1858 / 304 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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drei Monaten, vom Tage üblication dieser Verordnung an, bei allen Maschinenschächten ausgeführt und sodann jederzeit in ge⸗ hörigem Stande erhalten werden.

Art. 3. Zuwiderhandlungen gegen diese Verordnung sollen mit einer Geldstrafe von Einem bis Zehn Thaler oder, im Falle des Unvermögens, verhaͤltnißmäßiger Gefängnißstrafe belegt werden.

Coblenz, den 26. Oktober 1858. Bonn, den 13. Oktober 1858.

Königliche Regierung. Rheinisches Ober⸗Bergamt.

8 Nichtamtliches. Hih 9.⸗ Treutzen. Berlin, 29. Dezember. Se. Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent nahmen heute den Vortrag des Justiz⸗ Ministers Simons, Kultus⸗Ministers von Bethmann⸗Hollweg, des Präsidenten des Ober⸗Kirchenraths von Uechtritz in Begleitung des Bischofs Neander und General⸗Superintendenten Hoffmann, so wie des Geheimen Kabinets Raths Illaire entgegen. Hamburg, 28. Dezember. Die Erbgesessene Bürgerschaft genehmigte in ihrer gestrigen Sitzung die ihr vorgelegten Senats⸗ Antraͤge, betreffend die Forterhebung der Brandsteuer, so wie der Abgabe von den öffentlichen Vergnügungen. In Bezug auf den Senats⸗Antrag wegen Verlängerung des Zolles und der Zoll⸗ Ordnung erklärte die Erbgesessene Bürgerschaft, demselben mit Ausschluß der zu den Paragraphen 11 und 13 der Zoll⸗Ordnung vorgeschlagenen Abänderungen beitreten zu wollen, wuͤrde aber mit der ferneren Geltung dieser Paragraphen in ihrer bisherigen Fassung einverstanden sein. Der Senat bemerkte in seiner Erwiderung, für jetzt dies einstweilige Fortbestehen der unveränderten bisherigen Fassung dieser Paragraphen sich gefallen zu lassen. - Luxemburg, 25. Dezember. Nachdem die Stände am Donnerstag sämmtliche Anträge des Ministeriums, gewisse Summen aus dem veränderlichen Ausgaben⸗Budget in das unveränderliche hinüberzutragen, verworfen hatten, schritten sie zur Diskussion des jährlichen Budgets. Allein sie kamen nicht über die allgemeine Diskussion desselben hinaus. Es erfolgte eine Vertagung bis zum 29. b. M. 1 Frankreich. Paris, 27. Dezember. Der „Moniteur“ veröffentlicht heute die Rede, die der Staatsminister Fould am zweiten Weihnachtstage in der Schule der schönen Künste bei Gelegenheit der Preisvertheilung hielt. Nachdem der Staats⸗ minister auf die Fürsorge der Regierung für die schönen Künste hingewiesen und die verbesserte Lage der französischen Pensionäre in Rom, die Aufträge und Aufmunterungen, welche dem wirklichen

ätgegenkommen, erwähnt, auch das lebhafte Streben der SG 6 K.Ne.S. zu'leisten, gebuͤhrend anerkannt hatte,

