichnet, und die Vollendung könnte nur durch rein äußerliche Hinder⸗ nisse verzoͤgert werden. Das Werk des pariser Friedens ist demnach fortan als vollendet zu betrachten.
Dem „Nord“ wird von hier geschrieben, daß auf Antrag des englischen Bevollmächtigten in der letzten Sihung der Konferenz entschieden wurde, den St. Georgs⸗Kanal durch Wasserbauten zur eigentlichen Donau⸗Mündung zu erheben. Eben so habe der eng⸗ lische Bevollmächtigte sich in der Frage wegen der Donauschifffahrts⸗ Acte zum Organ seiner Kollegen gegen Oesterreich gemacht.
Dem „Moniteur de la Flotte“ wird aus Brest gemeldet, daß daselbst die Ankunft zweier russischen Geschwader, die in Kurzem von Kronstadt ausgelaufen waren, angezeigt wurde. Das eine dieser Geschwader, welches in Brest auf kurze Zeit 21,* wird, ist nach dem Mittelmeer, das zweite nach dem Stillen Ocean be⸗ stimmt. Letzteres wird vom Adjutanten des Kaisers und Capitain erster Klasse, Topow, befehligt.
Berichte aus Marseille erklären mit Bestimmtheit, daß auf einem aus der Levante und Genua angekommenen Segelschiffe ein Pestfall vorgelommen sei. Die genueser Blätter hatten bekanntlich diese Nachricht in Abrede gestellt. — Aus Toulon entwichen am 19. August zwölf Galeeren⸗Sträflinge. Dieselben benutzten einen Sturm, um auf offener See zu entkommen. Sie befanden sich nämlich, als derselbe begann, auf der Rhede in einer Barke. Sie knebelten den Wächter. Der Besitzer der Barke sprang ins Wasser und gab Allarm, als er ans Land kam. Am folgenden Tage wur⸗ den die zwölf Sträflinge bei Giens, wo sie ans Land gestiegen waren, wieder festgenommen.
Ernst Moret, von welchem der erste Band einer „allgemeinen Geschichte des 18. Jahrhunderts“ erschien, ist, erst 34 Jahre alt, in Paris gestorben. Zwei weitere Bände dieses Werkes werden im Laufe des nächsten Winters erscheinen. Von Moret versprach man sich in Paris Ausgezeichnetes und beklagt um so mehr den allzu frühen Tod dieses Geschichtsforschers. — Es ist heute davon die Rede, daß der bekannte Diplomat Herr v. Montigny, welcher
egenwärtig den Posten eines Konsuls in Schanghai versieht, zum raünschen Konsul in Tientfin ernannt werden soll. — Herr Lindsay, Mitglied des englischen Unterhauses, welcher kürzlich mit Roebuck dem Hafen von Cherbourg und der franzoͤsischen Marine eine dem franzoͤsischen Gefühl gerade nicht zusagende Rede gewid⸗ met hat, befindet fich augenblicklich in Paris.
Spanien. Madrid, 18. August. Man sagt, heißt es in einem Bericht der „Hamburger Börsenhalle“, daß sogleich nach der Rückkehr des Hofs eine große Expedition nach Marokko abgehen soll, um dem Treiben der Riffpiraten ein Ende zu machen. — Die „Gaceta Militar“ untersucht die Mittel, die Spanien zu Ge⸗ bote stehen, um die Piraten vom Riff die wiederholten Beschimpfun⸗ gen, welche sie der spanischen Flagge angethan haben, entgelten zu lassen. Vor Allem empfiehlt dieses Blatt, daß die mit dem Kaiser von Marokko bestehenden Traktate verbessert und dem Kaiser eine bedeutende Entschädigung abgefordert werden sollte; letztere sollte jedoch nicht in Geld, sondern durch eine Gebietsstrecke entrichtet und die ganze Zone, welche Ceuta gegenüber El Angulo beherrscht, mit Inbegriff des alten Ceuta, Spanien abgetreken werden. Diese Stadt könnte sich dann ausdehnen und ihren Bewohnern Wohlstand zu⸗ sichern. Zu Melilla sollte Spanien die von den Pliraten der Brenze bewohnte Strecke bis zu den Grenzpunkten von Algier ein⸗ nehmen. Auf diese Weise würde es möͤglich sein, spanische Kolo⸗ nieen zu begründen. Die Lösung des Problems, glaubt dieses Blatt, befinde sich zu Tanger, und Spanien
könnte in wenigen
Monaten zwanzi Ufers von Marokko vertilgen würden.
