1858 / 298 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

aus Schwerin an die IhMüIrnm worin dieser vorschlug. datz Ritter⸗ und Landschaft untersuchen möchten, ob der auf Grund⸗ lage der in Abschrift üdergedenen Akte gestiftete Verein des eingeborenen Adels dem Landeswohle nachtheilig sei. Nach einer länger fortgefrtten scharfen Debatte gad der vorfitende Land⸗ rath die Erklärung des Direktoriums Namens desselben dahin ad: „Die Eingade und der Antrag des Herin Manecke⸗Duggen⸗ koppel, 4. d. 14. Dezemder d J, bezweckt die Annullirung cines Theils des Receptionsrechts des ecin cborenen und recipirten Abels, welches mit anderen Rechten desselben andesherrlich in den Reskupten 4. 23. Rovember 1843 und 14 November 1844 wiederholt aner⸗ kannt ist. Ein Beschluß uͤder di se Rechte von Unberechtigten ist nicht zuläffig, und 84 Direktorium auch dier auf seine Erklärung dom ezember 1856.“ 82 Framfurt, 18. Dezember. In der Vundestagssihung vom 16. d. kamen Nachweise üder den Bettand der Cisendahnen eines Bundeslandes und deren Verwendbarkelt für mulitarrische wecke und die Standesaus weise eines Bundeslontingents zur erne. sodann die bezüglich der Baupreistarife fuüͤr die Sundes festung Landau in Folge Bundesbeschlusses vem 18. Neovember von der königlich daterischen Regierung getroffenen Verfuͤgungen zur Anzeige. Die köͤniglich baierische Regicrung ließ, ven der Ansicht ausgehend, daß dem sich immer dringender dar⸗ stellenden Bedürfnisse eines gemeinsamen Handelsgeseßduchs mög⸗ lichst bald Abhülfe zu schaffen set, und daß der aus zwei⸗ maliger Lesung in der Handelsgeseßgebdungs’⸗ Komnufhon her⸗ vorgegangene Entwurf der vier ersten Bucher des Handels⸗ gesebuches das eigentliche Handelsrecht vollständig enthalte und ein abgeschlossenes Ganzes dilde, derselbe auch allgemein als ein gelungenes Werk betrachtet werde den Antrag stellen: es wolle die Bundesdersammlung 1) die sämmtlichen bochsten und hobhen Bundesregierungen einladen, sich darüber erklären zu wollen, ob sie den aus der zweiten Lesung bervergegangenen Entwurf der ersten vier Bücher des allgemeinen deutschen Handels geseßbuchee sofort, so wie derselbe Uegt, oder unter welchen Modificationen einzufuüͤhren geneigt seien, und 2) gleichzeiiig fuür den JFall, daß die Einkührung dieser dier Bücher, so wie fie liegen, eine allge⸗ meine Genecigtheit nicht finden sollte, die desfallsigen höchsten und hohen Regierungen ersuchen, ihre speziellen Bedenken gegen den sesigetellten Entwurf mit solcher Beschleunigung abgeben zu wollen, daß die so weit möglich aus den fruͤderen Wigliedern de⸗ stehende Kommsston dis zu Oftern 1859 unter dann eintreten⸗ der Ausseßung der Scerechts⸗Konferenzen in Nüͤrnderg zur definttiden Feststellung der ersten dier Bücher in emer auf die Prüfung der geltend gemachten speziellen Bedenken deschränkten mtten karzen Lesung zusammentreten kann. Die Berathung üder diesen Antrag wurde auf die naͤchste Sißung anberaumt. Die Herzogliche Regierung von Anhalt⸗Berndurg liect dee VBercitwillig⸗ keit kund geben, den von der Handelsgeseßgebungs⸗Kommisston in Bezug auf einige Beflimmungen der allgemeinen Wechselordnung estellten Anträgen betzutreten. Nach Antrag des Ausschusses für das Kassen“ und Rechnungswesen beschlot die Versammlung zu Dotation der Matrikularkasse eine Umlage von 60,000 Fl. zu erheben, und auf Vortrag der Reclamattons⸗ Kemmisston erkannte dieselbe eine wegen vermeintlicher Justizverweigerung erdedene Be⸗ schwerde für nicht begründet. (Fr 3 Bayern. Muüͤnchen, 19. Dezember. Der Staatsminifter der Finanzen, Dr. don Aschenbrenner, ist seiner Krankheit er⸗ legen. Er stard deute Morgens 7 Uhr. (A. A. Zig) Schweiz. Bern, 17. Dezember. Im Beiner großen Rath wurde heute ein neues 2 fuͤr die Primar⸗Schul⸗ lehrer berathen. Aus dem Gericht des Erziehungs⸗T rekors Leh⸗ mann gebt hervor, daß die Gemeinden im ganzen Kanton jährlich 1,516,549 Frecs. auf die Primarschulen verwenden; die ordentliche Ctaats. Zufage von 265,651 Fr. und die außerordentliche Zulage von 5000 Fr. ist dabei nicht indegriffen. An Lehrer⸗Beseldungen für sämmtliche 1276 Schulen wurden bisher vom Staat und den Ge⸗ meinden jährlich 661,717 Fr. verwendet. Ueber 9000 Lehrer be⸗ iehen weniger als 600 Fr. jährlich. Das niue Geset seßt das Weinimum eines definitiv angestellten Lehrers auf 500 Fr., und eines provisorischen Lehrers auf 380; die Gemeinden müssen nun 101,324 Fr., der Staat 40,000 Fr. mehr geben. Außerdem erhäͤlt seder Lehrer nach dem neuen Gesetz eine Wohnung mit Garten, Klafter Tannenbolz und Juchart gutes Pflanzenland. Diese Bettimmungen wurden alle angenommen, auch den Gemeinden das Recht eingeräumt, ein Schulgeld zu erheben, das in der Regel im Jahr 1 Fr., und bei mehreren Kindern einer Familte sährlich 2 Fr. betragen soll. (Fr. P.⸗Z.) Großbritannien und Irland. London, 19. Dezember. Der „Observer“ despricht heute in einem veitartekel die Frage der parlamentarischen Reform. Er meint, es seien allerdings in ge⸗ wissem Grade feine Abstufungen, Schatttrungen oder Nuancen unter den verschiebdenen Parteien vorhanden. Eigentlich sich schnurstracks feindlich entgegenstehende Parteien aber gebe es nicht, denn das unterliege keinem Zweifel, daß heut zu Tage Jedermann ein Re⸗

