1859 / 73 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

nichtung on Rechten, in deren Besitze sich die Betreffenden seit einer Reihe von Jahren befunden und die sie durch kein Vergehen verwirkt hätten. Diese Neuerung sei nicht nur ungerecht, sondern auch höchst verderblich für das Gemeinwesen, indem sie die ländlichen Bezirke des libe⸗ ralen Charakters beraube, der ihnen sonst eigen sei. Auch könnten ab⸗ ängige Burgflecken dadurch wieder ins Leben gerufen und die Reform⸗Akte önnte der Sache nach rückgängig gemacht werden. Er halte eine Herab⸗ setzung der zur Stimmabgabe berechtigenden Vermögens⸗Qualisication in den Städten, welche auch den Arbeiterstand in den Kreis der Wähler aufnehme, für wünschenswerth. Er sehe voraus, man werde gegen sein Amendement den Einwand erheben, daß es gegen die Regel sei, eine derartige Resolution aus Anlaß der zweiten Lesung der Bill zu beantragen. Er halte aber den Charakter der Bill für höchst schädlich, ungerecht und gefährlich, wenn sie gleich einige gute Bestimmungen enthalte, z. B. die, daß den Zehnpfund⸗ Miethern in den Grafschaften das Stimmrecht verliehen werde. Die letztere Aenderung jedoch sei nicht das entscheidende Merkmal der Bill. Das ent⸗ scheidende Gepräge werde ihr vielmehr durch den die ländlichen und städtischen Bezirke gleichstellenden ersten Artikel aufgedrückt. Was die Furcht vor einer Auflösung des Parlaments angehe, so glaube er, daß es des Hauses unwürdig sei, sich durch eine derartige Rücksicht von der Erfüllung einer Pflicht abschrecken zu lassen. Er wuͤrde sich nicht davor scheuen, in dieser Frage an das Land zu appelliren. Die Regierung möge immerhin mit dieser Bill in der Hand auf jeder Wahlbühne auf⸗ treten, er fürchte sich nicht davor. Falls aber der Gesetzentwurf durch⸗ gehe, so werde die Verantwortlichkeit auf der Regierung lasten. Wenn man gegen ihn die Anklage erhebe, daß er bei seinem Antrage Partei⸗ zwecke im Auge habe, so sei es seine Pflicht, sich um dergleichen Be⸗ schuldigungen nicht zu kümmern, sondern den Weg einzuschlagen, welcher nach seinem Ermessen für das Wohl des Landes am ersprieß⸗ lichsten sei. Lord Stanley erinnerte das Haus daran, daß Lord John Nussell im April des Jahres 1835 eine Resolution eingebracht habe zu dem Zwecke, die damalige Regierung zu stürzen, und sich, nachdem jener Zweck erreicht worden, nicht weiter um die Resolution gekümmert habe. Man moͤge das praktische Ergebniß bedenken, welches das Durchgehen der gegenwärtig vorliegenden Nesolution im Gefolge haben würde. Dieses Er⸗ gebniß würde darin bestehen, daß es in der gegenwärtigen Session zu keiner parlamentarischen Reform käme. Hent zu Tage gebe es keine politische Partei, die gegen die Neform sei. Seit 1851 seien wiederholt Reform⸗Bills verheißen worden; aber erst unter der jetzigen Regierung, also nach 8 Jahren voller Verheißungen, werde ein Votum in der Sache verlangt. Die Resolution Lord John Russell's wolle das Haus daran verhindern, seine Meinung bei Gelegenheit der zweiten Lesung der Bill auszudrücken. Die Resolution sei ganz geschickt abgefaßt und darauf berechnet, die größtmögliche Zahl von Stimmen für sich zu vereinigen. Es handle sich in Wahrheit nicht darum, ob die Bill Gesetzeskraft erlangen, sondern darum, ob die Regierungs⸗ gewalt in andere Hände übergehen solle. Was verstehe Lord John Russell unter dem Arbeiterstande, und was heiße es, wenn er behaupte, derselbe sei vom Stimmrechte ausgeschlossen? Die Regierungs⸗Bill sei den Arbei⸗