setzte er hinzu: „Um dieses Streben, Tüchtiges zu leisten, zu för⸗ dern, um dasselbe nützlich zu leiten, warne ich Sie vor einer Klippe, an der man in unseren Tagen nur zu leicht scheitert. Die Synthese der Kunst wird zu sehr vernachlässigt. Jeder isolirt sich bei seiner Arbeit, sucht sich praktische Geschicklichkeit anzueignen, vernachlässigt den Gedanken und kümmert sich ausschließlich nur um das enge Feld seiner Spezialität. Es ist dies eine der beklagenswerthesten Richtungen in der Kunst; denn fie raubt den Kunstwerken unseres Zeitalters den Charakter der Gesammtwirkung und der Harmonie. Ohne den Maler mit dem Bildhauer oder Architekten zu verwechseln, möchte ich Sie auf⸗ fordern, mehr allgemeine Studien zu treiben und sich nicht blos auf das Allernächste zu beschränken. Ich möchte, daß ein guter Architekt die Werke des Bildhauers und Malers, die sein Ge⸗ bäude zieren sollen, wenn auch nicht selbst schaffen, so doch mit Gründlichkeit beurtheilen lernte; ich möchte auch, daß Bildhauer und Maler in die Gesetze der Baukunst eingeweiht und mit den Räum⸗ lichkeiten, in welchen ihre Werke aufgestellt werden, vertraut wären, da die Wirkung der Kunstwerke, wenn sie an ihrem definitiven Platze stehen, oft eine ganz andere als die im Atelier ist. So wuüͤrde in unseren Bauten die Harmonie und die Einheit erzielt werden, welche die echte Schönheit und die wahre Größe sind. Es ist in der Kunst anders als in der Industrie, wo die Theilung der Arbeit Wunder thut. In der Kunst erfolgt die Vollendung der Gesammtheit nicht nothwendig aus der Vollendung der einzelnen Theile. Ein Kunstwerk ist keine leblose Sache, es hat Leben, und das Gefühl davon geht der Inspiration voraus und macht sich überall, ohne daß man'’s weiß, geltend. Die alten Meister glänzten gerade darum durch die Kunst, ihren Werken Leben einzuhauchen, weil sie jene allge⸗ meine Durchbildung besaßen, welche durch ernste Studien erzielt worden.“ Der Redner wies namentlich auf Leonardo da Vinci, Michel Angelo und auch auf Raphael hin, der gleichfalls mehrere mustergültige Bauwerke hinterlassen habe.

Die Neujahrs⸗Ernennungen in der Armee find vorgestern vom Kaiser beschlossen worden. Es werden fünf neue Divisions⸗ und fieben Brigade⸗Generale ernannt.

Das Gesetz⸗Bulletin bringt drei Adels⸗Ernennungen.

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lane befindlichen großen Bauten und Verschönerungen 8 Bla Marseille ein Anlehen von 55 Millesschen heh be Der Marquis von Moges, Attaché der französfischen Ge⸗ sandtschaft in China, ist mit dem japanesischen Vertrage in Marseille eingetroffen.

Seit dem 1. März 1858 mußten bekanntlich die nach Frank⸗ reich Reisenden ihre Pässe bei jeder einzelnen Reise von Neuem visiren lassen; jetzt hat nun der Minister Delangle die alte Be⸗ stimmung wieder eingeführt, wonach das Visum der französischen Gesandten oder Konsuln für ein ganzes Jahr gültig ist.

Griechenland. Athen, 18. Dezember. Die Kammern haben ihre Thätigkeit begonnen und sind von dem Unterhause be⸗ reits mehrere Gesetzvorschläge votirt worden. Die Stärke der Armee ist für 1859 auf 10,268 Mann, die der Marine auf 1340 Mann inkl. der Ober⸗ und Unteroffiziere, so wie der Nicht⸗ kombattanten, angegeben; eben so wurde auch für das kommende Jahr die Rekrutirung von 2130 Mann für Armee und Marine bewilligt. Mr. Gladstone wird von Korfu kommend über den Isthmus von Korinth noch heute in Athen eintreffen. Türkei. Das „Journal de Constantinople“ vom 18. De⸗ zember bringt einen Artikel über den Suez⸗Kanal, worin es heißt: „Man macht uns aus Smyrna die Mittheilung, daß in dieser Stadt nicht nur keine neue Suez⸗Kanal⸗Aectie gezeichnet wurde, sondern daß die früberen Zeichnungen aufgegeben worden seien. Eben so geht es in Konstantinopel und Beyrut. Die telegraphische Depesche vom 11. November, welche in den pariser Blaͤttern ver⸗ öffentlichh, und worin angezeigt wurde, daß die Sub⸗ scription hier (in Konstantinopel) rasche Fortschritte mache, könnte daher wohl eine auf Taͤuschung der öffentlichen Meinung berechnete Reklame sein; doch wollen wir unsererseits dieselbe blos einem Irrthume zuschreiben. Aus unseren Korrespon⸗ denzen aus Alexandria ist ersichtlich, daß in Aegypten kein Unter⸗ zeichner hat zahlen wollen, und daß Seine Hoheit Said Pascha, dessen Gefühle der Treue gegen seinen Souverain wir niemals be⸗ zweifelt haben, die Kanalarbeiten vollständig der Genehmigung Seiner kaiserlichen Majestät unterordnet. Der Vice⸗König hat sich für durchaus unverantwortlich den Actionairen gegenüber erklärt. Noch weniger konnte der hohen Pforte eine Verantwortlichkeit solcher Art zugemuthet werden. Es handelt sich einfach um eine Sache des Vertrauens zwischen ihnen (den Actionairen) und Herrn Ferdinand von Lesseps.“ 8