Der „Corresp. Autogr.“ zufolge wurde Befehl ertheilt, so rasch als möglich 2000 Mann, nämlich 1600 Mann Infanterie, 200 Mann Kavallerie und 200 Mann Artillerie, zur Einschiffung nach den Kolonieen bereit zu halten. Sie sollen zwischen dem 1sten und 10. Oktober zu Cadigx eingeschifftwerden. — Die „Regeneracion“ und „El Leon Espanol“ wurden mit Beschlag belegt und die „Espana“ zu 4000 Realen Geldstrafe verurtheilt, weil fie ihre Sonntags⸗Nummer zu früh ausgab. — Bei einem Bankett zu Mataro hob General Prim die Nothwendigkeit hervor, daß die liberale Partei sich offen der Regierung anschließe. Am 20sten d. sollen in Madrid zwanzig Brunnen eroͤffnet werden, welche durch die Leitung von Lozoga ihr Wasser erhalten. 1957 8 b2
Griechenland. Athen, 16. August. Häufige Regengüsse in Vostitza und Patras haben, nach Mittheilung der „Oesterreichi⸗ schen Correspondenz“, die Hoffnung auf eine reiche Korinthenernt vernichtet. — In Smyrna ist der Gesundheitszustand befriedigend
Handel still.
Füiwbnc⸗†
23. August, Abends.
HihmhtornS 1†
Wien, Montag,
des 19ten Infanterie⸗Regiments ernannt.
8 Kunst und Wissenschaft.
— Die Beobachtungen des meteorologischen Instituts zu Berlin fin den auch im Auslande, namentlich in Spanien, Verbreitung und Aner⸗ kennung. Es ist deshalb der Plan angeregt, dieselben gegen die auf der gvö. Halbinsel angestellten und auf Veranlassung der Koͤniglich spanischen Regierung verossenttüchten meteorologischen Beobachtungen aus⸗ zutauschen.
— Ueber die Schifffahrts⸗ und Rhederei⸗ Verhältnisse Luͤbecks ent nimmt die „Preußische Correspondenz“ einem Berichte folgende Mittheilun⸗ gen: Im Jahre 1857 find in Lübeck angekommen 1131 Schiffe zu 73,186 Lasten (à 4120 Pfd. lübisch), darunter 64 preußische zu 2061 Lasten; ab⸗ gegangen 1111 Schiffe zu 72,875 Lasten, darunter 671 preußische zu 2078 Lasten. Außerdem sind Küstenfahrzeuge angekommen 18 zu 521 Lasten unter lübischer und 310 zu 756 Lasten unter fremder Flagge, welche sämmtlich auch wieder abgingen. Dampfschifffahrten machten von Lüͤbeck nach St. Petersburg 53 Sch. zu 7301 L., nach Niga 27 Sch. zu 2718 L., nach Stockhholm, Calmari, Phadt 41 Sch. zu 6188 L., nach Kopen⸗ hagen, Malmoõ 27 Sch. zu 1725 L., nach Kopenhagen, Goschenburg 35. Sch. zu 2814 L., nach Stettin 1 Sch. zu 135 Lasten u. s. w., im Ganzen 255 Sch. zu 28,314 Lasten. — Die Rhederei Luüͤbecks zählte im Januar d. J. 67 Sch. zu 6066 ½ Last à 4120 Pfd. und 2759 %G Last à 6000 Pfd. Darunter waren 10 Dampfschiffe mit 1030 Pferdekraft und 1008 ¼ Laft à 4120 Pfd. lübisch. — Im Bau waren auf den Werften 1 Schiff von 730 Last, 5 Barks zu 160 bis 300 Last, und in England 1 eisernes Räder⸗Dampfschiff von 150 Pferdekraft und 120 L. fuͤr Rechnung der Riga⸗Luübecker Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft.