tern weit günstiaer als Kord T. M.⸗002 g eoe 40984. De⸗ Schwierigkeit in Bezug auf die Verleihung des Stimmrechtes an Arbeiter bestehe darin, daß es nicht leicht sei, eine passende Grenzlinie zu ziehen. Als Maßstab seien zwei Dinge anzulegen, nämlich der Bildungsstand und das Vermögen. Für letzteres würde allerdings der Satz ein niedriger sein müssen. Wenn man davon spreche, daß kleinen Städtchen das Recht, im Parlamente vertreten zu werden, entzogen werden müsse, so möge man bedenken, daß, falls man viele solche kleine Wähler⸗ schaften ihres Rechtes beraube, eine neue Vertheilung von Par⸗ lamentssitzen und andere Verlegenheiten die Folge sein würden. Lord John Russell wolle nichts von der Gleichstellung des Stimm⸗ rechtes für ländliche und städtische Wahlbezirke wissen. Wofern es aber nicht zu einer solchen komme, werde es stets eine unzufriedene Volksklasse geben, und je mehr man den Census für die Städte herabsetze, desto größer werde diese Klasse sein. Er erlaube sich zu fragen, auf welchem Prinzipe der Unterschied zwischen dem städtischen und dem ländlichen Census be⸗ ruhe. Die Bill könne im Cemité amendirt werden, und man habe, wenn er die Sache vom praktischen Gesichtspunkte aus ins Auge fasse, da⸗ zwischen zu wählen, ob man eine ziemlich bescheidene und gemäßigte Bill oder gar keine Bill haben wolle. Lord Bury bedauerte, daß die Bill ein⸗ gebracht worden ist, erstens, weil sie nicht weit genug gehe, und sodann, weil sie in der falschen Richtung reformire. Sie werfe alles uüͤber den Haufen und erledige gar nichts. Sir C. Wood hält das Prinzip der Bill für so verwerflich, daß er lieber, als eine solche Bill, gar keine haben will. Auch er betrachtet die Gleichstellung des Census für Stadt und Land als gefährlich. Horsmann bezweifelte sehr stark die Zweckmäßigkeit der Russellschen Resolution. Die Reformfrage sei eine höchst schwierige, und allerseits räume man ein, daß eine Erledigung derselben wünschenswerth EI dieses Ziel aber lasse sich nur dann erreichen, wenn beide Seiten des Hauses mit Hintansetzung aller Partei⸗Rücksichten ehrlich zusammenwirken. Wenn er auf die Reihen der Oppofition blicke und ihre numerische Stärke mustere, so müsse er sagen, daß sie die Gelegenheit habe, die Bill im Comité zu amendiren, und doch fordere man sie auf, sich dieses Vortheils zu ent⸗ äͤußern und den gehässigen Vorwurf auf sich zu laden, da fie für jetzt jede Ge⸗ setzgebung in dieser Angelegenheit unmöͤglich mache. Denn seines Erachtens würde die Annahme der Resolution einer Verwerfung der Bill gleich⸗ kommen. Drei liberale Ministerien seien mit ihren Reform Versuchtn ge⸗ scheitert. Eine konservative Regierung habe jetzt einen Entwurf vorgelegt, und er wage kühn zu behaupten, daß, wenn das Haus mit dem aufrichti⸗ gen Wunsch, noch in dieser Session eine gute Bill zu haben, ins Comité gehe, es durch einige einfache Amendements aus der Regierungs⸗Vorlage nicht nur ein besseres, sondern auch freifinnigeres und volksthümlicheres Gesetz machen könne, als irgend eins, das ihm seit 1832 vorgelegt worden sei. Wenn die Opposition die Zügel der Regierung in die Hände nehmen und das gegenwärtige Ministerium stürzen wolle, 12 würde es ein männ⸗ licheres und hochherzigeres Verfahren sein, dies auf dem geraden Wege, als auf Umwegen zu thun. Newdegate will nichts von dem Gleich⸗

macherei⸗Prinzip der Regierung wissen. Ein ähnliches Syhstem hah⸗⸗ Frankreich zu Anarchie üns E. e aneze defachn 888 e. 8 daß eine konservative Regierung ihren Anhängern ein so demokratfsch Prinzip aufdringen wolle. Auf Antrag Wilson's wurde die Fortse cet der Debatte auf die nächste Sitzung vertagt. bung