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formfreund sei. Die Stärke der Anhänger Lord Derby’s, d. h. des sezigen Ministeriums, im Unterhause schäßt der „Observer“ auf 250, die der Mitglieder der verschtedenen anderen „liberalen“* Fractionen: Peeliten, Freunde vord Palmerston’s, Radikale und Mitglieder der Manchester Schule, in runder Zahl auf etwa 400. Sammt und sonders häͤtten dieselben sich verbindlich gemacht, füͤr weitere Reformen zu wirken, die Emen in höherem, die Anderen in geringerem Grade. Der „Observer“ ist der Ansicht, daß die Reform⸗Bill Lord Derdy’s denn eine solche werde er sedenfalls eimnbringen die beftig⸗ sten Angriffe von Seiten der Radikalen, oder wie das krlatt sich ausdrückt, von Seiten seiner Anhänger auf den radikalen Bänken (Bright ꝛc.) zu fuürchten habe. Des Vortheils erfreue sich das Ministerium, daß es keine bdestimmte Maßregel verheißen, sondern sich freie Hand vorbchalten hade. So weit ist das Ministerium allerdings in seinen Verheißungen gegangen, daß es uüberhaupt eine Reform Bill versprochen hat. Die Zahl der Vertretet der Whig Partei im Hause der Gemeinen veranschlagt der „Observer“ auf 300, Die Zahl der „Liberalen“, welche mit Milner Gibsen stimm⸗ ten, um vLord Palmerston zu fürzen, delief sich bekanntlich auf etwa 90