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6Aendwirthsaft. 48 8 “
— Ueber den Stand der Felder im Regierungs⸗Bezirk Düsseldorf gehen der denz“ folgende Mittheilungen zu: Das
feuchte Wetter aͤußerte einen wohlthätigen tation der Felder und Wiesen, so daß die durch die anhal⸗ tende Dürre entstandenen ernstlichen Besorgnisse im Allgemeinen be⸗ seitigt find. Zwar waren schon die beiden Faustgerrelde⸗ Roggen und Weizen, in der Reife zu weit vorgerückt, als daß der Regen auf sie noch hätte erheblich einwirken können; aber sämmtliche Futterkräuter und Gemüse haben sich vöͤllig erholt. Der Futtermangel läßt schon nach; Wiesen und Kleefelder prangen in frischem Gruͤn, und selbst die Bestellung der Stoppelfelder mit Rüben ist bei dieser günstigen Witte⸗ rung fortgeschritten. Die Roggen⸗Ernte kann bezüglich des Körner⸗ Ertrages als beinahe mittelmäßig bezeichnet werden, wogegen das Stroh durchgehends um „ kürzer als sonst ausgefallen ist. Weizen nähert sich in Körnern, soweit er nicht von dem Sturme am 25. Juli gelitten, eben⸗ falls einer mittelmäßigen Ernte, wogegen der Strohertrag als schlecht an⸗ zusehen ist. Kartoffeln versprechen eine sehr gute Ernte und läßt deren Stand nichts zu wünschen übrig. Hafer hat sich nach dem Regen erholt, reift aber je nach Bodenart ungleichmäßig, was nicht ohne Einfluß auf den Körnerertrag bleiben dürfte. Klee hat sich ebenfalls in Folge des Regens erholt. Wiesen werden, ungeachtet der Besserung durch den Regen, für den sehr bedeutenden Heuausfall des ersten Schnitts nur geringen Ersatz geben. Bohnen, Erbsen und Flachs sind meist mißrathen.
und die Ernte Ergebnifse „Preußischen Correspon⸗ Mitte Juli eingetretene Einfluß auf die Vege⸗
Kriegsschiffe augraͤsten, die bald alle Stäbte des
(Wolff's Tel. Bur.) Der Kronprinz erhielt bei der beute um 2 Uhr in Laxenburg statt⸗ gefundenen Taufe die Namen Rudolph Franz Karl Joseph. Durch Kaiserlichen Erlaß wurde der Prinz zum Oberst⸗Inhaber
lichen dem Ertrage ent Betrag richtet sich nach der zur Benutzung überwiesenen Terrainflaͤche und
1669
— Der Ertrag der Ernten im Regierungs⸗Bezirk Trier ist wie ander wärts durch die Dürre beeinträchtigt worden, doch hat der Roggen eine recht gute Mittel⸗Ernte, Weizen und Gerste wenigstens eine gewoͤhnliche Mittel⸗Ernte geliefert. Die Kartoffeln stehen durchgehends vortrefflich und versprechen eine ungewöhnlich reiche Ernte. Der Weinstock ist gegen das gesegnete Vorjahr noch um vierzehn Tage voraus und läßt ein quantitatib und qualitativ ausgezeichnetes Erzeugniß hoffen. (Pr. C.)
Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.
— Die Rheinschifffahrts⸗Kommission ist, wie die „Preußische Cor⸗ respondenz“ erfährt, mit der Berathung einer „Flöß⸗Ordnung auf dem Rheine“ beschäftigt. A.
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Aachen: Der Einfluß der Geld⸗ krisis auf unsern Handel und unsere Gewerbe schwindet immer mehr. Der Geschaääͤftsgang der Tuchfabrication hat sich bedeutend gehoben, die Stockung dauert nur noch in einzelnen, namentlich kleineren Geschäften fort. Bei den wenigen groͤßeren Geschäften, bei welchen noch nicht Alles im alten Geleis ist, scheint der Grund in dem mangelhaften Absatze nach der Levante u liegen. Im Allgemeinen aber ist das Geschäͤft lebhaft und die Aussfichten sar den Herbst gestalten sich günstig, zumal da auch in Amerika sich die Verhältnisse gebessert haben und die Lager ziemlich geräumt sfind. Es fehlt aber noch fortwährend der Speculationsgeist zu üͤberseeischen Unter⸗ nehmungen. Seit einigen Wochen ist auch in den Streichgarnspinnereien, welche lange Zeit nur schwach gearbeitet haben, wieder größere Thätigkeit. Auch hier scheinen die Folgen der Krifis ziemlich verwischt zu sein, wenn gleich beiꝛ den gesunkenen Preisen der Garne die Räumung der Lager manches Opfer gekostet hat. Die Preise der Wollen, welche sich auf den deutschen Märkten bereits wieder auf eine den Verhältnissen nach un⸗⸗ erwartete Höhe gehoben hatten, sind neuerdings wieder gestiegen, und dürften sich gegenwärtig wohl mit den vorjährigen Preisen gleichstehen. Die Kolonialwaaren, welche bedeutend gesunken waren, find auf der letz⸗ ten londoner Auction um ca. 10 pCt. in die Höhe gegangen. In den Fabriken, die zwar mit Aufträgen nicht gerade überfüuüllt find, herrscht doch allgemein wieder ein regeres Leben; nur die Seiden⸗, Sammet⸗ und
Sammetband⸗Webereien sind immer noch äußerst wenig beschäftigt.