Frankreich. Paris, 22. Maͤrz. Durch Dekret vo 19. März wird bestimmt, daß die Präfekten zwar provisorische Erlaubniß zur Eröffnung neuer Tempel, Kapellen und Beetsält zum Gottesdienste der protestantischen Kulte ertheilen können s8 Kaiser sich jedoch die definitive Erlaubniß in jedem Falle nac Berichterstattung des Kultus⸗Ministers vorbehält. Eine Erlaubniß für den Gottesdienst eines vom Staate nicht anerkannten Kultus soll fortan nur durch den Kaiser auf Bericht des Kultus⸗Ministers erfolgen, und es bleiben die so gestatteten Versammlungen den allgemeinen Anordnungen des Gesetzes vom 18. Germinal des Jahres X unterworfen. Auch die Zurücknahme einer ertheilten Erlaubniß dieser Art soll nur durch den Kaiser selbst verfügt werden

Der „Constitutionnel“ zeigt an, daß von der vielgenannten Flugschrift: „Preußen und die italienische Frage“, in Paris bei Dentu, wo bekanntlich die meisten im französischen Interesse ge⸗ schriebenen Flugschriften erschienen sind, eine französische Ausgabe unter dem Titel: „La Prusse et la question italienne“, heraus⸗ gekommen sei.

Mehrere Präfekten erließen scharfe Verordnungen, betreffend die Clubs und Cirkel, worin die Stunde des Schlusses sowohl, als die Höhe der Einsätze für erlaubte Spiele festgesetzt ist.

In Kurzem soll noch eine Sendung verurtheilter Frauenzimmer nach Guyana abgehen. Die weiblichen Deportirten werden in der kürzlich erst gegründeten Kolonie am Maroni, auf der Westseite und unweit Niederländisch⸗Guyana, untergebracht werden. Die Offiziere, die in Grenz⸗Garnisonen stehen und sich in Paris auf Urlaub befinden, haben Befehl erhalten, sofort zu ihren Regimentern zu eilen.

Der „Courrier de Saone⸗et⸗Loire“ meldet, daß die Gruben⸗ arbeiter in Epinay, um Lohn⸗Erhöhung zu erzwingen, die Arheit eingestellt haben und mit der Gendarmerie handgemein geworden sind, so daß zwei Compagnieen des 40sten Linien⸗Regiments von Chalons⸗sur⸗Saone requirirt wurden und noch eine dritte Com⸗ pagnie nachverlangt werden mußte; letztere kehrte jedoch am fol⸗ genden Morgen schon wieder in ihr Standquartier zuruͤck, da die Arbeiter anfingen, sich zu fügen.

23. Maäͤrz. In ihrer zweiten Ausgabe meldet „Morning⸗

Post“ aus Paris vom heutigen Tage, daß Frankreich die Betheü⸗ ligung Sardiniones und der Übrigon italionischen Staaten beim Kongresse befürworte und theilt gerüchtsweise mit, daß Oesterreich in den Kongreß gewilligt habe. Sopanien. Madrid, 18. März. Alle Akten des gegen Herrn Esteban Collantes erhobenen Prozesses wegen Veruntreuungen zum Nachtheile des Staates, sollen an den Senat gelangen, der ur⸗ theilen wird. Es soll eine zahlreiche und starke Land⸗Miliz er⸗ richtet werden, um künftig die Wald⸗ und Straßen⸗Polizei zu versehen.

Aus Madrid, 21. März, wird telegraphirt: „Heute Abends vernahm der Kongreß in geheimer Sitzung die Erläuterungen des ehemaligen Ministers Herrn Collantes. Dieser protestirte gegen die Ungesetzlichkeit des gegen ihn eingeschlagenen Verfahrens; er erkannte den vollen Ernst der gegen ihn erhobenen Anschuldigung; er rechtfertigte sich unter Zugrundelegung der von den Ministern befolgten Praxis.“

Italien. Laut Berichten aus Neapel, vom 19ten d. M., hatte sich der Gesundheitszustand des Königs verschlimmert, und der Herzog von Calabrien besorgte die Regierungsgeschäfte mit den Ministern.

„Turin, 17. März. Auch „General“ Ribotti, ein Waffen⸗ gefährte Durando's, ist in Turin eingetroffen.

Die Regierung soll beschlossen haben, 10 weitere Depots für Freiwillige zu errichten.