20. Dezember. Die Königin ist don Osdorne nach Windsor zurücdgekehrt.

Irankreich. Paris, 19. Dezember. Der Ackerbau⸗ Minister hatte zur Prüfung der den dem Prefessot der Chemie in ville, Herrn Kuhlmann, vorgeschlagenen mancherlet Verwendungen des Wasserglases zu Fabrikzwecken am 27. Okrober des vorigen Jahres einen Ausschuß ernannt; dieser Ausschuß hat jetzt emen ausführlichen VBericht erstattet, den der „Moniteur“ für bdemerkens⸗ werth genug bält, um ihn in seinem ganzen Umfange zu veröffent⸗ lichen. Die dem Ausschusse vergelegten Experimente sind füt die Wissenschaften, Künste und Gewerde gleich wichtig. Die geologtsche Bedeutung seiner Beobachtungen hat Kuhlmann in zwet Denk. schriften, die der Akademie am 9, und 16. November 1857 vorge⸗ legt wurden, weiter entwickelt.

Im Januar erscheint ein neuer Band von Thiers uͤber den Untergang des ersten Kaisetreiches, und der zweite Band von Guizot’s Memotren, auch vden Villemain wird ein neues Buch: „Ueder die Vegeisterung des Volkes“, angekuündigt.

Der Graf von Paris, der seine bereits früher angekündigte Reise ven England aus nach Spanten angetreten, wird von S pa⸗ nien aus sich nach Italten begehen. Ver seiner Abreise hat der Prinz einen sehr schmeichelhaften Erief an den Gralen Montalem⸗ dert gerichtet, der Graf von Chamdord hat schen fräder. unmittel⸗ bdar nach kem Ausgange des Prozesses, ein ähnliches Begluck⸗ wünschungsschreiben Herrn Berryer, Vertheidiget des beruhmten Akademifkers, zugehen lassen

20. Dezember. Der Großkuͤrst Konstantin ist in Paris eingetroffen und im rufsischen Gesandkschofts⸗Hotel abgesttegen. vaut in Paris ecingetroffenen Nachrichten aus Cochinchina wären in Anam innere Unruhen ausgebrochen, in Folge deren sich ein Mitglied der Kaiserlichen Familie an die Spihͤe der Au⸗ rührerischen gestellt und alle Christen um sich dersammelt hätte

Rußland und Polen. Rach Rachrichten aus Tiflre zufolge ist (wie den „Hamdurger Nachrichten“ telegrapbisch gemel⸗ det wurd) der drilische Gesandte in Persien, Murray, am 27. Nodember daselbit in Beglatung des Gesandtschafts⸗Sekretatrs Bagell und seines Arztes Digen von Teheran hier eingetroffen.

Amerika. Aus New⸗YVeork ist der Dampfer „Afrika“ mit Nachrichten bis zum 8. Dezembet eingetroffen

Aus Washington wird derichtet, der Marine ⸗Minister habe vom Kongresse eine Verstärkung der Flotte verlangt; der Kommissions⸗VBericht, welcher die Aufhebung des Clayton⸗Bulwer⸗ Vertrages beantrage, sei einem allgemeinen Ausschusse zugewtesen worden, der Finanz⸗Mmister habe eine Berechnung vorgelegt, wo⸗ noch sich fuͤr das Lahr 1860 ein Desfizit von 7,914,516 Dollars ergebe, und Erhöhung der Tarife beankragt.