—Die Steuern auf den Bergbau in Portugal werden nach
Maßgabe des Gesetzes vom 31. Dezember 1852 erhoben, welches 1) die
Zahlung eines stehenden v Betrages, 2) die Erlegung einer jähr⸗ prechenden Summe anordnete. Jener stehende
beläuft sich auf 80 Reis für 10,000 Quadrat⸗Bracas; diese je nach dem Betrage der Ausbeute abzuführende Summe soll 5 pCt. des Netto⸗Er⸗ trages nicht übersteigen. Das „Diario do Governo“ veröffentlicht nun⸗ mehr in seiner Nr. 162 vom 13. Juli d. J. ein zur Ausführung des obigen Gesetzes erlassenes Reglement vom 17. Juni d. J. Dasselbe giebt
ie erforderlichen Vorschriften über Berechnuͤng der Förderungskosten, über das Minenregister und die darin zu bewirkenden Eintragungen, über provisorische und definitive Abschätzung der Erträge, über Anlage der Erhebungsrollen, über die gegen Aussprüche der Abschätzungs⸗Kommission unläffigen Rechtswege, über Gesuche wegen Nachlaß an dem abzuführenden Steuerbetrage und über die Umwandelung der Abgabe nach Verhältniß des Ertrages in eine feste Jahresabgabe. (Pr. C.)
— Die portugiefischen Telegraphenlinien find in neuester Zeit nord⸗ wärts über die Städte Viana de Castello und Caminha bis Valenca, welche dem Grenzflusse Minho der spanischen Station Tuy gegenüberliegt,
eitergeführt worden. In Viana de Castello, Caminha und Valenca sind tationen errichtet, welche sämmtlich von dem spanisch⸗portugiefischen Grenzpunkte bei Babajoz in der 4ten, also von den französisch⸗spanischen Grenzpunkten in der gten, Gebührenzone liegen. Von der Hauptlinie 12 Lissabon und der spanischen Grenze bei Badajoz ist eine Seiten⸗ inie nach Evora geführt, hier wie zu Montembe, wo sich diese Seiten⸗
linie abzweigt, find Telegraphen⸗Stationen eröffnet, welche beide von der spanischen Grenze bei Badajoz in der 2ten, von den franzöfisch⸗spanischen Grenzpunkten in der 7ten Gebührenzone liegen.
(Pr. C.) — Die Einnahmen Cubas find im Steigen begriffen. In den ersten fuͤnf Monaten vereinnahmte die Finanzverwaltung der Insel 7,910,147 Pesos (über 11 Millionen Thaler), 800,000 Thlr. mehr als in demselben Zeitraume des vergangenen Jahres. Man bofft, daß dieses Steigen der Einnahme auch in dem weiteren Verlaufe des Jahres stattfinden werde, und erwartet eine Mehreinnahme von 1,300,000 Pesos oder 1,900,000 Thlr. gegen das Vorjahr. Danach würden sich in dem kurzen Zeitraum von vier Jahren die Einnahmen um 50 pCt. erhöht haben, ohne daß in der Art der Besteuerung die mindeste Veränderung vorgenommen ward. Die Staatseinnahmen im Monat Juni dieses Jahres betrugen, nach Ab⸗ zug der Kosten und Ausgaben, 500,000 Pesos, wovon 400,000 dem Reservefonds von Cuba zu Gute kommen. — In der Kommunalverwal⸗ tung von Habana sind die städtischen Behörden durch Veränderung in der Besteuerung von Grundbefitz und Gewerbe in den Stand gesetzt, um⸗ fassende Verbesserungen für öͤffentlichen Nutzen und öͤffentliche Annehmlichkeit beschaffen zu koͤnnen. — Es zahlen gegenwaͤrtig fuͤr Kommunalpreise: 1) In⸗ dustrie und Handel 406,265 Pesos oder 608,000 Thlr., etwa 1 ½ Ct. von dem Gesammtkapitalwertbe eines Einkommens von ca. 27 Millionen Pesos; 2) die ländlichen Grundbesitzer 614,343 Pesos oder 917,000 Thlr., 1,85 pCt. von einem auf 33,123,296 Pesos geschätzten Boden⸗Ertrage; 3) städtische Grund⸗ besitzer 412,258 Pesos oder 614,000 Thlr., 3,86 pCt. von einem Rein⸗ ertrage, der durch ein Kapital von 10,662,537 Pesos repräsentirt wird. Die Einnahmen des Ackerbaues, der städtischen Grundstücke und der Industrie und des Handels duͤrften sich ohne Uebertreibung auf 100 Millionen Pesos belaufen, da die ersten statistischen Aufnahmen und Schäͤtzungen meist zu niedrig veranschlagt wurden. Wenn hiervon an staͤdtischen Abgaben im Ganzen 1,432,825 gezahlt wurden, so beträgt das 1 ½ pCt. An baarem Gelde ist in Habana stets Ueberfluß. In der dor⸗ tigen Bank liegen augenblicklich mehr als 7,000,000 Pesos oder 10 ½ Mi 11ö111 IöE See gesten
lich niedrigeren Preisen Käufer.