Von den 6800 Freiwilligen, die bis zum 16ten d. M. aus dem Norden Italiens in Piemont angekommen waren, find unge⸗ fähr 1200 nach Cuneo abgegangen, um in das Corps Garibaldi's eingereiht zu werden.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 18. März. Das Staatsbudget für das laufende Jahr ist entworfen und von dem Kaiser genehmigt worden. Es weist einen Ueberschuß von 20 Millionen S.⸗R. nach. In Lodeinge⸗Pole ist am 13. v. M. die Adelsversammlung des Gouvernements Olonetz zusammen⸗ getreten, sie beschäftigt sich mit der Leibeigenschaftsfrage.

Paris, Donnerstag, 24. März, Morgens. (Wolff's Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß das Londoner und das Berliner Kabinet dem Vorschlage Rußlands in Betreff des Zusammentritts der fünf Großmächte zu einem Kongresse bei⸗ Fheeaüh haben. Die Antwort des Wiener Kabinets ist noch nicht ekannt. 6

tauer Litt. A. 53 ½ Br.; do. Litt. B. —.

Loose 98 ½. Oesterreichisches National - Aulchen 69 ¼.

Leipzig, 23. März.

Leipzig - Dresdener 220 G. Löbau-Lit- Magdeburg-Leipziger 223 G. Berlin -Anhalter —. Berlin-Stettiner —. Cöln -Mindener —. Thü- ringische 104 ½ Br. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona- Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 75 ¼ G. Braunschw. Bank-Actien —. Weimarische Bank-Aectien 92 ¼ Br. Oesterreichische 5proz. Metalliques —. 1854er Loose —. 185 4er National-Anleihe 71½ Br. Preussische Prämien-Anleihe —.

8

Breslan, 24. März, 1 Uhr 14 Minnten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 97 ½⅞ Br. Freiburger Stamm-Actien 88 ⁄2 Br.; do. drttter Emission —. Oberschlesische Aetien Litt. A. 126 ¾ G.; do. Litt. B. 119 ¾ Br.; do. Litt. C. 126 ¾ G. Oberschlesi- sche Prioritäts-Obligationen Litt. D. 85 Br.; do. Litt. E. 74 ¾ Br. Kesel- Oderberger Stamm-Actien 47 ¾ Br. Kosel-Oderberger Prioritäts-Obli- gationen —. Neisse-Brieger Actien 53 ¾ G.

Spiritus pro Eimer zu 60 Quart bei 80 pPCt. Tralles 8 ⁄12 Thlr. G. Weizen, weisser 53 96 Sgr. gelber 53 89 Sgr. Roggen 46 55 Sgr., Gerste 34 49 Sgr. Hafer 25 43 Sgr.

Die Börse war günstig gestimmt und die Course erfuhren eine merkliche Steigerung.

Stetein, 24. März, 1 Ukr 25 Minuten Nachmitiags. (Tel. Dep. d. Staats -Anzeigers.) Weizen, Frühjahr 60 ½, Roggen 40 42, Früh- jahr 40 39 ¾, Juni-Juli 41 ½, Juli-August 42 41 x¼. Rüböl 13 bez., März 13 , da, April-Mai 13 %, September-Oktober 13 bez. Spiritus 18 ⅞, Frühjahr 18 ¾ bez., Juni-Juli 18 G.

SHMamnaburg, 23. März, Nachmittags 3 Uhr 7 Minuten. Bei schwankenden Coursen lebhaftes Geschäft.

Sechluss-Course: Stieglitz de 1855 100 ½. 3 proz. Spanier 38. 1proz. Spanier 28 ½. National-Anleihe 70 ½. Mexikaner —. 5proz. Russen —. Oesterreich. Eisenbahn-Actien —. Friedrich-Wilhelms- Nordbahn 54 G. Mecklenburger —. Magdeburg-Wittenberger —. Disconto —.

Getreidemarkt. Weizen loco etwas höher gehalten, ab aus- wärts unverändert. Roggen loco nur Konsumgeschäft, ab auswärts etwas fester gehalteu. Oel pro Mai 25 %, pro Oktober 24 ⅞. Kaffee sehr fest, Umsatz 3000 Sack. Zink 1000 Ctr. loco bis April 14 ½ à 14 .

Frazakfesrt a. M., 23. März, Nachmittags 2 Uhr 34 Minuten. Auswärtige niedrigere Notirungen wirkten auch heute auf den Cours der meisten Fonds und Actien.