Rußland und Polen. St. Petersburg, 23. De⸗ zember. Das gestrige (9te) Bülletin über das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Mutter lautet:

Ihre Majestät die Kaiserin Alexandra Feodorowna verbrachte diese Nacht etwas ruhiger als die vorige; das Fieber und der Husten wie gestern.

(unterz.) Leibarzt, Dr. Karell.

Amerika. Nach den letzten aus New⸗YVork in London am 28. Dezember eingegangenen Berichten eirkulirte daselbst, das Gerücht, daß der Präfident der Vereinigten Staaten eine Spezial⸗ Botschaft an den Kongreß in Betreff Central⸗Amerika's erlassen werde.

New⸗Vork, 14. Dezember. Im Senate zu Washington beantragte gestern Clingman aus Nord⸗Carolina eine auf den Clayton⸗Bulwer⸗Vertrag bezügliche Resolution. In der Motivirung wird gesagt, sowohl die Ehre wie das Interesse der Union erheische dis Abschaffung des besagten Vertrages. Die Resolution selbst lautet: „Der Präsident wird ersucht, die etwa mit Großbritannien und Nicaragua in Bezug auf den Ablauf oder die Aufrechterhaltung des Vertrages gewechselte Korrespondenz vorzulegen.“ Herr Clingman begründete seinen Antrag in einem längeren Vortrage; doch ward derselbe für die Dauer der Unter⸗ handlungen bei Seite gelegt.

Die Korrespondenz zwischen den Herren Dallas und Caß, dem Earl von Malmesbury und Lord Napier in Betreff des Durchsuchungsrechtes ist veröffentlicht worden. Sie datirt bis zum 8. Juni 1858 (Brief des Herrn Dallas an General Caß) zurück.

Nachrichten aus Mexiko bestätigen, daß Zuloaga bei der Brücke von Zotolatlan eine Niederlage durch Degollado erlitten hat. In der Nähe von Guanajuato hatte General Artheaga die von dem Obersten Puelas befehligten Truppen vollständig aufs

aupt geschlagen.

8 elsln. 83n Paris, den 28. Dezember, eingetroffene Nach⸗ richten aus Shangai vom 8. v. M. melden, daß Lord Elgin mit 5 Schiffen den Vangtsekiang hinaufgefahren sei. In Canton herrschte Ruhe. .

Die „Times“ vom 27. Dezember bringt in der zweiten Aus⸗ gabe einige Auszüge aus indischen und chinesischen Blättern. Der „Calcutta Englishmen“ vom 22. November glaubt, daß die Opera⸗ tionen in Oude einigen Aufschub erleiden dürften, theils wegen der Unpaͤßlichkeit Lord Clyde's, theils um die Wirkung der Amnestie abzuwarten. Nach dem „Overland Friend of China“ hörte man in Hongkong, daß Lord Elgin die Tarif⸗Unterhandlungen

Zur Ausfuͤhrung der bereits begonnenen und der noch im

glücklich zu Ende geführt habe und eine Fahrt den Vangtsekiang

Teheran, 22. November.

Sterka, übergeben worden.

Rvdnn es n g.

hinauf bis Hankow, den westlichsten der vertra smäßig zu eröffnen⸗ den Haͤfen, beabsichtigte. 2 - 1 Der französische Gesandte, Herr Pichon, hat am 15ten d. Mts. eine dort angelangte franzöfische

vorgestellt.

Wien, Dienstag, 28. Dezember, Abends. (Wolff's Tel. Bur.) Nach einer aus Belgrad eingetroffenen Depesche vom heutigen Tage herrscht zwischen dem Senate, der Skuptschina und der interimistischen Regierung vollständige Einigkeit. Die politi⸗ schen Flüchtlinge haben Amnestie erhalten. Der Oberbefehl über das Militair ist dem Mitgliede der provisorischen Regierung, Die Wahl der an den Fürsten Milosch abzusendenden Deputation hat staͤttgefunden.