Thlr. in Baarem und ebenso diel in Depofiten und laufenden Werth⸗ papieren. Die Nebenbanken weisen nicht viel geringere blanf auf. (Pr. 89
— Nach einer Nachricht aus Smyrna vom 14. August werden dort alle Schiffe, welche aus Aegypten, Marokko, Ceuta 332 Gibraltar kommen, einer zehntägigen Quarantaine unterworfen, weil an der nord⸗ afrikanischen Küste bekanntlich eine pestartige Krankheit aufgetreten ist.
. (Pr. C.)
8 Berliner Schlachtvich - Markt.
Aluf dem hiesigen Schlachtvieh-Markte zind vom 17. August bis inel. den 23. August 1858 a) zum Verkauf gestellt worden: 1) Rindvieh 707 Stück, 2) Käalber 651 Stück, 3) Schweine 1476 Stück 4) Hammel 7375 Stück; b) verkauft worden sind: 1) Rindvieh 686 Stück, 2) Käal- ber 651 Stück, 3) Schweine 1414 Stück, 4) Hanunel 7003 Stück; 2. vaerkauf Feblieben sind: 1) Rindvieh 21 Stück, 2) Kmöat — Stück, 3) Se weine 62 Stüeck, 4) Hammel 372 Stüeck. . Berlin, den 23. August 1858. Königl. Polizei-Prasidium. 2
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Marktprelse. vWverlin, deni Z. August. es Weizen 3 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., zuch 2 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Thlr. Grosse Gerste 2 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Thlr. 20 Sgr. Hafer 1 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf. 8 Zu Wausser: Weizen 3 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Thlr. 21 S 3 Pf. RKoggen 2 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch 1 Thlr. 27 Sgr. 6 bt. Grosse Gerste 2 Thlr. 1 ₰ 3 Pf., auch 1 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Thlr. 6 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 21. August.
Das Schock Stroh 10 Thlr. 15 Sgr., auch 9 Thlr. ber Centner Heu 1 Thlr. 20 Sgr., geringere Sorte anch 1 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf. Har- toffeln, der Scheffel] 20 Sgr., auch 10 Sgr., metzenweis 1 Sgr. 6 Pf., nuch 1 Sgr.
5 “
LZu Lande:
L elpzig, 23. August. Leipzig-Dresdener 266 G. Loban-Littauer Litt. A. 58 ½ G.; do. Litt. B. asdeburger-Leipziger I. Emission 253 ½ Br.; do. II. Emiss. —. Berlin-Anhalter —. Berlin - Stettiner — Cöln-Mindener —. Thüringische 116 G. Friedrich - Wilheluus- Nordbahn —. Altona -Kieler — Anhalt-- Dessauer Landesbank- Aetien 82 ½ G. Braunschweiger Bank-Actien —. Weimarische Bank-Actien 99 ½ Br. Oesterreichisehe 5proz. Metalliques 81 ¼ Br. 185 4r —. 185 er National -Anleihe 82 ¼ Br. Preuasiseche Pramien- nleihe
Breslau, des Staats - Anzeigers.) Stamm-Actien 95 ½ Br.; Actien Litt. A. 1392 G.; do. Litt. B. Oberschlesische Prioritäts- Obligationen Lit. D 28 ¼ Br.; 4o. 77⁄ Br. Kosel-Oderberger Stamm -Aectien 50 ¾ Br. Kosel-Oderberge Priorioritäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Actien 65 ½ Br.