Sechluss-Ceurse: Neueste preussische Anleihe 115. Preussische Kassenscheine 104 ½. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Ludwigshafen- Bexbach 139. Berliner Wechsel 104 b. Hamburger Wechsel 88. Londoner Wechsel 117 ⅛. Pariser Wechsel 92 ½. Wiener Wechsel 107. Darmst. Bank -Actien 207 ⅛. Meininger Kredit- Actien 77 ½. 3 proz. Spanier 30 ¾. 1proz. Spanier 294⁄. Kurhessische Loose 41 ½. Badische Loose 51. 5 proz. Metalliques 67 ½⅞. 4 ½proz. Metalliques 57 ¼½. 1854er

Oc otowrrciebie=b

französische Staats-Eisenbahn-Actien 252. Oesterreichische Bank- An- theile 943. Rhein-Nahe-Bahn 50. Mainz-Ludwigshafen Lit. A. —, do. Lit. 0C. b Wien, 23. März, Abends 7 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Die Abendbörse war in besserer Haltung. Kredit-Actien 194.60, Staats- bahn 234.60, Nordbahn 167.10, Nationale 78.40, neue Lombarden 106 ½. 24. März, Mittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff's Tel. Bur.) An der Börse cirkulirte das Gerücht, Oesterreich werde den Kongress beschicken. Neue Loose 99.00. 5proz. Metalliques 75.00. 4 ⅛Qproz. Metalliques 65.00. Bank-Actien 885. Nordbahn 167.90. 1854er Loose 108.00. National-Anlehen 78.40. Staats-Eisenbahn-Actien-Certifikate 236.20. Credit-Actien 195.80. London 107.90. Hamburg 81.50. Paris 42.70. old 109.00. Amsterdanz

23. März, Nachm. 4 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Lebhaftes Geschäft 8

8

8 115153 Der Ceurs der 3proz. Rente aus Paris von Mittags 1 ½ Uhr wa

68.70, der des Credit mobilier 795, der der österreichischen Staats-

Eisenbahn 545 gemeldet. 2*

Schluss-Course: 5 proz. österreichisches National -Anleihe 68 ½.. 5proz. Metalliqnes Lit. B. 77 ¾. 5proz. Metalliques 65 ½. 2 ⅛proz. Metal- liques 34 ½. 1proz. Spanier 30 ⅛. 3proz. Spanier 40 %. 5 proz. Russen Stieglitz de 1855 101 ½.. Mexikaner 20. Holländisehe Integrale 63 ⅛.

Getreidemarki. Weizen stille, nominell. Roggen 5 Fl. niedri- ger, ziemlich lebhaft. Raps, April 68 ½, Oktober 64. Rüböl, Mai 37 ½, Herbst 36 ½. 8

London, 23. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) Börse stille. Silber 62 ½.

Consols 96 ¼. 1 proz. Spanier 30 ½. Mexikaner 21 ½. 5proz. Russen 110 ½. 4 ½proz. Russen 100 ½.

Getreidemarkt. In Weizen wenig Geschäft, weil Verkäufer ausserordentlich fest halten. Frühjahrsgetreide unverändert.

Livernool, 23. März, Mittags 12 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) B11 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unver- ändert.

Paris, 23. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff’s Tel. Bur.) Die Börse eröffnete in beunruhigter Stimmung. Die 3proz. begann zu 68.65 und sank auf 68.45. Ein Gerücht, Oesterreich, Preussen und England hätten den von Russland vorgeschlagenen Kongress angenommen, ver- ursachte eine Hausse. Die 3proz. stieg auf 68.85. Als sich die Mit- theilung verbreitete, dass das Gerücht falsch sei, sank die 3proz. auf 68.55, stieg wieder auf 68.80 und schloss bei grosser Aufregung und Unsicherheit der Spekulanten zur Notiz.

Schluss-Course: 3 proz. Rente 68.65. zproz. Reute 96. I3proz. Spanier —. 1proz. Spanier —. Silberanleihe 83 ½. GCesterreichisehe Staats-Eisenbahn-Actien 548. 1A1AAAA“X“

Sardinier 82

Königliche Schauspiele. Freitag, 25. März. Im Opernhause. (65ste Vorstellung.) Auf Allerhöchsten Befehl: Lohengrin. Romantische Oper in

3 Akten, von Richard Wagner.

Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (83ste Abonnements⸗Vorstellung.) Der