Asien. BVombay, 24. Nobember. Die hier eingetroffenen Berichte aus dem Hauptquartier Lord Clyde’s in Audh reichen bis zum 12. d. M. Die Begum (Fürstin von Audb) nebst threm Sohne und ihrem Favoriten Mummuh war noch immer in Buhmrih. Sie hatte eine bedeutende Truppenmacht der sich, seoll sich aber in so bedrängten Umständen befinden, daß sie sich gern der Regterung unterwerfen würde, wenn andere Hauptlinge Ke nicht durch die Warnung zurüchhielten, daß ihre Vergehungen u weit getrieben worden seien, um Verzeihung zu finden. Von . ahib bört man nichts, als daß er sich in Tschurda, 75 Miles nordostwärts von Lacknau, befinde. Sein Bruder Balla Rao entwickelt größere Thätigkeit; derselbe sieht bei Byrätsch, der grötzte Theil seiner 12,000 Mann betragenden Streitmacht

dagegen bei Burgodda Ghat am Gogro, ungefähr zwölf Miles

nördlich von Durriabad. Der Oberdefehlshaber, Lord Clyde, soll den Zweck haben, den Landstrich Bafiwara, der jeßt von Veni Marho Singh beherrscht wird, zu fäubern, und so allmälig in der Richtung des Gogra vorzudringen, während die im Norden don

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Lacknau postirten Kolonnen sich füdwärts nach demfelden Ziele be⸗ wegen. Mittlerweile werden die Uebergänge über den Ganges durch einzelne Kolonnen bewacht werden, die stark genug sind, um wenigstens Streifbanden den Uebergang zu wehren Eine der arsten Früchte der königlichen Amnestie ist die Unterwerfung des mächtigen Rebellenhauptes Lall Madbo Singd, der Rabscha im öͤstlichen Audh gewesen, welche am 10ten d. M. statt⸗ fand, nachdem das ihm gebörte starke Fort Amethie, welches ungefähr 70 Miles südöstlich von Lacknau Uegt, von dem Ober⸗ Befchlshaber mit seinen eigenen und den Truppen des Generals Grant und des Brigadters Wetherall schen am Rten eng um⸗ schlossen worden war. b In einem Schreiben aus dem vLager vord Clyde’s wird die Vermuthung ausgesprochen, daß derselbe in Begleitung seines Generalstabs⸗Chefs, Sir N. Mansfield, nach England zuruckkehren werde, woraus man vielleicht scließen darf, daß er auf eine daldige Beendigung des Feldzuges rechnet. Anlaß dazu scheinen die günstigen Aussichten auf den beilsamen Erfolg der Aen glüchen Proclamatton zu geben, in Betreff deren unter Anderem das „Hurkaru“ sagt: „Es macht uns die größte Freude, unsern Lesern mittheilen zu lönnen, daß die Amnestie in Audh gute Wirkung augübt, die Häuptlinge fangen bereits an, ihre Waffen einzu⸗ senden.“ Unter der friedlichen Bevölkerung mehren sich ebenfalls die Zeichen, daß die Proclamatton der Rönigin überall gute Auf⸗ nahme gefunden hat. So ist am 20. d. M. eine von ungefähr 500 Eingebornen unterzeichnete veyalftäts ⸗Abresse aus Pungx (Bombay) der Königin übdersandt worden Mütlerweile ktreffen noch immer Truppen⸗Verstärkungen ein; so die „Victoria“ mit 190 Artilleristen und 320 Mann von der britischedeutschen Legion vom Cap der guten Hoffnung. 8