8 LTLurin, Dienstag, 28. Dezember, Nachmittags. Wolff's

Tel. Bur.) Das „Giornale di Roma“ vom 24. d. Mts. dementirt die über Reibungen zwischen der päpstlichen und der franzöfischen Regierung cirkulirenden Gerüchte und sagt, daß die Zeitungsberichte

elche von lebhaften und beißenden Unterredungen zwischen den Repräsentanten beider Regierungen und von ähnlichen Dingen

gesprochen haben, unwahr seien. v“

Statistische Mittbeilungen.

G Es ist nicht ohne Interesse, einen Blick auf die kolossalen Ve hältnisse zu werfen, welche der NKeishandel in Folge der Theuerungs⸗ jahre 1854 bis 1856 angenommen hat. Belgien importirte in den Jahren 1836 bis 1838 etwa 3 Millionen Kilogramm jährlich, während der Gesammtexport (Transit mit inbegriffen) 04,000 Kilogramm im Durchschnitt betrug. Die höchste Stufe bis zum Jahre 1852 erreichte dieser Handelszweig im Jahre 1847 mit 13,764,721 Kilogramm Gesammt⸗ Einfuhr (davon aus überseeischen Ländern 4,146,119 Kilogramm), und 5,351,109 Kilogramm Gesammt⸗Ausfuhr. Dagegen betrug die Einfuhr der 4 Jahre 1854, 1855, 1856, 1857 beziehungsweise 29,208,000 Kil., 46,302,000 Kil., 55,471,000 Kil., 33,955,000 Kil., davon aus trans⸗ atlantischen Ländern direkt 24,172,192 Kil., 41,105,800 Kil., 49,020,000 Kil. 26,429,500 Kil., während die Gesammt⸗ Ausfuhr 9,881,000 Kil., 11,672,241 Kil., 18,283,700 Kil., 19,148,138 Kil. betrug. (Pr. C)

Die Korinthen⸗Ausfuhr der Monate August und September d. J betrug 21,982,255 Pfd. über Patras, 4,180,411 Pfd. über Vostitza 1,641,014 Pfd. über Catacolon, 667,379 Pfd. über Tryphylien, 253,256 Pfd. über Cyparissa, 194,086 Pfd. über Nisi, 158,465 Pfd. über Cala⸗ mata, 93,680 Pfd. über Syra, 58,981 Pfd. über Coron, 46,796 Pfd. über Pylos, 82,419 Pfd. über Kyllene, Missolunghi, Aitolicon, Nauplia und den Pyräeus zusammengenommen. (Pr. C.)

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Chausseen haben dadurch im Negie ungsbezirk eine Länge von 206 197 Nuthen erreicht. Der Bau einer neuen Chaussee von rlern schwarzburg⸗rudolstädter Grenze nach Frankenbausen ist vor Kurzem in Angriff genommen worden. Von den Chausseen, welche die Stände des mansfelder Seekreises seit wenigen Jahren bauen ließen ist im Laufe dieses Jahres die letzte Strecke, nämlich von Bennstedt über Teutschenthal, Stedten, Erdeborn bis zu der Berlin⸗Kasseler Chaussee bei Lüttgendorf, zur Ausführung gekommen. Die von gedachtem Kreise gebauten Chausseen haben eine Läͤnge von 12 Meilen 16 Ruthen, und die dadurch herbei⸗ Püführte Verkehrserleichterung wird als eine große Wohlthat anerkannt

D e Frequenz auf den Staats⸗Chausseen steigt fortwährend. Sie werden aber auch, insbesondere durch das schwer belastete Hütten⸗, Kohlen⸗ und E abgenutzt.