Zeitgeist. Possenspiel in 4 Akten, von E. Raupach. Vorher Die Dienstboten. Lebensbild in 1 Akt, von R. Benedikx, Kleine Preise. ““ Sonnabend, den 26. März. Im Schauspielhause. (84ste Abonnements⸗Vorstellung.) Emilia Galotti. Trauerspiel in 5 Ak⸗ ten, von G. E. Lessing. 1

SDaina Marsallun g. 22 bes. 111“]

Im Opavnhausa. 0

Sonnabend, den 26. Mäaäͤrz. Im Saal⸗Theater des Königl Schaulspielhauses. Sechste Vorstellung der französischen Schau⸗ spieler⸗Gesellschaft unter Direction der Herren Briol und Chapiseau Brutus läche César. Vaudeville en un acte du Théâtre du Gymnase par Mr. Rosier. Les Erreurs du bel dge. Vaudeville en un acte du Théatre des Variétés, par Mrs. Xavier, Varin et Dumoustier.

Preise der Plätze: Ein Billet zu den ersten 6 Reihen 1 Thlr. 10 Sgr., zu den übrigen Plätzen des Saales 1 Thlr., zur Gallerie 15 Sgr.

Der Verkauf der Billets findet an den Tagen der Vorstellun⸗ gen von 11 bis 1 Uhr im Concertsaalflur des Königlichen Schau⸗ spielhauses, Eingang von der Taubenstraße aus, statt.

Heffentlicher Anzeiger.

nrrernrhnnaeö

che Vorladung. der Lbniglächen Staats⸗

Zufolge Anklage März ec. ist

Anwaltschaft zu Brieg vom 1

Heerespflichtigen

den Baͤckerlehrling Johann Zielonka aus Belmsdorf, 22 Jahre alt,

den Fleischergesellen Johann Glatz aus Eckersdorf, 22 Jahre alt,

den Knecht Gottlieb Wabnitz aus Herzberg, 2) 26 Jahre alt,

1) den 36 Jahre alt,

25 Jahre alt,

den Knecht Gottlieb Sobisch aus Hönigern, 3) den Schneidergesellen Carl Hoffmann aus Namslau, 36 Jahre alt, den Wilhelm Hellwig aus Namslau, 35

21 Jahre alt, den Kaufmann Simon Epstein aus Wallen⸗ 4)

dorf, 21 Jahre alt, Jahre alt,

den Brauergesellen Carl Lange aus Ober⸗ 5) den Schneidergesellen Carl Mittmann aus 1 Namslau, 34 Jahre alt, Johann Neugebauer aus 6) den Schneidergesellen Carl Steinert aus

Namslau, 32 Jahre alt, 8 Jäger⸗Reservisten Ferdinand Scholz

Wilkau, 25 Jahre alt, den Knecht Namslau, 25 Jahre alt,

den Heinrich Schenk aus Namslau, 25 Jahre alt,

den Böttcher Friedrich Schmolawe Namslau, 25 Jahre alt, 8

7) den

.“ 10) den Schuhmachergesellen Heinrich Kricke aus Namslau, 24 Jahre alt,

11) den Handlungsdiener Carl Fischer aus Reichthal, 25 Jahre alt,

12) den Hausbesitzersohn Wilhelm Mohry aus Reichthal, 22 Jahre alt;

II. die Landwehrpflichtigen

Jäger Carl Zedler aus Grambschütz,

den Knecht Gottlieb Fromm aus Krickau,

aus Namslau, 36 Jahre alt, ““ auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuches die den 9. Oktober 18 I.B 8 2 Untersuchung wegen unerlaubten Verlassens der Jordan

Königlichen Lande, um sich dadurch dem Ein⸗ tritte in den Dienst des stehenden Heeres zu ent⸗ ziehen zu suchen, eröffnet worden.

Die Angeklagten werden demnach hierdurch öffentlich vorgeladen, in dem zur mündlichen Verhandlung der Sache auf den 27. Mai c., Vormittags um 8 Uhr, im hiesigen Gerichts⸗Lokale, Zimmer Nr. 1, an⸗ stehenden Termine zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder uns solche so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß selbige hierzu⸗ noch herbeigeschafft werden koönnen. Im Falle des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Un⸗ tersuchung und Entscheidung in contumaciam, verfahren werden. 1 8

Namslau, den 16. März 1859. Köͤnigl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

Nothwendiger Verkauf. 8 Königliches Kreisgericht ze Thorn,

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Das dem Besitzer Franz