Unter den mannigfaltigen Gaben, welche der Buchhandel als Weihnachtsspernden für die böberen Kreise der Gesellschaft darbietet, ge⸗ bährt ein undestruütener Ehrenpl ß einem großartigen Werke, welches doer ciniger Jeit in dollendeter Gestalt aus dem Verlage der Koͤniglichen Ge⸗ beimen Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. Decker) hervdorgegangen ist. Wir meinen bdie im Jahre 18 46 auf Allerböchsten Befehl durch eine Kommis⸗ füon der Königlichen Akademie der Wissenschaften unternommene neue Aus⸗ abe der „Oeuvresn de Frederie le Grand“ in 30 Bänden mit A. und ciner allgemeinen chronologischen Tahbelle. Der innere Werih des dur gebotenen Werkes in seiner literarischen, geschichtlichen und patriotischen Bedeutung liegt zu Tage es bringt den dohen Geist des großzen Königs in seiner ganzen vielseitigen Schopfungskraft und in allen vLagen aunes unendlich reichen und wechselvollen vebens zur laren und umfassenden Anschauung, und darf somit als das derr⸗ Uüchte Denkmal gelten, welches die Piett unseres Königlichen Herrn scinem erhabenen Uorfahren gesetzt hat. Die aufmerksame Theilnahme, welche der hohe Auftraggeher dem Werke dieljähriger, sorgsamer Ardeit unab⸗ l4ssig zuwendete, in Verbindung mit der Sachkenntnit und der Gewissen⸗ haftigkeit der zur Aus fuͤhrung des Unternehmens berufenen ausgezeich⸗ neten Gelehrten, entbält schon für sich allein ausreichende Bürgschaft für die Vollständigkeit und die Sichtung des kostbaren Materials, während die Verlagshandlung ihrerseits bestrekt war, die gußere Ausstattung. dem inneren Werth entsprechend, als ein Kunftwerk der daterländischen Thpograpbie zu gestalten. Den ersten Abschnut des anzen bilden die historischen Werke in 7 Bänden, welche wegen ihres allgemeinen Interesses auch einzeln zum Preise dvon 7 Thlr. 15 Sgr. verkauft werden, den zwei⸗ ien die philosophischen Werke in 2 Bänden, den hritten die poetischen Werke in 6 Bänden,. den bdierten die Briefe in 12 Bänden (don den 4169 bier mutgetheilten Briefen sind 3089 von Friedrich seldst). den fünften und legten endlich die militatrischen Werke in 3 Bänden Das ganze Werk umfaßt 700 Bogen im Imperial⸗Okrad und kostet 55 Thlr., ein Preis, welcher mit Rucksicht auf die glänzende Ausstattung als sehr mäßig be⸗ zeichnet werden muß. (Pr. C.) 11111“

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2 Von den beiden poctischen Gedenkbüchern für die böhmischen Baäder Karlsbad und Marienbad, herausgegeben don Elfriede von Mählenfels, ist nun auch das zweite, der Königin Elisabeth von Vreußen gewidmete, erschienen. Die Verfasserin hat bekanntlich den Erlös aus beiden Gedenkbüchern für die Gruüͤndung eines Fonds zur Unterstüͤtung solcher bülfsbedürftigen Kurgäste in den genannten Baͤdern bestimmt, welche in den Hospitäͤlern keine Aufnahme finden konnen. Der speztelle Zwec des vorhegenden „Marienbabder Gedenkbuchs“ ist die Er⸗ richtung eines ersten preutzischen Krankenbetts im Hospitale zu Marien⸗ bad. Das reich ausgestattete Büchlein enthält in 3 Abthellungen 172 Geiträge, darunter 460 Originalsachen und 23 Beiträge aus füurstlichen Federn. Die erste Abtheilung wird durch die Worte eingeführt, mit welchen Ihre Mazestäten der König und die Königin „RNadetky’s Ebren- kranz“ schmückten. Darauf folgt ein dom Koönig Johann den Sachsen aus Dante 8 Parabiecs überseßter Lobgesang an die heilige Jung⸗ ftau. Von 1— Interesse sind die Musik⸗Beilagen am Ende der ersten Abtheilung: nämlich eine schwedische Romanze *1 Rosendoft- (der Rosenduft), komponirt von Er. Königlichen zoheit dem Prinzen Gustad von Schweden, ein deutsches Wiegenlied, komponirt don Ibrer Durchlaucht der Prinzessin zu agwig⸗Holstein ⸗Glacaburg. und das franzöfische Gedicht ⸗Peüte Etolle-, komponirt von dem Prinzen Richard