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Düsseldorf⸗unter 22ste Dezember: „Der Gewerbebetrieb war in 19 les bernssetee ghe ien im Allgemeinen befriedigend. Die Handwerker hatten durchgängig lohnende Beschäftigung. Auch die Tuch⸗, Seiden⸗ und Baumwollen⸗Fabriken waren g- 7. gutem Gange und hatten durchgehends für ihre Fabrikate genügen⸗ 1 satz. Am wenigsten begehrt waren Stück⸗Sammet, die sonst im Ok⸗ 85 und November ihre deste Verkaufszeit haben. Dieser Umstand er⸗ n sich daraus, daß in diesem Herbste zu den Saison⸗Artikeln sehr wenig berwandt wird. In Sammetband dagegen geht das Geschäft eidlich, indem Auftraͤge auf diesen Artikel mit Leichtigkeit zu erhalten sind, wenn man sich mit den gedrückten Preisen begnügen will. J Seidenstoffen arbeitet die krefelder Fabrication hauptsaͤchlich für Heutsaie .r Han den bedeutenden Aufträgen, die fuͤr das nächste Frühjahr aus ew⸗Vork eingelaufen find, ist Krefeld nur in sehr beschränktem Maße etheiligt, weil seit längerer Zeit die Schweiz und Frankreich die glatten schwarzen und bunten Stoffe billiger liefern, als es in Krefeld möglich ist. Durch diesen Umstand ward Krefeld von den in großen Massen zum Veßkauf kommenden Fabrikaten fast ganz ausgeschlossen, doch hat die starke Beschäftigung der schweizer Fabriken dort in letzter Zeit die Arbeits⸗ löhne bedeutend gesteigert, ein Umstand, der zu der Hoffnung berechtigt, daß der zum Nachtheil der Krefelder Fabriken bestehende Preis⸗ schied sich allmälig wieder ausgleichen werde. Für das transatlantische Geschäft ist die Zeit bom 15. September bis 15. November überhaupt für fast alle Waaren sehr still geblieben. Die Hoffnung, daß die Käͤufer, welche im Monat August und in der ersten Hälfte des September sich nur mit großer Vorsicht mit Waaren versehen, durch einen raschen Absatz veranlaßt werden würden, noch einmal auf dem Markte zu erscheinen, hat sich nich b verwirklicht und der Absatz ist deshalb auf ein Minimum beschränkt. Die ungeheueren Fruchtvorräthe in Amerika finden keinen Absatz nach Europa und das Land liegt darnieder unter dem doppelten Ueberfluß an Produkten und an Geld, welches bei gänzlich fehlender Speculation keine befriedigende Verwendung finden kann. Man verspricht sich gleichwohl ein gutes Früh⸗ jahrsgeschäft und fürchtet nur, daß von allen Seiten wieder zuviel Waace zugeführt werden möchte. Die Preise der asiätischen Seidenwaaren, die bis zum Oktober immer höher stiegen, find seitdem durch die Nachricht von zu erwartenden stärkeren Zufuhren wieder etwas herabgegangen.

Die europäischen Seidensorten sind in Folge der starken Umsätze i etwas theurer geworden; die age h Fhügesn Iagesbeeise e 1 Drittel höher, als die früheren Durchschnittspreise. In der krefelder Seiden⸗Trocknungs⸗Anstalt wurden im Oktober 60,358 Pfd. und im No⸗ bember 63,462 Pfd. conditionirt. Außer den Baumwollenfabriken im Kreise Gladbach befanden sich auch die Tuchfabriken des lennebe

1 8 im lebhaften Betriebe.“ ““ neper Kreises

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Landwirthschaft

Neuere Berichte aus Aachen sprechen sich über die Fortschritte der Landeskultur im gleichnamigen Regierungsbezirk in erfreulicher Weise aus. In den Eifelkreisen, wo noch bis vor Kurzem der hohe Werth der Jauche und des Düngers für die Bodenkultur fast ganz ignorirt wurde, ist man jetzt mit der Anlegung von Musterdungstätten eifrig beschaͤftigt, und find deren in den Kreisen Montjoie und Malmedy mit Beihülfe klei⸗ ner Seitens des Königlichen Ministeriums für landwirthschaftliche