Spiritus pro Eimer zu 60 Qquart bei pCt. Tralles 8 v Thlr. Br. Weizen, weisser 50 — 108 Sgr., gelber 51 — 105 Sgr. Roggen 54 — 61 Sgr. Gerste 38—54 Sgr. srr⸗ 27 — 45 Sgr.
- Bei schwachem Geschäft waren Course ohne wesentliche Verän- de ung.
Stettin, 24 August, 1 Uhr 33 Minuten Naehmitt. (Tel. Dep. des Staats-Anzeigers.) Weizen, September-Oktober 71 ½ bez. u. G., Okto- ber -Norbember 72 ½ G., Frühjahr 75 — 76 Br. Roggen 42, August 43 bez., September - Oktober 43 ½, Oktober - November 44, Frühjahr 475 — 48 bez. u. Br. Rüböl, September -Oktober 15 ½ bez. Spiritus 18 August 18 ¼, September-Oktober u. Frühjahr 17 ¾ Br.
HRamnburg, 23. August, Nachmittags 2 Uhr 25 Minuten. Matte Stimmung.
Schluss -Courze: Stieglitz de 1855 103. 3proz. Spabier 36 ½. lproz. Spanier 26 ½. National -Anleihe 81 ½. Mexikaner —. 5proz. Russen —. Oesterreichische Eisenbahn-Actien 630 G. Disconto —.
Getreidemarkt. Weizen loco fest bei geringem Geschäft, ab Heiligenhafen 132 — 133 Pfund pro August, September und Oktober 114 — 115 — 116 bezahlt. Roggen loco flau, ab auswärts nur zu merk- Oel pro Oktober 28 ½. Kaffee fest,
24 August, 1 Uhr 9 Minuten Nachmit. Oesterreichische Bankneten 99 G.
do. dritter Emission 93 G. 129 ¾ Br.; 4d0 Lit C. 139 12 6
8* Dep
rerburger
bei mässigem Umsatz.
Oberseblesizee
Frankfurt a. M., 23 August, Nachmittags? Uhr 25 Minuten.
Oesterreichische Credit-Actien etwas höher, sonst wenig verändert. Schluse - Course: Neueste preussische Anleihe 116. Preussische Kassenscheine 104 ½. Friedrieh-Wilhelme-Nordhene —. Ludwigshafen- Bexbach 145 ½. Berliner Wechsel 105 ½. Hamburger Wechsel 87 ½. Lond. Wechsel 117 ½, Pariser Wechsel 93 ½. Wiener Wechsel 116. Darmstädter Bank-Actien 241. Meininger Kredit-Aectien 83 ½. 3proz. Spanier 39 ½. 1proz. Spanier 27 Kurbessische Loose 42 ½. Badische Loose 55 ½. 5proz. Metalliques 78 ½. 4 ½ proz. Metalliques 69 ⁄. 185 er Loose 105 ½. Oesterreichisch-
Oesterreichisches Naulenal-Anlehen 79 ½. französische Staats-Eisenbahn-Actien 298 ½. Oesterreiechische Bank-An- theile 1097. Khein-Nahe-Babhn 60.
Amsterdana. 23. August, Nachm. 4 Uhr. (Wolft's Tel Bur.) Der Cours der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 1 Uhr war 69.60, der des Credit mobilier 735, der der österreichischen Staats- Eisenbahn 645 gemeldet. Schluss - Course: 5proz. österreichische National -Anleihe 76 ¹.%. 5proz. Metalliques Lit. B. 87 ⁄%½ bprez. Metall ques 75 ½. 2z8proz. etalliques 39. 1proz. Spamer 28 ½. 3proz. Spanier 39 ½. 5proz. Russen Stieglitz de 1855 102 ¼ Mexikaner —. Wiener Wechsel. kurz 34. Hamburger Wechsel, kurz 35 ½. Holländische Integrale 64 ½. Getreldemarkt. Weizen stille. Roggen, gedörrter 6 Fl. höher. Ra 8 pPpro September 80, pro Oktober 81 ½, pro November 82 ½. Rüböl pro Hle1bat 15 ½.
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