Die Einleitung des Buchs, das mit sechs auf Marien⸗

von Metter nich bad Bezug habenden Lithographicen geschmückt ist. entbäͤlt. die Topegraphte

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und die kurze Geschichte von Marienbad, dessen Quellen bereits unter Kaiser Ferbdinand I. bekannt waren und schen unter Rudolf II. medtstnisch benutzt wurden, obgleich es erst im Jahre 1808 sein erstes Badehaus und damit seinen jetzigen Namen erhielt. Das Widmungsgedicht feiert unsere Königin als die erste Spenderin zu dem unternommenen Barmherzigkeus⸗ werke. Das Buch ist durch die Buchhandlung von Ch. G. Ernst am Ende in Dresden, welche den Kommissions⸗Debit übernommen hat, und in Berlin namentlich durch die Rikolaische Buchhandlung zu be⸗ Es kestet im Subscriptionepreise broschirt 1 ½ Thlr., elegant ge⸗ bunden 2 Thlr. Für sechs auf einmal bezogene Exemplare wird gegen

unfrankirte Einsendung des Betrages derselben Prwwatsammlern ein Frei⸗ Exemplar gewährt. (Pr. C.)

Die Liste der Verangluckungen beim Bergwerksbetriebe in Preuten, welche im Laufe dieses Jahres voßgekommen sind, ist nach der neuesten amtlichen Uebersicht in dem Zeitraum vom 17. Junbis 1. Oktober wieder um 412 Nummern dermehrt worden, so daß die laufende Nummer bereits die Zabhl 149 erreicht hat. Von den 43 Verunglöckten wurden durch hereinbrechendes Gestein verschüͤttet und erschlagen 17, durch in den Schacht gefallene Gegenstände, Förderschaalen, Bohrer u. s. w, getödtet 8, dom Foörderwagen erdrückt 3. In den Schacht stürzten 10, darunter 2 beim Einfahren von bösen Wettern, die aus einer durchschlägig gewordenen alten Strecke traten, erstickt. Sonst kamen um durch boͤse oder schlagende Wetter à, beim Schießen 2. Wie in den früberen Abschnitten dieser trau⸗ rigen Statistik machen also auch diesmal die Verungluückungen durch Ein⸗ sturz des Hangenden die Mehrzahl aus, während auch unter den übrigen Fällen kaum zwei oder drei sind, bei denen von eigener Unbvorsichtigkeit der Verunglückten die Rede sein kann. (Pr. C.) . v