Angelegenheiten aus einem Geschenk der Aachener und Münchener Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft gewährter Prämien im Laufe des Herbstes schon viele zur Ausführung gelangt. Ebenso ist man in den Eifelkreisen mit der Anlegung von Muster⸗Drainagen und Kunstweiden beschäftigt. Der Genossenschafts⸗Wiesenbau im Ahrthale zu Blankenheim, eine aus 189 Parzellen bestehende und 48 verschiedenen Eigenthümern gehörige Fläche von 72 Morgen umfassend, ist am 4. März d. J. begonnen und am 18. Oktober beendigt worden. Die Kosten haben mit Einschluß der Wehr⸗ und Schleusen⸗, so wie der Brücken⸗Anlagen zur Heu⸗Abfuhr 23 Thlr. pro Morgen betragen. Durch die künstlichen Be⸗ wässerungs⸗Anlagen werden jetzt die steilsten Berghänge fruchtbar berieselt und wo man noch nach Jahresfrist nur eine versumpfte Niederung und mit Moos bedeckte Anhöhen erblickte, hat in diesem Herbst schon ein üͤppiger Graswuchs erfreut. Das hier gegebene Beispiel hat in der Nach⸗ bar⸗Gemeinde Blankenheimerdorf schon Nachahmung gefunden und wird ohne Zweifel noch zur Bildung bieler anderen Genossenschaften auf⸗ muntern. (Pr. C.)

Gewerbe⸗ und Handelsnachrichten.

Ueber neue Straßenbauten im Regierungsbezirk Merseburg wird der „Pr. Corr.“ berichtet, daß durch die in diesem Fesr⸗ vollendete Um⸗ wandlung der Clausstraße im mansfelder Gebirgskreise in Chausseen einem dringenden Bedürfnisse abgeholfen worden ist, indem die Communication

Breslarz, 29. Dezember, 1 Uhr 15 Minuten Nachmitt. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 103 %, Br. Frei- burger Stamm-Actien 95 ¾ Br.; do. drttter Emission 94 ¼ Br. Ober- schlesische Actien Litt. A. 139 ½¼ Br.; do. Litt. B. 129 ¼ Br.; do. Litt. C. 139 ¾ Br. Oberschlesische Prioritäts-Obligationen Litt. D. 85 Br.; do. Litt. E. 76 ½ Br. Kesel-Oderberger Stamm-Actien 48 1 Br. Kosel-Oder- berger Prioritäts-Obligationen —. Neisse-Brieger Stamm-Aectien —. „Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pCt. Tralles 8 Thlr. G. Weizen, weisser 52 101 Sgr., gelber 50 92 Sgr. Roggen 53 60 Sgr. Gerste 32 —54 Sgr. Hafer 29 45 Sgr.

Schwaches Geschäft bei unveränderten Goursen.

Stettin, 29. Dezember, 1 Uhr 16 Min. Nachmitt. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Meizen 56 64 bez. ͥ Frühjahr 65 67 da. Roggen 45 ¼ bez., Frühjahr 46 ½ G., Mai - Juni 47 ½, Juni-Juli 48 bez. Rübl 14 bez. u. da, April-Mai 14 ½⅛ da. Spiritas 20 ¼, Frühjahr 19 bez. Hamburxg, 28. Dezember, Nachmittags 2 Uhr 35 Minuten. Bei mässigem Geschäft blieb es flau.

Schluss-Course: Stieglitz de 1855 103. 3proz. Spanier 39 ½ Iproz. Spanier 29. National-Anleihe 83 ⅞. Mexikaner. —. 5proz. Russen —. Oesterreich. Eisenbahn-Actien 620. Friedrich- Wilhelms- .“ 58 ½¾ G. Mecklenburger —. Magdeburger —. Disconto 2 PPl.

Getreidemarkt: Weizen loco unverändert, ab auswärts, Früh- jahr vereinzelte Frage, ohne Geschäft. Roggen loco und ab auswärts r. Frühjahr unverändert. Oel loco 29, pro Mai 28 ½. Kaffee fest. Link 4500 Ctr. loco und loco mit Termin zu steigenden Preisen 14 bis 15 Mark bez. u. G.

„Laondon lang 13 Mk. 2 ½ Sh. not., 13 Mk. 3 ½⅞ Sh. bez. London kurz 13 Mk. 3 ¾ Sh. not., 13 Mk. 4 Sh. bez. Amsterdam 35.85. Wien 78.50. Mien, 29. Dezember, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Die Course haben sich behauptet. Neue Loose 102. 5proz. Metalliques 84. 50. 4zproz. Metal liques 75.50. Bank-Actien 1003. Nordbahn 178 50. 185 4er Loose 116,25. National -Anlehen 85.30. Staats-Eisenbahn -Acten- Certi- u 255.40. London 101.40. Hamburg 76.10. Paris 40,35. Gold 101. Hilber —.

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mit der Saale und dem Harz sehr erleichtert worden. Die Staats⸗

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