In der Sitzung der belgischen Repräsentanten⸗Kammer vom 23. v. M. hat der Finanz⸗Minister eine auf das Postwesen bezügliche Denkschrift vorgelegt. Dieselbe knüpft daran an, daß schon im Jahre 1841 eine Kommission von Herrn Rogier mit der Prüfung aller auf die Reform des Postwesens bezüglichen Fragen beauftragt wurde. Diese Re⸗ sorm trat unter dem Kabinet vom Jahre 1847 vorläufig in soweit ins Leben, daß ein Geseßz vom Dezember dieses Jahres den decime rural auf- hob, die Briefmarken einführte und das Porto für Zeitungen auf 1 Cen⸗ tume herabsetzte, bis endlich das Gesetz dom 22. April 1849 den vorban⸗ denen Bedürfnissen in umfassenderer Weise entsprach. Rach diesem Ge⸗ seß sollte der Portosaßz auf 10 Centimes füͤr das ganze Staatsgebiet figirt werden, sobalt der Ertrag der Posten die Hoöhe von 2 Mil⸗ lionen Fre. erreichen würde. Für das laufende Jahr hat die Brutto⸗ tinnabhme aus dem Briefporto 3,792,5042) Frs. bdetragen. Die Aus⸗ (ausschlietzlich der den Eisenbahnen zur Last fallenden Unlkosten) etrug 2,215,808 Frs.;, es verblieben also 1,576,692 Frs. Ueberschuß, wovon noch 129,000 Frs. für nicht verbrauchte Postmarken abzusetzen find, so daß der wahre Neuo⸗Ertrag biernach sich auf 1.117,692 Fres. kellen würde Die Einnahmen hbaben von 18417 bie 1858 um 7 „Ci. zugenom⸗ men, die Ausgaben um 52 pCt. Die Gesammt Einnahmen der belgischen Posten im Jahre 1858 beträgt 4.329,454 Fres., die Ausgabe 2,774,658 Fres, so daß auch hier der Ertrag sich nur auf 1,554.801 Frecs. berechnet. Man mut aber die für dringende Verbesserungen in verschiedenen Dienst⸗ zweigen unentbehrliche Summe auf 353,772 Fres. deranschlagen, während ein fernerer Betrag von 60,000 Frcs. zur Verbesserung der Gehälter sub⸗ alterner Postbedienten aufgewendet werden muß. Es würden nach Be⸗ rüchichtigung dieser Ausgaden also nur 1.20 929 Fres. als Netto⸗Ertrag anzuseßzen sein. Mag man also den Ertrag des Brufportos oder den Er⸗ trag aus dem gesammten Poftwesen zu Grunde legen. so zeigt sich, daß die früͤher in Aussicht genommene Einnahme, also die gesetzliche Bedingung für Einführung des fixirten Portosatzes, noch nicht erreicht ist. O= un⸗ mittelbaren Verlust, welcher mit dieser Einführung für die Staatskasse ver⸗ knüpft sein würde, schätzt der Minister auf 921,250 Fres. für inländische, auf 288,375 Fres. für ausländische Briefe, ein Verlust don mehr als 1 Million, welchen die Vermehrung des Briefverkehrs nicht sofort ausgleichen könnte. Die mittlere Zunahme des Briefverkehrs don 1849 bis 1858 betrug 1,147,129 Briefe jährlich. Es bestand aber schon vor der damaligen Re⸗ sorm eine jährliche ZJunahme von 400,0001, während die seitdem durch passende Maßregeln gInzlich üunterdrückte heimliche Briefbeförderung gleich⸗ falls auf 400,000 Briefe jährlich zu veranschlagen war. Es kann also auf Rechnung der Reform nur eine Vermehrung des Briefverkebrs um sährlich 347,000 Briefe gesetzt werden, waͤbrend eine Zunahme um 16 Millionen Briefe erforderlich wäre, wenn die Einführung des reduzirten Portosaßes keinen Ausfall für die Staatskasse herbeiführen sollte Die mininerielle Denkschrift erklärt daher die beregte Einführung für unzeit⸗ gemoöß und sucht schlietzlich durch eine vergleichende Zusammenstellung des britischev und des delgischen Tarifs zu beweisen, daß der letztere ohnehin bereits viel freinnniger als der erstere sei, und mithin zu einer kfür die finanziellen Interessen des vandes so gewagten Matnahme keine Veran⸗ lassung vorläge. (Pr. EC.) 1 vL

Die belgische Staats⸗Einnahme an Lootsengeld bhat sich von 387,141 Fre im Jabhre 1801 nach und nach auf 634,653 Frs. im Jahre 1857 gehoben, eben so die Einnahme an Leuchtihurmgeldern von 56,754 Frs. auf 106,891 Frs., die Einnahme aus beiden Klassen von Hafenabgaben also don 143,898 Freö auf 741.545 Frs. Da im Einnahme⸗ Budget der detreffenden Jahre diese Einnahme mit 570,009) Frs. füͤr 1851, mit 605,000 Frs. für 1857 veranschlagt war, so hat also das derflossene Jahr einen Urberschuß der wirklichen Einnahmen von 136,545 Frs. gegen In Desizit derselben damals deon 121,191 Frs. aufzuweisen Die delgt⸗ schen Lootsen, ist hierber zu bemerken, beztehen 1) eine fixirte Besoldung aus Staatsmitteln, 2) eine Tantieme von dem Betrage der vooffengelder.